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Cosa Nostra

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Kasumi

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Cosa Nostra



Blue: West Blue

Klima: Auf der Grand Line würde man Cosa Nostra sicherlich als Sommerinsel bezeichnen. Mehr als die Hälfte des Jahres ist von warmen Tagen und lauen Nächten geprägt, und nur selten verirrt sich eine Regenwolke über die Insel. Die Höchsttemperaturen liegen hierbei bei knapp 40°C, wobei durchschnittlich stets nur etwa 30°C erreicht werden; hohe Sonnenstundensummen sind da schon fast selbstverständlich, sogar in den alljährlichen Wintern, in denen die Temperatur nur selten unter -5°C fällt.

Landschaft: Cosa Nostra verfügt über eine recht vielfältige Morphologie, obwohl den Großteil der Insel weite, leicht gewellte Ebenen ausmachen, die sich – abgesehen von ein paar verstreuten Wäldern – perfekt für die Landwirtschaft eignen. Durchbrochen wird das Land hier und dort jedoch von langgezogenen Hügelketten, und vor allem in Nordosten findet sich ein langgestrecktes Gebirgsmassiv – inklusive eines scheinbar erloschenen Vulkans –, das senkrecht ins Meer fällt. Abgesehen hiervon wird die Insel jedoch von mal breiten, mal schmalen Stränden umringt, die es theoretisch ermöglichen, an 4/5 der Insel problemlos anzulegen. Ins Inland gelangt man mit Schiffen dagegen schlecht, da es keinen einzigen befahrbaren Fluss gibt; selbst der größte Strom, der aus vorgenanntem Gebirge nach Südwesten fließt, spaltet sich früh in zahlreiche malerische, jedoch schwer gewerblich nutzbare Gewässer auf. Damit verfügt die Insel auch nur über eine Handvoll Seen, die die Bezeichnung kaum verdienen.

Kultur: Cosa Nostra ist vor allem für eines bekannt: Die Mafia. Ein Großteil des Alltags der Inselbevölkerung wird vom Geschäft diverser „Familien“ geprägt, deren organisiertes Verbrechen einen Bruchteil der Einwohner in Luxus schwelgen lässt, der in allen Blues seinesgleichen sucht, während eine um mindestens das zehnfache größere Schicht in relativer Armut von den Überresten jener Ganoven lebt.
Die Oberschicht: Wie gesagt wird die Insel im Grunde von verschiedenen Mafiafamilien beherrscht, die über gewisse Territorien der großen Städte mit eiserner Hand herrschen. Dabei finden sich zumeist viele kleinere Familien unter einer Größeren zusammen, um eine Art Allianz einzugehen, die jedoch hauptsächlich auf Tributzahlungen der Kleineren basiert. Wer diese nicht leisten kann, verliert den Schutz der Patronage und kann leicht von einer anderen, großen Familie vernichtet werden. Wer dagegen einen Platz unter einer der großen Familien gefunden hat, oder gar selbst einer solchen angehört, kann sich über zahlreiche Annehmlichkeiten für sich und seine Freunde und Verwandten freuen: Glamouröse Feiern, extravagante Güter und soviel Geld, wie ein Mensch zu Lebzeiten nur ausgeben kann. Das dieser Luxus oft durch Blutgeld bezahlt wird, scheint die meisten Familienmitglieder jedoch wenig zu stören. Obgleich ebenso gesagt werden muss, dass in Mafiakreisen nicht nur mit dem Tod gehandelt wird: Einige Gruppen spezialisieren sich „lediglich“ auf das Schmuggeln illegaler oder besonders wertvoller Waren und stellen damit eher Handelsclans dar. Nicht, dass nicht auch diese ihr Territorium mit Gewalt zu verteidigen suchen. Jedoch hat dieser starke Handel auch gewisse positive Seiten: So gilt Cosa Nostra als die Anlaufstelle für begabte Künstler jeder Art, die nach dem großen Durchbruch schielen. Egal ob Musik, Malerei, Schneiderei oder die kulinarischen Künste, in den Kreisen der Mafia findet sich für jedes Talent ein wohlhabender Förderer – man muss nur lange genug suchen und kein Problem damit haben, seinen Lohn eventuell selbst zu waschen. Obgleich sich auch viele der Marconi-Männer als Mäzene einen Namen gemacht haben, geht diese Förderung vor allem von der weiblichen Oberschicht aus, die anders als die männliche Bevölkerung ihr Geld eher selten in krumme Geschäfte steckt, sondern stattdessen versucht, das eigene Ansehen und Prestige mit dem teuren Geschäft der Kunst auszudrücken. Oberflächlich und langweilig auf den esten Blick, sollte man nicht den Eifer unterschätzen, den eine Mafiadame bei dem Versuch entwickeln kann, eine Konkurrentin mit Honoraren für ihre Künstler zu übertreffen, ganz zu schwiegen von... anderen Mitteln, fremde Kunstschaffende den Fängen einer Erzfeindin zu entreißen.
Die Unterschicht: Für all den Luxus der vergleichweise wenigen Mitglieder der Mafia muss es auch Menschen geben, die in weniger optimalen Verhältnissen leben. So überrascht es nicht, dass ein großer Teil der Bevölkerung von Palermo arm sein Dasein fristet; manchmal als Bauern weit vom Schutz der Stadt entfernt, manchmal als Handwerker, die von der Gunst der Reichen abhängig sind. Immer leben diese Menschen in Angst davor, was eine der Mafiafamilien ihnen beim kleinsten, falschen Schritt antun könnte. Schon so mancher fand nämlich ein nasses Grab im Glauben, er könnte einen Mafioso hintergehen oder sich mit kleinen, kriminellen Geschäften einen Platz in einer der Familien erwirtschaften. Da jedoch jedes Mitglied der Mafia stets für seinen eigenen Einfluss kämpft, geschieht es nur in Ausnahmefällen, dass ein geborener Bauer den Sprung in die höheren Kreise von Cosa Nostra schafft.

Wichtige Fauna&Flora: Die Erde von Cosa Nostra ist äußerst fruchtbar und hat diese Eigenschaft auch durch Jahre der Kultivierung nicht verloren. Somit beherbergt die Insel unzählige Arten von Pflanzen, die wiederum verschiedenste Tierarten anlocken. Von Äpfeln bis Zypressen, von Amseln bis Wildschweinen findet sich eine Bandbreite an Wildblumen, Bäumen, Vögeln, Säugern und Fischen in und um Cosa Nostra. Zudem finden sich in den großen Siedlungen der Insel die traditionellen „Stadtkinder“ der Tier- und Pflanzenwelt: Tauben, Raben, Ratten, etliche Insektenarten, sowie Pilze und hartnäckiges Unkraut sind an der Tagesordnung.

Dörfer, Städte und wichtige Orte:

Palermo – die Hauptstadt
Die wichtigste und größte Stadt der Insel im Süden ist ein Traum aus Kuppeln und Türmen, die Menschen auf der ganzen Welt in den West Blue locken. Ja, Palermo ist ihrer Position als Hauptstadt durch und durch würdig, bildet sie doch das Epizentrum der inseleigenen Kultur in allen Bereichen: Zahlreiche imposante Häuser, die einander an Schönheit und schwindelerregender Höhe übertreffen; eine Innenstadt voller Märkte, auf denen man alles findet, was in den Blues zu haben ist, und mehr; Restaurants, Cafés und Bars, deren Menüs die Mägen der Besucher gleichsam füllen wie sie das Portemonnaie leeren; und natürlich ein langgezogener Hafendistrikt voller monströser Galeonen und Barken, die mehr Komfort bieten als so manches Hotel in anderen Blues. Kurzum ist Palermo ein wahres Paradies für alle, die es sich leisten können.
Solange man sich nicht nachts in die falsche Gasse eines der zahlreichen schlechten Armenvierteln verirrt, oder am helllichten Tag dem falschen Anzugträger auf den Schlips tritt. Denn obwohl Palermo scheinbar frei von der Unterdrückung der kriminellen Mafiafamilien ist, die Cosa Nostras Ruf prägen, ist die Wahrheit eine ganz andere. Denn auch hier, hinter den lächelnden Gesichtern kleiner Händler wie großer Künstler gleichermaßen, verbergen sich die Strippenzieher in Schwarz. Zu gewissen Zeiten wird Palermo sogar noch stärker von der Mafia heimgesucht, als die Städte, die bekanntermaßen einer Familie unterstehen, da die Stadt nicht einer, sondern allen Familien gehört. Dadurch mutiert Palermo ab und an zum Schlachtfeld der großen Mafiaclans, und das Glück sei dem hold, der sich in solchen Zeiten auf die Straße traut…
Doch halt, wie kann die Mafia so großen Einfluss auf die Hauptstadt einer ganzen Insel haben, oder besser gesagt, den Sitz ihrer Regierung? Nun, abgesehen davon, dass die Marinepräsenz auf Cosa Nostra sich auf die Basis in Corleone und einige Außenposten in den anderen Städten beschränkt und sich maßgeblich durch Schwarzgeld der Mafia finanziert, ist die Regierung selbst von Mitgliedern der Mafia und deren Handlangern schon seit vielen, vielen Jahrzehnten durchsetzt. So ist das, was sich selbstbewusst als „Freie Republik Cosa Nostra“ bezeichnet, nicht mehr als ein Senat ergrauter Männer und Frauen, die unter dem Druck der organisierten Kriminalität die Gesetze der Insel so schmieden, wie es die mächtigste Gruppierung ihnen befiehlt.

Campo di Pretoria
Palermo verfügt wie die anderen Städte Cosa Nostras nicht nur über enge Straßen und Gassen, sondern auch über weite Plätze, auf denen entweder etliche Händler ihre Waren feilbieten, oder die einfach nur das Stadtbild auflockern und den Bürgern eine Möglichkeit geben sollen, ein bisschen frischere Luft zu atmen.
Der Pretoria-Platz ist eine von diesen freieren Flächen, die sich recht zentral in Palermo befindet. Trifft man sich hier an einem der zwei Markttage, sieht man vor lauter Leuten nicht einmal den Brunnen inmitten des Platzes, der als Denkmal von einem ehemaligen Don in Form konzentrischer Kreise, einer großen Säule und etlichen Nymphenstatuen aufgestellt wurde. Die restlichen fünf Tage der Woche jedoch hat man nicht nur auf dieses Kunstwerk einen hervorragenden Blick, sondern auch auf ebenso alten, meisterhaft gestalteten Hausfassaden, die zahlreichen Restaurants, Kneipen und Cafés, sowie verschiede kleinere, alteingesessene Läden für bspw. Fleisch, Fisch und andere Delikatessen, Bücher, Kleidung, und natürlich Waffen – wie könnte es in der Hauptstadt der Mafia auch anders sein?
Kurzum, der Pretoria-Platz hat für jeden etwas zu bieten, und wenn es nur die Funktion eines Ausgangspunktes für die weitere Reise ist. Durch zahlreiche Straßenanbindungen gelangt man von ihm nämlich fast überallhin, und es ist der ideale Ort für eine Reisegruppe, sich wiederzufinden, falls einmal ein Mitglied verschüttet geht.

Das „Casa Zanolla“
Zwei Straßen parallel-nördlich zur großen Ost-West-Straße durch den Pretoria-Platz gelegen ist das „Casa Zanolla“ ein bekanntes Restaurant, in dem sich die Mittelschicht der Mafiawelt trifft: Mitläufer, Bosse kleiner Familien, Freischaffende und so weiter treffen sich hier fernab von den ungehobelten Schlägern der Unter- und den einflussreichen Gangstern der Oberschicht um gemütlich einen kleinen Kaffee zu trinken, oder sich genüsslich den Bauch mit lokalen Spezialitäten vollzuschlagen. Wer weiß, wie er in einer Stadt voller Anzugträger nicht auffällt, kann hier leicht an die aktuellen Informationen und Gerüchte kommen, wenn er nur die Ohren aufhält. Doch Vorsicht: Voyeure und Lauscher werden nicht gern gesehen und ohne großes Zögern wieder auf die Straße gesetzt. Dennoch stellt das Restaurant eine gute erste Anlaufstelle für alle dar, die sich einen Eindruck vom Alltagsleben der örtlichen Kriminalität oder der Küche Cosa Nostras machen möchten.

Die Stadtbibliothek
So mancher mag sich wundern, dass es in einer Stadt, die vor Räubern und Mördern nur so strotzt, sogar eine eigene Bibliothek gibt. Da Bildung jedoch den Unterschied zwischen einem einfachen Verbrecher und einem waschechten Mafiosi macht – zumindest sind einige dieser Kaste dieser Meinung – ist die stadteigene Bücherei nicht einmal so klein. Sicher kann sie nicht an ähnliche Einrichtungen in Trapani heranreichen, dennoch ist sie eine hervorragende Anlaufstelle für alle, die sich lieber fernab von sonnenbebrillten Anzugträgern über die Stadt informieren möchten. Gleichzeitig bietet die Bibliothek auch ein leicht überdurchschnittliches Angebot an Büchern anderer Themen, von A wie Anatomie bis Z wie Zoologie sauber alphabetisch sortiert. Außerdem wäre Palermo nicht eine Stadt der krummen Geschäfte, wenn sie nicht auch jedes Buch – für den richtigen Preis und unter der Hand – zum Verkauf anbieten möchte, obgleich sie offiziell als Präsenzbibliothek deklariert ist.

Der Hafen Palermos
Eine der größten Attraktionen der Inselhauptstadt ist ihr langgezogener Hafen, der in Sachen Größe nur hinter dem Corleones zurücksteht. Dennoch hat sich der Verkehr in den letzten Jahren immer mehr in Richtung dieser Anlegeplätze verschoben, nachdem die de Noche-Familie an Macht verloren, und sich die neue vierte Macht hier gefestigt hat: Große Teile des Hafens werden nämlich von der Mafiafamilie Vercci kontrolliert, welche ihr früheres, eher kleines Erbterritorium bis heute auf fast das Zehnfache erweitern konnten. Dies geschah vor allem über den Schmuggel verbotener Luxusware, einschließlich bestausgebildeter Sklaven.
Das Flair des Hafens spiegelt dies insgesamt gut wieder: Das Gebiet um die zentralen Anlegeplätze unterscheidet sich eigentlich kaum von anderen Inseln und wird von wettergegerbten Matrosen und pfiffigen Händlern dominiert. Je weiter man nach Osten kommt, desto kleiner werden die Anlegestellen, und die Lagerhallen verkümmern zu undichten Bretterverschlägen. Im Westen dagegen finden sich mehr Anzugträger als anderswo im Hafen, welche zudem noch offen ihre Waffen zur Schau tragen. Erspäht man dann irgendwann den ersten Aufseher, der das Wappen der Vercci auf der Brust trägt, trägt man entweder bereits ein Sklavenhalsband, oder steht kurz davor, eins verpasst zu bekommen. Grimmige Wachleute und Stacheldraht sorgen in beiden Fällen dafür, dass man den Westteil des Hafens so schnell nicht mehr verlässt.

Happy Harry’s
Was nach einem Familienrestaurant und dem idealen Ort für einen Kindergeburtstag klingt, und so aussieht wie ein von ebenjenen Kindern gezimmerter Bretterschlag mit blau-weißer Flagge auf dem Dach, ist tatsächlich eins der lokalen Freudenhäuser der Stadt – und ein beliebtes noch dazu. Die Bekanntheit des Ladens rührt jedoch nicht vom allgemeinen Komfort her, sondern vom Hintergrund der Betreiberin: Bei ihr handelt es sich nämlich um Harriet Belago, eigentlich Verwalterin der Marinebasis WB5 nahe Corleone. Die stämmige Frau hat sich jedoch schon vor mehreren Jahren ein zweites Standbein aufgebaut, indem sie offiziell den längst verlassenen Außenposten für zwei Äpfel und eine Schachtel Eier an einen lokalen Mietunternehmer verkaufte. Tatsächlich steckte sie sich dieses Frühstück jedoch in die eigene Tasche, um mit ihrer neuen Immobilie in einer Nacht mehr zu verdienen, als so manche Einwohner Cosa Nostras in einem halben Leben. Ihr Konzept? Ganz einfach: „Happy Harry’s“ ist der einzige – und dazu akzeptable – Laden seiner Art, der nicht von einem ausgewiesenen Mitglied einer der großen Mafiafamilien geleitet wird. Und da sich Harriet dessen mehr als bewusst ist, macht sie immer auf sich aufmerksam, indem sie Besucher der Familien geschickt gegeneinander ausspielt, sollten sie die Ohren etwas zu offen halten. So konnte sich Harriet einen eisenharten Ruf als neutrales Spaßparadies ergaunern, in dem man auch ganz in Ruhe seine Geschäfte bereden kann immerhin werden Konkurrenten von der Verwaltung penibel in andere Bereiche des Etablissements geführt, während die Mitarbeiterinnen ganz genau wissen, was mit ihnen passiert, sollten sie eines ihrer Geheimnisse weitererzählen – ausgenommen natürlich Harriet selbst, die mittlerweile gegen fast jeden auch noch so kleinen Mafiosi genug in der Hand hat, um sein Leben im Fall des Falles zu zerstören.

Die Eckkneipe „Nido di Demoni“
Bei all den zwielichtigen Bars, in denen man auf Cosa Nostra ein rasches Ende finden kann, sticht das Nido di Demoni immer noch heraus. Im Westen Palermos gelegen ist das Geschäft vor allem dafür bekannt, dass seine Wände angeblich jedes Geheimnis der Insel kennen würden, doch nicht etwa, weil die großen Männer der Stadt hier ein und aus gehen würden. Nein, das Nido die Demoni ist ein Hafen für die kleinen Fische: All die unwichtigen Gassenschläger, Hals- und Beutelschneider, Emporkömmlinge und Boten, die den Bodensatz der Mafiagesellschaft darstellen. Genau dieser Schmutz ist es jedoch, der unbemerkt Gespräche belauschen kann, um sie später nur bei entsprechend hohem Alkoholpegel freimütig auszuplaudern - was nebenbei gesagt zur Folge hat, dass man selten ein Gesicht zweimal in der Bar sieht. Nur die wirklich üblen Kerle, die wissen, wie man auf der Straße von krummen Dingern leben kann, ohne der Mafia auf den Schlips zu treten, bilden ein kleines Kontingent von eingeschworener Stammkundschaft, mit der sich der geneigte Neuling besser nicht anlegen sollte.
Doch halt, bevor er das überhaupt versuchen kann, muss er sowieso zuerst an einem der muskelbepackten Türsteher des Ladens vorbeikommen. Ist dies geschafft, sollte man sich schnell zum Tresen aus schwarzem Holz begeben und etwas beim goldzahnigen Barmann Bront Ol'are bestellen, da mittellose Gäste hier nicht gern gesehen werden. Vergeblich sucht man indes den ersten Türsteher, Gregory Kudrjawzew, und den eigentlichen Besitzer der Bar Jacob, die beide vor kurzem die Insel mit unbekanntem Ziel verlassen haben sollen.

Das „Fioraio“
In Palermo gibt es viele Geschäfte die die unterschiedlichsten Wünsche und Gelüste bedienen können. Vor allem, wenn es um die Notwendigkeit des Alltags eines Mafiosis geht, finden sich etliche findige Unternehmer, die mit Waffengeschäften, Maßschneidereien und Cafés ihr Glück versuchen. Umso ungewöhnlicher ist es, wenn sich jemand einem Wirtschaftszweig verschreibt, der so gar nichts mit der Mafia zu tun. Floristik ist einer davon.
In einer Gasse, irgendwo und nirgendwo in der Innenstadt von Palermo, findet sich das kleine Geschäft der alten Dame Rudereila, die Dank einer Art abstrusem Kopfschmuck ihrer Stammkundschaft – einer Horde streunender Katzen jeder Farbe und Musterung – nicht unähnlich sieht. Jenseits eines breiten Schaufensters, einer schmalen Schwelle und einer Duftmauergemisch aus Blumenduft und Ammoniak führt diese eigentümliche Frau eins der am besten ausgestatteten Blumengeschäfte der Insel und einen wahren Geheimtipp, was jede floristische Frage angeht. Doch auch auf anderen Gebieten gibt sie gerne Ratschläge: So ist Rudereila ein wenig als „gute Seele“ ihres Viertels bekannt, die es meisterhaft versteht durch die Blume den Ratsuchenden auf den richtigen Weg zu verhelfen. Ob es dabei um geschäftliche oder private Angelegenheiten geht, ist der Frau, die nur allzu gern ein paar Stunden einfach nur tratscht, relativ egal.
Mit dem richtigen Auftreten kann man der Dame jedoch auch… wertvollere Informationen entlocken, denn hinter der ergrauten Floristin versteckt sich wie auf Cosa Nostra üblich mehr, als man vermuten mag. Vor allem ihre Jugend soll wilder gewesen sein als das Wetter auf der Grand Line, und eine Bandbreite an männlichen Kontaktpersonen ihres Alters gibt Stoff für weitere Spekulationen. Um jedoch derart nah an die alte Frau heranzukommen, braucht es einiges an Überzeugungskraft, Höflichkeit und Verständnis für ihre Arbeit. Wer mit Blumen nichts anfangen kann, der sollte besser damit rechnen, sich früher oder später unter einem Berg Katzen vergraben wiederzufinden.

Das ehemalige Anwesen der Fuertes
Einst ein ausgiebiges Grundstück mit blühendem Garten und einer eindrucksvollen Villa ist heute vom Besitz der Familie Fuertes wenig mehr übrig als Schutt, Asche und ein verrostetes Eisentor. Obgleich die mysteriösen Ereignisse um den ehemaligen Mafiaclan schon mehrere Jahre in der Vergangenheit liegen, hat sich bisher niemand getraut, das Land wieder auf Vordermann zu bringen – unter vorgehaltener Hand heißt es, die Vito oder eine ihrer verbündeten Familien würde insgeheim dafür sorgen, damit das vernichtete Herrenhaus für all diejenigen als Mahnmal diente, die glaubten, sich der Hierarchie von Cosa Nostra entziehen zu können.
Direkt an der Klippe gelegen und von Palermo aus nach Westen in etwa einer halben Stunde über einen Feldweg zu erreichen gibt es in dieser Ruine wenig mehr zu finden als diverse Gräber und Statuen, zu denen unter anderem eine betende Francesca Romana und eine Nymphe, reitend auf einem Löwen, gehören.

Das Anwesen von Charles Tepes
Einige Kilometer südöstlich der Stadt Palermo gelangt man an einen merkwürdigen Ort, der sich so ganz vom fruchtbaren und sonstigen Alltag Cosa Nostras unterscheidet: Saftige Wiesen weichen einem wegen Trockenheit teils aufgebrochenen Boden, grüne Bäume verlieren zunehmend ihre Farbe und Blätter, bis nur noch Skelette übrig bleiben, und selbst der Himmel scheint sich ein wenig zu verdunkeln sowie der Wind an Wärme zu verlieren.
Wer all diese Anzeichen bemerkt, kann sich sicher sein, dass er auf dem Weg zum Herrenhauses des „Geistergreises“ ist, den man sonst unter dem Namen Charles Tepes kennt und welcher kürzlich verstarb. Das Haus legt jedoch Zeugnis ab von der unheimlichen Aura, die seinen Herren stets umgab, und wer sich für das schon zum Verkauf stehende Haus interessiert – die Bauherren Cosa Nostras sind in solchen Angelegenheiten immer sehr eifrig –, der sollte sich besser mit dieser Atmosphäre anfreunden – ganz zu schwiegen von den Gerüchten um den Geist des Alten, der die vier Wände noch immer heimsuchen soll. Wenig beruhigender sind auch Berichte über fallengespickte Korridore, feuchte Gewölbe und vergessene Kerker, in denen noch immer Menschen gefangen sein könnten. Womöglich ist die Legende um einen Schatz, den der angebliche ehemalige Pirat irgendwo in seinem Anwesen versteckt haben soll, auch genug für den einen oder anderen, sich durch Staub und Fledermäuse zu kämpfen…

Siracusa – Sitz der Vito, Stadt der Kunst
Es soll Leute geben, die bei einem Besuch von Palermo und dem Anblick der eindrucksvollen Gebäude nur gähnen und abwinken. Solcherlei Personen brüsten sich gern damit, schon alles gesehen zu haben, und selbst von den architektonischen Wundern der Grand Line nicht beeindruckt zu werden.
Selbst diesen Leuten treibt die Schönheit Siracusas die Tränen in die Augen, glaubt man den Behauptungen der Einwohner.
Nun, ganz unrecht haben sie nicht, und der Name der Familie, welche dort ihren Hauptsitz hat, müsste jedwede Frage nach dem „Warum“ eigentlich beantworten: Schon seit vielen Generationen gehört Siracusa, die Stadt im Osten der Insel Cosa Nostra, nämlich den Vito, den Kunstliebhabern schlechthin. Während jedoch in der ferneren Vergangenheit dies lediglich dazu geführt hat, dass die Stadt mit mittellosen Künstlern überschwemmt wurde, hat sich seit dem Aufstieg der Familie einiges getan: Kuppeln und Dächer, die mit Gold verkleidet sind, ausgedehnte Gärten voller Statuen, und gigantische Herrenhäuser mit Buntglasfenstern, die nur für sich genommen schon größer sind als so manche Villa, sind ein deutliches Zeichen für den Reichtum der Vito. Doch ist Kunst nur die eine Hälfte der Medaille namens Vito, welche sich nicht nur mit äußerer, sondern auch mit innerlicher Schönheit beschäftigen. Nein, Schulen gibt es in Siracusa keine bedeutenden, stattdessen finden sich so viele Restaurants und Freudenhäuser über die gesamte Stadt verteilt, dass ein Mann mindestens drei Leben bräuchte, um alle Genüsse auszutesten, die ihm die Stadt bietet. Kombiniert man dies mit den endlosen Feiern, die die Vito und ihre Vasallen jede Nacht veranstalten, klingt Siracusa für manche wie der Himmel auf Erden.
Leider gehören zu Genuss und Ekstase auch… weniger lebenserhaltende Etablissements, die die intelligenteren Besucher Cosa Nostras von Siracusa fernhalten. Oder wer möchte sich schon gerne auf einer Auktion als Sklave wiederfinden, um letztlich in einem der Kampfringe einer ansässigen Mafiafamilie an drei wild gewordene Löwen sein Leben zu verlieren? Ebenso unnötig ist es zu sagen, dass keine Frau, die sich auch nur Ansätze ihrer Jungfräulichkeit bewahren möchte, nach Sonnenuntergang ohne eine mindestens sechsköpfige Eskorte unterwegs sein sollte – vorrausgesetzt natürlich, sie hüllt sich gleichzeitig von Kopf bis Fuß in kratziges, braunes Leinen und malt sich einen Bart ins Gesicht. Andernfalls sollte die Zahl ihrer Begleiter mindestens zweistellig sein.
Siracusa ist insgesamt der Inbegriff des zweischneidigen Schwerts: Wer auf der Suche nach Genüssen jenseits normaler Vorstellungskraft ist, der findet ein fleischgewordenes Eden in der zauberhaften Stadt. Wer sich allerdings kopflos seinen Gelüsten hingeben will, der sollte sich besser gar nicht erst nach Cosa Nostra begeben, um in die Versuchung zu kommen, Siracusa zu besuchen – zumindest nicht ohne vorher mit dem Totengräber seines Vertrauens ein Wörtchen geredet zu haben.

Das „Mascherata“
Dieses quadratisch angelegte Gebäude, auch unter dem Namen „Kolosseum“ bekannt, das wie eine Festung anmutet, ist in Wahrheit eins der teuersten Hotels der vier Blues. Mit gigantischen Zimmern, deren Einrichtung ihresgleichen sucht und Vergnügungsangeboten, welche jeden noch so absurden Geschmack vollends zu befriedigen vermögen, ist es nicht nur Pilgerstätte für Myriaden von reichen Besuchern von außerhalb, sondern auch ein Treffpunkt der Einheimischen, welche nur allzu gern bspw. die Dienste der vier Restaurants, des Theaters und des Casinos in Anspruch nehmen.
So weit, so legal, möchte man meinen, doch das Kolosseum wäre kein Teil von Siracusa, würde dies nicht nur der bloße Schein sein. So finden sich in den Eingeweiden des Kolosseums selbstverständlich auch weniger legale Möglichkeiten zum Zeitvertreib, wie ganz besondere Küchen, pro Stunde zu mietende Zimmer und Ringe jeder Form und Gefährlichkeit, in denen arme Seelen beim Kampf um ihr Schicksal beobachtet werden können. Wem dies nicht genug sein sollte, der kann auch eines der exquisiteren Programme erwerben, wie bspw. das „Nozza die Sangue“. Hierbei wird ein kleiner Bereich des Hotels von den Gästen und dem Personal unbemerkt abgesperrt, und so in die persönlichen Jagdgründe des werten Kunden verwandelt. Der hohe Preis dieser Attraktion umfasst den Besitz aller Anwesenden, einschließlich ihrer Leben, die anschließenden Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten, und natürlich eine helfende Hand, falls ein umnachteter Geist es wagen sollte zu fragen, was in den Gängen des Hotels der Vito tatsächlich vonstatten ging.

„Circo die Colori“
Der Zirkus der Farben ist das größte Museum von Siracusa und einem kreisrundes, mehrstöckiges Gebäude, das ein wenig wie eine Hochzeitstorte anmutet, die allerdings aus unzähligen klaren wie bunten Glasscheiben besteht. Innerhalb dieses Meisterwerks der Architektur finden sich Kunstwerke aus jedem erdenklichen Winkel der Welt, einschließlich der beiden Hälften der Grand Line, der Himmelsinseln, der Fischmenscheninsel und so weiter. Viele Künstler träumen davon, eines ihrer Werke hier ausgestellt zu sehen, und sei es nur für einen Tag, da die Bezahlung für allein dies schon ein ganzes Leben in Luxus sichert. Entsprechend teuer sind die ausgestellten Stücke, was nicht nur Liebhaber und Sammler anlockt, sondern auch Diebe. In den entsprechenden Kreisen gilt ein erfolgreicher Streifzug durch das Museum als Eintrittskarte in die „Hall of Fame“ der Diebeskunst, denn in der Geschichte der Einrichtung hat es bisher nur eine Handvoll Leute geschafft, etwas zu rauben – und das vor dem Aufstieg der Vito. Seitdem haben sich die Sicherheitsvorkehrungen auf ein Niveau gesteigert, das sogar so manchen Teufelsgauner schon zur Verzweiflung gebracht haben soll.

Corleone – Sitz der de Noche, Stadt der Münze
Früher einmal stand die eindrucksvolle Stadt im Südosten dem eigentlichen Regierungssitz in Sachen Einfluss und Besucherzahlen in nichts nach, im Gegenteil: Manche nannten Corleone sogar schon die wahre Hauptstadt der Insel, und die de Noche, welche hier ihren Hauptsitz haben, ihre wahren Herren.
Mittlerweile ist von diesem Glanz jedoch kaum mehr etwas zu spüren. Seit der Machtübernahme der Vito hat die Stadt gemeinsam mit dem Einfluss der de Noche gelitten, was sich allein der abnehmenden Bevölkerungszahl entnehmen lässt, welche in den letzten fünf Jahren um über 20% gesunken ist. Vor allem das „Fußvolk“ verließ die Stadt scharenweise, nachdem sich Corleone mehr und mehr zu einer auf Handel spezialisierten Maschinerie entwickelt hat. Was zunächst nach einer Chance auf Wachstum klingen mag, ist im Grunde eine überzogene Spezialisierung, die andere Berufszweige rigoros ausgrenzt.
Doch woher dieser Wandel? Nun, nachdem die de Noche ihre Position als führende Familie der Insel an die Vito verloren hatten, beschloss das Familienoberhaupt eine Rückbesinnung der Geschäfte auf die angestammte Stärke: Ihr wirtschaftliches Geschick. Mit dem größten Hafen der Insel und einer Infrastruktur, die ganz auf Handel ausgelegt war – entsprechende Akademien, breite, befestigte Straßen, ganze Stadtviertel, die aus nichts anderem als Märkten und Lagerhallen bestanden, usw. – mutete dies wie die beste Möglichkeit an, nach den Unruhen wieder zu Kräften zu kommen. Dabei zog sich die de Noche-Familie jedoch aus vielen anderen Geschäftszweigen zurück – einerseits, um sich nicht weiter mit den Vito messen zu müssen, andererseits, weil die Verluste zu groß waren, um so weitermachen zu können wie bisher –, die bspw. auch die militärische Stärke der Familie auf ein Minimum hat schrumpfen lassen.
All diese Entwicklungen lassen Corleone als eine angeschlagene Stadt zurück, die zur einen Hälfte aus verlassenen Gebäuden besteht, zur anderen aus überfüllten Märkten, auf denen sich kaum jemand mehr dafür interessiert, was legal ist, und was nicht. Nur vereinzelt tauchen noch Splittertruppen der de Noche auf, um mit brutalen Razzien die letzten Reste an scheinbarer ziviler Ordnung aufrechtzuerhalten. Tatsächlich ist Corleone jedoch nicht mehr als eine einzige, schmutzige Gasse, die vor Kriminalität nur so strotzt, ohne dabei jedoch mit dem Flair der einstigen Mafiadynastie de Noche auftrumpfen zu können.

Der Hafen von Corleone
Das Vorbild des Hafens von Palermo ist ganz ähnlich aufgebaut wie das breite Band aus Anlegestellen und Lagerhallen und ebenfalls in drei Teile aufgespalten. Das Zentrum bildet hier ebenso wie in Palermo ein großer, öffentlicher Hafen, der Platz für kleine wie große Schiffe bietet, jedoch über deutlich mehr Lastenkräne verfügt als Palermo. Die großen Maschinen, ebenso wie die imposanteren Lager, weisen das Hafenzentrum als wichtigen Umschlagplatz von Waren aller Herren Länder aus. In krassem Gegensatz dazu steht das westliche Drittel des Hafens, welches allein der Familie de Noche gehört. Einst eine großes Freilichtmuseum der größten und teuersten Schiffe des West Blue ist dieses Hafenviertel mittlerweile fast gänzlich verlassen und zu großen Teilen von Kleinkriminellen und Banden beherrscht.
Etwas abseits, aber immer noch zum Hafen der Stadt gehörig ist das südwestliche Drittel des Distrikts, welcher der Marine und ihrer Basis WB5 vorenthalten ist. Was andernorts jedoch eine Bastion der Gerechtigkeit ist, unterscheidet sich auf Cosa Nostra wenig vom Hafenviertel der Vercci in Palermo: Hohe Gitter mit Stacheldraht, hölzerne Barrikaden und ähnliche Verteidigungsanlagen sichern das Gebiet großflächig von der zunehmenden Verschmutzung der Stadt ab, welche sich in den Köpfen der Anwohner jedoch längst ausgebreitet hat.

„Posto di Nerina“
Der Nerina-Marktplatz ist der größte Umschlagplatz in ganz Corleone und Ort der meisten Handelsgeschäfte. Mit unglaublich viel Platz für Stände, seiner Nähe zum Hafen, zahlreichen Banken, Cafés und Restaurants und einer Bandbreite an Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geldbeutel bedient er jede Stufe eines Geschäfts, von der ersten Kontaktaufnahme, über die Abwicklung, bis hin zum Versand. Mittelpunkt des Platzes ist ein großer, vierstöckiger Brunnen, über dem die grazile Steinstatue einer jungen Frau scheinbar auf einer Fontäne tanzt. Der Zahn der Zeit hat ihr zwar bereits einen Arm geraubt, dennoch wird sie von vielen Künstlern als den Statuen von Siracusa ebenbürtig betrachtet.

Marinebasis WB5
Am Rande der Stadt kauert sich die große, weiß-blau getünchte Marinebasis WB5 an die Südküste der Insel und das südwestliche Ende der Stadt und ihres Hafens. Umgeben von Wachtürmen und Barrikaden thront die dreieckige Anlage auf einer leichten Erhebung, von der aus man einen hervorragenden Blick auf den Hafen genießt. Gleichermaßen sieht man die Burg auch von außerhalb sehr gut, und selbst Seefahrer, die eigentlich das weiter im Süden gelegene Palermo suchen, finden das helle Licht des marineeigenen Leuchtturms in der Dunkelheit der Nacht. Leider glänzt die Basis selbst nicht gerade: Ihre schlechte Disziplin lässt sie schon lange mehr wie ein Wohnheim für schwer erziehbare Jugendliche und Kriminelle anmuten. Der sicherste Bereich in der ganzen Basis ist daher das Gefängnis, in dem unglückliche Seelen aufgrund der Unaufmerksamkeit der Beamten durchschnittlich doppelt so lange einsitzen, wie von der Regierung geplant. Manche von ihnen sind jedoch deutlich besser hinter Gittern aufgehoben, als davor, wo es von raffgierigen und willensschwachen „Marines“ nur so wimmelt.

Trapani – Sitz der Marconi, Stadt der Ordnung
Wer weder in Palermo auf die falschen Füße treten, noch in Siracusa in einem Ringkampf enden, oder in Corleone Schulden in Milliardenhöhe aufgebrummt haben möchte, der ist in Trapani nicht besser aufgehoben – immerhin würde er hier für all dies zur Rechenschaft gezogen werden, sollte er auch nur ins kleinste Fettnäpfchen treten.
So ausgelassen das Leben in Siracusa nämlich ist, so streng geht es in der nördlichen Metropole der Marconi zu. Unter dem steten Auge der familieneigenen Ordnungskräfte bringen die Einwohner ihr Leben zwar in einer ungewöhnlichen Sicherheit zu, doch selbst diese müssen sich vor dem schnellen Schwert des Gesetzes in Acht nehmen; für Auswärtige gilt dies umso mehr. Ausgestattet mit den entsprechenden Kenntnissen oder einem Begleiter, der mit diesen dienen kann, ist Trapani nichtsdestoweniger der sicherste Platz auf ganz Cosa Nostra. Die Verbrechensrate (ausgenommen der Machenschaften der Marconi, die von Natur aus als rechtens betrachtet werden) liegt bei bewundernswerten 0,05%, die Wirtschaft ist dank einer rigorosen Einflussnahme durch die Marconi zwar nur durchschnittlich, aber so solide wie Stahl, und die Infrastruktur sucht ihresgleichen. Öffentliche und private Schulen und die besten Krankenhäuser der Insel sorgen für das geistige und leibliche Wohl aller Unschuldigen, während alle anderen außerhalb der Stadt im schiefen, schwarzen Turm landen, für den Trapani so berühmt ist.
Für Touristen gibt es außer diesem jedoch wenig zu tun, was sie nicht auch andernorts erledigen könnten – meint man. Trapani ist schlichtweg eines der intellektuellen Zentren des West Blue und bietet jedem die Möglichkeit, unter Federführung der Marconi erfolgreich zu sein. Wer der Familie seine Treue schwört, wird mit allem ausgestattet, was er für ein angenehmes Leben braucht. Wer sich ihr widersetzt… nun, wie gesagt, für solche Fälle gibt es die große Attraktion der Stadt.

L'ardesia tribunale – das Schiefergericht
Dieses Gebäude ist das Wahrzeichen von Trapani und das inoffizielle Wappen der Marconi. Beim Schiefergericht handelt es sich um einen quadratischen Turm, der jedoch nach unten hin spitz zuläuft und dadurch wie ein umgedrehter Obelisk anmutet, den ein Riese in die Erde gerammt hat. Zudem komplett mit Schiefer verkleidet ist er vollkommen schwarz und wirft nicht einmal auf der sonnigen Insel Cosa Nostra auch nur ein Fünkchen Licht zurück.
Auf insgesamt acht Ebenen beherbergt der Turm das Gericht der Marconi und das Hochsicherheitsgefängnis. Wer hier bestraft wird, sollte sich keine Hoffnungen machen, jemals fliehen zu können, vor allem dann nicht, wenn die gefürchtetste aller Strafen verhängt wird: Die „Himmelfahrt“. Hierbei wird der Verurteilte auf die höchste Ebene des Turms verbannt, die neunte, welche allein das Dach des Gebäudes ausmacht. Dieses ist zwar theoretisch breit genug, um gut darauf leben zu können, allerdings sind die Windverhältnisse derart wechselhaft, dass es praktisch unmöglich ist, auch nur eine Sekunde Ruhe zu genießen. Völlig den Witterungen ausgesetzt hat man die Wahl, ob man sich den übergeschnappten Mithäftlingen ergibt, die sich allein von ihren Kollegen ernähren können, dem Wind über die Kante des Dachs folgt oder aber solange auszuhalten versucht, bis man selbst langsam aber sicher wahnsinnig wird.

Die Akademie von Scibile
Diese traditionsreiche Schule bildet das Herzstück von Trapani und ermöglicht jeder Frau und jedem Mann mit entsprechend Geld oder Talent, sich auf den unterschiedlichsten Gebieten fortzubilden. Egal, ob Rechtswissenschaften, Kunst oder Mathematik, für jedes erdenkliche Studienfach gibt es hier einen Lehrer, und was auch immer man in einem der Blues zu lernen vermag, kann man mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit auch hier erlernen. Hinzu kommt eines der größten Archive der Welt, das, hervorgegangen aus dem Wunsch der Marconi-Familie, ihre eigene Tradition für die Nachwelt zu bewahren, nur hinter dem Wissensschatz von Ohara zu seinen besten Zeiten zurückstecken musste.

Sciacca, Messina und Ragusa – Städte des Friedens
Neben den großen Herrschaftssitzen der mächtigen Familien wirken diese drei Städte im Westen der Insel beinahe schon idyllisch, obwohl auch Sciacca, Messina und Ragusa nicht frei von Kriminalität sind. Nichtsdestoweniger geht es dort deutlich ruhiger zu als in den großen Siedlungen: Der Großteil der Bevölkerung verdient sein Geld mit der Landwirtschaft oder einem Handwerk, wobei die Erzeugnisse eher selten den Weg in eine der vier großen Städte finden. Stattdessen treiben die drei besseren Dörfer untereinander einen regen Handel, sodass sich über die Zeit eine Art Allianz gegenüber den Großstädten gebildet hat, weswegen sie auch oft in einem Atemzug genannt werden.

Der Vulkan Pietra
Dass der höchste Berg von Cosa Nostra ein feuerspeiender Vulkan ist, davon können nur noch die Wenigsten mit eigener Erfahrung berichten. Siebzig Jahre ist es her, dass der steinerne Riese das letzte Mal Flammen und Asche in den Himmel geschickt hat; seitdem thront der gewaltige Berg in trügerischer Ruhe über dem einzigen, echten Gebirgszug der Insel und bietet Touristen eine weitere Möglichkeit der Freizeitgestaltung. Experten halten von dieser Nutzung des Bergs allerdings wenig, da sie der Meinung sind, der Vulkan könnte jederzeit wieder ausbrechen…

Bedeutende Personen:

Familien und Organisationen

La prima Famiglia di Vito
Die große Vito-Familie ist das zweischneidige Schwert, unter dem die Insel Cosa Nostra nun schon seit einiger Zeit ihr Dasein fristet - immerhin beansprucht sie den Namen der einflussreichsten Familie allein für sich. Tatsache ist, dass der Einfluss der Vito in den letzten Jahren unglaublich zugenommen hat: Etliche riskante, aber erfolgreiche Geschäfte, die Schwäche ihrer ewigen Rivalen, der Familie de Noche, und die Unruhen, die durch die aufkommende Rebellion einer neuen Familie, der Vercci, ausgelöst wurden, verschafften den Vito die Möglichkeit, durch Knüpfen etlicher neuer Verträge mit kleinen und großen Familien auf die mächtigste und größte Mafiaorganisation der Insel anzuwachsen. Außenseiter mag dies vielleicht wundern, muten die Vito doch zunächst wie ein verschwenderischer Haufen an, der seine Zeit mit nichts anderem zubringt als Alkohol, Tanz und Musik. Ja, die Bälle und Feiern des Familienoberhauptes Ettore Vito sind weit über die Grenzen des West Blue bekannt, doch ihr Ruf in kriminellen Kreisen steht dem in nichts nach; im Gegenteil: Die Vito sind für eine Grausamkeit bekannt, die in allen Blues ihresgleichen sucht. Wo die de Noche auf Organisation, die Marconi auf Anstand und die Vercci auf Effizienz setzen, dort geben sich die Vito gedankenlos hin. Ihre genusssüchtige, kurzsichtige Einstellung in allen Lebenslagen war der Grund, weshalb sie nie den ersten Platz unter den Familien einzunehmen im Stande waren, und es ist auch exakt diese Einstellung, die Cosa Nostra noch nachhaltig prägen wird – auf die eine oder andere Weise.

Andere wichtige Mitglieder:

  • Grazia Vito (Ehefrau des Capo; seit Geburt des siebten Kindes, Letizia, nicht mehr öffentlich aufgetreten; Musikerin der Extraklasse)
  • Abele Vito (ältester Sohn des Capo; zweiter Geschäftsführer der Familie und verantwortlich für Kontakte in anderen Blues)
  • Narciso Vito (zweiter Sohn des Capo; flüchtete mit Schwester Elisa auf die Grand Line; momentaner Aufenthaltsort unbekannt)
  • Nicoletta Vito (erste Tochter des Capo; Geschäftsführerin Abteilung Grand Line)
  • Giulia Caravel (zweite Tochter des Capo; verheiratet mit dem Vizeoffizier der Marinebasis WB5)
  • Gino Vito (dritter Sohn des Capo; Anführer der familieneigenen Streitkräfte; Lanzenkämpfer mit Grand Line-Erfahrung)
  • Elisa Vito (dritte Tochter des Capo; flüchtete mit Bruder Narciso auf die Grand Line; momentaner Aufenthaltsort unbekannt)
  • Letizia Vito (vierte Tochter des Capo; erst ein Jahr alt)

La Famiglia di Fuertes
Ein ganz besonderes Kapitel in der Beschreibung der Vito gilt dem Schicksal einer anderen Familie, nämlich der der Fuertes. Nur unter vorgehaltener Hand – alles andere würden die Vito rasch und blutig ahnden – wird nämlich behauptet, das Ende dieser eher kleinen Familie wäre das gewesen, was schlussendlich den Ausschlag für die neue Position der Vito begründet hätte. Das Exempel, das an ihnen statuiert worden war, besiegelte endgültig die neuen Verträge zwischen den Vito und deren neuen Vasallen, obgleich bis heute unklar ist, welche Rolle die Vito beim Verschwinden des Oberhauptes und den Toden dessen Vaters und Ehefrau gespielt haben. Als allgemein anerkannt gilt jedoch, dass der Sprössling der Familie, Vico Fuertes, den Vito zumindest eine Teilschuld gibt, die er zu tilgen gedenkt.

La seconda Famiglia di de Noche
Vor nicht allzu langer Zeit war die Familie de Noche die einflussreichste Familie von ganz Cosa Nostra. Manche gingen sogar so weit zu behaupten, die de Noche wären Cosa Nostra, und dass es ohne sie keine Insel mehr gäbe. Fast jedes Geschäft lief zu größerem oder kleinerem Teil über den Tisch der de Noche, und wer der Familie ihren Anteil nicht zahlte, konnte froh sein, am nächsten Morgen lebendig und über dem Meeresspiegel zu erwachen. Die de Nochos waren kurz gesagt das, was sich Außenseiter normalerweise unter jeder Familie von Cosa Nostra verstehen: Eine durchstrukturierte, fein gekleidete Verbrechensmaschinerie. Wie jedes Imperium hatte jedoch auch das der de Noche ein Verfallsdatum, und je mehr Geschäfte die Familie mitbestimmt hatte, je mehr sie sich in die Angelegenheiten anderer eingemischt haben, desto näher rückte es. Irgendwann brach dann zuviel Unheil gleichzeitig über die Familie herein, sodass sie ihren Status nicht mehr beibehalten konnten: Der Zusammenbruch mehrer wichtiger Geschäfte und Allianzen, das Verschwinden des Sohns des Capo Pedro de Noche, sowie die Rebellion der Vercci waren schlicht zu viel auf einmal. Irgendwann sah die Vito-Familie, der ewige Rivale der de Noche, ihre Chance gekommen und erklärte sich offiziell zur stärksten Familie der Insel, nachdem viele der von den de Noche abgefallenen Familien sich den Vito angeschlossen hatten und sie sich weniger öffentlich als den einen und einzigen Bezwinger der Ausläufer der Vercci-Rebellion nannten. Nach außen hin scheinen sich die de Noche an diesen Umstand gewöhnt zu haben, doch dieser Eindruck täuscht: Insgeheim plant Pedro de Noche nun selbst eine Rebellion, die Cosa Nostra für immer verändern könnte…

Andere wichtige Mitglieder:

  • Terentino de Noche (ältester Sohn des Capo; leitender Geschäftsführer des Großteils der Familienzweige)
  • Alfonso de Noche (Vater des Capo; Consigliere der Familie)
  • Juan de Noche (Sohn des Capo; gilt teils als vermisst, tot, oder auf der Grand Line unterwegs)
  • Maurice de Noche (Bruder des Capo; momentan am Ende der ersten Hälfte der Grand Line unterwegs)
  • Rowena de Noche (Tochter des Capo; momentan in der Mitte der ersten Hälfte der Grand Line unterwegs)

La Famiglia di Corleone
Die ehemals einlussreiche Familie Corleone ist heutzutage „nur noch“ als rechte Hand der de Noches bekannt. Mit einer fast so alten Geschichte wie die der Marconi stellt sie nichtsdestoweniger eine feste Größe auf der Insel dar und sollte nicht unterschätzt werden, da die Corleone ihren Posten als wichtigste Unterstützter und eine Art Exekutive der de Noche sehr ernst und manchmal wortwörtlich nehmen: Attentate gehören genauso zu ihrem täglich Brot wie Erpressung, Schwarzhandel und Raub. Diese Rigorosität brachte den Corleone bald den Spitznamen der „Sens de Noche“, der Sense der de Noche-Familie, ein, die jeden bestraft, der sich gegen die große Familie auflehnen sollte. Vor allem in den letzten Jahren setzte sich dieser Spitzname mehr und mehr durch, da die vermeintlich verzweifelte Lage der de Noches und Pedros Wunsch, seine Familie zurück an die Spitze zu bringen, dazu geführt hat, dass die Corleone sich mehr und mehr Freiheiten herausnahmen und immer größere Risiken eingegangen sind. Manche behaupten sogar, dass eine Splittergruppe innerhalb der Familie seit einige Monaten schon verheerende Anschläge auf zentrale Punkte der Territorien der anderen Familien planen soll, in denen von Anfang an mit einer hohen Zahl an zivilen Opfern gerechnet wird.

La Famiglia di Barzini
Eine der kleineren Familien, die den Schutz der de Noches genießen. Die Barzini sind ein relativ neuer Klan, dessen amtierendes Oberhaupt Vincente, 83 Jahre alt, vor etwa einem halben Jahrhundert nach dem plötzlichen Tod seines Vaters die Familie durch eine Allianz mit den de Noches zu Einfluss und Ruhm zu bringen versuchte. Dies gelang teilweise, da einerseits der Schutz der großen Familie beinahe gleichbedeutend mit einer gewissen Macht ist, andererseits sahen sich die Barzini jedoch auch mit neuen „Geschäftszweigen“ konfrontiert, deren Stufe der Illegalität mit dem Ehrgefühl von so manch alteingesessenem Mafioso nicht in Einklang zu bringen war. Viele Unterstützer der Barzini liefen dabei zu den Marconi über, wurden aber rasch durch die deutlich skrupelloseren Männer der de Noche ersetzt. Heutzutage sind die Barzini noch immer tief gespalten, allerdings ist der Großteil der Familie mittlerweile der Meinung, dass der Schutz durch die de Noches ein wenig mehr Brutalität und die ein oder andere Leiche zusätzlich durchaus wert ist.

La terza Famiglia di Marconi
Der Clan der Marconi hat mit Abstand die längste Geschichte aller Familien, und ihr Traditionsbewusstsein ist dementsprechend hoch. Nichts ist den Marconi so heilig wie Ehre und Respekt, und obwohl sie eine Mafiafamilie sind, gelten sie selbst unter dem breiten Volk teilweise als Helden und Hüter des Gesetzes, die gerechter Vorgehen als Teile der Marine. Diesen Eindruck unterstützt das gesamte Auftreten der Familie: So erwirtschaften sie ihr Geld nicht nur hauptsächlich aus legalen Geschäften, der Löwenanteil ihrer Verbrechen wird auch an generell als hinterlistig oder böse geltenden Familien verübt. So ist es auch kein Wunder, dass die Marconi der größte Feind der neuen Vercci-Familie darstellen, welche ihr Vermögen brutalem Menschenhandel zu verdanken haben. Für die Marconi stellt dies ein Affront gegen alles dar, was die Insel Cosa Nostra groß gemacht hat, und das Oberhaupt der Familie, der mittlerweile über 100 Jahre alte Don Francesco Marconi, hat über die letzten Jahre große Teile seines Privatvermögens aufgewandt, um die Pläne der Vercci zu vereiteln. Dies, zusammen mit der zunehmenden Grausamkeit, mit der die Mafia insgesamt agiert und der sich die Marconi noch erfolgreich widersetzen, hat dazu geführt, dass die Familie mittlerweile nur noch die drittstärkste Macht auf Cosa Nostra ausmacht.

Andere wichtige Mitglieder:

  • Vanessa Marconi (Ehefrau des Don; Mutter von insgesamt 7 Kindern; einflussreiche Mäzenin)
  • Giraldo Trucida (Schwager des Don, älterer Bruder seiner Frau; Anführer der familieneigenen Kampftruppe; ehemaliger Marine; genannt „ferro nel sangue - Eisenblut”)
  • Raffaela Marconi (ältestes Kind des Don; angeblich früher weggelaufen, mit Pirat verheiratet und später selbst Kapitänin unter dem Namen „Padrona Alba – Herrin Sonnenaufgang“; offiziell von Piraten entführt; hervorragende Fechterin und Besitzerin mehrer sagenhafter Waffen)

I guerrieri di Ferrengue
Die „Krieger von Ferrengue“ sind die familieneigene Kampf- oder Polizeitruppe der Marconi. Diese Männer und Frauen, welche klar an den Bannern zu erkennen sind, welche sie bei sich tragen, werden vom Anführer der Streitkräfte traditionsgemäß handverlesen und mit geheimen Methoden derart fest an die Familie gebunden, dass in der Geschichte der Truppe noch kein einziges Mitglied sich je dem Dienst eines anderen Clans verschrieben hat. Diese unglaubliche Disziplin hält jedoch nicht nur den Sitz der Marconi, Trapani, frei vom Gesindel der anderen Städte. Auch in Palermo, Siracusa und den anderen Siedlungen Cosa Nostras findet sich zu jeder Zeit immer mindestens ein fünfköpfiger Trupp, der allein dem Willen der Familie dient. Man möchte meinen, dass der Truppe dies im Moment schwer fällt, umfasst sie doch lediglich drei Dutzend Personen. Tatsächlich bestehen die „Krieger von Ferrengue“ jedoch nie aus mehr als genau 36 Elitesoldaten, von denen es jedoch Gerüchten zufolge jeder mit mindestens fünfzig normalen Kämpfern aufnehmen können soll.

La Famiglia di Felice
Die Familie der Felice ist eine der wenigen Verbündeten der Marconi, die sich noch vergleichsweise offen im Hafen von Palermo herumtreiben, der theoretisch fast komplett unter dem Einfluss der Vercci steht. Tatsächlich bilden die Felice eine Art Speerspitze der größeren Familie im Kampf gegen den schwarzen Handel der Vercci, wofür sie dank einer langen Tradition der Spionage und Diplomatie gleichermaßen bestens ausgerüstet sind; Gerüchte besagen sogar, dass so manches Mitglied der Vercci-Familie gar insgeheim den Felice angehört. Nach außen hin tragen sie allerdings weiter das Image der ehrlichen Händler zur Schau, die einen Tausch lieber mit ein paar Flaschen Wein als mit einem Vertrag abschließen. So verwundert es auch nicht, dass verschiedene Kneipen im Hafengebiet unter der Kontrolle der Felice stehen, obgleich diese Etablissements in Wahrheit verkleidete Waffenarsenale darstellen für den Tag, an dem die Marconi sich endlich der Emporkömmlinge namens Vercci entledigen.


La quarta Famiglia di Vercci
Die Vercci-Familie ist eine relativ neue Familie, deren Mitglieder oft als schmutzige Emporkömmlinge missachtet werden. Diesem Ruf hilft auch ihr Hauptgeschäftszweig nicht: Der Handel von Menschen jeder Art. Enge Kontakte zu den Sklavenhändlern der Grand Line, sowie die Unterhaltung von Schulen zur Disziplinierung und Ausbildung ihrer „Ware“ ermöglichten es dem Oberhaupt der Familie, Lucio Vercci, über den ihm vererbten Hafen erstklassige Diener, Bodyguards, und Auftragsmörder auf Cosa Nostra zu schmuggeln. Über die Zeit baute er sich so nicht nur eine Art kleiner Privatarmee auf, sondern schaffte es zu Anfang auch, viele kleine und große Familien mit seinen eigenen Leuten zu durchsetzen. Als jedoch die wahren Absichten Verccis – die brutale Machtergreifung mithilfe seiner Spione und Krieger – mehr und mehr ans Tageslicht traten, wurden die sündhaftenteuren Arbeiter von den intelligenteren Familienoberhäuptern restlos ausgemerzt. So konnte Verccis Rebellion zwar im Keim erstickt werden, das Geld der Verkäufe und die Informationen, die er bis dahin bereits sammeln konnte, genügten, um ihn und seine Familie zur viertstärksten Macht der Insel zu machen.

Andere wichtige Mitglieder:

  • Larva (Persönlicher Leibwächter des Oberhauptes; Meister des Sanguinosa-Schwertkampfstils; trägt Bandagen am ganzen Körper)
  • Oriana Vercci (Ehefrau des Don; ehemals Prostituierte; kam zu Geld, nachdem ihr erster Mann getötet wurde [Gerüchten zufolge von ihr]; auch genannt „La Vedova [d’oro] - die [goldene] Witwe“)
  • Lucia Vercci (Einzige Tochter des Don; erst drei Jahre alt; soll Gerüchten zufolge bald verheiratet werden)
  • Nora & Norina Esizia (Leibwächterinnen von Oriana und Lucia; Zwillingsschwestern; angeblich verantwortlich für 666 Tode auf Cosa Nostra)

La famiglia blu di Mari
Manche bezeichnen die Marineeinheit, welche auf Cosa Nostra stationiert ist, aufgrund ihrer Verbundenheit mit der ansässigen Mafia schon als eigene, kleine Familie. Fakt ist, dass die Station WB5 nicht weit entfernt ist von der Kriminalität, die sie eigentlich bekämpfen soll: Geldwäsche, Waffenschmuggel, Bestechung, und sogar Mord wird den Mitgliedern der Basis immer wieder unterstellt. Besonders bezeichnend ist ebenso, wie selbstverständlich die Heirat des amtierenden Vizeoffiziers mit einer Tochter des Capo der Vito-Familie wurde von allen Gremien anstandslos akzeptiert und trotz anfänglichen Einwänden des ersten Offiziers Marcus Pelham doch in die Tat umgesetzt wurde. Dabei galt Pelham, einst besser bekannt unter dem Namen „Azurklinge“, einmal als aussichtsreicher Kandidat für einen Posten als Vize-Admiral, wobei Cosa Nostra seine Feuerprobe werden sollte. Mit dem Tod seines einzigen Sohnes acht Jahre nach Amtsantritt war sein Schicksal als Spielball der Mafia jedoch praktisch besiegelt. Selbst die Anwesenheit Kapitän Matadorus, einer der bekanntesten und stärksten Marines des West Blue und bereits lange Zeit auf Cosa Nostra stationiert, vermag diese angespannte Situation nicht zu lösen. So verkommt die Basis mehr und mehr zu einer Mischung aus besseren Räuberbande, zu der die schwierigeren Marinerekruten abgeschoben werden, und eiserner Gesetzesmacht ohne menschliches Gesicht, die den Kontakt zur Bevölkerung mehr und mehr verliert.

Andere wichtige Mitglieder:

  • Frederigo Caravel (Vizeoffizier; Ehemann von Giulia Vito; gilt trotz kämpferischer Schwäche als zukünftiger Offizier der Basis)
  • Harriet Belago (Erste Köchin und Verwalterin der Basis; führt einen Außenposten in Palermo als Stundenhotel)

Il Senatodella Repubblica
Es ist ein Armutszeugnis für die freie Republik Cosa Nostra, dass der Senat und seine Mitglieder in der Machthierarchie der Insel lediglich an sechster Stelle stehen. Tatsache ist jedoch leider, dass die vier großen Familien und die Marine, welche größtenteils unter deren Anweisungen operiert, stadtübergreifend mehr Einfluss auf die Bevölkerung auszuüben in der Lage sind, als die “gewählten” Volksvertreter. Durch ein über die Jahre ausgeklügeltes Ineinandergreifen von Bestechung, Mord und sog. “Scambio” (dt. Austausch; schon oft soll es passiert sein, das ein Kandidat im Geheimen durch einen “bösen Zwilling” oder einfach eine vllkommen andere Person ausgetauscht wurde, die dem Original ansatzweise ähnlich sieht, ohne dass das Umfeld sich zu Wort meldete – ob es Unwissenheit oder Angst vor der Mafia sei dahingestellt) wird jedoch weiterhin der Schein aufrechterhalten, Cosa Nostra würde von einer freien Regierung gelenkt, was die Weltregierung und die kleine Mittelschicht der Insel gleichermaßen beruhigt. Tatsächlich stehen jedoch alle Mitglieder des Senats mehr oder weniger unter der Knute einer der großen Familien, allen voran ihr momentaner Vorsteher, der “erste unter gleichen”, Senator Dante de Romani. Der vergleichsweise junge Mann kam trotz seines Alters – angeblich – durch die Hilfe der Vito-Familie an die Macht und kümmert sich seitdem eifrig darum, die Regierung von den Einflüssen der anderen Familien zu befreien. Zu diesem Zweck wurden seit Amsantritt des Abkömmlings einer niederen Handelsfamilie zwar schon über vierzig “Prozesse” geführt, doch um die de Noche, Marconi und Vercci endgültig aus der Regierung zu vertreiben, würden womöglich nicht einmal vierzig mal vierzig mal vierzig Prozesse genügen.

Einzelpersonen

Meister Pao Pao
Es gibt wenige Leute, die sich trotz den eher schlechten Verhältnissen in den großen Städten von Cosa Nostra dazu überwinden können, aufs Land zu ziehen und abseits der Mafiageschäfte ihr Glück zu suchen. Ab und an gibt es jedoch Personen, die genau das erfolgreich schaffen, und zu ihnen gehört der kleine, kauzige Pao Pao, der von einigen nur als “der Meister” bezeichnet wird.
Neuankömmlingen mag der alte Mann wie ein verschrobener Eremit erscheinen, der die Gesellschaft seiner Pfauen, welche er mit Inbrunst hegt und pflegt, mehr schätzt als das Zusammensein mit anderen Menschen. Wer jedoch weiß, was genau hinter dem Schein dieses Einsiedlers mit kaputtem Rücken steckt, oder sich fragt, was einen alten Menschen überhaupt dazu treibt, sich von der Zivilisation fernzuhalten, nun, für den ist Meister Pao Pao mehr als ein ergrauter Bauer. Viel mehr.
Glaubt man den Gerüchten, die in einigen Bars von Cosa Nostra die Runde machen, so gehörte Pao Pao einst zu den besten Attentätern der ganzen Insel. Sein Geschick im unbewaffneten Kampf sei so gewaltig gewesen, dass er es leicht mit jeder Art von Schusswaffe aufnehmen konnte. Während manche gar von einer Teufelsfrucht sprechen, gibt es deutlich mehr Berichte, die schlicht von einem solchen Kampfgeschick berichten, dass der Mann für jeden Tod völlig zurecht über eine Million verlangen konnte. Pao Pao galt einfach als einer der Leute, mit denen man sich nicht anlegte – niemals.
Für die meisten Männer, sogar für Attentäter, gibt es jedoch einen Moment im Leben, in dem sie ihr bisheriges Tun in Frage stellen – was dann in der Regel mit einer Frau zu tun hat. Auch Pao Pao entging diesem Schicksal nicht, doch die Geschichte endete, wie sie enden musste: Im Tod der großen Liebe des Kämpfers. Während die Details des Kennenlernens der beiden, ihrer gemeinsamen Zeit und des Todes niemandem bekannt ist, wissen die meisten Leute jedoch, was mit Pao Pao anschließend passierte: Er zog sich auf’s Land zurück und übergab sein Leben den Pfauen, für die einst sie gesorgt hatte.
Seitdem wird Pao Pao nur noch von Künstlern und Händlern besucht, die die Federn seiner Pfauen suchen, obwohl sich in letzter Zeit Berichte über eine junge Frau gemehrt haben, die nicht nur täglich bei ihm ein und aus gehen, sondern auch das Kämpfen bei ihm lernen soll. Der Großteil schenkt diesen Nachrichten jedoch keine Beachtung mit der einfachen Begründung, dass sich keine bedeutende Frau, die etwas auf sich hält, in der Nähe des alten Kerls sehen lassen würde.
Wer sich trotz allem gerne die wunderschönen Vögel des Mannes anschauen, oder gar den Legenden eines in die Jahre gekommenen Meisterkämpfers auf den Grund gehen möchte, der sollte Palermo Richtung Norden verlassen und einfach nach einem buntglitzernden Feld Ausschau halten.

Vergangene Ereignisse: Das größte und prägendste Ereignis der letzten Jahre war definitiv der Beginn der Vercci-Rebellion und die damit verbundene Machtübernahme der Vito. Zwar liegen die Unruhen dieser Zeit schon fast wieder eine Dekade zurück, doch die Veränderungen sind bis heute spürbar: Die Vito feiern so viele Feste wie noch nie zuvor und pressen entsprechend viel Geld aus der Bevölkerung; die de Noche scheinen teilweise noch immer unter ihrem Verlust zu leidern und wirken so unruhig, als ob sie kurz vor dem Zünden einer Bombe stünden; die Marconi bemühen sich noch immer darum, ihren Platz gegen die Vercci nicht nur zu behaupten, sondern die immer stärker verrottete Gerechtigkeit auf der Insel wiederherzustellen; und die Vercci baden in den Annehmlichkeiten ihrer neuen Position und bessern ihr Konto mit einer Auktion nach der anderen auf.
In der näheren Vergangenheit, genauer vor weniger als ein paar Wochen, machten zudem Gerüchte um die Rückkehr Vico Fuertes’ die Runde, und die Untaten des grünen Schattens waren jeder Familie durch die Bank ein Dorn im Auge. Der Tod eines der großen Männer der Insel, dem Geistergreis Charles Tepes, und der Besuch des Kopfgeldjägers Jeff Jenzen versprachen zwar eine Beruhigung der Lage, jedoch war Palermo trotzdem durch eine geheime Auktion, in der eben jener grüne Schatten angeblich versteigert worden sein soll, kurzzeitig in hellen Aufruhr versetzt und Mafiosi durchstreiften in etlichen Suchtrupps die Stadt. Was genau aus ihm, oder dem Fuertes-Erben geworden ist, scheint allerdings den wenigsten bekannt zu sein.

Momentane Situation: Im Kessel namens Cosa Nostra brodelt es. Schon lange machen Gerüchte die Runde, dass Pedro de Noche, Capo der zweitstärksten Familie der Insel, einen Umsturz plant, der die vollständige Auslöschung der Vito-Familie zur Folge haben könnte. Teil dieses Plans soll angeblich die Heirat eines seiner Kinder mit der dreijährigen Tochter des Oberhauptes der Vercci-Familie sein, doch noch ist nicht bekannt, welcher de Noche-Sprössling das Kleinkind ehelichen soll. Manche munkeln gar, der verschollene Sohn des Capo Juan sei genau zu diesem Zweck zurückgekommen.
Diese Nachricht wird jedoch von der Ankunft eines anderen Schattens der Vergangenheit verdrängt: Berichte über das angebliche Wiederauftauchen von Vico Fuertes, dem Erben der Fuertes-Familie, scheint die Vito nicht wirklich nervös gemacht zu haben; tatsächlich jedoch lösten die Nachrichten um den hitzigen jungen Mann im Licht der Pläne von Pedro de Noche in der Führungsriege der Vito eine außergewöhnliche Unruhe aus. Jedes noch so kleine Verbrechen, jede Unruhe, jeder Schritt kann da schon einer zuviel sein und das Fass zum Überlaufen bringen.
Wenig zur Entspannung tragen im Übrigen die fünfjährlichen Senatswahlen von Palermo bei, die sich am Horizont der Zeit abzeichnen. Zwar wird von der Bevölkerung mehr der gewalttätige Umsturz der de Noche gefürchtet, die Wahl gilt jedoch als eine Art „Deadline“ für die Eskalation der Ereignisse: Wenn bis dahin noch nichts passiert ist, soll spätestens am Tag der Wahl halb Palermo in einem Meer aus Blut ertrinken.
 
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