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Royal Vigilantism may change the World

Rose

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Es war nicht abzustreiten, dass dieses Haus bereits bessere Tage gesehen hatte und sein Bewohner mehr Wert auf Sauberkeit legen sollte. Dafür war dieser nicht gerade auf den Kopf gefallen, was Rose dazu veranlasste zu nicken, nachdem sie erneut an ihrer Zigarette gezogen und auf den Boden geascht hatte. Der weniger Dreck ihrer Zigarette tat dem Fußboden hier auch keinen Abbruch. "Sieht ganz danach aus ", bestätigte Scarlett Hooch's Theorie hinsichtlich der Anzugträger. Seine Meinung über diese Leute stimmte mit ihrer anscheinend überein, wenn er nicht gerade log, dass sich die Balken bogen. Etwas Misstrauen hegte die Köchin weiterhin und sie war wieder ziemlich froh, dass sie nicht auf die Behandlung des Doktors angewiesen war. Als der Weißkittel weiter sprach, rümpfte die Everglot erneut ihre schmale Nase. Nein, sie wollte wirklich nicht wissen, was die Brillenschlange hier mit jenen anstellte, die dieses Gebäude nicht lebend verließen. Ein Schaudern lief ihr über den Rücken, wobei Rose über eine Wollmaus hinweg trat. Es würde wohl nicht mehr allzu lange dauern, dann würde die Ansammlung aus Staub und diversem anderen Dreck von alleine anfangen zu laufen. Es war wirklich kein Wunder, dass die Bewohner dieser hässlichen Stadt diesen Arzt mieden und nur Halunken sich hier her trauten, weil sie keine andere Wahl hatten. Die dann und wann aufsteigenden Totenköpfe sprachen vermutlich für sich und verhießen an sich nichts Gutes. Die Zeit würde zeigen, in wie weit diese Ahnung nun zutreffen würde oder eben auch nicht. "Hoffen wir einfach das Beste." Die Everglot war vor allem erpicht darauf, dass sie sich die Mühe nicht umsonst gemacht hatte und dass sie ihren eigenen, wohl geformten Hintern nicht für Nichts in eventuelle Gefahren begeben hatte. Sie schmunzelte leicht bei dem Gedanken daran, dass endlich etwas Abwechslung abseits des immer gleichen Alltags aufkam, obwohl es ihr durchaus Unbehagen bereitete, sich gegebenen Falls mit einigen Leuten hier angelegt zu haben, aber das hatte der Meister in den letzten Jahren auch des Öfteren getan. Man duldete ihn und damit auch sie hier nur, weil sie in diesem Sinne keinerlei Wert oder Gefahr darstellten.
Erst das auf blitzende Licht im Behandlungsraum riss Rose wieder aus ihren Gedanken heraus und trieb sie direkt wieder in neue, als sie die Liege besah. Dünne Härchen stellten sich auf der geschmeidigen Haut der Blondine auf, die mit Schrecken feststellte, dass der Arzt bereits anfing seinen Patienten halb zu entkleiden. So etwas zählte zu den Dingen, auf welche Scarlett gut verzichten konnte und entsprechend richteten sich ihre blauen Augen aus dem verschmutzen Fenster, das freundlicher Weise keine Details reflektierte. Ihr Blick fiel kurz zur Seite auf den Mülleimer, als aus diesem ein leises, dumpfes Geräusch kam, während sie leicht angespannt an ihrem eigenen Glimmstängel zog. Das Fenster bot nur einen trüben Ausblick in den ohnehin schon vernebelten Garten des kleinen Anwesens. Die Blonde seufzte, um etwas von ihrer Anspannung abzuwerfen und beobachtete anbei die verschwommene Silhouette des Arztes in seinem weißen, befleckten Mantel, der nichts von der Reinheit und der Ehre, welche dieser Beruf eigentlich mit sich bringen sollte, versprühte. Es war wirklich amüsant, wie hin und her gerissen sie zwischen diesem kleinen Abenteuer, über das sie gestolpert war und welches sie gerade in ihren Bann zog und ihrer Vernunft, die sie vor eventuellen Problemen und Gefahren warnte, war. Meister Pao Pao würde jetzt wahrscheinlich schimpfen wie ein Rohrspatz und ihr ellenlange Vorträge darüber halten, dass man sich nicht mit den Anzugträgern anlegen sollte, wenn es nicht wirklich notwendig war, um sich und seine Existenz zu schützen. Eigentlich fragte sich die Köchin sowieso, was der Alte auf dieser Insel überhaupt suchte. Sie kannte zwar grobe Umrisse seiner Vergangenheit und dass er aufgrund einer alten Rivalität hier gelandet war, aber der Sinn war ihr bei Weitem schleierhaft. Wahrscheinlich war das wieder eines der Dinge, die sie als Frau auch gar nicht verstehen konnte. Jungs wie Männer machten aus vielem einen Wettbewerb, um ihre Kräfte zu messen, wovon Frauen eher absahen. Sie stachen ihre Konkurrenz auf andere, vielleicht grausamere, wenn auch gewaltlosere Weisen aus.
Silbergrauer Dunst stieß gegen das Fenster, während Hooch weiter seiner Arbeit nach ging und Scarlett über die Frage stolperte, ob dieser eine Entlohnung erwartete, die er von ihr ganz sicher nicht ohne eine Auseinandersetzung bekommen würde. Weit ausgeholt konnte man sagen, dass es reine Nächstenliebe war, die sie dazu veranlasst hatte, den Schwarzhaarigen nicht mitten auf der Straße verrecken zu lassen, auch wenn es wahrscheinlich eher daher rührte, dass sie den Mafiosi diesen Triumph nicht gönnte. Vielleicht dachte die Blauäugige aber auch schon zu weit. Also schob sie diesen Gedanken wieder beiseite, zumal der Doktor endlich fertig zu sein schien. Rose schnippte ihre Zigarette in den Mülleimer, in welchen zuvor auch schon die des Kittelträgers gelandet war, ehe sie sich eine weitere ansteckte. Ein wenig Mitleid keimte in ihr auf, als sie nun die Fesseln sah, mit denen der Unbekannte von jeglichen Abwehrreaktionen abgehalten wurde. Weiter schweifte ihr Blick jedoch nicht. Nicht, weil sie kein Blut sehen konnte. Das war in keinster Weise ein Problem, denn immerhin war sie selbst geübt darin Tiere auszuweiden und richtig auseinander zu nehmen, sodass man diese noch anständig verwerten konnte. Viel mehr war es schlichtweg ihr Schamgefühl, dass sich sofort und ziemlich penetrant meldete, wenn sie unbekleidete Personen des anderen Geschlechtes sah. Sie wollte sich auch gar nicht vorstellen, dass er nur einige Bandagen unter dem zerlumpten Mantel an sich trug, während sie ihn durch die Gegend geschleppt hatte. "Also sieht es eher so aus, als würde er derjenige sein, dem die Hilfe effektiv zu Teil wird." Eigentlich war es eher eine Frage und weniger eine Feststellung über den Ausgang des voran gegangenen Prozesses, von dem Scarlett so viel Ahnung hatte wie die Kuh vom Sonntag.
 

Scar

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Ein gerade zu hämisch klingendes Lachen, grelles, dumpfes Licht direkt von der Decke, Stimmen… und der einfach nur abartige Geschmack von verstaubten, morschen Holz im Mund. Das waren die ersten Dinge, die Scar wahrnahm oder doch eher gezwungen wahrnehmen musste. Blitzartig spannte sich sein gesamter Leib an, sein Oberkörper wollte sich nach oben reißen, doch wurde direkt gestoppt. Knirschendes Leder folgte und der junge Fuertes erkannte augenblicklich seine Situation, während im Schweißperlen das Gesicht hinunter rannten. Seine Zähne gruben sich vor Wut und Anstrengung gegen das bindende Leder in das Beißholz, ehe er es wenige Momente danach zur Seite weg ausspuckte… “Teme!!“ Das Knirschen der braunen Häute, die ihn fesselten wurde intensiver und auf dem Oberkörper und an den Armen des Schwarzhaarigen pulsierten etliche Adern nebst stark angespannten Muskeln. Die hasserfüllten tiefroten Augen begannen nach dem Aufschrei sich endlich zu orientieren, was das grelle Licht von oben zu Anfangs etwas beschwerlich gestaltet hatte. Doch der Schemen im Kittel war für den Teufelsmenschen ausgiebig zu erkennen, wodurch die Augen des Tigers nun auf die hinter einer wie vernebelt wirkenden Brille verborgenen Gelben trafen. "Nan-dayo omae-wa?!?" hinterfragte der vernarbte wie festgeschnallte Patient die Identität seines – für ihn momentanen – Peiniger's mit deutlichem Nachdruck in der Stimme. Einige Momente verstrichen, in denen der scheinbare Arzt nur dastand, mit emotionsloser Miene, in der ein qualmender Stängel steckte. Er schien die Ruhe in Person zu sein, nicht ein bisschen davon angetan, dass sein lebendiges 'Werk' sich gerade sträubte und gegen dessen Fesseln spannte. Vico seinerseits war schon drauf und dran sich zu verwandeln, denn erst einmal in Hybrid könnten ihn die Fesseln sicher nicht lange halten. Doch das wurde in dem Moment vermieden als der Kittelträger mit einer flinken Bewegung einzig den obersten der insgesamt drei Riemen löste, sodass Scar mit ein wenig Kämpfen seine Arme losmachen und sich vollständig befreien konnte. Wie von einer Tarantel gebissen, sprang er anschließend vom Operationstisch nach hinten weg und riss dabei ein paar abgestellte Gerätschaften um, was ihn jedoch herzlich wenig kümmerte, kochte er schließlich gerade vor Zorn. Seine angespannte Hände zitterten, während er an sich hinab sah… Wer wusste schon, was dieser Frankenstein mit ihm in der Zeit seiner Bewusstlosigkeit gemacht hatte? Nahezu panisch tastete sich der Fuertes Sprössling an den unmöglichsten Stellen ab und… zu seiner Erleichterung, war alles noch am angestammten Platz, zumindest so wie er es von Außen beurteilen konnte. Dann allerdings fiel seine Aufmerksamkeit auf die frisch genähte Wunde etwas über der Hüfte… Pfeilartig fiel der Blick zurück auf den Möchtegern-Arzt. "Kusotare~… Was hast du getan?!" keifte Scar seinen ihm unbewussten, vermeintlichen Retter an. Kurz überkam ihn ein kleines Déjà-vu… Ehe er sich von Neuem verfluchte und sich insgeheim schwor in Zukunft besser auf sich aufzupassen, wenn er nicht noch öfter auf irgendwelchen OP-Tischen irgendwelcher Provinz-Ärzte landen mochte. Erst dann besah sich der eben erst aufgesprungene Kranke seiner Umgebung… Neben der verstaubten, unheimlich wirkenden Einrichtung, die teilweise nicht wirklich steril wirkte aber Scar auch so nicht störte… bemerkte er auch endlich die zweite Person, deren Stimme er vorhin noch benommen hatte vernehmen können. Ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, die Bleiche stieg ihm ins Gesicht, der Ausdruck seiner Augen sprach dabei für sich… …Okasan? Für Bruchteile von Sekunden sah er dort an der Stelle an der die rauchende Fremde stand nicht jene, sondern seine verstorbene Mutter. Erst mentale Ohrfeigen seiner selbst rissen ihn aus seiner Fantasie und führten ihm seine Idiotie vor Augen. Es war unmöglich, dass seine Mutter noch leben konnte…
Momente verstrichen, in denen Scar sich langsam wieder fasste, entsprechend aufrichtete und auch seine Ruhe zurück gewann. Mit wiedergewonnenem, klaren Verstand, ging er Richtung Ausgang, an der Blonden vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen, ehe er sich im Türrahmen etwas zur Seite wendete und sich dann erneut an den Kittelträger richtete. "Erwartet ja kein Danke dafür…" Doch sein Stolz verbot ihm einfach zu gehen. Er hasste es, anderen Personen auch nur irgendwas zu schulden… "Die Bezahlung der Behandlung folgt am nächsten Tag." Mit der Hand auf der frisch genähten Wunde und der anderen in der Manteltasche, war der junge Fuertes im Ansatz zu gehen, doch hielt ihn etwas Besonderes davon ab. Dieser Geruch… Das Rot seiner Augen fiel auf die Frau im Behandlungsraum zurück. Erinnerungen wurden geweckt, über die einzig das Unterbewusstsein verfügte und dennoch, konnte Scar die Person etwas einordnen… Sie war diejenige die mich hierher gebracht hat, huh? Unglaublich, welche Ähnlichkeit sie zu ihr aufweist… Sollte er etwa doch an Schicksal glauben? Wohl kaum. Das Fortgehen wurde nach dem kleinen Gedankengang fortgesetzt, doch plötzlich…
 
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Jonathan Volta

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Nachdem der Sarg in dem Kane lag ebenfalls in die Marinebasis gebracht worden war, machten sich Jonathan und seine Begleiter wieder auf die Rückreise nach Palermo. Die versorgten Pferde wieherten unruhig und scherten ein ums andere Mal aus, während sie angespannt wurden. Sie schienen zu spüren, dass ihnen ein weiterer unruhiger Ritt bevorstand. In der Tat wollten es die Mafiosi nicht darauf anlegen, in offene Konflikte mit anderen Familien zu geraten, weshalb sie die Zugtiere bereits beim Verlassen des Vorhofs zu einer hohen Geschwindigkeit antrieben. Im Inneren der Kabine war Jonathan daraufhin damit beschäftig, alle unbefestigten Gegenstände festzuhalten, die sich während der unruhigen Fahrt über das Klopfsteinpflaster selbstständig machten. Mehrere Male rutschte ihm der Koffer bei einer Kurve schmerzhaft in die Seite, bis er ihn schliesslich entnervt unter den Sitz stopfte. So gut es ging hielt er sich an allem fest, das auch nur annähernd stabil aussah, was sich durch die teure wie kunstvolle Innenausstattung der Kutsche etwas schwierig gestaltete. Während es dem Kopfgeldjäger vorkam, als würde man gerade durch ein Kriegsgebiet fahren, war es ausserhalb der Kutsche verhältnismässig ruhig. Ruhig, wie in verdächtig ruhig. Man musste kein besonders aufmerksamer Beobachter sein, um die vielen schwarzen Sonnenbrillen zu bemerken, die sich der Kutsche zudrehten. An einigen Stellen öffnete man sogar die Fenster, um das schwarze Gefährt besser in Augenschein nehmen zu können. Die Mafiosi auf dem Kutschbock erhöhten schwitzend das Tempo. Spätestens als die Beobachter damit begonnen Fernrohre aus ihren Taschen zu ziehen und Teleschneckennummern zu wählen, wurde es ihnen richtig mulmig.
„Die schein’ die Kutsche alle zu kennen... das is’ doch nich’ normal!“ zischte der Mafioso, der die Zügel in den Händen hielt dem anderen zu. Seine schwarzen Haare hingen verschwitzt unter dem breiten Hut hervor. „Wir ham’, doch die Särge abgegeben und an der Kutsche is’ nichts, das einem auf den alten Tepes hinweist!“
In Palermo und Corleone gab es tatsächlich eine Menge schwarzer Kutschen. Jeder Mafiaboss, der was auf sich hielt, besorgte sich früher oder später eine. So etwas hatte man einfach, wenn man sich einen echt harten Typen nennen wollte. Jedoch schien in der Tat etwas nicht zu stimmen, denn inzwischen sah man immer öfter, wie eine Teleschnecke gezückt und ein paar hastige Worte hineingesprochen wurden.
Fieberhaft überlegte der dünnere der beiden Kutscher, der für die Peitsche verantwortlich war, was der Grund sein könnte. Schliesslich schien ihm etwas einzufallen, denn er unterbrach sich mit dem Peitschenschwingen, wodurch die Kutsche sofort an Geschwindigkeit einbüsste und wies mit einem Daumen über seinen Rücken zum Dach der Kutsche. „Das Ding hat doch das Wappen vom Alten auf dem Dach! Das Müssen sie gesehen haben und jetzt haben sie uns auf dem Kieker!“
Fluchend zog er das Laken mit dem zuvor die Särge abgedeckt worden waren hervor und schwang es mehr schlecht als recht über das Wappen. Bloss noch ein kleiner Teil war zu sehen, jedoch war es anscheinend ohnehin zu spät. Jede Kurve die die Kutsche nahm wurde überwacht und zu jeder Zeit und Stelle waren mindestens ein halbes Dutzend verdeckter Augenpaare auf das Gefährt gerichtet.
Der Peitscher nahm seine Arbeit umgehend wieder auf und Jonathan verdoppelte seine Anstrengungen, den herumfliegenden Gegenständen auszuweichen. Irgend ein reicher Schnösel – vermutlich Tepes – hatte er für nötig befunden, eine ganze Sammlung Korkenzieher in einem Extrafach unterzubringen, welches sich durch die rasante Fahrt geöffnet hatte. Wie kleine Pfeile sirrten die Dinger Jonathan nun jedes Mal um die Ohren, wenn die Kutsche eine weitere scharfe Kurve nahm.
Die das kräftige Rumpeln unter ihnen ignorierend gaben die Kutscher weiterhin ihr bestes, möglichst schnell aus der Stadt herauszukommen. Dieses Vorhaben wurde erheblich erschwert, da einige schwarzgekleidete Leute ihre Kaffeetischchen mitten auf die Strasse verlagerten und der Kutsche so ihren Weg abschnitten. Mit einem unverhohlenen Grinsen sahen sie der Kutsche zu, wie sie scharf abbremsen musste, um nicht in die Tische zu knallen. Schlitternd legte sich das schwarze Transportmittel in die Kurve und die Pferde wurden weiter angefeuert. Funken stoben unter den Rädern und Hufen hervor. Wenn es nicht über die Hauptstrassen ging, mussten eben die Nebenwege herhalten. Ohne gross zu zögern zog der Zügel-Mafiosi an selbigen und die Fahrt ging daraufhin in einer dünnen Seitenstrasse weiter. Die Häuserwände zischten so nahe an dem schwarz lackierten Holz des Gefährts vorbei, dass man nicht einmal mehr die Türe hätte öffnen können. Als dann eine Treppe kam und die Korkenzieher einen Sturzflug nach dem anderen auf Jonathan unternahmen, hatte sich dieser schon fast von seinem Leben verabschiedet. Rumpelnd donnerte die Kutsche durch die engen Seitengassen, noch eine Treppe runter, über eine kleine Brücke und mitten durch den Jahrmarkt. Einige Hühner schafften es irgendwie ins Innere der Kabine wodurch zu den Korkenziehern nun also auch noch scharfe Schnäbel kamen.
Die Mafiosi konzentrierten sich jedoch weniger auf das Geschrei hinter ihnen als auf die Strasse vor ihnen. Gekonnt liessen sie die Kutsche noch um zwei enge Kurven schlittern, ehe sie wieder auf die Hauptstrasse herauskam. Direkt schob sich das Stadttor von Corleone aus dem Chaos hinaus. Wohl gemerkt waren schwarz angezogene Männer gerade damit beschäftigt, es schnellstmöglich zu schliessen. Laute „HÜA“s vom Lenker und Peitschenknaller vom Peitschenknaller trieben die Pferde zu neuen Höchstleistungen an. Schlitternd und auf zwei Rädern fahrend schaffte es die Kutsche um Haaresbreite durch das Tor. Knallend schlug dieses hinter ihnen zu. Zurück blieben eine Menge vor Anstrengung rot angelaufene Mafiosi und einige Hühner. Staub wirbelte auf und keiner wusste genau, was nun eigentlich passiert war.

Jahre später hiess es, dass immer an diesen Tagen eine schwarze Kutsche durch die Strassen Corleones rattert, durch die engsten Gassen fährt, von zwei Kutschern gefahren und einer Geisterlady, die durch die Scheiben kreischt. Jedenfalls ist es eine effektive Methode, die auf der Strasse spielenden Kinder zu Vorsicht zu gemahnen.
 
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Darius Hooch

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… durchschnitt ein Skalpell die Luft und blieb zitternd neben dem Fuß dieses unhöflichen Schreihalses im Boden stecken. Seine Panik war ja noch ganz amüsant gewesen und hatte ein breites Grinsen auf das Gesicht des Weißkittels gezaubert, diese verdächtig schnell wieder gewonnene Fassung und die Undankbarkeit gingen Hooch dann aber doch etwas auf die Nerven. „Nicht so schnell, scaredy cat... So gerne ich auch in deinen Innereien herumwühle und –schneide, würde ich es doch begrüßen, wenn wir uns darüber unterhalten könnten wie du mit meiner Arbeit umzugehen hast.“, sagte der Arzt mit ruhiger Stimme und schlurfte auf den Schwarzhaarigen zu. „Jemand wie du,“ dabei tippe er ihm gegen die Stirn,“ der scheinbar Freude daran hat sich stümperhaft zerfleddern zu lassen, hat wohl keine Ahnung wie man mit ordentlich versorgten Verletzungen zu verfahren hat und ich, mein Name ist übrigens Dr. Hooch, mag es nicht wenn meine Werke aus Unwissenheit sinnlos zerstört werden“.
Da der Arzt sich auch durch Kleinigkeiten wie Sprechen nicht vom Nikotinkonsum abhalten ließ, schwebte mittlerweile ein Ring aus kleinen Rauchtotenköpfen um den Kopf seines Patienten. Ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er sehr langsam und betont fort: „Halte dich fern von spitzen und scharfkantigen Gegenständen. Obwohl du sehr stabil zu sein scheinst solltest du vielleicht nicht mit jedem Streit anfangen der dir über den Weg läuft…Im Moment könnte ich dich Stück für Stück auseinander nehmen“, bei diesen Worten vollführte er Schnittbewegungen mit einem imaginären Skalpell, wobei ein Schatten seiner wahnsinnigen Fratze über sein Gesicht huschte, „ und du würdest beim Versuch dich zu wehren lediglich deine Wunden aufreißen und schneller verbluten als dir lieb ist. Das wäre schlichtweg langweilig für mich und ziemlich peinlich für dich.“.
Nachdem er wieder einen Schritt von seinem Gegenüber zurück getreten war, nickte er in Richtung der Blonden. „Bei ihr solltest du dich auch bedanken… immerhin hat sie dich an all den stümpern vorbei hierher gebracht, statt dich verrecken zu lassen“, setzte er leichthin nach, bevor er den vernarbten jungen Mann mit seinen gelben, raubtierhaften Augen fixierte und in einem beunruhigend freundlichen Ton fortfuhr, „Über deine Bezahlung können wir sprechen sobald du dich erholt hast… Ich denke ich habe da eine Lösung die ganz in deinem Sinne wäre…“.
Diesem Kerl könnte ihm in dieser Angelegenheit tatsächlich nützlich sein… Er kannte ihn zwar nicht aber Hooch konnte durch einen Blick auf den Körper eines Menschen meist mehr über jenen erfahren als manch anderer in einem längeren Gespräch. Der Körper log vor allem nur höchst selten. Dieses Exemplar jedenfalls, schien, trotz der katastrophalen Wartungsarbeiten, wie geschaffen dafür um dieses exquisite Testobjekt zu beschaffen oder zumindest um dabei behilflich zu sein. Wenn auch nur die Hälfte der Gerüchte stimmte, würde Hooch selbst mit den Anzügen zusammenarbeiten um diesen grünen Schatten auch nur ein paar Stunden auf seinem Tisch zu haben. Der Arzt zwang sich mühsam wieder dazu seine Aufmerksamkeit auf seine Umgebung zu richten. Sein Patient könnte ihn nach dieser Predigt ja schließlich durchaus anfallen wie ein wildes Tier.
 

Livy

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Obgleich ein „spaßiger Zeitvertreib“ für viele sicherlich anders aussah, machte es sich mit der Zeit ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen des Pflanzenmannes gemütlich. Die Narbe seines Hauptmauls strich genüsslich über seine Lippen und leckte dabei die letzten zwei Tropfen des vorangegangenen Versuchs auf, dessen Ergebnis Livy mit leuchtenden Augen betrachtete.
Von der rankigen Kletterpflanze, die noch vor einigen Minuten einen Großteil der Häuserflanke beansprucht hatte, war mittlerweile nicht mehr übrig als einige verstümmelte Reste, die kreuz und quer über den Boden verteilt lagen. Diesen teilten sie sich mit großen und kleinen Pfützen einer milchig-weißen Flüssigkeit, die auf ihrem Weg ins trockene Erdreich wild blubberte. Doch das war noch nicht alles: Auch besagte Wand, gefertigt aus porösem Stein und Holz, wies zahlreiche Flecken jener Substanz auf, die noch immer leise zischte und sich Stück für Stück in das Gebäude fraß und dabei Rillen und Dellen zurückließ. Ganz besonders stolz war Livy jedoch auf eine zerfressene Fensterscheibe mitsamt angelaufenem Schloss – selbst vor Glas und Metall machte die Flüssigkeit nicht Halt!
Genüsslich streckte Livy eine Ranke nach der anderen von sich, während er sich erneut auf sein Inneres konzentrierte. Mittlerweile vermochte Livy bereits innerhalb einiger Sekunden die nötigen… „Veränderungen“ in seinem Körper vorzunehmen, auch wenn er sich noch nicht ganz im Klaren darüber war, was dies bedeutete. Fakt war lediglich, dass mit einem Wandel seiner Gestalt, der sich jedoch nur unter der Haut vollzog, sein normalerweise nur leicht ätzender Speichel zu einer gierigen Säure wurde, die sich mit Vorliebe durch organisches Material fraß. Ein kurzer Ruck ging mit dem Beginn der Wandlung durch seine Innereien, so als würden sich sein Magen und all die anderen Organe anders ordnen müssen. Ganz zu Anfang seiner Versuche war diese Veränderung nicht so schmerzfrei abgelaufen: Menschen, die anders als eine lebendige Pflanze über einen durchschnittlichen Verdauungstrakt verfügten, hätten dieses Gefühl wohl am ehesten mit einem heftigen Magenkrampf verglichen, bei dem sich der gesamte Körper gleichzeitig zusammenzuziehen versuchte. Livy, dessen Körper jedoch ganz und gar nicht dem eines normalen Menschen entsprach, war dieser Schmerz bei der ersten Probe, jene Veränderung seines Speichels zu erzwingen, so plötzlich und heftig zu Kopf gestiegen, dass er die noch immer größte weiße Pfütze ganz in der Nähe „erzeugt“ hatte. Mit der Zeit gewöhnte sich die Pflanze jedoch an die Schmerzen und vermochte, mit der Erinnerung an seinen Kampf mit Rin – welche ja der Auslöser für die erste Veränderung gewesen waren – die nötige Wandlung sanfter und natürlicher in Gang zu setzen. Jetzt war Livy nicht einmal mehr darauf angewiesen, obwohl das Gesicht der Kriegerin vor dem inneren Auge die Sache zugegebenermaßen leichter machte.
Ein letztes Mal entknotete der Pflanzenmann seine Innereien, testete die Konsistenz seines nun erneut weniger brennenden Speichels, und erzwang anschließend wieder den Wandel. Ein kurzer Stich irgendwo zwischen zweiter und dritter Nebenranke, dann ein unangenehmes Ziehen, und schon quoll weiße Säure zwischen den Zähnen seiner Mäuler hervor. Dazu der bittere Geschmack auf den Zungen… grinsend spuckte er mit seinem Hauptmaul nach einem noch intakten Stück Kletterpflanze, das beim Kontakt mit der Flüssigkeit sofort zu rauchen anfing.
Das nenne ich eine interessante Waffe…
Nach einem kurzen Blick in Richtung des Hauses, in dem seine Zielperson verschwunden war, und der Erkenntnis, dass sich noch immer nichts zu ereignen schien, machte sich Livy daran, mithilfe der flinken Pflanzennarbe seines Hauptmauls ein Muster in die Häuserwand zu ätzen. Es dauerte etwas, doch schließlich prangte auf der angegriffenen Wand eine kleine Zielscheibe. Nach ein paar Schritten rückwärts holte Livy anschließend tief Luft, sammelte Flüssigkeit in seinem Hauptmaul, und schleuderte dann eine kleine Salve direkt auf sein Ziel. Dank der Distanz und seinen eher mäßigen Trefferkünsten landete diese jedoch einige Zentimeter außerhalb des äußersten der drei Ringe. Grummelnd holte Livy direkt erneut Luft und spuckte erneut nach seiner Zielscheibe; diesmal riss sein Projektil den Rand des Kreises zumindest an.
Erneut verzogen sich die Lippen des Pflanzenmannes zu einem Grinsen, das auch dann nicht wich, als er erneut Luft holte.
 

Rose

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Immer wieder stellte Rose fest, dass sie als Patientin wohl niemals hier aufschlagen würde. Im Vergleich zu der Praxis hier wirkte ihre Küche schlichtweg wie eine absolut keimfreie Zone. Die Reaktion des Fremden ließ jedenfalls nicht lange auf sich warten. Das war wiederum ein Indiz für die Kompetenz des Arztes, der sogleich als Belohnung wüste Beschimpfungen erntete. Nachdem sich die Blonde endlich umgewandt hatte, legte sie recht schnell den etwas irritierten Blick ab und musste leicht schmunzeln. Das war alles andere als ein angemessenes Verhalten, wenn einem gerade der Hintern gerettet worden war, allerdings konnte sie ihm das auch nicht verdenken. Wahrscheinlich litt der Gute noch etwas unter den Nachwirkungen der Verletzungen oder war von Natur aus geistig verwirrt. Aber auch dieser Gedanke verflog wieder so schnell wie er gekommen war, während Scarlett die graue Asche auf den Boden schnippte. Sie fühlte sich hier ganz und gar nicht wohl, nicht nur angesichts des rüden Verhaltens des Schwarzhaarigen. Unweigerlich kniff sie argwöhnisch etwas die Augen zusammen, als sein roter Blick auf sie fiel. Was sollte dieser bitte heißen? Dem zerzausten Mann wich sogar noch die Farbe aus dem Gesicht, als sei sie ein Geist. Weißgott hatte die Everglott schon etliche Reaktionen seitens der Männer ihr gegenüber erlebt, aber das gerade war sogar für sie eine ganz neue Erfahrung, für die der vorhin noch Bewusstlose gedankliche Beschimpfungen erntete. Er hatte es gerade geschafft sie ohne ein Wort zu beleidigen, zumindest fasste die Köchin sein Verhalten so auf. Leicht gereizt zog sie an ihrer Zigarette und verfolgte das flüchte Gespräch mit. Ihre blauen Augen verfolgten den vernarbten Mann, dessen Blick genauso unheimlich und einmalig war wie der des Arztes. Rose verschränkte die Arme locker vor dem Torso, als der Schwarzhaarige an ihr vorbei ging und einige Worte an Hooch richtete. Aus irgendeinem Grund, auch wenn sein Vorname vorne am Schild vermerkt war, kam ihr bei dem Gedanken an den Weißkittel als erstes nur sein Nachname in den Sinn. Schließlich klärte sich die Sache hinsichtlich der Bezahlung, allerdings war Scarlett langsam dabei eingeschnappt zu werden, denn ihr gegenüber gab es keinerlei Erwähnung und ihrer Meinung nach war es nun nicht ganz so schwer Eins und Eins zusammen zu zählen. Für etwas schwächere Geister gab es noch die Option nachzufragen, aber da wusste sie ja, dass Männer sich in dieser Hinsicht grundsätzlich immer schwer taten.
Scarlett zuckte leicht zusammen, als das Skalpell mit einem markanten Ton im Boden stecken blieb. Jetzt fiel ihr auf, dass sie recht nahe an dem gänzlich Fremden stand, sah allerdings davon ab, sich zu bewegen. So ramponiert wie er war, war er schnell auch wieder außer Gefecht gesetzt, dessen war sie sich sicher. Der Brillenträger erhob das Wort, während der Blick der Everglot nun auf ihm ruhte, und bestätigte ihre Vermutung. Sie konnte dem, was er sagte, durchaus zustimmen. Natürlich fielen ihr die in der Luft schwebenden, silbergrauen Totenköpfe auf, die eigentlich eher auf einen Totengräber schließen ließen als auf einen Arzt. Rose rümpfte angesichts seiner Grimassen leicht ihre schmale Nase und es schauderte sie. Als Hooch schließlich auf sie deutete, hob sie nur schützend die Hände und zugleich ihre eleganten Augenbrauen. Sie wusste nicht, ob sie jetzt noch weiter etwas mit dieser Sache zu tun haben wollte. Einerseits war der Reiz auf etwas Spannung schon da, andererseits pochte der Selbsterhaltungstrieb vehement dagegen an. Manche Dinge konnten eine Eigendynamik entwickeln, die nicht abzusehen war. Also tat sie unschuldig und lächelte wie so oft freundlich dabei. "Ich werde mich an dieser Stelle dann auch verabschieden", erklärte sie, egal ob ihr nun einer der beiden zuhörte. Die Nacht bahnte sich immer mehr an und sie würde noch eine geraume Zeit brauchen, um wieder zurück zu finden. Das einzige Hindernis stellte nur die Katze - wie auch immer Hooch auf diese Assoziation gekommen war - dar. Scarlett würde es nicht wagen ihm seinen Platz in der Tür streitig zu machen und hoffte einfach darauf, dass er von selbst etwas zur Seite ging, damit sie dieses schaurige Grundstück endlich verlassen konnte. Diese Männer waren beide verrückt. Beide auf ihre Weise und das war etwas, das Rose doch leicht aufstieß. Der Doktor war wenigstens noch höflich dabei, aber der Fremde… Zu gerne hätte sie ja gewusst, wer er war, aber so sehr wollte sie ihr Schicksal dann doch wieder nicht herausfordern. Der Meister pflegte immer zu sagen, dass man sich immer zwei Mal im Leben sieht. Es würde sich zeigen, ob sich das bewahrheitete und schlau machen konnte sich Scarlett auch ohne die zwei hier.
 

Scar

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Scar konnte das zischende Schneiden der Luft noch wahrnehmen, ehe sich das eigentliche Operationsbesteck in den Fußboden grub, direkt neben seinen Füßen. Augenblicklich nahm der Zorn wieder das gesamte Gemüt des jungen Mannes ein. Da schmiss dieser Provinz-Doc doch tatsächlich ein Skalpell nach ihm! Doch um dem noch eins drauf zu setzen schlug das Grauhaar anschließend noch einen respektlosen Ton an, schritt auf den jungen Fuertes zu und stupste diesem bei seinem verbalen Tadel gegen die Stirn… Die rechte Hand Vico's spannte sich noch vor der Berührung an, gerade zu zu einer Klaue formend, im Anschlag dem Kittelträger dessen Hand abzureißen. Hooch, wie sich der Arzt dann vorstellte, konnte von Glück reden, dass der Zigarettenqualm, dem er seinen Gegenüber ins Gesicht blies, Scar und dessen Gemüt ein Unwohlsein verschaffte, dass sogar den Zorn für einen Moment zu verdrängen vermochte. Just in diesem Moment, wurde dem Fuertes Sprössling erst wieder richtig bewusst, wie er diesen penetranten wie widerlichen Gestank dieser Qualmstängel doch hasste…
Der Doc brabbelte etwas davon, dass er es nicht gern hätte, wenn jemand seine Werke derart sinnlos zerstörte. Kurz musste der Schwarzhaarigen darüber sinnieren, wovon die Brillenschlange überhaupt redete, ehe er begriff, dass diese ihn als eine Art Kreation sah, zumindest das wenig Geflickte an seinem Oberkörper. Scar war gerade im Ansatz etwas zu entgegen, da fuhr der Sensei fort und riet ihm in einer recht manischen Mania, sich von scharfkantigen Dingen fernzuhalten… Das war nicht weiter beachtenswert, doch der irre Gesichtsausdruck, den der grauhaarige Mediziner anschließend auflegte, als er mit den Händen vorzeigte, wie er den jungen Fuertes filetieren würde, trieb sogar diesem für einen Moment einen kalten Schauer über den Rücken. Den Wahnsinn, welcher den Verstand dieses Mannes einzunehmen schien, konnte Vico regelrecht auf seiner Haut spüren, als stünde dieser leibhaftig vor ihm. This guy's… definitely crazy… No way, he's just 'n ordinary doc! Der leichte Schauer über den eben erhaltenen Hauch des Wahnsinn's des Arztes paralysierte den Tigerkönig bis Hooch wieder einen Schritt zurück machte. In einem Punkt, das gestand Scar dem Ganzem ein, hatte er recht. Momentan, mit der Wunde und der damit einhergehenden Gefahr, dass diese sich erneut öffnen könnte, sollte er es vorerst ruhiger angehen. Schließlich gab es ja immer ein anderes Mal, ein "Später" bei welchen man Respektlosigkeiten entgelten könnte.

Nach der langen Predigt verwies der Doc dann auf die Blondine, mit der indirekten Forderung, sein Patient solle sich auch bei dieser bedanken. So sei diese doch diejenige gewesen, die ihn hier her gebracht hatte… Eine Tatsache die sich der Erbe der Familie Fuertes längst selbst denken konnte. Jedoch lagen die Beweggründe der Fremden noch immer im Schleier des Ungewissen und einen Moment lang begutachtete der Teufelsmensch die ihm Unbekannte erneut, mit seinen tiefroten Augen… ehe er nur wieder ein "Thz…" hervor zischte und sich abwendete, ihr keine weitere Beachtung schenkte. Doch bevor er dieses Mal endgültig die Räumlichkeiten des Arztes verließ, drehte sich sein Kopf noch einmal halb herum… "Next time we meet, you better know your place… Kureijī-sensei!" Der blonden Schönheit zu danken oder geschweige denn sie nach ihren Beweggründen, für seine Rettung, zu fragen, dass kam dem jungen Mann nicht für eine Sekunde in den Sinn. Er war sich dessen doch viel zu stolz. Lieber wollte er damit leben, für die nächste Zeit darüber nach grübeln zu müssen und schloss ohne Weiteres die Tür des Hauses des verrückten Doctor's hinter sich.
So ungern er es sich selbst eingestand, er würde es für vorerst ruhiger angehen lassen und sich erst einmal auf sein neues Schiff zurück ziehen. Nie wieder… Nie wieder werd' ich es zulassen, derart auf andere angewiesen zu sein… Mendokuse! Das bedeutet ich sollte in Zukunft nicht mehr so rücksichtslos mit meinem Körper umgehen?! Scar fluchte noch eine ganze Weile in Gedanken, während er vom Anwesen Hooch' zurück in die Stadt schritt. Wie könnte er auch sonst, es widersprach seiner Natur, seiner Art des Kämpfen's, wenn er mehr auf sich aufpassen würde… Er hielt Rücksichtnahme, besonders auf einen selbst, in einem Kampf stets für eine große Schwäche… Aber ohne das Scar es selbst wohl wirklich klar war, lag diese Rücksichtslosigkeit auch daran, dass er das Gefühl seit Langem nicht mehr kannte, wenn sich jemand darum sorgte, dass ihm etwas passieren könnte…
 
J

Jonathan Volta

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Jonathan war immer noch bleich, als er die knarrenden Stufen der Kutsche hinabstieg. Die Tasche zog er mühsam hinter sich her, obwohl die Geldscheine das Gewicht kaum erhöht hatten. Zudem war er übersäht mit Stichwunden; die Folgeschäden der Flaschenöffner, die sich innerhalb der Kutsche selbstständig gemacht hatten. Seine Begleiter sahen nicht viel besser aus. Durch die Anstrengung waren sie nassgeschwitzt, was im Zusammenspiel mit dem überaus kräftigen Fahrtwind wohl eine schlimme Erkältung zur Folge haben würde. Bereits musste einer niesen und beugte sich mit einem lauten "Hatschi!" ruckartig nach vorne. Selbst durch die Palermo-typischen Nebelschwaden sah man die rotgeränderten Augen des Mannes, in welchen sich der Wunsch widerspiegelte, so schnell wie möglich ein warmes Zimmer und eine heiße Dusche aufzusuchen. Jonathan empfand zwar Mitleid mit dem armen Burschen, doch sie mussten noch zum Hafen,wo der Schreihals von Mafioso auf sie wartete. So jedenfalls war es dem rothaarigen Kopfgeldjäger erklärt worden. Mit einem Nicken in die Richtung seiner Begleiter setzte sich die Gruppe in Bewegung. Sie hatten die Kutsche in einiger Entfernung zum Hafen in einem Hinterhof abgestellt, doch es dauerte nicht lange, bis Jonathan bereits wieder die Vertrauen Gerüche und Geräusche in die Nase stiegen. Der Lärmpegel steigerte sich mit jedem Schritt, den er machte. Man konnte die salzige Luft regelrecht auf der Zunge schmecken.
Als die Drei zwischen den Häusern hervortraten, hatte Jonathan das Schiff sofort ausfindig gemacht. Auffälliger konnte es einfach nicht sein. Wie ein gefangener, nachtschwarzer Seekönig lag der Segler im Wasser und zerrte ständig an den Tauen, die ihn von der Weite des Meeres trennten. Obwohl es noch mehrere hundert Meter zu laufen waren, konnte Jonathan bereits jetzt mit Sicherheit sagen, dass dieses Schiff ihr Ziel darstellte. Es schien ihn regelrecht zu rufen und er empfand Staunen und Ehrfrucht zur gleichen Zeit. Wie ein Schlafwandler folgte er den beiden Anzugträgern und rempelte links und rechts Leute an, ohne sich zu entschuldigen. Er hatte nur Augen für den schwarzen Fleck, der sich im Hafen eingenistet hatte.
Bei genauerer Betrachtung war der Segler noch beeindruckender. Kunstvoll geschnitzte Muster zogen sich entlang des ganzen Buges und schlängelten sich die Masten hinauf. Am Bug des Schiffes war eine seltsame Konstruktion befestigt, die wohl zum Rammen gegnerischer Segler dienen sollte. Es sah aus wie einige Balken, die aufs Gratewohl zusammengezimmert worden waren und ihre besten Tage bereits hinter sich hatten. Mit ein wenig Fantasie konnte man sich durch einige abgebrochenen Bretter und Holzsplitter ein riesiges Maul mit scharfen Zähnen vorstellen, das direkt aus der Vorderseite des Schiffes wuchs. Wahrlich ein seltsames Anhängsel. Jonathan wurde von dem Anblick losgerissen, als ihn einer der Mafiosi heranwinkte und ihn über eine Planke, die verdächtig laut knarrte, auf das Hauptdeck des Schiffes führte. Dort wartete bereits ein sichtlich genervter Zetus, der Kreis um Kreis drehte, als wäre es unmöglich, irgendwo abzusitzen. Sobald er Jonathan erblickte, steuerte er direkt auf ihn zu, während eine Schlagader auf seiner Stirn pochte. "VOIIIII! Stachelkopf, sag mir sofort, ob du Vico gesehen hast! Er soll seinen narbigen Hintern auf dieses Deck schwingen und sich gefälligst bei mir bedanken!" Zetus fuchtelte mit Händen und Füssen dermaßen vor dem Gesicht des jungen da Volta herum, dass dieser den unwillkürlichen Drang verspürte, dem silberhaarigen Schreihals eine Faust ins Gesicht zu hauen. Stattdessen behielt er die Miene des desinteressierten Mannes auf und lief einfach an Zetus vorbei, was dieser mit einem wütenden "VOIIII!!" quittierte. Dann wurde der er durch die beiden Begleiter Jonathans abgelenkt, die ihren Bericht ablieferten. Ihre teilweise verrutschten Kleider und die schweißnassen Haare trieben Zetus einmal mehr zu Weißglut und der junge Volta steuerte auf die nächstbeste Tür zu, um sich die Ohren nicht vollheulen lassen zu müssen.
Die Tür zur Kapitänskajüte quietschte wieder Erwarten nicht, als Jonathan sie vorsichtig öffnete. Auch der Schwall an abgestandener Luft, den solche Plätze immer an sich hatte, blieb aus. Offensichtlich waren Zetus Männer bereits mit Feuereifer daran gewesen das Schiff aufzupolieren.
Schon stand der Kopfgeldjäger in einem großen Raum, in wessen Mitte ein riesiger Tisch aus schwarzem, polierten Holz seine Blicke auf sich zog. Das massive Möbelstück war von einigen Stühlen umgeben und an seinem Ende erhob sich eine überaus protzige Sitzgelegenheit, über deren Besetzer Jonathan keine Zweifel hatte. Schon sah er den mürrischen Gesichtsausdruck und die rot funkelnden Augen von Vico, als würden sie genau in den gepolsterten Feudalsessel gehören. Schmunzelnd ging er näher an den Tisch heran und wischte mit der rechten Hand darüber. Ein einzelnen Stäubchen wirbelte auf der makellos geputzten Oberfläche auf. Jemand war hier wirklich fleißig gewesen.
Als nächstes fiel sein Blick auf das vergitterte Fenster, das gleichzeitig auch einer der hintersten Punkte des Schiffes markierte. Durch das Glas sah man undeutlich einige Schiffe, die in den Hafen einliefen und das blau-grüne Meer. "Ein wirklich schöner Raum", dachte der Kopfgeldjäger und ließ den Blick noch einmal herum schweifen. Neben Bücherregalen und einem Kartentisch fand sich noch eine weitere Tür. Jonathan war nur einen kurzen Blick hinein und schon war ihm klar, dass dies Gemächer Vico für sich beanspruchen würde. Dieser Gedanke fühlte sich nicht etwa komisch an, weil der Tigermensch das Beste für sich wollte... sondern weil sich der Erfinder erst einmal damit abfinden musste, dass dieses riesige und auch gespenstische Schiff sein neues Zuhause für die nächsten Monate oder gar Jahre sein würde. Ein seltsames Gefühl...
Immerhin war er nun schon geraume Zeit von Ort zu Ort gereist, blieb nie länger als einige Tage und reiste mehr als er stillstand. Ein neues Heim zu haben war etwas, woran er sich erst wieder würde gewöhnen müssen. Langsam drehte er dem Raum seinen Rücken zu und öffnete die Tür zum Deck wieder.
Zetus hatte es tatsächlich fertiggebracht und war nun still. Er warf Jonathan zwar einen sauren Haifischblick zu, als dieser über das Deck ging, unternahm aber keinen weiteren Versuch, den Standort Scars herauszubekommen. Der Rothaarige nahm nun die Wendeltreppe in Anlauf, die auf das Mitteldeck führte und deren Stufen leise knarrten. Unten angekommen begrüßte ihn der warme Schein einiger dickglasiger Lampen, die an filigran verzierten Haltern befestigt waren. Mehrere offene Türen und Durchgänge eröffneten sich ihm.
"Nun, wo soll ich anfangen?", fragte sich Jonathan voller Neugierde und beäugte seine Umgebung. Es bestand kein Zweifel daran, dass dieses Schiff alt war und es einige Interessante Dinge zu entdecken gab. Der Waffenmeister begann seine Erkundungstour.
 
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Darius Hooch

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Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen winkte Hooch dem übel gelaunten jungen Mann zum Abschied, als dieser sich noch einmal umdrehte.
„Es freut mich zu sehen, dass sie genug Verstand besitzt um heute nicht noch ein zweites Mal leichtfertig aufs Spiel zu setzen und hoffe sie denken auch daran ihre Schulden zu begleichen!“, sagte der Weißkittel mit einer Stimme deren schleimiger Tonfall jedem Verkäufer zur Ehre gereichen würde. Da hielt sich dieser junge Mann doch wohl tatsächlich für etwas Besseres… Nun ja, grobe Schläger seiner Sorte wurden für gewöhnlich handzahm, wenn sie bemerkten wie eine winzige Injektion mit einem Muskelrelaxans ihr ach so furchterregendes Arsenal völlig lahm legte. Allein der Gedanke daran den Schreihals brüllend auf dem Boden liegen zu sehen, wie er verzweifelt versuchte auch nur seinen kleinen Finger zu bewegen, zauberte ein freudiges Lächeln auf sein Gesicht. Er würde schon eine Lösung finden um sich diesen Vulkan zu Nutze zu machen. Wieder einmal klickte das Feuerzeug des Arztes und entzündete eine Zigarette, als jener Arzt, der sich in Gedanken versunken bereits auf den Weg in sein Kellerlabor gemacht hatte, plötzlich inne hielt und sich zu der blonden Dame umdrehte, als hätte er sich gerade erst wieder an ihre Existenz erinnert. Im Prinzip war sie ja auch, zumindest in Hoochs Augen, alles andere als interessant:Keine Verletzungen, keine spannenden Anomalien, nur ein weiterer normaler menschlicher Körper.
Trotzdem konnte ein wenig Beachtung und Freundlichkeit wohl nicht schaden… Vielleicht sammelte sie ja öfter halbtote Menschen von der Straße auf obwohl das angesichts des gerade erlebten wohl nicht besonders wahrscheinlich war. Im Prinzip war es aber auch einerlei… Jetzt war sie zumindest im Weg und musste aus seiner Praxis entfernt werden. Es gab vor seinem nächsten Zusammentreffen mit dem Schwarzhaarigen einiges vorzubereiten. So setzte Hooch wieder sein gewinnendes Verkäuferlächeln auf und ging auf die Blonde zu.
„Ich möchte sie zwar nicht hetzen, Miss aber ich muss meine Praxis nun leider aus persönlichen Gründen schließen aber es wird mir eine Freude sein sie wieder hier willkommen zu heißen, wenn sie wieder einmal über einen potentiellen Patienten stolpern sollten!“
, flötete Darius und dirigierte sein Gegenüber dabei in Richtung Tür. Kaum hatte die Frau sein Haus verlassen zog sich Hooch in sein Kellerlabor zurück. Er würde die wenige Zeit nutzen die ihm blieb um sowohl für den Schläger, als auch für den Schatten ein paar äußerst nette Überraschungen vorzubereiten.
 

Livy

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*Pfuh!* *Pfuh!* *Pfuphu!*
Mit einem spitzen Lächeln auf den Lippen betrachtete Livy sein Werk. Jeder der vier Schüsse riss das Schwarze seiner selbstgemachten Zielscheibe an, welche mittlerweile kaum mehr zu erkennen war. Wo sich vor wenigen Minuten noch zwei Kreise konzentrisch um einen großen Fleck gelegt hatten, fand man nun nur noch ein von Säure zerfressenes Schlachtfeld aus Stein und Staub.
Zufrieden ließ sich Livy an den Stamm eines verwitterten Baumes in der Nähe sinken. Die Verwandlung des eigenen Körpers, welche für die spezielle Wirkung notwendig war, viel ihm zwar um einiges leichter als zum Zeitpunkt seiner Entdeckung, doch es nötigte ihm immer noch einiges an Kraft und Konzentration ab. Es war, wie als wolle man einen Muskel länger angespannt halten, als es diesem möglich war, und zwar nur durch reine Willenskraft. Der Körper rebellierte, die Natur befahl ständig Entspannung, doch der eigene Geist stemmte sich dagegen und hielt an der ungewohnten, unnatürlichen Form fest.
Es war mehr ein Wink des Schicksals als antrainierte Aufmerksamkeit, dass Livy genau in dem Moment zu dem abgelegenen Haus etwas abseits sah, in dem seine Zielperson es mit strammem Schritt hinter sich ließ. Hastig stieß sich Livy von seinem Baum ab, der direkt im Blickfeld des Kätzchens stand, und zog sich in den Schatten des Gebäudes zurück, auf dessen Wand noch immer vereinzelte Säuretröpfchen blubberten. Dass das Gemisch auf seiner eigenen Haut nur leicht prickelte, sie aber nicht wirklich angriff, fiel Livy dabei nicht zum ersten Mal auf. Nichtsdestoweniger hielt er den Blick auf den breitschultrigen Schläger gerichtet, welcher dem Pflanzenmann seine Rache geraubt hatte. Tatsächlich empfand Livy inzwischen ein klein wenig Dankbarkeit für diesen Frevel, war er doch die Grundlage für Entdeckung eines weiteren Teils seiner einzigartigen Fähigkeiten. Verglichen jedoch mit Livys Gier und Hunger wog dieses Quäntchen lediglich soviel wie ein Staubkorn.
Als Livy sich letztendlich unbeobachtet fühlte, kehrte er mit einigen federleichten Bewegungen in die Welt über den Dächern von Cosa Nostra zurück, bereit, sein Ziel weiterzuverfolgen. Würde er schon diese Nacht zuschlagen? Die Gelegenheit war wahrlich günstig, immerhin stapfte der Kerl noch allein voran. Auch das Licht schien diesem Plan nicht abgeneigt, versank die Sonne doch immer schneller hinter dem Horizont und machte dem dunklen Vorhang der Nacht den Weg frei. Die Verfassung des Kätzchens war jedoch noch immer ein Problem: Sicher, jetzt stand das Pfötchen noch, was einen großen Fortschritt zu seinem jämmerlichen Zustand am frühen Abend darstellte, doch nicht einmal ein Teufelsfruchtnutzer – vor allem keiner, der ursprünglich ein Mensch war – konnte sich so schnell vollkommen erholen. Oder? Nein, Livy war zwar weder Mediziner, noch Experte auf dem Gebiet der Teufelsfrüchte, doch soweit konnte er seinem logischen Verstand trauen. Ein Mann, egal welcher Art, erholt sich in so kurzer Zeit nicht vollständig.
Das war ein Problem. „Fast vollständig“ würde nämlich nicht für eine Konfrontation reichen, und das Risiko war im Moment schlicht noch zu groß. Folglich blieb nur noch eine Alternative: Die Verfolgung weiterzuführen auf eine neue Gelegenheit zu warten. Livy spürte, wie seine Mäuler bei diesem Gedanken leise wimmerten und sich wanden, doch Gier war nun einmal nicht alles - vor allem dann nicht, wenn es um die Zubereitung eiskalter Rache ging.
 
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Rose

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Rose hob ihre Augenbrauen, die sich darauf hin energisch zusammen zogen. Was für ein arroganter Mistkerl. Sie hatte nicht viel erwartet, aber wenigstens ein Hauch von Dankbarkeit wäre schon angebracht gewesen. Gut, es war ein Mann und durch ihn kassierte Hooch wieder ein paar Boni, denn er war zwar verrückt, aber behielt wenigstens seinen Anstand dabei und zollte zumindest etwas Respekt. Scarlett schwieg und wartete ab, bis der Schwarzhaarige gegangen war. Der Doktor hätte sie nicht noch zum Gehen auffordern müssen, denn das hatte sie ohnehin schon vor. Sie lächelte. "Danke für Ihre Mühen." Wenigstens er sollte nicht nur auf den spottenden Worten dieses undankbaren Straßenköters sitzen bleiben. "Das kann ich verstehen und ich werde sicher noch an Sie denken, wenn ich noch einmal das Vergnügen haben sollte, solche Rüpel zu sichten." Sie wandte sich um und ging den Flur entlang, wobei sie sich einen der schmalen Tabakstängel zwischen die Lippen klemmte und das Feuerzeug aus der Tasche zog. Diesen Arzt konnte sie sicherlich irgendwann noch einmal gebrauchen. "Schönen Abend noch." Hinter Rose fiel die Tür ins Schloss und vor ihr lag der skurrile Vorgarten, der nur von den schwachen Lichtern aus dem Haus erleuchtet wurde. Inzwischen war der Himmel hinter den Nebelschwaden in ein tiefes Rot getaucht und verkündete die Nacht. Der Blick der Blonden, die noch immer dastand und nun das Flämmchen entzündete, wandte sich zur Seite zu dem Baum, in dem zuvor der Rabe saß. Das Tier hatte seinen Platz nicht verlassen und schaute sie mit wachen Augen an, obwohl es nicht mehr seine Zeit war.
Scarlett atmete den Qualm aus und setzte sich in Bewegung. Es behagte ihr gar nicht, dass sie sich zu dieser Zeit in den Straßen dieser widerlichen Stadt herumtreiben musste. Überhaupt hasste sie diesen schändlichen Landfleck. Ihr kam es so vor, als stinke dieser Ort bis zum Himmel vor Fäulnis dieser schmierigen Gesellschaft. Es gab nur wenige, die hier nicht zum Abschaum zählten und inzwischen sah es sogar so aus, dass Rose die Gesellschaft einfacher Seemänner zu schätzen gelernt hatte. Diese waren meist von Natur aus dumm und ebenso durchschaubar. Andererseits waren es die Mafiosi auch. Man wusste immerhin immer, dass sie etwas im Schilde führten, denn das war das einzige, was sie konnten. Lügen, Drohungen aussprechen und Leute verschwinden lassen. Wie konnte man sich nur in einer Gesellschaft nur wohl fühlen, in der man nicht einmal der eigenen Mutter trauen konnte? Die Köchin seufzte wieder und stand nun im Tor des Anwesens. Sie hatte keinen Schimmer, von wo sie gekommen war. Bei Nacht waren alle Katzen grau und ebenso unbekannt erschienen ihr die Straßen hier. Nur das Flattern im Wind war Rose vertraut. Sie blickte sich erneut um und ging schließlich frei Schnauze die Straße hinunter. Wenn sie den Hafen fand, wusste sie, wie sie zum Imbiss und dann nach Hause kam. Bisher war sie ja immer irgendwie angekommen und die Anzugträger fürchtete sie auch nur bedingt.
 

Scar

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"Nyaaaa~" mauzte der kleine Fellball Vico an, welcher vor der Katze hockend mit einer Hand über ihren kleinen Kopf streichelte und sie etwas zurück stupste. Sein Schädel brummte noch immer… Nicht etwa wegen irgendwelchen Verletzungen oder Nachwirkungen aus seinem Kampf, sondern wegen der Prügel die er von der alten Rudereila kassiert hatte, als er lange nach Ladenschluss bei ihr unangemeldet rein geplatzt war. Murrend rieb er sich mit der rechten seinen brummenden Schädel, während seine roten Augen auf die stinkwütende, im Schaukelstuhl sitzende Frau gerichtet waren. Diese zeigte ihm jedoch die kälteste Schulter überhaupt. So ein Aufstand nur weil ich länger weg geblieben bin als gedacht war… Tzz… Prompt flog ein Blumenkrug voll Erde gegen Vico's Schädel und riss ihn unter einigem Scheppern um. "Teme!!-" fluchte Vico und raffte sich direkt wieder auf, im Anhang weiter zu fluchen und zu keifen, doch wurde er rabiat von einem lauten "BAKA!" unterbrochen und schreckte etwas zurück, in erster Linie aus Vorsicht gegenüber weiteren, möglichen Geschossen. "Einer alten Jungfer, die bereits schon so viel durchgemacht hat, derart Sorgen zu bereiten…" Nun begann die Leier schon wieder, dachte sich Vico sichtlich genervt, als er sich gerade daran machte, die ganze Blumenerde samt Tonscherben von seinen Klamotten zu klopfen. Dann allerdings meinte er schon vereinzelte Tränen an den Wangen Rudereila's hinab laufen zu sehen und versuchte schleunigst ein größeres Drama zu vermeiden, mit einem entnervten Seufzen begann er… "Ich stell das nun ein für alle Mal klar… Nichts und niemand wird mich an dem hindern, was ich mir vorgenommen habe. Ich werde Vigalo finden und ihn zur Rechenschaft ziehen, für all das, was er mir und meiner Mutter angetan hat… Nichts wird mich aufhalten, nicht einmal der Tod selbst." Einige stille Momente verstrichen nach dieser Ansprache des jungen Fuertes. Er rechnete nicht wirklich damit, dass seine Worte wirklich etwas bei der Alten bewirken konnten. Doch zumindest sollte es ihre Sorgen darüber, dass er bei seinem Vorhaben sterben könnte, erst einmal versiegen lassen.
"Ich weiß nun auch endlich, wo er sich aufzuhalten scheint… und werde deshalb morgen abreisen, mit eigenem Schiff samt Crew." Noch immer blickte ihn die Floristin nicht an, zeigte ihm weiterhin die kalte Schulter. "Ich bin also nur noch einmal hergekommen, um mich zu verabschieden… Also, sayonara, oba-chan…“ Vico griff schon nach seinem schwarzen Beutel und war im Ansatz zu gehen… "Warte… bevor du gehst… gibt es da noch etwas, was ich dir zeigen muss…" Seicht irritiert, aber gleichzeitig auch interessiert, wendete sich Scar um und blickte der alten Frau, die schon auf dem Weg zum Hinterausgang des Geschäftes war, nach.
Hinten im Hof angekommen, schritten sie auf eine große Tür eines Schuppens zu. Rudereila deutete Vico an, sie zu öffnen und nach einiger Schubkraft später, blickten seine tiefroten Augen wie gebannt in das finstere, verstaubte Innere des großen Schuppens. Er trat nur etwa einen halben Meter weit ein und blickte sich weiterhin verwundert um. "Und, was soll hier sein? Sag mir nicht, dass du nun von mir verlangst, dass ich hier entrümpeln soll…" Ohne irgendetwas zu entgegen, schritt Rudereila an dem jungen Erben der Familie Fuertes vorbei, entzündete eine Öllampe und schritt auf ein von einer Leinendecke verdecktes, größeres Möbelstück zu. Noch immer sichtlich irritiert blickte Vico der Katzendame nach, bis diese ruckartig einen Teil des Leinenstoffs nach oben wirbelte und damit etwas von dem freilegte, was sich darunter befand. Scar's Blick erstarrte und wie angezogen schritt er auf das schwarz-lackierte Holzwerk zu. "Es ist… so gesehen, dass einzige, was das Feuer überlebt hat… Dein Großvater wollte es dir schon immer überlassen, doch, nach dem was mit deiner Mutter passiert ist und wie es für dich in den Jahren danach war… wusste er nicht, wie du darauf reagieren würdest. Immerhin, hast du dich nach dem Tod deiner Mutter dieser Art nie wieder zu zugewendet…" Der Blick des Tigerkönig's verfinsterte sich etwas und richtete sich ebenso etwas nach unten. Er wusste nicht, was er darauf hätte sagen sollen…
Rudereila unterbrach derweil erneut die Stille in dem sie nach einem umgedrehten Bilderrahmen unter der Leinendecke griff und diesen Vico entgegenhielt. Dessen Herz begann augenblicklich zu rasen als er es erblickte und zögerlich nahm er die festgehaltene Erinnerung an sich. "Arigato…" mehr vermochte er in dem Moment nicht zu sagen, seine Augen noch immer wie festgenagelt auf das handgroße Bildnis gerichtet. "Ich… werde morgen einige Männer vorbeischicken, die es abholen werden… nochmals, danke… und Lebwohl." Mit langsamen Schritten bewegte sich Vico aus dem Schuppen heraus, ehe er die Fotografie in seinem Beutel verstaute und sich anschließend in Richtung Hafen aufmachte. "Pass auf dich auf, Baka!" rief und doch nur flüsterte Rudereila dem jungen Mann hinterher, während sie ihm nachblickte.

"VOIIIIIIIIIIII!!" brüllte Zetus in seiner üblichen Mania, als Vico gerade über die Planke das Schiff betrat. Doch ohne dem Schreihals auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu schenken, schritt er an diesem vorbei, geradewegs auf die Treppe zur Kapitänskajute zu. "Voiii!! Don't ignore me!!" keifte der Hai weiter, stürmte auf den Fuertes Sprössling zu, riss ihn halb an der Schulter herum und… stockte, als er Vico's nostalgisch-versunkenen Gesichtsausdruck erblickte… und ließ augenblicklich wieder los, sodass Scar seinen Weg unbehelligt fortsetzen konnte. "…Taichou?" Zetus erhob eine Hand, als Signal dafür, dass sein Untergebener es unterlassen sollte sich einzumischen. "Oi, Vico… Dieser Rotschopf kam vorhin endlich wieder, samt den 10 Mio…" Scar hielt inne als er eben noch dabei war die Tür zur Kajute zu öffnen. Mit ebenso ruhiger, fast schon zu leiser Stimme erwiderte er, bevor er endgültig eintrat: "Gut… Wir werden den Rest morgen früh erledigen… und dann im Laufe des Tages ablegen. Ich erwarte, dass bis dahin alles bereit zur Abfahrt ist… - "Got that!" grinste Zetus hervor, mit erhobenem Daumen, ehe er erzürnt zur Seite blickte, seinem Untergebenen einen Tritt verpasste und ihn tadelte, in der Form, dass er gefälligst das tun sollte, was er schon vor längerer Zeit angeordnet hatte. "Itatatata… Äh-äh… Verstanden, Captain!" - "Das heißt "Aye, Captain"… Wir sind hier auf einem Schiff!" knirschte der Silberhaarige anschließend und trat seinen Untergebenen erneut, was Vico gar nicht mehr mitbekam, da er längst in seinen neuen Räumlichkeiten verschwunden war…
Richtig, er war nun Kapitän, eines Schiffs mit einer über zehn Mann starken Crew… War er dafür überhaupt geschaffen? Doch darüber wollte er sich nun keine Gedanken mehr machen, er war müde und es galt schließlich sich für den morgigen Tag auszuruhen. Mehr schleifend als gehend machte er sich auf in das kleine Zimmer, mit dem großen Bett, neben dem Besprechungsraum, schloss die Tür hinter sich, verstaute seine Sachen, zog Schuhe und Mantel aus… und fiel anschließend nach vorne weg auf die weißen, offensichtlich neu bezogenen Laken. Ein erschöpftes wie erleichtertes Seufzen entrang seiner Kehle, seine Augen schlossen sich schon voller Drang danach zu schlafen, doch schnellte sein Arm vorerst noch einmal in seinen schwarzen Beutel, das Bild, das er vorhin von Rudereila bekommen hatte, ergreifend. Er betrachtete es für einige, wenige Momente ehe er es neben sich auf den Nachtisch aufstellte. Anschließend schlossen sich seine Augen wieder und während eine Hand den Ring mit dem Familienwappen der Fuertes, welcher sich an einer Kette um seinen Hals befand, ergriff, schlief er – nach längerer Zeit – seelenruhig ein… dabei das Gesicht stets zum Bilderrahmen gerichtet, auf dem er, seine Mutter und sein Großvater in dem Garten der Fuertes vor so unzähligen Jahren zu sehen waren.
 
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Livy

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Palermo zeigte sich auch dieser Nacht in seiner gesamten Pracht: Längst war der Himmel vom Dunkel der Nacht in ein tiefes, undurchdringliches Schwarz gekleidet, doch die Stadt erstrahlte noch immer in hellem Schein. Zahllose Feuer erhellten Vorgärten, Straßen und prächtige Häuser und gaben lebhaft Zeugnis über den Reichtum dieser eigentümlichen Stadt ab. Bisher kannte er außer dieser Insel zwar nur das von Wäldern bedeckte Sharewood und die kleine Insel der Hauptstadt Tuck, doch die Lektüre zahlreicher Bücher und dieser glorreiche Anblick ließen Livy fest daran glauben, dass es nirgendwo sonst im West Blue, ach, nirgendwo in irgendeinem Blue mehr Reichtum gab, der dem, welcher sich wenig um Gesetze scherte, auch noch so offen auf einem Silbertablett dargeboten wurde.
Etwas wehmütig blickte der Pflanzenmann von seinem Standpunkt aus, dem Dach einer Lagerhalle inmitten des Hafens von Palermo, auf die Innenstadt zurück. Zwar machte das gewaltige Ungetüm von Schiff, in dem das schwarzhaarige Kätzchen verschwunden war, keinerlei Anstalten, den Hafen noch in dieser Nacht wieder zu verlassen, doch es stand fest dass es sehr bald, womöglich schon kurz nach Sonnenaufgang, den Weg über das weite Meer antreten würde. Und da sich bis dahin sicherlich keine Möglichkeit mehr ergeben würde, den Teufelsmenschen zum entscheidenden Tanz aufzufordern, würde Livy wohl oder übel seine langjährige Heimat verlassen müssen. Drei Jahre waren es genau, nicht? So eine lange Zeit, und was blieb ihm hiervon heute? Ein paar Tausend Berry, die Kleider, die er am Leib trug, und das Wissen, dass er sein Ziel nicht erreicht hatte. Er hatte die Welt der hiesigen Mafiosi nicht in ihren Grundfesten erschüttern können, war in ihren Augen nichts weiter als ein lästiges Ungeziefer, dass nur durch das Eingreifen eines wild gewordenen Stubentigers flüchten konnte.
Wütend keifte eines seiner Mäuler bei diesem Gedanken in Richtung des Schiffs, welches Livy von seinem Platz aus hervorragend im Blick hatte. Dort drinnen steckte er, sein Ziel, die Messlatte, an der er würde erproben können, wie sehr er in den letzten Jahren tatsächlich gewachsen war. Immerhin handelte es sich bei dem Mann nicht nur um den, der ihm seine kostbare Rache genommen hatte, sondern auch um den ersten Teufelsmenschen neben ihm selbst, dessen Kraft er kennenlernen durfte – und das auch noch im Kampf gegen einen anderen Teufelsmenschen! Livy musste an sich halten, um der Sehnsucht seiner Mäuler nicht nachzugeben und direkt in die Kabine des Tigerchens zu stürmen.
Mit einem letzten kurzen Blick hinüber zu dem monströsen Schiff erhob der Pflanzenmann sich und trabte in seinem natürlichen Körper zum gegenüberliegenden Rand des Dachs, in Richtung Palermo. Wenn dies tatsächlich seine letzte Nacht war, dann würde er sie zumindest nutzen. Ein kleiner Raubzug hier, ein schneller Einbruch da, und ein paar letzte Abschiedsgrüße für die eine oder andere Mafiafamilie. Wenn er schon nicht mit einem großen Knall von der Insel verschwinden konnte, dann würden vielleicht viele kleine für ein wenig Linderung sorgen. Eines stand außerdem sowieso fest: Aufgeschoben war nicht aufgehoben. Eines Tages würde Livy hierher, nach Cosa Nostra, zurückkehren und mit der Macht, die er auf seinen Reisen erworben hatte, diese ganze mickrige Insel unter sich zwingen.
Mit einem kurzen Satz überwand Livy mühelos die Kluft zwischen zwei gegenüberliegenden Dächern. Höchste Zeit, dass diese Reisen endlich ihren Anfang nahmen.
 

Rose

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Den Hafen zu finden war kein wirkliches Problem. Dieser Ort war halbwegs beleuchtet, da auch nachts dort zum Teil gearbeitet wurde und so konnte man vom Weiten die Schiffsmasten ausmachen, wenn man einen entsprechend hohen und übersichtlichen Standort gefunden hatte. Diesen hatte ein Vogel immer und über die Jahre hatte Rose es geschafft dem Federvieh beizubringen, dass es ihr anzeigte, wo in etwa der Hafen lag, denn das war so ziemlich der einzige Anlaufpunkt, von dem sie zum Imbiss und nach Hause fand. Wobei das Tier sich im Dunkeln deutlich schwerer damit tat sich zu erheben, sondern sich lieber auf die Schulter seiner Besitzerin kuschelte. Scarlett, deren Gesicht gerade nur vom Glimmen der Zigarette erleuchtet wurde an der sie zog, ging zügig und ohne sich umzusehen. Es war schon recht unheimlich, wie laut das Aufsetzen ihrer Schuhe auf dem steinigen Boden war in dieser Stille und Dunkelheit. Bei Zeiten sollte sie wirklich dafür sorgen, dass sie auch leisen Schrittes herumlaufen konnte. Ein paar Methoden gab es ja, die diese Funktion erfüllen konnten, allerdings ging das schlecht, wenn man unterwegs war und gut aussehen wollte. Die Köchin bog ein letztes Mal ab, ehe sich die düsteren Gestalten der Schiffe richtig zur Schau stellten. Bei Nacht trugen sie alle das selbe triste Grau, nur eines lag wie ein richtiger Schatten in der schwarzen See und brachte Rose dazu stehen zu bleiben. Es hatte in etwa die gleiche Anziehungskraft wie das kleine Anwesen von Hooch, das sich deutlich auf schaurige und irgendwie beeindruckende Weise von den anderen abhob, nur war ein Haus nicht so ästhetisch wie ein Schiff. Es war schon etwas ärgerlich, dass das Licht zu wünschen übrig ließ, aber morgen würde sie sich dieses Ungetüm noch einmal ansehen. Köche kannten immerhin kein Wochenende und mussten arbeiten, während andere ihren Feierabend mit Bier und Essen genossen. Die Everglott seufzte und setzte sich damit wieder in Bewegung. Zielstrebig führten sie ihre langen Schritte zum einzigen Besitz von Carlos und seiner Familie. Unweit vom Hafen lag es zentral genug, um diverse Seemänner mit Bier und mehr oder weniger schöner Gesellschaft zu locken. Rose wirkte schon etwas verloren hier alleine zwischen den Häusern und Seelenverkäufern, die sich in der See wogen, aber bisher konnte sie weitestgehend ohne Probleme ihre Wege gehen.
Nach einigen Umwegen stand Rose schließlich wieder vor dem alten Holztor, das zum Hinterhof des kleinen Lokals führte. Ausnahmsweise war es nicht abgeschlossen wie sonst, was vermutlich darauf zurückzuführen war, dass der Karren des Meisters noch immer dort stand. Ein schwacher Lichtschein drang durch den schmalen Schlitz zwischen den verzogenen Hölzern und deutete flackernd das Leben an, welches sich in den warmen Räumen, deren Fenster zum Innenhof lagen, befand. Die dunkelgrün gestrichenen Türen, deren Farbe schon lange begonnen hatte abzublättern, ächzten leise, als die Köchin mit etwas Kraftaufwand diese in Bewegung brachte. Der Hof wurde nur vom Licht, das durch die milchigen Fenster fiel, beleuchtet. Hinter den Scheiben konnte Rose Carmen erkennen, wie diese in der Küche herumwirbelte und daneben die gefüllten Lokalitäten des kleinen Imbiss, der abends eher einer Kneipe glich. Es wurde getrunken, gelacht und gesungen, wie immer. Wahrscheinlich würde es später wieder eine kräftige Rauferei geben, der anschließend eine ausgelassene Versöhnung folgte. Doch, dieser Laden hatte Charme, aber die Bezahlung als Aushilfe war schlichtweg mies. Ganz zu schweigen von den Launen, die Carlos des Öfteren heimsuchten. Es geschah nicht selten, dass Töpfe oder Kochlöffel, manchmal auch Messer, durch die Küche flogen. Bei diesen Gedanken flammte der Ärger in Scarlett auf. Jeder machte Fehler. Ohne diese lernte der Mensch nur schwerlich und sie hatte es eigentlich nicht nötig, sich so behandeln zu lassen, denn in dieser gottverdammten Stadt gab es nicht viele, die nicht mit der Mafia unter einem Hut steckten und sich einer solchen Arbeit hingaben. Die Blonde legte kurz ihre schmale Nase in Falten, steckte sich eine neue Zigarette an und schritt zielstrebig auf den Schatten in der Ecke des kleinen Innenhofes zu. Der arme Esel stand die ganze Zeit in voller Montur gespannt vor der rustikalen Kutsche und scharrte unruhig mit den Hufen, als er die Everglot erblickte. Diese strich dem Tier sanft über die weichen Nüstern, bevor kurz die Ladung überprüfte und das Gespann vom Hof führte. Die Tore schlossen sich etwas widerwillig, doch schließlich ging es endlich langsam wieder in Richtung Zuhause und dem verdienten Feierabend. Wahrscheinlich wartete der alte Kauz schon sehnsüchtig auf seine junge Gesellschaft und die Vorräte.
 
J

Jonathan Volta

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Jonathan stand in einem rechteckigen Raum, von dessen Mitte aus eine Treppe auf das Deck führte. Von der Decke baumelte eine Öllampe, die für den Kopfgeldjäger nur mässig Licht spendete, da dieser sich noch an das Tageslicht gewöhnt war. Jedoch wurden die Umrisse mit der Zeit deutlicher und Jonathan bemerkte gar, dass die Luken an den Innenseiten des Schiffes verschlossen werden konnten. Was wohl auch der Grund war, warum das Innere des unheimlichen Gefährts so spärlich ausgeleuchtet erschien. "So eine teure Einrichtung konnte sich auch nur ein Gentleman-Pirat wie Tepes leisten", dachte sich der Erfinder. Er bekam den Verdacht, dass der Fledermausmann in der Exzentrik des Alters bloss noch am Aussehen des Seglers gefeilt hatte bzw. hat feilen lassen, ohne damit zu fahren.
Der Rothaarige blickte sich um und machte sich einen groben Eindruck vom ganzen Raum. Es gab insgesamt drei Türen, wovon zwei offensichtlich in die Kanonengänge zu beiden Seiten des Schiffes führten, da sie direkt an den Aussenwänden anlagen. Hinter Jonathan fand sich ein weiterer Durchgang, dessen Tür diesmal weitaus prunkvoller geschmückt war. Die Kanonen konnten warten - erst einmal musste das Geheimnis dieser einen Tür gelüftet werden. Die Tasche landete direkt neben dem Durchgang, als sich Jonathan seines Gepäckes entledigte und die Klinke hinunterdrückte. Kaum war die Tür einen spaltbreit offen, streifte seine Haut ein schwacher, nach Putzmittel riechender, Luftzug. Vor ihm eröffnete sich ein grosser Raum, der mit einer vielzahl an Möbeln bestückt war und ganz offensichtlich eine Art Aufenthaltsraum darstellte. Jonathan zog scharf die Luft ein beim Anblick der vielen teuren Sitzgelegenheiten und Tischen. Gar ein Teppich aus Samt war untergelegt worden und gab dem ganzen Zimmer einen äusserst noblen wie auch sehr bequemen Touch. Der rothaarige Waffenmeister verspürte unwillkürlich, seinen zwickenden Muskeln auf dem schwarzen Stoff Erleichterung zu verschaffen. Bevor er jedoch dieser Versuchung nachgehen konnte, zog eine weitere Tür, die halb offen stand, seine Aufmerksamkeit auf sich.
Durch den Spalt erblickte man sofort einige, auf hochglanz polierte Kochmesser und Töpfe. Ohne Zweifel die Kombüse. Der grösste Tisch im Raum stand direkt davor, sodass man die zubereiteten Gerichte direkt auftischen konnte. Für das Apéro oder das Dessert standen weiter hinten im Raum noch weitere, kleinere Tischchen und Sessel bereit, die dazu einluden, einen angenehmen Schwatz zu halten und sich auszutauschen. Wie es aussah hatte Tepes wirklich keinen Berry gescheut, um sein altes Piratenschiff nach dem neusten Stand der Technik und Mode aufzupolieren. Ausserdem war wohl irgend jemand - vermutlich Zetus' Leute - besonders fleissig gewesen und hatte frische Blumen auf den Möbeln verteilt. Jonathan empfand dies zwar als vergebene Liebesmüh, da die Pflänzchen unter Vicos Herrschaft ohnehin in Rekordzeit einschrumpeln würden, drehte sich jedoch nur schmunzelnd um und steuerte wieder auf den Ausgang zu.
Draussen, steuerte der Kopfgeldjäger sogleich den linken Kanonengang an, welcher nur durch eine dünne Tür vom Rest des Schiffes abgetrennt war. Drinnen roch es, trotz offensichtlich ambitionierter Säuberungsaktionen, immer noch nach Schiesspulver von vergangenen Schlachten. An der einen oder anderen Stelle konnte man verschlossene Einschusslöcher erkennen, wenn das Holz plötzlich eine andere Struktur aufwies. Die Kanonen, deren Luken momentan alle zu waren, befanden sich auf metallenen Schienen, damit sie sich in der Hitze des Gefechts nicht losrissen oder die Flubahn verändert wurde. Rechts an der Wand, gegenüber der Schussvorrichtungen, waren in regelmässigen Abständen Türen eingelassen. Die Räume dahinter waren grösstenteils leer, als sie Jonathan genauer betrachtete, und boten sich geradezu zum Einrichten an.
"Später", dachte sich der Erfinder, und wanderte weiter zum Heck des Schiffes. Ganz am Ende fand sich ein üppig ausgestatteter Baderaum, der alles bot, was sich der menschliche Körper nur wünschen konnte. Direkt daran angebaut waren Werkzimmer mit mehreren technischen Apparaturen und ein Trainingsraum, der spärlich eingerichtet war. Jonathan, der sich ohnehin mehr für das Werkzimmer interessierte, schloss die Tür und sah sich genauer im Raum um. Es fanden sich mehrere Ablagemöglichkeiten und eine fein säuberlich geordnete Werkzeugbank. Im Boden war eine grosse Luke eingelassen, die in den Lagerraum führen musste, wie der Kopfgeldjäger dachte.
Ein paar Sekunden später war dieses Mysterium auch gelüftet - Ja, es war der Lagerraum - und der junge Volta liess sich in das unterste Deck hinabfallen. Sicherlich hatte dieses Zimmer schon bessere Tage gesehen und das nicht nur, weil kaum Waren vorhanden waren, die hier gelagert wurden. Auch Wände und Einrichtung blieben viel praktisch orientierter als in den Mannschaftsräumen. An mehreren Stellen schienen bloss noch einige schlecht vernagelte Bretter Kisten an ihrem Platz zu halten, während eine der beiden Lampen hier unten bereits zerbrochen war. Nach einem kurzen Blick herum, hatte Jonathan schliesslich einen Haufen Hängematten und Decken ausgemacht, die er sich gleich mal merkte, da somit die Grundausstattung für sein Zimmer schon einmal gegeben war. Dann machte er sich wieder auf den Weg nach oben und nahm gleich eine leere Kiste mit, die er auf dem zweiten Deck im Raum gleich neben dem Werkzimmer plazierte und seine Tasche darauf stellte.

Schliesslich stand Jonathan wieder an Deck. Sofort bemerkte er, dass unter den Untergebenen von Zetus hektische Betriebsamkeit ausgebrochen war, als würden sie gleich ablegen. Zetus stampfte herum und brüllte hier Befehle und trat dort einem Mafiosi in den Hintern, der ihm zu langsam arbeitete. Als er Jonathan erblickte, zeigte er bloss mit seinem Finger über die Schultern auf die nun geschlossene Kapitänskajütentüre. "Oi, Rotschopf! Vico ist gerade angekommen. Aber stör ihn besser nicht, wenn dir dein Leben lieb ist."
Der Kopfgeldjäger freute sich vorsichtig über diese Nachricht, kratzte sich am Hinterkopf und ging anschliessend schulterzuckend wieder unter Deck. Er hatte eine Kajüte vorzubereiten.
 
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Scar

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Eine milde wie salzige Briese umwehte Scar's noch recht verschlafene Miene als er am noch recht frühen Morgen lediglich in Hose, Schuhe und Mantel – und Bandagen zwecks seiner Verletzungen – gekleidet bereits auf dem Heck des Schiffes stand, in die Richtung blickend in der er wohl heute auch mit seinem neuen Schiff aufbrechen würde. Viele Gedanken gingen ihm beim Anblick der Ferne durch den Kopf… Sowohl Vorstellungen darauf, was ihn wohl erwarten würde, als auch Fragen hinsichtlich wie lange er wohl wirklich unterwegs sein würde… Doch eigentlich war das auch irgendwo irrelevant, denn er hatte ein Ziel, dass es einfach zu erreichen galt und auf das er unentwegt zusteuern würde. Vorerst hieß es jedoch noch ein paar weitere notwendige Crewmitglieder zu rekrutieren. Wenn auch Scar es etwas anders sah, so brauchte ein so großes Schiff mit einer festen Besatzung auch einen guten Koch, der dafür sorgte, dass alle bei Kräften blieben, besonders wenn es zu gewissen Unwettern kommen würde, wäre eine unter- oder falsch ernährte Crew fatal. Des weiteren musste auch das Schiff selbst auf Vordermann gehalten werden. Zwar verstanden wohl einige von Zetus Männern etwas vom Handwerk eines Zimmermann's, doch galten sie mehr als Anfänger oder eher solche die nur hier und da mal etwas, meist auch nur provisorisch, reparierten. Zusätzlich zu einem Zimmermann brauchte es dann natürlich auch noch jemanden, der sich mit der Seefahrt auskannte, es beherrschte Karten zu lesen und noch besser sogar selbst zu zeichnen. Einen Schiffsarzt würde es allgemein betrachtet wohl auch brauchen, doch Scar machte sich darum kaum Gedanken… Er flickte sich wenn nötig schließlich auch selbst zusammen. Für einen Moment lang sinnierte der junge Fuertes noch über weitere Crewmitglieder, wie etwa einem muskelbepacktem Riesen den er an die vorderste Front schicken konnte oder einem Musiktalent, dass die Abende mit schönen Melodien erfüllen würde, doch kurz darauf verwarf er diese Gedanken wieder, da mit ihnen in ihm lediglich das kleine Kind zum Vorschein kam. Er konnte es selbst nicht so recht fassen, dass selbst in ihm wohl doch irgendwo ein gewisser kindlicher Drang zu Abenteuern herrschte…
Von sich selbst etwas angenervt stieß er sich anschließend von der Begrenzung des Hecks ab und schritt mit wehendem Mantel Richtung Treppe, die auf das Deck führte. Dort empfingen ihn auch prompt Zetus samt seiner Untergebenen. "Männer… Nehmt Haltung an!" Unter kurzem, perfekt synchronem Getrampel reihten sich alle nebeneinander auf und salutierten vor dem herantretenden Scar, der das idiotische Schauspiel nicht wirklich ernst nehmen konnte. "Kasu-domo ga…" zischte er verächtlich. "Wir sind hier nicht bei der Marine…" führte Vico weiterhin aus, in einem Ton und mit einem Blick der sehr deutlich machte, wie wenig er von all dem Getue um Autorität und Respektzollen hielt. Zetus hingegen war recht stolz und versessen auf seinen Erfolg hinsichtlich seine Männer entsprechend zu drillen. Scar konnte allerdings auch nicht ahnen, warum der Silberhaarige das im Grunde eigentlich tat… Wie auch, niemandem bis auf Zetus war das zu diesem Zeitpunkt bewusst. "Rührt euch…" Sofort nahmen die Anzugträger wieder lockere Haltungen an und vereinzelte gingen auch direkt wieder an ihre Aufgaben zurück. "Drei von meinen Männern sind schon unterwegs, dieses ominöse Etwas aus diesem Blumenladen der alten Schachtel zu holen, wie du es aufgetragen hattest…" begann Zetus anschließend, während er und Scar Richtung Planke und damit vom Schiff gingen. "Ich hoffe für dich, dass du ihnen eingebläut hast, was passiert, wenn es auch nur einen Kratzer bekommt…""Hai~hai~" kam es im leichtfertigen Ton vom Raubtierfisch in Menschengestalt, weshalb Scar sofort stoppte, eine seiner Adern auf seiner Stirn begann zu pulsieren und er anschließend den vor ihm gehenden Zetus die Planke hinunter trat…

Das Ziel der beiden ungleichen Gestalten war ein in Palermo ansässiges Lokal, in der sich laut Zetus momentan zwei potenzielle Mitglieder, die die Jobs des Zimmermann's und des Navigator's übernehmen könnten, aufhalten sollten. Mehr als das und und die Tatsache, dass es sich wohl um irgendeine Art von Söldnern handeln sollte, hatte er jedoch noch nicht verraten. "Oi, Vico… Was soll eigentlich aus diesem Rotschopf werden, der dich begleitet hat? Wirst du ihn auch für deine Crew rekrutieren?" Erneut stoppte Scar, während sie gerade noch eine der so früh am Morgen noch recht unbelebten Straßen hinuntergingen. Der silberhaarige erntete einen verständnislosen und fragenden Blick. "Wie kommst du auf die schwachsinnige Idee, ich würde diese Kakerlake in meiner Crew haben wollen?" Zetus runzelte kurz etwas irritiert die Stirn, bis ihm wieder klar wurde, wen er da eigentlich vor sich hatte. Der Erbe der Familie Fuertes würde ja lieber sterben, als auch nur irgendjemanden um Hilfe zu bitten… Nein, er verlangte höchstens. Und wenn er wirklich auf die Fähigkeiten eines anderen angewiesen war, wurde das schlichtweg einfach als Gesprächsthema gemieden oder ignoriert. Der lauteste Mafiosi aller Zeiten überlegte kurz, wie er Vico überzeugen konnte und kam dann auf den richtigen Nenner. Wenn es eines gab, dass Scar respektierte und anerkannte, dann war es Stärke. "Naja, immerhin hat dieser Typ Kane fertig gemacht… Das heißt er ist fast so gut wie ich.""Noch ein Grund mehr, ihn hier auf Cosa Nostra zurückzulassen. Zwei solche Deppen kann ich nicht gebrauchen…" Und direkt darauf, setzte Scar seinen Weg fort und schritt an den gerade vor Wut zu kochenden anfangenden Zetus vorbei. "VOIIII!! Was zum Henker soll das heißen…?!" schrie dieser anschließend dem Sohn seines ehemaligen Bosses hinterher, ehe er ihm auch im flüchtigen Tempo nachsetzte.
Scar konnte zwar behaupten was er wollte, doch seit den Kämpfen in der Villa Tepes' kam er nicht darum herum, darüber nachzudenken, wie Jonathan es geschafft hatte, diesen blutrünstigen Profikiller zu besiegen. Oft genug versuchte er es dem Glück der Dummen zu zuschreiben, doch seine eigene Intuition versagte es ihm. Tief in Innerem hatte er bereits erkannt, zu was der, wenn auch tierisch nervige, Stachelkopf in der Lage war. Und dann auch noch dessen ungewöhnliche Waffen… Vielleicht sollte er ihn wirklich rekrutieren? Doch bis zu seiner endgültigen Entscheidung sollte noch einige Zeit vergehen. Eventuell ergab sich ja erneut eine Gelegenheit in der Jonathan – und dieses Mal vor Scar's Augen – sein kämpferisches Können unter Beweis stellen könnte.
Noch während der schwarzhaarige Teufelskraftnutzer über all das nachdachte, erreichten sie endlich ihr Ziel: Eine kleine abgehalfterte Absteige das sich selbst „Das Alberto“ schimpfte. Vico selbst war in diesem Lokal noch nie gewesen, als er damals noch auf Cosa Nostra gelebt hatte, doch wenn er sich die Absteige anschaute, wurde ihm auch schnell bewusst, warum das das der Fall war… Nun, „das Alberto“ war eben kein „Nido di Demoni“. Dennoch war es nicht abwegig, dass sich auch dort drin ein Jacob befand… "Uhahhh…" und just in dem Moment, wo Scar und Zetus hineingehen wollten, flog ein etwas prolliger wie sichtlich betrunkener Mann durch die Tür nach Draußen. Beide schauten den am Boden liegenden kurz etwas desinteressiert an, ehe sie dann unbekümmert endlich eintraten. Drinnen angekommen bestätigte sich der Eindruck, den man auch schon von Draußen bekommen hatte. Alles war ziemlich verraucht, es stank nach billigem Fusel und dem Schweiß ungewaschener Seemänner. Am liebsten wäre Scar direkt wieder hinaus gegangen, doch zog etwas dessen und auch die Aufmerksamkeit von Zetus auf sich. "Verdammter Bastard! was glaubst du wer du bist, meinen Bruder und mich hier rausschmeißen zu wollen?!" Vico wurde sofort klar, dass mit Bruder wohl die Kreatur die bereits draußen auf der Straße lag, gemeint war. "Hey, hast du gesehen, wie der Typ mit dem Hut und Anzug Broco mit nur einer Hand von dessen Sitz nach Draußen geworfen hat?" - "Idiot, weißt du nicht, wer das ist?! Das ist Lucky Luciano!! …und der Typ mit dem Kleeblatt im Mund und der Pompadour-Frisur ist sein engster Vertrauter… Kie Kusakabe! …Sie sollen beide erst vor Kurzem von der Grandline zurück gekommen sein!" Scar belauschte recht interessiert das Getuschel der namen- wie gesichtslosen Gestalten um ihn herum, während er sich mit dem Hauptteil seiner Aufmerksamkeit dem kleinen Aufstand an einem der hinteren Tische widmete. "Pass gut auf, Vico… Das sieht man nicht alle Tage, dass sich jemand mit Lucky anlegt."
Lucky Luciano… Der junge Fuertes überlegte, wo er diesen Namen schon einmal gehört hatte. Aus irgendeinem Grund brachte er ihn mit dem Namen seines Vaters in Verbindung. Von dem anderen, Kie Kusakabe, hatte er jedoch noch nichts gehört…
Plötzlich schlug die Faust des betrunkenen Koloss auf den Tisch, an dem die beiden berüchtigten Anzugträger saßen. "Lucky… genau das sah ich kommen… Ich versteh' nicht, warum du dieses Loch so favorisierst. Hier gibt es zeitweise noch mehr Ungeziefer als irgendwo sonst in Palermo…" Trotz der Ausdrucksweise klang die Stimme Kusakabe's sehr ruhig und umdenklich. Auch dessen Gesichtsausdruck ließ eine gewisse Besorgnis erkennen. Der Mann namens Lucky hingegen saß weiterhin nur still da, seinen Mafiahut tief ins Gesicht gezogen und die Beine überschlagen. "Teme… willst mich weiter ignorieren, huh?!" Der Protz holte weit mit der Faust aus und raste direkt auf den noch immer ruhig sitzenden Luciano zu, bis… ein Pistolenschuss durch die Kneipe hallte und das Muskelpaket mit weit nach hinten gerissenem Kopf, welcher ein neues Loch in der Stirn verzeichnete, wie ein Sack zu Boden fiel. Ein tiefes Seufzen entwich der Kehle Kusakabe's, noch während Qualm aus der gezündeten Waffe Lucky's, die er in der rechten Hand lässig zur linken Seite hielt, aufstieg. "Und das Ganze nur, weil sie deinen Stammtisch besetzt hatten…" Der Pampadour tragende stand anschließend auf, machte sich daran den Müll herauszubringen und schritt dabei sowohl an Vico als auch an Zetus vorbei. Letzterer grinste über beide Ohren und ging schnurrstraks auf den Tisch Luciano's zu. "Voii, Lucky!" begrüßte der Silberhaarige den am Tisch sitzenden und stemmte seinen linken Fuß gegen die Tischkante. Erst in diesem Augenblick richtete der schwarzhaarige Lucky seinen Blick etwas nach oben, ehe seine Waffe nach vorne schnellte und der Finger sich gegen den Abzug presste, den Lauf dabei direkt auf Zetus gerichtet. "Oi-oi… Ist das die Art wie man einen alten Rivalen begrüßt?""Exakt. Das ist genau die Art und Weise, auf die man seine Gegner begrüßt." Zetus bewies einmal Mal mehr seinen haigroßen Verstand, während Scar derweil nur gedanklich den Kopf schütteln konnte und dabei das Ganze verfolgte. Endlich hatte auch dieser Lucky angefangen zu sprechen und schon in dem Moment als dieser seinen Blick nach oben gerichtet hatte, konnte Scar noch von weiter weg dessen kühle wie ehrfurchtgebietende Präsenz verspüren. Es war fast das selbe Gefühl das er verspürte, wenn er sich Jacob gegenüber sah… Nur etwas anders. "Mich wundert es, dass du überhaupt noch lebst, wo dich dein Herrchen doch auf der Straße zurück gelassen hat…""Pass auf was du sagst… Es sind mehrere Jahre seit unserem letzten Kampf vergangen." Ein kurzer intensiver Blickaustausch folgte, bis Lucky's Waffe sank und er sie auf den Tisch ablegte. "Bevor du allerdings in einen Blutrausch verfällst, könntest du mir verraten, warum du hier bist und was du von mir willst." Der leichte, aufkeimende Zorn Zetus wich einem weiteren Grinsen und nun winkte er Vico heran, der jedoch nur mäßigen Schrittes näher kam – das aber auch nur deswegen, weil er einfach niemand war, den man zu sich rufen konnte …er ging also komplett aus Trotz langsamer.

"Der Sohn von Vigalo Fuertes… Cosa Nostra ist bereits ganz schön in Aufruhr gesetzt worden, wegen dir.""Es schreckt die Affen in den Bäumen auch auf, wenn der Herrscher des Dschungels auftaucht…" Lucky konnte sich ein kurzes Lachen nicht verkneifen, während die Menge um die Drei herum bereits wieder heftig am Tuscheln war, was Verschwörungstheorien und mögliche Eskalationen anging. Immerhin hatte man gerade Vico Fuertes, Zetus Zuperbia und Lucky Luciano an einem Ort… Drei Namen, die auf Cosa Nostra weit und breit bekannt waren. "Die selbe Arroganz wie dein Vater… Aber wen wundert das, du siehst inzwischen sogar so aus, wie er." Wenn Scar etwas nicht abkonnte, dann war es mit seinem Bastard von Vater verglichen zu werden… Allerdings schritt Zetus ein, ehe das Ganze wirklich eskalieren konnte. "Kommen wir zur Sache… Ihr beiden seid doch zur Zeit ohne Auftraggeber, oder etwa nicht?" Der Silberhaarige schloss aus dem erwidertem Blick Lucky's ein "Ja" und fuhr fort… "Vico gründet zur Zeit seine eigene Crew… Er hat hohe Ziele und ist auf einen fähigen Navigator angewiesen. Und wie ich hörte war dieser Kusakabe früher Zimmermann… Wir wollen euch also anheuern!" Auch letzterer, von dem gesprochen wurde, war inzwischen zurück gekehrt und betrachtete die Unterhaltung aus etwas Abstand. Lucky hingegen verweilte noch für eine Weile schweigend auf seinem Stuhl, bis sich plötzlich sein Hut von selbst bewegte und eine kleine krötenähnliche Gestalt drunter hervor lockte und anschließend auf den Hut kletterte, nur um Vico aus dümmlichen Glubschaugen anzustarren. …Die wievielte Begegnung mit einem merkwürdigen Haustier war das wohl inzwischen?… "Warum sollte ich für den Sohn von Vigalo Fuertes arbeiten? Ganz davon abgesehen, wäre es ohnehin fraglich, ob ihr euch unseren Sold überhaupt leisten könnt…""10 Millionen Berry befinden sich auf meinem Schiff. Nur damit dir diese Bemerkung im Halse stecken bleibt… Doch ehe Kasu hier… Scar deutete dabei natürlich auf Zetus… "…überhaupt etwas aushandelt, interessiert mich viel eher, ob ich euch wirklich gebrauchen kann. Er mag vielleicht von euren Fähigkeiten überzeugt sein. Das gilt allerdings nicht für mich…""Mah~Mah~… Vertrau mir, Vico… Wir wären nicht hier, wenn es die beiden nicht wert wären. …Um ehrlich zu sein, sind sie es weit mehr als wert…" So versuchte Zetus seinen Kindheitsfreund zu beschwichtigen und zu überzeugen, doch an Scar's Miene änderte sich nichts. Ihm war es kaum etwas wert, dass der Zuperbia so viel von ihnen hielt. Die Ausstrahlung Lucky's war hingegen eine andere Sache… und Vico hatte auch nicht den einen Kommentar von vorhin vergessen, dass die beiden schon auf der Grandline gewesen sein sollten. Allein wenn das wahr wäre, wäre es Grund genug sie zu rekrutieren… Noch während den Gedankengängen des Tigerkönig's stand Lucky plötzlich auf, holsterte seine Waffe und blickte den Erben der Familie Fuertes aus seinen weißen, adlergleichen Augen an. "10 Mio, hm? Das sollte für einige Zeit reichen… Allerdings steht noch aus, was das Ziel sein soll. Sowohl das der Fahrt als auch deines… Vico Fuertes?" Lucky sprach den Namen aus, als sei selbiger eine Art Mythengestalt. Dennoch drückte es deutliches Interesse an seiner Person aus, woher auch immer dieses kam… "Die Grandline. Ich verfolge meinen Vater und wenn ich ihn gefunden habe, werde ich selbst über ihn richten." Nach diesen Worten änderte sich der Ausdruck in den Augen Luciano's… "Nun, wenn das so ist… Euer Schiff hat soeben einen Navigator und einen Handwerker dazu gewonnen. Wir werden sehen, für wie lange…"
Zetus atmete erleichtert auf, während Scar den Ausgang dieses Gespräches vorerst so hinnahm und die Beteiligten sich in Richtung Ausgang begaben, wobei sie einige verstörte Leute zurückließen, die nicht so recht wussten, was sie von dieser Union halten sollte und welchen Impact diese auf Cosa Nostra haben könnte.

"Dann auf zum Nächsten… Ich weiß genau die richtige, für unsere Kombüse!" Eine Augenbraue zog sich bei Vico hoch. Das nächste Mitglied sollte also eine Frau sein? Dabei stellte sich unausweichlich die Frage: Welche Frau sollte es auf solch einem Schiff und solch einer Reise sowie allein unter Männern aushalten können? Einige, wirre und zum Teil beängstigende Vorstellungen zur Erscheinung eben jener Kombüsenlady gingen Vico dabei durch den Kopf, während ihm ein Schweißtropfen an den Schläfen hinab perlte. Hingegen den Erwartungen dauerte es nicht lange, bis sie auch am nächsten Stopp der Rekrutierungsphase angekommen waren. Ein weiteres Lokal… das den sehr 'einladenden' Namen "El Tacho" trug und eher in der besseren Gegend Palermo's angesiedelt war. Letztere Tatsache verhinderte jedoch nicht das, was den Vieren vor der Lokalität erwartete. "Scheinbar wird hier gerade Pizzo eingetrieben…" Scar hinderte das jedoch am Vorangehen, gerade wegs auf den Eingang des Etablissements zu, nicht im Geringsten, wodurch Zetus bereits schon ahnen konnte, worin das ausarten würde.
"Oi, du kannst da nicht einfach reinge-" In dem Moment realisierte der Mafiosi erst, wer da gerade an ihm vorbei schritt. "Hey, halt ihn, das ist-" Ein Schuss folgte aus Lucky's Waffe und der linke der Türsteher ging zu Boden. "Verdammt! Ihr Bastar-" Der zweite zog gerade seine Muskete, da packte ihn plötzlich Kusakabe und – Kata-Guruma! – schaltete diesen mit einem beeindruckendem Wurf aus.
Die Wachen an der Vordertür waren damit ausgeschaltet und die Vier betraten gemeinsam die kleine Lokalität. Drinnen angekommen fanden sie etliche eingeschüchterte Gäste vor… und in Richtung der Küche standen sie, eine weitere Gruppe Anzugträger, die gerade das Personal bedrängen zu schienen. "Schlampe, glaubst du wirklich du könntest dich uns widersetzen?! Wir sind lange genug freundlich gewesen… Ihr werdet die Pizzo bezahlen, sonst nehmen wir diesen Laden endgültig auseinander!""Ähm, Boss, wir haben neue ungebetene Gäste…" Doch auch diese Anzugträger brauchten eine unmenschliche Weile die vier Neuankömmlinge zu erkennen. "Was, wer ist so lebensmüde und mischt sich-" und genau in diesem Moment traf den Anführer der Truppe ein gewaltiger Tritt im Gesicht, den er nicht einmal kommen sehen konnte, aufgrund dessen, dass er sich in Richtung Eingang gewandt hatte. "Boss! …dafür wirst du bezahlen, blondes Miststück!"
Bei Vico rissen sich die Augen auf, als er die Person erblickte, die dem Mafiosi einen heftigen Tritt aus dem Stand heraus verpasst hatte. "Darf ich vorstellen Vico, die trittfestigste und schönste Blume ganz Palermo's…" …Bakana?! wie gebannt lag sein Blick auf der Blondine, die er direkt wieder erkannte, wobei genau diese Situation die unpassenste war, in der man zur Salzsäule erstarrte. Immerhin standen noch einige Mafiosi, die das Lokal sicher nicht mehr kampflos verlassen würden…
 
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Rose

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Es war schon eine wunderliche Geschichte, wie das kleine Lokal in der Nähe des Hafens zu seinem Namen gekommen war. Nach der kleinen, schnulzigen Liebesgeschichte und dem Tod seiner Eltern übernahmen Carlos und seine liebreizende Frau das kleine Lokal, um der Tradition genüge zu tun und den sich anbahnenden Zuwachs durchfüttern zu können. Natürlich trat sofort auch die Mafia auf den Plan, um dafür zu sorgen, dass die kleine Familie in dieser dreckigen Stadt ein ruhiges Leben führen konnte. Sie sprachen davon, dass diese Dienstleistung leider auch mit etwas Geldaufwand verbunden sei. Etwas, was so gar nicht in den sturen Kopf des zu kurz geratenen Mannes passte, der sich damals noch mit vollem, durchweg schwarzem Haar und glatter Haut präsentierte. Den unerwünschten Gästen wurde der Hinterausgang gezeigt, wo sie prompt an dem Ort landeten, an den sie seiner Meinung nach auch gehörten: Den Mülleimern. Schön zwischen den biologisch abbaubaren Resten und einigen Überbleibseln der letzten Schlägerei. Die nächsten Tage, so erzählt man sich, wiederholte sich das Spektakel immer wieder und einige sollen auf diese sportliche Aktion sogar Wetten abgeschlossen haben. Ja, es gehabte sich sogar so, dass einige Seemänner nur kamen, um sich anzusehen, wie die Anzugträger im Dreck landeten. Eine Showeinlage, wenn man so wollte, die tatsächlich Kunden anlockte. Der Höhepunkt war schließlich ein etwas bekannterer Herr, der sich die Finger schmutzig machen wollte und den Abfall , den er erwartet hatte, direkt auch zu schmecken bekam. Umso unerfreulicher war es dann, dass die Mafiosi sich erbarmten und der armen Familie doch nicht ihr letztes Geld abnehmen wollten. Immerhin hatten sie keinen familiären Rückhalt – eine Schande in dieser Gesellschaft. Diese armen Geschöpfe hatten nicht einmal die Chance gehabt, sich irgendwo einzuheiraten und mussten dann auch noch etliche Kinder durchfüttern. Mit der Zeit kehrte also zumindest in dieser Hinsicht Ruhe ein. Die schwarz gekleideten Herren schmückten sich mit ihrer sozialen Ader und die Familie kam halbwegs gut über die Runden. Eines jedoch blieb: der fade Beigeschmack vorheriger Mundpropaganda. Die Frau des Hauses verstand es jedoch das Beste daraus und gute Miene zu bösem Spiel zu machen. Kurzer Hand wurde die Schlemmerinsel zum Abfalleimer und so mahnt auch heute noch der Name des Lokals die Herren in Schwarz zur Zurückhaltung. Zumindest war das die Version eines Stammgastes, die Rose mal zu hören bekommen hatte. Böse Zungen munkeln, dass der Name aus der Qualität des Essens herrühre, dessen Ursprung in besagten Behältern zu finden sei.

Heute jedenfalls war anscheinend wieder einer dieser Tage, an denen die Anzugträger, die von sich behaupteten, sie vergaßen nie etwas, daran erinnert werden mussten, wieso der Laden diesen herrlich schmückenden Namen trug, der netter Weise auch die abgehobene Gesellschaft fern hielt. Rose betrachtete mit leicht angehobenen Kinn und etwas schräg gelegten Kopf den Kerl, den sie selbst gerade zu Boden geschickt hatte. Diese Idioten dachten doch tatsächlich, dass sie hier etwas abstauben könnten, nur weil die beiden Besitzer sich an diesem ruhigen Tag etwas Freizeit gegönnt hatten. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, da entschied sich auch sein etwas kleinerer, dafür mit einer umso größeren Klappe ausgestatteter Kollege dazu, ihm etwas Gesellschaft zu leisten. Er hatte aber das Glück die Pfanne, in der gerade gemütlich ein Ei vor sich hin briet, in seine hässliche Visage zu bekommen, wobei Scarlett den vermeintlichen Chef der Bande durch einen kleinen Schritt zur Seite daran hinderte aufzustehen. Ihr Absatz landete gezielt auf dessen am Boden befindliche Hand, ehe sie sich um ihre eigene Achse drehte, um Schwung für den nächsten Tritt zu holen. Ihre weiße Schürze flog dabei im Takt ihrer Bewegung, in der sie ihr rechtes Bein hob, um den nächsten dieser Mistkerle an die Wand zu treten, wobei kleine, dunkelrote Sprenkeln das weiße Kleidungsstück befleckten, dass die Reinlichekeit ihres Berufsstandes widerspiegeln sollte. Malträtiert schrie der Anzugträger am Boden auf, während der letzte im Bunde schlau genug war, die Flucht zu ergreifen. Dabei fiel er so geschickt über seine Füße, dass er direkt vor dem vernarbten Mistkerl landete, welcher von der Everglot noch nicht gesichtet worden war. Diese beugte sich nun hinunter und zog an ihrer Zigarette, während ihr wüste Beleidigungen entgegen flogen. Die eine Hand des Mafiosi war wahrscheinlich jetzt ein schönes Puzzle für den nächst besten Arzt. Erst als silbergrauer Dunst ihm die Sicht für einen Augenblick vernebelte, hielt er endlich seine Klappe und blickte in die blauen Augen der blonden Köchin. Wahrscheinlich hatte dieser wimmernde Warmduscher falsche Schlüsse aus der Erscheinung Scarletts gezogen und erlebte nun ein böses Erwachen. Blond, blauäugig, großbusig und normal in Bluse und schwarzer Hose gekleidet machte sie wohl eher weniger den Eindruck, als könne sie gegen einen erfahrenen und kräftigen Mann ankommen. "Wollt ihr noch mehr Pizzo haben", fragte Rose mit einer Freundlichkeit, die sich nicht in ihrem Ausdruck wieder spiegelte. Eingeschüchtert schüttelte der Mann mit schmerzverzerrtem Gesicht, verrutschter Sonnenbrille und ruiniertem Anzug den Kopf. Vermutlich war er gerade dabei seine letzten Stunden zu zählen, denn es war schon ziemlich peinlich seinem Chef eine Niederlage zu überbringen, die dann auch noch darin gipfelte, dass gestandene Männer von einer Frau vermöbelt worden waren. "Es freut mich, dass wir uns einig sind und jetzt raus hier." In den letzten Jahren hatte die ansehnliche Frau gelernt, dass es weniger wirkte, wenn man sein Gegenüber anbrüllte, sondern dass ihre Eigenschaft, in solchen Situationen leise, dafür aber mit entsprechend deutliche Stimmlage zu sprechen, umso effektiver war. Hinkend, gedemütigt und mit eingezogenem Schwanz suchten die Klinkenputzer das Weite. Eigentlich hatte Rose damit gerechnet, dass die zwei Brüllaffen, die sonst immer draußen standen und kommende Gäste verscheuchten, nun nachrücken würden, aber dem war nicht so. Sie hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und betrachtete kurz die Bratpfanne, die gerade gute Dienste geleistet hatte und jetzt wohl im Müll landen würde. Erst jetzt fiel ihr unter den Neuankömmlingen das bekannte Gesicht auf. Sie lächelte, wie es sich einem Kunden gegenüber gehörte und stellte die nutzlose Pfanne hinter der Theke ab. "Setzen Sie sich ruhig und schauen sich die Karte an. Ich komme gleich und nehme Ihre Bestellung auf." Damit machte sie sich wieder daran in die Küche einzukehren. Immerhin konnte sie schlecht mit einer verschmutzen Schürze herum rennen und außerdem hatte sie so etwas Zeit sich Gedanken darüber zu machen, was diese Pfeife hier wollte. Sie traute dem Braten nicht. Er war wohl kaum hier, um ruhig etwas zu essen, so wie er und seine Begleiter aussahen und erst recht nicht, um mal ein Danke von sich zu geben. Hinzu kam noch, wie dämlich er gerade aus der Wäsche guckte. Ziemlich amüsant, wenn sie so darüber nachdachte.
 

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"Yaru ja…" So kommentierte Lucky die Showeinlage die der Abfalleimer gerade bot. Es war an sich kein wirklicher Kampf, – und wenn, dann wäre es ein ziemlich einseitiger gewesen – es war mehr eine Art Tanz, den die blonde Schönheit vollführte. Allein ihre schwungvolle Drehung, mit dem Absatz auf der Hand des am Boden liegenden, die sie gleich für einen weiteren Tritt nutzte. Schon an dieser konnte man erkennen, welch außergewöhnlichen Gleichgewichtssinn diese Frau haben musste.
Scar seinerseits stand immer noch wie bedeppert da, bis ihm plötzlich der letzte der Geldeintreiber vor die Füße fiel und ihn damit aus seinem Bann riss. Die tiefroten Augen blickten anschließend voller Verachtung, so als hätte man ihm gerade vor die Füße gespuckt, nach unten… und trafen dann auf ein panisches wie schweißgebadetes und bleiches Gesicht, das gerade im Inbegriff war sich wieder zögerlich aufrichten. Doch stattdessen wurde der Kopf des Anzugträgers von Scar's Hand fest mit einem Snake Bite gegriffen, ruckartig mitgezogen und das ganze Gepäck dann anschließend in einem hohen Bogen durch die Tür nach Draußen befördert. Kurz darauf humpelte auch der Rest der Truppe von Gangstern an Vico und seinen Begleitern vorbei. Dabei kam der Anführer der Schutzgelderpresser nicht drum herum sein halb ins Delirium getretenes Gesicht in Richtung der vier zu wenden. Es dauerte ein paar Sekunden, doch dann zog ihm recht schnell die Bleiche ins Gesicht. …D-das... Lucky Luciano?! Und… Vico Fuertes?! Wieso arbeiten die plötzlich zusammen?!

Nach dem sich dann alles etwas beruhigt hatte und das Gesocks abgezogen war, gab es noch etwas Beifall seitens der Gäste für die blonde Schönheit, was diese jedoch nicht wirklich wahrzunehmen schien. Viel eher begrüßte sie nun erst einmal die Neuankömmlinge im "El Tacho" und lächelte, als sei nichts gewesen. Genau dieses Lächeln traf Scar, als sei es nur an ihn gerichtet und prompt verfiel er wieder in eine Art Starre, mit einem Blick als hätte er einen Geist gesehen. …dieses Lächeln… es ist genau das selbe… Oka-chan… Wahrlich der schwarzhaarige Teufelskraftnutzer musste momentan wirklich einen dümmlichen Eindruck auf seine Umgebung machen. Zetus hatte den Ausdruck in Scars Gesicht nun auch inzwischen bemerkt und blickte irritiert einige Male zwischen Vico und der Küche hin und her, wechselte dann auch ein paar Mal den Blickwinkel indem er sich den Rotäugigen mal von rechts, mal von links und natürlich auch mal von vorne ansah. "Hmm…" Ein letzter Blick zurück zur Küche folgte…"Kennst du sie etwa schon? …Oi, Vico?" Endlich, das brachte den Erbe der Familie Fuertes wieder zu klarem Verstand… Allerdings gefiel es ihm gar nicht, dass das erste was er wieder bewusst wahrnahm der Haischädel, der ihm keine zehn Zentimeter vor sich ins Gesicht starrte, war, weshalb dieser direkt eine gehörige Fury Headbutt verpasst bekam und sich erst einmal vor brummendem Schädel hinhocken und aussetzen musste. "Kasu…" zischte Vico daraufhin nur und ging anschließend mit Lucky und Kie im Schlepptau an einen der freien Tische, um Platz zu nehmen. Dabei fixierte er stets die Küche mit argwöhnischem Blick und musste die ganze Zeit über das eben Geschehene nachdenken… Nicht nur, dass ihm das Schicksal scheinbar mal wieder einen Streich spielen wollte, indem es ihn wieder zu der Blondine führte, die ihn einen Tag zuvor gerettet hatte – nein – aus Zetus Bemerkung zu schließen, war sie – ausgerechnet sie! – auch noch diejenige die der Silberhaarige vorhatte in die Crew zu holen, als Köchin. Wie kommt dieser Idiot nur ständig auf solche schwachsinnigen Ideen?! Vor allem, wieso ausgerechnet sie? Wahrscheinlich wird sie ohnehin ablehnen… Schon am Ende dieses Gedankengangs, wollte Scar eigentlich aufstehen und wieder gehen, doch aus irgendeinem Grund hielt es ihn dort fest… "Ich habe schon mal von ihr gehört… Das muss wohl die Schülerin von Pao Pao, dem verrückten Pfauenzüchter außerhalb der Stadt sein…""Ich habe auch schon von ihr gehört, aber weniger davon, wie heftig sie Leute mit Tritten abfertigt, sondern mehr von ihrem ausgezeichnetem Steak…“ Nach dieser Bemerkung griff sich Kie auch noch die Speisekarte und murmelte irgendwas, mit seinem Kleblatt im Mund, davon sich das unbedingt bestellen zu müssen. Vico dachte derweil hingegen nur darüber nach, ob er diesen Pao Pao kannte, bis die blonde Schönheit wieder aus der Küche und direkt auf ihren Tisch zu gelaufen kam. Wie kann sie nur mit diesen abnormal großen Absätzen normal gehen?! war das einzige, was ihn dann noch beschäftigte.
"Und meine Herren, was möchten sie bestellen?" fragte sie, erneut mit diesem strahlendem Lächeln, während sich ihre blauen Augen schlossen. "Ähm… Ich hätte gern dieses ausgezeichnete Steak, für das man sie in der ganzen Stadt lobt!" antwortete Kie, zuerst gespielt krampfhaft überlegend, obwohl er sich schon weit vorher entschieden hatte. Lucky streichelte kurz dem kleinen grünen Tier, das noch immer auf seinem Kopf saß, das Kinn, ehe er im ruhigen Ton "Nur ein Glas Wasser, danke." antwortete. Die Blondine kritzelte das dann kurz auf ihren Block, ehe sie dann Scar anschaute und fragte "Und für sie, mein Herr?" Vico erwiderte dabei den Blick der ihm unbekannten Bedienung. Er hatte allerdings nicht vor ihr zu antworten, doch selbst hätte er es vorgehabt, hätte er nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen, als Zetus sich dazu gesellte und prompt mit der Tür ins Haus platze… "Er, Miss Everglot, brauch die beste Köchin die Cosa Nostra zu bieten hat, auf seinem Schiff... kurz gesagt, Sie!" Scar konnte echt nicht fassen, was der Haischädel nun schon wieder anstellte und ballte bereits die Fäuste, um ihn heftigst zu vermöbeln…
 

Rose

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In aller Ruhe zog Rose sich eine neue Schürze über, schnappte sich dann den Block und ging wieder zurück. Die meisten Gäste lachten und unterhielten sich bereits wieder ausgelassen, da sie die gelegentlichen Auseinandersetzungen bereits kannten. Die wenigen, die von Außerhalb kamen, ließen sich dann recht schnell von der Stimmung der anderen anstecken. Außerdem sah Scarlett, so fand sie, immer gut genug aus, um zumindest den Männern gute Laune zu bringen.
Jetzt, wieder am Tisch angekommen und mit dem normalen Arbeitssmalltalk bewaffnet, hatte sie deutlich mehr Zeit sich die kleine Gruppe genauer anzusehen. Eine wirklich merkwürdige Mischung. Jeder für sich war auffallend und besonders amüsant fand die Köchin der Kerl mit dem Kleeblatt und seiner Frisur, die sie unweigerlich an ihren Kindheitsfreund erinnerte, jedoch wirklich nur anhand der Frisur. Ebenso bemerkenswert war der grüne Frosch bei seinem Kollegen, wobei das Tierchen schon ein sehr, sehr komischer Frosch war. Sicherlich interessierte sich Scarlett auch etwas für Tiere und hatte bereits einige Bücher studiert, allerdings konnte sie diese Echse nicht zuordnen. Mit dem gelben Glubschaugen sah es schon etwas widerlich aus. Neben ihren Gedankengängen kritzelte die Blonde munter auf ihrem Block die Bestellung nieder und nickte jedes Mal, wenn sie verstanden hatte. Ein Grinsen, als sie den Vernarbten ansah, konnte sie sich kaum verkneifen. Wenn man so wollte, wirkte es schon etwas hämisch, wobei ihr dabei wieder auffiel, dass der Kerl halb nackt herum lief. Bei dieser Feststellung stellten sich ihr doch tatsächlich die Nackenhaare auf. Erst jetzt fielen ihr seine roten Augen auf, die im schummrigen Licht bei dem Arzt kaum zur Geltung kamen. Unheimlich und alles andere als vertrauenswürdig. Wie war sie nur auf die Idee gekommen, diesem Typen zu helfen? Als sich der Hässlichste der Runde dann einfach einschaltete, hob Rose überrascht die Augenbrauen und verschränkte locker die Arme vor dem Torso. "Er", fragte sie mit deutlich hörbarer Skepsis. Da konnte auch das Kompliment nicht helfen. "Wie kommt er denn bitte auf die Idee, dass ausgerechnet ich mich einem vulgären, unkontrollierten und undankbaren Kerl anschließen würde?" Die blauen Augen der Everglot richteten sich auf den vernarbten Mann. Sicher sah es so aus, dass sie in nächster Zeit diese Insel verlassen wollte, denn der Meister hatte sie schon seit längerem darauf hingewiesen, dass sie hier ihre Fähigkeiten kaum mehr erweitern konnte. Es war zwar so, dass er noch weitaus mehr lehren konnte, doch der alte Sack war der Ansicht, dass sie nicht nur abschauen, sondern mehr ihren eigenen Weg gehen solle, mal von diversen sexistischen Sprüchen abgesehen. Mit einem Mal klappte sie den Block zu und durchbohrte nun die Hackfresse, wie sie den hässlichen Typen gedanklich bereits getauft hatte, fragend und ebenso neugierig auf eine Antwort. Im Moment war es ja so, dass sie durchaus in der Lage war auch Forderungen stellen zu können. Eine Crew ohne vernünftigen Koch hatte schlechte Karten und in dieser Stadt musste man schon lange suchen, bis man überhaupt jemanden fand, der nicht korrupt und in die Machenschaften der Mafia verstrickt war, so wie sie. Immerhin saß ihr Gesagtes und sorgte für einen verdatterten Ausdruck bei dem vorlauten Kerl. "Also, was habt ihr zu bieten?" Erneut wanderte ihr Blick zu dem Kopf der Gruppe und musterte diesen noch etwas. Hässlich war er nun nicht, aber das machte den Eindruck, den sie bisher von ihm hatte, leider nicht besser. Diese Sache stand immer noch im Raum.
 

Scar

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Noch eben sehr redegewandt, in manchen Augen wohl sogar vorlaut, doch nun, nach dieser abschmetternden Reaktion seitens der Blondine, deren Inhalt wahrer nicht hätte sein können, wusste selbst Zetus nicht, was er von sich geben sollte. Scheinbar kennen sich die beiden wirklich schon… Wenn auch nur flüchtig, schien das für Vico mal wieder gereicht zu haben, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen… Wie nur, krieg' ich das nun wieder hin? Er blickte stattdessen nur zuerst verdattert und anschließend etwas, auf Vico betrachtet, verlegen drein, während sein rechter Zeigefinger über seine Wange kratzte und ihm vereinzelte Schweißperlen an den Schläfen hinunter rannten. Lucky seinerseits konnte über diese äußerst amüsante Umschreibung seines neuen Auftraggebers nur ein herzhaftes Lachen von sich geben… Scar selbst zischte hingegen nur verächtlich und wich den skeptischen Blicken der ihm noch immer unbekannten Schönheit einfach aus. Er zog es vor lieber zur Seite weg zu schauen und die eben gefallene Bemerkung einfach nicht anzuerkennen… Thz, was glaubt die Schnepfe wer sie ist… Sollte sie über ihn und sein Verhalten doch meinen, was sie wollte.
Statt die Situation jedoch angespannt und fordernd auf eine Beantwortung der Frage der Everglot wartete, entlud sich das Ganze wieder etwas indem sie einige Momente später danach fragte, was sie ihr denn anzubieten hätten. Das sagte zumindest aus, dass sie nicht hundertprozentig abgeneigt war, trotzdessen, welch ein Ekel der junge Fuertes in ihren blauen Augen anscheinend war. Zetus fasste deswegen wieder etwas Selbstbewusstsein und eine Chance das Ganze doch noch herum zu reißen. Er war auch einfach nur überzeugt davon, dass diese trittfeste wie selbstbewusste Frau genau die richtige für Vico's Crew sei. Allein aus dem Grund, dass sie knallhart äußerte, was sie von eben jenem hielt. In erster Linie wollte der Zuperbia zwar lediglich jemanden für die Kombüse gewinnen, doch bei näherer Betrachtung könnte eine kleine Persönlichkeits-Therapie dem angehenden Kapitän sicher auch nicht schaden. Zumal Zetus ganz genau wusste, wie sich Scar gegenüber Frauen verhielt… Vom verbalen Aspekt her zwar keinen Deut besser, doch bei einem weiblichen Koch, musste man immerhin nicht befürchten, dass dieser irgendwann mit etlichen Blessuren von Bord fliegen würde… oder zumindest das Essen ins Gesicht geworfen bekäme, wenn es dem Erben der Familie Fuertes nicht passte. "Nun… Ähm, wir haben bereits eine ausgezeichnete Crew, reichlich Ausrüstung, eine erhebliche Auswahl an Proviant… und das wichtigste: Eines der wohl besten Schiffe des gesamten West-Blue's! Es steht keinem Schiff der Marine in auch nur irgendetwas nach, was die Ausstattung und Moderne dieser angeht! Das einzige, was dieser Unternehmung eben noch fehlt… Ist ein ausgezeichneter Koch, der die riesige Küche auszunutzen und tagtäglich über zehn Mäuler zu stopfen weiß!" Bei dieser längeren Ausführung holte Zetus kaum Luft. Er versuchte außerdem das Ganze mit überschwänglicher Begeisterung und deutlicher Überzeugung rüberzubringen, auf das beides auch auf die Blondine überginge. Wenige Momente verstrichen dann erneut, während die grauen Augen des Hai's erwartungsvoll auf die blonde Schönheit blickten, in der Hoffnung es hätte ausgereicht, über all das Negative, was Scar ausmachte, hinweg zu täuschen. Doch es schien nicht so, als Zetus dem Blick der blauen Augen, die auf Vico gerichtet waren, folgte und dabei sah, wie dieser sich wie auch sonst eingeschnappt abwendete, seine Fehler einfach nicht anerkennend… "Und… nun, was ihn, den Kapitän, angeht… Er mag all das auf den ersten Blick sein, doch…" Die Stimme Zetus wurde ruhig und sehr verständnisvoll, während er allerdings auch einen sehr freundlichen Gesichtsausdruck auflegte, als er die Everglot dann auch wieder anschaute. "Vico hat durchaus auch seine positiven Eigenschaften! Er ist selbstbewusst, verantwortungsvoll und egal wie die Lage auch steht… Er ist absolut verläss-" weiter kam Zetus nicht, als plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, ein Stuhl auf seinem Hinterkopf zertrümmert und er damit zu Boden geschickt wurde… "Teme!!" fauchte Scar, nun über Zetus stehend, dabei total aufgebracht, schwer atmend, voller Zorn und mit verfinsterter Miene, während er lediglich nur noch ein Stuhlbein des total zerlegten Möbelstücks in seiner Linken hielt und dieses regelrecht allein durch den Druck seiner Hand zum Bersten brachte. "Wie tief bist du inzwischen gesunken, eh?! Du magst meinetwegen vor anderen auf dem Boden kriechen, sie anbetteln, darum, dass zu tun, was du dir erhoffst… Doch zieh mich nicht mit hinein!! Ich bin dieser blonden Schnepfe nichts schuldig und schon gar keine Entschuldigungen dafür, wie ich bin!" fluchte der schwarzhaarige junge Mann mit aufblitzenden Zähnen, während er seinen rechten Zeigefinger gen der Everglot ausstreckte, dabei das Holzbein in zwei weitere Teile zerdrückte und fallen ließ. Ruckartig wandte er sich anschließend ab und stampfte voller Zorn nach Draußen, vorbei an etlichen verschreckten wie verängstigten Gästen… Zetus lag dabei immer noch regungslos auf dem Boden.

Ein tiefes bedauerndes Seufzen entdrang der Kehle Lucky's, ehe er aufstand und "Wir gehen…" an Kusakabe gerichtet meinte. Jener blickte zuerst total irritiert zwischen dem gehenden Luciano und dem noch immer am Boden liegenden Zetus hin und her, ehe er ebenso bedauernd seufzte und sich gleicher Weise aufmachte, nach Draußen. "Dabei hätte ich noch so gerne dieses Steak probiert…" kam es lediglich noch voller Betrübnis, als er durch die Tür schritt.
Stille zog ein, nach dem die Drei verschwunden waren. Erst dann regte sich wieder etwas… Zetus. Unter mühseligem Murren brachte er sich zumindest auf die Knie, während ihm die Überreste des Stuhls vom Körper fielen, wobei einiges davon auch noch in seinen langen Haaren hängen blieb. "Please…" begann er, mit deutlich leiser und geschwächter Stimme als zuvor… während ihm dann Blut über die Stirn hinab über's Gesicht rannte… "…I'm begging you!" …und er letztendlich seine Hände auf dem Boden vor Rose abstützte, den Kopf mit dem Gesicht nach unten riss. "Lass das, was gerade passiert ist nicht deine Entscheidung beeinflussen! Vico ist… wird ein guter Kapitän sein! Davon bin ich überzeugt!" …Niemand außer Scar, Zetus und wenigen anderen wussten, warum sich der Silberhaarige dabei so sicher war. Es ruhte alles in ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Doch würde dieses scheinbar unzerbrechliche Vertrauen seitens des Zuperbia's reichen, um jemand vollkommen fremdes überzeugen zu können?
 
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