Boris
Piratenkapitän
Die Tage vor den Abenteuern
Die Schweißtropfen flogen vom nackten Arm, als dieser wiederholt mit starkem Schwung von oben nach unten schlug und wieder hochgehoben wurde. Boris war am Hämmern. Seine Augen waren auf die Aufgabe konzentriert, während Puc schon den nächsten Nagel hervorholte, um diesen seinem großen Freund hinzuhalten.
Die Sonne schmiegte sich so langsam am Horizont, doch das war Boris mehr oder weniger gleich, er wollte hämmern! Inzwischen war das Boot schon um einiges eindrucksvoller, die Löcher waren nach und nach gestopft worden, die Schrammen ausgebessert und auch die Holzbänke wurden schon ersetzt. Nicht mehr lange und Boris würde damit wieder in See stechen, ob er es könnte oder nicht war nicht die Frage, er würde es einfach tun.
Doch langsam wurde es zu dunkel und Boris rieb sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn und der Glatze. „Sieh, Puc! BORIS leistet ganze Arbeit hier! Morgen wird es fertig sein!“ So blauäugig diese Vermutung auch war, in Boris Mund klang sie wie eine Gewissheit!
Doch nun war Feierabend, Boris summte laut sein Lied, was er schon seit geraumer Zeit immer gesungen hatte. Puc tippelte mit seinen Pfötchen dazu im Takt. Doch noch eine Person viel mit krächzender Stimme ein: „BORIS wird Piratenkönig!“ Schnell wandte sich der kahle Kopf der Stimme zu und… entspannte sich, es war nur der alte Fischer, dem Boris das Boot abgekauft hatte. „So geht der Text doch, oder?“
Mit einem leichten Gackern kam der alte Mann auf Boris zu: „Fleißig, fleißig, nicht wahr? Weißt du was? Ich will was trinken gehen, kommst du mit? Möchte dir mal ein nettes Plätzchen zeigen!“ Dann trabte er los und Boris… ging mit.
„Hoffentlich haben sie einen guten Tropfen für BORIS da, alter Mann!“
„Den genialsten Seemannsgrog, etwas, was dir das Hirn zu Matsch machen wird. Angst?“
„Angst?! Als ob BORIS Angst davor haben würde, dass irgendetwas es schafft, BORIS das Hirn zu Matsch zu machen!“
„Dann zeig mal, was du kannst!“
Es war eine miese Spelunke im Hafenviertel, namens „Seehirsch“, ein Ort, wo sich Leute treffen, wenn sie nicht Gesellschaft suchten, außer vielleicht zu der einen oder anderen Runde Würfel. Doch dieses Spiel war sehr gefährlich, weil die Spieler dabei nicht ganz ehrlich waren, entweder sie schummelten oder beschuldigten andere der Schummelei, damit sie ihr Geld wieder bekommen konnten.
Shinmei nuckelte an seinem Bier, es schmeckte schrecklich! Doch er und Hasward mussten hier in dieser Spelunke bereit sein, denn sie sollten ihre nächsten… Kunden suchen. Shinmei war in einem Gewerbe tätig, wo die Armen ein wenig Geld von den nicht ganz so armen „transferierten“ (aber bloß nicht den Reichen, denn ihnen war zu schwer beizukommen, so mit Marine, Soldaten oder anderem Schnickschnack). Dieser Transfer kam dann Shinmei zugute, solange der Boss gnädig gestimmt war, denn dann teilte dieser gerne die Beute.
Doch diese Leute hier waren schon arm genug, da lohnte sich der Aufwand nicht, im Gegenteil, da sollen sie doch nur ihr Hirn mit dem Grog hier wegblasen. Shinmei bekam dagegen Bier, damit er auch ja nicht daran dachte sich zu betrinken.
„Hey, Hasward. Irgendwie ist heute nicht unser Tag, was?“ Natürlich flüsterte Shinmei das seinem Kollegen nur zu.
Hasward hatte die unangenehme Angewohnheit, mit seiner Fistelstimme zu reden, sie klang grausam. „Das ist doch vollkommen egal, entweder es läuft gut, oder halt nicht, ist doch egal!“ Hasward konnte anders sprechen, doch er hatte sich diese Stimme einfach aus Spaß angewöhnt und bisher war es ihm nicht mehr gelungen, sie wieder loszuwerden. Kaum dachte der Kerl nicht mehr daran, dann kam dieser Mist.
Und schon wieder kamen zwei Gäste hinein, ein alter Mann (leichte Beute) und ein Hüne (von hinten mit einer schweren Keule kein Problem… wahrscheinlich). Der alte Mann hatte einen weißen Bart und schien der Anführer zu sein, der andere wirkte etwas zurückgeblieben. Doch seine Muskeln sprachen eine eigene Sprache, so viel wie: „Wenn du mich anlaberst, dann zerquetsche ich dich mit einer Hand.“ Es müsste eine besonders große Keule sein, nur für den Fall der Fälle. Oder bis die Sau dann schon so angetrunken war, dass man sie umpusten konnte, am allerbesten wenn man sie mithilfe einer riesigen Keule umpustete.
Dann mal schauen, ob das Opfer sind… Schnell flüsterte Shinmei Hasward etwas zu: „Ich schaue mir die beiden Deppen an und du guckst mal, ob jemand anderes hier sich auffällig benimmt!“
Boris nippte an seiner Flasche Grog und das Zeug schmeckte… genial! So ein Grog hatte seine Zunge bisher noch nicht benetzt, er war scharf und kehlig, rau wie die See, doch gleichsam wohlwarm und fürsorglich. So ziemlich jeder hatte eine Flasche davon in der Hand, einmal wohl, weil das Zeug echt verteufelt gut war, andererseits war es wohl fragwürdig, ob man der Qualität der anderen Getränke trauen durfte.
Die beiden, Boris und der alte Fischer, saßen auf Barhockern an der Theke, jeder eine Flasche in der Hand und sich gegenseitig zuprosten. Die anderen Gäste schienen es mehr oder weniger zu ignorieren, einige hatten scheinbar ein gewisses Interesse, aber wieso auch nicht? Es war BORIS, der hier saß, natürlich war es unmöglich BORIS zu übersehen.
Doch der Grog war gut, so gut, dass Boris laut rief: „Wirt, diese Plörre schmeckt gut, BORIS ist zufrieden damit!“ Der Schankwirt hatte nur hochgezogene Augenbrauen für Boris übrig, aber ein Boris ließ sich nicht davon beirren: „Bring BORIS noch 3 Flaschen, eine für BORIS, eine für dich und eine für… egal wen!“ Nach so einem guten Schluck war Boris großzügig, der alte Fischer zur Rechten von Boris kicherte.
„Ach, du erinnerst mich so an meinen Sohn…“, sagte der alte Mann, während er sich an die Brust fasste. „Ich vermisse ihn so sehr…“
Während der alte Mann scheinbar versuchte, mit Boris ein Gespräch zu führen, hatte dieser sein Interesse schon längst etwas anderem geschenkt, nämlich Puc, wie er auf der Theke krabbelte, scheinbar auf der Suche nach Kernen. Der Hüne lächelte in sich hinein und streckte einen Wurstfinger raus, um Puc den Rücken zu kraulen…
Doch dann hielt er inne, denn sein Zeigefinger sah gar nicht wie ein Zeigefinger aus… Es war metallen glänzend, ein Metallstab mit einem Kopf, es schien wie ein Schraubenzieher auszusehen, statt eines Zeigefingers wuchs der Metallstab eines Schraubensziehers aus der Hand. Dafür gab es aber eine Lösung: Schütteln. Immer wenn Boris die Hand etwas schüttelte, dann verschwanden diese komischen Einbildungen, die schon seit geraumer Zeit hin und wieder kamen, nur leider immer häufiger in letzter Zeit.
Stolz betrachtete er seine vollkommen normale Hand, zumindest für ihn normale Hand, weil sie eher einer Pranke glich. Doch die Einbildung war weg.
Borus hielt den Kopf zur linken Seite und klopfte kräftig auf die rechte Seite, denn da musste noch immer Meerwasser im Kopf sein, denn er hatte diese Einbildungen erst, seitdem er mal unglücklich baden war, seitdem machte Boris auch einen Bogen um das Wasser, wer weiß, wie viel Wasser sonst noch in sein Kopf kommt?
Die Schweißtropfen flogen vom nackten Arm, als dieser wiederholt mit starkem Schwung von oben nach unten schlug und wieder hochgehoben wurde. Boris war am Hämmern. Seine Augen waren auf die Aufgabe konzentriert, während Puc schon den nächsten Nagel hervorholte, um diesen seinem großen Freund hinzuhalten.
Die Sonne schmiegte sich so langsam am Horizont, doch das war Boris mehr oder weniger gleich, er wollte hämmern! Inzwischen war das Boot schon um einiges eindrucksvoller, die Löcher waren nach und nach gestopft worden, die Schrammen ausgebessert und auch die Holzbänke wurden schon ersetzt. Nicht mehr lange und Boris würde damit wieder in See stechen, ob er es könnte oder nicht war nicht die Frage, er würde es einfach tun.
Doch langsam wurde es zu dunkel und Boris rieb sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn und der Glatze. „Sieh, Puc! BORIS leistet ganze Arbeit hier! Morgen wird es fertig sein!“ So blauäugig diese Vermutung auch war, in Boris Mund klang sie wie eine Gewissheit!
Doch nun war Feierabend, Boris summte laut sein Lied, was er schon seit geraumer Zeit immer gesungen hatte. Puc tippelte mit seinen Pfötchen dazu im Takt. Doch noch eine Person viel mit krächzender Stimme ein: „BORIS wird Piratenkönig!“ Schnell wandte sich der kahle Kopf der Stimme zu und… entspannte sich, es war nur der alte Fischer, dem Boris das Boot abgekauft hatte. „So geht der Text doch, oder?“
Mit einem leichten Gackern kam der alte Mann auf Boris zu: „Fleißig, fleißig, nicht wahr? Weißt du was? Ich will was trinken gehen, kommst du mit? Möchte dir mal ein nettes Plätzchen zeigen!“ Dann trabte er los und Boris… ging mit.
„Hoffentlich haben sie einen guten Tropfen für BORIS da, alter Mann!“
„Den genialsten Seemannsgrog, etwas, was dir das Hirn zu Matsch machen wird. Angst?“
„Angst?! Als ob BORIS Angst davor haben würde, dass irgendetwas es schafft, BORIS das Hirn zu Matsch zu machen!“
„Dann zeig mal, was du kannst!“
Es war eine miese Spelunke im Hafenviertel, namens „Seehirsch“, ein Ort, wo sich Leute treffen, wenn sie nicht Gesellschaft suchten, außer vielleicht zu der einen oder anderen Runde Würfel. Doch dieses Spiel war sehr gefährlich, weil die Spieler dabei nicht ganz ehrlich waren, entweder sie schummelten oder beschuldigten andere der Schummelei, damit sie ihr Geld wieder bekommen konnten.
Shinmei nuckelte an seinem Bier, es schmeckte schrecklich! Doch er und Hasward mussten hier in dieser Spelunke bereit sein, denn sie sollten ihre nächsten… Kunden suchen. Shinmei war in einem Gewerbe tätig, wo die Armen ein wenig Geld von den nicht ganz so armen „transferierten“ (aber bloß nicht den Reichen, denn ihnen war zu schwer beizukommen, so mit Marine, Soldaten oder anderem Schnickschnack). Dieser Transfer kam dann Shinmei zugute, solange der Boss gnädig gestimmt war, denn dann teilte dieser gerne die Beute.
Doch diese Leute hier waren schon arm genug, da lohnte sich der Aufwand nicht, im Gegenteil, da sollen sie doch nur ihr Hirn mit dem Grog hier wegblasen. Shinmei bekam dagegen Bier, damit er auch ja nicht daran dachte sich zu betrinken.
„Hey, Hasward. Irgendwie ist heute nicht unser Tag, was?“ Natürlich flüsterte Shinmei das seinem Kollegen nur zu.
Hasward hatte die unangenehme Angewohnheit, mit seiner Fistelstimme zu reden, sie klang grausam. „Das ist doch vollkommen egal, entweder es läuft gut, oder halt nicht, ist doch egal!“ Hasward konnte anders sprechen, doch er hatte sich diese Stimme einfach aus Spaß angewöhnt und bisher war es ihm nicht mehr gelungen, sie wieder loszuwerden. Kaum dachte der Kerl nicht mehr daran, dann kam dieser Mist.
Und schon wieder kamen zwei Gäste hinein, ein alter Mann (leichte Beute) und ein Hüne (von hinten mit einer schweren Keule kein Problem… wahrscheinlich). Der alte Mann hatte einen weißen Bart und schien der Anführer zu sein, der andere wirkte etwas zurückgeblieben. Doch seine Muskeln sprachen eine eigene Sprache, so viel wie: „Wenn du mich anlaberst, dann zerquetsche ich dich mit einer Hand.“ Es müsste eine besonders große Keule sein, nur für den Fall der Fälle. Oder bis die Sau dann schon so angetrunken war, dass man sie umpusten konnte, am allerbesten wenn man sie mithilfe einer riesigen Keule umpustete.
Dann mal schauen, ob das Opfer sind… Schnell flüsterte Shinmei Hasward etwas zu: „Ich schaue mir die beiden Deppen an und du guckst mal, ob jemand anderes hier sich auffällig benimmt!“
Boris nippte an seiner Flasche Grog und das Zeug schmeckte… genial! So ein Grog hatte seine Zunge bisher noch nicht benetzt, er war scharf und kehlig, rau wie die See, doch gleichsam wohlwarm und fürsorglich. So ziemlich jeder hatte eine Flasche davon in der Hand, einmal wohl, weil das Zeug echt verteufelt gut war, andererseits war es wohl fragwürdig, ob man der Qualität der anderen Getränke trauen durfte.
Die beiden, Boris und der alte Fischer, saßen auf Barhockern an der Theke, jeder eine Flasche in der Hand und sich gegenseitig zuprosten. Die anderen Gäste schienen es mehr oder weniger zu ignorieren, einige hatten scheinbar ein gewisses Interesse, aber wieso auch nicht? Es war BORIS, der hier saß, natürlich war es unmöglich BORIS zu übersehen.
Doch der Grog war gut, so gut, dass Boris laut rief: „Wirt, diese Plörre schmeckt gut, BORIS ist zufrieden damit!“ Der Schankwirt hatte nur hochgezogene Augenbrauen für Boris übrig, aber ein Boris ließ sich nicht davon beirren: „Bring BORIS noch 3 Flaschen, eine für BORIS, eine für dich und eine für… egal wen!“ Nach so einem guten Schluck war Boris großzügig, der alte Fischer zur Rechten von Boris kicherte.
„Ach, du erinnerst mich so an meinen Sohn…“, sagte der alte Mann, während er sich an die Brust fasste. „Ich vermisse ihn so sehr…“
Während der alte Mann scheinbar versuchte, mit Boris ein Gespräch zu führen, hatte dieser sein Interesse schon längst etwas anderem geschenkt, nämlich Puc, wie er auf der Theke krabbelte, scheinbar auf der Suche nach Kernen. Der Hüne lächelte in sich hinein und streckte einen Wurstfinger raus, um Puc den Rücken zu kraulen…
Doch dann hielt er inne, denn sein Zeigefinger sah gar nicht wie ein Zeigefinger aus… Es war metallen glänzend, ein Metallstab mit einem Kopf, es schien wie ein Schraubenzieher auszusehen, statt eines Zeigefingers wuchs der Metallstab eines Schraubensziehers aus der Hand. Dafür gab es aber eine Lösung: Schütteln. Immer wenn Boris die Hand etwas schüttelte, dann verschwanden diese komischen Einbildungen, die schon seit geraumer Zeit hin und wieder kamen, nur leider immer häufiger in letzter Zeit.
Stolz betrachtete er seine vollkommen normale Hand, zumindest für ihn normale Hand, weil sie eher einer Pranke glich. Doch die Einbildung war weg.
Borus hielt den Kopf zur linken Seite und klopfte kräftig auf die rechte Seite, denn da musste noch immer Meerwasser im Kopf sein, denn er hatte diese Einbildungen erst, seitdem er mal unglücklich baden war, seitdem machte Boris auch einen Bogen um das Wasser, wer weiß, wie viel Wasser sonst noch in sein Kopf kommt?