Aktuelles

Käpt'n Flint

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
K

Käpt'n Flint

Guest
Persönliche Daten

Name: Flint
Vorname: Joshua
Spitzname: -

Geburtstag: 22.10.
Alter: 22 Jahre
Größe: 1,96 m
Gewicht: 88 kg

Augenfarbe: blau
Haarfarbe: weiß

Aussehen: Flint ist trotz seiner Größe sehr schlank, jedoch keinesfalls schwächlich. Er hat lange Beine und ein breites Kreuz, was ihn unter seinem Mantel manchmal korpulent aussehen lässt. Flints recht muskulöser Körper ist von Natur aus ziemlich blass, obwohl er gerne in die Sonne geht. Seine sehr langen, weißen Haare trägt er meist zu einem Zopf im Nacken zusammen gebunden. Er hat ein schlankes, kantiges Gesicht mit hohen Wangenknochen und einer schmalen Nase. Seine eisblauen Augen stechen geradezu aus dem Gesicht und sind die meiste Zeit durch eine runde Brille zu sehen.

Blutgruppe: A+

Besondere Merkmale: Seine auffälligsten Merkmale sind wohl seine Größe, die ihn aus so mancher Menschenmenge herausstechen lässt, das lange weiße Haar, sowie seine kalten, blauen Augen. Auch sein auffällig schwungvoller Gang sollte hier erwähnt werden, der in Städten so manchen Blick auf sich zieht.

Kleidung: Flint trägt immer einen abgetragenen, schwarzen Mantel, der beinahe über den Boden schleift und dessen Ärmel fast vollständig seine Hände bedecken. Diesen hat ihm sein Vater damals mit auf den Weg gegeben. Mit der Zeit ist er dann schließlich hineingewachsen. Unter dem Mantel hat Flint kein Hemd an und ist er mal nicht zugeknöpft, sieht man seinen muskulösen weißen Oberkörper. Dazu trägt er ebenfalls dunkle, lederne Stiefel, die mittlerweile ziemlich ausgelatscht und kaputt sind. Nebenbei hängt er sehr an seiner Kleidung und bequemt sich nur äußerst selten dazu, sie mal auszutauschen. Gerade seinen Mantel, der vorher seinem Vater gehörte, gibt er unter keinerlei Umständen aus der Hand.


Herkunft und Familie

Verwandte und Bekannte:

Mutter: Cathrine Flint (geborene Thomas, verstorben mit 28 Jahren)
Cathrine kam aus einem reichen Elternhaus von der Insel Perio. Dennoch lag ihr nie etwas an dem Reichtum und Prunk ihrer Familie. So nahm sie sich im Alter von 25 Jahren einen Seemann namens Flint zum Ehemann und bereiste mit ihm das Meer. Drei Jahre später wurde sie schwanger und kam darauf bei der Geburt ihres Sohnes ums Leben.
Joshua denkt oft an sie, obwohl er sie niemals kennen gelernt hatte. Sein Vater erzählte viel von ihr. Ihm zufolge war sie eine hübsche und lebhafte Frau die oft und gerne lachte. Von ihr erbte John auch sein schneeweißes Haar.

Vater: Adam Flint (verstorben mit 43 Jahren)
Adam Flint war ein fahrender Händler. Darum lebte er mit seinem Sohn Joshua auf seinem Schiff. Sie fuhren von Insel zu Insel und belieferten eine nach der anderen, überbrachten Briefe und Neuigkeiten. Nach dem Tod von Cathrine wurde Adam zu der einzigen Person auf der Welt, die der kleine Josh noch besaß. Wie seiner Frau, lag auch Adam nie viel an Luxus und Reichtum, doch im Gegensatz zu ihr kam er aus einer armen Familie. Das wohl Einzige, was er an Besitztümern vorzuzeigen hatte war sein geliebtes Schiff, das er nach seiner Frau benannt hatte, doch das reichte Cathrine vollkommen aus. Sie genoss es sogar, ein einfaches Leben zu führen. Adam zog es schon seit seiner Kindheit zum Meer und der Traum, zur See zu fahren, setzte sich schon früh in seinem Kopf fest. Von ihm lernte Josh außerdem sehr viel über die Seefahrt und Navigation, sodass er seinen Sohn, war er gerade beschäftigt, getrost hinters Steuer stellen konnte.

Tante: Marlene Thomas (52 Jahre)
Marlene ist Cathrines zwei Jahre ältere Schwester und damit Flints Tante. Seine Mutter hatte, nachdem sie zur See fuhr, nicht mehr viel mit ihr zu tun, denn die beiden stritten sich nach der Hochzeit von Cathrine und Adam sehr häufig. Marlene war immer der Meinung, ihre Schwester hätte den größten Nichtsnutz der Welt geheiratet. Doch nach dem Tod von Joshuas Eltern war sie seine einzige noch lebende Verwandte. Marlene lebt auf Perio, einer Handelsstadt im South Blue, und ist sehr reich, da sie das gesamte Vermögen ihrer Eltern erbte. Cathrine verzichtete damals freiwillig auf ihren Anteil. Seit Flint zwölf Jahre alt war lebte er bei ihr. Er konnte sie allerdings nie wirklich ausstehen. Sie hatte stets vorgehabt, aus ihrem Neffen einen Aristokraten zu machen, der eines Tages ihr Vermögen erben sollte. Daher bekam Flint auch Privatunterricht von ihrem Butler Albert, wurde zu sämtliche Veranstaltungen und Festlichkeiten mitgenommen und sollte an das Leben der Reichen und Mächtigen angepasst werden - ohne Erfolg.

Butler: Albert Toynbee (verstorben mit 70 Jahren)
Marlenes Diener und Haushälter Albert war auch gleichzeitig für zehn Jahre Joshuas Privatlehrer. Er unterrichtete den Jungen in Lesen und Schreiben, Mathematik und Geographie. Er hatte ein so breites Spektrum an Wissen, dass Flint sich immer wieder begeistert zeigen musste. Auch engagierte er einen Fechtlehrer für Flint und observierte das Training ganz genau. Schon nach den ersten paar Tagen wurde er zum besten Freund und Helfer seines jungen Herrn und er gewann ihn von Tag zu Tag lieber. Ihm konnte Josh alles anvertrauen, ihn alles fragen und um alles bitten. Er wurde zu einer Art Zuflucht für den Jungen aus dem ganzen schnöden Reichtum und dem gezwungenen Lebensstil, der für ihn mehr und mehr zu einer Last wurde. Albert diente der Familie Thomas bereits seit fast 40 Jahren und wurde schon zu Zeiten von Flints Großvater in der Villa Thomas angestellt. Auch Cathrine war er stets sehr vertraut gewesen und er freute sich zutiefst, dass sein junger Herr gerade diesen beiden sehr ähnelte. Sein plötzlicher Tod war letztendlich der Auslöser für Flints Flucht von der Insel Perio.

Geburtsort: -
Geburtsinsel: -
Geburtsozean: South Blue


Persönlichkeit

Interessen: Auf einem Schiff aufgewachsen gibt es für Flint kein anderes Leben mehr, als das auf hoher See. Dort wurde er geboren und dort will er auch sterben. Damit verbunden ist seine Freiheit, die er für nichts auf der Welt hergeben würde. Er liebt das Meer über alles. Den Wind in den Haaren und den Salzwassergeruch in der Nase zu spüren, ist für ihn unbezahlbar. Er möchte auf seinem eigenen Schiff und mit seiner eigenen Mannschaft überall herum gekommen sein und die ganze Welt bereisen, frei von allen Pflichten und Bürden. Obgleich er darin seinem Vater sehr ähnlich ist, hat er nicht vor, in seine Fußstapfen zu treten und ein geläufiger Seefahrer zu werden. Man sollte zwar meinen, dass Flint seid der Ermordung seines Vaters durch Piratenhand einen tiefen Hass gegen alle Piraten hegt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es herrschte nun einmal eine Ungerechtigkeit in dieser Welt, die auch ein derartiger Hass doch nur noch weiter verstärken konnte, das wurde ihm schon in seiner Kindheit klar. Doch damals hatte er nicht gewusst, wie man dem ein Ende bereiten könnte. Heute hat Flint ein Ziel vor Augen: Er will sich über alle Piraten hinwegsetzen und das legendäre One Piece finden, um zum König aller Piraten zu werden und neue Einigkeit unter ihnen zu schaffen.

Desinteressen: Flint hat seit der Zeit bei seiner Tante Marlene eine starke Abneigung gegen den Lebensstil aller reichen Bürger entwickelt. Er macht sich nichts aus Geld oder Luxus. Auch dem Leben an Land an sich konnte er nie etwas abgewinnen. Wenn sein Vater mal wieder eine Insel anlief und Joshua den Dorfkindern beim Spielen zuschaute, stellte er sich immer vor, wie das Leben als normaler Bürger wohl sein mochte. Er konnte jedoch niemals wirklich gefallen daran finden. Außerdem, wenn es etwas gibt, das Flint auf den Tod nicht ausstehen kann, dann sind das Menschen, die ihr Leben verkauft haben und nicht nach ihrem eigenen Willen handeln. Dasselbe gilt für Tyrannei und Unterdrückung. Freiheit bedeutet für ihn, zu leben.

Mag: das Meer, seine Freiheit, Reisen
Hasst: Ungerechtigkeiten, Reichtum, Luxus, Tyrannei

Auftreten: Auf den ersten Blick sieht er meist sehr ernst und verschlossen aus. Seine kalten, blauen Augen sind wahrscheinlich das erste, woran man hängen bleibt, wenn man ihm ins Gesicht sieht. Auf viele Leute wirkt dieser Blick einschüchternd, was, zusätzlich zu seiner Wortgewandtheit, seine Überredungskunst und den großen Einfluss auf seine Mitmenschen ausmacht. Sein Auftreten hat etwas Autoritäres, das zeigt, dass er weiß, wie man sich durchsetzt. Dies zeugt von einer gewissen Selbstsicherheit, lässt ihn jedoch gleichzeitig auch etwas arrogant erscheinen. Obwohl er auf einem Schiff aufgewachsen ist,hat Flint einen gepflegten Umgangston und wählt seine Worte gut, bevor er spricht, was daran liegt, dass er lange Jahre bei seiner reichen Tante verbracht und dort einen hervorragenden Unterricht genossen hat.

Verhalten: Er versteht Spaß und lacht auch sehr viel, doch er weiß auch, wann Schluss ist mit Lustig. Für allzu große Albernheiten ist er nicht zu haben, was sich jedoch nur auf Dinge bezieht, die ihm entweder zu kindisch oder zu riskant vorkommen. Bei Fremden, die ihm unsympathisch erscheinen, verstellt er sich oft und setzt ein anderes Gesicht auf. So legt er, zum Spott, ihnen gegenüber eine geheuchelte Höflichkeit an den Tag, selbst wenn sie ihm nicht wohl gesonnen sind und Gewalt unausweichlich ist. Seinen Freunden und Bekannten begegnet er jedoch stets offen und vertrauensvoll, ist ganz er selbst und braucht sich nicht zu verstellen. Auch freut er sich über deren Freuden und Erfolge mindestens so sehr wie über seine eigenen und ist immer für deren Ideen oder Probleme offen.

Wesen: In seinem Wesen ist Joshua Flint sehr selbstsicher. Er hält große Stücke auf sich und weiß, wie er sich einzuschätzen hat. Daher bewahrt er in so ziemlich jeder Situation die Ruhe. Tatsächlich gerät er nur sehr selten in Hektik oder gar Panik und hat sich auch in brenzligen Situationen unter Kontrolle. Daneben hat Flint einen Sinn für Gerechtigkeit und Ehre. Wenn es irgendwo nicht mit rechten Dingen zugeht, hat er schnell seine Finger mit im Spiel. Weil er sich dabei in den meisten Fällen als überlegen sieht, wird er auch gern mal provokant. Er setzt sich für andere ein und kümmert sich dabei eigentlich weniger um sich selbst. Wie auch seine Eltern, lebt Flint lieber nur vom Nötigsten und verzichtet auf unnötige Annehmlichkeiten. Auf seine wenigen Habseeligkeiten gibt er dennoch Acht. Nicht, weil sie wertvoll seien, sondern weil sie ihm viel bedeuten. Außerdem fühlt sich Flint wohl unter all seinen Gewohnheiten, wie auch Freunden und Umgebungen. Deshalb belässt er seine Dinge, meist aus Faulheit, in natürlicher Unordnung.


Stärken und Schwächen

Stärken: Eine seiner großen Stärken ist, dass er überlegt, bevor er handelt. Er lässt keine Möglichkeit offen und betrachtet Situationen immer aus mehreren Blickwinkeln, bevor er sich ein Urteil macht. Er bleibt in so ziemlich jeder Situation cool und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Flint hatte im Laufe seines Lebens viel mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu tun gehabt, sodass seine Menschenkenntnis inzwischen ziemlich gut ist. Er versteht sich darin, Leute zu beeinflussen und ihnen Honig ums Maul zu schmieren. Durch sein eindrucksvolles Aussehen und seine wohlklingende Stimme erlangt er dabei häufig sehr schnell Sympathie bei den meisten Menschen. Da er acht Jahre lang einen hervorragenden Unterricht genossen hat, verfügt Flint inzwischen über ein beachtliches Allgemeinwissen und ist auch sonst äußerst lernfähig. Dazu hat Flint ein Talent für den Fechtkampf, in welchem er ebenfalls unterrichtet wurde. Bisher konnte ihm niemand im Umgang mit dem Degen das Wasser reichen. Des Weiteren ist er sehr selbstlos. Er zeigt sich immer kooperativ gegenüber seinen Bekannten und kümmert sich meist mehr um diese als um sich selbst. Zuletzt sollte noch erwähnt werden, dass Joshua, da er seine Kindheit auf See verbrachte, quasi ein geborener Navigator ist. Sein Orientierungssinn gleicht einem inneren Kompass und auch in großen Städten verläuft er sich praktisch nie.

Schwächen: Flint ist verdammt unordentlich, was seinem Wunsch, Piratenkapitän zu werden, ganz bestimmt nicht zu Gute kommt. Er ist durchaus gut darin, zu navigieren und zu kartographisieren, gibt sich aber selten genug Mühe, als das irgendetwas dabei herumkommen könnte. Flint fühlt sich wohl in seinem Chaos und verschwendet keinen Gedanken daran, aufzuräumen. Auch ist er einfach nicht in der Lage, auch nur irgendetwas seiner Habseeligkeiten wegzugeben. Gerade an alten Gegenständen hängt er besonders. Eine weitere lästige Schwäche von ihm ist, dass er immer nur Dinge anfängt, sie aber nie zu Ende bringt. Das bezieht sich aber lediglich auf Sachen, wie etwa das Zeichnen von Karten, die dann meist halbfertig durch die Gegend fliegen, oder das Verfassen von Logbucheinträgen, die er immer möglichst kurz und knapp über die Bühne bringen will. Seine Vergesslichkeit sprengt manchmal Grenzen, was ebenfalls ein Grund dafür ist, dass seine Sorgfalt viel zu wünschen übrig lässt. Besonders, wenn Joshua viel zu tun hat, lässt er alles außer Acht, was nicht unbedingt zu erledigen ist. Dann wird er schnell zerstreut und verliert sein Zeitgefühl, vergisst dabei manchmal sogar, zu essen oder zu schlafen. Dies ist ihm dann am nächsten Morgen anzusehen. Der wohl eigentliche Grund, warum er des Öfteren nicht schlafen kann, ist jedoch ein anderer: Flint wird schon seit geraumer Zeit immer wieder von Albträumen geplagt, in denen der Tod seines Vaters und der Mannschaft im Vordergrund steht. Dieser ganzen Faktoren wegen, ist wahrscheinlich auch sein immenser Schlafmangel eine seiner größten Schwächen.


Klassen

Kampfklasse: Kämpfer
Jobklasse: Navigator


Geschichte

Flints Geschichte begann auf hoher See. Die Sonne war längst unter gegangen und am Horizont zogen dunkle Wolken heran. Ein Sturm braute sich zusammen und lies das graue Wasser turmhohe Wellen schlagen. Der Wind fegte über das Deck der Cathrine und zerrte an ihren Segeln. Wellen bäumten sich auf und brandeten gegen den Bug des kleinen Schiffes. Unter Deck war das Geschrei eines Säuglings zu hören. In ein weißes Tuch gewickelt, lag er in den Armen seiner toten Mutter. Ihr Mann kniete neben dem Bett und hielt ihre Hand. Tränen rannen ihm über die Wangen. Der Arzt legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter und sagte zu ihm: „Nein, du hast nicht alles verloren. Nimm das Kind in den Arm, Adam. Er braucht einen Namen.“ Der Mann nahm das Baby entgegen und blickte seinen alten Freund an. „Er?“ Der Doktor nickte. „Ja, Adam. Sie hat dir einen Sohn geschenkt.“ Adam sah zu dem Kind in seinen Armen, das nun plötzlich ganz ruhig geworden war. Er strich ihm vorsichtig mit der Hand über den kleinen Kopf und sagte dann: „Joshua.“ Er schwieg einen Moment. „Cathrine wollte, dass er Joshua heißt.“


Eines finsteren Tages, als Flint auf dem Ausguck des Schiffes stand, tauchte am Horizont plötzlich ein Schiff auf. Nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass es direkt auf die Cathrine zusteuerte. Und noch etwas erkannte der Junge voller Entsetzen: Oben am Mast des gewaltigen Schiffes wehte eine zerfetzte, pechschwarze Flagge mit einem weißen Totenkopf darauf im Wind. Flints Augen weiteten sich. Es hatte ihm beinahe die Sprache verschlagen. Doch dann bekam er sich wieder in den Griff und schwang sich an einem Tau vom Ausguck auf das Vorderdeck des Schiffes. Die Mannschaft sah ihm verdutzt hinterher. Doch dann bemerkten auch sie, was Flint gesehen hatte. Er stürmte unter Deck, riss die Tür zur Kapitänskajüte auf und rief: „Vater, Vater! Ein Piratenschiff, es kommt direkt auf uns zu!“ Adam blickte von seinem Schreibpult auf, nahm seine Brille ab und erhob sich langsam. „Ist das wahr, mein Junge? Bist du dir ganz sicher, dass es Piraten sind?“ Josh nickte hastig. „Ja, Vater. Sie segeln unter der Totenkopfflagge!“ Adam eilte an seinem Sohn vorbei nach oben und begab sich vorbei an seinen Leuten zum Bug der Cathrine. Joshua hatte also Recht gehabt. Dort segelte wirklich ein Piratenschiff in ihre Richtung. Er schloss die Augen. So durfte es nicht enden. Nicht für Joshua. Entschlossen drehte er sich zu seinem Sohn um, kniete sich zu ihm herunter und sah ihm in die Augen. „Du musst mir jetzt genau zuhören, Josh. Hast du mich verstanden?“ Der Junge nickte. „Tu genau, was ich dir sage, ja?“ „Ja.“ „Okay. Wenn es hier zu einem Kampf kommen sollte, und ich weiß das wird es, dann verschwinde. Versteck dich so gut du kannst.“ „Aber…“ warf Josh ein. „Kein aber. Versuch zu entkommen. Du reist weiter nach Westen. Erinnere dich an das, was ich dir über die See beigebracht habe. Du bist ein guter Seemann. Das hast du mir oft genug bewiesen. Suche nach einer Insel namens Perio kurz vor der Grandline. Dort lebt die Schwester deiner Mutter, deine Tante Marlene, “ Adam griff nach der Kette um seinen Hals und zog sie ab. In seiner offenen Hand lag ein goldener Anhänger mit der Inschrift „Cathrine Silver“. Er lies sich öffnen und zeigte das Bild der verstorbenen Frau. Adam legte seinem Sohn die Kette um den Hals und blickte ihn an. „Zeige diesen Anhänger deiner Tante… Nur deiner Tante. Dann weiß sie, wer du bist.“ „Aber was wird aus dir?“ der Junge war den Tränen nahe, „Du kommst doch mit, nicht wahr?“ Sein Vater zog seinen Mantel aus, hängte ihn Flint über die Schultern. „Der ist für dich, “ sagte er noch schnell und drückte seinen Sohn fest an sich. Dann stand er auf und sah zu dem Piratenschiff, das nun immer näher kam. Er wandte sich an seine Crew und brüllte: „Worauf wartet ihr noch? Zu den Waffen!“

Der erste Schuss donnerte und die erste Kanonenkugel traf kurz vor der Cathrine im Wasser ein. Es würde nicht mehr lange dauern, bis das kleine Schiff getroffen würde. Überall an Deck wurden Befehle weitergebrüllt. Die Besatzung stopfte Kanonen und schleppte Pulverfässer, lud Pistolen und wetzte Messer.
Flint, der schleunigst ein paar Habseeligkeiten an sich genommen hatte, stand nun mitten in dem Tumult und wusste nicht, was er tun sollte. Verzweifelt sah er sich nach einer Möglichkeit um, von dem Schiff zu verschwinden. Plötzlich fiel ihm das kümmerliche Beiboot ins Auge. Den Mantel seines Vaters über den Schultern und ein kleines Bündel in den Händen, schlug er sich seinen Weg durch zur Reling und schlüpfte unter die Plane des Beibootes. Dann zog er sein Messer und machte sich daran, die Seile durchzuschneiden, die das Boot festhielten. Es war mühsam und kam dem Jungen so vor, als dauerte es eine Ewigkeit. Mit dem letzten Tau fiel auch der Kahn ins Wasser und trieb langsam vom Schiff fort. Flint spähte unter der Plane hervor und sah gerade noch, wie das Piratenschiff die Cathrine enterte. Hastig zog er die Plane wieder herunter und lies sich auf den Wellen davon treiben.
Als er das nächste mal wieder nach draußen blickte, stand die Sonne hoch am Himmel. Die Wolken hatten sich verzogen. Weit und breit war nichts als das endlose Meer zu sehen. Ein Blick auf seinen Kompass verriet ihm, dass er gen Westen getrieben war. Fest davon ausgehend, er sei noch auf dem richtigen Kurs, fasste sich Flint ein Herz und nahm die Paddel in die Hände. Wie weit es bis zur nächsten Insel war, konnte er sich nicht erklären. Doch er blieb zuversichtlich und ruderte Richtung Westen, dort, wo er glaubte, die Insel Perio zu finden.

Es dämmerte bereits. Der Himmel hatte sich zugezogen und die beiden Fischer, auf dem kleinen Kutter, der sich einsam auf den Wellen auf und ab bewegte, holten ihre Netze ein. In der Nähe der Handelsinsel lies sich selten ein guter Fang machen. Darum hatten sie weiter westlich ihre Netze ausgeworfen. Sie gingen ihrer Arbeit schweigend nach und wechselten nur hin und wieder mal ein Wort über das Wetter, bis plötzlich einem von beiden etwas ins Auge fiel.
Ein kleines Boot trieb langsam aber sicher auf den Kutter zu. Eine Plane verdeckte, wer oder was sich darin befand. Als es auch dem zweiten aufgefallen war, tauschten sie ein paar flüchtige Blicke und machten sich dann daran, die Nussschale mit einem langen Harken heranzuziehen. Einer der Fischer begab sich auf das Boot und schlug die Plane auf. Abermals sahen sie sich verwundert an, denn: In dem Boot lag ein Junge, dem es schwer anzusehen war, ob er noch lebte oder nur schlief. Doch als der Mann näher kam, bemerkte er, dass der Junge noch atmete. Ohne zu zögern, hob er ihn auf und nahm ihn mit.

Als der Junge seine Augen aufschlug, blickte er in die Gesichter zweier Männer. Beide waren ihm gänzlich unbekannt. Einer von ihnen hatte eine Schüssel Wasser in der Hand, der andere stützte Flints Kopf. Es kam ihm so vor, als hätte er eine Ewigkeit nichts getrunken. Er setzte sich auf und fand sich auf dem Deck eines kleinen Schiffes wieder. „Hey, Kleiner, “ sagte einer der Männer, „Bist du okay?“ Flint sah sich um. „Ich denke schon, “ gab er zurück. „Du warst verdammt lange weggetreten, “ bemerkte der andere, „Wir dachten schon, wir kriegen dich gar nicht mehr wach.“ Er grinste breit und erhob sich. „Aber jetzt scheint es dir ja wieder besser zu gehen. Sagst du mir, wie du heißt?“ Der Junge versuchte aufzustehen. „Ich heiße Flint, “ sagte er schließlich. „Soso, “ der zweite Mann stand auf und half Flint auf die Beine, „Und wie kommt es, dass du so mir nichts dir nichts in dieser Nussschale dahergeschippert kommst?“ Der Junge dachte sich, es sei wohl besser, nicht all zu viel von sich preiszugeben. Deshalb sagte er nur: „Ich suche nach einer Insel namens Perio. Wisst ihr, wo genau wir uns befinden?“ Die Männer lachten. „Na aber sicher doch! Perio liegt gerade mal 10 Seemeilen von hier entfernt. Wir kommen von dort und wollten gerade die Heimreise antreten. Du hast großes Glück, uns getroffen zu haben, möchte ich meinen!“ Flint konnte sein Glück kaum fassen. Er hatte vermutlich Tage in dem kleinen Beiboot verbracht. Nun war er letztendlich doch noch auf dem richtigen Weg.

Den Tag darauf wurde Joshua von einem der beiden Fischer geweckt. Sie hatten bereits im Hafen von Perio angelegt, steckten ihm gutgelaunt noch etwas Proviant zu und verabschiedeten sich herzlich von ihm.
Als Flint über die Docks lief und schließlich in die Gassen der Stadt einbog, stockte ihm der Atem, so viele Menschen waren auf der Straße. Er stand direkt vor dem riesigen Marktplatz der Handelsinsel und machte sich nun daran, einen Weg durch das Gedränge der wogenden Menschenmasse zu finden. Überall priesen Händler ihre Ware an und feilschten mit möglichen Käufern. Der ganze Platz wimmelte von Farben aller Art. Es war ein einziges Durcheinander, doch Flint gefiel es irgendwie. Er drängte sich zwischen zwei Frauen hindurch zu einem Obsthändler, langte schnell in ein Fass mit Äpfeln und verschwand wieder in der Menge. Während er so aß und das Treiben der Leute verfolgte, vergas er beinahe, wohin er eigentlich unterwegs war. Hastig griff er nach dem Anhänger um seinen Hals – Er war noch da.
Nachdem er endlich einen Ausweg aus dem Meer von Menschen gefunden hatte und in eine Seitengasse bog, stellte sich ihm die nächste Schwierigkeit in den Weg: Wo lag das Haus seiner Tante Marlene? Er sah sich um und beschloss dann, ganz einfach nachzufragen. Irgendjemand sollte wohl schon einmal von seiner Tante gehört haben.
Das stellte sich sogar als einfacher heraus, als Flint es überhaupt für möglich gehalten hätte. Seine Tante schien beinahe in der ganzen Stadt bekannt zu sein. Die ersten beiden Personen, die er nach dem Weg fragte, hatten allerdings nicht viel mehr Ahnung von Perio, als Flint selbst. Zumindest schickten sie ihn in die falsche Richtung, was ihm aber erst klar wurde, als er den nächsten Passanten fragte. So ging das dann etwa gefühlte zwei Stunden weiter, bis der Junge schließlich vor einer großen, alten Villa stehen blieb.
Ehrfürchtig näherte er sich dem prunkvollen Gebäude, welches über seinen verhältnismäßig kleinen Vorgarten einen weiten Schatten warf. Das Grundstück war sowohl von einer Hohen Mauer, als auch von einer Hecke umzäunt, sodass man von außen kaum einen Blick in den Garten werfen konnte. Durch diesen Garten ging Flint nun langsam auf einem sorgfältig gepflasterten Weg bis zu der hohen Eingangstür des Hauses. Unwillkürlich, fasste er noch einmal nach dem Anhänger um seinen Hals. Dann nahm er seinen Mut zusammen und schlug mit dem dicken verzierten Türklopfer an. Schon nach kurzer Zeit wurde die Tür geöffnet und ein alter Mann in einem schwarzen Anzug stand in der Tür. Dieser verbeugte sich höflich, auch wenn er gar nicht wissen konnte, wen er vor sich hatte, und lächelte freundlich. „Guten Tag, junger Mann, “ sagte er, „Was kann ich für dich tun?“ Flint schluckte und antwortete schließlich: „Ich wünsche, Misses Thomas zu sprechen.“ Er bemühte sich, seine Worte gut zu wählen, doch es klang eher unbeholfen in seinen Ohren. Der Butler schien dies ebenfalls bemerkt zu haben und lächelte dem Jungen aufmunternd zu. „Einfach nur Miss Thomas, “ verbesserte er, „Die Herrin ist nicht verheiratet, “ Flint senkte beschämt den Kopf, „Ich werde sehen, was ich tun kann. Warte einen Moment hier.“ Er verschwand wieder hinter der Tür. Als der Junge dachte, er käme gar nicht mehr wieder, ging abermals die Tür auf und der Alte bat ihn mit einer Handbewegung herein.
Von innen war das Haus sogar noch überwältigender: Allein das Foyer war so groß, das mehrere Dutzend Menschen ohne Probleme in ihm Platz gefunden hätten. Gemälde in goldenen Rahmen hingen an den Wänden und funkelnde Lüster an der Decke. Die Möbel waren aus einem edlen, dunklen Holz gemacht, der Boden war mit demselben verkleidet. Dazu lagen ein paar Felle und Teppiche darauf. Der Korridor erstreckte sich so weit, dass Flint nicht erkennen konnte, wo er endete. Weiterhin führte eine marmorne Treppe in den nächsten Stock. Während dem Jungen vor Staunen noch die Augen übergingen, erklang von dort oben das hallende Geräusch von Absätzen. Jemand kam die Treppe hinunter. Flint trat einen Schritt zurück neben den Butler und blickte hinauf.
Dort, am obersten Treppenabsatz, stand eine Frau. Sie hatte schneeweißes Haar, das zu mehreren Zöpfen nach hinten geflochten war. Über ihre Schultern hing ein ebenso weißer Pelzmantel, dessen Saum über den Fußboden schliff. Langsam schritt sie die Stufen hinunter, blieb dann auf der Hälfte stehen und fragte, an ihren Diener gewandt: „Wer ist dieser Bursche, Albert?“ Ihre Stimme klang streng und herrisch. Flint hob vorsichtig den Kopf und blickte sie an. Doch ihre kalten, blauen Augen bohrten sich geradezu in seine, sodass er den Blick hastig wieder senkte. Der Butler neben ihm verbeugte sich mechanisch. „Dieser junge Mann wünschte, Sie zu sprechen, “ sagte er ruhig. Sie zog fragend eine Augenbraue hoch und wandte sich an Flint: „Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte. Na schön, wer bist du und was willst du hier?“ Flint hob den Blick, griff nach der Kette um seinen Hals und zog sie sich über den Kopf. Wortlos ging er auf die weiße Frau zu, stieg langsam die untersten Stufen der Marmortreppe hinauf und hielt den Anhänger an der Kette vor sich, der Frau entgegen. „Meine Name ist Joshua Flint, “ sagte er schließlich, als sie die Halskette in die Hand nahm und den Anhänger öffnete. Sowohl Miss Thomas als auch ihr Diener schienen beim Klang seines Namens zu erstarren. Sie blickte von dem Bild in ihrer Hand zu dem Jungen und wieder zurück. „Unmöglich, “ hauchte sie. Der Butler meldete sich zu Wort: „Das Kind Ihrer Schwester?“ murmelte er, „Es ist lange her, seit ich diesen Namen das letzte Mal gehört habe.“ Miss Thomas riss ihn aus seinen Gedanken: „Zwölf Jahre, “ sagte sie beschwörend, „Zwölf Jahre ist es her, dass wir die Nachricht von der Geburt des Jungen erhalten haben.“ Der Butler nickte zustimmend. „Und, ist es dieser Junge?“ Er deutete auf Flint, der unter den prüfenden Blicken immer kleiner zu werden schien. „Ohne jeden Zweifel, “ antwortete sie, „Er trägt die Kette meiner Schwester. Und sieh ihn dir an: die blaue Augen, das weiße Haar. Es kann nicht anders sein.“ Dann wandte sie sich freundlicher an Flint: „Komm erstmal herein und erzähl mir, warum du hierher gekommen bist. Albert, nimm dem Jungen seine Sachen ab und bring ein Tablett in den Salon. Er ist sicher hungrig.“

Der Salon lag im ersten Stock und war ebenso gestaltet, wie der Flur im Erdgeschoss. Schwere Vorhänge hingen an den Fenstern und eine lange Tafel zog sich durch den halben Raum. Drumherum standen mehr Stühle als notwendig und am Kopf der Tafel ein besonders verzierter mit ausladenden Armlehnen. Er war höchstwahrscheinlich für Miss Thomas gedacht. Von der Decke hingen auch hier wieder Kronleuchter, die im hereinfallenden Licht glitzerten.
Flint sollte sich vor Kopf setzen, seiner Tante gegenüber, die am anderen Ende des Tisches Platz nahm, etwa fünf Meter von ihm entfernt. Als Albert mit einem Tablett Gebäck und Tee zu ihm kam, fing Marlene an: „Also, Joshua. Erzählst du mir, wie und warum du so ganz allein hierher gekommen bist?“ Bei den Worten stiegen die so lange unterdrückte Trauer und der Schmerz in dem Jungen hoch. Dennoch gelang es ihm, sich zu fassen und er begann, seine Geschichte zu erzählen: Vom Überfall der Piraten, der Ermordung von Adam Flint und seiner Mannschaft, seiner Flucht und der Rettung durch die beiden Fischer.

Albert brachte Joshua zu seinem Zimmer im Südflügel des Hauses. Seine Tante hatte ihn ohne zu zögern darin einquartiert, als diente es schon immer nur diesem einen Zweck. Er durfte tatsächlich hier wohnen bleiben, was ihn anfangs erst überrascht hatte. Flint hatte erwartet, in eine Herberge gebracht zu werden, und nun sah er sich in einem der größten Kinderzimmer des ganzen South Blues wieder. Seine Tante Marlene war einerseits wohl sehr betroffen über das Schicksal ihrer Familie und damit auch der des Jungen, erkannte aber auf der anderen Seite, dass sie nun jemanden gefunden hatte, der es würdig war, ihr Erbe anzutreten.
In dem Zimmer standen ein großes Himmelbett mit weißen Vorhängen, sowie ein Schreibpult und ein kleiner Stuhl. Ein Regal, mit Hunderten von Büchern darin, zog sich von einer Wand zur nächsten. Als Flint sich in seinem neuen Zimmer umsah, bemerkte er, dass der Raum aussah, als wäre er gar nicht so unbenutzt. Nichts in ihm wirkte verstaubt oder sonst wie veraltet. Doch Albert erklärte ihm schon kurz darauf, dass er mit den übrigen Angestellten regelmäßig das Haus säuberte. Da war dieses Zimmer keine Ausnahme.
Der Butler entfernte sich, nachdem er alles gezeigt hatte und stellte sich zur Verfügung, falls es Flint an irgendetwas fehlen sollte.
Als er allein war, legte der Junge seine Sachen auf den Tisch und setzte sich ans Fenster. Es wurde allmählich dunkel und wenige Zeit später färbte sich der Himmel im Westen schließlich orange und rosa. Flint stand auf und verlies das Zimmer. Draußen auf dem Korridor brauchte er etwas Zeit, um sich zu Recht zu finden. Doch dann fand er, wonach er gesucht hatte: Die Veranda auf der Westseite der Villa. Er öffnete die gläserne Tür nach draußen und blickte direkt in den brennenden Himmel.
Es dauerte eine Weile, bis Albert ihn fand. Flint stand am Geländer der Terrasse und schaute sich den Sonnenuntergang an. „Junger Herr, “ fragte der Butler vorsichtig, um ihn nicht aus seinen Gedanken zu reißen. Der Junge drehte sich um. „Ja?“ fragte er. Albert lächelte freundlich und bemerkte: „Ein wundervoller Anblick, nicht wahr?“ Flint nickte, „Nicht jeden Abend sieht der Himmel aus wie heute.“ Joshua wandte sich wieder dem Horizont zu. „Ich sehe mir jeden Abend den Sonnenuntergang an, müssen Sie wissen.“ „Bitte, nennen Sie mich Albert, Master Flint, “ unterbrach ihn der Butler, „Ich bestehe darauf.“ Flint grinste. „Dann solltest du auch nicht länger ‚Master Flint’ zu mir sagen, “ und als Albert den Kopf schüttelte, winkte er ab: „Ich bestehe darauf.“ Widerwillig stimmte der Butler zu: „Wie du wünscht. Aber das bleibt unter uns, ja?“ Flint lachte. „Einverstanden.“

Die nächsten Monate waren neu und anstrengend für Joshua. Er musste früher aufstehen, als er es für nötig hielt und begann jeden Tag aufs Neue mit dem Unterricht. Albert war nicht nur sein Diener, sondern auch sein Lehrer. Er hatte ein erstaunliches Allgemeinwissen und Flint konnte sich hin und wieder das Staunen nicht verkneifen. Der Junge wurde in so ziemlich allem unterrichtet, was es zu lernen gab. Er konnte sehr wohl schon lesen und schreiben. Das hatte sein Vater ihm damals beigebracht. Doch gerade seine Tante schien immer irgendetwas zu finden, woran es etwas auszusetzen gab. Auch in Sachen Geographie, Benimmunterricht und Mathematik war es nicht anders. Marlene engagierte sogar einen Fechtlehrer für Flint. Sie meinte, ihm würde es an Bewegung und frischer Luft fehlen. Es stellte sich jedoch heraus, dass er sehr talentiert im Umgang mit dem Degen war, sodass selbst seine Tante ihn dafür loben musste.
Neben dem ganzen Unterricht, gab es noch andere Pflichten, denen Joshua Folge leisten musste. Er wurde zu sämtlichen Festlichkeiten und Veranstaltungen mitgeschleppt, bei denen die Anwesenheit seiner Tante eine große Rolle spielte. Unter den ganzen reichen Bürgern und den vornehmen Damen fühlte sich Flint unwohl. Besonders anstrengend war es, so zu tun, als sei er einer von ihnen. Doch mit der Zeit und etwas Übung, wurde er immer besser darin. Genau wie in allem anderen auch, an das er sich anpassen musste. Und so vergingen die ersten Jahre bei seiner Tante genauso ereignislos, wie Flint es sich vorgestellt hatte.

Flint war sich schon seit seiner Ankunft bei Marlene Thomas darüber im Klaren, dass er nicht dorthin gehörte und früher oder später wieder hinaus auf das Meer fahren musste. Marlene hätte ihn liebend gerne zu ihrem Nachfolger und Erben gemacht. Doch auch da musste er sie wohl enttäuschen, denn das war niemals das Leben, wie er es sich vorstellte. Er sehnte sich nach Freiheit.
Nun lebte Flint bereits fünf Jahre bei seiner Tante, zwischen all den reichen Bürgern, unter all den Pflichten und Bürden. Und immer stärker wurde der Wunsch, wieder zur See zu fahren. Er fing an, Bücher zu lesen. Keine Lehrbücher, so wie sonst, sondern Märchen, Sagen und Legenden. Geschichten über die Meere, von Geheimnissen und Schätzen. Auf seinen Wunsch hin besorgte Albert ihm immer mehr davon. Und neben seiner Ausbildung, verbrachte Flint seine Zeit damit, diese Bücher zu studieren. Wenn er schon den Zugriff zu einem Wissen hatte, das so manchem verwehrt blieb, dann würde er ihn auch nutzen.
So stieß Flint wieder und wieder auf den Anfang des goldenen Piratenzeitalters, die Geschichte des Piratenkönigs Gold Roger und seinen legendären Schatz, das One Piece. Das war es! Das, wonach Joshua Flint sich so sehr sehnte. Eine Reise um die ganze Welt und am Ende dieser Reise ein Schatz, von dem die meisten Piraten nur träumen konnten. Sein Entschluss stand fest: Er würde zur See fahren, er würde um die Welt reisen und er würde das One Piece finden. Ein neuer Piratenkönig würde die alten Machtverhältnisse wieder herstellen. Die Weltregierung würde wieder in Frage gestellt werden. Und die Piraten würden wieder Zusammenhalt finden.
Je länger Flint davon träumte, desto mehr setzte sich dieser Wunsch in seinem Kopf fest. Doch war er erst siebzehn und seine Chancen standen im Moment nicht sonderlich gut, zum Piratenkönig ernannt zu werden. Schließlich war er ja noch nicht einmal ein Pirat. So beschloss er, der Sache weiter nachzugehen und seine Zeit abzuwarten.
Mehr denn je ging er nun seinen Studien nach. Er lies sich von Albert sogar Seekarten und allerlei Instrumente bringen und konzentrierte sich auf seine navigatorischen Fähigkeiten. Im Fechtkampf erreichte er allmählich Höchstleistungen und es war keine Neuigkeit mehr, wenn er seinen eigenen Lehrer wieder einmal geschlagen hatte. Auch dem sonstigen Unterricht ging er mit mehr Interesse nach, was sowohl seiner Tante als auch ihrem Butler nicht entging. Sie glaubte jedoch, er hätte sich mit seinem Schicksal endlich abgefunden und war nur allzu sehr erfreut darüber. In Wirklichkeit bereitete er sich vor, diesem Schicksal ein für alle Male zu entkommen.

Der finale Auslöser dafür, dass sein Verlangen nach Freiheit letztendlich doch noch die Oberhand gewann, erfolgte jedoch erst einige Jahre später: Der Butler Albert Toynbee verstarb in der Nacht zu seinem 70. Geburtstag. Die Ursache dafür war nicht bekannt.
Damit gab es nun wirklich nichts mehr, dass Joshua Flint noch bei seiner Tante gehalten hätte. Sein bester Freund, sein einziger Freund hatte das Zeitliche gesegnet und jedes bisschen Freude in der Villa Thomas mit sich genommen. Flint war nun erwachsen. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Und was er wollte, war frei sein. Marlene besaß ein großes Schiff im Hafen der Stadt. Mit ihm konnte er von der Insel fliehen. Und ohne großartig Aufsehen zu erregen, verschwand er noch in derselben Nacht aus dem Haus seiner Tante. Er nahm alles mit, woran ihm etwas lag, beraubte Marlene um einige ihrer Wertsachen und bewaffnete sich. Ohne auch nur irgendeine Spur oder Nachricht zu hinterlassen, schlich er sich hinaus auf die Straße und kehrte dem verhassten Haus für immer den Rücken. Es hatte zu regnen begonnen und im matten Schein der Laternen verschwand Joshua Flint in den Gassen von Perio.


Charakterbild




Schreibprobe

Es regnete.
Es regnete schon seit Tagen. Und über dies hinaus ununterbrochen. Die Gassen von Perio waren nahezu überschwemmt und weit und breit waren weder Mensch noch Tier auf den Straßen zu erkennen. Die Wenigen, die sich dennoch nach draußen wagten, taten dies nur, um noch schnellstmöglich eine Unterkunft für die Nacht zu finden.
In einer der schmalen Seitengassen, fernab der großen, gepflasterten Hauptstraße, wurde lautes Gebrüll und Gelächter deutlich. Vor einer kleinen Taverne, zwischen zwei Häusern eingeschlossen, sammelten sich etwa ein halbes Dutzend Gestalten in langen Regenmänteln, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Der Erste von ihnen trat an die Tür und schlug dreimal mit der Faust dagegen. In der Tür schob sich ein kleines Fenster auf und zwei Augen blickten nach draußen. „Wer ist dort?“ fragte der Wirt drinnen mit alter, rauchiger Stimme. Die vermummte Gestalt vor der Tür zog ihre Kapuze zurück und entblößte einen kahlen Schädel. Sie grinste breit, wobei zahlreiche Zahnlücken sichtbar wurden. „Meine Männer un’ ich brauchn für die Nacht n Dach überm Kopf. Un’ ne ordentliche Mahlzeit wär au’ nich schlecht, “ antwortete der Kahlköpfige und man hörte ihm an, dass er schlechte Laune hatte. Die Männer hinter ihm grölten lautstark. „Es tut mir Leid, aber wir haben volles Haus. Vor etwa einer halben Stunde hat ein junger Mann die letzten beiden Zimmer belegt, “ kam es durch das Fenster. „Es tut dir Leid!?“ rief der Kahlkopf dazwischen, „Seid über ner Stunde suchn wir bei dieser verdammtn Sintflut nach’m Schlafplatz und du sags, es tut dir Leid?!“ „So beruhigen sie sich doch, mein Herr, “ meinte der Alte, „Ein paar Straßen weiter gibt es noch ein anderes Gasthaus, vielleicht können sie…“ „Nein!“ brüllte der Mann vor der Tür, „Du wirs uns jetz sofort zwei Zimmer gebn! Sons machn wir deinen Laden platt, verstandn!?“ Seine Truppe lachte gehässig. „Also das geht nun aber zu weit, “ das Fenster wurde wieder zugezogen. Der Alte entfernte sich hörbar. Doch einen Augenblick später flog hinter ihm die dicke Tür aus den Angeln und die Bande betrat die Taverne. Drinnen war es stickig und der große Raum war nur spärlich beleuchtet. Hier und da saßen ein paar vermummte Gestalten an den Ecktischen und nahmen ein karges Mahl zu sich. Der Kahlkopf sah zu dem alten Wirt, der nun, halb unter der Tür begraben, am Boden lag. „Von wegen ‚volles Haus’!“ schnaubte er verächtlich, „Du has mich angelogn, alter Mann!“ Der Mann vor seinen Füßen versuchte, sich zu rechtfertigen: „Nein, mein Herr, sie irren sich…“ „Also wo is der Junge, der ‚die letzten beiden Zimmer’ belegt hat?“ fiel ihm der Große ins Wort. Der Alte deutete mit zitternden Fingern zum Tresen hin, wo ein junger Mann mit dem Rücken zur Tür auf einem Hocker saß und aß. Er hatte das weiße Haar zu einem Zopf gebunden und der Saum seines weiten Mantels berührte den Boden. Der Große grinste breit, ging hinüber zum Tresen, setzte sich neben den Gast und musterte ihn. Dieser aß weiter ohne den Blick zu erwidern. Die junge Frau hinter der Theke schien immer kleiner zu werden. „So…“ begann der Kahlkopf, „Du has also unsere Zimmer abgekriegt. Meine Männer und ich, wir sind müde, hungrig. Und wir… schätzn es gar nich, wenn uns jemand übers Ohr haun will.“ Der Weißhaarige sah mit vollem Mund kauend zu seinem Gegenüber, schluckte und wendete sich wieder seinem Teller zu. Der Glanzkopf zog die buschigen Augenbrauen zusammen und knurrte: „Ich mach dir nen Vorschlag, Junge. Du nimms deine Sachen un’ verschwindes von hier und ich lass dich in Ruhe.“ Der Gast schob den leeren Teller von sich weg und meinte zu dem Mädchen hinter der Theke: „Entschuldigen Sie, könnte ich wohl die Rechnung haben?“ Sie sah erschrocken auf, sah zuerst den einen, dann den anderen an und nickte schnell. Der Kahlkopf wurde rot, schlug mit der Faust auf den Tisch und packte den jungen Mann am Kragen: „Ich hab mich wohl nicht klar genug ausgedrückt, “ donnerte er und seine Hand griff nach dem Messer an seinem Gürtel. Doch der Weißhaarige war schneller. „Doch das hast du, “ sagte er ruhig und bohrte seinem Gegenüber die Pistole noch etwas fester in die Rippen, „Du nimmst jetzt besser deine Männer und verschwindest von hier.“
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
K

Käpt'n Flint

Guest
Technikdatenblatt

Attribute:

Stärke: 3
Schnelligkeit: 2
Kampfgeschick: 3
Fernkampfgeschick: 3
Intelligenz: 4
Geschicklichkeit: 2
Widerstand: 2
Willenskraft: 3

Attributssteigerung:

Kämpfer:

Stärke: 2
Schnelligkeit: 1
Kampfgeschick: 1
Fernkampfgeschick: 3
Intelligenz: 1
Geschicklichkeit: 2
Widerstand: 2
Willenskraft: 1

Jobklasse:

Navigator:

Intelligenz -1

Job-Fähigkeiten:

  • Karten lesen
  • Karten zeichnen
  • wendige und schnelle Schiffe manövrieren
Kampfklasse:

Kämpfer:

  • Kampf mit leichten Waffen
Ausrüstung:

Waffen: Degen, Pistole, Dolch
Gegenstände: ein paar Bücher, Pergament, Feder, Tinte, diverse Instrumente (Zirkel, rechter Winkel, etc.)
Geld: 100.000 Berry

Kampf-/Schießstil:

Kampf mit Waffen (Schwert, Pistole)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
V

Vita

Guest
An sich meiner Meinugn nach wenig zu bemängeln hier.
Nur die Stärken und Schwächen sind noch etwas Ausbaufähig, da vergleichsweise knapp beschrieben.

Und auch hier haben wir Kapitän-in-making?
 
K

Käpt'n Flint

Guest
Stärken als auch Schwächen wurden ausgebaut.

Zu dem Kapitän-in-making-Problem: Der Name der Bewerbung gleicht doch später dem, den ich im Forum besitze. Ich würde also (bei einer angenommenen Bewerbung) von "Diver" auf "Käpt'n Flint" umbenannt werden, was mein eigentlicher Gedanke dahinter war. Es geht mir nur um den Namen im Forum. Wenn das nicht machbar ist, dann bitte ich darum, die Bewerbung in Joshua Flint umzuändern.
 
V

Vita

Guest
Wenn du dich so nennen willst, sehe ich da das Problem nicht wirklich. Immerhin ist "Käpt'n" ja nur eine Art 'Titel' und wir haben auch 'nen "Don".

Meine Frage war aber, ob die Bewerbung für einen Kapitänscharacter gedacht ist. (Zumal ein 'normaler Pirat' mit Käpt'n im Namen etwas komisch wirkt wenn er keiner ist.)
 
K

Käpt'n Flint

Guest
Ach so ist das!
Tut mir Leid. Ich dachte, dass wäre deutlich geworden...
Also: Ich möchte mich hiermit offiziell als Kapitän bewerben ^^
Das mit unserem DON Reed wäre auch mein einziges Argument für meinen Namen gewesen ^^ Danke deswegen.
 
R

Romano

Guest
Da dein Account ja schon länger bekannt ist heißt das, dass du dir lange gedanken über deinen Char gemacht hast. Die Bewerbung ist dementsprechend sehr sehr gut geworden.

Deutlich: ANGENOMMEN
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben