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Jennifer Black
Guest
Charakterdatenblatt
Persönliche Daten
Name: Black
Vorname: Jennifer
Spitzname: Joker, Jenny
Geburtstag: 05.05.
Alter: 18
Größe: 1,70
Gewicht: 54kg
Augenfarbe: grün
Haarfarbe: grünschwarz
Aussehen: Jenny hat einen von Natur aus schmalen Körperbau, sowie ein schmales Kreuz, sodass man die kräftigen Muskeln unter der Verkleidung der zierlichen, jungen Frau nicht erahnen kann. Lediglich die leicht muskulösen Oberarme lassen manch einen schon mal stutzen. Ihr gewöhnlicher Körperbau lässt nunmal nicht auf ihre wahre Kraft schließen! Jennys Haare sind kurz geschnitten und schwarz, doch haben sie einen leichten Grünstich, denn ihr Vater hatte grünes, ihre Mutter hingegen pechschwarzes Haar. Im Haar trägt sie meist Blumen, deren Zustand zeigt, wie lange sie nicht an Land war um neue zu pflücken… Die Augen des jungen Mädchens sind grün und haben eine eigenartige Färbung, die sofort auffällt und die sie selbst sehr gerne mag. „Im Grunde genommen… sind meine Augen das einzige, auf das ich wirklich stolz bin“, war ihre Stellungnahme dazu, als sie von einem Crewmitglied gefragt wurde, was sie stolz macht. Die Hautfarbe der jungen Black ist recht hell, obwohl sie viel in der Sonne ist - sie wird einfach nicht braun im Gegensatz zu anderen Crewmitgliedern an Bord...
Blutgruppe: B positiv
Besondere Merkmale: Die Blumen, die stets ihr Haar schmücken und mit der Zeit auf hoher See verwelken. An ihrem Zustand kann jeder Außenstehende erkennen, wie lange sie nicht auf dem Festland oder einer Insel war um neue zu pflücken. Außerdem trägt sie eine hölzerne, goldene Kette mit der sie gerne herumspielt. Auf jeder der neun Perlen ist ein spezielles Muster eingeritzt, das sie an Ereignisse in ihrer Vergangenheit erinnert. Übrig sind noch weitere einundzwanzig Perlen, die sich mit der Zeit sicherlich füllen werden. Zu jedem besonderen Ereignis ritzt sie selbst (oder lässt sich) ein weiteres Symbol in eine Perle ritzen, um immer wieder an eben jene Ereignisse erinnert zu werden. Seien sie nun gut oder schlecht.
Kleidung: Jennifer begnügt sich mit engen Tops und ebenso eng sitzenden, figurbetonten Bluejeans. Weite Klamotten vermeidet sie, denn immerhin muss sie sich für ihre Figur auf keinen Fall schämen! Am liebsten trägt sie grün, denn, so sagt sie, das lasse ihre Augen stärker zur Geltung kommen. Als wären sie nicht bereits auffällig genug… Ihr Haar schmücken immer die bereits erwähnten Blumen, um den Hals trägt sie eine Kette. Ansonsten verzichtet sie auf Accessoires jeglicher Art, da sie gerade im Nahkampf extrem hinderlich sind. Zu festlichen Angelegenheiten putzt sie sich gerne auch mal ein wenig mehr heraus und trägt dann zur Abwechslung auch mal einen Rock, eine Bluse oder sogar ein Kleid. Schuhe trägt sie an Deck meistens keine und wenn sie welche benötigt (an Land beispielsweise) trägt sie bequeme, leichte Halbschuhe, die sie weder im Kampf noch beim Laufen hindern. Warum sie keine Schuhen tragen möchte? Weil sie sich barfuß einfach viel freier fühlt und ohnehin nicht gerne in irgendetwas eingesperrt wird - und wenn es Schuhe sind.
Herkunft und Familie
Verwandte:
Mutter, Layla Black (Piratin):
Layla Black ist Jennifers Mutter und eine ehrgeizige, aufbrausende und kämpferisch orientierte, selbstbewusste junge Frau, die einzig und allein an Bord der Blackwing ist, um die ganzen Männer dort in Schach zu halten. Als einzige Frau an Bord (neben Jenny) hat sie es selbstverständlich nicht leicht, doch so hat sich ihr Charakter im Laufe der Jahre abgehärtet. Ihre Geschichte ist um ein Vielfaches spannender als die ihres Gatten, doch wurde sie auch auf hoher See geboren. Doch im Gegensatz zu Joseph wuchs sie als Sklavin auf. Bis heute weiß sie nicht mehr, welche der dort arbeitenden Frauen und Männer ihre Eltern gewesen waren, denn mal hatte sich der, mal der um sie gekümmert. Eine wahre Bindung zu anderen Menschen hat sie erst erlangt, als das Schiff des Kapitäns, der sie und andere Frauen und Männer auf grausame Art und Weise unterdrückte, von der Blackwing übernommen, vielmehr gekentert wurde. Der Großteil der Besatzung wurde umgebracht, doch die Liebe auf den ersten Blick zeigte selbst bei einer verdreckten und völlig entkräfteten Sklavin Wirkung, die aus der Falltür am Boden des Schiffes an Deck geklettert kam. Ein Arm wurde ihr hingehalten und sie nahm ihn dankend an, ehe sie zu Joseph Black persönlich hinauf sah. „Danke – Sir!“, sagte sie hastig und hatte sich längst in die sanften Augen verliebt, die sie so durchdringend anstarrten.
Sie und einige wenige Männer wechselten auf die Blackwing, doch nicht als Sklaven sondern als Piraten. Die paar Männer sahen gemeinsam mit Layla dabei zu, wie ihr damaliges Schiff im Ozean versank und von den Wellen verschlungen wurde. Seit diesem Tag gelten Layla und Joseph als untrennbares Paar. Nach zwei Jahren an der Blackwing gebar Layla auf dem North Blue ihren gemeinsamen Sohn Alexander und zwei Jahre darauf die kleine Jenny, die sie beide über alles liebt, wobei man an Bord munkelt, sie würde Jenny bevorzugen, da sie ein Mädchen sei… Zu ihrer Tochter hat sie eine freundschaftliche Beziehung und sie erzählen sich gegenseitig alles, denn da sie die einzigen weiblichen Crewmitglieder an Bord sind, haben sie sich halt nur gegenseitig um "frauenspezifische" Dinge zu besprechen.
Vater, Joseph Black (Piratenkapitän):
Joseph Black ist der Kapitän der Blackwing, also der Captain von dem Schiff, dessen Kapitän bereits sein Vater, sein Großvater und dessen Vater gewesen sind. In der Linie der Blacks wird der Posten des Kapitäns immer an den nächsten, ältesten Sohn weiter gegeben. Stirbt dieser, ohne einen Sohn zu hinterlassen, so kommt dessen Bruder oder Schwester an den Posten als Kapitän. Doch bisher ist das nie geschehen, denn ein Black gibt nicht auf und hat die Künste des Überlebens mit in die Wiege gelegt bekommen. Joseph Black wurde Kapitän der Blackwing nachdem sein Vater im Alter von 39 Jahren von einem Gegner erschossen wurde und kein Arzt die Wunde nahe an seinem Herzen hatte heilen können. Doch Joseph zeigte kaum Trauer und nur wenige Tränen: „So ist das, auf den Meeren dieser Welt. Sterben, morden… Leben und Tod hängen hier so nah zusammen“, sagte er zu seinen Kindern Alexander und Jennifer, als sie ihn nach ihrem Großvater fragten. Jennifers Vater hat einen ruhigen Charakter, den er an seine Tochter, nicht aber seinen Sohn vererbt hat. Stets nimmt er die Dinge mit erstaunlicher Gelassenheit. Sei es ein Sturm auf hoher See oder ein Feind, der ihm die Pistole an die Schläfe hält – er bewahrt einen kühlen Kopf. Wie seine Tochter ist auch er ein Redenskünstler – wenn er denn mal redet. Er verhält sich lieber schweigend, gibt nur die notwendigen Befehle und ist kein Smalltalk-Fan.
Von Josephs Aussehen hat Jennifer lediglich ein wenig der grünen Haare abbekommen, ansonsten sehen sich die beiden nicht sehr ähnlich. „Das ist auch gut so! Deine Mutter ist viel hübscher als ich. Wie sähe das denn aus, ein Mädchen wie du mit dem Aussehen ihres stämmigen Vaters!“, witzelt ihr Vater oft.
Das größte Ereignis im Leben des jungen Kapitäns war der Fund einer Teufelsfrucht vor etwa zehn Jahren, als Jennifer acht gewesen sein musste (näheres dazu, siehe Geschichte). Außerdem ist er derjenige, der seiner Tochter das Navigieren beibrachte. Zu seiner Tochter hegt er eine eher freundschaftliche Beziehung, da die Layla eigentlich die Erziehung übernommen und ihn somit überflüssig gemacht hatte. Er ist derjenige, der ihr Lesen, Schreiben und das Navigieren beibrachte, also so etwas wie ein Lehrer für Jenny.
Bruder, Alexander Black (Pirat):
Alexander, oder Alex wie er genannt wird, ist Jennys zwei Jahre älterer Bruder. Er ist zwanzig Jahre alt und (insofern er nicht stirbt) der zukünftige Kapitän der Blackwing. Er hat die Spontaneität und den kämpferischen Charakter der Mutter geerbt. Von der Ruhe und Gelassenheit seines Vaters hingegen hat er kaum etwas abbekommen, denn er reagiert aufbrausend und mit nahezu krankhaftem Ehrgefühl auf jede Beleidigung. Doch auch wenn die beiden Geschwister so krass verschieden sind, liebt vor allem Alex seine kleine Schwester sehr. Er ist nahezu immer für sie da, wenn sie Hilfe braucht und entwickelte über die Jahre einen ernst zu nehmenden Beschützerinstinkt, obwohl Jenny nicht allzu oft beschützt werden muss. Selbst als Jenny mit acht Jahren (damals war er zehn) von der Teufelsfrucht aß, die sie unsichtbar machte, reagierte er nicht eifersüchtig sondern mitfühlend. Natürlich wünschte er sich manchmal, er wäre an ihrer Stelle, doch im Grunde genommen ist er auch ganz froh, dass er den Leidensweg Jennys nicht durchleben musste…
Geburtsort: ein Schiff auf dem North Blue
Geburtsinsel: -
Geburtsozean: North Blue
Persönlichkeit
Interessen: Jennifer ist eine von Natur aus ruhige und zurückhaltende Person, was sich deutlich in ihren Interessen widerspiegelt. Zu allererst liest sie sehr gerne. Sei es die Tageszeitung oder ein Buch, etwas zum lesen trägt sie immer bei sich, so als wäre es ein Teil von ihr. Die bereits beschriebenen Seiten sind jedoch nicht immer ein Reiz für sie, denn sie schreibt ebenso gerne. Für die Theatercrew auf dem Schiff ihres Vaters schrieb sie bereits ein Drehbuch – und die gesamte Crew war begeistert. Seitdem schreibt sie oft, denn immerhin KANN sie lesen und schreiben, auch wenn sie als Piratin geboren wurde und auf hoher See aufgewachsen ist. Zudem ist Jennifer ein kleiner Akrobat. Deshalb verdankt sie den Namen „Joker“ auch ihrem Gummi-Talent sich zu verbiegen wie keine andere. Doch dazu später mehr. Manch einer behauptet ihre Knochen seien aus Gummi, denn niemand schwang sich so schnell von Tau zu Tau wie die kleine Jenny in Kindheitstagen. Den Zustand behielt sie bei, nur, dass sie jetzt ein wenig größer ist als damals. Außerdem lernt sie von den anderen Crewmitgliedern auch das Tanzen – selbstverständlich keinen Präzisionstanz – doch immerhin beherrscht sie die Schritte von Walzer, Salsa und Co. Die eigene Theatercrew am Schiffe ihres Vaters hat sie zwar immer bewundert, doch mitgespielt hat sie nie. Mehr spielte sie die Beraterin und Regisseurin, denn auf die Bühne traut sie sich nicht. Ihr Lampenfieber sei zu groß, so sie. Außerdem ist Jenny gerne frei. Sie lässt sich den Wind durchs Haar wehen, wenn sie barfuß an der Reling steht und mag es nicht eingesperrt zu sein. Sie genießt einfach die gewohnte Ruhe, die einen auf hoher See umgibt. Zugegeben, wer mag das schon. Aber, zugegeben, wer hat dann mit Übelkeitsgefühlen und Ohnmachtsanfällen zu kämpfen? Zudem mag sie seit dem Besuch auf der Insel Ren die Blumen über alles und hat auch immer welche als Schmuck in ihrem Haar.
Zuletzt verdankt sie ihren kräftigen Körperbau nicht allein nur der Tatsache, dass sie sich als Kind von einem Tau zum anderen schwang, sondern auch dem Übel, dass auf den Ozeanen nun mal ein ewiger Krieg zwischen vielen Piratencrews besteht. Also musste Jennifer mithelfen und kam nicht drum herum die Kampkunst zu erlernen. Doch eine Waffe war ihr zu schwer und so bekam sie lediglich zwei Schlagringe in die Hand gedrückt und drosch damit fortan auf ihre Gegner ein. Der Nahkampf wurde zu ihrem Element und zu ihrer Aufgabe. Mittlerweile liebt sie die Gefahr, lässt sich gerne auf ein Risiko ein und spielt dabei nicht selten mit ihrem eigenen Leben… Sie trifft gerne Entscheidungen, seien es Falsche oder Richtige, doch sie hat gelernt die Verantwortung dafür zu übernehmen, wenn sie einen Fehler macht.
Desinteressen: Da Jenny auf den großen Weiten der See aufgewachsen ist, hat sie eine natürliche Abneigung gegen große Menschenmengen und enge Räume entwickelt. Sie ist gerne frei und will nicht zu irgendetwas oder in irgendetwas hinein gezwungen werden. Der Gedanke mit vielen Menschen an einem Ort zu sein bereitet ihr Albträume. Hingegen genießt sie die Einsamkeit und Stille des Meeres viel lieber, als die laute Musik und die großartigen Feste auf dem Festland. Steigt auf dem Schiff ihres Vaters ein Schiff, so verkrümelt sie sich auf den Ausguck am Mast und leistet dem dort lebenden Jimmy Gesellschaft (niemand hat ihn je von dort hinunter klettern sehen…). Was ihr außerdem zuwider ist sind aufdringliche Menschen jeglicher Art. Wer sie kennt versteht sich darauf sie in Ruhe zu lassen, denn wird sie angepöbelt, geneckt oder gar wütend gemacht, endet das meistens mit Kratz- und Bissspuren an diversen Körperteilen. Des Weiteren kann die Kleine neben lauten Geräuschen auch strenge Gerüche nicht ab. Sei es der Geruch nach Schweiß oder der eines starken Parfüms. Auf hoher See liebt sie nur den Geruch des salzigen Meerwassers oder den Geruch von Seetang und Algen – doch dann endet ihre Toleranz.
Mag: Unauffälligkeit, Blumen, Bücher, Schreiben, das Theater, Akrobatik, Nahkampf, die hohe See, gewagte Höhen, Risiko, Spannung, Aufregung, den Kampf, Freiheit, Ruhe, Entscheidungen treffen, die Kontrolle haben
Hasst: strenge Gerüche, laute Geräusche, enge Räume, große Menschenmengen, Aufdringlichkeit, vorlaute Menschen, Zwänge
Auftreten:Jennifer tritt zunächst einmal gar nicht auf – sie hält sich im Hintergrund, bleibt unauffällig und schweigt. Den schweigenden, ruhigen Zustand behält sie meist solange bei, bis ihr Eingreifen gefordert wird. Sei es, weil sie jemand anspricht, oder weil einer ihrer Freunde angegriffen wird. Sie ist von Natur aus nicht das Selbstbewusstsein in Person, doch das durchschnittliche Selbstbewusstsein, das sie hat, genügt ihr vollends. Sie tritt selbstbewusster auf, als sie ist, denn offenbar scheint sie von ihrer eigenen Meinung immer zu hundert Prozent überzeugt, doch in Wahrheit ist dem gar nicht so. Es scheint lediglich so, als könne sie jedem ihre Meinung aufschwatzen, da sie gut im Argumentieren und Reden ist. Außerdem hat sie das Talent unauffällig zu verschwinden und wieder aufzutauchen, doch das verdankt sie nicht nur ihrer Teufelsfrucht (-> Geschichte) sondern ihrem ruhigen, unauffälligen und ewig gelassenen Auftreten.
Verhalten: Anderen Menschen gegenüber verhält sich Jenny immer mit höchster, betonter Ruhe. Auch ihren Feinden gegenüber ist sie stets die Ruhe und Gelassenheit in Person. Woher sie die Kraft bezieht so ruhig zu bleiben weiß niemand… Doch manchmal kommt es vor, dass sie kühl auf andere wirkt und es dauert sehr, sehr lange, bis man sie ins Herz geschlossen hat, denn man muss sie gut kennen um zu wissen, dass sie einfach nur eine gewisse Distanz zu wahren versucht. Dennoch versteht sie sich darauf nie herablassend oder unfreundlich zu wirken, denn sie besitzt das Talent mit so gut wie jedem sachlich und präzise reden zu können und immer die passenden Worte zu finden. Jennifer hat grundsätzlich nie Vorurteile gegen jemanden, egal ob dieser jemand sich als ihr Feind oder Freund herausstellt. Die junge Black möchte die Leute lieber selbst kennen und einschätzen lernen, anstatt sich von jemandem aufschwatzen zu lassen, wie der Charakter und das Verhalten eines anderen sind. Stattdessen überzeugt sie sich immer lieber selbst von etwas, anstatt anderen zu vertrauen!
Wesen: Ihr Wesen stimmt in den meisten Fällen mit ihrem Verhalten überein. Sie ist von Natur aus ruhig, still und hält sich eher im Hintergrund anstatt aufzufallen. Nicht weil sie schüchtern ist, sondern weil sie es nicht mag, wenn sie im Mittelpunkt steht oder sie zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Im Gegenteil, sie ist eher selbstbewusst und benimmt sich auch so, wenn es notwendig ist. Da sie einiges an Führungspotenzial besitzt und ihre Entscheidungen meist gut überdacht hat, ist sie ein guter Anführer und versteht sich darauf gerecht Aufgaben zu verteilen und auch mal das Kommando zu übernehmen, wenn es verlangt wird.
Jennifer ist nicht sehr emotional orientiert wenn es ums kämpfen geht. Sie hat keine Vorurteile und macht sich von jedem selbst ein Bild, sodass sie selbst über andere urteilen kann. Muss sie über jemand anderen richten, so entscheidet sich nicht zugunsten ihrer Freunde oder gegen ihre Feinde, jedenfalls nicht standardmäßig, sondern Situationsorientiert.
Stärken und Schwächen
Stärken: Jennifers größte Stärke ist ihr Führungspotenzial. Sie überdenkt jede ihrer Entscheidungen und was sie sagt oder vorschlägt ist immer gut durchdacht, sodass sie selbst selten an dem zweifelt, was sie sagt. Zumindest spricht sie es dann nicht aus. Weiterhin hat die eigene Unauffälligkeit, die sie selbstverständlich auch ihrer Teufelsfrucht verdankt, sich zu einer Stärke entwickelt, die so manch einem Crewmitglied schon das Leben gerettet hat. Unbemerkt aus dem Hinterhalt anzugreifen oder Fallen zu legen gehört zu Jennifers Stärken. Des Weiteren ist sie sehr tolerant und hat somit eine eiserne Geduld. So hört sie sich ein und dieselbe Erzählung auch ein viertes und fünftes Mal an, wartet mit Gelassenheit auf bestimmte Ereignisse und ist auch sonst die Ruhe in Person. Zudem handelt sie immer vorurteilsfrei, bildet sich ihre eigene Meinung und lässt sich von niemandem etwas aufschwatzen. Sie überzeugt sich lieber selbst von etwas, als es aus einer Erzählung heraus zu glauben. Außerdem kann die junge Black gut im Team arbeiten, sei es als Anführer oder als Mitglied dieses Teams. Sie kann Aufgaben ebenso gut verteilen wie korrekt ausführen. Zuletzt ist sie immer zielorientiert und besitzt ein photographisches Gedächtnis, sodass sie sich beinahe jede Karte und jeden Text nur einmaliges Anschauen recht gut merken kann.
Schwächen: Die junge Black befindet sich ungern unter Menschen. „Ungern“ heißt in diesem Fall, dass sie in großen Menschenmengen ab und an unter Atembeschwerden leidet und sich eingesperrt fühlt. Diese Phobie kommt daher, dass sie ihr Leben lang auf hoher See war und nur selten einen Fuß aufs Festland gesetzt hat, was uns direkt zu ihrer nächsten Schwäche führt: Ihre Festland-Angst. Wenn andere Seekrank werden, vermisst sie das gewohnte Schaukeln des Schiffes unter sich und kämpft mit Übelkeit, wenn sie sich ein paar Stunden an Land aufhält. Diese Übelkeit vergeht jedoch meistens nach ein bis zwei Tagen, doch meist vermeidet sie es sich derart lange an Land aufzuhalten. Des Weiteren ist Jenny sehr geräuschs- und geruchsempfindlich. Der schwere Duft eines Parfüms, Schweißgeruch, laute Musik und Marktschreier – das alles sind Horrorvorstellungen für Jenny. Zuletzt hat sie große Angst (vor allem alleine), wenn sie sich in völliger Dunkelheit oder engen Räumen befindet (oder beides gleichzeitig)! Ohne Licht fühlt sie sich verloren.
Klassen
Kampfklasse: Kämpfer
Jobklasse: Navigator
Geschichte
Jennys Kette:
1. Perle: Meine Geburt (Baby in Windeln)
2. Perle: Mein Bruder und ich allein auf der Isla de Banana (Bananenstaude)
3. Perle: Verfluchte Teufelsfrucht (Rauchwolke)
4. Perle: Der Schlüssel heißt Kontrolle! (Blume)
5. Perle: Black sein bedeutet Stolz! (Mensch)
6. Perle: Erwachsen werden… (Steuerrad)
7. Perle: Die Sache mit dem Erbe… (Fernrohr)
8. Perle: Beginn meiner Suche (Fragezeichen)
1. Perle
Es war Winter. Kalt auf dem North Blue und kein Festland in sich, als bei Layla Black die Wehen einsetzten. Jedes Crewmitglied schleppte jede Decke, jedes Kissen herbei, das sie kriegen konnten. Die meisten von ihnen hatten noch nie eine Geburt erlebt, oder waren gar aufgeklärt… nun ja, das ist ein anderes Thema. Jedenfalls gab es keine Hebamme, Layla war auf sich ganz allein gestellt. Dank all den Decken war ihr immerhin warm und sie überstand die vier Stunden der Geburt gut und war kurz darauf gesund und halbwegs munter. Während der kleine Alexander sein neues Schwesterchen beäugte und fragte, wieso sie denn nicht so ein Teil wie er zwischen den Beinen hatte, erklärte ihre Mutter mit Tränen in den Augen: „Sie ist ein Mädchen! Die brauchen so was nicht“. Nachdem die Sache mit dem Schwesterchen geklärt war, suchten sie einen Namen für das Mädchen, denn sie hatten sich lediglich Jungennamen ausgedacht. Rein aus Gewohntheit offenbar, da Layla die einzige Frau auf der Blackwing war.
Die erste Perle wurde vor ihrer Geburt vom Schmied des Schiffes angefertigt und stellt ein kleines Baby in Windeln dar.
2. Perle
Bis zu ihrem sechsten Lebensjahr passierte nichts Spektakuläres. Die Tobsuchtanfälle von kleinen Kindern, die etwas haben wollen, muss ich euch sicherlich nicht schildern! Der Frühling sechs Jahre später – auf der klitzekleinen Banana-Insel im North Blue. Jenny, am ganzen Körper schlotternd vor Kälte, ihr Bruder, die Arme um sie gelegt. Wärmend, schützend und selbst gerade mal acht. Die Banana-Insel bestand auf knapp fünf Palmen – Bananenstauden waren hier die einzige Nahrungsquelle und Menschen gab es keine. Wie die beiden hierher gekommen waren? Nun, beide hatten eine reichlich ausgelassene Erziehung genossen, hatten meist bekommen was sie wollten – aber diesmal waren sie zu weit gegangen! Und was taten die Black-Eltern, wenn man die Kinder nicht in irgendeinem Zimmer einsperren konnte? Sie setzten sie auf der wohl kleinsten Insel aus, die sie finden konnten! Das hört sich gemein und hart an, aber anders würden die beiden wohl nicht lernen, dass man nicht an jedem x-beliebigen Tau baumeln konnte, dass man nicht immer alles bekam, was man wollte, und das man ab und an im Leben auch mal ganz schön allein war. Diese Aktion fiel unter den Unterpunkt: „Erziehungsmaßnahmen“, so ihre Mutter, als sie nach zwei Tagen wieder eingesammelt wurden. Das Schiff hatte lediglich 200m weit entfernt im Ozean den Anker ausgeworfen, doch keine der beiden konnte schwimmen und ein Boot bauen – davon verstanden sie nichts. Also gelangten sie tränenüberströmt und mit noch größerer Bindung zueinander als vorher wieder zurück zum Schiff ihrer Eltern. Zwar waren sie nach wenigen Wochen etwa genauso wie zuvor, doch musste man ihnen nur mit dem Wort „Banana“ kommen und sie taten nahezu alles, was von ihnen verlangt wurde.
Die zweite Perle stellt eine Bananenstaude da.
3. Perle
Sommer. Jennifer Black zählte gerade mal acht Lebensjahre, hatte viel von der Welt gesehen und war ein neugieriges, kleines Balg, das meist bekam was es wollte. Meistens. Nicht immer.
Einschub:
„Schaut, schaut her! Wir haben etwas gefunden! Draußen, auf der Insel!“, schrie einer der Männer aufgeregt, raste mit angewöhnter Sicherheit die Planken zum Schiff hinauf und weckte so auch den letzten schlafenden Piraten aus seinem Mittagsschlaf. Auch Layla und ihre Tochter, die an Bord gesessen hatten und auf den Holzplanken mit Karten spielten fuhren überrascht auf. Dem Piraten rann der Schweiß von der Stirn, er war völlig außer Atem und sank keuchend auf die Knie. Was er in den Händen hielt wurde von einem schmutzigen Tuch verdeckt, doch als er langsam und vorsichtig mit zitternden Händen die vier Zipfel zur Seite legte und das Etwas auf dem Tuch an Deck lag. „Mh eine Kokosnuss!“, rief Jennifer aufgeregt und die Kleine rannte aufgeregt auf das Tuch zu, als sich ihr plötzlich der stämmige Körper ihres Vaters in den Weg stellte, ihr die Sicht versperrte und daran hinderte weiter zu gehen. Enttäuscht schürzte die damals Achtjährige die Lippen, wollte zwischen den Beinen des Vaters hindurch schlüpfen, doch ihre Mutter hielt sie am Arm und lächelte sie freundlich an. „Lass die Großen das machen, Jenny!“, sagte sie lächelnd und tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase. Beleidigt riss sich die Kleine los und kletterte den Mast hinauf zu ihrem Freund im Ausguck – Jimmy.
„Ne Teufelsfrucht, oder?“, hörte sie die Piraten murmeln, doch was auch immer die Erwachsenen wieder wichtiges zu besprechen hatten interessierte sie herzlich wenig. Erst als es dunkel wurde und das Ding nur noch von einer einsamen, schlaftrunkenen Wache bewacht wurde, grinste das Mädchen. „Will wissen, wie das schmeckt!“, murmelte sie und Jimmy hob nur verabschiedend die Hand, als sie den Mast hinunter rutschte und sicher und leise an einem der Taue knapp über der vermeintlichen Kokosnuss zum Halten kam. Mit einer ihrer kleinen Hände griff sie nach unten und angelte sich die Kokosnuss. Überrascht merkte sie, dass das Ding verdammt leicht war, doch dann drehte sich die Wache plötzlich um, offenbar hatte sie ein wenig zu unvorsichtig agiert. „Hey! Jenny! Nein!“, fluchte sie und konnte nur noch dabei zusehen, wie Jenny das Ding mit wenigen Bissen verschlang. So schnell wie sie sich die Frucht in den Mund stopfte bemerkte sie erst beim letzten Bissen, wie widerwärtig das Zeug schmeckte. Sie ließ das Tau los, stürzte zu Boden und würgte entsetzt. „CAPTAIN! CAPTAIN!“, brüllte die Wache hysterisch und wusste nicht, was sie tun sollte. Als Jennys Vater aus seiner Kapitänskabine stürmte und seine Tochter gekrümmt am Boden liegen sah, sah er nicht nur die Wache entgeistert an. So wütend hatte niemand ihn je erlebt, denn barsch befahl sie dem Wachmann sich zu verziehen und ins Bett zu gehen, während er seine Tochter in den Arm nahm und den Kopf an ihr Haar schmiegte. Er wusste, dass er nichts tun konnte, denn er hatte schon einmal zugesehen, wie jemand eine Teufelsfrucht verschlungen hatte.
Einschub Ende
Ja, die Übelkeit war entsetzlich gewesen für die Achtjährige, doch hatte sie überstanden, was wie ein großes Unheil ausgesehen hatte. Doch natürlich hatte es Folgen, dass sie eine Teufelsfrucht verschlungen hatte – und zwar nicht nur für sie… Fortan flimmerte sie ab und an und verschwand dann plötzlich – doch sie selbst bemerkte es nicht. Immer wieder löste sie sich in Luft auf und erschien oft erst Tage später wieder. Da sie damals noch ein Kind war wusste sie absolut nicht damit umzugehen, also beschlossen ihre Eltern Rat auf dem Festland zu suchen.
Eine nahezu leere Perle, auf der nur eine Art Rauchwolke eingeritzt wurde.
4. Perle
Gemeinsam mit Alexander brachten sie Jenny zu einem „Experten für Teufelsfrüchte und innere Kontrolle“. So stand es jedenfalls über dem Schild des kleinen Ladens, das verblichen und abgenutzt wirkte. Ren hieß die Insel, über und über bedeckt mit Blumen – hier verbrachte die Familie Black mehrere Monate. Die Crew maulte, jammerte, sie wolle endlich wieder auf See fahren, doch die Gesundheit ihrer Tochter ging den Black-Eltern nun mal vor. Also schickten sie das Mädchen zu diesem Experten und sie lernte mit den Kräften der Teufelsfrucht umzugehen – und das in nur wenigen Wochen. Der alte Mann, von dem sie lernte, hatte schütteres, weißes Haar, einen umgepflegt wuchernden Bart und lange, knochige Finger… Doch er erklärte ihr, welche Risiken es barg, ein Teufelsfruchtnutzer auf hoher See zu sein. Wasser, Schwimmen… das alles sollte sie meiden, denn sie würde untergehen wie ein Stein, so sagte er und in Jennys Gesicht stand pures Entsetzen. Doch nichts von dem, was er sagte, hielt sie davon ab nach wenigen Wochen wieder zur See zu fahren – selbstverständlich nicht um ein paar Blumen mitzunehmen. Von dem Besuch auf der Insel Ren hat sie auch ihre Blumen-Macke – seither trägt sie immer einen Kranz auf Blumen oder einzelne Blüten im Haar, die mit der Zeit selbstverständlich beginnen zu welken. Doch alles, was sie von dem Mann über innere Kontrolle gelernt hatte, hilft ihr heute noch bei der Kontrolle über die Teufelsfrucht, die sie und andere unsichtbar machen kann!
Also reisten sie ab, wenige Wochen nachdem sie angereist waren. Der Besuch auf dem Festland war für die kleine Black die reinste Tortur, eine Reise durch die Hölle gewesen. Die ersten Tage hätte sie sich am liebsten nach jedem Essen übergeben und einige Male hatte sie das sogar getan, doch nach etwa einer Woche hatte sich ihr Körper daran gewöhnt, dass die schaukelnde See unter ihr verschwunden und steiniger Untergrund unter ihren Füßen erschienen war.
Nach der Zeit auf Ren begann ihre Mutter, ihr einen Nahkampfstil beizubringen, damit sie der Crew irgendwann auch im Kampf einmal zunutze sein konnte. Also lernte Jenny eine Art des direkten Nahkampfes, die sie fortan beinahe täglich an Deck trainierte, während ihr Vater und ihr Bruder ihre Ausdauer bewunderten, mit der sie arbeitete, wohingegen ihre Mutter sie immer mehr forderte. Auch das war nicht leicht, doch im Nachhinein denkt Jennifer anders: Hätte sie nicht so krampfhaft ernst ihre Tochter trainiert, würde sie den Stil jetzt niemals im Leben derart beherrschen!
In diese Perle ist lediglich eine Blume eingeritzt und gilt als Jennifers Favorit.
5. Perle
Als Jennifer ins Pubertäts-Alter kam, begann die Zeit, in der sie an sich selbst zweifelte. Immer öfter stand sie vor dem Spiegel, so wie jeder Jugendliche in dieser Zeit und immer öfter verzweifelte sie an ihren „mickrigen Fähigkeiten“.
Einschub:
„98, 99, 100“, zählte die junge Black und hörte dann mit den Situps auf, um mit Liegestützen weiter zu machen. Ganz im Gegensatz zu der Achtjährigen, die damals aus Trotz in die Teufelsfrucht gebissen hatte, sah sie nun um einiges anders aus. Ihre Kurven waren weiblicher, ihre Haare kurz geschnitten und die Klamotten enger geworden. Als sie nach einhundert Liegestützen schwer atmend aufstand und mit einem Handtuch um den Hals den Schiffeigenen Trainingsraum verließ, pfiff einer der Piraten anerkennend, der gerade den Raum betrat. Die Fünfzehnjährige grinste spöttisch und schlug mit dem Handtuch nach dem nicht mehr allzu jungen Crewmitglied. Dann verließ sie kopfschüttelnd den Raum. An ihren Oberarmen waren die Muskelansätze nicht zu übersehen… in Gedanken versunken sah sie unglücklich zu Boden und stapfte in Richtung Küche… „Ich sehe voll männlich aus…“, dachte sie und versank in Selbstmitleid, als plötzlich eine Tür neben ihr aufging und eine Hand sie unsanft am Arm packte. „He!“, wollte sie protestieren, doch als sie das Gesicht ihres Vaters sah, dass sie wütend anstarrte, ratterte in ihrem Hirn irgendein Zahnrad. „Was hab ich gemacht? Was hab ich gemacht? Was? WAS?“, fragte sie sich selbst und sah ängstlich zu ihm auf. Ohne ein Wort wurde sie in die Kapitänskajüte des Vaters hinein gezogen und aufs Bett gesetzt. Ihr Vater war sonst die Ruhe selbst, doch seine Miene wirkte angespannt – ja, wütend! Unsicher sah Jenny zu ihm hinüber. „Jenny, wieso bist du so…“, er legte das Gesicht in Falten und setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. „Woist das kleine, tapfere, geduldige Mädchen, das mal meine Tochter war?“, formulierte er seine Gedanken um. Jenny sah überrascht aus und sah ihn fragend an. Doch dann verstand sie, was er meinte. Ja, sie hatte selber gemerkt, dass sie sich irgendwie verändert hatte – nicht bloß körperlich. Seufzend zuckte sie mit den Schultern, doch da legte ihr Vater ihr auch schon einen Arm um den Hals und lächelte sie zuversichtlich an. „Eine Black zu sein, bedeutet, stolz zu sein!“, erklärte er und Jennys Miene hellte sich auf. Ja, sie hatte allen Grund auf ihren Namen stolz zu sein und wollte, dass die nächste Generation Blacks dies auch sein würde. Als Joseph ihre Miene sah, wusste er, dass sie seine Absicht verstanden hatte, also tippte er an ihre Nase, grinste breit und zeigte seine Lachfalten, ehe er aufstand und den Raum verließ, um Jenny allein zu lassen.
Ein Mensch ist auf dieser Perle abgebildet.
6. Perle
Mit dem Aufwachsen kam irgendwann selbstverständlich auch die Verantwortung hinzu. Man kennt das, wenn man Kindern allmählich immer mehr Aufgaben anvertraut, die sie selbst bewältigen müssen – und überraschend gut kam Jenny damit klar Verantwortung zu übernehmen. Mit sechzehn stand sie selbst auf der Reling und kämpfte gegen ihre Feinde. Das Schiff ihres Vaters war groß, nahezu gigantisch, sodass es immer etwas zu organisieren und zu planen galt. Und wenn es darum ging Pläne zu schmieden und Routen zu planen, so war Jenny da ganz vorne mit dabei. Nicht selten stand sie am Steuer des Schiffes und lenkte es quer über den Ozean. Aus ihr würde noch einmal ein grandioser Navigator werden, so ihr Vater.
Ja, Jenny lernte und wuchs auf, lernte und wurde zu einer stattlichen, jungen Frau. Doch was ihr fehlte war die Nähe zu anderen Mädchen, das merkte man ihr deutlich an. Deshalb verbrachten sie und ihre Mutter viel Zeit miteinander, redeten viel und vertrauten sich gegenseitig alles an, sodass sie ein „beste Freundinnen“ Verhältnis zueinander aufbauten – denn ansonsten hatten sie ja niemanden.
Ein Steuerrad ist in die 6. Perle eingeritzt.
7. Perle
Neben ihrer Mutter und ihrem Vater, sowie ihrem Bruder hatte sie einen der höchsten Ränge an der Blackwing inne – und doch war ihr das nie genug. Sie wollte Kapitän werden, oder wenigstens einen ordentlichen Posten inne haben, nicht nur die „Tochter des Captains“ sein. Immer war sie das kleine Mädchen, immer wurde sie gehätschelt und verwöhnt, so als wäre sie ein Kleinkind. Das Verhalten der anderen Crewmitglieder ihr gegenüber war nach wie vor das, was man zu Kindern zu haben pflegt, doch Jenny war längst kein Kind mehr, sondern Erwachsen und als Erwachsen wollte sie letztlich auch anerkannt werden. Stattdessen sah man sie als Hilfe, als Unterstützung, als … ja, wenn sie übertrieb kam sie sich wie eine Sklavin am eigenen Schiff vor. Also traf sie eine Entscheidung, die ihr schwer fiel. Sie hatte keine Chance auf den Posten als Kapitän, denn ihr Vater würde ihren Bruder als Nachfolger wählen, so wie es immer war in der Sippe der Blacks. Der nächste Sohn wurde Kapitän. Ganz einfach. Eine Frau am Steuer der Blackwing? Undenkbar. Würde Alex sterben, ja, dann würde sie vielleicht Kapitän werden, doch auf diesen „Vielleicht-Moment“ zu warten war ihr deutlich zuwider. Also sprach sie mit ihrem Vater…
Einschub
Nachdenklich ging Jennifer Black den Gang entlang, der das innere des Schiffes einmal komplett durchzog. Links und rechts gab es jede Menge Türen und an jeder war ein kleines Schild befestigt. Im Vorbeigehen las die junge Black, denn das würde vorläufig das letzte Mal sein, dass sie das Schiff von innen betrachten würde. „Küche“, murmelte sie und sah nach rechts. „Schlafraum M“, sie musste lächeln und spielte für den Bruchteil einer Sekunde damit die anderen Crewmitglieder vielleicht in Unterhose im Schlafraum zu erwischen – doch das wäre ein Kleinkindstreich gewesen, also verflog ihr Lächeln und sie wurde augenblicklich ernst und ging weiter. „Schlafraum F“ – weitaus kleiner als der Schlafraum für die Männer, denn immerhin übernachteten hier nur zwei Personen. „Und bald nur noch eine“, ertönte es in ihrem Kopf und sie ging hastig weiter um den Gedanken nicht zu Ende zu denken. „Waffenkammer“, dieser Raum hatte sie noch nie sonderlich interessiert, immerhin bevorzugte sie ihre Fäuste und lediglich ein paar Schlagringe als Waffen. So ging sie weiter, ging an ein paar anderen Türen vorbei und drehte dann am Ende des Ganges um, nachdem sie sich die kleine Kommode angesehen hatte, die ganz hinten an der Wand stand und in deren Schubladen sich ihrem Wissen nach unendlich viele Bilder der Blacks befanden. Ja, sie drehte um und ging ganz zum Anfang zurück, dann bog sie links ab und trat nach leisem, zaghaften Anklopfen in die Kajüte ihres Vaters.
Der Kapitän hatte ihr den Rücken zugewandt und stand am Steuer des Schiffes. „Du willst gehen“, sagte er und ließ es dabei mehr wie eine Aussage, als wie eine Frage klingen. Jennifer nickte, ehe sie bemerkte, dass ihr Vater sie gar nicht sah. Dann sagte sie leise und hastig: „Ja“. Dabei senkte sie den Kopf und fühlte sich schlecht, denn auch für ihre Familie war es sicherlich nicht leicht sie zurückzulassen. Doch es war bereits alles geplant. Ihre Sachen waren gepackt und standen in der Kajüte, die sie sich mit ihrer Mutter teilte. Mit ihr hatte sie bereits gesprochen und sie akzeptierte den Vorschlag ihrer Tochter, doch mit ihrem Vater solle sie selbst sprechen, immerhin musste ER für sie an Land anlegen, sodass sie sich für die nächsten Jahre verabschieden würde… Denn die Weltmeere waren groß und man sah sich selten zufällig wieder… Nun sah sie ihren Vater plötzlich nicken, als sie zu ihm schielte, um seine Reaktion abzuwarten. „In Ordnung“, hörte sie in mit der betont ruhigen Stimme sagen. Überrascht sah sie auf. „In Ordnung?“, wiederholte sie erstaunt, denn sie hatte eigentlich erwartet, dass ihr Vater sie zurückhalten würde, für den Fall, dass sie als Kapitän gebraucht werden würde. Immerhin band auch sie ein Codex an dieses Schiff! An die Blackwing! Joseph Black klemmte das Steuer fest, ließ sich dabei alle Zeit der Welt und drehte sich erst dann zu seiner einzigen Tochter um… um sie in die Arme zu schließen und sie anzulächeln. Dass er dabei nicht den Anschein machte, als wäre er traurig, verwirrte Jenny. „Jenny, Schatz. Du wirst wissen, was du tust! Ich kenne meine Tochter doch, du weißt was du tust. Da bin ich sicher!“, sagte der Vater, der nie der Fan vieler Worte gewesen war. Jenny nickte. Nickte erneut und lächelte dann ebenso zuversichtlich. „Wissen sie, Sir. Ich komme nach meinem Vater!“.
Einschub Ende
In die Perle ist ein Fernrohr geritzt – auf zu neuen Ufern, soll es heißen.
8. Perle
In die 8. Perle, die Perle ihres Aufbruchs, ist ein großes Fragezeichen geritzt. Mittlerweile ist sie achtzehn - „Auf zu neuen Abenteuern“, so ihre Mission. Mit dem Versprechen, sie an der nächstbesten Insel abzusetzen, war ihr Vater weiter gesegelt… und Jenny hatte sich an die Reling gestellt – und hatte vor Freude salzige Tränen geweint.
Charakterbild
Schreibprobe
Die Reling der Blackwing war schmal. Gerade mal so breit wie Jennys Füße – und genau mit denen balancierte sie auf dem Holzplanken, die eigentlich davon abhalten sollen ins Wasser zu fallen… Als sie drohte hinunter zu fallen, sprang sie aufs Deck und landete geschickt mit nackten Füßen auf den frisch gewischten Holzplanken. Erschrocken darüber, dass die Planken derart glatt waren, riss sie die grünen Augen auf, ruderte wie wild mit den Armen und suchte Halt, als sie plötzlich der starke Arm eines Crewmitglieds umschlang und hochhob. „Waaah“, schrie Jennifer lachend und trommelte mit den Fäusten halbherzig auf den Arm, der ihre Hüfte umschlossen hielt und sie nicht freigab. Erst als ein raues Lachen antwortete, erkannte sie Jacob Black, ihren Cousin, hinter dem mysteriösen Etwas, das sie einfach so gepackt hatte. „Soll dich zu deinem Vater bringen“, antwortete er wortkarg wie immer und schleifte Jenny (als hätte sie das nicht allein gekonnt) zur Kapitänskajüte, um sie davor abzusetzen. Dann verschränkte er die Arme, verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und zeigte dabei mehr als nur einen goldenen Zahn und einige Zahnlücken. Als Trotzreaktion, wie man sie von kleinen Kindern kennt, streckte Jenny ihm die Zunge heraus und verschwand dann in der Kajüte ihres Vaters.
„Jenny, Schatz!“, wurde sie freundlich empfangen, während die junge Black selbst sich das zerzauste, schwarzgrüne Haar aus dem Gesicht strich und versuchte es in eine akzeptable Form zu bringen. Wirklich gelingen tat ihr das so ganz ohne Spiegel allerdings nicht. Als ihr Vater die vergeblichen Bemühungen bemerkte, hob er nur voller Skepsis eine Augenbraue und Jenny hörte sofort auf damit, ihr Haar zurecht zu zupfen. Sie wusste sehr gut, dass es ihrem Vater nicht gefiel, wenn sie etwas an ihrem Äußeren auszusetzen hatte. „Black zu sein, bedeutet stolz zu sein“, hatte er sie gelehrt – und auf das Aussehen traf dieser Spruch offenbar nicht zu. Nach ein paar Sekunden des Schweigend seufzte ihr Vater schweren Herzens und nickte in Richtung Bett. Besagtes Bett war schmal wie ein Lineal und schien viel zu klein für den recht bulligen Piratenkapitän, doch was in diesem Moment viel mehr Jennys Interesse weckte, war ein schwarzer Kasten und ein Stapel Pergamente. Überrascht sah sie ihren Vater an, doch der hatte ihr peinlich berührt seinen Rücken zugewandt und konzentrierte sich aufs Steuern. Seine rauen, abgenutzten Hände hielten das Steuerrad fest umschlossen, so als gehöre er hierher und das Steuer in seine Hände… so als wären sie extra dafür geschaffen worden dieses Schiff zu lenken. Seine warmen Augen waren auf den Horizont gerichtet und die Tränen spiegelten sich darin… schon seit einigen Wochen hieß es „Abschied nehmen – Abschied von Jenny“, doch nun, wo sie drauf und dran waren die nächste Insel anzusteuern, rückte der Moment des endgültigen Abschiedes immer, immer näher. Jenny kannte den schwarzen Kasten nur allzu gut. Darin befanden sich jegliche Instrumente, die zum kartografisieren benötigt wurden. Auf dem schwarzen Leder prangte in der linken, oberen Ecke ein verschlungenes „Black“ und Jenny wusste, dass die Instrumente an den nächsten Navigator oder Kapitän weiter gegeben wurde. Da diese Posten meistens zusammen fielen, fiel die Entscheidung eigentlich leicht, wer sie bekommen sollte, doch da ihr Bruder lange nicht so talentiert im Navigieren war wie sie… nun, es überraschte sie nicht allzu sehr, dass sie die Sachen geschenkt bekam. „Danke, Vater“, murmelte sie und schlang dann mit einem Lächeln ihrem Vater die Arme um den Hals. Dieser lächelte nur zufrieden und starrte einfach weiter auf den Horizont… und zum ersten Mal in ihrem Leben sah Jenny ihren Vater weinen.
Persönliche Daten
Name: Black
Vorname: Jennifer
Spitzname: Joker, Jenny
Geburtstag: 05.05.
Alter: 18
Größe: 1,70
Gewicht: 54kg
Augenfarbe: grün
Haarfarbe: grünschwarz
Aussehen: Jenny hat einen von Natur aus schmalen Körperbau, sowie ein schmales Kreuz, sodass man die kräftigen Muskeln unter der Verkleidung der zierlichen, jungen Frau nicht erahnen kann. Lediglich die leicht muskulösen Oberarme lassen manch einen schon mal stutzen. Ihr gewöhnlicher Körperbau lässt nunmal nicht auf ihre wahre Kraft schließen! Jennys Haare sind kurz geschnitten und schwarz, doch haben sie einen leichten Grünstich, denn ihr Vater hatte grünes, ihre Mutter hingegen pechschwarzes Haar. Im Haar trägt sie meist Blumen, deren Zustand zeigt, wie lange sie nicht an Land war um neue zu pflücken… Die Augen des jungen Mädchens sind grün und haben eine eigenartige Färbung, die sofort auffällt und die sie selbst sehr gerne mag. „Im Grunde genommen… sind meine Augen das einzige, auf das ich wirklich stolz bin“, war ihre Stellungnahme dazu, als sie von einem Crewmitglied gefragt wurde, was sie stolz macht. Die Hautfarbe der jungen Black ist recht hell, obwohl sie viel in der Sonne ist - sie wird einfach nicht braun im Gegensatz zu anderen Crewmitgliedern an Bord...
Blutgruppe: B positiv
Besondere Merkmale: Die Blumen, die stets ihr Haar schmücken und mit der Zeit auf hoher See verwelken. An ihrem Zustand kann jeder Außenstehende erkennen, wie lange sie nicht auf dem Festland oder einer Insel war um neue zu pflücken. Außerdem trägt sie eine hölzerne, goldene Kette mit der sie gerne herumspielt. Auf jeder der neun Perlen ist ein spezielles Muster eingeritzt, das sie an Ereignisse in ihrer Vergangenheit erinnert. Übrig sind noch weitere einundzwanzig Perlen, die sich mit der Zeit sicherlich füllen werden. Zu jedem besonderen Ereignis ritzt sie selbst (oder lässt sich) ein weiteres Symbol in eine Perle ritzen, um immer wieder an eben jene Ereignisse erinnert zu werden. Seien sie nun gut oder schlecht.
Kleidung: Jennifer begnügt sich mit engen Tops und ebenso eng sitzenden, figurbetonten Bluejeans. Weite Klamotten vermeidet sie, denn immerhin muss sie sich für ihre Figur auf keinen Fall schämen! Am liebsten trägt sie grün, denn, so sagt sie, das lasse ihre Augen stärker zur Geltung kommen. Als wären sie nicht bereits auffällig genug… Ihr Haar schmücken immer die bereits erwähnten Blumen, um den Hals trägt sie eine Kette. Ansonsten verzichtet sie auf Accessoires jeglicher Art, da sie gerade im Nahkampf extrem hinderlich sind. Zu festlichen Angelegenheiten putzt sie sich gerne auch mal ein wenig mehr heraus und trägt dann zur Abwechslung auch mal einen Rock, eine Bluse oder sogar ein Kleid. Schuhe trägt sie an Deck meistens keine und wenn sie welche benötigt (an Land beispielsweise) trägt sie bequeme, leichte Halbschuhe, die sie weder im Kampf noch beim Laufen hindern. Warum sie keine Schuhen tragen möchte? Weil sie sich barfuß einfach viel freier fühlt und ohnehin nicht gerne in irgendetwas eingesperrt wird - und wenn es Schuhe sind.
Herkunft und Familie
Verwandte:
Mutter, Layla Black (Piratin):
Layla Black ist Jennifers Mutter und eine ehrgeizige, aufbrausende und kämpferisch orientierte, selbstbewusste junge Frau, die einzig und allein an Bord der Blackwing ist, um die ganzen Männer dort in Schach zu halten. Als einzige Frau an Bord (neben Jenny) hat sie es selbstverständlich nicht leicht, doch so hat sich ihr Charakter im Laufe der Jahre abgehärtet. Ihre Geschichte ist um ein Vielfaches spannender als die ihres Gatten, doch wurde sie auch auf hoher See geboren. Doch im Gegensatz zu Joseph wuchs sie als Sklavin auf. Bis heute weiß sie nicht mehr, welche der dort arbeitenden Frauen und Männer ihre Eltern gewesen waren, denn mal hatte sich der, mal der um sie gekümmert. Eine wahre Bindung zu anderen Menschen hat sie erst erlangt, als das Schiff des Kapitäns, der sie und andere Frauen und Männer auf grausame Art und Weise unterdrückte, von der Blackwing übernommen, vielmehr gekentert wurde. Der Großteil der Besatzung wurde umgebracht, doch die Liebe auf den ersten Blick zeigte selbst bei einer verdreckten und völlig entkräfteten Sklavin Wirkung, die aus der Falltür am Boden des Schiffes an Deck geklettert kam. Ein Arm wurde ihr hingehalten und sie nahm ihn dankend an, ehe sie zu Joseph Black persönlich hinauf sah. „Danke – Sir!“, sagte sie hastig und hatte sich längst in die sanften Augen verliebt, die sie so durchdringend anstarrten.
Sie und einige wenige Männer wechselten auf die Blackwing, doch nicht als Sklaven sondern als Piraten. Die paar Männer sahen gemeinsam mit Layla dabei zu, wie ihr damaliges Schiff im Ozean versank und von den Wellen verschlungen wurde. Seit diesem Tag gelten Layla und Joseph als untrennbares Paar. Nach zwei Jahren an der Blackwing gebar Layla auf dem North Blue ihren gemeinsamen Sohn Alexander und zwei Jahre darauf die kleine Jenny, die sie beide über alles liebt, wobei man an Bord munkelt, sie würde Jenny bevorzugen, da sie ein Mädchen sei… Zu ihrer Tochter hat sie eine freundschaftliche Beziehung und sie erzählen sich gegenseitig alles, denn da sie die einzigen weiblichen Crewmitglieder an Bord sind, haben sie sich halt nur gegenseitig um "frauenspezifische" Dinge zu besprechen.
Vater, Joseph Black (Piratenkapitän):
Joseph Black ist der Kapitän der Blackwing, also der Captain von dem Schiff, dessen Kapitän bereits sein Vater, sein Großvater und dessen Vater gewesen sind. In der Linie der Blacks wird der Posten des Kapitäns immer an den nächsten, ältesten Sohn weiter gegeben. Stirbt dieser, ohne einen Sohn zu hinterlassen, so kommt dessen Bruder oder Schwester an den Posten als Kapitän. Doch bisher ist das nie geschehen, denn ein Black gibt nicht auf und hat die Künste des Überlebens mit in die Wiege gelegt bekommen. Joseph Black wurde Kapitän der Blackwing nachdem sein Vater im Alter von 39 Jahren von einem Gegner erschossen wurde und kein Arzt die Wunde nahe an seinem Herzen hatte heilen können. Doch Joseph zeigte kaum Trauer und nur wenige Tränen: „So ist das, auf den Meeren dieser Welt. Sterben, morden… Leben und Tod hängen hier so nah zusammen“, sagte er zu seinen Kindern Alexander und Jennifer, als sie ihn nach ihrem Großvater fragten. Jennifers Vater hat einen ruhigen Charakter, den er an seine Tochter, nicht aber seinen Sohn vererbt hat. Stets nimmt er die Dinge mit erstaunlicher Gelassenheit. Sei es ein Sturm auf hoher See oder ein Feind, der ihm die Pistole an die Schläfe hält – er bewahrt einen kühlen Kopf. Wie seine Tochter ist auch er ein Redenskünstler – wenn er denn mal redet. Er verhält sich lieber schweigend, gibt nur die notwendigen Befehle und ist kein Smalltalk-Fan.
Von Josephs Aussehen hat Jennifer lediglich ein wenig der grünen Haare abbekommen, ansonsten sehen sich die beiden nicht sehr ähnlich. „Das ist auch gut so! Deine Mutter ist viel hübscher als ich. Wie sähe das denn aus, ein Mädchen wie du mit dem Aussehen ihres stämmigen Vaters!“, witzelt ihr Vater oft.
Das größte Ereignis im Leben des jungen Kapitäns war der Fund einer Teufelsfrucht vor etwa zehn Jahren, als Jennifer acht gewesen sein musste (näheres dazu, siehe Geschichte). Außerdem ist er derjenige, der seiner Tochter das Navigieren beibrachte. Zu seiner Tochter hegt er eine eher freundschaftliche Beziehung, da die Layla eigentlich die Erziehung übernommen und ihn somit überflüssig gemacht hatte. Er ist derjenige, der ihr Lesen, Schreiben und das Navigieren beibrachte, also so etwas wie ein Lehrer für Jenny.
Bruder, Alexander Black (Pirat):
Alexander, oder Alex wie er genannt wird, ist Jennys zwei Jahre älterer Bruder. Er ist zwanzig Jahre alt und (insofern er nicht stirbt) der zukünftige Kapitän der Blackwing. Er hat die Spontaneität und den kämpferischen Charakter der Mutter geerbt. Von der Ruhe und Gelassenheit seines Vaters hingegen hat er kaum etwas abbekommen, denn er reagiert aufbrausend und mit nahezu krankhaftem Ehrgefühl auf jede Beleidigung. Doch auch wenn die beiden Geschwister so krass verschieden sind, liebt vor allem Alex seine kleine Schwester sehr. Er ist nahezu immer für sie da, wenn sie Hilfe braucht und entwickelte über die Jahre einen ernst zu nehmenden Beschützerinstinkt, obwohl Jenny nicht allzu oft beschützt werden muss. Selbst als Jenny mit acht Jahren (damals war er zehn) von der Teufelsfrucht aß, die sie unsichtbar machte, reagierte er nicht eifersüchtig sondern mitfühlend. Natürlich wünschte er sich manchmal, er wäre an ihrer Stelle, doch im Grunde genommen ist er auch ganz froh, dass er den Leidensweg Jennys nicht durchleben musste…
Geburtsort: ein Schiff auf dem North Blue
Geburtsinsel: -
Geburtsozean: North Blue
Persönlichkeit
Interessen: Jennifer ist eine von Natur aus ruhige und zurückhaltende Person, was sich deutlich in ihren Interessen widerspiegelt. Zu allererst liest sie sehr gerne. Sei es die Tageszeitung oder ein Buch, etwas zum lesen trägt sie immer bei sich, so als wäre es ein Teil von ihr. Die bereits beschriebenen Seiten sind jedoch nicht immer ein Reiz für sie, denn sie schreibt ebenso gerne. Für die Theatercrew auf dem Schiff ihres Vaters schrieb sie bereits ein Drehbuch – und die gesamte Crew war begeistert. Seitdem schreibt sie oft, denn immerhin KANN sie lesen und schreiben, auch wenn sie als Piratin geboren wurde und auf hoher See aufgewachsen ist. Zudem ist Jennifer ein kleiner Akrobat. Deshalb verdankt sie den Namen „Joker“ auch ihrem Gummi-Talent sich zu verbiegen wie keine andere. Doch dazu später mehr. Manch einer behauptet ihre Knochen seien aus Gummi, denn niemand schwang sich so schnell von Tau zu Tau wie die kleine Jenny in Kindheitstagen. Den Zustand behielt sie bei, nur, dass sie jetzt ein wenig größer ist als damals. Außerdem lernt sie von den anderen Crewmitgliedern auch das Tanzen – selbstverständlich keinen Präzisionstanz – doch immerhin beherrscht sie die Schritte von Walzer, Salsa und Co. Die eigene Theatercrew am Schiffe ihres Vaters hat sie zwar immer bewundert, doch mitgespielt hat sie nie. Mehr spielte sie die Beraterin und Regisseurin, denn auf die Bühne traut sie sich nicht. Ihr Lampenfieber sei zu groß, so sie. Außerdem ist Jenny gerne frei. Sie lässt sich den Wind durchs Haar wehen, wenn sie barfuß an der Reling steht und mag es nicht eingesperrt zu sein. Sie genießt einfach die gewohnte Ruhe, die einen auf hoher See umgibt. Zugegeben, wer mag das schon. Aber, zugegeben, wer hat dann mit Übelkeitsgefühlen und Ohnmachtsanfällen zu kämpfen? Zudem mag sie seit dem Besuch auf der Insel Ren die Blumen über alles und hat auch immer welche als Schmuck in ihrem Haar.
Zuletzt verdankt sie ihren kräftigen Körperbau nicht allein nur der Tatsache, dass sie sich als Kind von einem Tau zum anderen schwang, sondern auch dem Übel, dass auf den Ozeanen nun mal ein ewiger Krieg zwischen vielen Piratencrews besteht. Also musste Jennifer mithelfen und kam nicht drum herum die Kampkunst zu erlernen. Doch eine Waffe war ihr zu schwer und so bekam sie lediglich zwei Schlagringe in die Hand gedrückt und drosch damit fortan auf ihre Gegner ein. Der Nahkampf wurde zu ihrem Element und zu ihrer Aufgabe. Mittlerweile liebt sie die Gefahr, lässt sich gerne auf ein Risiko ein und spielt dabei nicht selten mit ihrem eigenen Leben… Sie trifft gerne Entscheidungen, seien es Falsche oder Richtige, doch sie hat gelernt die Verantwortung dafür zu übernehmen, wenn sie einen Fehler macht.
Desinteressen: Da Jenny auf den großen Weiten der See aufgewachsen ist, hat sie eine natürliche Abneigung gegen große Menschenmengen und enge Räume entwickelt. Sie ist gerne frei und will nicht zu irgendetwas oder in irgendetwas hinein gezwungen werden. Der Gedanke mit vielen Menschen an einem Ort zu sein bereitet ihr Albträume. Hingegen genießt sie die Einsamkeit und Stille des Meeres viel lieber, als die laute Musik und die großartigen Feste auf dem Festland. Steigt auf dem Schiff ihres Vaters ein Schiff, so verkrümelt sie sich auf den Ausguck am Mast und leistet dem dort lebenden Jimmy Gesellschaft (niemand hat ihn je von dort hinunter klettern sehen…). Was ihr außerdem zuwider ist sind aufdringliche Menschen jeglicher Art. Wer sie kennt versteht sich darauf sie in Ruhe zu lassen, denn wird sie angepöbelt, geneckt oder gar wütend gemacht, endet das meistens mit Kratz- und Bissspuren an diversen Körperteilen. Des Weiteren kann die Kleine neben lauten Geräuschen auch strenge Gerüche nicht ab. Sei es der Geruch nach Schweiß oder der eines starken Parfüms. Auf hoher See liebt sie nur den Geruch des salzigen Meerwassers oder den Geruch von Seetang und Algen – doch dann endet ihre Toleranz.
Mag: Unauffälligkeit, Blumen, Bücher, Schreiben, das Theater, Akrobatik, Nahkampf, die hohe See, gewagte Höhen, Risiko, Spannung, Aufregung, den Kampf, Freiheit, Ruhe, Entscheidungen treffen, die Kontrolle haben
Hasst: strenge Gerüche, laute Geräusche, enge Räume, große Menschenmengen, Aufdringlichkeit, vorlaute Menschen, Zwänge
Auftreten:Jennifer tritt zunächst einmal gar nicht auf – sie hält sich im Hintergrund, bleibt unauffällig und schweigt. Den schweigenden, ruhigen Zustand behält sie meist solange bei, bis ihr Eingreifen gefordert wird. Sei es, weil sie jemand anspricht, oder weil einer ihrer Freunde angegriffen wird. Sie ist von Natur aus nicht das Selbstbewusstsein in Person, doch das durchschnittliche Selbstbewusstsein, das sie hat, genügt ihr vollends. Sie tritt selbstbewusster auf, als sie ist, denn offenbar scheint sie von ihrer eigenen Meinung immer zu hundert Prozent überzeugt, doch in Wahrheit ist dem gar nicht so. Es scheint lediglich so, als könne sie jedem ihre Meinung aufschwatzen, da sie gut im Argumentieren und Reden ist. Außerdem hat sie das Talent unauffällig zu verschwinden und wieder aufzutauchen, doch das verdankt sie nicht nur ihrer Teufelsfrucht (-> Geschichte) sondern ihrem ruhigen, unauffälligen und ewig gelassenen Auftreten.
Verhalten: Anderen Menschen gegenüber verhält sich Jenny immer mit höchster, betonter Ruhe. Auch ihren Feinden gegenüber ist sie stets die Ruhe und Gelassenheit in Person. Woher sie die Kraft bezieht so ruhig zu bleiben weiß niemand… Doch manchmal kommt es vor, dass sie kühl auf andere wirkt und es dauert sehr, sehr lange, bis man sie ins Herz geschlossen hat, denn man muss sie gut kennen um zu wissen, dass sie einfach nur eine gewisse Distanz zu wahren versucht. Dennoch versteht sie sich darauf nie herablassend oder unfreundlich zu wirken, denn sie besitzt das Talent mit so gut wie jedem sachlich und präzise reden zu können und immer die passenden Worte zu finden. Jennifer hat grundsätzlich nie Vorurteile gegen jemanden, egal ob dieser jemand sich als ihr Feind oder Freund herausstellt. Die junge Black möchte die Leute lieber selbst kennen und einschätzen lernen, anstatt sich von jemandem aufschwatzen zu lassen, wie der Charakter und das Verhalten eines anderen sind. Stattdessen überzeugt sie sich immer lieber selbst von etwas, anstatt anderen zu vertrauen!
Wesen: Ihr Wesen stimmt in den meisten Fällen mit ihrem Verhalten überein. Sie ist von Natur aus ruhig, still und hält sich eher im Hintergrund anstatt aufzufallen. Nicht weil sie schüchtern ist, sondern weil sie es nicht mag, wenn sie im Mittelpunkt steht oder sie zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Im Gegenteil, sie ist eher selbstbewusst und benimmt sich auch so, wenn es notwendig ist. Da sie einiges an Führungspotenzial besitzt und ihre Entscheidungen meist gut überdacht hat, ist sie ein guter Anführer und versteht sich darauf gerecht Aufgaben zu verteilen und auch mal das Kommando zu übernehmen, wenn es verlangt wird.
Jennifer ist nicht sehr emotional orientiert wenn es ums kämpfen geht. Sie hat keine Vorurteile und macht sich von jedem selbst ein Bild, sodass sie selbst über andere urteilen kann. Muss sie über jemand anderen richten, so entscheidet sich nicht zugunsten ihrer Freunde oder gegen ihre Feinde, jedenfalls nicht standardmäßig, sondern Situationsorientiert.
Stärken und Schwächen
Stärken: Jennifers größte Stärke ist ihr Führungspotenzial. Sie überdenkt jede ihrer Entscheidungen und was sie sagt oder vorschlägt ist immer gut durchdacht, sodass sie selbst selten an dem zweifelt, was sie sagt. Zumindest spricht sie es dann nicht aus. Weiterhin hat die eigene Unauffälligkeit, die sie selbstverständlich auch ihrer Teufelsfrucht verdankt, sich zu einer Stärke entwickelt, die so manch einem Crewmitglied schon das Leben gerettet hat. Unbemerkt aus dem Hinterhalt anzugreifen oder Fallen zu legen gehört zu Jennifers Stärken. Des Weiteren ist sie sehr tolerant und hat somit eine eiserne Geduld. So hört sie sich ein und dieselbe Erzählung auch ein viertes und fünftes Mal an, wartet mit Gelassenheit auf bestimmte Ereignisse und ist auch sonst die Ruhe in Person. Zudem handelt sie immer vorurteilsfrei, bildet sich ihre eigene Meinung und lässt sich von niemandem etwas aufschwatzen. Sie überzeugt sich lieber selbst von etwas, als es aus einer Erzählung heraus zu glauben. Außerdem kann die junge Black gut im Team arbeiten, sei es als Anführer oder als Mitglied dieses Teams. Sie kann Aufgaben ebenso gut verteilen wie korrekt ausführen. Zuletzt ist sie immer zielorientiert und besitzt ein photographisches Gedächtnis, sodass sie sich beinahe jede Karte und jeden Text nur einmaliges Anschauen recht gut merken kann.
Schwächen: Die junge Black befindet sich ungern unter Menschen. „Ungern“ heißt in diesem Fall, dass sie in großen Menschenmengen ab und an unter Atembeschwerden leidet und sich eingesperrt fühlt. Diese Phobie kommt daher, dass sie ihr Leben lang auf hoher See war und nur selten einen Fuß aufs Festland gesetzt hat, was uns direkt zu ihrer nächsten Schwäche führt: Ihre Festland-Angst. Wenn andere Seekrank werden, vermisst sie das gewohnte Schaukeln des Schiffes unter sich und kämpft mit Übelkeit, wenn sie sich ein paar Stunden an Land aufhält. Diese Übelkeit vergeht jedoch meistens nach ein bis zwei Tagen, doch meist vermeidet sie es sich derart lange an Land aufzuhalten. Des Weiteren ist Jenny sehr geräuschs- und geruchsempfindlich. Der schwere Duft eines Parfüms, Schweißgeruch, laute Musik und Marktschreier – das alles sind Horrorvorstellungen für Jenny. Zuletzt hat sie große Angst (vor allem alleine), wenn sie sich in völliger Dunkelheit oder engen Räumen befindet (oder beides gleichzeitig)! Ohne Licht fühlt sie sich verloren.
Klassen
Kampfklasse: Kämpfer
Jobklasse: Navigator
Geschichte
Jennys Kette:
1. Perle: Meine Geburt (Baby in Windeln)
2. Perle: Mein Bruder und ich allein auf der Isla de Banana (Bananenstaude)
3. Perle: Verfluchte Teufelsfrucht (Rauchwolke)
4. Perle: Der Schlüssel heißt Kontrolle! (Blume)
5. Perle: Black sein bedeutet Stolz! (Mensch)
6. Perle: Erwachsen werden… (Steuerrad)
7. Perle: Die Sache mit dem Erbe… (Fernrohr)
8. Perle: Beginn meiner Suche (Fragezeichen)
1. Perle
Es war Winter. Kalt auf dem North Blue und kein Festland in sich, als bei Layla Black die Wehen einsetzten. Jedes Crewmitglied schleppte jede Decke, jedes Kissen herbei, das sie kriegen konnten. Die meisten von ihnen hatten noch nie eine Geburt erlebt, oder waren gar aufgeklärt… nun ja, das ist ein anderes Thema. Jedenfalls gab es keine Hebamme, Layla war auf sich ganz allein gestellt. Dank all den Decken war ihr immerhin warm und sie überstand die vier Stunden der Geburt gut und war kurz darauf gesund und halbwegs munter. Während der kleine Alexander sein neues Schwesterchen beäugte und fragte, wieso sie denn nicht so ein Teil wie er zwischen den Beinen hatte, erklärte ihre Mutter mit Tränen in den Augen: „Sie ist ein Mädchen! Die brauchen so was nicht“. Nachdem die Sache mit dem Schwesterchen geklärt war, suchten sie einen Namen für das Mädchen, denn sie hatten sich lediglich Jungennamen ausgedacht. Rein aus Gewohntheit offenbar, da Layla die einzige Frau auf der Blackwing war.
Die erste Perle wurde vor ihrer Geburt vom Schmied des Schiffes angefertigt und stellt ein kleines Baby in Windeln dar.
2. Perle
Bis zu ihrem sechsten Lebensjahr passierte nichts Spektakuläres. Die Tobsuchtanfälle von kleinen Kindern, die etwas haben wollen, muss ich euch sicherlich nicht schildern! Der Frühling sechs Jahre später – auf der klitzekleinen Banana-Insel im North Blue. Jenny, am ganzen Körper schlotternd vor Kälte, ihr Bruder, die Arme um sie gelegt. Wärmend, schützend und selbst gerade mal acht. Die Banana-Insel bestand auf knapp fünf Palmen – Bananenstauden waren hier die einzige Nahrungsquelle und Menschen gab es keine. Wie die beiden hierher gekommen waren? Nun, beide hatten eine reichlich ausgelassene Erziehung genossen, hatten meist bekommen was sie wollten – aber diesmal waren sie zu weit gegangen! Und was taten die Black-Eltern, wenn man die Kinder nicht in irgendeinem Zimmer einsperren konnte? Sie setzten sie auf der wohl kleinsten Insel aus, die sie finden konnten! Das hört sich gemein und hart an, aber anders würden die beiden wohl nicht lernen, dass man nicht an jedem x-beliebigen Tau baumeln konnte, dass man nicht immer alles bekam, was man wollte, und das man ab und an im Leben auch mal ganz schön allein war. Diese Aktion fiel unter den Unterpunkt: „Erziehungsmaßnahmen“, so ihre Mutter, als sie nach zwei Tagen wieder eingesammelt wurden. Das Schiff hatte lediglich 200m weit entfernt im Ozean den Anker ausgeworfen, doch keine der beiden konnte schwimmen und ein Boot bauen – davon verstanden sie nichts. Also gelangten sie tränenüberströmt und mit noch größerer Bindung zueinander als vorher wieder zurück zum Schiff ihrer Eltern. Zwar waren sie nach wenigen Wochen etwa genauso wie zuvor, doch musste man ihnen nur mit dem Wort „Banana“ kommen und sie taten nahezu alles, was von ihnen verlangt wurde.
Die zweite Perle stellt eine Bananenstaude da.
3. Perle
Sommer. Jennifer Black zählte gerade mal acht Lebensjahre, hatte viel von der Welt gesehen und war ein neugieriges, kleines Balg, das meist bekam was es wollte. Meistens. Nicht immer.
Einschub:
„Schaut, schaut her! Wir haben etwas gefunden! Draußen, auf der Insel!“, schrie einer der Männer aufgeregt, raste mit angewöhnter Sicherheit die Planken zum Schiff hinauf und weckte so auch den letzten schlafenden Piraten aus seinem Mittagsschlaf. Auch Layla und ihre Tochter, die an Bord gesessen hatten und auf den Holzplanken mit Karten spielten fuhren überrascht auf. Dem Piraten rann der Schweiß von der Stirn, er war völlig außer Atem und sank keuchend auf die Knie. Was er in den Händen hielt wurde von einem schmutzigen Tuch verdeckt, doch als er langsam und vorsichtig mit zitternden Händen die vier Zipfel zur Seite legte und das Etwas auf dem Tuch an Deck lag. „Mh eine Kokosnuss!“, rief Jennifer aufgeregt und die Kleine rannte aufgeregt auf das Tuch zu, als sich ihr plötzlich der stämmige Körper ihres Vaters in den Weg stellte, ihr die Sicht versperrte und daran hinderte weiter zu gehen. Enttäuscht schürzte die damals Achtjährige die Lippen, wollte zwischen den Beinen des Vaters hindurch schlüpfen, doch ihre Mutter hielt sie am Arm und lächelte sie freundlich an. „Lass die Großen das machen, Jenny!“, sagte sie lächelnd und tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase. Beleidigt riss sich die Kleine los und kletterte den Mast hinauf zu ihrem Freund im Ausguck – Jimmy.
„Ne Teufelsfrucht, oder?“, hörte sie die Piraten murmeln, doch was auch immer die Erwachsenen wieder wichtiges zu besprechen hatten interessierte sie herzlich wenig. Erst als es dunkel wurde und das Ding nur noch von einer einsamen, schlaftrunkenen Wache bewacht wurde, grinste das Mädchen. „Will wissen, wie das schmeckt!“, murmelte sie und Jimmy hob nur verabschiedend die Hand, als sie den Mast hinunter rutschte und sicher und leise an einem der Taue knapp über der vermeintlichen Kokosnuss zum Halten kam. Mit einer ihrer kleinen Hände griff sie nach unten und angelte sich die Kokosnuss. Überrascht merkte sie, dass das Ding verdammt leicht war, doch dann drehte sich die Wache plötzlich um, offenbar hatte sie ein wenig zu unvorsichtig agiert. „Hey! Jenny! Nein!“, fluchte sie und konnte nur noch dabei zusehen, wie Jenny das Ding mit wenigen Bissen verschlang. So schnell wie sie sich die Frucht in den Mund stopfte bemerkte sie erst beim letzten Bissen, wie widerwärtig das Zeug schmeckte. Sie ließ das Tau los, stürzte zu Boden und würgte entsetzt. „CAPTAIN! CAPTAIN!“, brüllte die Wache hysterisch und wusste nicht, was sie tun sollte. Als Jennys Vater aus seiner Kapitänskabine stürmte und seine Tochter gekrümmt am Boden liegen sah, sah er nicht nur die Wache entgeistert an. So wütend hatte niemand ihn je erlebt, denn barsch befahl sie dem Wachmann sich zu verziehen und ins Bett zu gehen, während er seine Tochter in den Arm nahm und den Kopf an ihr Haar schmiegte. Er wusste, dass er nichts tun konnte, denn er hatte schon einmal zugesehen, wie jemand eine Teufelsfrucht verschlungen hatte.
Einschub Ende
Ja, die Übelkeit war entsetzlich gewesen für die Achtjährige, doch hatte sie überstanden, was wie ein großes Unheil ausgesehen hatte. Doch natürlich hatte es Folgen, dass sie eine Teufelsfrucht verschlungen hatte – und zwar nicht nur für sie… Fortan flimmerte sie ab und an und verschwand dann plötzlich – doch sie selbst bemerkte es nicht. Immer wieder löste sie sich in Luft auf und erschien oft erst Tage später wieder. Da sie damals noch ein Kind war wusste sie absolut nicht damit umzugehen, also beschlossen ihre Eltern Rat auf dem Festland zu suchen.
Eine nahezu leere Perle, auf der nur eine Art Rauchwolke eingeritzt wurde.
4. Perle
Gemeinsam mit Alexander brachten sie Jenny zu einem „Experten für Teufelsfrüchte und innere Kontrolle“. So stand es jedenfalls über dem Schild des kleinen Ladens, das verblichen und abgenutzt wirkte. Ren hieß die Insel, über und über bedeckt mit Blumen – hier verbrachte die Familie Black mehrere Monate. Die Crew maulte, jammerte, sie wolle endlich wieder auf See fahren, doch die Gesundheit ihrer Tochter ging den Black-Eltern nun mal vor. Also schickten sie das Mädchen zu diesem Experten und sie lernte mit den Kräften der Teufelsfrucht umzugehen – und das in nur wenigen Wochen. Der alte Mann, von dem sie lernte, hatte schütteres, weißes Haar, einen umgepflegt wuchernden Bart und lange, knochige Finger… Doch er erklärte ihr, welche Risiken es barg, ein Teufelsfruchtnutzer auf hoher See zu sein. Wasser, Schwimmen… das alles sollte sie meiden, denn sie würde untergehen wie ein Stein, so sagte er und in Jennys Gesicht stand pures Entsetzen. Doch nichts von dem, was er sagte, hielt sie davon ab nach wenigen Wochen wieder zur See zu fahren – selbstverständlich nicht um ein paar Blumen mitzunehmen. Von dem Besuch auf der Insel Ren hat sie auch ihre Blumen-Macke – seither trägt sie immer einen Kranz auf Blumen oder einzelne Blüten im Haar, die mit der Zeit selbstverständlich beginnen zu welken. Doch alles, was sie von dem Mann über innere Kontrolle gelernt hatte, hilft ihr heute noch bei der Kontrolle über die Teufelsfrucht, die sie und andere unsichtbar machen kann!
Also reisten sie ab, wenige Wochen nachdem sie angereist waren. Der Besuch auf dem Festland war für die kleine Black die reinste Tortur, eine Reise durch die Hölle gewesen. Die ersten Tage hätte sie sich am liebsten nach jedem Essen übergeben und einige Male hatte sie das sogar getan, doch nach etwa einer Woche hatte sich ihr Körper daran gewöhnt, dass die schaukelnde See unter ihr verschwunden und steiniger Untergrund unter ihren Füßen erschienen war.
Nach der Zeit auf Ren begann ihre Mutter, ihr einen Nahkampfstil beizubringen, damit sie der Crew irgendwann auch im Kampf einmal zunutze sein konnte. Also lernte Jenny eine Art des direkten Nahkampfes, die sie fortan beinahe täglich an Deck trainierte, während ihr Vater und ihr Bruder ihre Ausdauer bewunderten, mit der sie arbeitete, wohingegen ihre Mutter sie immer mehr forderte. Auch das war nicht leicht, doch im Nachhinein denkt Jennifer anders: Hätte sie nicht so krampfhaft ernst ihre Tochter trainiert, würde sie den Stil jetzt niemals im Leben derart beherrschen!
In diese Perle ist lediglich eine Blume eingeritzt und gilt als Jennifers Favorit.
5. Perle
Als Jennifer ins Pubertäts-Alter kam, begann die Zeit, in der sie an sich selbst zweifelte. Immer öfter stand sie vor dem Spiegel, so wie jeder Jugendliche in dieser Zeit und immer öfter verzweifelte sie an ihren „mickrigen Fähigkeiten“.
Einschub:
„98, 99, 100“, zählte die junge Black und hörte dann mit den Situps auf, um mit Liegestützen weiter zu machen. Ganz im Gegensatz zu der Achtjährigen, die damals aus Trotz in die Teufelsfrucht gebissen hatte, sah sie nun um einiges anders aus. Ihre Kurven waren weiblicher, ihre Haare kurz geschnitten und die Klamotten enger geworden. Als sie nach einhundert Liegestützen schwer atmend aufstand und mit einem Handtuch um den Hals den Schiffeigenen Trainingsraum verließ, pfiff einer der Piraten anerkennend, der gerade den Raum betrat. Die Fünfzehnjährige grinste spöttisch und schlug mit dem Handtuch nach dem nicht mehr allzu jungen Crewmitglied. Dann verließ sie kopfschüttelnd den Raum. An ihren Oberarmen waren die Muskelansätze nicht zu übersehen… in Gedanken versunken sah sie unglücklich zu Boden und stapfte in Richtung Küche… „Ich sehe voll männlich aus…“, dachte sie und versank in Selbstmitleid, als plötzlich eine Tür neben ihr aufging und eine Hand sie unsanft am Arm packte. „He!“, wollte sie protestieren, doch als sie das Gesicht ihres Vaters sah, dass sie wütend anstarrte, ratterte in ihrem Hirn irgendein Zahnrad. „Was hab ich gemacht? Was hab ich gemacht? Was? WAS?“, fragte sie sich selbst und sah ängstlich zu ihm auf. Ohne ein Wort wurde sie in die Kapitänskajüte des Vaters hinein gezogen und aufs Bett gesetzt. Ihr Vater war sonst die Ruhe selbst, doch seine Miene wirkte angespannt – ja, wütend! Unsicher sah Jenny zu ihm hinüber. „Jenny, wieso bist du so…“, er legte das Gesicht in Falten und setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber. „Woist das kleine, tapfere, geduldige Mädchen, das mal meine Tochter war?“, formulierte er seine Gedanken um. Jenny sah überrascht aus und sah ihn fragend an. Doch dann verstand sie, was er meinte. Ja, sie hatte selber gemerkt, dass sie sich irgendwie verändert hatte – nicht bloß körperlich. Seufzend zuckte sie mit den Schultern, doch da legte ihr Vater ihr auch schon einen Arm um den Hals und lächelte sie zuversichtlich an. „Eine Black zu sein, bedeutet, stolz zu sein!“, erklärte er und Jennys Miene hellte sich auf. Ja, sie hatte allen Grund auf ihren Namen stolz zu sein und wollte, dass die nächste Generation Blacks dies auch sein würde. Als Joseph ihre Miene sah, wusste er, dass sie seine Absicht verstanden hatte, also tippte er an ihre Nase, grinste breit und zeigte seine Lachfalten, ehe er aufstand und den Raum verließ, um Jenny allein zu lassen.
Ein Mensch ist auf dieser Perle abgebildet.
6. Perle
Mit dem Aufwachsen kam irgendwann selbstverständlich auch die Verantwortung hinzu. Man kennt das, wenn man Kindern allmählich immer mehr Aufgaben anvertraut, die sie selbst bewältigen müssen – und überraschend gut kam Jenny damit klar Verantwortung zu übernehmen. Mit sechzehn stand sie selbst auf der Reling und kämpfte gegen ihre Feinde. Das Schiff ihres Vaters war groß, nahezu gigantisch, sodass es immer etwas zu organisieren und zu planen galt. Und wenn es darum ging Pläne zu schmieden und Routen zu planen, so war Jenny da ganz vorne mit dabei. Nicht selten stand sie am Steuer des Schiffes und lenkte es quer über den Ozean. Aus ihr würde noch einmal ein grandioser Navigator werden, so ihr Vater.
Ja, Jenny lernte und wuchs auf, lernte und wurde zu einer stattlichen, jungen Frau. Doch was ihr fehlte war die Nähe zu anderen Mädchen, das merkte man ihr deutlich an. Deshalb verbrachten sie und ihre Mutter viel Zeit miteinander, redeten viel und vertrauten sich gegenseitig alles an, sodass sie ein „beste Freundinnen“ Verhältnis zueinander aufbauten – denn ansonsten hatten sie ja niemanden.
Ein Steuerrad ist in die 6. Perle eingeritzt.
7. Perle
Neben ihrer Mutter und ihrem Vater, sowie ihrem Bruder hatte sie einen der höchsten Ränge an der Blackwing inne – und doch war ihr das nie genug. Sie wollte Kapitän werden, oder wenigstens einen ordentlichen Posten inne haben, nicht nur die „Tochter des Captains“ sein. Immer war sie das kleine Mädchen, immer wurde sie gehätschelt und verwöhnt, so als wäre sie ein Kleinkind. Das Verhalten der anderen Crewmitglieder ihr gegenüber war nach wie vor das, was man zu Kindern zu haben pflegt, doch Jenny war längst kein Kind mehr, sondern Erwachsen und als Erwachsen wollte sie letztlich auch anerkannt werden. Stattdessen sah man sie als Hilfe, als Unterstützung, als … ja, wenn sie übertrieb kam sie sich wie eine Sklavin am eigenen Schiff vor. Also traf sie eine Entscheidung, die ihr schwer fiel. Sie hatte keine Chance auf den Posten als Kapitän, denn ihr Vater würde ihren Bruder als Nachfolger wählen, so wie es immer war in der Sippe der Blacks. Der nächste Sohn wurde Kapitän. Ganz einfach. Eine Frau am Steuer der Blackwing? Undenkbar. Würde Alex sterben, ja, dann würde sie vielleicht Kapitän werden, doch auf diesen „Vielleicht-Moment“ zu warten war ihr deutlich zuwider. Also sprach sie mit ihrem Vater…
Einschub
Nachdenklich ging Jennifer Black den Gang entlang, der das innere des Schiffes einmal komplett durchzog. Links und rechts gab es jede Menge Türen und an jeder war ein kleines Schild befestigt. Im Vorbeigehen las die junge Black, denn das würde vorläufig das letzte Mal sein, dass sie das Schiff von innen betrachten würde. „Küche“, murmelte sie und sah nach rechts. „Schlafraum M“, sie musste lächeln und spielte für den Bruchteil einer Sekunde damit die anderen Crewmitglieder vielleicht in Unterhose im Schlafraum zu erwischen – doch das wäre ein Kleinkindstreich gewesen, also verflog ihr Lächeln und sie wurde augenblicklich ernst und ging weiter. „Schlafraum F“ – weitaus kleiner als der Schlafraum für die Männer, denn immerhin übernachteten hier nur zwei Personen. „Und bald nur noch eine“, ertönte es in ihrem Kopf und sie ging hastig weiter um den Gedanken nicht zu Ende zu denken. „Waffenkammer“, dieser Raum hatte sie noch nie sonderlich interessiert, immerhin bevorzugte sie ihre Fäuste und lediglich ein paar Schlagringe als Waffen. So ging sie weiter, ging an ein paar anderen Türen vorbei und drehte dann am Ende des Ganges um, nachdem sie sich die kleine Kommode angesehen hatte, die ganz hinten an der Wand stand und in deren Schubladen sich ihrem Wissen nach unendlich viele Bilder der Blacks befanden. Ja, sie drehte um und ging ganz zum Anfang zurück, dann bog sie links ab und trat nach leisem, zaghaften Anklopfen in die Kajüte ihres Vaters.
Der Kapitän hatte ihr den Rücken zugewandt und stand am Steuer des Schiffes. „Du willst gehen“, sagte er und ließ es dabei mehr wie eine Aussage, als wie eine Frage klingen. Jennifer nickte, ehe sie bemerkte, dass ihr Vater sie gar nicht sah. Dann sagte sie leise und hastig: „Ja“. Dabei senkte sie den Kopf und fühlte sich schlecht, denn auch für ihre Familie war es sicherlich nicht leicht sie zurückzulassen. Doch es war bereits alles geplant. Ihre Sachen waren gepackt und standen in der Kajüte, die sie sich mit ihrer Mutter teilte. Mit ihr hatte sie bereits gesprochen und sie akzeptierte den Vorschlag ihrer Tochter, doch mit ihrem Vater solle sie selbst sprechen, immerhin musste ER für sie an Land anlegen, sodass sie sich für die nächsten Jahre verabschieden würde… Denn die Weltmeere waren groß und man sah sich selten zufällig wieder… Nun sah sie ihren Vater plötzlich nicken, als sie zu ihm schielte, um seine Reaktion abzuwarten. „In Ordnung“, hörte sie in mit der betont ruhigen Stimme sagen. Überrascht sah sie auf. „In Ordnung?“, wiederholte sie erstaunt, denn sie hatte eigentlich erwartet, dass ihr Vater sie zurückhalten würde, für den Fall, dass sie als Kapitän gebraucht werden würde. Immerhin band auch sie ein Codex an dieses Schiff! An die Blackwing! Joseph Black klemmte das Steuer fest, ließ sich dabei alle Zeit der Welt und drehte sich erst dann zu seiner einzigen Tochter um… um sie in die Arme zu schließen und sie anzulächeln. Dass er dabei nicht den Anschein machte, als wäre er traurig, verwirrte Jenny. „Jenny, Schatz. Du wirst wissen, was du tust! Ich kenne meine Tochter doch, du weißt was du tust. Da bin ich sicher!“, sagte der Vater, der nie der Fan vieler Worte gewesen war. Jenny nickte. Nickte erneut und lächelte dann ebenso zuversichtlich. „Wissen sie, Sir. Ich komme nach meinem Vater!“.
Einschub Ende
In die Perle ist ein Fernrohr geritzt – auf zu neuen Ufern, soll es heißen.
8. Perle
In die 8. Perle, die Perle ihres Aufbruchs, ist ein großes Fragezeichen geritzt. Mittlerweile ist sie achtzehn - „Auf zu neuen Abenteuern“, so ihre Mission. Mit dem Versprechen, sie an der nächstbesten Insel abzusetzen, war ihr Vater weiter gesegelt… und Jenny hatte sich an die Reling gestellt – und hatte vor Freude salzige Tränen geweint.
Charakterbild
Schreibprobe
Die Reling der Blackwing war schmal. Gerade mal so breit wie Jennys Füße – und genau mit denen balancierte sie auf dem Holzplanken, die eigentlich davon abhalten sollen ins Wasser zu fallen… Als sie drohte hinunter zu fallen, sprang sie aufs Deck und landete geschickt mit nackten Füßen auf den frisch gewischten Holzplanken. Erschrocken darüber, dass die Planken derart glatt waren, riss sie die grünen Augen auf, ruderte wie wild mit den Armen und suchte Halt, als sie plötzlich der starke Arm eines Crewmitglieds umschlang und hochhob. „Waaah“, schrie Jennifer lachend und trommelte mit den Fäusten halbherzig auf den Arm, der ihre Hüfte umschlossen hielt und sie nicht freigab. Erst als ein raues Lachen antwortete, erkannte sie Jacob Black, ihren Cousin, hinter dem mysteriösen Etwas, das sie einfach so gepackt hatte. „Soll dich zu deinem Vater bringen“, antwortete er wortkarg wie immer und schleifte Jenny (als hätte sie das nicht allein gekonnt) zur Kapitänskajüte, um sie davor abzusetzen. Dann verschränkte er die Arme, verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und zeigte dabei mehr als nur einen goldenen Zahn und einige Zahnlücken. Als Trotzreaktion, wie man sie von kleinen Kindern kennt, streckte Jenny ihm die Zunge heraus und verschwand dann in der Kajüte ihres Vaters.
„Jenny, Schatz!“, wurde sie freundlich empfangen, während die junge Black selbst sich das zerzauste, schwarzgrüne Haar aus dem Gesicht strich und versuchte es in eine akzeptable Form zu bringen. Wirklich gelingen tat ihr das so ganz ohne Spiegel allerdings nicht. Als ihr Vater die vergeblichen Bemühungen bemerkte, hob er nur voller Skepsis eine Augenbraue und Jenny hörte sofort auf damit, ihr Haar zurecht zu zupfen. Sie wusste sehr gut, dass es ihrem Vater nicht gefiel, wenn sie etwas an ihrem Äußeren auszusetzen hatte. „Black zu sein, bedeutet stolz zu sein“, hatte er sie gelehrt – und auf das Aussehen traf dieser Spruch offenbar nicht zu. Nach ein paar Sekunden des Schweigend seufzte ihr Vater schweren Herzens und nickte in Richtung Bett. Besagtes Bett war schmal wie ein Lineal und schien viel zu klein für den recht bulligen Piratenkapitän, doch was in diesem Moment viel mehr Jennys Interesse weckte, war ein schwarzer Kasten und ein Stapel Pergamente. Überrascht sah sie ihren Vater an, doch der hatte ihr peinlich berührt seinen Rücken zugewandt und konzentrierte sich aufs Steuern. Seine rauen, abgenutzten Hände hielten das Steuerrad fest umschlossen, so als gehöre er hierher und das Steuer in seine Hände… so als wären sie extra dafür geschaffen worden dieses Schiff zu lenken. Seine warmen Augen waren auf den Horizont gerichtet und die Tränen spiegelten sich darin… schon seit einigen Wochen hieß es „Abschied nehmen – Abschied von Jenny“, doch nun, wo sie drauf und dran waren die nächste Insel anzusteuern, rückte der Moment des endgültigen Abschiedes immer, immer näher. Jenny kannte den schwarzen Kasten nur allzu gut. Darin befanden sich jegliche Instrumente, die zum kartografisieren benötigt wurden. Auf dem schwarzen Leder prangte in der linken, oberen Ecke ein verschlungenes „Black“ und Jenny wusste, dass die Instrumente an den nächsten Navigator oder Kapitän weiter gegeben wurde. Da diese Posten meistens zusammen fielen, fiel die Entscheidung eigentlich leicht, wer sie bekommen sollte, doch da ihr Bruder lange nicht so talentiert im Navigieren war wie sie… nun, es überraschte sie nicht allzu sehr, dass sie die Sachen geschenkt bekam. „Danke, Vater“, murmelte sie und schlang dann mit einem Lächeln ihrem Vater die Arme um den Hals. Dieser lächelte nur zufrieden und starrte einfach weiter auf den Horizont… und zum ersten Mal in ihrem Leben sah Jenny ihren Vater weinen.
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