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VIII. Ich will keinen Mann!

Yukiko

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Nach einem kleinen Chaos war die Truppe wieder beisammen, zumindest alle abgesehen von Ark.
Alle Menschen im Lager waren sofern es Banditen waren in die Flucht geschlagen und soweit es gefangene waren freigelassen worden. Auch die Tiere waren inzwischen aus den Käfigen befreit und hatten, sobald sie auch nur den Hauch einer Chance hatten, die Flucht ergriffen. Nur der eine Terrorwolf lag weiterhin in seinem Käfig und atmete schwach.

Während sich die Crew langsam für den Aufbruch bereit machte zog sich der Scharfschütze zurück. Er machte sich auf den Weg zum Käfig des halb sterbenden Tieres. Dabei hatte er bereits ein Messer gezückt, als Ebony auf seiner Schulter landete und ihm ins Ohr flüsterte, so das weder Poca noch Kelsier mitbekamen dass die verdammte Schneeeule sprechen konnte.
„Kannst du Kelsier das machen lassen?“ Die Augen des Scharfschützen ruhten auf der Eule während er auf eine weitere Erklärung wartete. „Das Ritual mit dem er zum Mann wird, er muss dafür einen Terrorwolf töten.“
Ein angedeutetes Nicken. Mehr bekam Ebony nicht zur Antwort.

„Also verschwinden wir von hier bevor wir ungebetenen Besuch bekommen!“
Das war Yuki, die alles soweit zusammen hatte, dass die Gruppe aufbrechen konnte. Sie blickte zum Scharfschützen welcher weiterhin etwas abseits stand.
„Geht schon mal vor. Kelsier und ich kommen gleich nach!“
Dabei deutete Tanith mit einer Hand in den Wald hinein und die Shinin kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen dass er schon seine Gründe haben würde. „Ok.“
So gingen sie alle bis auf Kelsier und Tanith in die angegebene Richtung davon. Auch wenn Poca sich zunächst dagegen wehrte, schob Yuki die Frau einfach vor sich her und beruhigte sie mit solch aufbauenden Sätzen wie „Er wird ihn schon nicht umbringen.“ Und „er wird doch bestimmt noch ein paar Minuten ohne dich auskommen.“ Doch der Wiederstand gegen die Zimmerfrau erlosch erst als sich die Schneeeule auf Pocas Schulter setzte und sie mit ihrem Kopf anstupste.

Die Truppe verschwand aus dem Sichtfeld von Kelsier. Doch warum er jetzt genau mit diesem unheimlichen Typen zurück bleiben sollte war ihm nicht ganz klar, allerdings hatte er auch nicht genug Mut um zu widersprechen und schließlich waren das Freunde von Akataja und Wavami, also konnten sie ihm nichts Böses wollen. Oder?
Der andere Mann drückte ihm Wortlos ein Messer in die Hand welches er irritiert ansah. Was sollte er damit?
Er versuchte es zu verstehen brauchte jedoch noch einen Hinweis.
„Der Käfig. Erlös ihn und schneid ihm die Kehle durch!“
Er blickte zu dem bereits halbtoten Terrorwolf und nach einem kurzen zögern festigte sich sein Griff um das Messer….

Es ging nicht lange bis Tanith wieder an der spitze der Gruppe angekommen war und der junge Kelsier sich zu seiner Mutter begab für den weiteren Weg. Der Plan bestand nun darin, Poca und Kelsier zurück zu ihrem Dorf zu bringen und dann die anderen Lager ausfindig zu machen, um diesem Treiben ein Ende zu setzen. Außerdem mussten sie anschließend ihren Kampfmönch wieder finden.
Doch wie immer wenn die Crew einen Plan gefasst hatte, sollte ihnen das Schicksal einen Strich durch die Rechnung machen.
Sie waren schon beinahe bei dem Dorf angekommen, da hörte Ebony etwas und flog direkt zu der Shinin und nur Sekunden später waren auch Tanith, Wavami und Akataja in Alarmbereitschaft. Die Banditen bzw. Sklavenhändler oder wie auch immer sie sich betiteln wollten, konnten es wohl nicht auf sich sitzen lassen, dass eines ihrer Lager auseinander genommen wurde.
„Bring Poca und Kelsier zurück ins Dorf.“
„NEIN!“ Wohl auch der junge Kelsier hatte verstanden was gleich kommen würde „Ich werde mit euch kämpfen!“
„ZURÜCK INS DORF!“
„ICH BIN EIN MANN! ICH KÄMPFE!“
Gerade als die Zimmerfrau dem jungen eins überbraten wollte, natürlich halbwegs sanft und nur um ihren Standpunkt etwas schlagkräftig zu untermauern, mischte sich eine weitere Stimme ein.
„Er ist gut, lass ihn bleiben.“
Akataja, welcher mit dem jungen trainiert hatte, meldete sich zu Wort, ohne die Augen von dem nahenden Angriff abzuwenden.
„DANN BLEIB ICH AUCH!“
Das war Poca… diese Familie konnte einem den letzten Nerv rauben, wussten die denn nicht was hier los war? In wenigen Augenblicken wären die Banditen hier und würden angreifen.
Ein Pfeil schoss zwischen den Crewmitgliedern durch.
„Ebs! Bring Poca weg, kratz ihr wenn nötig die Augen aus! Und du Junge! Bleib in unserer Nähe ich hab deiner Mutter versprochen dich zu finden und heil zurück zu bringen! Wehe wenn du mir das versaust!“
Die Schneeeule flog wiederholt Sturzflugartig auf die Frau zu, ohne sie tatsächlich zu treffen, doch Poca entschied sich dennoch für den Rückzug. Was auch immer die zwei für ein Band miteinander hatten, es funktionierte. Vielleicht vertraute Poca der Eule? Vielleicht befürchtete sie tatsächlich dass die Schneeeule ihr die Augen auskratzte oder sie hatte genug Vertrauen in das können aller?
Dann stürmten die Banditen zwischen den Bäumen hervor.
 

Akataja

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Taja war schon klar was Kelsier und Tanith dahinten bei dem Käfig mit dem verletzten Tier getan hatten. Zuerst hatte er den Impuls einzugreifen /Ein Verletzter, der dazu auch noch in einem Käfig steckt? Wo ist da denn die Ehre? Wie sollte das einen Knaben zum Mann machen?/ Aber dann erinnerte er sich daran, dass Kelsier kein Krieger war, es war kein Krieg und er war kein Soldat, ja er war noch nicht mal ein Pirat!
Hier in Kelsiers Welt, musste ein Mann nicht kämpfen können, die Ehre eines Mannes hing hier nicht davon ab den Regeln eines Kriegerkodex zu folgen. Nein. In dieser Welt definierte sich die Ehre eines Mannes dadurch sein Dorf ernähren zu können. Kelsier war ein Jäger, er trug die Verantwortung Fleisch und Felle für seine Leute zu sichern, ohne die sie vielleicht nicht mal durch den Winter kommen würden? /Auch wenn ich mir sicher bin, dass wir in modernen Zeiten Leben und es gewiss auch einen anderen Weg gibt… aber wer bin ich das in Frage zu stellen?/
Kelsier musste beweisen, dass er dazu in der Lage ist seine Rolle zu erfüllen. Seine Beute zu finden und der eventuelle Kampf ist nur der erste Teil des jagt, dass hatte der Junge bereits getan, aber nun musste er die Beute auch noch erlegen. Taja hatte nie ein Haustier gehabt, aber einen Wolf zu töten, gerade wenn er sich nicht mehr wehren kann, war was ganz anderes als einen Fisch zu angeln oder einen Vogel aus weiter Distanz herunter zu schießen.
Tanith war eindeutig der bessere Mann dafür.
Danach war alles erledigt? Kelsier hatte seine Prüfung bestanden? Die Menschenfänger waren beseitigt? Alle konnten zurück zum Dorf, vielleicht gab es sogar eine kleine Feier, um Kelsiers bestandene Prüfung zu feiern?

Nein.

Taja hatte zuerst gehofft er habe sich nur verschätzt als er mit Kelsier die Spuren der Wilderer gedeutet hatte, oder dass die Aktion von Yukiko und den anderen bereits genug war um sie zu vertreiben, aber diese Hoffnung war trügerisch.
Das Dorf von Kelsier und Puka war bereits in Sichtweite als die Luft sich veränderte. Die Eule, die sie seit kurzem zu begleiten schien, hatte es wohl zuerst gemerkt.
Sie wurden verfolgt!
Den Geräuschen im Unterholz nach zu urteilen mussten es viele sein.

Yukiko traf die Entscheidungen, keiner aus ihrer Crew würde fliehen. Sie schickt die Eule und die Frau fort. /Ist es sexistisch Puca so zu klassifizieren? Wir sind auf dem Schlachtfeld und sie würde nur im Weg stehen, um so etwas sollte sich jetzt keiner Gedanken machen/
Der Junge wollte bleiben, auch wenn Yukiko ihn fortschicken wollte.

„Er ist gut, lass ihn bleiben.“ Taja sprach diese Worte und sah in die Richtung, aus der er den Angriff erwartete.

Fenrir wollte ein Mann sein, er wollte seine Heimat verteidigen und Tanith hatte ihm geholfen dies als Jäger zu tun. Jetzt war die Zeit wo er lernen sollte, wie er dies auch im Kampf tun konnte. /Es gibt Zeiten in denen man als Krieger jagen muss und es gibt Zeiten in denen ein Jäger kämpfen muss. Schon merkwürdig… irgendwie wäre es mir doch lieber wenn er weglaufen würde/ aber das tat er nicht, Kelsier blieb bei den anderen auch als der Feind zwischen den Bäumen erschien.

Es war klar, dass es hier nur einen Weg raus gab, den Kampf. Taja blickte sich um, wie war das Kampffeld? Der Feind kam aus dem Wald von einer leichten Anhöhe, wegen den Bäumen und der Erhöhung konnte er nicht sehen wie viele Gegner es genau waren, das war ein Vorteil für die Wilderer. Sie waren so dicht am Dorf, dass der Wald sich anfing aufzulösen, zudem waren viele Bäume gefällt, also gab es nicht viel Deckung, abgesehen von ein paar einzelnen Bäumen und aufgestapeltem Holz. Eventuelle Rückzugsmöglichkeiten? Hinter ihnen war ein weites freies Feld und dann kam das Dorf, eine Flucht könnte tödlich enden und würde das Dorf in Gefahr bringen. Also gab es hier nur eine Richtung, nach vorn.

Taja sah kurz zu Yukiko herüber „Käptn?“ Taja war Soldat, das war er und wird es wohl immer bleiben, er brauchte einen Befehl.

Yukiko erschien ihm in diesem Moment sehr konzentriert, vielleicht auch sehr zornig? Jedenfalls sah er da keine Angst und keinen Zweifel in den Augen dieser Frau, sie war entschlossen, und das gefiel Taja, es gab ihm Ruhe und Kraft.

Sie schlug ihre Faust in ihre Flache Hand „Macht sie fertig!“

Mehr brauchte Akataja nicht zu hören. Er hielt das verfluchte Schwert Shiberu-Ken in der Mitte des eisernen Futterals, und zog mit der rechten Hand die halbe Masamune 1.1.B. unter seinem Mantel hervor und lief los.
Taja hatte zuerst befürchtet, er hätte es übermäßig mit Schützen zu tun, immerhin hatten sie es hier ja mit so etwas wie Jägern zu tun. Aber viele von ihnen waren tatsächlich mit Nahkampfwaffen hier, Äxte, Schwerter, Knüppel, aber keine großartige Panzerung /Alles klar, Gewehre, Schießpulver und Munition sind teuer, wir haben es hier also mit Geizhälsen zu tun? Vermutlich waren die meisten Schützen und ihre Waffen im Jägerlager…/
Einige Pfeile kamen ihm dennoch entgegen, davon waren aber nur zwei auf direktem Kurs zu ihm, die er mit zwei Hieben der Masamune jedoch abwehrte und in jeweils zwei Teile schlug. Dann traf er auf die ersten Nahkämpfer, zwei hagere Typen mit Säbeln, Taja war überrascht denn diese Schwerter sahen zumindest nach Marinestandart aus. Er hatte kein Problem damit sich unter dem ersten Angriff hinweg zu ducken, den zweiten hielt er ab indem er den Angreifer am Handgelenk packte und ihn einfach herumwirbelte um den Zweiten unter ihm zu begraben. Er vergewisserte sich nicht ob die beiden liegen blieben, er ließ sie hinter sich zurück und lief weiter.
Taja achtete nicht mal auf das was seine Freunde machten, wobei er schon irgendwo weit im Hinterkopf hoffte zumindest das Kelsier und Tanith ihm Rückendeckung gaben. Er wusste dass seine Nakama auf sich selbst aufpassen konnten und dass sie auch noch nebenbei auf den jungen Kelsier achtgeben konnten. Akatajas Ziel war oben auf der Anhöhe. Solch ein großer Angriff musste koordiniert werden und der Koordinator, der Anführer, war bestimmt da oben zu finden. /Ich schlag der Schlange den Kopf ab und beende das hier!/

Akataja blieb jedoch mitten im Lauf den Hügel heraus schlagartig stehen und schaffte es noch rechtzeitig den Kopf wegzudrehen nachdem er einen Knall gehört hatte. Die Kugel hatte ihn nur knapp verfehlt und eine Schramme über seine Wange gezogen, aus der nun langsam Blut quoll, er spürte zwar das warme Blut, aber die eigentlich Verletzung nahm er gar nicht wahr. Seine Augen suchten die Gegend ab und fanden den Ursprung des Schuss. Auf halber Höhe des Hügels hatten die Wilderer eine Schützenposition hinter einigen Felsen. Taja wechselte seine Priorität. /Taktisch platzierte Schützen sollen die Kommandoebene vor nahenden Angrifeuern schützen? die muss ich zuerst loswerden./

Mit einem lauten Schrei schleuderte er das verfluchte Schwert hoch in die Luft und in die Richtung der Schützenposition. Die drei Wilderer hatten sich mit ihren Gewehren zwischen den Felsen positioniert, die großen Steine boten ihnen nicht nur Schutz, sie konnten auch die Läufe ihrer Gewehre darauf ablegen um mehr Stabilität beim Zielen zu haben. Sie hatten den großen Kerl mit den silbernen Haaren im Visier und waren verwundert als dieser seine Waffe plötzlich wegwarf. Sie sahen dem Schwert hoch in den Himmel nach und irgendwie besannen sich alle drei gleichzeitig wieder darauf die Augen lieber auf ihrem Feind zu lassen, doch der war plötzlich weg. Sie drehte sich wieder schlagartig um als hinter ihnen das Glöckchen ertönte, das am Griff von Shiberu-Ken hing. Der erste von den dreien drehte sich zu spät wieder um, Taja stand direkt hinter dem Felse auf dem seine Waffe lag und rammte die Klinge der Masamune in den lauf, wodurch der Kolben des Gewehrs gegen das Kinn des Schützen schmetterte und ihn direkt ins Land der Träume schickte. Taja sprang über den Fels und den bewusstlosen Schützen während die anderen beiden ihre Waffen noch neu anlegten. Er schwang das Katana herum, an dem noch immer das Gewehr hing. Der Griff des Gewehrs schlug so heftig gegen den Kopf des zweiten Schützen, dass Holzsplitter und Blutspritzer gegen den Fels flogen. Der Schwertkämpfer brauchte nur eine flüssige Bewegung um die Reste des Gewehrs von seiner Waffe zu entfernen und eine zweite um das dritte Gewehr knapp hinter dem eisernen Lauf abzuschneiden. Der Schütze wollte gerade ein Messer ziehen als Taja seinen Fuß benutzte um eine enge Dreiecksbeziehung zwischen seinem Stiefel, dem Kopf des Schützen und dem Felsen zu schaffen.

Weiter oben auf dem Hügel sah der Anführer der Banditen den Hügel herunter und lies ein zorniges Knurren hören. „Das sind keine Dorfbewohner und bestimmt keine Jäger.“

„Vielleicht Söldner?“ Fragte der Hagere Bandit neben ihm „Unsere Männer werden da unten einfach abgeschlachtet! Sollten wir uns in den Wald zurückziehen, Boss?“

„Egal… gib das Signal für die Pfeffermühle.“

„Aber, unsere Jungs sind doch noch da draußen?“

„Gib das Signal! Ich werde diese Problem hier und jetzt ausradieren!“ Dabei biss der Boss sich in die Faust, er konnte sich keine weiteren Verzögerungen im Ablauf leisten, die Piraten mit denen er Handel trieb waren nicht für Spaß aufgelegt.

„O-okay Boss!“ Antwortete der Hagere und hob die Fahne die er in der Hand hielt, er wedelte damit den Banditen zu, die sich noch weiter hinten im Wald versteckten.

„Und gib auch das Signal für Shelldon.“ Meinte der Anführer noch und sah weiter hinunter auf den Schützen der Gruppe „Wir gehen heute kein Risiko ein.“

Taja hatte nur einen kleinen Moment gebraucht um wieder zu Luft zu kommen nachdem er die drei Schützen ausgeschaltet hatte. Er zog Shiberu-Ken wieder aus dem Boden heraus und sah den Hügel hinauf, als ein lautes Rattern und Quietschen ertönte. Auf der Spitze des Hügels stieß ein Wagen aus dem Wald, gezogen von vier Pferden und auf der Ladefläche war etwas, dass von einer Plane verdeckt war. Zwei der Banditen zogen die Plane weg und darunter kam eine merkwürdige Maschine hervor.
Akataja hatte den Begriff „Gattling-Gun“ noch nie gehört, und auch wenn sein Vater mit Maschinengewehren gearbeitet hatte und er einen erheblichen Teil seiner Kindheit in dessen Labor verbracht hatte, hatte er keine Ahnung was er hier gerade sah. Es sah aus wie Acht lange Gewehrläufe die auf einen dicken Gewehrgriff gesteckt wurden und aus irgend einem Grund war da eine Metallschachtel oben drauf und an der Seite war eine Kurbel? Warte! Die Schachtel erkannte Taja, aus dem Labor seines Vaters, er hatte mal mit so etwas gespielt und als er runterfiel purzelten viele Gewehrkugeln heraus. „Junge! Spiel nicht mit dem Magazin herum!“ Sagte der Laborassistent damals zu ihm… Das war eine Waffe!!

Taja sprang nach hinten und hörte zeitgleich einen Ruf von Tanith „Alle in Deckung!!“

Er landete hinter den Felsen kurz bevor es losging.
Als einer der Banditen an der Kurbel drehte begannen die Gewehrläufe sich zu drehen und feuerten scharfe Geschosse den Hügel herunter, schneller als Taja sich jemals hätte vorstellen können. Es schien so als würde der ganze Hügel auf einmal in einen dichten Kugelhagel eingedeckt werden! Taja sah überall die Einschläge der Kugeln und wie sie die Banditen zerfetzten die noch auf dem Feld waren. Akatajas Nakama hatten es glücklicherweise rechtzeitig hinter einen der Holzstapel geschafft.
Die Kugeln kamen nicht nur schnell, sie waren auch durchschlagskräftig! Der Felsen um Taja herum wurde regelrecht zerfetzt von dem Kugelhagel, so was hatte er noch nicht erlebt. Er merkte wie seine Deckung sich auflöste, er musste handeln! Er sprang auf kurz nach dem ein Knall ertönte, Tanith hatte geschossen und den Schützen an der Pfeffermühle ausgeschalten! /JA!/ Aber dieser Schütze wurde schnell ersetz, es gab gleich mehrere Ersatzleute für diese Waffe, so dass es immer jemanden zum Nachladen, Kurbeln und Zielen gab. /NEIN!/ Taja rannte sofort los und spürte wie sich hinter ihm der Boden im Kugelhagel auflöste. Er rettete sich mit einem finalen Sprung hinter die Deckung, hinter der auch seine Freunde waren. Er spürte noch einen kurzen Schmerz im Bein.

„Scheiße!“ Ein anderes Wort fiel Taja gerade nicht ein.

„Dein Bein!“ Das war Wavami, sie deutete auf das Blut, dass Tajas Hosenbein herunter lief.

„Nur ein Kratzer. Was machen wir jetzt?“ Taja spürte seinen Körper gerade gar nicht.

„Warten bis denen die Munition ausgeht?“ Fragte Kelsier, der sich an seinen Bogen klammerte.

„Unwahrscheinlich.“ Sagten Tanith und Aktaja gleichzeitig und warfen sich gegenseitig einen scharfen blick zu /Keine Zeit für das Spiel „Sprich mir nicht nach“…/

„Wenn ich nochmal die Chance zum Schießen bekomme, bevor unsere Deckung nutzlos wird, könnten wir es schaffen.“ Dabei lud er sein Gewehr nach, mit den ruhigen Händen um den ihn viele Marineschützen wohl beneiden würden.

„Und wenn sie da oben noch mehr Ersatzleute haben?“ Die Frage kam von Wavami, die einen festen verband um Akatajas Bein legte, der Verbannt blutete jedoch schnell durch.

Tanith wollte etwas antworten, vielleicht dass er nicht glaubte dass es noch viel mehr Ersatzleute gab, weil er nicht glaubte, dass es so viele Fähige Leute da oben gibt, Yukiko sprach jedoch vor ihm „Wir sprengen das Ding.“ Meinte sie mit der Entschlossenheit, die Taja wieder ein Lächeln abrang. „Tanith? Hast du was, das stark genug ist?“

„Gib mir eine Sekunde.“ Er kniete sich hin und begann damit zu arbeiten „Ich kann so was wie eine Stange Dynamit improvisieren.“

Die nächste Frage war nur noch wie sie das Dynamit da hoch bringen wollten. Die Entfernung zur Pfeffermühle war ungefähr 100 Meter, konnte das einer von ihnen soweit werfen? Vielleicht wenn sie genug Zeit zum Anlaufen oder Schwungholen hatten? Das wäre tödlich für jeden.

„Ich mach das.“ Tajas Worte waren überlegt „Ich renn da hoch damit.“

„Nein!“ Die Kopfnuss von Yukiko schmerzte noch etwas mehr als die Wunde am Bein.

„Ich“ Die Stimme von Kelsier war leise und unter dem Lärm der einschlagenden Kugeln um sie herum kaum zu hören, darum musste er laut brüllen „Ich mach das!“ die anderen sahen ihn verwundert an. „Mit einem Pfeil… ich schieß ihn da hoch.“

Yukiko beugte sich zu dem Jungen herunter „Bist du dir sicher, dass du das kannst? Wir haben nur den einen Versuch.“

„Er schafft das.“ Sagte Wavami mit einem Lächeln und legte eine Hand auf Kelsiers Schulter, sie hatte ihn zusammen mit Akataja trainiert. „Das schaffst du doch, oder?“

„Ja!“ Kelsier fühlte sich besser, wenn er wusste, dass auch Wavami ihm vertraute, er schuldete ihr noch immer etwas, wegen der Sache mit ihrem Schweif. Er griff sich den improvisierten Sprengstoff als Tanith ihn herüber reichte. Kelsier zwirbelte es mit einem Stück Draht aus seiner Tasche an einen der Pfeile und zog danach ein Streichholz hervor. „Wann immer du bereit bist.“

Tanith nickte zuversichtlich und griff sein Gewehr, doch er konnte nicht schießen, die Pfeffermühle hatte die Schussfrequenz erhöht und die ersten Kugeln pfiffen durch das Holz hindurch.

„Scheiße!“ Taja wiederholte sich und biss die Zähne zusammen „Wehe du versaust das jetzt Tanith!“

Bevor einer seiner Nakama reagieren konnte sprang er hinter der Deckung hervor um das Feuer auf sich zu ziehen.
Zuerst schien es zu klappen, er war schnell genug und die Pfeffermühle zog auf ihn herum /Ja komm! Versuch es nur! Aber ich-/ Taja konnte seinen Gedanken nicht beenden, als er seinen verletzten Fuß aufsetzte hörte er etwas knacken, eine dicke Lache Blut spritzte zu beiden Seiten seiner Wunde heraus und er ging wie ein Kartoffelsack zu Boden. Er sah wie die Schüsse, welche die Erde aufwühlten, sich auf ihn zu bewegten, aber er schaffte es einfach nicht aufzuspringen und weg zu kommen. /Nein! Nein! Nein! NEIN!!/
Im letzten Moment packte ihn etwas und zog ihn hinter die nächste Deckung!
Das war Yukiko!
Sie hatte die Deckung verlassen und ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt. Sie waren hinter einem der einzelnen Bäume, der zwar breit genug für sie war, aber nicht lange standhalten würde. Yukiko musste den Schwertkämpfer dicht an sich halten um ihn aus der Schusslinie zu halten. Taja konnte ihre weichen Brüste deutlich auf seinem Rücken spüren und ihre starken Arme um seine Brust und ihre Faust auf seinem Kopf, diesmal würde es wohl eine Beule geben.

„Trottel!“ Knurrte Yukiko.

Es hatte geklappt! Das Feuer war lang genug von Taniths Stellung gezogen damit er erneut schießen konnte, bevor er abdrückte justierte er das Gewehr noch einmal eine Winzigkeit weit nach oben, dann zerriss der Knall die Luft und die Kugel flog los. Dieses Mal traf er nicht den Schützen, der wäre nur schnell ersetzt worden, er hatte auf das Magazin gezielt, dass der andere Bandit gerade einsetzen wollte. Es wurde ihm aus der Hand gerissen und Kugeln flogen hoch durch die Luft.

„Los jetzt!“ Rief er Kelsier zu, ohne den jungen Mann dabei anzusehen, er musste seinen Blick auf dem Ziel lassen.

Kelsier hatte das Streichholz angerissen und die Lunte entzündet. Er sprang hinter der Deckung hervor und zielte auf die Pfeffermühle… aber etwas stimmte nicht. Er sah nicht die Waffe, er sah nur eine Wand aus Metall!

Die Wilderer von Ondaron hatten mehr als nur eine Geheimwaffe. Die eine war die Pfeffermühle, die andere war Shelldon, ein sogenannter Halbriese, über sechs Meter groß und mit einer dicken Rüstung aus Metall! Der Stahlkoloss war kurz nach dem Erscheinen der Pfeffermühle seitlich den Hügel herunter gerannt und hatte aus dem toten Winkel an sein Ziel gemacht, da war er natürlich im Kugelhagel, aber dank der dicken Rüstung war das nicht wichtig.

„Vergiss es kleiner!“ Brüllte er noch und sprang direkt vor Kelsier und griff den Jäger am Kragen „Ich schlag dir den Schädel ein!“

Shelldon hatte sich Gedanken gemacht wegen dem Schwertkämpfer und dem Schützen, aber beide konnten gerade nicht angreifen. Auch wenn der Schütze mit einer Pistole auf ihn schoss, prallte die Kugel an seinem Helm ab, als wäre es eine Erbse aus einem Kinderspielzeug. Es war seine eigene Schuld deswegen nicht auf die Fischfrau zu achten. Die dunkelhäutige Ärztin hatte schnell reagiert, mit einem Sprung saß sie auf dem Rücken des Koloss und brauchte nur eine Sekunde um auf seine Schulter zu kommen. Sie griff fest an den Helm und die Halsberge der Rüstung.

„Was zur Hölle bist du denn!?“ Stieß Leonard überrascht aus.

„Der Panzerknacker!“ Antwortete sie und bog Helm und Halsberge auseinander.

Das war ein großer Kraftakt für den sie beide Hände brauchte. Sie bog das Metall nur ein paar Zentimeter auseinander, aber das war weit genug. Ihr Rochen-Schweif schnallte hervor und gelangte durch die Öffnung um sich gezielt in den Hals des Riesen zu bohren. Mit einem Schrei brach sie den Stachel ab und sprang von dem Riesen herunter bevor dieser stürzte. Dabei schnappte sie sich noch Kelsier und landete mit ihm, einigermaßen sicher.
Wavami achtete gar nicht auf das ganze Blut das aus der Rüstung hervor kam, sie sah nur zu Kelsier um sich zu vergewissern, dass ihm nichts geschehen war. Der Jüngling nickte ihr zu, mit einem dankbaren Lächeln. Dann hob er wieder den Bogen, zog die Sehne zurück und nach zwei Sekunden zielen ließ er den Pfeil los.

Der Banditenboss konnte nicht genau sehen, was da unten los war und kam mit seinem Fähnrich näher heran. Er seufzte genervt als er sah wie einer seiner Leute sich das (sehr teure!!) Magazin aus der Hand schießen lies und wie zwei weitere auf den Kugeln ausrutschten die durch die Gegend kullerten.

„Ladet nach ihr Schwachköpfe!“

Er sah nach unten und war beruhigt, dass Leonard endlich im Kampf angekommen war. Aber dann fiel der Hüne einfach um und irgendwas flog den Hügel hinauf und bohrte sich in die Brust des Fähnrich. Der Chef sah noch rechtzeitig die Zündschnur und sprang hinter den nächsten Baum.

Die folgende Explosion verwandelte nicht nur den Fähnrich in eine Wolke aus Blut und Gestank, sondern riss fünf weitere Wilderer und die Pfeffermühle weg, als wären sie aus Papier. Die acht Gewehrläufe flogen klangvoll auf den Boden und kullerten ein Stück den Hügel hinab.

„Chef? Was sollen wir jetzt machen?“ Einer der übrigen Banditen drehte sich zu ihrem Anführer, doch konnte nur noch die Staubwolke sehen, die er beim Wegrennen hinterlassen hatte. „Ich habe ein ganz mieses Gefühl gerade.“
 

Wavami

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So sehr Wavami sich darüber freute die anderen wiedergefunden zu haben, so sehr hatte sie gehofft, dass mit dieser Wiedervereinigung und der Möglichkeit für Kelsier einen der Wölfe zu töten, dieser Ausflug vorbei war. Leider, leider hatte sie da die Rechnung ohne die anderen Wilderer gemacht. Mehr als offensichtlich wurde die Gruppe nämlich verfolgt und schnelles Handeln war gefordert. Nachdem sie ihren Unmut über die nahende Konfrontation mit einem leisen Seufzen Kund getan hatte, besann dich die Fischfrau darauf, dass es nie schlecht sein konnte, noch einigen mehr Sklaventreibern das Licht ausknipsen zu können. Sie tat es Akataja gleich und lief den Gegnern entgegen, allerdings nicht ohne Kelsier noch einmal zuzunicken, jetzt kam seine Feuerprobe.

Akataja war schon ein gutes Stück voraus, da kamen auch schon die ersten Gegner den Hügel hinuntergelaufen. Zu gern kam Wavami ihnen entgegen, um sie warm zu empfangen. Mit den Nahkämpfern sollte die klarkommen, bei den Schützen verließ sie sich ganz auf die beiden in ihrem Rücken. Dem ersten, der ihr entgegenkam, rammte sie ihre Ferse in die Kehle. Er ging auf die Knie, dafür gab es noch einen Tritt gegen den Kopf und die Lichter waren aus. Sofort musste sie zurück Tänzeln, um nicht selbst eine Keule gegen die Schläfe zu bekommen. Sie musste noch ein paar weiteren Schwingern durch zurückweichen aus dem Weg gehen, ehe sich ihr Gegner eine Blöße gab und sie ihn mit einem gepflegten „Roundhouse Kick!“ auf die Wiese beförderte. Schon war jedoch der nächste auf dem Plan. Ihre Gegner mochten keine ausgebildeten Marinesoldaten sein, sie waren absolut unkoordiniert, aber das gedachten sie wohl mit ihrer Anzahl zu erschlagen. Sie hatte nicht die Gelegenheit zu zählen, zwischen Ausweichen und selbst Tritte austeilen hatte sie einfach nicht die Zeit dazu, aber es waren, so wie sie es beschreiben würde, eindeutig „genug“.

Und genau deshalb unterlief ihr ein Fehler. Einmal nicht hingeschaut und schon ist einem der Rückweg versperrt. War es beim Training mit Kelsier noch ein Baum, gegen den die Fischfrau stieß, so war es doch diesmal ein Kerl mit einer Axt, die er gedachte alsbald in ihre zu versenken. Und nicht nur das, der Gegner, vor dem sie zurückweichen musste, setzte sogar noch vor ihm zum Schlag mit seinem Knüppel an. Noch während sie die Entscheidung fällte, dass eine Flucht nach vorn zum Gegner mit dem Knüppel erfolgversprechender war als einen Axtstreich abzubekommen, fiel der Kerl auch schon wie ein Sack Kartoffeln um, in seinem Rücken ein Pfeil. Sofort schnellte Wavami nach vorn und entging so gerade der Axt noch genug, sodass sie ihr nicht den Arm sauber abschlug, sondern nur streifte. Das Blut lief ihr den Arm runter, aber das störte sie nicht. Sie drehte sich zu dem Jungen, der ihr grad den Arsch gerettet hatte und grinste. Hatte das Training wohl doch was gebracht.

Das Grinsen sollte ihr aber sofort vergehen.

„Alle in Deckung!“

Keine Sekunde stellte sie die Warnung Akatajas in Frage und nahm die Beine in die Hand. Und sie tat gut daran. Die Maschine mit der die Banditen feuerten, ließ wortwörtlich keinen Stein auf dem anderen. Aus diesem Grund stieß auch ein verletzter Akataja schnell zu ihnen, nachdem seine Deckung von dem Feuer dem Erdboden gleichgemacht wurde. Auch wenn er seine Verletzung wie so oft runterspielte, so sah Wavami doch sofort, dass mit ihr nicht zu spaßen war. Also verband sie sie so fest sie mit ihrem eigenen verletzten Arm konnte. Die anderen heckten derweil einen Plan aus, wie sie die Maschine loswerden konnten, nachdem der von Tanith ausgeschaltete Schütze einfach ersetzt wurde.

Kelsier erklärte sich schließlich als Schlüsselspieler bereit, der mit einem Pfeil mit Dynamit die Waffe außer Gefecht setzen wollte. Die Skepsis von Yukiko räumte Wavami aus dem Weg. Sie glaubte an den Jungen, einen sauberen Schuss würde er auch unter Druck setzen können. Danach ging alles ganz schnell, Akataja rannte los, nachdem Tanith bei der Schussfrequenz der Maschine selbst nicht schießen konnte und das ihrer Meinung nach unvermeidliche passierte. Hätte sie die Gelegenheit gehabt hätte sie ihn daran gehindert loszurennen, sein Bein war gerade wirklich nicht mehr fürs Rennen zu gebrauchen. Yukiko rette ihn jedoch vor dem Kugelschwall, sie rannte ebenfalls los und zerrte ihn hinter die nächste Deckung. Jetzt liegt es an dir, Kleiner!

Während Kelsier zielte sollte es jedoch noch ein Problem geben, wer hätte auch damit rechnen können, dass diese Wilderer einen so riesigen Mann in Rüstung herschicken würden, um sich ihm in die Schusslinie zu stellen? Mehr noch, er wagte es auch noch Hand an den Jungen zu legen! Das ließ sie nicht zu. Er beging nämlich denselben Fehler wie sie zuvor und achtete nicht genau genug auf seine Umgebung. Einen Moment betrachtete sie die Rüstung des Mannes. Da halten, da abstützen… Und schon ging sie ein paar Schritte zurück und mit einem Satz hin sie an seinem Ellenboden und bevor er es realisierte saß sie auch schon auf seiner Schulter. Zu seinem Unglück hatte der Mann in Rüstung keinen Kelsier in seinem Rücken, der sie davon hätte abhalten können, was sie jetzt vorhatte. „Was zur Hölle bist du denn!?“ Fragte er noch überrascht. „Der Panzerknacker!“ Antwortete sie und bog Helm und Halsberge doch recht mühsam auseinander, ehe sie ihm mit ihrem Giftstachel den Gar ausmachte. Nachdem sie sich selbst und auch Kelsier vor dem fallenden Hünen gerettet hatte, konnte dieser endlich seinen wichtigen Schuss abfeuern und die Waffe war Geschichte.

„Du hast es geschafft! Wusste ich doch dass du das hinkriegst!“ Rief sie dem Jungen stolz lächelnd zu, ehe sie sich umschaute, ob es noch Anstalten gab sie aufzuhalten, bevor sie versuchte zu Akataja und Yukiko aufzuschließen, um sich sein Bein noch einmal genauer anzuschauen.
 

Yukiko

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Der Kampf war hart, jedoch hatten sie schon härtere Kämpfe. Da musste man nur an die vorhergehende Insel zurück denken. Sie waren inzwischen einfach ein eingespieltes Team, welches perfekt im Kampf harmonierte. Auch wenn es sonst ab und zu mal krachte.
Nach der Explosion waren alle Banditen, denen es noch möglich war, geflüchtet. Die Kameraden wurden zum Teil einfach zurück gelassen.
„Ich muss sagen, du hast dich gut geschlagen kleiner“
Kelsier hatte sich als wahrer Mann bewiesen, in den Augen der Zimmerfrau wäre er das allerdings auch gewesen, wenn er keinen Terrorwolf getötet hätte.
Poca war bis ins Dorf zurück gerannt mit Ebony und dementsprechend blieb der Kampf auch nicht unbemerkt. Mit der Explosion am Ende wäre es vermutlich sowieso schwierig geworden den Kampf zu ignorieren.
Der älteste des Dorfes war beeindruckt, sowohl von Kelsier als auch von den Fremden. Als Dank für ihre große Unterstützung lud er die Gruppe dazu ein, die Nacht in dem Dorf zu verbringen und mit den Dorfbewohnern die erfolgreiche Jagd, die vorhandenen Verluste und das Miteinander zu feiern.

Es war ein ausgefallenes Fest, um ein großes Feuer herum wurden exotische Speisen verteilt, es wurde gelacht, es wurde getanzt und es wurde gesungen. Das hatte sich die Truppe auch mehr als nur verdient.
Zu Beginn genoss es die Zimmerfrau, Entspannung und Gelassenheit. Doch das Ark immer noch fehlte legte einen Schatten über die Unbekümmertheit, welche sonst so allgegenwärtig war auf dem Fest.
Sie zog sich zurück. Zum Dorfeingang und blickte gedankenverloren in den Wald.
„Was liegt dir auf dem Herzen?“
Die sonst so unerschrockene Zimmerfrau zuckte etwas zusammen, als plötzlich der Dorfälteste neben ihr stand.
„…Einer meiner Nakama ist auf der Insel verschwunden….“
Der Dorfälteste nickte wissend, als ob er das selbst schon mehrfach durchgemacht hätte.
Das ist so bei Kazoku. Familie ist nicht immer beisammen, aber immer verbunden. Wenn man sich als Oberhaupt nicht sicher ist ob es allen gut geht, kommt man nicht mehr zur Ruhe.“
Kazoku…. Familie…. das waren sie wirklich, nicht immer einig aber tief miteinander verbunden.
Doch wirklich Trost spendeten die Worte nicht. Es änderte nichts an der Situation. Ark war weg und konnte inzwischen sonst wo sein.
„Luna“ dabei deutete der Dorfälteste auf den Mond „so nennt man den Mond bei uns. Sie gestattet den tapfersten Männern nach einer edlen Tat einen Wunsch, wenn der bittende rein ist und ohne schwarzen Gedanken.“
Der Dorfälteste lächelte der Zimmerfrau noch einmal aufbauend zu bevor er sich umdrehte und sich gemächlich zurück auf den Weg ins Dorf machte. „Man muss nur die Augen schließen und sich seinen Wunsch vorstellen. Ich wüsste nicht warum Sie ihn euch abschlagen sollte.“
Dann war er im Schatten verschwunden und wohl wieder auf dem Weg zurück zum Fest.
Eigentlich glaubte die Zimmerfrau nicht an sowas.
Verstohlen blickte sie sich um, niemand war in Ihrer Nähe. Es würde ja nichts kosten wenn sie es einmal versuchen würde.
Nur eine kleine weiße Eule, saß in einem Baum in der Nähe und beobachtete das Geschehen. Ebony wurde jedoch nicht von der Zimmerfrau bemerkt.
Sie biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen.
Eigentlich war es ja nicht viel verlangt, sie machte sich doch wirklich nur sorgen um den kleinen Blondschopf. Was wenn er sie verzweifelt suchte. Wenn er auch Banditen begegnet war, er war zwar ein guter Kämpfer aber man wusste doch nicht.
„….. bitte Luna ….“
Es war ein flüstern. Kaum war es ausgesprochen kam ein Wind auf und wirbelte Blätter um die Frau herum auf. Sie tanzten einmal um die Frau im Kreis bevor sie durch die Äste davon getragen wurden.
Dann hörte sie einen Ast knacken und riss die Augen auf. Im Wald, nur ein kleines Stück entfernt vom Dorf, war eine kleine Gestalt mit zerzaustem Haar akrobatisch auf dem Boden gelandet. Anscheinend war der Ast auf dem er sich seinen Weg entlang bahnen wollte nicht so stabil gewesen wie er ausgesehen hatte.
„Ark? ….. ARK!“
Da stand er und blickte etwas irritiert in Yukis Richtung. „Yukiko!“
Die Zimmerfrau rannte zu ihrem Koch und nahm ihn herzlich in den Arm.

….

….

Der nächste Morgen war da. Yuki hatte sich in der Nacht noch mit Ark unterhalten, bevor sie auf das Fest zurückkehrte.
Er hat während der Suche nach Kelsier einen seltsamen Kürbiskämpfer getroffen. Dieser hatte Hinweise zum Aufenthaltsort seiner Freundin Eru. Er wollte diesen Hinweisen unbedingt nachgehen und der Kürbismann hatte versprochen Ihn mit zunehmen wenn er bis zum Morgengrauen bei ihm am Schiff wäre.
Natürlich hatte die Kapitänin angeboten, dass sie ihrem Koch helfen könnten, doch er lehnte ab. Es war etwas komplizierter. Der Kürbismann wollte nicht mit zu vielen reisen, er traute großen Gruppen nicht und schon gar nicht wenn es sich um Piraten handelte. Dem Mönch wollte er auch nur helfen, weil ihm mal das Leben durch einen solchen Mönch gerettet wurde und er der Meinung war, er wäre es deshalb Ark schuldig, da er auch ein Mönch des Klosters war.
Sie musste ihn ziehen lassen. Irgendwann würden sie sich wieder sehen, da war sich Yuki sicher.
Noch in der Nacht hatte sie den anderen Crewmitgliedern das geschehen geschildert. Es war zwar traurig dass Ark sie verlassen hatte, zumindest vorerst, niemand konnte wissen was die Zukunft noch bringen würde. Doch es waren sich auch alle einig, dass er diesem Hinweis nachgehen müsste.
Also stand sie da, beobachtete wie Akataja versuchte die Lebensmittel zu stapeln und Wavami ihm alles was er in die Hände nehmen wollte wieder wegnahm. Schließlich musste er sein Bein schonen. Tanith prüfte ob sie alles hatten was sie brauchten und Ebony landete in Ihrer Eulenform auf Yukikos Schulter.
„Ihr brecht heute noch auf?“
„Sobald wir alles zusammen gepackt haben.“
Gedankenverloren strich sie der Eule über den Kopf. Wenn man diese weichen Federn berührte, hatte es schon beinahe etwas Meditatives.
„Begleitest du uns?“
„…was?....“
„Ich mag dich und jeder Kapitän der etwas auf sich hält sollte einen plüschigen, schönen und intelligenten Vogel, Mitglied seiner Crew nennen können.“
Sie grinste die Eule auf ihrer Schulter an und die Eule nickte. Vielleicht wollte Ebony sie begleiten, wegen dem was sie zusammen erlebt hatten, vielleicht war ihr Yukiko und der Rest auch nur sympathisch, eventuell wollte sie auch nur eine Mitfahrgelegenheit um die Insel zu verlassen oder sie war noch zu fasziniert von dem, was sie in der Nacht zuvor beobachtet hatte. Aber sie nickte.
Kurz darauf hatten sie alles beisammen. Verabschiedeten sich von den Dorfbewohnern und gingen zurück zum Schiff.
Nachdem alle an Bord waren, schob Yuki das Schiff zurück ins Meer und ging selbst an Board der Red Carpi.
„So jetzt wo wir außerhalb des Dorfes sind kann ich euch das neuste Mitglied unserer Crew Yukiko's Kazoku vorstellen ohne dass sie gleich als Hexe verbrannt wird.“
Sie deutete mit der Hand auf die Eule.
„Das ist Ebony.“
Die Eule grinste und begann sich knackend zu verwandeln während die Red Carpi dem Horizont entgegen segelte. Auf dem Schiff dabei waren Akataja, Wavami, Tantih, Ebony, Yukiko und der blinde Passagier welcher sich im inneren des Schiffes versteckte ……


----- ENDE -----
 
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