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Showdown on Fishman Island

B

Beubo

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Morisato stemmte die unförmig gebrochenen Reste des Mauerwerkes bei Seite, unter welchen er im Zuge des letzten Schlagabtausches begraben wurde. Es war schon das zweite Mal heute, dass er durch eine Wand geschlagen wurde... doch anders als beim ersten, schien er sich dieses Mal sogar verletzt zu haben. Mit vor stechendem Schmerz zusammengekniffenen Augen und einem stummen Ächzen, dass sich einfach nicht unterdrücken ließ, rappelte sich der Kopfgldjäger scheinbar nur schwer wieder auf. Behutsam tätschelte sich Morisato dabei die Seite, er erkannte das äußerst unangenehme Gefühl in der Brust als gebrochene Rippen wieder. Äußerst schmerzhaft, nichtsdestotrotz behandelbar. Vorausgesetzt, er könne sich jetzt ausruhen und Bewegung vermeiden... Daraus würde wohl allerdings nichts werden.
Mit einem zu gekniffenden Auge stierte Morisato zur Anführerin der Snow White Piraten hinüber. Sie machte noch immer den Eindruck auf ihn, dass sie nicht besonders stark wäre, was auch der Grund dafür gewesen war, sie im Nahkampf aus kontern zu wollen. Seine schmerzende Seite erzählte jedoch eine ganz andere Wahrheit und Morisato musste sich etwas anderes überlegen, wenn er sie besiegen wollte - das heißt nein, wenn er überleben wollte. Es ärgerte den Kopfgeldjäger sehr, dass er sein gesamtes Waffenarsenal an die drei Grazien, nun, verschwendet hatte. Wer hätte denn auch ahnen können, dass Valentiné ebenfalls Teufelskräfte besaß? Appropos: Morisato schielte kurz zu seinem scheinbar nutzlos gewordenen linken Arm hinunter, eher er seine Gegnerin wieder ins Auge fasste - unter keinen Umständen wollte er es Valentiné ermöglichen, erneut einfach so einen Überraschungsangriff starten zu können.
Der Kopfgeldjäger beobachtete, wie die Piratenkapitänin ihre merkwürdige Fähigkeit benutzte, um wiederholt einen beachtlichen Teil des Spiegelgebildes zu... absorbierte sie die Masse etwa? Es war nicht wirklich auszumachen, doch die Routine der Sache zeigte, dass Valentiné nicht gelogen hatte, dass sie ihren Fokus auf Teufelskraftnutzung im Kampf legte. Wie genau sie es allerdings fertig brachte, die Techniken der Grazien zu kopieren, blieb Morisato vorerst schleierhaft...
Erneut ächzte der Kopfgeldjäger auf. Er zog mit einer raschen Bewegung die Bandagen um seinen Rumpf fester. Es knirschte mit unangenehmen Geräusch und tat tierisch weh, doch die zusätzliche Kompression sollte verhindern, dass sich die Rippen ganz verabschiedeten, bzw. dort blieben, wo sie hin gehörten, trotz des Bruchs.
"Ich kenne jeden Trick in dem Moment, wo du ihn dir ausdenkst!", prophezeihte Valentiné inzwischen ungeduldig und Morisato erinnerte sich, wie er Blanche zuvor hatte ausgetrickst. Doch wie bereits erwähnt, würde er seine Werkzeuge für diesen Trick brauchen. Zu zweit würde es bestimmt auch klappen, allerdings konnte Morisato den Kerl von gerade eben nirgends mehr ausmachen....
Morisato ließ seine Halswirbel knacken und bereitete sich mental auf sein nächstes Manöver vor. Die Fakten waren klar: Er musste auf eine Technik zurück greifen, die er auch einhändig ausführen kann, der Valentiné trotz Vorahnungen nicht entkommen kann und die sie auf mindestens mittlerer Distanz hält. Klang in der Theorie einfach, doch alleine der Fakt mit dem nicht vorhersehen können, bereitete Morisato ein unangenehmes Gefühl im Magen. Aber wie dem auch sei, er würde es so oder so auf einen Versuch ankommen lassen - Zeit für seine Geheimwaffe!

Morisato schritt einiges aus dem Trümmerhaufen heraus, in welchem er sich bis eben noch aufgehalten hatte und geriet somit endlich erneut in Valentinés Sichtfeld. Sie schien sich nicht wirklich zu freuen, Morisato wieder zu sehen, dennoch lag ihn ihren Augen etwas... böses. Etwas, dass sich wohl darauf freute, dem Kopfgeldjäger die Gliedmaßen einzeln raus zu reißen oder etwas ähnlich sadistisches. "Kúkúkúkú...", kicherte die Piratin kaum hörbar und machte sich auch schon voller Ungeduld daran, Morisato erneut anzugreifen. Dieser wartete dieses Mal jedoch nicht ab, sondern zuckte ruckartig zusammen, was Valentiné natürlich stoppen ließ. Sie musste inzwischen schon längst festgestellt haben, dass ihr Feind etwas plante.
Morisato ging in die Knie, hockte sich sogar ungelenk hin und drückte seine rechte Hand fest auf den Boden. Sein Blick war eisern auf Valentine gerichtet und für einen Moment geschah gar nichts... doch dann ging es plötzlich los! Valentine reagierte als erstes, sah erschrocken abwechselnd zu ihren Füßen hinab und zu Morisato hinüber. Mit einem Fluch auf den schönen Lippen, sprang Valentiné in die Höhe, just in dem Augenblick, als der Boden unter ihr auf zu splittern begann: Eine Vielzahl von Bandagensträngen wühlten sich blitzschnell aus dem Erdreich und peitschten nach der Piratin, versuchten, Valentiné zu fassen zu kriegen. Das Mädchen schlug sich wie zu erwarten gut, eine Zeit lang schlängelten die Auswüchse erfolglos durch die Luft, doch nach und nach wurden es immer mehr, bis es schließlich zu viele waren und Morisato das Schneewittchen endlich zu fassen bekam! Wie eine unerbittliche Anaconda schlang sich eine der zuckenden Bandagen um Valentinés Knöchel. Kaum hatte Morisato seinen Feind also wortwörtlich am Wickel, sprang er selbst auf, zog dabei kräftig mit der rechten Hand - und wie Wurzeln eines Baums, der ausgerissen wird, zischten die Bandagen über die gesamte Distanz zwischen den beiden Kämpfern horizontal aus dem Erdreich! Sie waren noch immer mit Morisatos Arm verbunden und er begann damit, sie wie ein Lasso umher zu wirbeln. Nach einigen Malen Schwung holen, drehte sich das angehängte Piratenweib so schnell, dass man sie kaum noch ausmachen konnte! Doch es dauerte nicht lange und Morisato beschloss die unfreiwillige Karusselfahrt von Madam unsanft zu beenden: Er nahm den Schwung aus der Drehung und pfefferte Valentine mit voller Wucht in die nächst gelegene Boutique.
 
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Akataja

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Was hatte Joe sich dabei nur gedacht? Das war wirklich bescheuert!
Das ganze war von Anfang an eine schlechte Idee. Warum wollte er überhaupt das Schiff verlassen? Er sollte jetzt eigentlich auf dem sicheren Deck sein, zusammen mit Kait, oder Lucky oder einem anderen Kämpfer, der ihn beschützt, während sie das Schiff beschützen. Stattdessen fand er sich vor diesem Sturm aus Glassplittern wieder, das war ein inspirierendes Anblick und das reflektierte Licht schuf vor seinem geistigen Auge eine ganz neue Melodie. Aber diese Melodie war nun tatsächlich zweitrangig, im Vergleich zu seinem sicheren unmittelbaren Tot.
Aber dann kam jemand dazwischen um Joe im letzten Augenblick zu retten. War das Kait? War sie doch wieder von allein wach geworden? Nein, das war jemand anderes. Aber wer war das? Kannte Joe das Gesicht etwa? Irgend ein Typ in Bandagen. Wäre Joe ein etwas besserer Kopfgeldjäger, hätte er die Konkurrenz vielleicht erkannt, aber jetzt gab es wesentlich wichtigeres. Nämlich, rennen, rennen so schnell es nur ging, abhauen, die Leine ziehen, sich aus dem Staub machen, Schuhe spielen und gehen oder kurz gesagt: verschwinden.
Joe rannte einfach in irgend eine Richtung und war kurz daraufhin vom Kampffeld verschwunden. Er hielt auf die nächste Tür zu und schlug sie hinter sich zu. Die Beine gaben jetzt nach und er sank zu Boden, hatte die Augen geschlossen und atmete durch „scheiße... was mach ich?... ich kann Kait doch nicht einfach... w-wo bin ich hier?“ Joe hatte die Augen wieder geöffnet. Das Schicksal hatte anscheinend Joes Füße gelenkt, er war in einem Laden für Musik und Zubehör gelandet. Die Besitzer mussten geflohen sein, als die Kämpfe draußen anfingen.
Joe erinnerte sich an die letzte Kopfgeldjagt, am Ende mussten alle kämpfen und alle waren völlig erschöpft, alle außer Joe, der eigentlich nicht wirklich gekämpft hatte. Während die anderen alle verletzt nach Atem suchten oder sogar schliefen, ging es ihm noch ganz gut. Damals fühlte Joe sich wirklich wie ein Parasit, der sich an diese Crew nur festgesaugt hatte, von ihrer Stärke profitierte. Aber diese Gedanken wurden weggeblasen, als er spürte wie der Kapitän seine Hand auf Joes Schulter legte und Joe hörte, wie Lucky ihm dankte, dabei war es Lucky, der sie alle gerettet hatte und bis zum Umfallen gekämpft hatte.
Joe's Beine fanden wieder Kraft und er stand auf „Der Kapitän glaubt an mich... ich kann auch kämpfen...“ er nahm sich aus einem der Regale eine Teleschnecke und einen Tondial „hiermit!“
Er warf den Sombrero bei Seite und nahm das Tuch und die Sonnenbrille vom Gesicht und setzte dafür seine Schädelmaske auf.
Hier im Geschäft gab es Musikinstrumente, Tondiale und Teleschnecken, zudem hatte er noch sein Werkzeug dabei und seine eigenen Diale und Teleschnecken. Noch während Joe begann zu schrauben und zu stecken bildete sich in seinem Kopf der Plan für eine geniale drei-Phasen-Attacke. Während seiner Arbeit sah er immer wieder nach draußen, der Kerl mit den Bandagen kämpfte mit der Piratin, die nun ganz anders drauf war. Ihre Teufelskräfte schienen sich jetzt zu überschlagen, zudem ging sie plötzlich in den Nahkampf und obwohl dieser MumienTyp schnell war, konnte sie seine Bewegungen anscheinend vorhersehen. So was hatte Joe schon mal gesehen, bei einer Kopfgeldjagd im weißen Meer „Mantra“ murmelte er, damit konnte er arbeiten. Joe war sich bewusst, dieser Feind konnte nicht durch bloße Kraft allein geschlagen werden. Auch wenn sich der unbekannte Mumientyp nicht schlecht schlug. Am Ende, konnte er seinen Feind sogar mit seinen Bandagen fesseln und ihn gleich in das Geschäft nebenan hinein schleudern.
Dann war es ein paar Minuten lang ruhig, Joe bezweifelte stark, dass ein 200Mille Kopfgeld so schnell besiegt war, aber sie schien sich erst mal zu sammeln. Joe konnte nicht sagen, ob der Typ die kleine Pause brauchte, um wieder zu Kräften zu kommen oder eine neue Taktik auszubrüten oder vielleicht aus ganz anderen Gründen, vielleicht war es ihm auch zu riskant einer Gegnerin wie dieser hinterher zu stürmen.
Für Joe kam das ganze sehr gelegen, seine Vorbereitungen waren fertig, es wurde Zeit sich wieder am Kampf zu beteiligen. Aber als echtes Showtalent musste er auf den richtigen Auftritt achten.

Auf dem großen Vorplatz mit dem Springbrunnen war es still geworden, nachdem Morisato Valentinè in die Boutique geschleudert hatte. Der Kampfstaub hatte sich gelegt und der Kopfgeldjäger stand allein zwischen den Überresten der StoneWolf-Kopfgeldjäger, hinter ihm rauschte das Wasser aus dem großen Springbrunnen, der die Mitte des Marktplatzes dekorierte. Die Häuser um ihn herum waren verlassen und leer, wer nicht schon nach dem Eindringen der StoneWolf-Kopfgeldjäger geflohen war, verschwand spätestens nach den ersten Machtdemonstrationen der Piratin in Weiß. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm, die die Anspannung vor der großen Schlacht ins Unendliche steigern konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit dann passierte endlich was. Man sah nur kurz die Reflektion des Sonnenlichts im Schaufenster der Boutique, bevor die vielen großen Wandspiegel und Drehspiegel aus den Umkleidekammern durch die Fenster und sogar durch das Mauerwerk flogen. Innerhalb einer Sekunde wurde die ganze Front des Ladens aufgeschnitten und die Geschosse aus Spiegelglas flogen direkt auf Morisato zu. Der erfahrene Kopfgeldjäger konnte sich mit einem hohen Rückwertssalto aus der Schusslinie bringen und durch eine geschickte Drehung in der Luft entging sein Gesicht der Herauslösung aus seinem Kopf. Er landete geschickt hinter dem Springbrunnen, der von den Spiegeln zerschnitten wurde und zusammenbrach. Aber darauf konnte Morisato nicht achten, denn die Spiegel drehten schon wieder um. Er schnappte sich die Eisenkeulen von den beiden bewusstlosen Kopfgeldjägern, die neben ihm lagen und zerschlug die Spiegel in seiner Drehung so, dass die Scherben nach oben flogen. Doch die Piratin hatte auch über die Scherben die Kontrolle, in der Luft fügten sie sich zu speerartigen großen Splittern zusammen und rasten wie ein tödlicher Regen aus Glas direkt auf die Mumie hinunter. Der Kopfgeldjäger war geschickt genug um auszuweichen und abzuwehren, doch wer konnte schon in einem Gewitter jeden Regentropfen ausweichen? Die Scherben entwaffneten die Mumie erneut, doch er war immer noch sehr schnell. Die herabstürzenden Scherben trafen ihn nicht direkt, er konnte sich so wegdrehen, dass sie ihn knapp verfehlten, diesmal flogen sie jedoch nicht wieder hoch. Sie rammten sich um ihn herum in den Boden, so dass er von Glasscherben umringt in einem engen Spiegelkäfig gefangen war, der ihn bei jeder Bewegung mit seinen scharfen Kannten schneiden würde. Nun erst kam Valentinè aus der Boutique gelaufen, bei sich hatte sie die letzten zwei großen Spiegel aus dem Geschäft, sie warf sie in die Luft und formte daraus zwei große Klingen aus Spiegelglas, die direkt auf den gefangenen Morisato zuflogen.
„SoundWave!“
Das laute Kreischen einer Gitarre ertönte und sowohl der Spiegelkäfig als auch die Spiegelklingen zerbrachen zu winzigen Glassplittern, die Mumie konnte zur Seite springen und hinter ihr kam der kleine Noisy Joe hervor „du!?“ erklang die Stimme der Piratin, die vielleicht schon gar nicht mehr mit dem Musikanten der Lucky-Kopfgeldjäger gerechnet hatte. Warum hatte ihr Kenbunshoku sie nicht gewarnt? Hatte ihre Wut sie zu unkonzentriert gemacht? Oder hatt es etwas mit der Teleschnecke zu tun, die dieser kleine Wicht nun auf der Schulter hatte und die so ein dummes Gesicht machte, als wäre sie mitten in einem Rölpser festhängen? Aber egal, sie hatte immernoch einen ganzen Haufen Spiegelsplitter hier.
"Shardstorm!"
Valentinè konnte gerade noch die flache Muschel in Joes linker Hand sehen, bevor er sie auf den Boden schlug "Impact!" Der Schmerz, der durch seinen Arm und die Schulter ging brachte den kleinen Musiker zum Aufschreien, doch die Kraft des Impactdials zerriss auch den Steinboden unter ihnen und schleuderte die großen Steinplatten so hoch, dass sie als effektiver Schild gegen den Shardstorm dienten.
Joe atmete jetzt bereits schwer, für jemanden, der kein Kämpfer war, war das schon alles sehr anstrengend gewesen. Aber er musste weiter machen, er war jetzt mitten in Phase 1. "Ihr Mantra... es funktioniert übers Gehör... es funktioniert durch Schall..." er tippte kurz auf die kleine Teleschnecke auf seiner Schulter, die durchgehend einen so hochfrequenten Ton ausstieß, dass im Normalfall nur bestimmte Tiere ihn hören konnten. Es mochte das Kenbunshoku nicht völlig ausschalten können, doch gewaltig durcheinander bringen. „Ich habe diese Technik... auf dem weißen Meer gelernt.“ Dann sprang er hinter den Felsplatten hervor und zeigte Valentinè seine offenen Handflächen, in jeder hatte er ein flaches Dial „Ich bin jetzt wieder dein Gegner!“ rief er aus, griff unter seinen Umhang und warf etwas auf seine Gegnerin. Es war nicht sehr gezielt und nicht sehr schnell, darum konnte sie einfach ausweichen. Das was er da geworfen hatte, waren kleine Metronome, mit Saugnapffüßen, so dass sie an vielen Oberflächen einfach haften blieben. Auf einigen saßen kleine Teleschnecken, die das selbe dumme Gesicht machten, wie die Teleschnecke auf Joe's Schulter. Joe hatte schon damit begonnen überall hin seine neue Waffe zu werfen, sie steckte in Wänden, im Boden, in bewusstlosen und toten Kopfgeldjägern. War das Phase 1? Hatte er es auf ihr Mantra abgesehen? „Phase 1... die Vorband!“
 

Lucian

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Am Ende waren es Angewohnheiten, die einem das Genick brechen konnten. Valentine zum Beispiel hatte die unangenehme Angewohnheit, mit ihren Gegnern zuspielen, da sie viel zu selten auf Gegner traf, die wirklich eine Bedrohung für sie darstellten. Und auch wenn sie sich vorgenommen hatte, die wandelnden Verbandskasten zu zerschmettern, zu vernichten, auszulöschen, so konnte sie nicht über ihren eigenen Schatten springen und es schnell beenden. In dem Moment, in dem ihre drei besten Freundinnen zu nichts weiter als einem lebenden Schutzschild degradiert worden waren, hätte sie alles rauslassen müssen und die Mumie mit einem einzigen Angriff besiegen sollen. Aber das hatte sie nicht, weil sie mit ihm spielen wollte, weil sie ihn leiden sehen wollte! Verdammt, die Kapitänin der SnowWhite Piraten gab ihrem Gegner sogar die Chance wieder auf die Beine zukommen, nachdem sie ihn durch eine Mauer geprügelt hatte. Und jetzt rächte sich das. Aber wie hätte sie auch damit rechnen können, dass dieser Kerl ebenfalls über Teufelsfrüchte verfügte!? Bisher hatte er sich komplett auf den Nahkampf verlegt gehabt, in dem Valentine ihm nach ihren „Verbesserungen“ klar überlegen zusein schien. Es war nicht so dass die Wendung des Kampfstils sie überraschte, denn sie hatte jeden seiner Gedanken klar und deutlich gehört. Es war einfach so, dass sie nicht wusste, wie sie auf eine solche Technik reagieren sollte.

In dem Moment, da sie verstanden hatte, was Morisato vorhatte, breitete sich tatsächlich Panik auf ihrem Gesicht aus, was sich intensivierte als der Boden unter ihr scheinbar explodierte. Sofort rettete sie sich mit einem Sprung in die Luft vor den Bandagen, die wie Tentakel aus dem soliden Stein zu ihren Füßen platzten. Aber das bedeutete nicht, dass sie sich in Sicherheit befand. Die Verbände verhielten sich wie Lebewesen, wie Schlangen, die ihre Beute jagten. Es half nichts, dass sie die Gedanken der Mumie hören und so die Bewegungen der Wickel vorhersagen konnte; es waren einfach zu viele! Eine kurze Zeit lang schaffte Valentine es, vor den Bandagen zufliehen, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Tatsächlich um ihr Bein wickelte und so dafür sorgte, dass viele weitere ihr Ziel erwischten. Sie befand sich schneller als ihr lieb war wieder in der Luft und wurde durch die Gegend gewirbelt, als wäre sie in einen Hurrikane gesprungen. Es war unmöglich, irgendetwas deutlich wahr zunehmen und durch die hohe Beschleunigung konnte sich Valentine nicht einmal so verbiegen, dass sie die Fesseln hätte zerreißen können. Vor ihren Augen drehte sich alles, ihrem Magen ging es nicht besser und sie stand kurz davor, sich zu übergeben. Glücklicherweise wurde ihr dieses Schicksal erspart. Unglücklicherweise war die Alternative nicht viel besser, als die Verbände sich allesamt lösten und sie, beschleunigt wie eine Gewehrkugel, davon schoss. Dieses mal war es an der Weißhaarigen, durch eine Wand zukrachen und sie kreischte vor Schmerzen auf. Auch wenn sie nun über die Kräfte ihrer Freundinnen verfügte, so war sie keine wirkliche Kämpferin und beendete Schlachten für gewöhnlich ohne einen einzigen Treffer. Aber heute war einfach alles anders.

Mit zerzausten Haaren und mehr als nur ein paar Kratzern rappelte sich Valentine wieder auf die Beine und sah sich kurz in dem Laden um, in den es sie ’verschlagen’ hatte. Glück im Unglück. Es war eine Boutique. Nicht von der Art, in der sie normalerweise eingekauft hätte, aber das spielte keine Rolle. In einem Punkt ähnelten sich alle Boutiquen: Jede. Menge. Spiegel. Mit zusammengebissenen Zähnen humpelte sie durch den Verkaufsraum und berührte dabei jeden einzelnen Spiegel, den sie sehen konnte. Jeder einzelne davon löste sich daraufhin von den Wänden. "Wir brauchen kein Tempo," äffte sie schlecht gelaunt in den Raum, während die Spiegelbilder ihrer drei Freundinnen auf den drei größten Spiegeln erschienen. "Als Empress haben wir genug Power. Wessen beschissene Idee war es eigentlich, auf Tempo zu verzichten!?!" Die drei Spiegelbilder zuckten leicht zusammen, als sie den letzten Teil herausbrüllte und einen Augenblick herrschte vollkommene Stille, ehe Biel antwortete. „Äh, das war ... deine ... Lady-Mistress ...“ Eine Ader pochte auf Valentines Stirn, als sie das hörte. "DAS WAR EINE RHETORISCHE FRAGE!!" Wild kreischend benutzte sie die Spiegel um jedes andere Objekt im Laden zu zerstören, ehe sie tief durchatmete und sich scheinbar wieder beruhigte. "Alles ist gut. Ich bin cool. Entspannt." Um ihre Worte zu untermauern, strich sich Valentine mit beiden Händen die Haare glatt, während ihre drei Grazien ihr besorgte Blicke zuwarfen. "Ich werde jetzt einfach Complete Overkill gehen, dann ist alles in Ordnung. IN ORDNUNG!"

Wenn jemand wie Valentine von einem absoluten Overkill sprach, dann waren das keine leeren Worte. Dann bedeutete das, renn weg und versteck dich. Jeder einzelne Spiegel im Raum glänzte silbrig, als sie das Glas durch ihre Teufelskräfte härtete, ehe sich die Piratenprinzessin der Ladenfront zuwandte. Damit entfesselte Valentine die Hölle auf Erden, als fast jeder Spiegel unter ihrer Kontrolle beschleunigte und durch die Fenster und Wände des Ladens nach draußen auf den Platz schossen. Es wäre eindrucksvoller gewesen, wenn sie alle Spiegel von ihrem Schiff hier hätte, aber für einen einzelnen Gegner war es mehr als genug. Dem Sturm aus scharfkantigen Scherben, die sogar durch Stein schneiden konnten, konnte der Kopfgeldjäger auf Dauer nicht entkommen, vor allem nicht wenn er jedes mal, wenn er ein Geschoss zerstörte, er auch gleichzeitig ein Dutzend neue erschuf. Als die Mumie schließlich in einem Gefängnis aus Scherben und Glas gefangen war, verließ Valentine endlich den Laden. Dabei schwebten zwei Spiegel hinter ihr her, die in der Luft zersplitterten, ehe sie sich zu riesigen Schwertern zusammensetzten. "Ich habe meinen Denkfehler erkannt. Du benutzt Bandagen. Ich benutze etwas mit scharfen kanten. Ich brauche nicht ausweichen, wenn ich deine Wickel einfach zerschneiden kann. Und ich muss die Verbände nicht zerschneiden, wenn ich einfach DICH zerschneide!" Damit beschleunigten die Spiegelschwerter, das eine Zielte auf den Kopf, das andere auf die Brust von Morisato.

Doch bevor die Geschosse trafen, erklang ein Schriller Sound, woraufhin jeder einzelne Spiegel gleichzeitig in winzige Teile zersplitterte. Und nicht nur, dass die Mumie dem Tod entkam, sondern dieser kleine Schisser tauchte wieder auf. "Du!?" Ihre Stimme zitterte leicht vor Wut und vor Unglaube gleichermaßen. War das hier alles irgendein schlechter Witz, den sie nicht verstand!? Aber sie gab nichts darauf, das plötzliche Wiederauftauchen des Versagers bedeutete gar nichts. Jetzt hatte sie beide vor sich, dass bedeutete keiner konnte auftauchen um den anderen zu retten. "Shardstorm!" All die kleinen Splitter, die bis eben noch Morisatos Gefängnis gebildet hatte, erhoben sich wieder in die Luft und flogen auf Valentine zu, um Geschwindigkeit aufzunehmen, ehe sie die Piratin einmal umkreisten und wieder auf den, nun maskierten, Feigling zuflogen. Das war nicht einmal eine Herausforderung, der Looser verschwendete keinen Gedanken daran auszuweichen. Tatsächlich dachte er überhaupt nichts. Zu einfach ... Bevor die Scherben ihr Ziel erwischten, schlug der Feigling auf den Boden, der daraufhin explodierte und eine Steinplatte schob sich blockend vor die beiden Kopfgeldjäger. Valentines Finger verkrampften sich leicht. Wo kam das jetzt her? Wieso hatte sie das nicht gehört? Wieso hatte sie das nicht vorhersehen können!? Mit geschlossenen Augen versuchte sie etwas zuhören, aber es gelang einfach nicht. Noch schlimmer, auch die Mumie konnte sie nicht mehr verstehen. Alles was sie hörte war ... "Weißes Rauschen ..." Blanche hätte es wohl geschafft, trotz des weißen Rauschens noch etwas zu verstehen, aber sie war um ein vielfaches Erfahrener, was den Einsatz des Kenbunshoku anging, als sie selbst. Valentine konnte aus den ganzen, identischen Nichtdenken der Schnecken nicht die Gedanken der beiden Männer herausfiltern. Erneut begann sie zu kreischen und warf die Hände in die Luft wie eine Furie. "Geht ihr mir absichtlich so auf den Piss oder was!?" keifte sie laut und zog dann ruckartig die Hände an. Daraufhin lösten sich die ganzen Scherben wieder aus dem Gestein und kamen zurück zu der deutlich angepissten Shirayuki-Hime. "Ich werde euch bei lebendigem Leib heuten! Und dann lass ich euch von meiner Ärztin zusammenflicken, damit ihr solange wie möglich überlebt, wenn ich euch bei lebendigem Leib ausweide!!" Wenn es am wenigsten hilfreich war, zeigte sich immer wieder, dass Valentine eigentlich noch ein junges Mädchen war. Eines mit einem extrem kurzen Geduldsfaden.

"Divide!" Wenn sie auf ein drittel der Empress verzichten musste, hatte es keinen Sinn, diesen Zustand weiterhin aufrecht zuhalten. Dafür war die Verbindung mit drei fremden Spiegelbildern auf einmal viel zu anstrengend. Solange sie die Immaculate Empress war, waren ihre sonstigen Kräfte einfach zu sehr eingeschränkt. Die ganzen Scherben hatten sie in fünf Schwärme aufgeteilt. Zwei davon hatten die Form von Flügeln angenommen und platzierten sich auf Valentines Rücken, während zwei kleinere Kugeln um ihre Hände schwebten. Der letzte Scherbenhaufen bildete eine flache Scheibe, auf die Valentine drauf sprang. Zielsicher fanden ihre Füße zwei Scherben, auf denen sie ohne Probleme stehen konnte. Sie schnipste mit beiden Händen und die trägen Spiegelfragmente um ihre Finger begannen zu rotieren, wie ein Fleischwolf. Eine falsche Bewegung und sie würde sich die eigenen Arme aufschlitzen. "Du bist genau so wenig mein Gegner, wie ein Wurm der Gegner eines Adlers sein kann. Höchstens ein Snack." Mit einer ausladenden Geste schoss sie eine der Kugeln auf direkt auf Noisy Joe. Die rotierenden Spiegelscherben beschleunigten wie ein Kugelblitz und rissen eine tiefe Furche in den Boden. Gleichzeitig hob sich die Scheibe, auf der sie stand an und begann ebenfalls durch die Luft zu rasen. Kurz bevor sie den Maskierten erreichte, warf sie den zweiten Spiegelblitz gegen die Mumie, damit diese sich nicht einmischte, ehe sie von ihrer Transportplatte absprang. Die falschen Flügel zischten durch die Luft und verursachten ebenfalls tiefe Schnitte im Boden, ehe sie den ersten Spiegelblitz wieder auffing und erneut auf Noisy Joe abschoss. Der Musiker schaffte es gerade so, den tödlichen Scherbenstürmen zu entgehen, bevor diese ihn tatsächlich das Fleisch von den Knochen rieben. "Kapier doch, dass du mir nicht das Wasser reichen kannst! Wegrennen und ausweichen wird dich nicht ewig retten!"
 
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Beubo

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Es war die Hölle - Der Kampf mit dem sogenannte Schneewitchen war das bei weitem wohl anstrengte Gefecht, in welches Morisato jemals, seit Beginn seiner gesamten Laufbahn, verwickelt worden war! Und dass sollte schon was heißen, immerhin brachte der North Blue Ninja im Laufe seiner Kariere solche Größen wie “Blutvampir” Vladimir Nukpana und den berüchtigten Käpt’n Flint zur Strecke… Doch heute kämpfte er gegen ein ganz anderes Kaliber, ein ganz anderes Level! In dem Augenblick, in welchem Morisato in dem tödlichen Spiegelzackengefängnis gefangen wurde, gestand er sich unterbewusst schon beinahe seine allerletzte, endgültige Niederlage ein, als sich der andere Kerl, der Musiker, wie sich herausstellte, mit einem verblüffend wirkungsvollem Manöver wieder ins Kampfgeschehen einklinkte! Seine Techniken, wie auch immer sie Valentiné beeinflussen mochten, zeigten scheinbar große Wirkung, denn die Anführerin der Snow-White Piraten entschied sich schließlich, erneut die Strategie zu wechseln. Die junge Frau nahm auf ein neues eine völlig andere Gestalt an und demonstrierte auf diese Weise ein weiteres Mal, wie gut sie sich doch mit ihren eigenen Teufelskräften arrangiert zu haben schien. Im Zuge dessen gestand sich Morisato im stillen ein, dass, so sehr er inzwischen auch gelernt hatte, Valentiné als Mensch in Frage zu stellen, er ungelogen großen Respekt vor ihren Fähigkeiten als solche entwickelt hatte. Er würde in der Regel eine solch aufregende Begegnung sehr wehrt schätzen, doch die selbsternannte Lady Misstress hatte gelinde gesprochen einen wirklich, wirklich schlechten Charakter, der scheinbar weit über ein normales Maß an Hartherzigkeit hinaus zu gehen schien - Morisato würde sogar behaupten, dass diese Frau einfach nur böse war. Anderer Seits zeigte Valentiné scheinbar sehr betroffene, fast schon mitfühlende, Züge über die Niederlage ihrer drei Offiziere. Ein, wenn auch nur kurzes, auffunken von Menschlichkeit, das Morisato an seiner ersten These zumindest ansatzweise Zweifeln ließ…
Der Kopfgeldjäger schüttelte den Kopf, um diesen wieder klar zu bekommen. Erneut schweiften seine Gedanken ab und die dumme Angewohnheit, Dinge zu überanalysieren, könnten ihn heute am Ende noch das Leben kosten.
Also wie bereits gesagt: Valentiné transformierte ihren Körper regelrecht in eine neuen Form. Eine engelsgleiche Figur, die auf einem silbrig glänzenden Tablett durch die Luft schwebte, umgeben von todbringenden Orbs aus kristallklaren Spiegelsplittern. Alles in allem ein eigentlich schön anzusehendes Bild, wüsste man nicht, wozu die Frau im Stande war, wenn sie wollte. Valentiné schien sich mit ihrer nächsten Attacke einzig auf Joe zu konzentrieren, jedoch hatte sich Morisato mit der daraus folgenden Hoffnung auf die Chance für einen Überraschungsangriff geirrt. Eine der klirrenden, glänzenden Sphären steuere rasend schnell auf den Mumienmann zu! Dabei zerschnitt das rotierende Gebilde praktisch alles in seinem Weg! Valentiné selbst kämpfte auf kurzer Distanz mit dem Musiker Joe, und so gerne Morisato seinem neuen Kampfgefährten auch ausgeholfen hätte, so konnte er den Minisplittertornado nicht einfach ignorieren. Das Gebilde bewegte sich scheinbar von alleine, bemühte sich ununterbrochen, Morisato irgendwie zu zerfetzen. Dazu schnellten zum Beispiel immer wieder Teile des Orps aus diesem hervor oder er teilte sich zeitweilig auf, um den Kopfgeldjäger ein zu kreisen, im das Entkommen unmöglich zu machen. Wie ein selbstständig denkendes Lebewesen bearbeite die Sphäre Morisato unaufhörlich, doch er schaffte es mit zu halten. Er nutzte eine Kombination aufs Blockmanövern und seinen Bandagenkräften, die schlimmsten Schlitzer ab zu wehren. Dazu umwickelte Morisato unter anderem blitzschnell von der Spiegelkugel anvisierte Punkte mit Extramullbinden, um soviel Schaden wie möglich an seinem eigentlichen Körper entgegen zu wirken. Seine Versuche, den Orb zu zerschmettern oder gar ab zu hängen schlugen allerdings fehl. Jedoch war es gefühlt weit aus leichter, sich “nur” gegen den Kristallklumpen zu erwehren, als es auch noch gleichzeitig mit Valentiné auf nehmen zu müssen. Noise Joe hatte scheinbar selber ordentlich zu tun und Morisato war sich nicht sicher, ob der andere Kopfgeldjäger noch lange durchhalten würde. Und dann, zum großen Entsetzen Morisatos, ging Joe zu Boden, vielleicht ein ungeschickter Tritt auf unebenen Boden. In jedem Fall war er somit weit offen für eine Attacke Seitens des Schneewittchens, die ihre Chance natürlich nicht ungenutzt ließ! Sie starte sofort eine neue, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, todbringende Attacke, um Joe zu erledigen… Und Morisato, der alle Hände voll zu tun hatte, nicht selbst aufgeschnitten zu werden, verdammte die Situation, dass er wohl nur zusehen konnte, wie sein Partner das zeitliche segnen würde!
PING!
Etwas hartes traf Valentiné am Kopf - Ein Geldsäckchen, das bei der Kollision aufriss und die Münzen auf dem Kampfplatz verteilte! Die Frau erschrak sich scheinbar mehr, als dass ihr der Treffer etwas hatte ausgemacht, doch das reichte aus, um ihren Angriff gegen Joe zu unterbrechen. Ihre Konzentration schien flöten gegangen zu sein, denn der Orb vor Morisato verklumpte plötzlich und knallte bewegungslos und starr zu Boden. “H-hay! Lass Mister Mumie und seinen Freund in Ruhe!”, ertönte eine Kinderstimme aus dem Off. Alle drei Kämpfer, Joe, Valentine und auch Morisato glotzten zu einer Gruppe von Fischmenschenkindern. Es waren fünf, und zwei von ihnen eindeutig die beiden Knirpse, welche Morisato vor gar nicht einmal ein Paar Stunden ausrauben wollten. Der Mumifizierte hatten den Versuch jedoch unterbunden und den Kinderchen ein Säckchen Berrymünzen geschenkt…
“Hör auf! Hör auf und lass unser zu Hause in Ruhe, du Hexe!”, schrie eines der kleinen Fischmenschenkids Valentiné an. Es mochte kaum älter als 6 oder 7 Jahre alt sein, bewaffnet mit einem Stück Treibholz und einem löchrigen Eimer als Helm auf dem Kopf. Morisatos stockte der Atem und er trug einen besorgten Blick zu schau: Waren diese Knilche von allen guten Geistern verlassen? Valentinés Augenlieder zuckten gereizt, Morisato konnte sich vorstellen, was wohl in ihr vorgehen mochte - und er wusste auch, was jetzt kommen würde, und was er tun musste! Valentine verlor kein einziges Wort, stattdessen erhoben sich die zu Boden gegangenen Orbs wieder in die Luft. Das Ziel waren die Kinder!
Ritschhh! Ratschhh! Splittt!
Die Misstress wurde mit dem Gräuschen von zerschnittenem Fleisch belohnt und sie genoss diesen ersten wirklichen Erfolg gegen ihre beiden Gegner scheinbar aus vollen Zügen: Morisato hatte sich zwischen die Kinder und die Attacke geworfen! Er umarmte die 5 Fischmenschen mit seinen Bandagen, alles was er hatte, um die kleinen zu beschützen. Sein eigener Oberkörper war nun nackt, und sein grauer Rücken blutüberströmt. Viele der Scherben waren fehl geflogen, doch die Meisten hatte Morisato abbekommen. Zwar schnitten sie nicht durch ihn hindurch, doch steckten die glänzenden Splitter dennoch zuhauf in seinem Körper… die Kinder waren entsetzt ob der Entwicklung der Ereignisse und fingen an zu weinen. Morisato selbst lief Blut aus dem Mund sein Blick war getrübt. Er wusste nicht, ob ihm einfach nur seine Sehkraft verließ oder ob er vor Schmerz weinte. Er spürte, wie im übel wart und kalt wurde. Die Bandagen um seinen Kopf fielen schlaff herunter und entblößten eine unerwartete dichte Haarpracht aus schwarzen Strähnen, die bis knapp über die Schulter des Kopfgeldjägers vielen.
Morisato hustete Blut und kämpfte bei Besinnung zu bleiben, während sich Valentiné allen Anschein nach königlich amüsierte - sie lachte. Ein böses, schrilles Quietschen des Triumphes.
Morisato atmete schwer. Er erinnerte sich plötzlich an seine eigene Kindheit und was ihn damals bewog, Kopfgeldjäger zu werden... ihm fiel wieder ein, wie viel er doch von sich selbst in diesen kleinen Dieben sah, und dass es wohl am Ende des Tages immer etwas wichtigeres im Leben geben wird, als Geld. Vielleicht waren dies die Gründe, sich schützend vor die Kleinen zu werfe, anderes konnte sich Morisato sein plötzlich aufgekommenes ungesundes Maß an Heldenmut nicht erklären. Was auch immer es sein mochte, es zwang den scheinbar fast schon bewusstlosen Morisato sich krepelnd auf zu rappeln und wieder Valentiné zu zu wenden. Sie hatte inzwischen aufgehört zu lachen. Stattdessen biss sie sich auf die Unterlippe und an Zorn grenzender Missmut zeigte sich zum wiederholtem auf ihrem eigentlich schönen Gesicht. Morisato erwiderte ihren Blick, so gut er konnte, eisern. Das Blickduell hielt an und beide Partein schienen verstehen zu wollen, wieso nur ihr Gegenüber so war, wie er war und was ihn antrieb, die Dinge zu tun, die er tat…. Bis Morisato schließlich den Blick abwandte und hinter Valentíné schaute und dort etwas fixiert. Sie zuckte, erinnerte sich scheinbar wieder, dass sie ja noch einen zweiten Feind hatte!
 
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Akataja

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Noisy Joe war schon nach der ersten Phase seines Plans völlig aus der Puste, der Einsatz der ImpactDiale war für ihn noch nie leicht gewesen und der kurze Einsatz ließ ihn bereits jetzt schon das Handgelenk schmerzen. Im Inneren konnte er nur hoffen, dass noch nichts gebrochen war. Er musste sich zusammenreißen, immerhin ging es hier um seine Schwester, wenn er sie retten wollte musste er handeln.
Nachdem er nun der Mumie geholfen hatte und überall seine Metronome platziert hatte um das Mantra seiner Gegnerin zu stören, veränderte sie sich gleich wieder. Sie ritt auf den Spiegelscherben und schoss sie als gefährliche Ladungen gezielt auf ihre beiden Gegner. Anfangs konnte Joe noch ganz gut ausweichen, aber die Angriffe wurden immer schneller und gezielter. Joe hatte dann Glück, dass die Mumie die Aufmerksamkeit der Piratin auf sich zog. Der Musiker rettete sich schnell wieder hinter eines der Häuser und atmete durch „verdammte scheiße…“ er hielt das schmerzende Handgelenk fest und schloss kurz die Augen „komm schon… die Show muss weiter gehen… Phase 2!“ Er zog den Handschuh von der Hand und das Dial darunter fiel auf den Boden, es rauchte noch leicht, Joe öffnete und schloss die Hand noch ein paar Mal, dann ergriff er das Dial wieder mit der anderen Hand, nachdem es aufgehört hatte zu rauchen.
In der Zwischenzeit waren auch noch Kinder auf dem Platz aufgetaucht, Joe sah das, als er nach seinen Vorbereitungen gerade aus seinem Versteck kam. Sein Handschuh saß wieder auf der Hand und das Dial saß diesmal direkt sichtbar auf der Handfläche. Aber es war zu spät um den Kindern noch zu helfen, er hätte die Scherben mit einer Soundwave zersplittern können, aber das brauchte mehr Vorbereitungszeit. Als er dann sah, wie sich die Mumie zwischen die Kinder und die Attacke warf, kam Joe wieder zu sinnen „ich muss an den Plan denken…“ als sich Valentine und Morisato ein Blickduell lieferten und sich die Spiegelscherben etwas senkten war der ideale Zeitpunkt gekommen. Die Hand schmerzte immer noch sehr, darum musste er das Handgelenk mit der freien Hand umfassen und zusammendrücken. Er rannte so schnell er konnte direkt auf sie zu, als die halbe Strecke geschafft war, drehte sie sich erst um, anscheinend auch völlig aus den Gedanken gerissen. Die Piratin konnte natürlich sofort das Dial in seiner Hand sehen, konnte sich sicherlich sofort denken, was passieren sollte und ging sofort wieder in die Verteidigung. Der Platz reichte nicht aus, um dem Musiker wieder einen ganzen Shardstorm entgegen zu schicken, den einzelnen Scherben konnte er mit Sprüngen und Rollen ausweichen, immer weiter auf sie zuhaltend. Als er fast bei ihr war und sie auf ihrem Spiegelbrett einfach höherflog griff Joe unter seinem kleinen Umhang und sprang, er musste genau zielen bevor er das Tondial hervor zog und auslöste. In diesem Tondial war eine konzentrierte Soundwave gespeichert, aus zu großer Entfernung hätte er damit ausversehen den Spiegel treffen können, in dem Kait gefangen war, doch nun war er nahe genug um den richtigen Spiegel zu treffen, nämlich den, auf dem seine Gegnerin stand. Das Spiegelbrett splitterte und sie fiel zwischen den Splittern hindurch. Als sie Joe entgegen fiel und schon sah, wie er mit dem Dial in seiner Hand ausholte rief sie noch „na los! Du Schisser! Komm doch!!“ und zog den Spiegel mit ihrer Gefangenen hinter ihrem Rücken hervor, nutzte ihn als Schild. Als das Dial den Spiegle berührte und nichts geschah, außer dass ein helles
„ping“
ertönte, war die schneeweiße Prinzessin kurz total aus der Rolle, das reichte Joe. Als Valentine auf dem Boden aufkam, konnte Joe schnell um den Spiegel herum und drückte das Dial direkt gegen ihren Kopf „Phase 2! New Sounds!“ rief Joe noch aus und als wieder das helle
„ping“
ertönte erkannte das Schneewittchen, dass das wirklich kein ImpactDial sein konnte, es war ein Tondial, ein sehr besonderes. In diesem Dial hatte Joe einen ganz ähnlichen Klang gespeichert, wie den in seinem Kreisel, nur dass dieser Ton diesmal direkt auf ihren Kopf und auf ihr Gleichgewichtsorgan gerichtet war. Plötzlich war die ganze Welt für sie verschoben, als stände alles Kopf und nichts war mehr da, wo es hingehörte. Am Rande ihrer Wahrnehmung konnte sie noch immer den Spiegel festhalten, den Joe auf keinen Fall zerbrechen würde. Sie spürte noch, wie etwas an ihrer Wange herunter lief, war das kalter Schweiß? Was für ein Höllentor war diese Attacke?
Aber das dauerte nicht lange an, ihr Körper war durch den Kreisel schon darauf eingestellt und ihre Wahrnehmung war nach zwei Sekunden schon wieder zurück. Als sie aufsah, durch das Apfelförmige Guckloch in ihrem Schild, sah sie plötzlich einen Schuh auf sich zu kommen. Joe hatte ihre kurze Abwesenheit ausgenutzt, den Spiegel gepackt und seinen Fuß durch das Apfelförmige Loch gesteckt, gerade rechtzeitig konnte Valentine noch das Dial an seiner Fußsohle sehen, die nächste Spiegelscherbe kam noch angeflogen und schob sich im letzten Moment zwischen das Dial und das Schneewittchen. Das Dial setzte seine Schockwelle frei, die Scherbe explodierte in der Luft und die freigesetzte Kraft schleuderte Valentine und Joe auseinander. Alle Scherben flogen gleich los um ihre Meisterin zu fangen, das war ein schwieriges Manöver, aber möglich. Die rotierenden flachen Seiten konnten den Flug ihrer Meisterin verlangsamen und lenkten ihren Flug in die Luft, wo sie zwar etwas unbequem, aber sicher, auf einem größeren Spiegel landen konnte. Joe flog ungebremst durch das Fenster eines Wohnhauses, prallte hart gegen eine Wand und landete durch puren Zufall relativ weich in einem Bett.
Draußen flog Valentine langsam zurück auf den Boden, ihre Scherben wieder in der Luft und auf das Haus gerichtet. Sie konnte nicht hinein sehen, aber es wäre ein Leichtes für sie gewesen, einfach das ganze Haus zu zerschneiden, dann wäre es aber schwer zur Bestätigung Joes Leiche zu finden, als rief sie „Du verdammter Angsthase! Zeig dich sofort!“ erst war es nur still, dann hörte sie aber ein Lachen aus dem Haus und im Türrahmen erschien die humpelnde Silhouette von Joe, die Scherben richteten sich sofort auf ihn „Stooooooop!“ rief er laut aus und lachte noch etwas „du… du hast unser Spiel verloren…“ sagte er erstaunlich ruhig und präsentierte stolz den Spiegel mit dem Spiegelbild seiner Schwester darin. Als die Kraft des Dials explodierte und die beiden Gegner auseinander sprengte, hatte Joe den Spiegel nicht losgelassen und ihn mit seinem Körper geschützt, als er durch das Fenster flog.
Valentine blickte zuerst sehr zornig, aber dann lachte auch sie „du hängst immer noch an diesem Spiel? Wie niedlich… aber ich will nicht so sein…“ sie zog hinter ihrem Rücken das apfelförmige Stück aus dem Spiegel hervor „du musst einfach nur das hier wieder einsetzen…“ dann flog sie wieder höher und zwischen sie und Joe schob sich die Armee von Spiegelscherben „aber glaub ja nicht, dass du wieder so nahe an mich heran kommst.“ Die Augen von Joe verängten sich „na gut…“ er schnaufte „Phase 3…Sound, Heard and Soul!“ und zog wieder die Gitarre hervor, auf der nun eine Teleschnecke saß und auch auf seinen Schultern saßen nun zwei dieser Schnecken.
 
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