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Rin Ivasaki

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Rin Ivasaki

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Charakterdatenblatt


Persönliche Daten

Name: Ivasaki
Vorname: Rin
Spitzname: Sturmkrähe, Strumhexe


Geburtstag: 12. November
Alter: 23 Jahre
Größe: 175 cm
Gewicht: 60 kg

Augenfarbe: Gelb
Haarfarbe: Grünlich

Aussehen:
Rin ist stattlich gebaut. Unter der hellen, glatten Haut scheinen ihre Muskeln hervor, doch dominieren sie ihr Erscheinungsbild nicht. Die enge Kleidung, die sie zu tragen pflegt und die fast einer Uniform gleicht, hebt ihr schlankes Erscheinungsbild noch weiter hervor. Das Gesicht ist weich geschnitten, keine sichtbaren Narben verunstalten ihr Antlitz. Die gelben Augen und die grünlich schimmernden Haare geben ihr ein Hauch unirdischer Schönheit.
Ihr fast engelhaftes Erscheinungsbild wird nur durch den Ausdruck in ihren Augen zerstört. Die beiden gelben Spiegel der Seele blicken mit der Gleichgültigkeit einer Person, die schon viel von der Brutalität dieser Welt gesehen hatte, auf die Welt um sich herum. Wenn sie lächelt erreicht dieses Lächeln nie ihre Augen.

Blutgruppe: B+

Besondere Merkmale:
Außer ihrem, wohl gewöhnungsbedürftigen, Erscheinungsbild hat sie noch ein weiteres, auffälliges Merkmal, eine Narbe in Form eines sich öffnenden Flügels (siehe Bild) auf der Stirn. Diese weiß sie geschickt unter ihren fast in die Augen fallenden Haarsträhnen zu verstecken. Dieses Zeichen hatte sie von der ersten Mannschaft, der sie beigetreten war, erhalten, bevor sie sie über Board geworfen haben um den Sturm zu besänftigen. Zusätzlich zu diesem offensichtlichen Mal ist die Haut ihres Rückens von duzenden kreuz und quer verlaufenden Narben durchzogen, die von der Misshandlung der Piraten zeugen.

Kleidung:
Rin legt genauso viel Wert auf ihre Kleidung, wie auf ihr Aussehen. Wie schon vorher erwähnt, trägt sie meist einen engen Hosenanzug, der ihren Körper betont und sie gleichzeitig nicht in ihren Bewegungen behindert. Der Stoff ist immer sauber, auch wenn die Farben des Anzuges durch den Wind und Wetter auf hoher See ausgebleicht wurden.


Herkunft und Familie

Verwandte:
Rin hatte keine Blutsverwandten. Rin wurde von den Geschwistern Amaya und Ren gefunden und sie erfuhr weder von den Umständen, noch davon, dass sie keine Blutsverwandte sind. Die beiden Geschwister hatten schon sieben Jahre auf der Straße gelebt, als sie fast wortwörtlich über das damals knapp zweijährige, weinende Kind, gestolpert waren.

Ren Ivasaki (36 Jahre, verstorben)
Ren, der große Bruder, war der Strengere von den beiden Geschwistern. Er sorgte dafür, dass das wenig Geld, das sie durch Arbeit auf den Feldern, durch Betteln oder durch andere Quellen einnahmen, so lange wie möglich hielte. Viele hätten ihn als streng, stur und vor allem als geizig bezeichnet, doch für Rin war er der beste Bruder, den sie sich vorstellen konnte.
Er passte als großer Bruder auf Rin auf, achtete drauf, dass er sie nicht in die zwielichtigen Geschäfte, die er ab und an tätigen musste um das Überleben der Familie zu sicher, nicht hineinzog. Dies ging so weit, dass er sie und Amaya bei dem letzten Einbruch, bei dem die Bande von der Marine zur Strecke gebracht wurde, aus der Schusslinie brachte.

Amaya Ivasaki (36 Jahre, verstorben)
Amaya ist die Zwillingsschwester von Ren, zumindest war das, was ihr Amaya erzählt hatte. Sie hatte keine Ähnlichkeit zu ihrem Bruder, weder im Aussehen noch in ihrem Auftreten. Das Gegenpol zu dem Erhalter der Familie bildend, war sie es, die Ren in seine Schranken weißte, wenn er ihrer Meinung nach zu weit ging. Sie war es gewesen, die das weinende Kind hochgehoben und getröstet hatte. Sie war es gewesen, die auf die kleine Rin aufgepasst hatte, während Ren zum Pflücken auf die Plantagen ging. Amaya bildete den ruhenden Pol der kleinen Familie, den Dreh- und Angelpunkt der beiden anderen Existenzen.
Bei dem Überfall wo Ren, Amaya und der Rest der Bande von der Marine erschossen worden waren, war sie es gewesen, die Rin zur Flucht gezwungen hatte.

Geburtsort: Orange
Geburtsinsel: Orange
Geburtsozean: East Blue


Persönlichkeit

Interessen:
Rin arbeitet für ihr Leben gerne mit Holz. Seien es einfache Schnitzarbeiten, das Ausbessern von Dächern oder gar die Reparaturen an Schiffen, sie kann sich für alle Arbeiten begeistern. Entgegen ihres normalen Auftretens scheut sich Rin bei diesen Aufgaben nicht, Andere um Hilfe zu bitten.
Ansonsten liebt sie es dem Himmel, sei es nun bei Tag den Wolken oder bei Nacht den Sternen, zuzuschauen. Sie übt täglich mit ihren beiden Pistolen, auch wenn sie in Ermangelung an Schießpulver für diese, keine Schießübungen absolvieren kann. Zusätzlich zu den beiden Waffen übt sie sich noch auch im Messerwerfen. Ihr Ziel ist es nie wieder so machtlos zu sein, wie in der Nacht des Überfalles, dass sie nie wieder auf die Opfer Anderer, ihr lieb gewordenen Menschen, angewiesen ist.

Desinteressen:
Das größte Desinteresse von Rin gilt wohl den gesellschaftlichen Werten. Rin hat kein Problem damit, die Menschen, die mehr als genug Geld zu besitzen scheinen, genau um dieses zu erleichtern. Doch waltet sie immer Vorsicht mit dem gestohlenen Geld um nicht damit aufzufallen und die Interesse der Marine oder der lokalen Polizei zu erwecken.
Dem Ehrenkodex der Piraten steht sie mit einem Misstrauen, das an Verachtung zu grenzen scheint, gegenüber. Für sie ist das nichts mehr als ein Stück Papier, auf dem schöne Worte niedergeschrieben worden sind. So lange keine tödliche Macht hinter diesen Worten steht, ist sie nicht mehr und nicht weniger als das was sie zu sein scheint, ein Blatt beschriebenes Papier.
Rin hat schon früh auf der Straße gelernt, dass ein Menschenleben keinen Wert hat und das macht sie, gepaart mit dem Fehlen von jeglichen sozialen Werten, zu einer eiskalten Mörderin. Sie schreckt nicht davor zurück Gewalt anzuwenden um ihr Ziel zu erreichen und hierbei setzt sie alles daran ihren Gegner schnell und effektiv zu töten. Das Wort „Gnade“ kennend versteht sie doch den Sinn hinter diesem nicht. Doch heißt dies nicht, dass sie grundlos töten würde. Ein Toter zieht mehr Aufmerksamkeit an, als ein kleiner Diebstahl und diese Art von Interesse ist das, was man vermeiden muss, wenn man überleben will.

Mag:

  • Gutes Essen
  • hin und wieder ein Glas Rum
  • ihre Pistolen und ihre Wurfmesser
  • ihre selbst geschnitzte Pfeife und süßen Pfeifentabak

Hasst:

  • Die Marine
  • verschwenderischen Luxus
  • abergläubige Menschen
  • Autoritätspersonen
  • Menschen, die anderen ihre Meinung aufzwingen wollen

Auftreten:
Wenn der erste Eindruck zählt, dann kann man sich sicher sein, dass man Rin nicht mögen wird. Sie hasst es von Fremden in ein Gespräch verwickelt zu werden. Ihre Antwort besteht dann meist in einer knappen, abweisenden, meist auch verletzenden Antwort
Die junge Frau zeigt Fremden gegenüber nie Gefühlsregungen, einzig eine tiefe Gleichgültigkeit scheint sie, wie eine Wolke, zu umgeben. Auch scheut sie sich nicht dafür, ihrem Gesprächpartner ins Wort zu fallen und ihr so zu unterbrechen. Dies, gepaart mit dem Misstrauen, das sie allen um sich herum entgegenbringt macht sie zu einer schlechten Begleiterin.

Verhalten:
Ihr Verhalten gegenüber denen, die sie kennt und vielleicht auch schon als Freund bezeichnet, ist ein Hauch weicher. Sie lässt sie ausreden, antwortet aber immer nur knapp, wenn auch meist der gleichgültige Ausdruck aus ihrer Stimme verschwindet, und gibt nur Wenig von ihrem wirklichen Selbst preis. Sobald man die erste harte Schale durchbrochen hat, findet man in ihr eine gute, wenn auch stille, Freundin, auf die man sich verlassen kann. Sie liebt ihre Arbeit über alles und so kann es passieren, dass sie die ganze Nacht damit verbringt eine halbfertige Schnitzarbeit mit ihrem Schnitzmesser zu bearbeiten

Wesen:
Oberflächlich erscheint sie eigensinnig und stur. Wenn Rin von etwas wirklich überzeugt ist, ist es unmöglich sie nur durch Worte von ihrem tun abzuhalten oder sie umzustimmen. Doch im Gegensatz zu ihrem Auftreten, überlegt sie sich jedes ihrer Schritte im Voraus und hinter dem gleichgültigen Blick verbirgt sich ein wacher Geist, das die Welt um sie herum unter der Maske hervor misstrauisch beobachtet.
Die Schutzmauer, die ihr wahres Ich vor der Umwelt hinter der aufgesetzten Gleichgültigkeit verbirgt, ist über die Jahre immer härter geworden. Heute, nach etlichen Jahren, die sie in dieser harten und ungerechten Welt verbracht hatte, ist die Maske zu einem Teil von ihr selbst geworden, so tief in ihrem Wesen verankert, und so alltäglich wie das Atmen selbst.


Stärken und Schwächen

Stärken:
Rin größte Stärke ist ihr Augenmaß. Ein Blick genügt ihr meist um die Größe eines Balkens genau abzuschätzen, genauso wie sie mit einem Blick die Entfernung zwischen sich um ihrem Ziel ermitteln kann. Diese Fähigkeit macht sie zu einer guten, wenn auch untrainierten Schützen. Zurzeit kann sie ein Ziel auf zehn Metern vielleicht noch treffen, wenn sich dieser ruhig verhält.
Besser kann sie mit ihren Wurfmessern umgehen, mit denen sie in ihrer Kindheit viel Zeit geübt hatte. Die Dolche, die nicht weiter sind als kleine beidseitig geschliffene Klingen hat sie immer bei sich, um auf diese Ausweichen zu können, sollte sie keine Munition mehr für ihre Pistolen haben.
Der Umstand, dass sie Beidhändig ist erlaubt ihr, ihre Werkzeuge und Waffen mit beiden Händen gleich gut zu führen vermag. Doch bevorzugt sie ihre Waffen mit der rechten Hand zu führen.

Schwächen:
Rin größte Schwäche in einem Kampf ist ihre panische Angst davor, dass sie geschnitten werden könnte. Diese Angst, die tief in ihr Unterbewusstsein verankert ist, hat ihren Ursprung in der Zeit bevor sie von den beiden Geschwistern aufgenommen worden war. Sie hatte den Tod ihrer Eltern, die durch die Messer von Wegelagerern gestorben sind mit angesehen und diese Erinnerung hat sie tief geprägt. Für nicht und niemanden würde sie sich freiwillig auf einen Nahkampf einlassen. Sollte ihr einmal eine Klinge zu nahe kommen, so verfällt sie fast augenblicklich in Panik und ergreift blind die Flucht, dabei alles und jeden in Stich lassend.
Sie ist jedem Menschen, aber vor allem Männern und Piraten gegenüber äußerst misstrauisch und sie fast nur schwer vertrauen in Andere. Ihr Leben würde sie niemanden blindlings anvertrauen. Am Liebsten wäre sie irgendwo vollkommen alleine, wo sie sich keinem Anderen anvertrauen muss, wo sie nur für sich selber leben kann, befreit von den Bürden der Gesellschaft.
Als eine weitere Schwäche könnte man ihre Leidenschaft zu ihrer Arbeit, die fast an Besessenheit grenzt, nennen. Sie liebt es Holz zu bearbeiten, es mit ihren Händen zu formen, bis es zu dem geworden ist, was sie in dem erst, rohen Stück gesehen hatte.


Klassen

Kampfklasse: Gauner
Jobklasse: Zimmermann


Geschichte

Man sagt, im Augenblick des Todes läuft das eigene Leben vor einem ab. Es stimmt, es stimmt alles, was man sich über den Tod erzählt, denn ich war tot, oder zumindest beinahe. Doch lasst mich in Ruhe beginnen, mit diesem Zeugnis von meinem Leben, bevor ihr alle über mich urteilt.

Sie haben mir viele Namen gegeben. Hexe, Sturmkrähe, Sturmbringer, nur um einige zu nennen. Sie haben mich gebrandmarkt weil ich anders als sie alle sind, weil ich erst nahe dem Tod wirklich anfange zu leben. Sie hassen mich und fürchten mich deswegen. Nein, nein, lasst mich von Beginn, von ganz am Anfang an zu erzählen. Wo ich geboren wurde weiß ich nicht. Genauso wenig, wie ich mich an die Gesichter meiner Eltern erinnern kann, an ihre Stimmen oder gar an ihre Namen. Dort wo diese Erinnerungen sein sollten herrscht Dunkelheit, da ist einfach nichts mehr, wie ausgelöscht. Ich hatte keine Eltern, nur zwei Geschwister waren mir geblieben, bevor auch sie mir durch die verfluchte Marine genommen wurden. Doch ich drifte wieder ab, lasst mich in Ruhe erzählen.
Meine erste Erinnerung an etwas, das nicht von einem dichten Nebel umgeben ist, ist das lächelnde Gesicht meiner großen Schwester Amaya, ihre warme weiche Haut und ihr warmer Körper. Meine Erinnerungen an die Zeit sind bruchstückhaft, doch erinnere ich mich noch genau an den mich plagenden Hunger, einem bohrenden Hunger, der einen nicht zur Ruhe kommen ließ. Ja, der Hunger und die Träume. Amaya erzählte mir, wie ich oft mitten in der Nacht schreiend aufgewacht bin und ich kann mich noch gut an die Angst erinnern, doch an nichts anderes. Ren war natürlich auch da, der große Bruder, der jeden Morgen vor Sonnenaufgang gegangen war um abends nach Hause zu kommen. Er hat für uns gesorgt, dass wir nicht zu sehr hungern mussten. Alles in allem erscheinen mir diese Jahre ruhig und ereignislos gegenüber dem, was ich noch in der Zukunft erleben sollte. Die schönsten Erinnerungen habe ich an diese Zeit, eine Zeit des Friedens. Die Welt war damals noch heil und voller Wunder. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir Drei auf den Feldern Obst gepflückt haben, an den süßen Geschmack der weichen, herunter gefallenen Früchte, die mir Amaya immer zugesteckt hatte. Wie ich vergnügt auf dem Bürgersteig gespielt habe, beim Klappern einen jeder Münze in die Metallschale sofort aufspringend um das kleine runde Metall zu bewundern. Ah, ich werde den Augenblick nie vergessen, als ich von Amaya das Schnitzmesser bekommen habe und wie Ren dann damit einen Hasen aus einem Holzklotz geschnitzt hatte. Oh, ja, das waren meine ersten und letzten unbeschwerten Jahre auf Orange in der Obhut meiner beiden Geschwister.
Ich muss vielleicht zwölf Jahre alt gewesen sein, vielleicht ein Jahr älter, so genau hatten wir es mit den Geburtstagen nie genommen, wir haben sie gefeiert, wenn wir genug Geld hatten. Dann gab es immer ein kleines Stück Schokolade zu einem wundervollen, satt machenden Essen. Aber ich drifte wieder ab. Ich musste also so ungefähr zwölf gewesen sein und ich habe alles getan um selber Geld zum Überleben unsere Familie zu sammeln. Betteln, irgendwelche Arbeiten auf den Feldern, der Verkauf von Schnitzereien oder kleine Diebstähle, es war mir recht, so lange ich Geld bekommen konnte. Ich muss gestehen, an dieser Arbeit hab ich nie wirklich gefallen gefunden, ich habe mich immer auf die stille Zeit am Abend gefreut, wenn wir Drei zusammen zu Abend gegessen haben. Wenn ich kleine Amulette und Tiere im flackernden Schein einer Kerze aus dem unförmigen Holz geschnitzt habe, oder wenn ich abends die hunderten Sterne am Himmel beobachtet habe. Ich bin, genauso wie alle meine Jugendfreunde schnell erwachsen geworden. Ja, mit zwölf hat die Welt ihren geheimnisvollen Glanz verloren und sie erschien uns allen, wie sie wirklich war. Kalt, ungerecht und brutal. Ich muss noch immer bei der Erinnerung frösteln, als ich das erste Mal versehentlich einer Messerstecherei beigewohnt hatte. Es war am Abend gewesen, ich erinnere mich noch an das Gewicht der Tasse voller Geld, meine stolze Einnahe von diesem Tag, und ich hatte den sterbenden Mann, der an der Hauswand herabsank, gekannt. Ich weiß nicht, von wo ich dieses lange, blutige Messer des Siegers, gekannt habe, doch erschien sie mir damals so vertraut. Heute weiß ich nicht einmal, ob ich die Waffe wirklich gekannt habe, oder ob das alles nur Einbildung gewesen ist, aber für ein zwölf Jahre altes Mädchen war sie wie der Hölle selber entsprungen. Ich musste aufgeschrieen haben, denn die vier Räuber, die den Straßenjungen niedergestochen hatten, drehten sich zu mir um und bei dem Anblick des erhobenen Messers hat etwas in mir ausgesetzt. Ich erinnere mich noch, wie die Tasse auf den Boden aufschlug, die kleinen Münzen in alle Richtungen verstreuend. Danach war ich losgerannt, einfach weg von dem Messer, während ich mir einbildete Schritte hinter mir zu hören. Das Nächste an was ich mich erinnern kann sind die besorgten Gesichter meiner Geschwister. Der warme Handrücken von Amaya, als sie mir die Tränen, die ich nicht einmal bemerkt hatte, wegwischte. Die Geschehnisse mussten aus mir herausgesprudelt sein und ich war wohl wieder in Tränen ausgebrochen, als ich erzählte, wie ich die Tasse voller Geld verloren habe. Doch diesmal waren es Tränen der Scham, doch statt mich zu schelten, wie ich es erwartet hatte, schloss Amaya mich in den Arm. Ein Kuss auf die Stirn, wie sie es getan hatte, als ich noch ein kleines Kind gewesen bin, mehr tat sie nicht und auch Ren schien erleichtert zu sein. Er war es auch, der mir einige Tage später die ersten Wurfmesser geschenkt hatte, mir zeigend, wie ich mit ihnen umgehen konnte. Es war ein Spiel für mich, die Messer so genau und so weit zu werfen wie ich nur konnte. Damals habe ich natürlich noch nicht verstanden, was er damit bezweckte, mir den Umgang mit den Waffen zu zeigte. Mir eine Waffe zu geben, mit dem ich mich gegen solche Mörder, aber vor allem gegen meine eigene Angst stellen konnte. Hätte ich es verstanden, wäre vielleicht alles anders gekommen, wären vielleicht meine Geschwister noch am Leben und ich wäre nicht hier und würde nicht mein Leben durchleben, während mein Bewusstsein schwindet.
Das Leben unserer kleinen Familie war nie einfach gewesen, wir hatten nie genug Geld um uns das einfache Leben, dass wir uns drei Wünschten bezahlen zu können. Ab und zu reichten die Einnahmen aus der Straßenarbeit nicht einmal aus um das tägliche Brot auf den Tisch zu stellen. Vor allem im Herbst, wenn es draußen kalt wurde und es keine weitere Arbeit auf den Feldern gab, wurde es unerträglich. Vor allem der Winter vor meinen 24. Geburtstag war äußerst kalt und lang gewesen. In dieser Zeit verschwand Ren immer öfters, ab und zu für ein, zwei Tage und kehrte mit Geld zurück. Doch waren es keine Münzen, die er nach Hause brauchte. Es waren große Scheine, wie ich sie nur selten gesehen habe und er sprach nie darüber, woher er das Geld bekommen hatte. Dies war die Zeit in der Amaya und er des Öfteren Nachts stritten, als sie glaubten, dass ich schon schliefe, zu leise als dass ich ein Wort verstanden hätte, doch auch laut genug um meine Interesse zu wecken. Am nächsten Morgen verteilte Amaya das Geld auf duzende kleine Gläser, die in das halb gefrorene Erdreich vergraben wurden, wie sie sagte damit es für den ganzen Winter reichen sollte. Ren seinerseits hatte sich in diesem Winter verändert, er war verschlossener geworden und auch kälter und es sollte einen ganzen Monat dauern, bis ich den Grund dafür herausfand. Eines Tages, als der Winter sich schon langsam seinem Ende näherte, war er in die Hütte gestürzt und hatte mir befohlen diesen zu verlassen. So hatte ich ihn noch nie erlebt, so aufgeregt, so verstört und vor allem so verängstigt. Doch dachte ich nicht daran mir seine Worte entgehen zu lassen. Mich unter das einzige Fenster setzend, hörte ich jedes gesagte Wort, Wörter, Sätze, die ich bis heute nicht vergessen werde, denn sie waren der Anfang vom Ende. Ein Überfall sollte es werden und ein großer noch dazu. Sein Pate hatte über Amaya herausgefunden und Ren befohlen sie bei der nächsten Aktion ebenfalls mitzunehmen. Sie und weitere Straßenjungen sollten in das Haus des angesehensten Händlers einbrechen. Ich wollte dabei sein, ich wollte meinen Geschwistern helfen. Vor allem aber, wollte ich dieses Abenteuer, als was ich die Aktion damals angesehen habe, um keinen Preis verpassen. An diesem Abend sagte ich ihnen, dass ich alles mitgehört hätte, dass ich helfen wollte und dass sie mich nicht wie ein kleines Kind behandeln sollte. Amaya hatte mich fast geohrfeigt, ich konnte die Wut in ihrem Gesicht sehen, während die Züge meines Bruders zu Stein geworden waren. Er erzählte mir den Plan noch einmal, langsam, mich in jedes Detail der Aktion, die nicht von ihm stammte, einweihend.
Am nächsten Morgen hat er mich in den Wald gebracht und mir eine alte, von Kratzern übersäte Pistole gegeben und mir gezeigt, wie man damit umging. Das Laden, das Putzen, die richtige Menge Schießpulver und die Bleikugeln, er erklärte mir alles oberflächlich, bevor wir zu Schießübungen übergingen. Er ließ mich die Waffe abfeuern, bis uns das Schießpulver ausging und sich mein Arm wie Blei anfühlte und meine Muskeln von dem Rückstoß der Pistole schmerzten. Als die Schatten der Bäume schon lang wurden, hatte mir Ren die Pistole wieder abgenommen und mich nach Hause begleitet, ohne aber selber in die Hütte einzutreten. Wenn ich gewusst hätte, dass ich ihn zum letzten Mal so nahe gewesen war, dann hätte ich mich von ihm verabschiedet, doch so winkte ich ihm nur kurz zu, bevor ich das warme Zimmer der Hütte betrat. Amaya verlor kein Wort über mein Fehlen und ich sprach mit ihr nicht darüber. Einzig das leise Knacken des Feuers begleitete unser Schweigen, als wir beide unseren Gedanken nachhingen.
Die letzten drei Tage vergingen in stummem Einverständnis zwischen uns Dreien, nicht über den bevorstehenden Einbruch zu reden. Meine großen Geschwister versuchten die Normalität in unserem Leben aufrecht zu erhalten, doch schien ein Schatten, ein Hauch der Kälte in der Hütte Einzug gehalten zu haben. Je näher der Augenblick des Einbruchs kam, desto Stiller wurden die Abende, das Schweigen hatte eine Kluft zwischen uns Drei geschlagen und ich wusste nicht, wie ich diese überwinden konnte.
Am Abend des Überfalls änderte Ren den Plan für mich und Amaya. Wir sollten, sobald der Einbruch geglückt war, von den restlichen Männern absetzten und nur kleine Wertgegenstände und Geld mitnehmen. Auch gab er mir die alte Pistole und die dazu gehörigen Lederbeutel mit der Munition. Die schlechte Vorahnung, die mich schon den ganzen Tag begleitet hatte, wurde fast übermächtig, doch verdrängte ich sie, das Gefühl auf die Aufregung schiebend. Hätte ich es nur getan, dann wären meine Geschwister heute noch am Leben.

Aber die Vergangenheit kann man nicht ädern, die Schmerzen verblassen langsam. Mir bleibt nur noch wenig Zeit.

Der Einbruch glückte, wir drei und fünf weitere Männer drangen in das Haus ein und wir setzten uns so bald wie möglich von der Bande ab, blieben auf dem Erdgeschoss, während die Anderen sich ihren Weg in die höheren Geschosse des Hauses bahnten. Ich hatte noch nie so viel Reichtum an einem Ort gesehen, Amaya und ich, wir haben nur das nötigste mitgenommen. Geld, Schmuck und die gleiche Pistole, wie ich sie im Gürtel hatte, nur um einiges schöner, das war unsere ganze Beute, als die Falle, die man uns gestellt hatte, zuschnappte. Ich weiß bis heute nicht, was im oberen Stockwerk passiert ist, doch erfüllte plötzlich das Krachen von Schüssen die Stille des Hauses, als mich schon Amaya an der Schulter gepackt hatte, mich weiter den Gang hinunter zerrend. Wir erreichten einen kleinen Salon, als die schweren Schritte von beschlagenen Stiefeln die Treppe hinunterpolterten und ich sah noch das Weiß der Uniformen der Marine, als meine Schwester die Tür vor den Soldaten schloss. Seitdem der erste Schuss gefallen war, war ich wie betäubt gewesen, unfähig einen klaren Gedanken außer „Ren war da Oben“ zu fassen. Wie eine Stoffpupe war ich Amayas Händen gefolgt, wie sie mich zu einem der mannshohen Fenster bugsierte und diesen mit einem Fußtritt öffnete. Glas zerbarst unter ihren Stiefeln, als die ersten Schläge das Schloss, das mehr als Zierde diente als etwas anderes, trafen. Sich verbiegendes Metall kreischte auf, als Amaya mich wieder bei der Schulter packte und aus dem Fenster stieß. Für mich schien es, als würde ich eine kleine Ewigkeit fallen, bevor ich auf dem harten Boden aufschlug. Keuchend hatte ich mich erhoben um Amaya platz zu machen, doch war sie mir nicht gefolgt. Das erste Krachen eines Schusses hatte die Stille der Nacht durchbrochen, als der Salon von dem Blitzen duzender Schüsse erhellt wurde. Das Fenster gegenüber der Tür explodierte in einem Schauer aus Scherben und ich spürte, dass niemand den Kugelhager überleben konnte. Ich war losgerannt, wieder geflohen vor dem blinden Wahnsinn, das in meinem Geist herrschte und es sollte einen Tag dauern, bis ich verstand. Ich war wieder alleine.

Ich weiß nicht, ob es die Schmerzen der Erinnerung oder die meines nahenden Endes sind, doch will ich euch nicht weiter warten lassen, denn ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde die Geschichte zu Ende zu erzählen. So hört zu und richtet über mich!

Ich hasste mich selber, ich hasste das, zu was ich geworden bin. Zu einem Fukushū war ich geworden, zu einem Rächer, dessen einzige Aufgabe darin bestand, Rache zu nehmen. Nachdem ich all das Geld das von dem Überfall in meinen Taschen gewesen war, das Geld, das mit dem Blut meiner Geschwister befleckt war, für Bleikugel und Schießpulver ausgegeben hatte, war es an der Zeit gewesen. Einem Todesengel gleich hab ich meine Rache zu denen, die in meinen Augen die Schuld trugen, gebracht. Bis heute weiß ich nicht, ob sie alle Schuldig waren, doch hat es mich damals nicht interessiert und heute tut es das auch nicht. Ich habe getötet, ich habe die Abzüge beider Pistolen betätigt, mit nur einem Ziel, meinen eigenen Tod zu suchen. Es ist interessant, ich hatte nichts verspürt, weder Hass, noch Mitleid noch Abscheu, in mir war nichts gewesen, keine Freude über den Tod eines Schuldigen, nichts, gar nicht, nur ausgebrannte leere. Jeder, der irgendwie mit dem Überfall zu tun gehabt hatte starb durch Kugeln oder meinen Klingen, der Mann, der den Überfall organisiert hatte genauso, wie der Einzige, der den Überfall auf „wundersame“ Weise überlebt hatte. Ich habe geglaubt zumindest Genugtuung zu verspüren, als ich diese Leben ausgeblasen habe, doch war da nichts gewesen. Nicht außer einer gähnenden Leere, dort wo mein Bruder und Schwester gewesen waren. Ich hab auch den Mann, den Mörder meines Bruders erwischt. Die reiche Fettschwade war mit seinen Mätressen die Straße entlang spaziert, sich mit seinen Heldentaten bei dem Überfall schmückend. Er hatte es nicht anders verdient. Gleichzeitig war er der Letzte gewesen und dass ich damit den einzigen Grund wieso ich noch am Leben war, mit ihm vernichten würde. Ich war hinter den vieren hermarschiert, sie haben mir nicht mehr als einen gleichgültigen Blick geschenkt, der Blick, der durch einem durchgeht. Eine der Hofdamen musste das Klicken des Hahnes gehört haben, denn sie drehte sich genau in dem Augenblick um, als ich die Waffe meines Bruders auf den breiten Hinterkopf des Mannes vor mir richtete. Es war nur treffend, dass der Fette durch die Waffe sterben sollte, die ich damals nicht abfeuern konnte. Das Schießen und das Töten war zu einer Übung geworden, die Waffe mit halb gestrecktem Arm heben, durch Kimme und Korn zielen, ausatmen und den Abzug betätigen. In einem Augenblick prahlte der Mann noch vor seinen Frauen, in dem nächsten war er nicht mehr als ein Stück Fleisch. Das Kreischen der drei Hofdamen erfüllte die Straße, als ich mich schon umgewandt hatte, mit leeren Augen in eine nahe gelegene Gasse eilend. Ich war frei, ich hatte meinen Bruder und meine Schwester gerächt und ich hatte überlebt, ich war frei von dem Zwang des Fukushū. Mein Kichern hatte sich auf dem Weg zu der Hütte, den ich einst als „Heimat“ bezeichnet hatte, zu einem Lachen gesteigert, während mir die Tränen über die Wangen liefen.
Zurück in der nun leeren und kalten Hütte, habe ich alles, was mir noch geblieben war, zusammengesucht und in größter Eile in den Seesack meines Bruders gepackt. Das Gefühl der Einsamkeit war überwältigend, als die Tür das letzte Mal hinter mir zugefallen war. Ich habe wahrscheinlich geweint, als meine Füße den Weg zu dem Hafen gefunden haben. Orange hatte aufgehört meine Heimat zu sein, es gab nicht mehr auf der Insel, das mich halten konnte. Das erste Schiff besteigend gab ich die letzten Berries für eine Passage von der Insel ab. Der Kapitän hat mich übers Ohr gehauen, doch war es mir damals egal gewesen, ich wollte nur von der Insel fort. Die stickige Dunkelheit des Laderaums, die Säcke mit hartem Getreide, das als mein Schlafplatz gedient hatte, all das war mir egal, all das hatte die Bedeutung für mich verloren. Ich war wie tot, nur mein Herz schlug weiter, nur meine Brust hob und senkte sich im Rhythmus der Wellen, doch war ich tot, kein Gefühl regte sich in mir, da war nichts mehr.
Die nächsten Jahre glichen einem Traum. Einem Alptraum, das nie enden wollte. Nie war ich auf einer Insel länger als nötig. Ich verdiente mein Geld für die nächste Fahrt auf die Art und Weise, wie ich es immer getan habe. Ich habe gebettelt, kleine Schnitzereien verkauft und als Aushilfskraft für Zimmermänner gearbeitet und mir ihr Handwerk angeeignet. Ich habe jeden Augenblick dieses neuen Lebens gehasst, diesen sich immer wiederholenden Kapitel meines Lebens, das weder Anfang noch Ende zu haben schien. Von den Göttern verlassen, suchte ich einen Weg um dieser Welt für immer zu verlassen. Bei jedem Sturm war im am Deck, gegen das Reling gelehnt wartete, nein, hoffte ich darauf, dass mich ein barmherziger Gott von meinem Elend erlösen würde.
Doch kam die ersehnte Erlösung nie, ich sah wie die Matrosen in den aufgepeitschten See gespült wurden, doch wurde ich immer verschont. Schlussendlich sollte dieses Glück, oder eher dieses Hexenwerk, wie es die Matrosen nannten, dieses nie enden wollende Kreislauf meines Lebens durchbrechen. Die Erinnerungen sind Lebhaft, als wären sie gestern geschehen. Ich hatte auf einem Piratenschiff als Zimmermann angeheuert um mir dabei eine Passage zur nächsten Insel zu erarbeiten. Hätte ich es doch nie getan, hätte ich dem charmanten Kapitän doch nie vertraut! Wir waren nur einen Tag auf hoher See, als der Sturm uns einholte und uns für den Rest der Reise begleiten sollte. Mit jedem Tag, der verging, schien der Sturm stärker zu werden, er verschlang einen Piraten nach dem Anderen, zerfetzte die gerefften Segel. Wie immer stand ich an dem Reling, dem wüten des Sturmes trotzend, wie immer hoffend, dass ich die Fahrt nicht überleben würde. Doch war ich diesmal nicht alleine, als der Sturm seinen Höhepunkt erreichte und das Schiff mit meterhohen Wellen bombardierte. Der Kapitän hatte sich zu mir gesellt, vielleicht weil ich die einzige Frau auf dem Schiff war, vielleicht um mich zu überreden, den sicheren Schiffsrumpf aufzusuchen, doch hatte er damit nur sein eigenes Schicksal besiegelt. Als nächste Welle über uns zusammenschlug war ich es, die sich knapp auf den Füßen hielte, unfähig etwas zu unternehmen musste ich zusehen, wie er in das brausende Meer gespült wurde. Was darauf folgte, war eine Hexenjagd. Niemand anderer als eine Hexe, die diesen Sturm heraufbeschworen hatte, konnte von ihr verschont bleiben. Ich hatte keine Möglichkeit zur Flucht, nicht das ich es auch nur versucht hätte. Sie schlugen mich zusammen, bis ich fast das Bewusstsein verlor, vergewaltigte meinen wunden Körper, diese Hülle für immer zerstörend. Ich weiß bis heute nicht, wie viele Schläge mit einem nassen Tau ich auf den Rücken bekommen habe, es waren zu viele um sie alle zu zählen. Am Ende zerstörten sie mein Gesicht. Der Schmerz in Form eines sich öffnenden Flügels brannte sich in meine Stirn, als sie mich mit dem Zeichen der Krähe für immer Brandmarkten. Nach einer Zeit, die mir wie Tage, nein, wie Monate des reinen Schmerzes vorkamen, warfen sie mich in die tobende See. Ich habe die kommende Erlösung von den Schmerzen begrüßt, doch war ich naiv, so naiv gewesen zu denken, dass einfache Menschen das Schicksal beeinflussen könnten. Ohne mein zutun hatten sich meine Finger um die Überreste des Querstegs eines abgebrochenen Segels gelegt. Mich mit letzter Kraft an diesem festhaltend, schwand mein Geist endgültig.
Jemand, ich glaube, dass es wahrscheinlich ein Fischer war, hatte mich aus dem See gezogen, die von dem Salzwasser aufgequollenen Wunden auf meinem Rücken verbunden. Mir klaren Wasser einflößend, hat er mich notdürftig versorgt, bevor er mich auf einer Küste ausgesetzt hatte. Dort war ich aus der Ohnmacht erwacht, schwach und zittrig, haben meine Finger das brennende Mal auf meiner Stirn ertastet. Mein Seesack lag neben mir, ich weiß nicht, welcher Teufel die Piraten geritten hatte, meine Sachen ebenfalls mit in das Meer zu schmeißen. Zu meiner leichten Überraschung fehlten nur das Geld, das Schießpulver und die restlichen Bleikugeln aus dem Sack. Alles Andere, die beiden vom Meereswasser angegriffenen Pistolen, die aufgequollene Pfeife und die Wurfmesser, all das war noch da. Die Götter spielen ein abscheuliches Spiel mit uns sterblichen. Ich war wieder am Anfang des Kreises, ich stand gebrochen und gezeichnet auf einer unbekannten Küste auf einer unbekannten Insel. Ich war wieder alleine. Ich hasste diese Welt und diese Welt hasste mich.
Ein Jahr war seitdem vergangen, ein Jahr, in dem ich keinen Weg von dieser Insel gefunden habe, keinen Weg meinem Schicksal, das mich nur wieder zurückwerfen würde, zu entfliehen. Mich durch Diebstähle über Wasser haltend habe ich alle Kneipen jedes kleinen Fischerdorfes besucht in der Hoffnung entweder einen Weg von dieser verfluchten Insel, oder aber einen Weg aus diesem verfluchten Leben zu finden. Das Erstere wurde mir nie angeboten, während die Bargäste zu schwach waren, meinen zweiten Wunsch zu erfüllen. Meist landete ich Betrunken und leicht geschlagen wieder auf der Straße oder in einer Gasse, wo ich mein Rausch ausschlafen würde. Ich hatte zu Trinken angefangen, ich hatte ja immer genug Geld bei mir, suchte und fand das Vergessen in dem feurigen Rum. Doch waren diese Augenblicke der Seligkeit nur von kurzer Dauer, bevor mich diese grausame Welt zurück zwang.
Doch diesmal war es anders gewesen, diesmal hatten sie es vielleicht unwissentlich geschafft. Das geschafft, was ich mir schon seit langem gewünscht habe. Die Schmerzen waren langsam verblasst, während die Welt um mich herum begann die Farben zu verlieren. Ja, ich hatte es geschafft, zumindest fast. Ein Lächeln hatte meine Lippen geziert, die Wut der Angreifer noch weiter steigernd, während der nächste Schlag einer Feuerblume gleich in meinem Geist explodierte. Ein Knacken, ein keuchender Schrei, etwas war in meiner Brust gebrochen. Wie Feuer breitete sich der Schmerz von dem Zentrum aus, meinen ganzen Körper ergreifend. Ich hörte Stimmen, eine wütende Stimme und das betrunkene Nuscheln der Gäste, durch meine geschwollenen Augen konnte ich noch sehen, wie die Fußspitzen sich zurückzogen, bevor mich eine raue Hand hochriss, mich wie ein totes Gewicht aufhob und zur Tür schleift. Der kalte Regen des Sturmes schlug in mein Gesicht, ich roch den fauligen Geruch nach altem Fisch, bevor ich wieder auf dem Boden aufkam. Kalter Matsch hüllte meine Wange ein, ein Stein bohrte sich in meine Seite. Dann reißt der Film ab, wie schon oft zuvor.

Die Schmerzen kehren zurück, zu stark als dass ich tot sein könnte. Der Druck des Steines, der sich in meine Seite bohrt, der kalte, weiche Schlamm an meiner Wange, all das ist noch da. Ich lebe, ich lebe noch, verflucht seien die Götter. Ich spüre meinen Herzschlag, wie es das Blut durch meine Adern pumpt, wie es die Schmerzen durch meinen gepeinigten Körper pumpt. Wie nach einer kleinen Ewigkeit drehe ich meinen Kopf, mich auf den Rücken wälzend, den Brechreiz unterdrückend. Mein Blick fällt auf den nun wolkenlosen Sternenhimmel, auf die kleinen glitzernden Sterne und ich spüre, wie die heißen Tränen ihren Weg über meine Wangen suchen. Ich lebe noch immer...


Charakterbild




Schreibprobe

Rin atmete flach, die Schmerzen in ihren Rippen waren nicht schwächer geworden. Sie lehnte sich langsam auf der harten Bank zurück, eine schmerzlose Sitzposition suchend. Jeder Atemzug wurde zu einer Qual, die ihre Lippen zu einer Grimasse verzog. „Sterb ich an so was?“ Rin lachte auf, bevor dieses Lachen augenblicklich in ein schmerzerfülltes Keuchen überging. Schlanke, grazile Finger fischten ihre lange Pfeife aus ihrem alten Seesack, gefolgt von einer kleinen Menge süßlich riechendem Tabak, das sie gekonnt in den Pfeifenkopf der langen, leicht gebogenen Pfeife stopfte.
„Wirt, noch ein Glas Rum!“ Ihre Stimme wurde von einer kleinen Rauchwolke begleitet, als sie die beruhigende Wirkung des Tabaks schon zu spüren begann. Die Füße auf den Tisch gelegt, genoss sie den sauren Rauch in ihrem Mund. Wortlos stellte der Wirt ihr fünftes Glas auf den Tisch, bevor er sich wieder von der Frau mit den stechend gelben Augen und dem grünen Haar abwandte. Rin Geld ging gefährlich zu Neige, doch interessierte das die junge Frau nicht, sie wollte nur den Schmerzen entwischen. Die blauen Flecke von dem Prügel, das sie in dem Fischerdorf erhalten hatte, hatten sich dunkel verfärbt und einige schienen nicht verheilen zu wollen. Etwas war in ihrer Brust gebrochen, zumindest glaubte Rin das, denn bei jedem einzelnen Atemzug brandete die Welle des Schmerzes ungehemmt durch ihren Körper. Ihr weiches Gesicht verzog sich zu einer Grimmasse des Schmerzes, als sie nach dem Glas Rum auf dem Tisch griff und die rote Flüssigkeit mit einem Schluck verschlang. „Nicht mehr lange...“ Die kribbelnde Wärme des Alkohols suchte sich seinen Weg ihre Kehle entlang und nur wenige Minuten später breitete sich die bekannte, wohlige Wärme in ihren Gliedern aus, den Schmerz zu einem unbedeutenden Pochen unterdrückend. Die Augen geschlossen hob Rin die Pfeife wieder an die Lippen, einen weiteren Zug aus dem herben, doch süßlich riechenden Tabak nehmend. Der Geschmack von Rum und Nikotin breitete sich in ihrem Mund aus, der herber Geschmack von vergangenen Jahren.
„Soll ich fahren?“ Rin hatte den Kopf in den Nacken gelegt, den kalten Rauch der Decke entgegen schleudernd, während sie leise die Frage an sich selbst stellte. Dies hier war und würde nie ihre Heimat werden. Ihre Finger fuhren unter ihre grünen Haare, das vernarbte Gewebe unter diesen betastend. Das Gefühl der einst so makellosen Haut war übelkeitserregend und Rin zog ihre Finger zurück, bevor sie ihre Haare wieder richtete, sodass sie die Narbe vollkommen verdeckten. Ihre Finger kramten in dem Geldbeutel, der noch vor einem Tag an dem Gürtel eines Händlers gehangen hatte und sie kramte zwei weitere Scheine hervor. Der Wirt nickte nur bei der Handbewegung des einsam dasitzenden Gastes, bevor er den tönernen Krug hervorhob und ein weiteres Glas mit dem roten Blut des Vergessens füllte. „Nein, alles nur nicht diese verfluchte Insel“ Rin rückte leicht nach Rechts, eine weitere, schmerzfreie Position suchend. Sie hatte sich entschieden, sie würde sich heute betrinken und morgen anfangen eine Passage auf eines der Schiffe zu suchen, der sie von der Insel Konomi wegbringen würde. Mit einem Lächeln griff sie nach dem neuen Glas und nahm einen tiefen Schluck aus diesem, den Geschmack von Tabak von ihrer Zunge schwemmend...
 
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Rin Ivasaki

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Technikdatenblatt



Attribute:

Stärke: 1
Schnelligkeit: 3
Kampfgeschick: 3
Fernkampfgeschick: 4
Intelligenz: 2
Geschicklichkeit: 4
Widerstand: 2
Willenskraft: 3

Attributssteigerung:

Gauner:
Stärke: 2
Schnelligkeit: 1
Kampfgeschick: 1
Fernkampfgeschick: 1
Intelligenz: 2
Geschicklichkeit: 1
Widerstand: 2
Willenskraft: 3

Job:
Zimmermann:
Geschicklichkeit -1

Job-Fähigkeiten:

  • Kleine Reparaturen durchführen
  • Sachen aus Holz fertigen

Kampfklasse: Gauner (Stufe 1)
  • Kampf mit Pistolen, Dolchen und Wurfmessern

Ausrüstung:

Waffen:
Zwei (2) Steinschlosspistolen, die Eine alt und schmucklos, die Andere aus edlem Holz und reich verziert. Doch hat sie zurzeit weder Bleikugeln noch Schießpulver für ihre Waffen, was sie zu nicht mehr als nutzlosen, wenn auch teuren Ballast macht.
Ein duzend (12) kleine Wurfmesser, die nicht mehr sind als beidseitig geschliffene Klingen. Sie sind nur mit einem Ziel hergestellt worden, so weit und so genau zu fliegen wie möglich und den Gegner zu verletzten oder gar zu töten.

Gegenstände:
Ein altes, abgegriffenes Schnitzmesser, das sie mit ihrem Leben verteidigt und niemand damit arbeiten lässt. Dieses Messer hatte sie von ihrer Schwester zu ihrem zehnten Geburtstag als Geschenk bekommen und seit dem nie abgelegt. Rin kann perfekt mit dem schlanken Schmitzwerkzeug umgehen und unter ihren geschickten Fingern verwandeln sich kleine Holzklötze in wundervolle Schnitzereien.
Ansonsten besitzt sie eine lange, zierliche und schmucklose Holzpfeife mit einem Steinkopf. Sie hatte diese eigenhändig nach den Anleitungen ihres großen Bruders hergestellt und Rin ist sehr stolz auf diese Pfeife, die gleichzeitig ein Erinnerungsstück an ihren großen Bruder ist. Wenn sie Geld für Tabak hat, genießt sie diesen in der Pfeife bei einem Glas Rum und ihren Erinnerungen an bessere Zeiten.

Geld:
400 Berry, die letzten Reste der Geldsumme, die sie einem reichen Mann abgeknöpft hatte.


Kampf-/Schießstil
:


Kampf mit Waffen (Pistole)

Stil: /

Techniken des Stils:
/
 
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Vita

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Hier lohnt sich keine Kritikpunkteliste. Es reicht ein einziges Wort.

Grammatik!

Komplette Bewerbung daraufhin überprüfen, einige Sätze klingen, als hätte sie der Deutsch-Türke von nebenan formuliert.
Nebenbei sind sonst eigentlich nur präzise eingestreute Rechtschreibfehler in merklicher Menge und, ganz selten, übermässig verschachtelte Sätze zu beanstanden. Zusammenhängende Sätze sind nicht schlecht, aber man kann es auch übertrieben, irgendwo verliert man sonst den Zusammenhang.
 
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Rin Ivasaki

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Pfff... "Deutsch-Türke von nebenan", das ist doch so diskriminierend und ich gehör nicht einmal dieser Minderheit an. Wenn schon, dann bitte "Deutsch-Ungar von nebenan", das ist genauso ansprechend und entsprich dann auch der Realität. :D :aureola:

Ansonsten, hab drübergelesen und sicherlich so mehr als 80% aller Sätze neu formuliert, sowie einige duzend der Rechtschreibfehler ausgemerzt. Word war dabei keine große Hilfe und da Deutsch net meine Muttersprache ist, hab ich keine Ahnung, wie viele ich einfach übersehen habe.

Des Weiteren hab ich mal aus einige xtra-langen Sätzen, mehrere kurze gemacht. Lange Sätze sind eine Faible von mir, das ich mir nur schwer abgewöhnen kann :D.

lg
Rin
 
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Vita

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Seh, grad, dass du noch

Kampf-/Schießstil :

[Stil]

Stil Techniken:
als letzen Punkt in deinem Technikdatenblatt einfügen solltest. Oder willst du später keinen Stil erlernen?^^

Danach dürfte alles stimmen.
 
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Rin Ivasaki

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so, teilweise hinzugefügt (habs von Jason abgeguckt :D). Stil versteh ich noch immer nicht ganz, einfach weil man laut Regelwerk ja erst ab Stufe 2 ein Stil lernen kann. Naja, wenn dem nicht so wäre, wird Rin halt ohne einen eigenen Kampfstil auskommen (müssen) :D.

lg
Rin
 
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Vita

Guest
Es ging nur darum, dass der Abschnitt im TB drin ist.
Wenn du Kampfklassenstufe 2 erreicht hast wird da erst was eingetragen.

Angenommen
 
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