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Das Präludium von Noträdamm

Ark

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Schritte waren zu hören und die Luft im Raum schien stehen zu bleiben, auch Ark war davon gefangen und schaute ohne weitere Bemühungen seiner Waffe gegenüber nur zu. Es waren schwere Stiefel, welche einen Schritt nach dem andern tätigten und eine helle Stimme, welche sich lauthals beschwerte: „Was soll der Tumult? Lala?“
Es erschien ein Mann… oder eher Kind? Jugendlicher? Also, Ark hätte ihn auf dreizehn Jahre geschätzt, seine Stimme war ungewöhnlich hell, jedoch wurde sie hin und wieder heiserer und leicht kauzig, wahrscheinlich war er im Stimmenbruch. Mehrere Pickel zierten sein Kinn und seine Stirn, seine dunkelblonden Haare waren hinten in einem Pferdeschwanz zusammengeschnürt und seine blassblauen Augen schauten sicher umher, fixierten die Eindringlinge und schienen die Lage ungefähr erfasst zu haben.
Der Name des Bosses war Patrick Seench und er war schon seit seiner jüngsten Jugend ein Dieb gewesen, aus familiären Gründen. Jedoch war er nicht nur ein Dieb, sondern auch ein Planer, weswegen er sich mit Lala zusammengetan hatte und mit ihr diese Diebe zusammengeführt hatte. Denn zum Topsy Turvey würde es viel mehr Beute als Diebe geben und dementsprechend wollten sie versuchen, möglichst sich so zu verteilen, dass sie sich nicht gegenseitig ins Handwerk pfuschen würden.
Jedoch würde kaum jemand einem halben Kind zuhören, weswegen er sich eigentlich im Schatten halten wollte, doch was diesen Lärm angeht…​
Ark hatte seinen Speer befreit und wirbelte ihn unter seinen Arm, während er den Pickligen beobachtete und dennoch versuchte, den Dicken nicht aus den Augen zu verlieren. Den Blick auf zwei Dinge gleichzeitig zu haben, war eine schwere Sache, welche jedoch sich noch in Grenzen hielt, da der Dicke sich nicht regte.
Aber es gab eine Lösung, der Mönch setzte seinen rechten Fuß vor, stieß seine Waffe hervor und ließ sämtliche Kraft in den langen Angriff fließen: Sturmstoß! Er zielte auf die rechte Schulter und trieb die Spitze ins Fleisch, immerhin wollte er ja niemanden töten, weswegen es bei einer ernsthaften, doch nicht unbedingt tödlichen Wunde blieb.
Auf diesen Vorteil aufbauend, schnellte der Goldhaarige nach vorn, sprang und hieb das stumpfe Ende über das Gesicht seines Gegners, welcher damit zu Boden ging, anschließend begann er nach vorn zu stürmen, sein Ziel war der Jugendliche, welcher nicht nur der Anführer zu sein schien, sondern auch noch unbewacht erschien…
Bis sich eine Frau zwischen ihn und den Boss drängte…
 

Akataja

Pirat
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/wie ein Sack Kartoffeln/ Dachte sich Akataja als er sah wie der fleischige Berg, den andere als Bruno kannten, zu Boden ging. Der dicke hatte seinen Gegner aus den Augen gelassen, obwohl sie mitten im Kampf waren. Die beiden, die Akataja vom Wagen geworfen hatte, rannten so schnell sie nur konnten davon, ohne Bruno, hatten sie keinen mehr der sie beschützen konnte. Aka wollte die beiden zuerst instinktiv verfolgen, aber er spürte, dass ihm die Kraft dafür einfach fehlte und auch das sein Bein immer mehr schmerzte. /Konzentriere dich Aka, ein bisschen geht noch… was ist da vorn los?/ Akataja sah den Jungen, nein, sogar zwei Jungen. Ein zweiter war aus dem Haus gekommen, noch jünger als Ark wie es aussah und so wie es den Anschein hatte, schien er etwas zu sagen zu haben. Ark erschien entschlossen den Jungen an zu greifen, doch er hielt seinen Ansturm auf, durch das plötzliche Stoppen wäre er sogar beinahe hingefallen. Aus dem Haus war eine Frau gekommen die sich fast in letzter Sekunde zwischen Ark und den Jungen warf und Akataja erkannte sie wieder, er erinnerte sich, die Händlerin, die er an diesem Morgen getroffen hatte, aber im Gegensatz zu ihrem ersten Aufeinandertreffen, wirkte sie diesmal nicht so sicher und stark.

Patrick wusste zuerst gar nicht was los war, er hätte diesem Jungen mit dem Speer nicht zugetraut Bruno so schnell um zu hauen. Der gerade mal dreizehn Jahre alte Junge hatte zum ersten Mal seit vielen Jahren keinen Plan mehr. Als der Kämpfer mit dem Speer auf ihn zulief ging Patrick in Gedanken viele zum scheitern verdammte Auswegpläne durch, schnell denken konnte er schon immer, darum konnte er mit Hilfe von Lala die richtigen Leute für die richtigen Jobs finden, darum konnte er so viele Reichtümer ansammeln. Vor seinen Augen sah er alles zu Grunde gehen, sein Plan sich und seiner Mutter mit all dem Geld ein schönes Leben kaufen zu können und endlich in großen schicken Häusern zu leben, als angesehene Menschen, ging unter. Patrick kannte Richter Frollo, nicht nur von dem was Lala ihn erzählte, er kannte ihn auch von seinen Auftritten in der Öffentlichkeit und vor allem kannte er ihn, weil er damals seinen Vater am Strick hängen ließ. In den Gedanken des Dreizehnjährigen wiederholte sich noch einmal alles, wie sein Vater verurteilt wurde, weil er damals, ohne es zu wissen, einem Piraten Unterschlupf gewehrte. Patrick sah nicht wie sein Vater hing, seine Mutter drückte ihn zu fest an ihr Kleid, er konnte nur die Sekunden zählen und jede einzelne, kam ihm vor wie eine Ewigkeit. Es war nicht der Speerkämpfer, vor dem Patrick Angst hatte, er erkannte schnell das der Blondschopf ihn nicht töten wollte, es war die Zukunft, die ihn Angst machte, denn er sah sich schon selber die Stufen zum Galgen hochgehen, die vor fünf Jahren sein Vater hoch ging. Patrick spürte bei dem Gedanken wie seine Beine weich wurden und wie ihm die heißen Tränen in die Augen liefen. Er drehte mit geschlossenen Augen seinen Kopf weg und erwartete den Stoß des Speeres, die Rufe der Stadtwachen, die Kälte der Ketten und die Enge der Schlinge, doch was er bekam, war ein Klang. „Bitte verschont ihn!“ Eine bekannte Stimme, seine Mutter, aber wie hatte sie ihn gefunden? „Mama?“ er sah auf und konnte sehen das vor ihm wirklich seine Mutter stand und das der Speerkämpfer wirklich gestoppt hatte „Aber… Mama…“ seien Mutter sah sich zu ihm auf, sie versuchte zu lächeln, aber man sah die Tränen in ihrem Gesicht.

Viola Seench fragte sich an diesem Morgen noch sehr lange, warum der silberhaarige Mann mit dem schwarzen Mantel so plötzlich die Flucht ergriffen hatte, war sie etwa doch zu unfreundlich? Irgendwann schüttelte sie aber diese Gedanken ab und kümmerte sich wieder um ihr Geschäft, sie verkaufte jeden Tag was ihre Schwester Lala ihr besorgen konnte, sie hatte keine Ahnung wo sie es her hatte, aber es war immer gute Wahre die sich leicht verkaufen ließ. An diesem Tag waren es mal wieder Orangen, Orangen verkauften sich meistens gut in Städten, welche einen so großen Hafen wie Noträdamm hatte. Patrick und Lala hatten ihr in der Früh noch geholfen den Stand auf zubauen, Lala verbrachte oft Zeit mit ihrem Neffen und Viola hatte oft Angst, das Lala ihren Sohn wohl auf dumme Gedanken bringen würde. Sie waren in den letzten Tagen andauernd in einem der älteren Stadtteile unterwegs, Patrick erzählte seiner Mutter von einem Baufälligen Haus, das als er noch neu war, vermutlich sehr groß und prächtig war „so ein Haus kauf ich dir mal Mama… dann brauchst du nicht mehr den ganzen Tag arbeiten und niemand schaut dich mehr an, als wärst du eine Kriminelle.“ Sagte er damals zu ihr und zeigte ihr sogar das alte Haus, in dem er wohl oft spielte. Aber Viola wollte gar kein großes Haus, die kleine Hütte am Stadtrand reichte ihr. Die Leute behandelten sie wirklich manchmal wie eine Aussetzige seitdem ihr Mann damals an den Galgen kam, nur weil er einem alten verletzten Mann Nahrung und Unterschlupf für eine Nacht gegeben hatte, aber das störte Viola nicht wirklich. Viola war eigentlich immer zufrieden, solange sie sehen konnte dass Patrick noch lächeln und lachen konnte, auch wenn er das nur noch selten tat.
Viola sah an diesem Tag auch einen der bekannteren Bewohner der Stadt, ein Mann der mit Richter Frollo zusammen arbeitete, Gringoire. Er hastete zu einer Stadtwache ganz in ihrer Nähe, er sprach von eine Diebesvereinigung und das man sofort ein schlagkräftige Truppe zu dem Haus schicken müsse, wo Patrick immer spielte. Viola ließ ihren Stand sonst nie allein, doch an diesem Tag rannte sie ohne zu überlegen los.

„Bitte verschont ihn!“ halb flehend, halb fordernd, sprach die Mutter zu dem Speerkämpfer, der selber nicht viel älter als ihr Sohn sein konnte. Ark sah so aus als wäre er sich nicht sicher, was er tun sollte. Patrick packte das Handgelenk seiner Mutter und wollte loslaufen „komm schnell Mama! Sonst tun sie mit uns das selbe wie mit Papa.“ Doch er kam nicht dazu weg zu laufen, Ark hatte viele Jahre trainiert und hatte sich eine schnelle Reaktionszeit angeeignet, Patrick stolperte über den Schaft des Speeres und ging zu Boden „ich… kann euch nicht entkommen lassen, dieser Junge muss vor einen Richter… ehm.. keine Sorge, ich wette Richter Frollo wird Nachsicht zeigen wenn Reue gezeigt und das Diebesgut zurück gegeben wird.“ „Das wird er nicht.“ Hörte man dann eine kräftige Frauenstimme im Hintergrund, Lala hatte es wieder auf die Beine geschafft „Viola… Patrick… verschwindet, ich übernehme hier die volle Verantwortung.“ Man konnte in einiger Entfernung bereits die Stadtwachen hören „Ich bin… hier der Boss… war alles mein Plan… der Junge und die Frau? Nur Marionetten, Geiseln für den Notfall, lasst sie einfach gehen und bringt mich zu Frollo… bevor er wieder ein Paar Unschuldige aufknüpfen kann.“ Ark rührte sich nicht, vermutlich musste er etwas mehr nachdenken, aber die Zeit wurde knapp. Ein lauter Knall durchriss die Luft als Lala ihre letzte Kugel abfeuerte, sie schlug zwischen Ark und Viola in eine Wand ein, weit von beidne entfernt, lala hatte eindeutig keinen von beiden im Visir „hier, ich habe auf euch geschossen, versucht euch zu töten… ich bin hier die Verbrecherin, richte deine Waffe auf mich!“ Danach wurde Lala wieder schwarz vor Augen.

Akataja hatte der rothaarigen Frau den Griff seiner Schaufel über den Kopf gezogen und noch eher sie umfall konnte packte er sie an ihrer Hand und zog sie auf das Pferd, das er von der Kutsch losgemacht hatte. Er war kein wirklich guter Reiter, doch sein Onkel hatte ihm damals beigebracht wie man sich zumindest auf einem Pferd halten konnte ohne zu stürzen /Auf Lohen gibt es sonst nicht viele Möglichkeiten zu Reisen./ er betrachtete die rothaarige Frau, die versucht hatte ihn und Ark zu töten /sie hätte fliehen und vorher mich oder Ark mit ihrer letzten Kugel ausschalten können.. warum hat sie das nicht gemacht? Wollte sie sich Opfern für diese Frau und den Jungen? Versucht sie eine Heldin zu sein? Wieso? und vor allem... was weiß sie über mich?/ Akataja hatte kaum Kraft um noch selbst zu laufen, aber das Pferd konnte das ja für ihn tun und brachte ihn herüber zu Ark, Viola und Patrick. Akataja hatte Gerüchte von dem Richter gehört und glaubte sich sogar zu erinnern, dass er schon mehr als einmal sogar Minderjährige hinrichten ließ. /Ich weiß nicht wie gut Ark diesen Richter kennt oder was er jetzt mit den beiden vorhat… ich muss sagen, dieser Junge ist nicht wirklich ein Junge, sein Alter täuscht über das Wesen eines Kriegers hinweg./ „Die Zeit zum Kämpfen ist vorbei… Ark, ihr habt mich beeindruckt der Sieg gehört euch, ihr seid ein guter Kämpfer und habt meinen Respeckt.“ Danach sah er zu der Orangenverkäuferin und dem Kind, das anscheinend ihr Sohn war /Ich kann kein Kind zum Schafott gehen lassen und seine Mutter/ bei dem Gedanken musste er kurz an das Bild in seinem Koffer denken, ein Gesicht das er nie gesehen hatte und das ihm doch so vertraut und wichtig war /seine Mutter auch nicht./ Akataja wusste das er nicht mehr die Kraft hatte sein Vorhaben in die Tat um zu setzen, aber es war ihm wichtig, dass er jetzt nicht versagen durfte „Ark… bitte erfüllt mir einen Wunsch… helft mir die Drei in Sicherheit zu bringen bevor die Stadtwachen hier sind… dann stehe ich tief in eurer Schuld.“
 

Ark

Pirat
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„Ich kann nicht.“ Ark hatte die Aufgabe angenommen, Diebe gefangen zu nehmen und letzten Endes waren sie immer noch Diebe. Die ganze Situation war für ihn sowieso schon unbegreiflich, da er sich keinen Grund vorstellen konnte, warum jemand andere Personen bestehlen konnte und warum sie sogar bereit gewesen waren, ihn und auch Akataja zu töten. Es war nicht so, dass er diese Menschen böse genannt hätten, aber letzten Endes waren sie alles Verbrecher. „Aber Frollo ist ein netter Mann und ich bin mir sicher, dass er sie nicht töten wird. Und wenn das Diebesgut erst einmal eingesammelt ist und nichts fehlt, gibt das bestimmt nur einen roten Hintern.“
Man schaute ihn an, als hätte er etwas unsagbar Dummes gesagt, aber er versuchte die aufkeimende Wut herunterzuschlucken und zu verdauen: „Nur weil jemand streng ist, meint er es nicht böse und man soll für seine Taten Buße tun, das ist doch eines der natürlichsten Dinge der Welt, außerdem…“ Während Ark seinen Vortrag über Recht, Unrecht, Buße und Strafe hielt, machten sich Patrick und seine Mutter aus dem Staub. Die Wachen hatten genug mit den Dieben zu tun, als dass sie sich um scheinbare Zivilisten kümmern konnten. „…und genau deshalb wäre es falsch, wenn ich sie gehen ließe.“ Er verschränkte die Arme und nickte zu diesen Worten, sie waren alle schlüssig und trafen des Pudels Kern: Ein Verbrechen war ein Verbrechen, egal wie man es wendete. „Hm… fehlen hier nicht zwei?“
„Ich bin hier die Schuldige, ich habe die beiden da hineingezogen. Deswegen macht es mich doch nur zu einer schlimmeren Verbrecherin, oder?“
Ark sinnierte kurz darüber: „Durchaus, das stimmt.“ Er hegte keine Antipathie gegen die Frau, jedoch war sie letzten Endes die Schuldige. Also setzte er ein Lächeln auf und sagte: „Frollo ist ein netter, verständnisvoller Mann, wenn alles geklärt wurde und die Strafe vollzogen wurde, wird alles wieder gut.“ Ja, das glaubte er wirklich. Frollo hat Ark sehr geholfen, auch wenn er keinen Nutzen daraus zog. „Ich werde mich noch gleich mit ihm treffen und ihn bitten, niemanden mehr als nötig zu strafen, also keine Sorge.“ Dann wandte er sich an Akataja: „Und wir beide sehen uns in der Kirche dann!“
Als er mit der Frau namens Lala zum Gerichtspalast schritt, hatte Ark das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben, doch bei dem Gespräch mit Frollo wurde alles wie weggeblasen… Aber Ark hatte Recht, Lala würde nur ein paar Schläge abbekommen, da hatte Ark im Kloster schon deutlich Schlimmeres erlebt.
Dass damit Folter… also richtige Folter, gemeint war, wurde jedoch verschwiegen… und so schließt das Präludium von Noträdamm…

II. Die Glocken von Noträdamm
 
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