Charakterdatenblatt
Persönliche Daten
Name: Everglot
Vorname: Rosabelle Scarlett
Spitzname: Peacock, Rose, Bella
Geburtstag: 13.06.
Alter: 26 Jahre
Größe: 1,70 Meter
Gewicht: 61,2 Kilogramm
Augenfarbe: Grau-blau
Haarfarbe: Blond
Aussehen:
Rosabelle ist wohl im Allgemeinen auf den ersten Blick eine recht attraktive Frau und mit ihren weiblichen Zügen gut ihrem Geschlecht zuzuordnen.
Die hellen, blau-grauen Augen richten sich aufmerksam auf ihre Umgebung und werden von langen Wimpern verziert, während das schmale Gesicht mit den hohen Wangenknochen von goldblondem Haar umspielt wird. Ihre Nase sitzt gerade und mittig über vollen Lippen, die meistens mit einem leichten Lippenstift bedeckt sind und gerne zu einem viel sagenden Grinsen verzogen werden. Zudem zeigen sich, wenn sie lacht, dezente Grübchen an den Seiten ihrer Mundwinkel.
Glücklicher Weise kann Scarlett von sich behaupten, besser ausgestattet zu sein als der Rest der Frauen in ihrer Familie. Proportional große Brüste und ein breites Becken zeichnen sie aus, ebenso wie eine schlanke Statur, die man fast als zierlich bezeichnen könnte, jedoch wirkt sie nicht untrainiert. Ihre langen Beine tun ihr Übriges, um so manche Männerherzen höher schlagen zu lassen. Die blonden, langen Haare werden meistens offen getragen und eher selten zusammen gebunden, geflochten oder mit einer einfachen Spange locker hoch gesteckt. Außerdem trifft man Scarlett relativ selten ohne Handschuhe an, da die junge Köchin auf Hygiene erpicht ist und ihre Hände nur ungern Schmutz aussetzt.Teilweise, wenn es um kleinere Details geht, die es zu entziffern gilt, ist die Blonde aufgrund einer leichten Weitsichtigkeit auf eine Sehhilfe in Form einer Brille angewiesen.
Blutgruppe: 0 Rh Negativ
Besondere Merkmale:
Auffallend an Rose sind zunächst ihre hellen Augen,, ebenso wie ihr allgemeines Erscheinungsbild als ansehnliche Frau, die bisher noch keine äußerlichen Narben vorzuweisen hat. Dafür blitzen dann und wann Teile ihres Tattoos unter ihren Kleidungsstücken hervor. Der Pfau erstreckt sich in verschiedenen Blau- und Grüntönen vom Rücken bis hinunter zur rechten Kniekehle, wobei ihn bisher niemand in seiner vollen Pracht gesehen hat, außer der Tätowiererin selbst, die dieses Kunstwerk gestochen hat. Der Pfau symbolisiert die Auferstehung und Unverweslichkeit der Leibseele und umschreibt damit auch die Unsterblichkeit. Ebenso steht dieser Paradiesvogel für den Himmel, Seligkeit und Glück. Hinzu kommt noch, dass Rosabells Meister Pao Pao diese Tiere extrem schätzt und selbst ein paar auf seinem Anwesen hält. Passend dazu hat er Scarlett einen Kampfstil gelehrt, der verschiedene visuelle Aspekte dieser Vögel mit einbindet und Bewegungsabläufe beinhaltet, deren Namen durch Assoziationen zum Pfau herrühren. Entsprechend hat dieses Tattoo eine tief gehende Bedeutung für die Everglot, die ihn als Glücksbringer, Symbol für ihre neu erlangte Freiheit und als Gedenken an ihren Meister hat stechen lassen.
Zudem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die hübsche Frau gerne und viel raucht. Nur zu oft hat sie einen der Glimmstängel zwischen den schlanken Fingern und pustet anmutig den silbergrauen Dunst in die Luft. Sehr zum Leidwesen ihrer Mitmenschen, doch zeigt sich die Blondine meist verständnisvoll in dieser Hinsicht und achtet darauf, andere nicht zu sehr damit zu belästigen.
Tattoo:
>Bild
Kleidung:
Grundlegend lässt sich vorab sagen, dass die junge Everglot gedeckte Farben präferiert. Niemals würde sie auf die Idee kommen, sich in ein knalliges Pink oder Gelb zu hüllen. Ihr liegen eher Grau- und dunkle Grüntöne. Meistens ist sie in grauer Lederhose und schwarzer Bluse anzutreffen, welche nicht zu wenig ihre femininen Züge betonen und vor allem im oberen Bereich manchmal den einen oder anderen Einblick gewähren. Immer mit von der Partie sind schwarze und recht hoch hakige Stiefel, bei denen sich so mancher fragt, wie man darauf überhaupt laufen kann.
Bei schlechterem Wetter hält dann schon mal ein Mantel her, dessen Kragen artig so liegt, wie es gedacht ist, während strahlender Sonnenschein eher dafür sorgt, dass luftige Kleider aus dem Repertoire geholt werden. Letzteres ist allerdings besonders selten, da Röcke bei Handgreiflichkeiten dann doch zu unpraktisch sind.
Im Normalfall trägt die Blondine außerdem gerne dezenten Goldschmuck. Neben einer Kette, die ein Pfauenauge als Anhänger präsentiert, rasseln so einige Armbänder an ihrem rechten Handgelenk. Eines davon hat mehrere kleine Anhänger, die bei näherem Betrachten Pfauenfedern und diese Tiere in ganzer Gestalt darstellen.
In der Küche trägt die junge Frau eher selten die gängige Berufskleidung. Meistens schützt sie ihre Gewandung mit einer Schürze, während über ihrer Schulter dann häufig ein rot-weißes Touchon hängt, das Allzweck-Accessoire für Köche.
Herkunft und Familie
Verwandte:
Charles Everglot (Ciencia/tot)
Charles war als gerechter Mensch bekannt, der immer an seinen grundlegenden Prinzipien festgehalten und sich als Barbier seinen guten Ruf hart erarbeitet hat. Noch heute spricht man von seinem Geschick mit den Rasiermessern, das von den wohlhabenden Menschen in Ciencia geschätzt wurde. Zusammen mit seiner Liebe Johanna wollte er ein glückliches Dasein führen, bis zu dem Tag, an dem Richter Barkis in sein Leben trat. Aufgrund seiner Verbannung wusste Charles nichts von dem angeblichen Tod seiner Frau und auch nichts über den Verbleib seiner Tochter, wodurch es zu einer Tragödie kam, die nur den Wenigsten bekannt ist. Schlussendlich verlor er im Rahmen dessen sein Leben durch die Hand des Mannes, der jenes zuvor schon zerstört hatte.
Johanna Everglot (Ciencia/tot)
Über ihre Mutter weiß Rose nicht sehr viel. Lediglich ein Foto ist ihr von dieser Frau geblieben und die Schwärmereien ihres Adoptivvaters, die sie als bildhübsche und liebevolle Dame beschrieben. Johannas Leben endete jung und dramatisch durch die Hand ihres geliebten Charles. Verzweiflung und Kummer hatten sie zuerst dazu getrieben, sich mit Arsen zu vergiften. Nach diesem Versuch war sie geistig nicht mehr beisammen und führte als unbekannte Bettlerin, durch ihre Narben nicht wiederzuerkennen, ein armseliges Dasein, bis zur Rückkehr ihres Mannes, der ihr schließlich unbeabsichtigt das Leben nahm.Rosabelle konnte nie verstehen, wie ihre Mutter sie alleine zurück lassen und damit Richter Barkis überlassen konnte. Entsprechend ist die Haltung Scarletts ihr gegenüber recht gespalten.
Richter Barkis (Ciencia/58)
Der Richter, dessen Vorname keinem wirklich bekannt ist, war so gnädig, Rose zu adoptieren, als diese ohne Eltern sonst auf der Straße gelandet wäre. Als Richter besitzt er ein hohes Ansehen in der Stadt und zählt mit zu den einflussreichsten Personen dort. Entsprechend hoch ist auch der Lebensstandart, den er pflegt. Eine prunkvolle Villa, eigene Hausangestellte, die teuersten Speisen und ausgiebige Feiern sollten dies auch allen anderen Mitmenschen zeigen.
Er hat Scarlett maßgeblich erzogen und vor den schädlichen Einflüssen ihrer Umwelt geschützt, was wohl vor allem auf puren Egoismus zurückzuführen ist. Mit den Jahren, die vergingen, veränderten sich zusehends seine Gefühle gegenüber des heranreifenden Mädchens, welches immer mehr seiner Mutter glich. Gefangen in seiner alten Liebe sah er nun jene in Rose, die mit ihrem einige Jahre älteren Vormund nichts anzufangen wusste. Abgesehen von seinen Erziehungsmaßnahmen hatte er sie jedoch niemals angefasst, sondern versuchte stattdessen immer mehr ihr Leben zu kontrollieren, um sie für sich zu haben. Aufgrund dessen ist von Seiten Scarletts das Verhältnis zu ihm ziemlich gestört. Sie hegt weder Vertrauen in ihn, noch kann sie ihn gut leiden. Eher im Gegenteil. Er zählt zu den Personen auf dieser Welt, die sie gut und gerne aus ihrem Leben streichen würde, was sie schließlich dadurch erfüllte, dass sie ihr Leben bei ihm hinter sich ließ.
Nana (Ciencia/tot)
Die Haushälterin war sozusagen der gute Engel in Rosabelles Leben und übernahm kurzer Hand die Rolle der fehlenden Mutter. Da Nana keine eigenen Kinder und an sich einen mütterlichen Charakter hatte, umsorgte sie das kleine Mädchen mit voller Hingabe. Auch wenn das Leben unter Richter Barkis schwierig war, so hatten sie immer wieder schöne Momente und genug Zeit, um Unfug anzustellen. So gesehen war Nana nicht nur Mutterersatz, sondern auch eine gute Spielgefährtin. Während Rosabelle außerhalb ihres Privatunterrichts alle Lehren ihres Vaters vehement verwehrte, sog sie bei Nana alles Wissen auf, dass sie nur kriegen konnte. Da die gelernte Köchin vornehmlich in ihrer Arbeitsstelle Zuhause war, kam es, dass das kleine Mädchen immer mehr Interesse an der Kochkunst entwickelte und ihrem Vorbild nacheiferte. Ein Herzinfarkt war schlussendlich der Grund für Nanas Dahinscheiden.Noch immer hat die Haushälterin eine Vorbildfunktion, jedoch hat Rose nicht vor sich wie jene derartig unterdrücken zu lassen. Ein Verhalten, bei dem ihr jegliches Verständnis fehlt. Davon abgesehen hat Scarlett Nana das Versprechen gegeben, ihren eigenen Weg zu gehen und glücklich zu werden.
Bekannte:
Elvis Dimsdale (Unbekannt/25)
Elvis ist ein alter Spielgefährte Scarletts. Zusammen haben sie im Kindesalter im Garten der Villa des Richters viele Abenteuer erlebt und eine Menge Zeit zusammen verbracht. Beide wussten die gute Küche Nanas zu schätzen und zu genießen. Als das Mädchen schließlich älter wurde, unterband Richter Barkis mehr und mehr den Kontakt der beiden Kinder, sodass dieser schließlich ganz zum erliegen kam. Heute kann sich Rose kaum noch an Elvis erinnern und entsprechend weiß sie nichts über den Verbleib des Jungen, der noch lange Zeit versucht hat irgendwie mit ihr zu kommunizieren. Er verschwand irgendwann plötzlich von einem Tag auf den nächsten. Inzwischen, nachdem die Blondine nun mehr über ihre Vergangenheit und den Verbleib ihrer Eltern erfahren hat, weiß sie, dass Richter Barkis etwas mit seinem Verschwinden zu tun hatte.
Anita und Herbert Dimsdale (Ciencia/53/59)
Die beiden Eltern von Elvis kannte Scarlett nie wirklich nahe, doch haben die beiden ihr entscheidend bei ihrer Flucht von der Insel geholfen, nachdem ihr eigener Sohn spurlos verschwand. Entsprechend ist Rose den beiden gegenüber noch immer zu tiefstem Dank verpflichtet.
Kaptain Krosos (Unbekannt/46)
Der alte Haudegen war so freundlich und hat - wenn auch gegen entsprechendes Kleingeld - Scarlett bei ihrer Flucht geholfen. Neben diversen Sticheleien, die er dem damals etwas verhätschelten Mädchen hat zukommen lassen, hat er sie gelehrt in dieser rauen Welt halbwegs zu Recht zu kommen. Zudem hat er ihr die Möglichkeit eröffnet, bei seinem langjährigen Freund Meister Pao Pao bleiben zu können.
Meister Pao Pao (Cosa Nostra/unbekannt)
Der alte Meister, dessen Alter sowie sein eigentlicher Name nicht bekannt sind, hat in der Zeit, in welcher Scarlett auf Cosa Nostra war, diese in die Grundlagen des Fächerkampfs eingewiesen. Der kleine, klapprig erscheinende Mann mit dem freundlichen Gesicht und seinen Schlitzaugen kann deutlich mehr, als sein Aussehen vermuten lässt. Zudem hat er sich als äußerst mitfühlender und verständnisvoller Mensch erwiesen, dessen raue Trainingsmethoden die junge Everglot zu schätzen gelernt hat. Der kauzige Mann lebt abseits auf dem Land und hält dort einige Pfauen, dessen Schmuck seiner männlichen Vertreter ähnliche Formen aufweisen wie die Fächer, die Pao Pao selbst gestaltet und welche er zum kämpfen benutzt. Die prächtigen, etwas zu groß geratenen und eigenwilligen Vögel sollte man jedoch lieber in Ruhe lassen, da sie dazu neigen fremden Personen den Weg vom Grundstück zu weisen. Ansonsten lässt sich sagen, dass Meister Pao Pao seine Vorliebe für Tee an seine Schülerin weiter gegeben hat, die sich ganz zu seiner Freude einer guten Etikette bediente, zumindest meistens.
Kurohouseki (Bei Scarlett/2)
Der kleine Rabe ist quasi ein Findelkind, dessen sich Scarlett angenommen hat. Inzwischen hat Kuro eine sehr enge Bindung zur Everglot aufgebaut und man könnte sagen, dass der monogam lebende Vogel in ihr eine Art Partnerin sieht. Leider hat das schwarze Federvieh so einige Marotten, mit denen die Everglot sich herumschlagen muss. So kommt es nicht selten vor, dass glitzernde Dinge verschwinden und dann bei Houseki im Nest landen oder er, wenn er denn etwas will und nicht auf genug Verständnis stößt, nach lautem Krächzen einfach für eine Weile davon fliegt. Der Name des Vogels bedeutet "Schwarzes Juwel", was eine Anspielung auf sein schwarzes Federkleid und auf seine Leidenschaft Wertsachen zu klauen ist.
Geburtsort: Ciencia
Geburtsinsel: Ciencia
Geburtsozean: South Blue
Persönlichkeit
Interessen:
Da Lord Barkis oft außer Haus war, war ihm die Leidenschaft seiner Tochter zu Backen und Kochen nicht bekannt. Von Nana hat Rose auch ihr kleines Kochbuch mit alten Rezepten erhalten, welches sie heute noch wie ihren Augapfel hütet und nun versucht mit ausgewählten Formeln zu erweitern. Ihre Lieblingsblume, mit der sie zu gerne auch Tee aufbrüht und kocht, ist die Kamille. In diesem Zuge ist es zudem erwähnenswert, dass Scarlett ohnehin die Vielfalt mag. Es gibt kaum etwas, das sie von Anfang an verschmähen und nicht probieren würde und das auch bei Dingen, bei welchen die meisten vor Ekel die Nase rümpfen würden. Die Passion zu kochen hat auch mit sich gebracht, dass Rose sich zusehends mit Pflanzen beschäftigt, vornehmlich solchen, die zum Verzehr geeignet sind, ebenso wie mit Ernährungswissenschaften im Allgemeinen. Es gibt noch viele Kniffe, die sie noch nicht kennt, aber irgendwann einmal anzuwenden vermag. Unübersehbar ist wohl zudem die Angewohnheit der jungen Frau zu rauchen. Eine schlechte Eigenschaft, könnte man meinen, doch ist dies eines der Dinge in ihrem Leben, auf die sie nicht verzichten möchte und die sie herzlich gerne betreibt. Immerhin gibt es sehr viele verschiedene Tabaksorten zu entdecken, die unzählige Aromen versprühen. Eine weitere Leidenschaft der Everglot stellt das Spielen der Geige dar. Schon in ihren jüngsten Jahren hat man ihr, wenn auch gezwungener Maßen, dieses Instrument beigebracht. Trotz dessen, dass die Anfänge und auch der weitere Verlauf des Lernens viele negative Einflüsse mit sich brachten, stellt das Musizieren einen festen Bestandteil von Scarletts Gewohnheiten und Interessen dar, wenngleich ihre Künste sicherlich nicht ganz ausgereift sind. Es reicht jedoch, um ihr Momente der Ruhe zu verschaffen. Am kreativsten ist Rose vor allem an regnerischen Herbsttagen, an denen sie zu gerne einfach nur vor dem Fenster sitzt und die Eindrücke auf sich wirken lässt. Zu ihren festen Gewohnheiten gehören ebenso Dehnübungen und weitere Ausführungen, um ihre eigene körperliche Fitness zu bewahren, die der Everglot sehr wichtig ist. Fast jeden Morgen werden entsprechende Rituale durchgeführt, bei denen sie nur ungern gestört wird.
Desinteressen:
Gänzlich uninteressant hingegen sind ungebildete Menschen, die zudem noch von Natur aus dumm sind. Rosabelle ist sich ihres Privilegs, eine gute Schulbildung genossen zu haben, durchaus bewusst und hat auch Verständnis, wenn jemand nicht diese Gelegenheit bekommen hat, doch Menschen, die dann auch noch faul oder - im schlimmsten Falle beides - dumm sind, stoßen bei ihr auf herzlich wenig Gegenliebe. Mindestens genauso wenig hat die blauäugige Blondine für Clowns übrig. Aus irgendeinem Grund sind ihr diese Wesen zuwider und lösen bei ihr sogar einen gewissen Grad an Angst aus. Woher das genau kommt, kann sie selbst nicht mehr sagen, weswegen sie es inzwischen so akzeptiert hat und so viele Clowns gibt es auf dieser Welt zum Glück ja nicht. Als anständige Köchin, auch wenn ihr dieser Berufstitel nicht offiziell verliehen wurde, legt Rose auch großen Wert auf Sauberkeit, erst recht in der Küche. Dreck ist da etwas, mit dem sie sich gar nicht anfreunden kann und der auf direktem Wege entsorgt oder im Vorfeld gemieden wird. Beinahe könnte man diese Eigenschaft schon als Putzfimmel bezeichnen. Ferner hat die Blondine ein Problem damit, wenn Lebensmittel verschwendet oder nicht gewürdigt werden. Dazu zählt nicht nur das sinnlose Wegwerfen solcher, sondern auch wenn Menschen sie im übertriebenen Maße in sich hinein stopfen. In diesem Zuge ist es auch so, dass die Everglot Angehörige ihres Berufsstandes verachtet, die gewisse Prinzipien dessen nicht achten. Aufgrund ihrer Vergangenheit hat Rose zudem ein ziemliches Problem mit Männern, die Frauen gegenüber Gewalt anwenden. Ihr ist durchaus bewusst, dass es genügend weibliche Wesen auf dieser Welt gibt, die selbst handgreiflich werden und dass es entsprechend Situationen gibt, in denen gewisse Konfrontationsarten von Nöten sind, doch prinzipiell reagiert die Everglot ziemlich emotional, sollte ihr solch ein Szenario unter die Nase kommen. Zudem ist Scarlett ein ziemlicher Morgenmuffel. Sie kann es nicht ausstehen, wenn man sie zu früh aus dem Schlaf reißt und wird dann nicht selten recht ungemütlich.
Mag:
- Kochen und gutes Essen
- Kulinarische Künste
- Kamille
- Tee
- Botanik
- Ernährungswissenschaften
- Zigaretten
- Herbst
- Regen
- Musik
- Körperliche Fitness
Hasst:
- ungebildete, dumme und faule Menschen
- Clowns
- Dreck
- Verschwenden von/spielen mit Essen
- Menschen, die die Berufsehre des Kochs nicht würdigen oder missachten
- Unrechtmäßige Gewalt, vor allem gegenüber Frauen ausgeübt von Männern
- Zu frühes und unfreiwilliges Aufstehen
Auftreten:
Wenn man Rosabelle begegnet, wird einem recht schnell klar, dass sie sich ihrer Schönheit und der Wirkung auf ihre Mitmenschen durchaus bewusst ist. Von Eifersucht und Hass bis hin zu unsterblicher Liebe hat sie bisher alles erfahren. Ansonsten wirkt sie eher gefasst und ruhig, fast schon etwas kühl, auch wenn das nicht ganz ihrer Persönlichkeit entspricht. Einige sagen auch, sie sei arrogant und hochnäsig, obwohl sie ein eher bodenständiger Mensch ist, der zu hohen Ansprüchen entsagt. Dennoch wirkt sie auf viele wohl anziehend, nicht zuletzt gegenüber der männlichen Bevölkerung. Bei Begegnungen kann man ihre Reaktionen schlecht einfach umschreiben, da diese immer von ihrem Gegenüber abhängen und vom ersten Eindruck. Von überaus freundlich und höflich über einfache Ignoranz bis hin zu überaus unfreundlichen, teilweise auch vulgären Bemerkungen, kann man bei ihr also alles erwarten. Nicht zuletzt, wenn es mal vorkommt, dass ihr Temperament durch schlägt.
Verhalten:
Rose mag ein gefasster, bodenständiger Mensch sein, doch hat sie ihre Gefühle nicht immer ganz unter Kontrolle. Immer mal wieder schlägt ihr Temperament durch, was nicht selten darin endet, dass diverse Gegenstände durch die Luft fliegen und an Wänden zerschellen. Bis sie so weit ist, muss allerdings schon einiges passieren. Abseits dieser Extreme verhält sich die Blondine anderen Gegenüber höflich und freundlich, wenn auch etwas reserviert. Von Hause aus wurde sie schließlich gut erzogen und weiß auch ein respektvolles Verhalten ihr selbst gegenüber zu schätzen. An sich ist es auch meistens nicht allzu schwer mit ihr ins Gespräch zu kommen, sofern sie nicht gerade in einem Stimmungstief hängt oder ihr Gesprächspartner sie schlichtweg nicht interessiert. Anders verhält es sich hingegen mit Personen, die Führungspositionen inne oder von sich aus eine autoritäre Ausstrahlung haben. Selbstredend werden jenen der entsprechende Respekt gezollt, wenngleich die Everglot sich nicht selten eingestehen muss, dass sie mit diesem Vorgehen zwar meistens besser voran kommt, doch resultiert es eben aus dem Erziehungsstil, den man ihr damals hat zukommen lassen. Ab einem bestimmten Grad, der sich schlecht in irgendeiner Weise festlegen lässt, da er maßgeblich von der Situation abhängig ist, keimt in der Blondine auch schon mal Angst auf. In Gefahrensituationen schafft sie es allerdings diese so weit zu kontrollieren, dass ihr das klare Denkvermögen nur selten abhanden gerät. Es passiert eher selten, dass sie kopflos in Situationen hinein rennt.
Wesen:
Schon von Kindesbeinen an wurde Rosabelle ein angemessenes Verhalten eingebläut, wie es sich für ein Mädchen ihres Standes gehörte, vor allem durch die strenge Erziehung und harte Hand ihres Adoptivvaters. Von Essmanieren bis hin zu der Regel, dass Frauen nicht zu reden haben, wenn ein Mann spricht, auf welche sie jedoch getrost pfeift. Sie sagt nicht immer, was sie denkt, sei es um andere nicht zu verletzen oder einfach um eventuellem Ärger aus dem Weg zu gehen. Viel eher kann man ihr ansehen, wenn sie sich ihren Teil dazu denkt und ihre aufmerksamen Augen viel sagende Blicke werfen.
Die Liebe, die sie von ihrem Adoptivvater nicht erfahren hat, holte sich Scarlett bei ihrer selbst ernannten Ziehmutter Nana. Ohne sie hätte Rose auf eine lieblose Kindheit in Gefangenschaft zurückblicken müssen. Dies schlägt sich auch auf ihre Haltung Männern gegenüber nieder. Unzüchtige Neigungen, wie der Richter dies immer schimpfte, gegenüber Frauen hat sie nun nicht, doch schreckt sie nicht selten innerlich vor körperlicher Nähe zurück, die vom männlichen Geschlecht ausgeht. Im Laufe ihres Lebens hat Rose jedoch gelernt, dieses Verhalten zu überspielen. Sei es mit einem höflichen Lächeln oder anderweitigen Gesten. Ansonsten ist Rose meistens zwar ruhig, aber gut gelaunt. Sie versucht in Dingen oft die positiven Aspekte zu finden und gibt erst auf, wenn es ihr wirklich aussichtslos erscheint. Immerhin hat sie in ihrem bisherigen Leben gelernt, dass es ein Fehler ist, frühzeitig aufzugeben und nicht weiter nach Lösungen zu suchen. Nach ihrer Zeit als Kind, in der sie weitestgehend nach dem Verschwinden von Elvis resigniert hatte, ist ihr klar geworden, dass ein solches Verhalten eher kontraproduktiv ist. Erst als sie durch Nanas Tod ihrem Mut wieder gefunden hatte, ist ihr wirklich bewusst geworden, dass erst dieser Schritt, so waghalsig er ihr damals auch erschien, dafür gesorgt hatte, dass sich ihr Leben nun endlich zum guten gewendet hatte. Allerdings sieht sie auch die unschönen Seiten ihrer Handlungen. So hat sie auch heute noch Angst davor, dass Barkis irgendwann wieder auftaucht und noch Heute schreckt sie oft im Schlaf hoch. Im Zuge dessen sehnt sie sich vor allem nach Sicherheit in einer festen und im gewissen Maße kontrollierbaren Umgebung.
Lebensziel:
Zu Anfang, als sie gerade erst ihre Heimat hinter sich gelassen hatte, war Scarlett wie betäubt und ohne jegliches Ziel. Sie wusste nichts mit sich anzufangen und hatte auch keine Idee, wie sie ihr Versprechen einlösen könnte, welches sie ihrer geliebten Nana gegeben hatte. Nichts lag Rose ferner als jenen Schwur zu brechen. Nach einiger Zeit fing sie sich wieder und in einer ruhigen Minute kam ihr in den Sinn, wonach es ihr strebte. Sie liebte das Kochen, was könnte sie also fröhlicher stimmen? Und wie stolz würde es Nana machen, wenn Rose ihr ihren Traum erfüllte und das kleine Kochbuch weiter wachsen ließ? So kam es, dass die junge Frau sich vornahm, möglichst viel von dieser Welt zu sehen und das erlangte Wissen nieder zu schreiben, wobei sie selbstredend ihre Fähigkeiten in der Küche noch verbessern beziehungsweise perfektionieren will. Später einmal, wenn sie mit dem, was sie erreicht hat, zufrieden wäre, würde sie dann eine kleine Familie gründen wollen, die dann hoffentlich von den Einkünften ihres eigenen Restaurants leben könnte.
Stärken und Schwächen
Stärken:
Zum Vorteil anderer hat Scarlett ein geborenes Talent zum Kochen. Ohne Umschweife findet die Blondine passende Gewürze und kombiniert die richtigen Lebensmittel miteinander, auch wenn ihre Kochkünste noch bei Weitem nicht vollkommen ausgereift sind, kann sie sich als passable Köchin vorstellen. Ihr feine Nase sorgt weiter führend für bessere Abstimmungen und den letzten Pfiff. Bei Werke an sich hilft ihr zudem ein weiterer Vorteil: Sie ist um erzogene Linkshänderin und kann dadurch mit beiden Händen gleich gut umgehen. Natürlich ist dies nicht nur in der Küche praktisch, sondern ebenso im Kampf, in dem sie dadurch zum Beispiel ihre beiden Fächer gleichermaßen geschickt führen oder aber bei rechtsseitigen Verletzungen ihre Peitsche einfach mit Links weiter nutzen kann. Dann gibt es auch noch die Leute, die sich fragen, wie zur Hölle Rose überhaupt auf ihren Absätzen laufen und dann auch noch kämpfen kann. Der Grund ist relativ simpel. Schon als Kind neigte sie dazu die Zäune oder Bäume im Garten zu erklimmen und auf diesen zu balancieren. Inzwischen hat sie durch weiteres, gezieltes Training einen ausgesprochen guten Gleichgewichtssinn, der verhindert, dass sie zu schnell aus der Balance kommt, sei es beim einfachen Laufen, Kämpfen oder anderen Dingen. Körperlich lässt sich sagen, neben ihrer Balance, dass sie zwar hinsichtlich ihrer Kraft Defizite aufweist, diese jedoch durch Schnelligkeit und Kampfgeschick wieder auszugleichen weiß. Entsprechend sollte man sie und ihren eigenen Kampfstil nicht zu sehr unterschätzen. Des Weiteren sollte man nicht davon ausgehen, nur weil Scarlett rein äußerlich gewisse Klischees erfüllt, fehle es ihr an Intellekt, denn abgesehen von dem schulischen Wissen, welches sie sich im Laufe ihrer Kindheit angeeignet hat, weiß Rosabelle sehr wohl ihre weiblichen Reize einzusetzen und passt sich gerne den Gegebenheiten an. Wenn es sein muss, dann auch mal in der Form, dass sie ihr Gegenüber in dem Glauben lässt, sie würde aufgrund mangelnden Wissens nicht verstehen, worüber gerade gesprochen wird. An sich ist es ihr ohnehin lieber, man unterschätzt sie, damit sie sich diesen Umstand gegebenen Falls zu nutze machen kann.
Schwächen:
Das sie gut aussieht ist eine Sache, eine andere, dass sich die junge Frau dadurch eine gewisse Eitelkeit angeeignet hat. Sie achtet recht genau auf ihr Äußeres und würde sich niemals gehen lassen. Verkleidungen, die nicht ihrem Standard entsprechen, würde sie nicht tragen wollen und ebenso wäre eine zu schmuddelige Umgebung ein Graus für sie. Daher und aus ihrer Leidenschaft zu kochen rührt auch Rosabells Streben nach Sauberkeit. Chaos ist etwas, mit dem sie leben kann, wenn es allerdings dreckig ist oder gar stinkt, kann das schon einmal in einem Putzrausch ausarten, zumindest wenn es um ihre Bleibe geht. Wenn andere in ihrem Dreck ersticken wollen, können sie das tun und Rose wird es mit einem Nase rümpfen kommentieren. Zum Glück für alle, die es schaffen sie zu reizen, hat Scarlett kein sonderliches Talent dafür auf weite Entfernungen zu treffen, sodass geworfene Messer eher die Wände demolieren als Personenschaden anzurichten, sollte es jemand mal schaffen ihr Temperament zum Ausbruch zu bringen. Ebenso muss sich die Everglot eingestehen, dass sie hinsichtlich ihrer allgemeinen körperlichen Stärke eher zum unteren Mittelmaß gehört. Ein weiteres Manko der jungen Frau ist auch noch ihr Orientierungssinn, der quasi nicht vorhanden ist. Weder kann sie sagen, von wo sie gekommen ist, noch genau in welche Richtung sie muss. Sie musste sich in ihrer Kindheit schließlich nie irgendwo zu Recht finden, da sie ausschließlich in Begleitung unterwegs war. Nun ist sie auch heute noch auf andere angewiesen, wenn es darum geht von A nach B zu kommen. Die offensichtlichste Marotte ist mit Abstand das Rauchen. Zu oft hat sie einen Glimmstängel zwischen den Lippen und verraucht diesen genüsslich. Unangenehm wird es, wenn ihr der Tabak ausgeht. Mit der Zeit wird sie dann immer gereizter, bis sie ihrer Sucht wieder nachgehen kann. Weiterhin lässt sich sagen, dass die Blondine ziemlich mürrisch wird, wenn sie nicht ausschlafen kann. Neben ihrem meist dann zerzausten Äußeren ist sie unausgeschlafen äußerst barsch und man sollte sie besser nicht ärgern, denn zu solchen Zeitpunkten ist sie wesentlich reizbarer als sonst.
Klassen
Kampfklasse: Schläger
Jobklasse: Koch
Biographie
Kapitel I – Es war einmal... [Geburt bis 3. Lebensjahr]
Kapitel II – Bittersüße Rache [3. bis 6. Lebensjahr]
Kapitel III – Kleinkind macht auch Mist [6. bis 10. Lebensjahr]
Kapitel IV – Ich bin klein, mein Herz ist rein [10. bis 16. Lebensjahr]
Kapitel V – Der Meister der Pfauen [16. bis 24. Lebensjahr]
Kapitel VI – Rabenfeder [24. bis 26. Lebensjahr]
Kapitel I – Es war einmal...
Ciencia, die Stadt, in der man Analphabeten vergeblich sucht, ist der Ausgangspunkt dieser Geschichte, die eine junge Liebe beschreibt, die ungeahnte Wendungen nahm. Dies war die Stadt, in der sich Charles und Johanna das erste Mal trafen. Die junge Tochter aus bescheidenem Hause und der gerade eingereiste Barbier, der hier sein Glück wagen wollte und es augenscheinlich auch fand. Seine bildhübsche Frau war sein Ein und Alles, sein Leben. Charles konnte es kaum fassen, wie gut das Schicksal es mit ihm meinte und schon bald stellte sich auch schon der Nachwuchs bei dem jungen Paar ein, welches sich kurz zuvor im kleinen Kreis vermählt hatte. Das Wunschkind sollte Rosabelle Scarlett Everglot heißen und ein beschauliches Leben inmitten einer kleinen, zufriedenen Familie haben. Doch damit war die schöne Zeit auch schon vorbei, denn Richter Barkis hatte ebenfalls die Schönheit Johannas erkannt. Er war schier vernarrt in sie und während Charles arbeitete, himmelte er die junge Mutter an. Jeden Tag schickte er ihr Blumen und stand vor dem Fenster der kleinen Dachgeschosswohnung, bis Johanna immer mehr von ihren Gefühlen hin und her gerissen war. Zwischen der Liebe zu ihrem Mann und dem Mitleid gegenüber dem so euphorischen, sympathischen Richter. Eines Tages jedoch wurde Charles vor den Augen Johannas verhaftet und abgeführt. Ihm wurden Betrug im schweren Maße und diverse andere kleine Räubereien vorgeworfen. Ohne jegliche stichhaltige Beweise wurde er noch am selben Tag von der Insel verbannt, wobei ihm keine wirkliche Chance gelassen wurde, sich zu erklären. Johanna traf dieser Schicksalsschlag hart und sie wandte sich, gefangen in Trauer und Verzweiflung, dem Mann zu, der zu diesem Zeitpunkt für sie da war: Richter Barkis. Anscheinend wollte das Schicksal ihr ein reicheres Leben bescheren, auch wenn sie der Verlust ihrer großen Liebe tief getroffen hatte. In keinster Weise konnte sie sich bis zum letzten Augenblick erklären, wie es nur dazu kommen konnte und wie sie Charles nur so schlecht hatte einschätzen können.
Erst jetzt offenbarte sich der düstere Charakter, der hinter der Fassade des ehrbaren und einflussreichen Richters verbarg. Es war nicht nur sein einnehmendes Wesen, sondern noch weitaus tiefere Abgründe, in die Johanna blicken musste und die sie immer weiter verzweifeln ließen, bis sie zu dem Schluss kam, dass es nur noch einen Ausweg für sie gab. Sie konnte einfach nicht mehr mit dieser Schande leben und wusste ihre Tochter in den liebevollen Händen Nanas, die sich, selbst kinderlos, oft um die Kleine kümmerte. Eines verregneten Tages suchte Johanna die Apotheke auf, die sich in derselben Straße befand wie das Haus, in dem sie zuvor mit ihrem geliebten und vergangenen Ehemann gelebt hatte. Arsen sollte ihrer Schmach ein Ende bereiten, doch scheiterte ihr Versuch. Die unglückliche Mutter wurde gefunden und erholte sich, soweit es eben ging. Sie erlitt bleibende Schäden und lebte nun, durch das Gift kaum noch zu erkennen, als verrückte Bettlerin weiterhin in der Stadt.
Kapitel II – Bittersüße Rache
Jahre später erst fand sich der Verbannte Charles wieder in seiner Heimatstadt ein. Jene, die ihn kannten, hätten ihn als vollkommen anderen Menschen beschrieben. Er war sichtlich gealtert, seine Gesichtszüge waren härter und verbittert. Inzwischen war er sich dessen bewusst, was geschehen war und nur die Liebe zu seiner Frau und seiner Tochter hatten ihn davor bewahrt, seiner Existenz ein Ende zu setzen. Umso mehr entsetzte ihn die Nachricht, dass seine Frau dahin geschieden sein soll, doch dauerte es nicht lange, bis Wut in ihm aufkochte. Er kannte den Drahtzieher hinter seiner Misere und noch mehr erboste es ihn, dass seine Tochter beim Richter lebte. Charles ließ sich Zeit und holte unter anderem Namen das letzte Relikt seiner Existenz aus seiner noch immer leer stehenden Wohnung. In all den Jahren hatte sich kein Mieter gefunden, denn es ging das Gerücht um, dass Geister dort oben hausten. Geschützt unter dem abgetretenen Holzboden hatte der Barbier seine Messer versteckt. Alte Freunde, wie er sie nannte und schon bald sollten sie ihr letztes Werk für ihn vollbringen. Sein Größtes. Es bedurfte einiger Tricks, um an den Richter heran zu kommen, wobei Charles die Tatsache half, dass keiner den in die Jahre gekommenen Barbier mehr wirklich erkannte. Selbst dem Richter entging, wer sich in seiner Stadt wieder eingefunden hatte. Kaum jemand schöpfte Verdacht, dass sich hinter dem neuen Künstler ein alter Bekannter verbarg. So war es nicht allzu schwer Barkis näher zu kommen, bei dem es ohnehin ein Leichtes war sich mit Schmeicheleien seine Gunst zu erwerben. Doch Charles blieb geduldig und passte den richtigen Moment ab, um seinen Rachegelüsten endlich Genugtuung zu gewähren und ein neues Leben einzuleiten. Schließlich kam der Tag, an dem der Barbier endlich zum Zuge kommen sollte, doch verlief es nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Eine wirre Bettlerin platzte in den Salon, noch ehe Charles zum Zuge kommen konnte. Diese Sekunde genügte, dass der verschreckte Richter, der sich wenige Augenblicke zuvor noch vollkommen geborgen fühlte, seinen Hals aus der schlinge ziehen konnte. Wutentbrannt bereitete der Barbier der wirren Frau einen jähen Tod, jedoch realisierte er erst jetzt, was er getan hatte. Vollkommen perplex ging er auf die Knie und nahm die dahin scheidende Frau in seine Arme. Es war seine geliebte Johanna. Verzweiflung trat in Charles' Augen, die sich noch weiter auf seine Frau richteten, nachdem Barkis seinem langjährigen Konkurrenten für immer ausschaltete. Die Zeitungen am nächsten Tag berichteten von einer irren Frau, die nach dem Leben von dem ehrenwerten Richter getrachtet hatte, der den Tod seines Freundes nicht abwenden konnte.
Kapitel III - Kleinkind macht auch Mist
Die Jahre vergingen und Scarlett wuchs langsam zu einem kleinen Mädchen heran, dass jetzt schon das Temperament ihrer Mutter zeigte. Die strenge Erziehung sollte dieses unter Kontrolle bringen, doch brachte dieses Vorgehen nur mäßigen Erfolg. Immer wieder schlich die kleine Blondine nach draußen in den Garten, um sich mit ihrem Spielkameraden Elvis zu treffen. Zusammen jagten sie durch das große Anwesen des Richters und erfanden die wildesten Abenteuer. Wütige Piraten, schauerliche Ungeheuer, böse Hexen oder verzauberte Feen. Selbstredend entging Nana nicht, dass ihre Ziehtochter sich nicht an das hielt, was der Richter ihr immer wieder einbläute, doch ließ die Haushälterin das Kind Kind sein. Solange Barkis arbeitete, bekam er nichts davon mit. Ohnehin redete Scarlett nur mit ihm, wenn es sein musste und nur über notwendige Dinge. Dennoch gab es immer wieder Probleme mit dem bockigen Mädchen, das sich immer wieder Stubenarrest bescherte. Meistens folgte dann ein Essensstreik ihrerseits und vollkommenes Schweigen, was nicht selten dafür sorgte, dass der Richter seine Beherrschung verlor, da er mit dem Kind nicht mehr weiter wusste. Nicht selten kam es vor, dass er die verschmutzte Rose erwischte und sie anschließend gebührend strafte, doch so einfach ließ sich der blonde Wirbelwind nicht unterkriegen. Immer wieder schlich sie sich fort, bis zu dem Tag, an dem Elvis verschwand. Zu Anfang hatte sie daran geglaubt, er sei krank, doch bei einem nächtlichen Ausflug ins Haus der Dimsdales stellte sie fest, dass er einfach nicht mehr da war. Entsetzt stand Scarlett im leeren Zimmer ihres Freundes und brach in Tränen aus. Bisher hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, dass er irgendwann einmal aus ihrem Leben treten könnte. Im Nachthemd und Barfuß schlich das kleine Mädchen sich wieder zurück und verkroch sich für Tage in ihrem Zimmer. Sie verlor den Appetit und verzog kaum noch eine Miene. Der Unterricht, der sie zunehmend langweilte, sorgte nur für spärliche Ablenkung. Viel zu oft wanderte ihr Blick aus dem Fenster und in Gedanken spielte sie erlebte Abenteuer nach. Rose resignierte immer mehr, was Richter Barkis als Erfolg verzeichnete, denn ihr Verhalten passte mit zunehmendem Alter in jenes, welches er sich vorgestellt hatte und wünschte.
Kapitel IV – Ich bin klein, mein Herz ist rein
Weitere Zeit verstrich und mit ihr verging die Enttäuschung über das Verschwinden ihres langjährigen Freundes. Inzwischen lebte Scarlett ein abgeschottetes Leben, das nicht einmal ihr kleiner Wellensittich Muffin bereichern konnte. Das zahme Tier stellte zumeist die einzige Gesellschaft dar, die die heranwachsende Frau hatte. Selbst den Kontakt zu Nana wurde vom Richter eingeschränkt und mehr und mehr fühlte sich Rose selbst wie ein Vogel im Käfig. Doch entging ihr dabei der Irrsinn, welcher Barkis heimsuchte. Der in die Jahre gekommene Mann erkannte in Scarlett zunehmend seine vergangene Liebe wieder, die er sich so sehnlich zurück wünschte, wie sonst nichts auf dieser Welt. Ganz zum Leidwesen von Rosabelle, der die Nähe, die der Richter suchte, ganz und gar nicht behagte. Mit zunehmender Reife wuchs Barkis anormales Interesse, der sich immer mehr mit Zukunftsgedanken beschäftigte, die Scarlett in keinster Weise entsprachen. Der Umbruch kam jedoch erst an dem Tag, an dem Nana einem Herzinfarkt unterlag. Die alte Frau offenbarte Rosabelle eine schreckliche Wahrheit, mit der sie kaum umgehen konnte. Der Richter hatte mit dem Tod ihrer Eltern zu tun gehabt und auch mit dem Verschwinden von Elvis. Er war der Drahtzieher dieser Geschehnisse, um seine eigenen Interessen durchzusetzen, mit nur mäßigem Erfolg. Entsetzt blieb die junge Everglot am Sterbebett ihrer einzigen wirklichen Bezugsperson und noch in derselben Nacht gab sie ein Versprechen ab, das sie ihr weiteres Leben lang berfolgen würde. Nachdem nun Nana aus ihrem Leben getreten war, hielt Rose nichts mehr an diesem Ort, der sie die letzten Jahre so zum verzweifeln gebracht hatte. Hektisch packte sie einige Dinge zusammen, die sie als wichtig erachtet hatte und plünderte einige Rücklagen Barkis, die er in seinem Büro hinterlegt hatte. Ihr letzter Akt in diesem Haus war es, ihren kleinen Vogel Muffin in die Freiheit zu schicken. Wie sie auch, sollte er aus seinem Käfig entschwinden und seine Flügel ausbreiten. Gehüllt in einen alten Mantel und nur mit einem kleinen Koffer als Gepäck suchte Scarlett, die inzwischen das sechzehnte Lebensjahr vollendet hatte, das Weite. Mit Hilfe der Dimsdales konnte sie auf einem kleinen Handelsschiff die Insel verlassen.
Kapitel V – Der Meister der Pfauen
Als unerfahrenes, junges Mädchen, das bisher nichts von der Welt gesehen hatte, war ihr Neuanfang alles andere als einfach. Die Welt, die sich ihr eröffnete, war so weit und anders, als sie sie sich vorgestellt hatte und erschlug Rosabelle förmlich mit ihren unzähligen Eindrücken. Für recht lange Zeit, in der sich Scarlett inzwischen mit dem Kaptain Krosos angefreundet hatte, begleitete sie das Handelsschiff auf seiner Route, welche schließlich im West Blue auf Cosa Nostra endete. Glück für die junge Blondine, dass Krosos den alten Kauz Pao Pao kannte, bei dem sie vorerst als Übergang eine Bleibe bekam. In der Zeit auf dem Schiff hatte die Everglot sich bereits mit dem Umgang mit ihrer Peitsche beschäftigt, welche sie vom Kapitän bekommen hatte. Ursprünglich sollte das eher ein Scherz sein, doch bewies die Jugendliche genug Ehrgeiz, um zu beweisen, dass sie kein verhätscheltes kleines Mädchen mehr war.
Nun hatte sie weitestgehend alle unschönen Erinnerungen in ihrer Heimat zurück gelassen und fand auch bald einen Job in einem kleinen Lokal in der Stadt. Nicht sehr zufriedenstellend und schlecht bezahlt, doch so konnte sie einen kleinen Sold an den alten Meister geben, der sie fortan unter seine Fittiche nahm. Dieser hatte auf dem Hof zwar auch diverse Dinge für Scarlett, die sie zu erledigen hatte, da er sich auf seinen kranken Rücken berief, doch war ihre Leidenschaft eben das Kochen und ganz unentgeltlich wollte sie sich dem großzügigen Greis auch nicht aufdrängen. Dieser lehrte sie in den folgenden Jahren nicht nur, wie sie einigermaßen in dieser Welt zu Recht kam, sondern auch die Kunst, wie man mit einem Fächer kämpfen konnte. Im Laufe der Zeit lebte sich Rose immer mehr ein und auch der Gang zur Arbeit endete nicht mehr in einem Irrlauf durch die kleine Stadt, doch, so ruhig und schön es hier auch war, kam es nie dazu, dass sie ihre Rastlosigkeit los wurde.
Kapitel VI – Rabenfeder
Eines regnerischen Frühlingstages gehabte es sich, dass ein heiseres Piepsen Scarlett auf ihrem Weg nach Hause aufhielt. In einem durchnässten Karton in einer kleinen Gasse entdeckte sie einen kleinen Vogel, der offensichtlich noch auf elterliche Pflege angewiesen war. Zuerst wollte die Blondine weiter gehen und das Tier seinem Schicksal überlassen, doch drehte sie sich seufzend wieder um und brachte es zu Meister Pao Pao. Mit der Aufzucht von Vögeln kannte er sich aus und so zeigte er Rosabelle, wie sie das kleine Tierchen zu pflegen hatte. Ohnehin vermisste sie die Gesellschaft von Muffin, welchen sie vor ihrer Abreise in die Freiheit entlassen hatte. Folgend baute sich zwischen ihr und dem Raben, der nach seiner Leidenschaft für funkelnde Dinge Kurohouseki getauft wurde, eine enge Bindung auf. Diese erklärte sich die Blondine vornehmlich damit, dass diese Art von Raben monogam lebt und sie anscheinend zu ihrer besseren Hälfte auserkoren hat. Koru folgte, sobald er die Schwierigkeiten den Fliegens gemeistert hatte, seiner Besitzerin fortan überall mit hin. Ganz zum Leidwesen von Scarlett, die ein Federvieh in der Küche gar nicht gutheißen kann, doch arrangieren sich die beiden mehr und mehr.
Charakterbild
by WarrenLouw
Schreibprobe
Kleine Finger griffen nach der Kante der alten Tischplatte, die für ein Mädchen dieser Größe ganz schön hoch war, und spannten sich krampfhaft an. Der gesamte Raum war von einem süßen Geruch erfüllt, der einem direkt das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Genau das passierte gerade auch bei Rose die mit aller Kraft versuchte sich hoch zu ziehen, um über die Tischkante zu gucken. Von der Seite beobachtete sie Nana mit einem warmen, mütterlichen Lächeln. Die alte Dame knetete in aller Ruhe den Teig, der von etlichen Schokoladenstückchen durchsetzt war und beim bloßen Anblick einen Gaumenschmaus versprach. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen und Schmollmund ließ sich das Kind wieder hinunter, da sie feststellen musste, dass ihr Versuch vergebens war. Kein einziges fertiges Plätzchen lag auf dem Tisch, nur der leckere Teig, der durch Nanas Hände verwehrt blieb. „Nanaaaaaaaaa“, quängelte das kleine Kind und ließ sich anbei beleidigt auf den Boden fallen. Im Schneidersitz verschränkte sie ihre Arme und durchzog ihre Stirn mit tiefen Falten, während ihre großen blauen Augen sich auf die Haushälterin richteten. Immer noch lächelte diese so sacht und knetete unerschütterlich den Teig weiter.
Ein Schmunzeln schlich sich bei diesen Gedanken auf die Lippen Scarletts, die sich unter einen Baum gelegt hatte und gerade das schöne Wetter genoss. Der Wind brachte sacht die Baumkrone zum rascheln und die Szenerie lud dazu ein, die Augen zu schließen und sich Tagträumereien hinzugeben. Koru, der sich auf einen der Äste platziert hatte, beobachtete in der Ferne einige Passanten, die einen kleinen Feldweg entlang gingen und ihren Hund Gassi führten. Doch wirklich lange währte diese Ruhe nicht, denn schon einige Zeit später wagte es irgendetwas der Everglot im Haar herum zu picken. „Was...?“ Genervt richtete sie sich auf, um zu sehen, wer sie hier störte. Unzählige Augen richteten sich auf sie, ehe der Pfauenhahn seinen unverkennbaren Ruf von sich gab. Das Tier war überdurchschnittlich groß und präsentierte sein volles Rad, bei dem man meinen konnte, jedes einzelne Pfauenauge würde einen Blick auf Rose werfen. „Verzieh dich, du Suppenhuhn...“, antwortete diese nur genervt und ließ sich wieder ins Gras zurück fallen. Der Hahn blieb stehen, stieß wieder seinen pfeifenden Laut aus und plusterte sein Gefieder auf. Die Everglot seufzte tief, denn sie wusste, dass der Meister anscheinend irgendwelche Belange hatte, um die sie sich kümmern sollte. Ohne jegliche Hektik erhob sich die junge Frau und setzte langsam einen Fuß vor den anderen. Ihr Schritte lenkten sie zum Anwesen zurück, während Koru, eben noch eher schläfrig, sich anmutig in die Luft erhob und sich von einer Windböe erfassen ließ.
Persönliche Daten
Name: Everglot
Vorname: Rosabelle Scarlett
Spitzname: Peacock, Rose, Bella
Geburtstag: 13.06.
Alter: 26 Jahre
Größe: 1,70 Meter
Gewicht: 61,2 Kilogramm
Augenfarbe: Grau-blau
Haarfarbe: Blond
Aussehen:
Rosabelle ist wohl im Allgemeinen auf den ersten Blick eine recht attraktive Frau und mit ihren weiblichen Zügen gut ihrem Geschlecht zuzuordnen.
Die hellen, blau-grauen Augen richten sich aufmerksam auf ihre Umgebung und werden von langen Wimpern verziert, während das schmale Gesicht mit den hohen Wangenknochen von goldblondem Haar umspielt wird. Ihre Nase sitzt gerade und mittig über vollen Lippen, die meistens mit einem leichten Lippenstift bedeckt sind und gerne zu einem viel sagenden Grinsen verzogen werden. Zudem zeigen sich, wenn sie lacht, dezente Grübchen an den Seiten ihrer Mundwinkel.
Glücklicher Weise kann Scarlett von sich behaupten, besser ausgestattet zu sein als der Rest der Frauen in ihrer Familie. Proportional große Brüste und ein breites Becken zeichnen sie aus, ebenso wie eine schlanke Statur, die man fast als zierlich bezeichnen könnte, jedoch wirkt sie nicht untrainiert. Ihre langen Beine tun ihr Übriges, um so manche Männerherzen höher schlagen zu lassen. Die blonden, langen Haare werden meistens offen getragen und eher selten zusammen gebunden, geflochten oder mit einer einfachen Spange locker hoch gesteckt. Außerdem trifft man Scarlett relativ selten ohne Handschuhe an, da die junge Köchin auf Hygiene erpicht ist und ihre Hände nur ungern Schmutz aussetzt.Teilweise, wenn es um kleinere Details geht, die es zu entziffern gilt, ist die Blonde aufgrund einer leichten Weitsichtigkeit auf eine Sehhilfe in Form einer Brille angewiesen.
Blutgruppe: 0 Rh Negativ
Besondere Merkmale:
Auffallend an Rose sind zunächst ihre hellen Augen,, ebenso wie ihr allgemeines Erscheinungsbild als ansehnliche Frau, die bisher noch keine äußerlichen Narben vorzuweisen hat. Dafür blitzen dann und wann Teile ihres Tattoos unter ihren Kleidungsstücken hervor. Der Pfau erstreckt sich in verschiedenen Blau- und Grüntönen vom Rücken bis hinunter zur rechten Kniekehle, wobei ihn bisher niemand in seiner vollen Pracht gesehen hat, außer der Tätowiererin selbst, die dieses Kunstwerk gestochen hat. Der Pfau symbolisiert die Auferstehung und Unverweslichkeit der Leibseele und umschreibt damit auch die Unsterblichkeit. Ebenso steht dieser Paradiesvogel für den Himmel, Seligkeit und Glück. Hinzu kommt noch, dass Rosabells Meister Pao Pao diese Tiere extrem schätzt und selbst ein paar auf seinem Anwesen hält. Passend dazu hat er Scarlett einen Kampfstil gelehrt, der verschiedene visuelle Aspekte dieser Vögel mit einbindet und Bewegungsabläufe beinhaltet, deren Namen durch Assoziationen zum Pfau herrühren. Entsprechend hat dieses Tattoo eine tief gehende Bedeutung für die Everglot, die ihn als Glücksbringer, Symbol für ihre neu erlangte Freiheit und als Gedenken an ihren Meister hat stechen lassen.
Zudem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die hübsche Frau gerne und viel raucht. Nur zu oft hat sie einen der Glimmstängel zwischen den schlanken Fingern und pustet anmutig den silbergrauen Dunst in die Luft. Sehr zum Leidwesen ihrer Mitmenschen, doch zeigt sich die Blondine meist verständnisvoll in dieser Hinsicht und achtet darauf, andere nicht zu sehr damit zu belästigen.
Tattoo:
>Bild
Kleidung:
Grundlegend lässt sich vorab sagen, dass die junge Everglot gedeckte Farben präferiert. Niemals würde sie auf die Idee kommen, sich in ein knalliges Pink oder Gelb zu hüllen. Ihr liegen eher Grau- und dunkle Grüntöne. Meistens ist sie in grauer Lederhose und schwarzer Bluse anzutreffen, welche nicht zu wenig ihre femininen Züge betonen und vor allem im oberen Bereich manchmal den einen oder anderen Einblick gewähren. Immer mit von der Partie sind schwarze und recht hoch hakige Stiefel, bei denen sich so mancher fragt, wie man darauf überhaupt laufen kann.
Bei schlechterem Wetter hält dann schon mal ein Mantel her, dessen Kragen artig so liegt, wie es gedacht ist, während strahlender Sonnenschein eher dafür sorgt, dass luftige Kleider aus dem Repertoire geholt werden. Letzteres ist allerdings besonders selten, da Röcke bei Handgreiflichkeiten dann doch zu unpraktisch sind.
Im Normalfall trägt die Blondine außerdem gerne dezenten Goldschmuck. Neben einer Kette, die ein Pfauenauge als Anhänger präsentiert, rasseln so einige Armbänder an ihrem rechten Handgelenk. Eines davon hat mehrere kleine Anhänger, die bei näherem Betrachten Pfauenfedern und diese Tiere in ganzer Gestalt darstellen.
In der Küche trägt die junge Frau eher selten die gängige Berufskleidung. Meistens schützt sie ihre Gewandung mit einer Schürze, während über ihrer Schulter dann häufig ein rot-weißes Touchon hängt, das Allzweck-Accessoire für Köche.
Herkunft und Familie
Verwandte:
Charles Everglot (Ciencia/tot)
Charles war als gerechter Mensch bekannt, der immer an seinen grundlegenden Prinzipien festgehalten und sich als Barbier seinen guten Ruf hart erarbeitet hat. Noch heute spricht man von seinem Geschick mit den Rasiermessern, das von den wohlhabenden Menschen in Ciencia geschätzt wurde. Zusammen mit seiner Liebe Johanna wollte er ein glückliches Dasein führen, bis zu dem Tag, an dem Richter Barkis in sein Leben trat. Aufgrund seiner Verbannung wusste Charles nichts von dem angeblichen Tod seiner Frau und auch nichts über den Verbleib seiner Tochter, wodurch es zu einer Tragödie kam, die nur den Wenigsten bekannt ist. Schlussendlich verlor er im Rahmen dessen sein Leben durch die Hand des Mannes, der jenes zuvor schon zerstört hatte.
Johanna Everglot (Ciencia/tot)
Über ihre Mutter weiß Rose nicht sehr viel. Lediglich ein Foto ist ihr von dieser Frau geblieben und die Schwärmereien ihres Adoptivvaters, die sie als bildhübsche und liebevolle Dame beschrieben. Johannas Leben endete jung und dramatisch durch die Hand ihres geliebten Charles. Verzweiflung und Kummer hatten sie zuerst dazu getrieben, sich mit Arsen zu vergiften. Nach diesem Versuch war sie geistig nicht mehr beisammen und führte als unbekannte Bettlerin, durch ihre Narben nicht wiederzuerkennen, ein armseliges Dasein, bis zur Rückkehr ihres Mannes, der ihr schließlich unbeabsichtigt das Leben nahm.Rosabelle konnte nie verstehen, wie ihre Mutter sie alleine zurück lassen und damit Richter Barkis überlassen konnte. Entsprechend ist die Haltung Scarletts ihr gegenüber recht gespalten.
Richter Barkis (Ciencia/58)
Der Richter, dessen Vorname keinem wirklich bekannt ist, war so gnädig, Rose zu adoptieren, als diese ohne Eltern sonst auf der Straße gelandet wäre. Als Richter besitzt er ein hohes Ansehen in der Stadt und zählt mit zu den einflussreichsten Personen dort. Entsprechend hoch ist auch der Lebensstandart, den er pflegt. Eine prunkvolle Villa, eigene Hausangestellte, die teuersten Speisen und ausgiebige Feiern sollten dies auch allen anderen Mitmenschen zeigen.
Er hat Scarlett maßgeblich erzogen und vor den schädlichen Einflüssen ihrer Umwelt geschützt, was wohl vor allem auf puren Egoismus zurückzuführen ist. Mit den Jahren, die vergingen, veränderten sich zusehends seine Gefühle gegenüber des heranreifenden Mädchens, welches immer mehr seiner Mutter glich. Gefangen in seiner alten Liebe sah er nun jene in Rose, die mit ihrem einige Jahre älteren Vormund nichts anzufangen wusste. Abgesehen von seinen Erziehungsmaßnahmen hatte er sie jedoch niemals angefasst, sondern versuchte stattdessen immer mehr ihr Leben zu kontrollieren, um sie für sich zu haben. Aufgrund dessen ist von Seiten Scarletts das Verhältnis zu ihm ziemlich gestört. Sie hegt weder Vertrauen in ihn, noch kann sie ihn gut leiden. Eher im Gegenteil. Er zählt zu den Personen auf dieser Welt, die sie gut und gerne aus ihrem Leben streichen würde, was sie schließlich dadurch erfüllte, dass sie ihr Leben bei ihm hinter sich ließ.
Nana (Ciencia/tot)
Die Haushälterin war sozusagen der gute Engel in Rosabelles Leben und übernahm kurzer Hand die Rolle der fehlenden Mutter. Da Nana keine eigenen Kinder und an sich einen mütterlichen Charakter hatte, umsorgte sie das kleine Mädchen mit voller Hingabe. Auch wenn das Leben unter Richter Barkis schwierig war, so hatten sie immer wieder schöne Momente und genug Zeit, um Unfug anzustellen. So gesehen war Nana nicht nur Mutterersatz, sondern auch eine gute Spielgefährtin. Während Rosabelle außerhalb ihres Privatunterrichts alle Lehren ihres Vaters vehement verwehrte, sog sie bei Nana alles Wissen auf, dass sie nur kriegen konnte. Da die gelernte Köchin vornehmlich in ihrer Arbeitsstelle Zuhause war, kam es, dass das kleine Mädchen immer mehr Interesse an der Kochkunst entwickelte und ihrem Vorbild nacheiferte. Ein Herzinfarkt war schlussendlich der Grund für Nanas Dahinscheiden.Noch immer hat die Haushälterin eine Vorbildfunktion, jedoch hat Rose nicht vor sich wie jene derartig unterdrücken zu lassen. Ein Verhalten, bei dem ihr jegliches Verständnis fehlt. Davon abgesehen hat Scarlett Nana das Versprechen gegeben, ihren eigenen Weg zu gehen und glücklich zu werden.
Bekannte:
Elvis Dimsdale (Unbekannt/25)
Elvis ist ein alter Spielgefährte Scarletts. Zusammen haben sie im Kindesalter im Garten der Villa des Richters viele Abenteuer erlebt und eine Menge Zeit zusammen verbracht. Beide wussten die gute Küche Nanas zu schätzen und zu genießen. Als das Mädchen schließlich älter wurde, unterband Richter Barkis mehr und mehr den Kontakt der beiden Kinder, sodass dieser schließlich ganz zum erliegen kam. Heute kann sich Rose kaum noch an Elvis erinnern und entsprechend weiß sie nichts über den Verbleib des Jungen, der noch lange Zeit versucht hat irgendwie mit ihr zu kommunizieren. Er verschwand irgendwann plötzlich von einem Tag auf den nächsten. Inzwischen, nachdem die Blondine nun mehr über ihre Vergangenheit und den Verbleib ihrer Eltern erfahren hat, weiß sie, dass Richter Barkis etwas mit seinem Verschwinden zu tun hatte.
Anita und Herbert Dimsdale (Ciencia/53/59)
Die beiden Eltern von Elvis kannte Scarlett nie wirklich nahe, doch haben die beiden ihr entscheidend bei ihrer Flucht von der Insel geholfen, nachdem ihr eigener Sohn spurlos verschwand. Entsprechend ist Rose den beiden gegenüber noch immer zu tiefstem Dank verpflichtet.
Kaptain Krosos (Unbekannt/46)
Der alte Haudegen war so freundlich und hat - wenn auch gegen entsprechendes Kleingeld - Scarlett bei ihrer Flucht geholfen. Neben diversen Sticheleien, die er dem damals etwas verhätschelten Mädchen hat zukommen lassen, hat er sie gelehrt in dieser rauen Welt halbwegs zu Recht zu kommen. Zudem hat er ihr die Möglichkeit eröffnet, bei seinem langjährigen Freund Meister Pao Pao bleiben zu können.
Meister Pao Pao (Cosa Nostra/unbekannt)
Der alte Meister, dessen Alter sowie sein eigentlicher Name nicht bekannt sind, hat in der Zeit, in welcher Scarlett auf Cosa Nostra war, diese in die Grundlagen des Fächerkampfs eingewiesen. Der kleine, klapprig erscheinende Mann mit dem freundlichen Gesicht und seinen Schlitzaugen kann deutlich mehr, als sein Aussehen vermuten lässt. Zudem hat er sich als äußerst mitfühlender und verständnisvoller Mensch erwiesen, dessen raue Trainingsmethoden die junge Everglot zu schätzen gelernt hat. Der kauzige Mann lebt abseits auf dem Land und hält dort einige Pfauen, dessen Schmuck seiner männlichen Vertreter ähnliche Formen aufweisen wie die Fächer, die Pao Pao selbst gestaltet und welche er zum kämpfen benutzt. Die prächtigen, etwas zu groß geratenen und eigenwilligen Vögel sollte man jedoch lieber in Ruhe lassen, da sie dazu neigen fremden Personen den Weg vom Grundstück zu weisen. Ansonsten lässt sich sagen, dass Meister Pao Pao seine Vorliebe für Tee an seine Schülerin weiter gegeben hat, die sich ganz zu seiner Freude einer guten Etikette bediente, zumindest meistens.
Kurohouseki (Bei Scarlett/2)
Der kleine Rabe ist quasi ein Findelkind, dessen sich Scarlett angenommen hat. Inzwischen hat Kuro eine sehr enge Bindung zur Everglot aufgebaut und man könnte sagen, dass der monogam lebende Vogel in ihr eine Art Partnerin sieht. Leider hat das schwarze Federvieh so einige Marotten, mit denen die Everglot sich herumschlagen muss. So kommt es nicht selten vor, dass glitzernde Dinge verschwinden und dann bei Houseki im Nest landen oder er, wenn er denn etwas will und nicht auf genug Verständnis stößt, nach lautem Krächzen einfach für eine Weile davon fliegt. Der Name des Vogels bedeutet "Schwarzes Juwel", was eine Anspielung auf sein schwarzes Federkleid und auf seine Leidenschaft Wertsachen zu klauen ist.
Geburtsort: Ciencia
Geburtsinsel: Ciencia
Geburtsozean: South Blue
Persönlichkeit
Interessen:
Da Lord Barkis oft außer Haus war, war ihm die Leidenschaft seiner Tochter zu Backen und Kochen nicht bekannt. Von Nana hat Rose auch ihr kleines Kochbuch mit alten Rezepten erhalten, welches sie heute noch wie ihren Augapfel hütet und nun versucht mit ausgewählten Formeln zu erweitern. Ihre Lieblingsblume, mit der sie zu gerne auch Tee aufbrüht und kocht, ist die Kamille. In diesem Zuge ist es zudem erwähnenswert, dass Scarlett ohnehin die Vielfalt mag. Es gibt kaum etwas, das sie von Anfang an verschmähen und nicht probieren würde und das auch bei Dingen, bei welchen die meisten vor Ekel die Nase rümpfen würden. Die Passion zu kochen hat auch mit sich gebracht, dass Rose sich zusehends mit Pflanzen beschäftigt, vornehmlich solchen, die zum Verzehr geeignet sind, ebenso wie mit Ernährungswissenschaften im Allgemeinen. Es gibt noch viele Kniffe, die sie noch nicht kennt, aber irgendwann einmal anzuwenden vermag. Unübersehbar ist wohl zudem die Angewohnheit der jungen Frau zu rauchen. Eine schlechte Eigenschaft, könnte man meinen, doch ist dies eines der Dinge in ihrem Leben, auf die sie nicht verzichten möchte und die sie herzlich gerne betreibt. Immerhin gibt es sehr viele verschiedene Tabaksorten zu entdecken, die unzählige Aromen versprühen. Eine weitere Leidenschaft der Everglot stellt das Spielen der Geige dar. Schon in ihren jüngsten Jahren hat man ihr, wenn auch gezwungener Maßen, dieses Instrument beigebracht. Trotz dessen, dass die Anfänge und auch der weitere Verlauf des Lernens viele negative Einflüsse mit sich brachten, stellt das Musizieren einen festen Bestandteil von Scarletts Gewohnheiten und Interessen dar, wenngleich ihre Künste sicherlich nicht ganz ausgereift sind. Es reicht jedoch, um ihr Momente der Ruhe zu verschaffen. Am kreativsten ist Rose vor allem an regnerischen Herbsttagen, an denen sie zu gerne einfach nur vor dem Fenster sitzt und die Eindrücke auf sich wirken lässt. Zu ihren festen Gewohnheiten gehören ebenso Dehnübungen und weitere Ausführungen, um ihre eigene körperliche Fitness zu bewahren, die der Everglot sehr wichtig ist. Fast jeden Morgen werden entsprechende Rituale durchgeführt, bei denen sie nur ungern gestört wird.
Desinteressen:
Gänzlich uninteressant hingegen sind ungebildete Menschen, die zudem noch von Natur aus dumm sind. Rosabelle ist sich ihres Privilegs, eine gute Schulbildung genossen zu haben, durchaus bewusst und hat auch Verständnis, wenn jemand nicht diese Gelegenheit bekommen hat, doch Menschen, die dann auch noch faul oder - im schlimmsten Falle beides - dumm sind, stoßen bei ihr auf herzlich wenig Gegenliebe. Mindestens genauso wenig hat die blauäugige Blondine für Clowns übrig. Aus irgendeinem Grund sind ihr diese Wesen zuwider und lösen bei ihr sogar einen gewissen Grad an Angst aus. Woher das genau kommt, kann sie selbst nicht mehr sagen, weswegen sie es inzwischen so akzeptiert hat und so viele Clowns gibt es auf dieser Welt zum Glück ja nicht. Als anständige Köchin, auch wenn ihr dieser Berufstitel nicht offiziell verliehen wurde, legt Rose auch großen Wert auf Sauberkeit, erst recht in der Küche. Dreck ist da etwas, mit dem sie sich gar nicht anfreunden kann und der auf direktem Wege entsorgt oder im Vorfeld gemieden wird. Beinahe könnte man diese Eigenschaft schon als Putzfimmel bezeichnen. Ferner hat die Blondine ein Problem damit, wenn Lebensmittel verschwendet oder nicht gewürdigt werden. Dazu zählt nicht nur das sinnlose Wegwerfen solcher, sondern auch wenn Menschen sie im übertriebenen Maße in sich hinein stopfen. In diesem Zuge ist es auch so, dass die Everglot Angehörige ihres Berufsstandes verachtet, die gewisse Prinzipien dessen nicht achten. Aufgrund ihrer Vergangenheit hat Rose zudem ein ziemliches Problem mit Männern, die Frauen gegenüber Gewalt anwenden. Ihr ist durchaus bewusst, dass es genügend weibliche Wesen auf dieser Welt gibt, die selbst handgreiflich werden und dass es entsprechend Situationen gibt, in denen gewisse Konfrontationsarten von Nöten sind, doch prinzipiell reagiert die Everglot ziemlich emotional, sollte ihr solch ein Szenario unter die Nase kommen. Zudem ist Scarlett ein ziemlicher Morgenmuffel. Sie kann es nicht ausstehen, wenn man sie zu früh aus dem Schlaf reißt und wird dann nicht selten recht ungemütlich.
Mag:
- Kochen und gutes Essen
- Kulinarische Künste
- Kamille
- Tee
- Botanik
- Ernährungswissenschaften
- Zigaretten
- Herbst
- Regen
- Musik
- Körperliche Fitness
Hasst:
- ungebildete, dumme und faule Menschen
- Clowns
- Dreck
- Verschwenden von/spielen mit Essen
- Menschen, die die Berufsehre des Kochs nicht würdigen oder missachten
- Unrechtmäßige Gewalt, vor allem gegenüber Frauen ausgeübt von Männern
- Zu frühes und unfreiwilliges Aufstehen
Auftreten:
Wenn man Rosabelle begegnet, wird einem recht schnell klar, dass sie sich ihrer Schönheit und der Wirkung auf ihre Mitmenschen durchaus bewusst ist. Von Eifersucht und Hass bis hin zu unsterblicher Liebe hat sie bisher alles erfahren. Ansonsten wirkt sie eher gefasst und ruhig, fast schon etwas kühl, auch wenn das nicht ganz ihrer Persönlichkeit entspricht. Einige sagen auch, sie sei arrogant und hochnäsig, obwohl sie ein eher bodenständiger Mensch ist, der zu hohen Ansprüchen entsagt. Dennoch wirkt sie auf viele wohl anziehend, nicht zuletzt gegenüber der männlichen Bevölkerung. Bei Begegnungen kann man ihre Reaktionen schlecht einfach umschreiben, da diese immer von ihrem Gegenüber abhängen und vom ersten Eindruck. Von überaus freundlich und höflich über einfache Ignoranz bis hin zu überaus unfreundlichen, teilweise auch vulgären Bemerkungen, kann man bei ihr also alles erwarten. Nicht zuletzt, wenn es mal vorkommt, dass ihr Temperament durch schlägt.
Verhalten:
Rose mag ein gefasster, bodenständiger Mensch sein, doch hat sie ihre Gefühle nicht immer ganz unter Kontrolle. Immer mal wieder schlägt ihr Temperament durch, was nicht selten darin endet, dass diverse Gegenstände durch die Luft fliegen und an Wänden zerschellen. Bis sie so weit ist, muss allerdings schon einiges passieren. Abseits dieser Extreme verhält sich die Blondine anderen Gegenüber höflich und freundlich, wenn auch etwas reserviert. Von Hause aus wurde sie schließlich gut erzogen und weiß auch ein respektvolles Verhalten ihr selbst gegenüber zu schätzen. An sich ist es auch meistens nicht allzu schwer mit ihr ins Gespräch zu kommen, sofern sie nicht gerade in einem Stimmungstief hängt oder ihr Gesprächspartner sie schlichtweg nicht interessiert. Anders verhält es sich hingegen mit Personen, die Führungspositionen inne oder von sich aus eine autoritäre Ausstrahlung haben. Selbstredend werden jenen der entsprechende Respekt gezollt, wenngleich die Everglot sich nicht selten eingestehen muss, dass sie mit diesem Vorgehen zwar meistens besser voran kommt, doch resultiert es eben aus dem Erziehungsstil, den man ihr damals hat zukommen lassen. Ab einem bestimmten Grad, der sich schlecht in irgendeiner Weise festlegen lässt, da er maßgeblich von der Situation abhängig ist, keimt in der Blondine auch schon mal Angst auf. In Gefahrensituationen schafft sie es allerdings diese so weit zu kontrollieren, dass ihr das klare Denkvermögen nur selten abhanden gerät. Es passiert eher selten, dass sie kopflos in Situationen hinein rennt.
Wesen:
Schon von Kindesbeinen an wurde Rosabelle ein angemessenes Verhalten eingebläut, wie es sich für ein Mädchen ihres Standes gehörte, vor allem durch die strenge Erziehung und harte Hand ihres Adoptivvaters. Von Essmanieren bis hin zu der Regel, dass Frauen nicht zu reden haben, wenn ein Mann spricht, auf welche sie jedoch getrost pfeift. Sie sagt nicht immer, was sie denkt, sei es um andere nicht zu verletzen oder einfach um eventuellem Ärger aus dem Weg zu gehen. Viel eher kann man ihr ansehen, wenn sie sich ihren Teil dazu denkt und ihre aufmerksamen Augen viel sagende Blicke werfen.
Die Liebe, die sie von ihrem Adoptivvater nicht erfahren hat, holte sich Scarlett bei ihrer selbst ernannten Ziehmutter Nana. Ohne sie hätte Rose auf eine lieblose Kindheit in Gefangenschaft zurückblicken müssen. Dies schlägt sich auch auf ihre Haltung Männern gegenüber nieder. Unzüchtige Neigungen, wie der Richter dies immer schimpfte, gegenüber Frauen hat sie nun nicht, doch schreckt sie nicht selten innerlich vor körperlicher Nähe zurück, die vom männlichen Geschlecht ausgeht. Im Laufe ihres Lebens hat Rose jedoch gelernt, dieses Verhalten zu überspielen. Sei es mit einem höflichen Lächeln oder anderweitigen Gesten. Ansonsten ist Rose meistens zwar ruhig, aber gut gelaunt. Sie versucht in Dingen oft die positiven Aspekte zu finden und gibt erst auf, wenn es ihr wirklich aussichtslos erscheint. Immerhin hat sie in ihrem bisherigen Leben gelernt, dass es ein Fehler ist, frühzeitig aufzugeben und nicht weiter nach Lösungen zu suchen. Nach ihrer Zeit als Kind, in der sie weitestgehend nach dem Verschwinden von Elvis resigniert hatte, ist ihr klar geworden, dass ein solches Verhalten eher kontraproduktiv ist. Erst als sie durch Nanas Tod ihrem Mut wieder gefunden hatte, ist ihr wirklich bewusst geworden, dass erst dieser Schritt, so waghalsig er ihr damals auch erschien, dafür gesorgt hatte, dass sich ihr Leben nun endlich zum guten gewendet hatte. Allerdings sieht sie auch die unschönen Seiten ihrer Handlungen. So hat sie auch heute noch Angst davor, dass Barkis irgendwann wieder auftaucht und noch Heute schreckt sie oft im Schlaf hoch. Im Zuge dessen sehnt sie sich vor allem nach Sicherheit in einer festen und im gewissen Maße kontrollierbaren Umgebung.
Lebensziel:
Zu Anfang, als sie gerade erst ihre Heimat hinter sich gelassen hatte, war Scarlett wie betäubt und ohne jegliches Ziel. Sie wusste nichts mit sich anzufangen und hatte auch keine Idee, wie sie ihr Versprechen einlösen könnte, welches sie ihrer geliebten Nana gegeben hatte. Nichts lag Rose ferner als jenen Schwur zu brechen. Nach einiger Zeit fing sie sich wieder und in einer ruhigen Minute kam ihr in den Sinn, wonach es ihr strebte. Sie liebte das Kochen, was könnte sie also fröhlicher stimmen? Und wie stolz würde es Nana machen, wenn Rose ihr ihren Traum erfüllte und das kleine Kochbuch weiter wachsen ließ? So kam es, dass die junge Frau sich vornahm, möglichst viel von dieser Welt zu sehen und das erlangte Wissen nieder zu schreiben, wobei sie selbstredend ihre Fähigkeiten in der Küche noch verbessern beziehungsweise perfektionieren will. Später einmal, wenn sie mit dem, was sie erreicht hat, zufrieden wäre, würde sie dann eine kleine Familie gründen wollen, die dann hoffentlich von den Einkünften ihres eigenen Restaurants leben könnte.
Stärken und Schwächen
Stärken:
Zum Vorteil anderer hat Scarlett ein geborenes Talent zum Kochen. Ohne Umschweife findet die Blondine passende Gewürze und kombiniert die richtigen Lebensmittel miteinander, auch wenn ihre Kochkünste noch bei Weitem nicht vollkommen ausgereift sind, kann sie sich als passable Köchin vorstellen. Ihr feine Nase sorgt weiter führend für bessere Abstimmungen und den letzten Pfiff. Bei Werke an sich hilft ihr zudem ein weiterer Vorteil: Sie ist um erzogene Linkshänderin und kann dadurch mit beiden Händen gleich gut umgehen. Natürlich ist dies nicht nur in der Küche praktisch, sondern ebenso im Kampf, in dem sie dadurch zum Beispiel ihre beiden Fächer gleichermaßen geschickt führen oder aber bei rechtsseitigen Verletzungen ihre Peitsche einfach mit Links weiter nutzen kann. Dann gibt es auch noch die Leute, die sich fragen, wie zur Hölle Rose überhaupt auf ihren Absätzen laufen und dann auch noch kämpfen kann. Der Grund ist relativ simpel. Schon als Kind neigte sie dazu die Zäune oder Bäume im Garten zu erklimmen und auf diesen zu balancieren. Inzwischen hat sie durch weiteres, gezieltes Training einen ausgesprochen guten Gleichgewichtssinn, der verhindert, dass sie zu schnell aus der Balance kommt, sei es beim einfachen Laufen, Kämpfen oder anderen Dingen. Körperlich lässt sich sagen, neben ihrer Balance, dass sie zwar hinsichtlich ihrer Kraft Defizite aufweist, diese jedoch durch Schnelligkeit und Kampfgeschick wieder auszugleichen weiß. Entsprechend sollte man sie und ihren eigenen Kampfstil nicht zu sehr unterschätzen. Des Weiteren sollte man nicht davon ausgehen, nur weil Scarlett rein äußerlich gewisse Klischees erfüllt, fehle es ihr an Intellekt, denn abgesehen von dem schulischen Wissen, welches sie sich im Laufe ihrer Kindheit angeeignet hat, weiß Rosabelle sehr wohl ihre weiblichen Reize einzusetzen und passt sich gerne den Gegebenheiten an. Wenn es sein muss, dann auch mal in der Form, dass sie ihr Gegenüber in dem Glauben lässt, sie würde aufgrund mangelnden Wissens nicht verstehen, worüber gerade gesprochen wird. An sich ist es ihr ohnehin lieber, man unterschätzt sie, damit sie sich diesen Umstand gegebenen Falls zu nutze machen kann.
Schwächen:
Das sie gut aussieht ist eine Sache, eine andere, dass sich die junge Frau dadurch eine gewisse Eitelkeit angeeignet hat. Sie achtet recht genau auf ihr Äußeres und würde sich niemals gehen lassen. Verkleidungen, die nicht ihrem Standard entsprechen, würde sie nicht tragen wollen und ebenso wäre eine zu schmuddelige Umgebung ein Graus für sie. Daher und aus ihrer Leidenschaft zu kochen rührt auch Rosabells Streben nach Sauberkeit. Chaos ist etwas, mit dem sie leben kann, wenn es allerdings dreckig ist oder gar stinkt, kann das schon einmal in einem Putzrausch ausarten, zumindest wenn es um ihre Bleibe geht. Wenn andere in ihrem Dreck ersticken wollen, können sie das tun und Rose wird es mit einem Nase rümpfen kommentieren. Zum Glück für alle, die es schaffen sie zu reizen, hat Scarlett kein sonderliches Talent dafür auf weite Entfernungen zu treffen, sodass geworfene Messer eher die Wände demolieren als Personenschaden anzurichten, sollte es jemand mal schaffen ihr Temperament zum Ausbruch zu bringen. Ebenso muss sich die Everglot eingestehen, dass sie hinsichtlich ihrer allgemeinen körperlichen Stärke eher zum unteren Mittelmaß gehört. Ein weiteres Manko der jungen Frau ist auch noch ihr Orientierungssinn, der quasi nicht vorhanden ist. Weder kann sie sagen, von wo sie gekommen ist, noch genau in welche Richtung sie muss. Sie musste sich in ihrer Kindheit schließlich nie irgendwo zu Recht finden, da sie ausschließlich in Begleitung unterwegs war. Nun ist sie auch heute noch auf andere angewiesen, wenn es darum geht von A nach B zu kommen. Die offensichtlichste Marotte ist mit Abstand das Rauchen. Zu oft hat sie einen Glimmstängel zwischen den Lippen und verraucht diesen genüsslich. Unangenehm wird es, wenn ihr der Tabak ausgeht. Mit der Zeit wird sie dann immer gereizter, bis sie ihrer Sucht wieder nachgehen kann. Weiterhin lässt sich sagen, dass die Blondine ziemlich mürrisch wird, wenn sie nicht ausschlafen kann. Neben ihrem meist dann zerzausten Äußeren ist sie unausgeschlafen äußerst barsch und man sollte sie besser nicht ärgern, denn zu solchen Zeitpunkten ist sie wesentlich reizbarer als sonst.
Klassen
Kampfklasse: Schläger
Jobklasse: Koch
Biographie
Kapitel I – Es war einmal... [Geburt bis 3. Lebensjahr]
Kapitel II – Bittersüße Rache [3. bis 6. Lebensjahr]
Kapitel III – Kleinkind macht auch Mist [6. bis 10. Lebensjahr]
Kapitel IV – Ich bin klein, mein Herz ist rein [10. bis 16. Lebensjahr]
Kapitel V – Der Meister der Pfauen [16. bis 24. Lebensjahr]
Kapitel VI – Rabenfeder [24. bis 26. Lebensjahr]
Kapitel I – Es war einmal...
Ciencia, die Stadt, in der man Analphabeten vergeblich sucht, ist der Ausgangspunkt dieser Geschichte, die eine junge Liebe beschreibt, die ungeahnte Wendungen nahm. Dies war die Stadt, in der sich Charles und Johanna das erste Mal trafen. Die junge Tochter aus bescheidenem Hause und der gerade eingereiste Barbier, der hier sein Glück wagen wollte und es augenscheinlich auch fand. Seine bildhübsche Frau war sein Ein und Alles, sein Leben. Charles konnte es kaum fassen, wie gut das Schicksal es mit ihm meinte und schon bald stellte sich auch schon der Nachwuchs bei dem jungen Paar ein, welches sich kurz zuvor im kleinen Kreis vermählt hatte. Das Wunschkind sollte Rosabelle Scarlett Everglot heißen und ein beschauliches Leben inmitten einer kleinen, zufriedenen Familie haben. Doch damit war die schöne Zeit auch schon vorbei, denn Richter Barkis hatte ebenfalls die Schönheit Johannas erkannt. Er war schier vernarrt in sie und während Charles arbeitete, himmelte er die junge Mutter an. Jeden Tag schickte er ihr Blumen und stand vor dem Fenster der kleinen Dachgeschosswohnung, bis Johanna immer mehr von ihren Gefühlen hin und her gerissen war. Zwischen der Liebe zu ihrem Mann und dem Mitleid gegenüber dem so euphorischen, sympathischen Richter. Eines Tages jedoch wurde Charles vor den Augen Johannas verhaftet und abgeführt. Ihm wurden Betrug im schweren Maße und diverse andere kleine Räubereien vorgeworfen. Ohne jegliche stichhaltige Beweise wurde er noch am selben Tag von der Insel verbannt, wobei ihm keine wirkliche Chance gelassen wurde, sich zu erklären. Johanna traf dieser Schicksalsschlag hart und sie wandte sich, gefangen in Trauer und Verzweiflung, dem Mann zu, der zu diesem Zeitpunkt für sie da war: Richter Barkis. Anscheinend wollte das Schicksal ihr ein reicheres Leben bescheren, auch wenn sie der Verlust ihrer großen Liebe tief getroffen hatte. In keinster Weise konnte sie sich bis zum letzten Augenblick erklären, wie es nur dazu kommen konnte und wie sie Charles nur so schlecht hatte einschätzen können.
Erst jetzt offenbarte sich der düstere Charakter, der hinter der Fassade des ehrbaren und einflussreichen Richters verbarg. Es war nicht nur sein einnehmendes Wesen, sondern noch weitaus tiefere Abgründe, in die Johanna blicken musste und die sie immer weiter verzweifeln ließen, bis sie zu dem Schluss kam, dass es nur noch einen Ausweg für sie gab. Sie konnte einfach nicht mehr mit dieser Schande leben und wusste ihre Tochter in den liebevollen Händen Nanas, die sich, selbst kinderlos, oft um die Kleine kümmerte. Eines verregneten Tages suchte Johanna die Apotheke auf, die sich in derselben Straße befand wie das Haus, in dem sie zuvor mit ihrem geliebten und vergangenen Ehemann gelebt hatte. Arsen sollte ihrer Schmach ein Ende bereiten, doch scheiterte ihr Versuch. Die unglückliche Mutter wurde gefunden und erholte sich, soweit es eben ging. Sie erlitt bleibende Schäden und lebte nun, durch das Gift kaum noch zu erkennen, als verrückte Bettlerin weiterhin in der Stadt.
Kapitel II – Bittersüße Rache
Jahre später erst fand sich der Verbannte Charles wieder in seiner Heimatstadt ein. Jene, die ihn kannten, hätten ihn als vollkommen anderen Menschen beschrieben. Er war sichtlich gealtert, seine Gesichtszüge waren härter und verbittert. Inzwischen war er sich dessen bewusst, was geschehen war und nur die Liebe zu seiner Frau und seiner Tochter hatten ihn davor bewahrt, seiner Existenz ein Ende zu setzen. Umso mehr entsetzte ihn die Nachricht, dass seine Frau dahin geschieden sein soll, doch dauerte es nicht lange, bis Wut in ihm aufkochte. Er kannte den Drahtzieher hinter seiner Misere und noch mehr erboste es ihn, dass seine Tochter beim Richter lebte. Charles ließ sich Zeit und holte unter anderem Namen das letzte Relikt seiner Existenz aus seiner noch immer leer stehenden Wohnung. In all den Jahren hatte sich kein Mieter gefunden, denn es ging das Gerücht um, dass Geister dort oben hausten. Geschützt unter dem abgetretenen Holzboden hatte der Barbier seine Messer versteckt. Alte Freunde, wie er sie nannte und schon bald sollten sie ihr letztes Werk für ihn vollbringen. Sein Größtes. Es bedurfte einiger Tricks, um an den Richter heran zu kommen, wobei Charles die Tatsache half, dass keiner den in die Jahre gekommenen Barbier mehr wirklich erkannte. Selbst dem Richter entging, wer sich in seiner Stadt wieder eingefunden hatte. Kaum jemand schöpfte Verdacht, dass sich hinter dem neuen Künstler ein alter Bekannter verbarg. So war es nicht allzu schwer Barkis näher zu kommen, bei dem es ohnehin ein Leichtes war sich mit Schmeicheleien seine Gunst zu erwerben. Doch Charles blieb geduldig und passte den richtigen Moment ab, um seinen Rachegelüsten endlich Genugtuung zu gewähren und ein neues Leben einzuleiten. Schließlich kam der Tag, an dem der Barbier endlich zum Zuge kommen sollte, doch verlief es nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Eine wirre Bettlerin platzte in den Salon, noch ehe Charles zum Zuge kommen konnte. Diese Sekunde genügte, dass der verschreckte Richter, der sich wenige Augenblicke zuvor noch vollkommen geborgen fühlte, seinen Hals aus der schlinge ziehen konnte. Wutentbrannt bereitete der Barbier der wirren Frau einen jähen Tod, jedoch realisierte er erst jetzt, was er getan hatte. Vollkommen perplex ging er auf die Knie und nahm die dahin scheidende Frau in seine Arme. Es war seine geliebte Johanna. Verzweiflung trat in Charles' Augen, die sich noch weiter auf seine Frau richteten, nachdem Barkis seinem langjährigen Konkurrenten für immer ausschaltete. Die Zeitungen am nächsten Tag berichteten von einer irren Frau, die nach dem Leben von dem ehrenwerten Richter getrachtet hatte, der den Tod seines Freundes nicht abwenden konnte.
Kapitel III - Kleinkind macht auch Mist
Die Jahre vergingen und Scarlett wuchs langsam zu einem kleinen Mädchen heran, dass jetzt schon das Temperament ihrer Mutter zeigte. Die strenge Erziehung sollte dieses unter Kontrolle bringen, doch brachte dieses Vorgehen nur mäßigen Erfolg. Immer wieder schlich die kleine Blondine nach draußen in den Garten, um sich mit ihrem Spielkameraden Elvis zu treffen. Zusammen jagten sie durch das große Anwesen des Richters und erfanden die wildesten Abenteuer. Wütige Piraten, schauerliche Ungeheuer, böse Hexen oder verzauberte Feen. Selbstredend entging Nana nicht, dass ihre Ziehtochter sich nicht an das hielt, was der Richter ihr immer wieder einbläute, doch ließ die Haushälterin das Kind Kind sein. Solange Barkis arbeitete, bekam er nichts davon mit. Ohnehin redete Scarlett nur mit ihm, wenn es sein musste und nur über notwendige Dinge. Dennoch gab es immer wieder Probleme mit dem bockigen Mädchen, das sich immer wieder Stubenarrest bescherte. Meistens folgte dann ein Essensstreik ihrerseits und vollkommenes Schweigen, was nicht selten dafür sorgte, dass der Richter seine Beherrschung verlor, da er mit dem Kind nicht mehr weiter wusste. Nicht selten kam es vor, dass er die verschmutzte Rose erwischte und sie anschließend gebührend strafte, doch so einfach ließ sich der blonde Wirbelwind nicht unterkriegen. Immer wieder schlich sie sich fort, bis zu dem Tag, an dem Elvis verschwand. Zu Anfang hatte sie daran geglaubt, er sei krank, doch bei einem nächtlichen Ausflug ins Haus der Dimsdales stellte sie fest, dass er einfach nicht mehr da war. Entsetzt stand Scarlett im leeren Zimmer ihres Freundes und brach in Tränen aus. Bisher hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, dass er irgendwann einmal aus ihrem Leben treten könnte. Im Nachthemd und Barfuß schlich das kleine Mädchen sich wieder zurück und verkroch sich für Tage in ihrem Zimmer. Sie verlor den Appetit und verzog kaum noch eine Miene. Der Unterricht, der sie zunehmend langweilte, sorgte nur für spärliche Ablenkung. Viel zu oft wanderte ihr Blick aus dem Fenster und in Gedanken spielte sie erlebte Abenteuer nach. Rose resignierte immer mehr, was Richter Barkis als Erfolg verzeichnete, denn ihr Verhalten passte mit zunehmendem Alter in jenes, welches er sich vorgestellt hatte und wünschte.
Kapitel IV – Ich bin klein, mein Herz ist rein
Weitere Zeit verstrich und mit ihr verging die Enttäuschung über das Verschwinden ihres langjährigen Freundes. Inzwischen lebte Scarlett ein abgeschottetes Leben, das nicht einmal ihr kleiner Wellensittich Muffin bereichern konnte. Das zahme Tier stellte zumeist die einzige Gesellschaft dar, die die heranwachsende Frau hatte. Selbst den Kontakt zu Nana wurde vom Richter eingeschränkt und mehr und mehr fühlte sich Rose selbst wie ein Vogel im Käfig. Doch entging ihr dabei der Irrsinn, welcher Barkis heimsuchte. Der in die Jahre gekommene Mann erkannte in Scarlett zunehmend seine vergangene Liebe wieder, die er sich so sehnlich zurück wünschte, wie sonst nichts auf dieser Welt. Ganz zum Leidwesen von Rosabelle, der die Nähe, die der Richter suchte, ganz und gar nicht behagte. Mit zunehmender Reife wuchs Barkis anormales Interesse, der sich immer mehr mit Zukunftsgedanken beschäftigte, die Scarlett in keinster Weise entsprachen. Der Umbruch kam jedoch erst an dem Tag, an dem Nana einem Herzinfarkt unterlag. Die alte Frau offenbarte Rosabelle eine schreckliche Wahrheit, mit der sie kaum umgehen konnte. Der Richter hatte mit dem Tod ihrer Eltern zu tun gehabt und auch mit dem Verschwinden von Elvis. Er war der Drahtzieher dieser Geschehnisse, um seine eigenen Interessen durchzusetzen, mit nur mäßigem Erfolg. Entsetzt blieb die junge Everglot am Sterbebett ihrer einzigen wirklichen Bezugsperson und noch in derselben Nacht gab sie ein Versprechen ab, das sie ihr weiteres Leben lang berfolgen würde. Nachdem nun Nana aus ihrem Leben getreten war, hielt Rose nichts mehr an diesem Ort, der sie die letzten Jahre so zum verzweifeln gebracht hatte. Hektisch packte sie einige Dinge zusammen, die sie als wichtig erachtet hatte und plünderte einige Rücklagen Barkis, die er in seinem Büro hinterlegt hatte. Ihr letzter Akt in diesem Haus war es, ihren kleinen Vogel Muffin in die Freiheit zu schicken. Wie sie auch, sollte er aus seinem Käfig entschwinden und seine Flügel ausbreiten. Gehüllt in einen alten Mantel und nur mit einem kleinen Koffer als Gepäck suchte Scarlett, die inzwischen das sechzehnte Lebensjahr vollendet hatte, das Weite. Mit Hilfe der Dimsdales konnte sie auf einem kleinen Handelsschiff die Insel verlassen.
Kapitel V – Der Meister der Pfauen
Als unerfahrenes, junges Mädchen, das bisher nichts von der Welt gesehen hatte, war ihr Neuanfang alles andere als einfach. Die Welt, die sich ihr eröffnete, war so weit und anders, als sie sie sich vorgestellt hatte und erschlug Rosabelle förmlich mit ihren unzähligen Eindrücken. Für recht lange Zeit, in der sich Scarlett inzwischen mit dem Kaptain Krosos angefreundet hatte, begleitete sie das Handelsschiff auf seiner Route, welche schließlich im West Blue auf Cosa Nostra endete. Glück für die junge Blondine, dass Krosos den alten Kauz Pao Pao kannte, bei dem sie vorerst als Übergang eine Bleibe bekam. In der Zeit auf dem Schiff hatte die Everglot sich bereits mit dem Umgang mit ihrer Peitsche beschäftigt, welche sie vom Kapitän bekommen hatte. Ursprünglich sollte das eher ein Scherz sein, doch bewies die Jugendliche genug Ehrgeiz, um zu beweisen, dass sie kein verhätscheltes kleines Mädchen mehr war.
Nun hatte sie weitestgehend alle unschönen Erinnerungen in ihrer Heimat zurück gelassen und fand auch bald einen Job in einem kleinen Lokal in der Stadt. Nicht sehr zufriedenstellend und schlecht bezahlt, doch so konnte sie einen kleinen Sold an den alten Meister geben, der sie fortan unter seine Fittiche nahm. Dieser hatte auf dem Hof zwar auch diverse Dinge für Scarlett, die sie zu erledigen hatte, da er sich auf seinen kranken Rücken berief, doch war ihre Leidenschaft eben das Kochen und ganz unentgeltlich wollte sie sich dem großzügigen Greis auch nicht aufdrängen. Dieser lehrte sie in den folgenden Jahren nicht nur, wie sie einigermaßen in dieser Welt zu Recht kam, sondern auch die Kunst, wie man mit einem Fächer kämpfen konnte. Im Laufe der Zeit lebte sich Rose immer mehr ein und auch der Gang zur Arbeit endete nicht mehr in einem Irrlauf durch die kleine Stadt, doch, so ruhig und schön es hier auch war, kam es nie dazu, dass sie ihre Rastlosigkeit los wurde.
Kapitel VI – Rabenfeder
Eines regnerischen Frühlingstages gehabte es sich, dass ein heiseres Piepsen Scarlett auf ihrem Weg nach Hause aufhielt. In einem durchnässten Karton in einer kleinen Gasse entdeckte sie einen kleinen Vogel, der offensichtlich noch auf elterliche Pflege angewiesen war. Zuerst wollte die Blondine weiter gehen und das Tier seinem Schicksal überlassen, doch drehte sie sich seufzend wieder um und brachte es zu Meister Pao Pao. Mit der Aufzucht von Vögeln kannte er sich aus und so zeigte er Rosabelle, wie sie das kleine Tierchen zu pflegen hatte. Ohnehin vermisste sie die Gesellschaft von Muffin, welchen sie vor ihrer Abreise in die Freiheit entlassen hatte. Folgend baute sich zwischen ihr und dem Raben, der nach seiner Leidenschaft für funkelnde Dinge Kurohouseki getauft wurde, eine enge Bindung auf. Diese erklärte sich die Blondine vornehmlich damit, dass diese Art von Raben monogam lebt und sie anscheinend zu ihrer besseren Hälfte auserkoren hat. Koru folgte, sobald er die Schwierigkeiten den Fliegens gemeistert hatte, seiner Besitzerin fortan überall mit hin. Ganz zum Leidwesen von Scarlett, die ein Federvieh in der Küche gar nicht gutheißen kann, doch arrangieren sich die beiden mehr und mehr.
Charakterbild

by WarrenLouw
Schreibprobe
Kleine Finger griffen nach der Kante der alten Tischplatte, die für ein Mädchen dieser Größe ganz schön hoch war, und spannten sich krampfhaft an. Der gesamte Raum war von einem süßen Geruch erfüllt, der einem direkt das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Genau das passierte gerade auch bei Rose die mit aller Kraft versuchte sich hoch zu ziehen, um über die Tischkante zu gucken. Von der Seite beobachtete sie Nana mit einem warmen, mütterlichen Lächeln. Die alte Dame knetete in aller Ruhe den Teig, der von etlichen Schokoladenstückchen durchsetzt war und beim bloßen Anblick einen Gaumenschmaus versprach. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen und Schmollmund ließ sich das Kind wieder hinunter, da sie feststellen musste, dass ihr Versuch vergebens war. Kein einziges fertiges Plätzchen lag auf dem Tisch, nur der leckere Teig, der durch Nanas Hände verwehrt blieb. „Nanaaaaaaaaa“, quängelte das kleine Kind und ließ sich anbei beleidigt auf den Boden fallen. Im Schneidersitz verschränkte sie ihre Arme und durchzog ihre Stirn mit tiefen Falten, während ihre großen blauen Augen sich auf die Haushälterin richteten. Immer noch lächelte diese so sacht und knetete unerschütterlich den Teig weiter.
Ein Schmunzeln schlich sich bei diesen Gedanken auf die Lippen Scarletts, die sich unter einen Baum gelegt hatte und gerade das schöne Wetter genoss. Der Wind brachte sacht die Baumkrone zum rascheln und die Szenerie lud dazu ein, die Augen zu schließen und sich Tagträumereien hinzugeben. Koru, der sich auf einen der Äste platziert hatte, beobachtete in der Ferne einige Passanten, die einen kleinen Feldweg entlang gingen und ihren Hund Gassi führten. Doch wirklich lange währte diese Ruhe nicht, denn schon einige Zeit später wagte es irgendetwas der Everglot im Haar herum zu picken. „Was...?“ Genervt richtete sie sich auf, um zu sehen, wer sie hier störte. Unzählige Augen richteten sich auf sie, ehe der Pfauenhahn seinen unverkennbaren Ruf von sich gab. Das Tier war überdurchschnittlich groß und präsentierte sein volles Rad, bei dem man meinen konnte, jedes einzelne Pfauenauge würde einen Blick auf Rose werfen. „Verzieh dich, du Suppenhuhn...“, antwortete diese nur genervt und ließ sich wieder ins Gras zurück fallen. Der Hahn blieb stehen, stieß wieder seinen pfeifenden Laut aus und plusterte sein Gefieder auf. Die Everglot seufzte tief, denn sie wusste, dass der Meister anscheinend irgendwelche Belange hatte, um die sie sich kümmern sollte. Ohne jegliche Hektik erhob sich die junge Frau und setzte langsam einen Fuß vor den anderen. Ihr Schritte lenkten sie zum Anwesen zurück, während Koru, eben noch eher schläfrig, sich anmutig in die Luft erhob und sich von einer Windböe erfassen ließ.
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