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II. Die Glocken von Noträdamm

Ark

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Diebstahl, dafür wurde einem das Abendessen gestrichen und man soll eine Nacht in der Grube verbringen, ohne genau zu wissen mit was man sich diese Nacht genau teilte. Ark wusste genau, wie er einmal in der Grube saß, nicht die Hand vor Augen sehen konnte und sich fragte, wann endlich das Tier sich regen würde… nur um am nächsten Tag zu erfahren, dass diesmal es kein Tier in der Grube gab und dieses Unwissen die wahre Strafe war.
Jedoch hatte er bisher nirgendwo anders eine Trainingsgrube gesehen, weswegen er fürchtete, dass hier im South Blue es gar keine gab, was im Grunde ein ziemlicher Verlust war, denn tagsüber war es ein schönes Training, man ahmte nicht nur die Tiere nach, sondern musste es besser beherrschen als sie!
Aber hier wurde scheinbar Geld gestohlen, diese Art von Diebstahl war etwas schwer einzuordnen, denn immerhin war es bedrucktes Papier und ein paar relativ unnütze Metallstücke, die aber einen oftmals höheren Wert hatten, als sie haben dürften. Wenn sie Waffen gestohlen hätten, wäre es einfacher, aber dadurch dass der Mönch die Menschen und vor allem Frollos Reaktion studieren konnte, ging er davon aus, dass es ein ziemlich übles Vergehen war.
Das war also das, was der Richter befürchtet hatte. Das bedeutete also, dass es Zeit wurde, sich zu rühren, die blauen Augen huschten hin und her, versuchte eine ungefähre Anzahl an Gegnern, an kampffähigen Verbündeten und nicht zuletzt an möglichen Opfern bei einem Angriff zu erschätzen… „Schlechte Chance.“ Es gab hier zu viele unschuldige Zuschauer, auch wenn Ark zuversichtlich war, dass sie an Kampfkraft überlegen waren, würde ein Angriff erst einmal Menschenleben gefährden…
„Das, mein Freund, ist Eure Fahrkarte zum guten Los! Das ist der Gewinnerglibber!“ Der vermeintliche Anführer der Verbrecher grinste dabei und ließ sich das letzte Wort so über die Zunge rollen, als sei es ein unbezahlbarer Schatz. Danach erklärte er, was es mit dem Glibber auf sich hatte.
Ark machte sich keine Sorgen, dass er einen solchen Glibber plötzlich in den Hosentaschen finden würde, der Grund dafür war ganz einfach: Er hatte keine. Taschen die in der Hose eingearbeitet waren, scheuerten, normalerweise war das kein Problem, aber wer sich viel bewegt und dadurch ins Schwitzen gerät, der kann auf die Nähte verzichten. Taschen die auf der Hose angenäht haben, scheuerten zwar deutlich weniger, aber daran kann man leicht festgehalten werden, dementsprechend trug Ark sein Gut an seiner Schärpe.
Apropos: Ark nahm einen Beutel von seiner Tasche, wo er Überbleibsel der Onigiri von heute morgen hatte, um sie später zu essen. Jetzt war ein guter Zeitpunkt, da er wahrscheinlich jetzt erst einmal sich nicht sonderlich bewegen braucht, aber später dann Energie benötigt. Doch als er den Beutel öffnete… Puh! Er hatte schon beim Aufmachen bemerkt, dass es zu nachgiebig war und befürchtet, die Reisbällchen sind auseinander gefallen, aber scheinbar hatte er aus Versehen grüne Gelatine eingepackt. Er tunkte seinen kleinen Finger in die Masse, nahm ihn heraus und leckte ihn ab. Das ist… Das war ein Kräutersud, zugesetzt mit etwas Wasabi und Fleischgelatine. Man konnte es essen, aber das bisschen Geschmack was die Kräuter noch hatten, wurden von einer Überdosis Wasabi fast vollkommen übertönt.
Er nahm sich eine Kanne mit Wasser und trank direkt aus dieser, um die Schärfe zu vertreiben: Nur weil er generell Essen gut vertragen konnte, bedeutete es noch lange nicht, dass er gerne eine Überdosis Wasabi im Mund hatte.
„Ark?“ Der Richter hob eine Augenbraue, als er sah, was der Mönch in der Hand hatte. „Gut gemacht, ausgezeichnet.“ Bevor der Junge fragen konnte, was genau der Richter meinte, fuhr dieser unbeirrt fort: „Gut mitgedacht, dass du gleich etwas von diesem… Glibber konfisziert hast. Momentan meint der Abschaum die Oberhand zu haben, jedoch überlasse ich ihnen mein Noträdamm nicht. Wir werden ihr Spiel mitspielen und unsere eigene Falle auslegen, lenk sie gut ab, während ich den Hammer vorbereite, der sie zerquetschen wird.“
DAS IST GEWINNERGLIBBER?! Endlich hatte da etwas geschaltet und Ark schaute sich den Glibber noch einmal an… Stimmt, der sah genauso aus! Aber wie kam er in seinen Lunchbeutel? Das war doch… Ich… ich muss noch viel lernen… Zu denken, dass sich jemand einfach anschleichen konnte, während er… abgelenkt war… Eine bittere Medizin.

Also stieg er die Bühne herauf, die Schärpe hatte er abgelegt, den Speer trug er noch auf den Rücken. An der Tasche hatte er wieder den Beutel mit Glibber: „Oh, da haben wir den nächsten Kandidaten!“ Der Sprecher mit der Maske hielt Ark seine Faust unters Kinn, als würde er etwas halten: „Und wie ist dein Name?“
„Ark.“ Er verbeugte sich leicht und versuchte zu lächeln, auch wenn man sehen konnte, dass er nicht wirklich wusste, was er hier tun solle.
„Der hier wird vorerst genommen.“ Plötzlich spürte Ark, dass sein Rücken leichter geworden ist, sie hatten ihn die Waffe abgenommen: „Wir wollen ja nicht, dass jemand ein Auge ausgestochen wird, nicht wahr?“
Also ohne Waffe… auch wenn der Mönch waffenlos kämpfen konnte, war mit immer besser als ohne. Als nächster Kandidat kam Gringoire, der sich neben Ark stellte und leise zu ihm sprach: „Hast du sie gesehen?“ Er deutete auf die dunkelhaarige Frau mit der Ziege, welche von ziemlich vielen anderen Menschen, vorwiegend Männern, angestarrt wurde. Ark verstand nicht wirklich warum, sie war alles in allem „Wie gerne würde ich meine Finger durch ihr seidig sanftes Haar fahren und es mir zu eigen machen.“
„Wovon redest du?“ Ark ließ die Frau vollkommen kalt, aber andererseits war seine Immunität gegen weibliche Reize eine Sache, die nichts mit starken Nerven oder speziellen Vorlieben zu tun hatte.
Aber anstatt wie sonst auf den goldhaarigen Jungen einzureden und von den schönen Vorzügen schöner Frauen zu reden, blieb der Künstler stumm und murmelte leise: „Ähm… nichts.“
Anschließend wurde Glibber ins Publikum geworfen und er traf die Frau, die er vor kurzem gesehen hatte, die mit dem Kopftuch und der Malerei am Arm. Ob sie die jeden Tag nachzeichnet?
 

Akataja

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Akataja ließ nicht von seiner Waffe ab als er den Mann mit der struppigen Mähne sah, aber er entspannte sich wieder, vor allem als er hörte, wie er begrüßt wurde „Was geht?“ und „Hi, ehm…“. Er war froh das zumindest einer zu ihm gekommen war /wer geht schon freiwillig an so einen Ort… wenn gleich ein paar Meter weiter ein großes buntes Fest mit Schauspiel und Musik ist?/. Der Struppige benutzte wieder wesentlich mehr Worte, als nötig gewesen wäre. Akataja hörte was er sagte, aber in seinen Jahren im Dienst hatte er gelernt mehr zu hören, als das, was die Leute sagen wollten. /Warum druckst er so herum? Was sagt er da von erpressen?/ Akataja musste eine kurze Weile nachdenken /ich glaube ihm nicht, das sein Freund noch das Stück ansieht… sie haben Angst das dass hier eine Falle ist… kein Wunder, sie denke auch ich gehöre zur Marine. Der andere hatte ein Gewehr, nicht wahr? Und kein Standartmodell das man gebraucht für ein paar Berry im Laden und fast umsonst auf dem Schwarzmarkt bekommt… und seine Augen und dieser Blick… wäre ich ein Spieler, würde ich wetten, dass er damit umgehen kann und sich irgendwo versteckt, von wo aus er als Scharfschütze agieren kann./ die hellgrünschimmernden Augen von Akataja suchten kurz die Umgebung ab, er war Nahkämpfer und war es gewohnt auf Gegner zu achten, die sich weiter hinten aufhielten, Scharfschützen waren gefährliche Gegner /es seihe dem, man ist schneller als eine Kugel./ das hatten ihm sowohl seine Meistern als auch sein Onkel eingeprägt.
Die Gasse bot zu viele günstige Verstecke und die Sonne stand ungünstig um die höheren Lagen gut einsehen zu können /vielleicht versteckt er sich auch hinter einer Ecke, so dass er heraus schnellen kann der Lauf seines Gewehres nur wenige Schritte von mir entfernt ist?/ Aka wusste, die Situation sollte erst einmal entschärft werden.
Er zog langsam sein Schwert von der Hüfte, zu langsam, um damit einen überraschenden Angriff zu starten, dabei rief er mit gesengtem Blick aus „Könnt ihr mich nur hören,? Oder auch sehen? Ich habe nicht vor einem von euch etwas zu Leide zu tun!“ das gezogene Schwert, die erste Stufe der Masamune, legte er neben sich auf eine alte Kiste und ging einen Schritt davon weg /im Notfall, habe ich noch vier andere Klingen unter meinem Mantel./ Danach sah er wieder zu dem struppigen, dieser schaute etwas verwunder fragend, vielleicht auch verwirrt /zumindest etwas in dieser Richtung./ „Ich wollte euch auf keinen Fall erpressen. Meine Worte waren, das ihr kommen solltet, wenn ihr wisst, was gut für euch ist… das war keine Androhung von Gewalt, sondern ein Hinweis, auf eine gute Belohnung, die euch ansonsten entgehen würde.“ Bei diesen Worten zog Akataja unter seinem Mantel einen offenen Briefumschlag mit Geld hervor, 75.000 Berry in kleinen Scheinen, die Hälfte seines letzten Soldes, die andere lag in seinem Koffer bei Viola und Patrick. Es war kein riesiges vermögen, aber 150.000 waren auf jeden Fall mehr als genug um sich eine Zeit lang gut mit Wein, Weib und Gesang zu amüsieren oder eine Reise durch den South Blue auf einem großen Passagierschiff mit Verpflegung zu zahlen. „Also verzeiht mir bitte, falls ich den Eindruck erweckt habe, dass ich euch feindlich gesonnen sein könnte.“ Er steckte den Umschlag wieder weg „Ich habe einen Auftrag für euch… und der ist, verglichen mit seinen Anforderungen, gut bezahlt.“ Akataja schloss kurz die Augen, er musste sich noch einmal konzentrieren und den Plan völlig ins Gedächtnis rufen, sowohl den von Patrick, als auch seinen. „Wir wollen jemanden, eine holde Jungfer quasi, aus den Fängen des Bösen befreien.“ Er war irgendwie froh dass erst mal nur der struppige erschienen war, er war ihm irgendwie sympathisch, es fiel ihm leichter zu sprechen, wenn niemand da war, auf den er immer wieder misstrauisch achten musste /stille Wasser sind tief Aka, dieser Bursche dort, kann genauso gefährlich sein, auch wenn er keine Waffe trägt./ Aka zog unter seinem Mantel dann wieder etwas hervor, diesmal war es eine Karte, sie wurde von Patrick auf einfachem Briefpapier gezeichnet, sie zeigte gut erkennbar das Gelände zwischen der Kirche und dem Justizpalast. Aka breitete die Karte auf dem Deckel einer Mülltonne aus, die er heran gezogen hatte, zum Glück war sie ziemlich leer und ihr Gestank war noch erträglich „dies hier, ist der Justizpalast, das Gerichtsgebäude. Er liegt auf der anderen Seite des Platzes und gehört im Normalfall zu den am besten bewachten Gebäuden der Stadt… vielleicht ist er sogar, das am allerbesten bewachte Gebäude.“ Akataja zog noch eine Karte hervor, diesmal ein Querschnitt des Erdgeschosses des Justizpalastes „hier ist die Eingangshalle, Besuchertoiletten, Garderobe, großer Saal, Gerichtssaal, Anmeldung sogar eine kleine Krankenstation, alles da… hier sind zwei Treppen, die ins Obergeschoss führen, da sind die Gemächer des Richters, sein Arbeitszimmer und Audienzsaal und so weiter... uninteressant. Es geht um das hier, diese kleine versteckte Treppe hinten in der Garderobe, sie führt in einen versteckten Keller… ein Kerker mit Folterkammern.“ Akataja zog die letzte Karte hervor, im Vergleich zu den anderen war sie sehr ungenau, schlampig gezeichnet und das Papier war dreckig, unter anderem auch durch ein paar Blutspritzer /Patrick scheint diesen Ort nur kurz gesehen zu haben… die Zeichnung ist keine zwei Stunden alt… ich kann sogar noch das Blut riechen…/ „Das ist eine grobe Skizze des Kerkers… genau wissen wir nicht wie es dort aussieht. Wir vermuten die Geisel… etwa hier.“ Mit seinem Finger kreiste Akataja ein Gebiet ein, in dem drei bis vier Kammern sein mussten, es waren die Kammern, die Patrick damals am sichersten vorkamen, große schwere Türen. „Im Normalfall… sind hier unten etwa ein Dutzend gut bewaffneter Männer und oben nochmal drei Dutzend und fünf vor den Toren… und zusätzlich 15 Elitewachen, besser bewaffnet und ausgebildet als die anderen, die Leibgarde des Richters.“ Akataja glaubte aus dem Gesichtsausdruck des struppigen ihm gegenüber die Worte „spinnst du?“ und „was soll der Mist?“ zu lesen, aber er ließ ihm keine Zeit für Fragen „Am Tag des Festes sind fast alle Wachen abgezogen um die üblichen Streifen in der Stadt zu verstärken und auch die Elite ist außerhalb des Palastes um den Richter auf dem Marktplatz vollen Schutz bieten zu können. Es gibt nur zwei Wachen am Tor und zwei in der Empfangshalle und unten in den Kerkern… dürfte es nur noch ein paar Folterknechte geben, die sind nur gefährlich, wenn man gefesselt ist und in Ketten liegt.“ Akataja ging dabei ein kurzer Schauer über den Rücken „Mir wurde versichert, dass alle Wachen auf dem Marktplatz zu sehr abgelenkt sein würden und die übliche Wachstruktur erst wieder gegen Abend gefunden werden würde. Jetzt fragt ihr euch vielleicht… warum sollte man euch an einem Festtag, wo die Bewachung so niedrig ist, in den Palast lassen? Ihr werdet sagen dass ihr Kopfgeldjäger seid und eure Belohnung für jemanden kassieren wollt… Man wird euch einlassen, denn die Auszahlung von Kopfgeldjägern sollte immer unverzüglich ausgeführt werden, jede Stunde, die ihr warten müsst, würde eure Belohnung erhöhe… die nächste echte Marinebasis ist zu weit entfernt, darum kann so etwas auch im Justizpalast erledigt werden und…“ Akataja verlor kurz den Faden, er musste daran denken wie er einmal dabei war, eine Gruppe von Gefangenen aus Noträdamm ab zu holen /es kommen nur selten Gefangene aus Noträdamm heraus und die, die es taten, ließen schon erahnen wie der Richter mit diesen "Sündern" vorging/ am meisten erinnerte er sich, an den Zufriedenen Gesichtsausdruck von Kapitän Sterling. /konzentriere dich!/ Akataja schüttelte kurz den Kopf und zog einen alten Steckbrief hervor, er hatte ihn, seid er sich damals entschied die Masamune an sich zu bringen, immer dabei, der Steckbrief eines Bergräubers aus Lohen „zeigt ihnen einfach nur kurz das hier, damit sie wissen was ihr wollt, von den normalen Stadtwachen oder anderen Mitarbeitern, dürfte sich kaum einer mit solchen Sachen wirklich auskennen. Sie werden dann vermutlich erst mal versuchen einen der wenigen Marinesoldaten hier auf zu treiben, der alles überprüfen und das Okay für die Auszahlung geben soll… aber das ist egal. Vielleicht sind die Wachen ja auch schlampig oder zu sehr abgelenkt und ihr kommt auch ohne weiteres hinein… so oder so, sollte darin nicht schon ein heilloses Durcheinander entstanden sein, wird einer von euch, sobald ihr im Empfangszimmer seid, laut ausrufen „Die Stadt ist wirklich sehr schön in dieser Jahreszeit!“ das ist mein Zeichen und ich sorge für eine Ablenkung.“ Dabei musste Aka dann an seinen eigenen Plan denken, wieder ein kalter Schauer „ich sorge dafür dass ihr unbemerkt in den geheimen Keller kommt. Sollte sich euch da unten wieder allen Vorstellungen doch etwas entgegen stellen, lasse ich in eurem Ermessen wie ihr damit vorgeht“ dabei kam Aka ein Gedanke, dem er schnell entgegen wirken musste „nur falls da ein Junge ist… mit blondem Haar und einem Speer, geht ihm einfach aus dem Weg… er ist ein Freund und hat nichts mit der Sache zu tun und so sollte es auch bleiben.“ Er schob die Karten dann hinüber zu dem struppigen „die Person die ihr sucht ist weiblich, etwas 1,70 groß, langes rotes Haar und“ er zögerte kurz, entschloss sich dann aber trotzdem es zu sagen „riecht vermutlich nach Erdbeeren.“ Er zog dann einen Beutel von seiner Hüfte, man hätte denken können, es wäre ein Geldbeutel, aber nein, der in halt war kugelrund, gab etwas nach und roch fruchtig süß und frisch, eine Orange von Viola „wenn sie bei Bewusstsein ist, zeigt ihr nur das und sie wird wissen wer euch schickt und wo ihr sie hinbringen müsst… wenn nicht, dann macht ihr folgendes“ er wühlte nochmal die Karte des Marktplatzes hervor „es gibt einen Geheimgang im Erdgeschoss des Justizpalastes, im Kamin des großen Saales, ihr müsst nur einen der Kerzenhalter zurück ziehen… der Gang führt euch dann“ er fuhr mit seinem Finger über die Karte zur Kirche „bis kurz vor die Kirche… innerhalb der Gemäuer gibt es ein Asylrecht, die Weltregierung kann nicht einfach Kirchengelände betreten und gefangene nehmen… mir wurde versichert das die Frau dort sicher sein würde. Wenn sie erwacht, wird sie euch dorthin bringen, wo sie hin soll… dort warten dann auch die andere Hälfte eurer Belohnung auf euch.“ Er warf denn noch den Umschlag mit dem Geld auf den Stapel mit den Karten „ihr solltet in etwa fünfzehn Minuten drüben am Justizpalast sein, das große Gebäude da drüben. Verschafft euch Einlass und gebt mir das Zeichen.“
Akkataja musste kurz inne halten, überlegen was er dort überhaupt tat „Diese Person… die gerettet werden soll… sie ist nicht wirklich eine holde Jungfer, viel mehr, ist sie wohl eher eine Diebin, vermutlich verkaufte sie auch ein ums andere mal ihren Körper… ist vielleicht sogar eine Mörderin… aber zum einen, liegt sie jemandem am Herzen, den ich etwas schulde… zum anderen… ist sie an einem Ort, an dem niemand sein sollte, ein Ort, an dem es niemand verdient hat zu sein, ein Ort, der große endlose Qualen verspricht und dich langsam… sehr, sehr, sehr langsam bis in den Tod bringt, zumindest wenn du Glück hast. Irgendwo ist es meine Schuld dass sie dort ist und allein deswegen, kann ich nichts unversucht lassen, sie da hinaus zu holen.“ Er sah dann wieder auf, er hatte wieder ein Lächeln aufgelegt, es wirkte etwas gequält und gab seinem Gesicht etwas trauriges, den Gesichtsausdruck eines Menschen, der etwas vom Grunde seines Herzen her bereute „natürlich… könnt ihr euch einfach das Geld hier nehmen und gehen… aber ich hoffe… ich hoffe wirklich, das ihr das nicht tut. Ich hoffe, dass ihr beide, Männer von Ehre seid… und ich hoffe, das ihr den Auftrag annehmt.“
An sich war es für Aka egal was der struppige antworten würde, er würde so oder so gleich losgehen zum Palast, so oder so würde er handeln, aber er konnte nur mit Hilfe dieser beiden Männer sicher sein, das Lala befreit werden würde.
 
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Tanith ging hinter einer großen Mülltonne die neben dem Eingang in die Gasse stand in Deckung und spähte aus dem Schatten eben jener Tonne in die dunkle Gasse hinein Die Sonne stand eigentlich fast perfekt, sie tauchte dem markt in helles Licht und die Gasse in einem entsprechend dunkeln Schatten versinken, man konnte in Dunkelheit hinein schauen, aber nicht heraus, da man geblendet wurde. Die Einzige noch bessere Ausgangssituation wäre gewesen wenn die Sonne direkt in die Gasse geschienen hätte, dann hätte Tanith sie im Rücken gehabt, hätte in aller Seelenruhe in die Gasse schauen können und wäre selbst fast nicht zu erkennen gewesen. Aber bereits die aktuelle Situation war weitaus besser als in den meisten seiner bisherigen Kämpfe und man sollte ja doch irgendwo mit dem zufrieden sein was man hatte.
Als Beubo in die Gasse trat und erklärte warum er allein da war hätte der Schütze ihm am liebsten einen Stein an den Kopf geworfen. Das Stück war so schlecht inszeniert und so langweilig dass er es schon als Beleidigung empfand wenn man ihm unterstellte dass er es mochte. Aber der Fremde schien die Ausrede zu akzeptieren, ob er sie glaubte war zwar was ganz anderes, aber es war auch egal. Dann passierte allerdings genau dass womit Tanith gerechnet hatte, Beubo stellte sich, ganz offensichtlich mit voller Absicht, in die Schussbahn. Mit viel Geduld konnte man zwar knapp an ihm vorbei auf den Fremden schießen, da dieser etwas größer und kräftiger als der schlaksige Beubo war reichte dessen Körper einfach nicht aus um ihm volle Deckung zu bieten, aber ein tödlicher Schuss war völlig unmöglich, selbst ob ein Treffer die Kampfkraft des Fremden merklich einschränken würde war mehr als fraglich. Tanith knirschte leicht mit den Zähnen und spielte erneut mit dem Gedanken Beubo mit irgendetwas zu bewerfen. "Es wäre ja eigentlich nur gerecht wenn der Typ dich jetzt in einen Haufen Filets zerschneidet. Anfangs dachte ich ja echt du bist nur ein wenig zu idealistisch und zu weichherzig, langsam glaube ich aber eher dass du einfach nur Lebensmüde bist."
Während Beubo und der Fremde sich unterhielten ergriff auf dem Markt eine Art Clown das Wort und riss wenige Augenblicke später gleich das komplette Bühnenprogramm an sich. Offensichtlich hatte der Typ etwas mit den Taschendiebstählen die kurz zuvor bemerkt worden waren zu tun, dann folgte Geschwafel von, unfreiwilligen, Spenden, einem Gewinnspiel, einem Königstitel und dann erwähnte er etwas das er 'Gewinnerglibber' nannte. Offensichtlich war der Typ nicht mehr ganz richtig im Oberstübchen, aber im Moment konnte Tanith sich nicht auf irgendwelche durchgeknallten Clowns konzentrieren, er hatte eigene Probleme die seiner vollen Aufmerksamkeit bedurften. Trotzdem prüfte er kurz ob sein Geldbeutel noch da war, allerdings zeigte sich mal wieder das die Meisten Diebe vor bewaffneten Leuten zurück schreckten, denn sein Geld war noch genau da wo es sein sollte, in der Innentasche seiner Jacke.
Als der Fremde die Frage in den Raum warf ob sie ihn nur hören oder auch sehen konnte war klar dass er Beubos, zugegebenermaßen ziemlich dilettantisch, Lüge durchschaut und noch dazu beschlossen hatte sie zu zerschlagen. Als der Fremde sein Schwert zog und langsam weglegte zog Tanith misstrauisch eine Augenbraue hoch. Er beschloss die Situation ein wenig zu verändern.
Ohne sich zu rühren zog er seine beiden Pistolen aus ihren Schlaufen auf der Innenseite seiner Jacke und steckte sie in die äußeren Jackentaschen. Dann griff der die last Sound mit beiden Händen, stand auf und trat in die Gasse. "Ich habe euch gut gesehen und gehört, allerdings müsst ihr doch selbst zugeben dass eure Wortwahl, unabhängig von euren Motiven, eher auf eine versuchte Erpressung hindeutete. Wenn man zusätzlich bedenkt dass derartige Methoden in bestimmten Kreisen der Marine und der Weltregierung üblich sind solltet ihr unsere Vorsicht verstehen." Während er sich Beubo und dem Fremden langsam näherte warf Tanith sich den Lederriemen seines Gewehrs über die Schulter und hängte es sich quer über den Rücken, so konnte er die Waffe unmöglich schnell griffbereit haben und stellte entsprechend eine geringere Bedrohung dar. Als nächstes steckte er seine Hände in die äußeren Taschen seiner Jacke, in die er zuvor seine Pistolen gesteckt hatte und umfasste deren Griffe. Nach Außen erschien er jetzt vermutlich weitaus weniger Bedrohlich als wenige Augenblicke zuvor, aber jeder Schütze wusste dass Langwaffen, wie die Last Sound nun mal eine war, in engen Räumen schwer einzusetzen waren und man musste auf Querschläger furchten. Pistolen dagegen waren für den Kampf auf kurze Distanz weitaus besser geeignet, zwar bestand immer noch die Gefahr von unkontrollierten Querschlägern, aber die waren aufgrund der wesentlich geringeren Durchschlagskraft von Pistolen, gegenüber Gewehren, nicht annähernd so gefährlich und auch deutlich seltener.
Als der Fremde mit einem Geldbündel wedelte fühlte Tanith sich wieder wie zu seinen 'guten' alten Zeiten. "Ein zwielichtiger Typ bittet mich an einen dunklen Ort und versucht mich für eine mindestens zwielichtige Aktion anzuheuern. Ich dachte eigentlich ich hätte diese ganze Mafia-Verbrecher-Unterwelt-Scheiße hinter mir." Ein kurzes Seufzen schloss den Gedanken ab und er konzentrierte sich voll auf den Plan den der Fremde vor ihnen ausbreitete.
Er erklärte worum es sich bei dem Auftrag handelte, wer die Zielperson war, zeigte ihnen Pläne des Gebäudes und überschüttete sie geradezu mit Details. Viele Dinge die der Fremde nannte waren allerdings völlig unnötig, es war zwar gut dass er die normale Bewachung kannte, für den Angriff war allerdings nur die aktuelle Wachsituation relevant, Neulinge konnte man mit so vielen unnötigen Details leicht verwirren und überfordern. Tanith war sich beinahe sicher dass Beubo sich bestenfalls die Hälfte aller Informationen in der Kürze einprägen konnte, er selbst hatte, obwohl er Übung in solchen Dingen hatte und eine gute Auffassungsgabe besaß, auch so seine Probleme allen Einzelheiten die der Fremde aufzählte zu folgen. In solchen Momenten konnte man nur hoffen dass einem nicht gerade das Detail entfallen war das einem später das Leben retten konnte.
Als der Fremde fertig war schaute Tanith noch einige Augenblicke auf den Plan und wandte seinen Blick dann dem weißhaarigen Mann zu. "Ich fasse noch mal zusammen. Erstens: Wir sollen in den Justizpalast von Noträdamm einbrechen. Zweitens: Wir sollen dort eine Frau, die vermutlich zu recht im Gefängnis sitzt, befreien. Drittens: Eben dieser Frau sollen wir dann vertrauen was unsere Flucht betrifft oder sie zur Kirche Schmuggeln weil sie dort Asyl finden könnte? Und Viertens: Falls uns ein nicht näher beschrieben blonder Kerl mit einem Speer über den Weg läuft sollen wir in in ruhe lassen."
Tanith schaute den Fremden skeptisch an und schüttelte energisch den Kopf. "Ok, ich bin nicht Stolz drauf aber ich hab ein paar Erfahrungen Unternehmungen ähnlicher Legitimation. Ich möchte zuerst mal einige Dinge an eurem Plan kritisieren. Zuerst mal ist es keine gute Idee sich direkt durch den Vordereingang Zutritt zum Justizpalast zu verschaffen. Die Wachen werden uns im Gedächtnis behalten, unsere Ausrede könnte bei genaueren Nachforschungen als Lüge enttarnt werden und dann sind wir beide selbstverständlich die Hauptverdächtigen für jeden Vorfall der in dieser Zeit stattgefunden hat. Ihr und vielleicht auch eure Freundin wärt fein raus, uns würden man aber suchen, hier auf der Insel garantiert und je nachdem wie die Verbindungen dieses Richters sind vielleicht sogar im ganzen South Blue. Als Nächstes möchte ich darauf hinweisen dass diese Frau, euer Liebespfand oder was immer das da ist hin oder her, keinerlei Grund hat mir und Beubo zu vertrauen, sie könnte uns jederzeit in eine Falle führen. Ein weiteres Risiko mehr für uns und eines weniger für euch. Der dritte Knackpunkt ist die Kirche. Es war zwar, technisch gesehen, Asylrecht geben, allerdings gilt dies meines Wissens nach nicht für verurteilte Kriminelle und selbst wenn doch, Gebete und Priesterroben sind ein sehr mangelhafter Schutz gegen Kugeln und Schwerter. Nichts hält die Marine, oder die örtliche Ordnungsmacht, davon ab die Kirche zu stürmen und sich ihre Gefangene zurück zu holen. Außerdem würde ich jemandem der sich eine private Folterkammer unterhält noch weitaus schlimmere Dinge zutrauen als das Ausräuchern einer Kirche."
Kurz schaute der Schützte auf den Boden und ging still seinen Gedanken nach, nach einigen Sekunden schaute Tanith ernst zu Beubo. "Wenn es so schlimm ist wie er sagt denke ich dass wir ihm helfen sollten, wenn es nach mir geht auch ohne die paar Kröten als Bezahlung." Seine Augen wanderten zu dem Fremden mit den langen weißen Haaren. "Allerdings würde ich einen etwas abgewandelten Plan vorschlagen. Wir sollten am besten versuchen ungesehen in das Gebäude zu kommen, ein Fester an der Rückseite, am besten ein ungenutzter Raum, wäre gut. Beubo, du dürftest doch keine Probleme haben gezielt durch ein Fenster zu springen oder?" Tanith schaute den jungen Mann mit der zerwühlten Frisur einen Augenblick lang an, fuhr dann aber fort ohne weiter auf eine Antwort zu warten. "Wir sollten die Wachen nach Möglichkeit nicht niederschlagen, das würde nur darauf hindeuten dass jemand eingebrochen ist. Wir sollten so wenig aufsehen wir nur irgend möglich erregen damit später niemand auf die Idee kommt Nachforschungen anzustellen sondern die Geschichte schluckt die wir vorbereiten. Wenn wir in dem Keller sind müssen wir so unauffällig wie nur irgend möglich diese Frau rausholen, dann verschwinden wir. Unsere Flucht und die ganze Aktion verschleiern wir am besten durch einen Brand in diesem geheimen Folterkeller. Wenn heute wirklich so wenige Leute im Justizpalast sind sollte es möglich sein ein Feuer zu legen dass niemanden mehr gefährdet als unbedingt nötig. Wir verschwinden dann einfach während die paar Wachen und alle anderen im Gebäude damit beschäftigt sind das Feuer zu löschen oder ihre eigene haut zu retten. Wenn alles glatt läuft vernichtet das Feuer alle Spuren die wir hinterlassen haben, die verschwundene Frau wird als Opfer der Flammen verbucht und nicht weiter gesucht und wir waren nie dort und haben daher auch nichts von den Behörden zu befürchten."
Als er mit seinen Erläuterungen fertig war formte sich ein hinterhältiges grinsen auf Taniths Gesicht. "Ich hätte da noch eine abschließende Anmerkung." Er schwieg einige Augenblicke, beinahe als wollte er die anderen mit der Spannung was er denn zu sagen hatte foltern. "Ihr seid gar nicht bei der Marine! Kein normaler Marineangehöriger würde derart gegen das Gesetz verstoßen, wenn er es täte würde er dazu vermutlich kaum Hilfe auf dem Marktplatz rekrutieren. Es gibt zwar Offiziere die sich ungestraft in diesem Umfang über Gesetze hinweg setzen können, allerdings haben die ganz andere Mittel und wären gar nicht auf uns angewiesen. Ich vermute dass ihr euren Dienstausweis, den ihr mir vorhin gezeigt habt, schlicht und einfach gestohlen, gefunden oder geraubt habt. Und weiterhin vermute ich dass ihr keine Ahnung habt wer wir sind und uns, selbst wenn ihr es wolltet, gar nicht erpressen könntet." Natürlich waren das alles reine Spekulationen, aber wenn man Menschen in die Ecke drängte gestanden sie oft dass die Situation nicht ganz so war wie sie sie zuerst dargestellt hatten. Wenn nur die hälfte von dem was Tanith eben in den Raum geworfen hatte stimmte hatten er und Beubo gute Chancen dass der Fremde einknickte und ihnen reinen Wein einschenkte. Natürlich konnte es auch sein dass der Kerl ziemlich abgebrüht war oder dass der Schütze sich irrte, allerdings war es für derartige Bedenken zu spät, die Äußerung war gemacht und jetzt konnte er nur noch zusehen ob sein Plan aufging oder eben nicht.
Während er darauf wartete dass der unbekannte Antwortete verschwand das Lächeln von Taniths Gesicht, sein Blick wurde wieder so kühl und Distanziert wie sonst und er fügte in ruhigem, Ton hinzu. "Zumindest für mich ändert das aber rein gar nichts. Ich bin trotzdem dafür dass wir ihm, ohne Bezahlung, helfen diese Frau da raus zu schaffen. Ich fühle mich einfach besser wenn ich weis dass die Marine mich nicht schon wieder zu bescheißen versucht." Er lies den Griff der Pistole, welche er in seiner rechten Jackentasche versteckt hatte, langsam los und zog die Hand aus eben dieser Jackentasche. Während er die zweite Pistole, mit der anderen Hand, noch immer fest hielt streckte er dem Fremden seine Rechte entgegen. "Tanith Sagitar, Freelancer und Scharfschütze." "Wie sagte schon ein weiser Mann: Ein guter Diplomat hat stets eine Hand zur Freundschaft ausgestreckt, nimmt die andere aber nie vom Säbel."
 

Yukiko

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Ein äußerst seltsam wirkender Mann, trat auf die Bühne und übernahm einfach das Wort. Ob er das durfte oder nicht war unklar doch die Vermutung stand nahe dass er es nicht durfte, oder das es zumindest nicht geplant war. Die Worte die aus dem Mund des Hutträgers kamen sorgten ziemlich für Verwirrung und hörten sich eher nach einem schlechten Scherz an. Ein Gewinnspiel, wofür die Bürger ihr Geld gespendet haben, einen noch größeren Mist ist ihm wohl einfach nicht eingefallen. Es nahm die junge Zimmerfrau nur wunder warum diese Bürger das einfach so mit machten. Immer hin wurden einige von ihnen beraubt.
Jeder der die Chance bekam um das geraubte Geld zu spielen hatte ‚Gewinnerglibber‘ in der Tasche. Da Yukis Hand immer noch in der Hosentasche war, wusste sie dass sie kein Glibber darin hatte. Eigentlich war sie recht froh darüber, das ganze schien sich in keine gute Richtung zu bewegen und sie wollte nicht unbedingt in etwas verwickelt werden, was am Ende nicht gut ausgeht. Jedoch wollte das Schicksal sie nicht aus dieser Angelegenheit raus halten. Der Bärtige nahm Glibber und meinte denjenigen den es treffen würde, bekäme auch noch die Chance das Geld zu gewinnen. Dann flog das widerlich aussehende Zeug auch schon durch die Luft. Wie in Trance verfolgten die Augen der Zimmerfrau die Flugbahn des Schleims bis auf ihre Hose. „War ja irgendwie klar“ dachte sie sich und verdrehte leicht die Augen.
Als sie wieder aufblickte winkte man sie schon zur Bühne. „Meine Damen und Herren unsere letzte Kandidatin!“ Etwas wiederwillig strich sie den Glibber von der Hose und ging durch die Menschenmasse hinauf zur Bühne. Man konnte ganz klar aus ihrem Gesicht lesen, dass sie alles andere als erfreut darüber war, jedoch würden die aufmerksamen Beobachter auch erkennen, dass sie neugierig war und wissen wollte was das Ganze zu bedeuten hatte.
„Nun müssen wir nur noch deinen Namen erfahren und dann kann es losgehen.“ Verkündete der Sprecher mit einem Grinsen im Gesicht, welches schon etwas sehr fieses verriet. Wie bei den anderen auch streckte er ihr die Faust entgegen, so als ob er ein imaginäres Mikrofon halten würde. „Yukiko“ Sie wusste nicht was es den Kerl angehen würde, wie ihr Name war oder geschweige denn was er damit anfangen wollte, aber es sprach auch nichts dagegen ihn zu nennen. Als diese Angelegenheit dann geklärt war stellte sie sich zu dem Blondschopf den sie schon einmal gesehen hatte, nach einem kurzen Kopfnicken zu eben diesem. Kurz nach dem sie stand kam ein Kerl, der ihr den Werkzeuggürtel abnehmen wollte jedoch hielt er in der Bewegung inne als er bemerkte, wie Yuki ihn anstarrte. „Nicht anfassen, ich werde damit schon niemanden Niederschlagen.“ Zu Erst protestierte der Mann doch da sich Yuki den Gürtel nicht Kampflos abnehmen lassen würde, schaute er zu dem bärtigen, der hier die Show übernommen hatte und dieser machte ihm mit einer Handbewegung klar, dass dies wohl egal wäre.
Es hatte wohl auch Vorteile, das manche glaubten Frauen hätten keine Kraft, wobei sie wirklich nicht vorhatte damit jemanden zu verletzen.
„Nun meine Damen und Herren möchten wir mit unserer ersten Runde beginnen, immer hin haben wir einen strengen Zeitplan und müssen uns sputen. Unsere Kandidaten hier müssen gegeneinander kämpfen auf Leben und Tod bis nur noch einer übrig ist.“ Ein Murmeln ging durch die Anwesenden Leute und überall wo man hinblickte sah man geschockte Gesichter. „Das war natürlich nur ein Scherz unseren lieben Kandidaten wird natürlich nichts schlimmes passieren und trotzdem kann nur einer am Ende das Geld mit nach Hause nehmen.“ Der Mann schien noch eine ganze Weile zu reden und der Schwarzhaarigen wäre es nur allzu Recht wenn er endlich einmal zum springenden Punkt kommen würde, doch ohne große Show würde das ganze hier sicherlich nicht über die Bühne gehen und so wie sie dies einschätzte musste es eine ganz große Show werden.
„Kommen wir zu den wenigen Regeln. Der Einsatz von Waffen ist nicht gestattet. Das Mitwirken nicht nominierter Zuschauer ist nicht erlaubt und das Eingreifen in eine Spielrunde ist ebenso wenig erlaubt.“ Dies waren wirklich simple regeln, jedoch war sich Yuki immer noch sicher dass es dahinter irgendeinen Haken geben musste. „Jede Runde kommen nur ein paar der Kandidaten weiter. Also kommen wir zur Erklärung von Runde 1.“
 
B

Beubo

Guest
"Madame, Miseu, keine Panik,“ wiederholte sich der Mann im Narrenkostüm zum mindestens ikstem Male, “Das Spiel ist einfach und konkret, ein wahrliches Beispiel an und für innovativem Wettstreit, wie er teilnehmerfreundlicher gar nicht sein könnte!” Mit dieser und noch vielen anderen Satzgeflechten preiste der Harlekin sein ach so phantastisches Gewinnspiel noch eine gefühlte kleine Ewigkeit weiter an, ehe er dann endlich einmal auf den Punkt kam - das heißt, er hätte es mit seiner Wortfolter bestimmt auch noch doller getrieben, wäre das Publikum nicht langsam aber sicher wütend vor Ungeduld geworden! Also ließ sich der maskierte Clown nicht länger bitten, und machte eine einladende Verbeugung samt Armschwenk, als bitte er jemanden von der Bühnengasse zu ihm und den auserwählten Kandidaten an die Bühnenrampe. Die Frau, auf welche Gringoire und scheinbar auch der Rest der männlichen Zuschauer ein Auge geworfen hatten, musste sich zu irgend einem Zeitpunkt während der Ausführungen des maskierten Entertainers aus dem Publikumsbereich auf die Seitenbühne geschmuggelt haben… Die schwarzhaarige Schönheit war sehr gut entwickelt und entsprach allem Anschein nach dem aktuellem Schönheitsideal der Insel, bzw. des South Blue - denn nicht nur die Männer gaben aufgeregte Pfiffe von sich, sondern auch die weiblichen Zuschauer schmachteten anbeterisch beim Anblick der Unbekannten. Sie hatte langes, kohlrabenschwarzes Haar, es war sogar noch um einiges länger als das Yukikos und außerdem ab einer gewissen Wuchslänge wild gelockt. Diese Frisur und ihr verführerische Blick, sowie die sinnlichen vollen Lippen, als auch ihr dunkler Naturteint verliehen dieser Frau eine mehr oder weniger starke erotische Ausstrahlung! Und es war kein Zufall, dass der maskierte Störenfried gerade diese Frau auf die Bühne gerufen hatte. Selbstverständlich gehörte auch diese rassige Schönheit zu der Gruppe von Gaunern, welche sich dieser Stunde auf dem Tupsy Turvy breit gemachten - ihre buntes Harlekinoutfit verriet dies dem aufmerksamen Beobachter sofort!
“Määä-eä-eä-eä!”, zickte ein schmächtiger Bock zu den Füßen der dunkelhäutigen Frau und als hätte es das Tier befohlen, zerrte sich seine Herrin mit einem einzigen kräftigen Ruck die Clownskleider vom Körper! Nun stand sie in einem dünnen Seidenoutfit da, welches eng an ihrem Körper saß und verkündete mit einem sinnlichem Seufzer: “So ist’s gleich viel besser!”
Die Menge jubelte und schien überhaupt nicht zu bemerken, dass dies Alles sie im Grunde wieder nur davon ablenkte, das eigentliche Gewinnspiel zu starten. Denn genau das war ja auch der Sinn der ganzen Aktion: Hier auf dem Kirchplatz beschäftigten der maskierte Harlekin und seine Leute den wahrscheinlich größten Teil der wichtigeren noträdammschen Bevölkerung, darunter nicht nur einfache Leute sondern sogar Richter Claude Frollo persönlich - mal ganz zu schweigen von nahezu allen Wachmännern der Inselgarde. Während sich zeitgleich einige seiner Mannen daran machten, sowie in die Kirche als auch den Justizpalast einzudringen, bespaßte der Anführer einfach das dumme Volk mit seinen Witzen und am Ende würde er nicht nur diese Narren um ihr Geld betrogen, sondern außerdem auch noch Frollo um seine Staatskasse erleichtert und die Kirche um ihre unbezahlbaren Glocken beraubt haben! Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn es standen zur Zeit kaum Posten an der Kirche oder dem Justizpalast.

Gringoire bewunderte das Antlitz der mysteriösen, wunderschönen Rassefrau und säuselte dem Armen Ark unaufhörlich poetische Liebesschwüre und anderes hochtrabendes Wortbild ob der Schönheit dieser einen Frau in die Ohren. Vergessen war all’ der Schmerz darüber, dass seine Veranstaltung aufgegeben worden war, um diesem Fragwürdigem Spiel platz zu machen… Es schien ihm über kurz oder lang sogar, als würde er von der Ausstrahlung der Schwarzhaarigen nicht nur im übertragenen Sinne sondern auch tatsächlich geblendet werden - Gringoire unterbrach seine poetischen Ergüsse plötzlich und hielt sich die Hand vor die Augen. Der Musiker wurde wirklich geblendet, allerdings weniger von der sexy Frau vor ihm, als von dem kleinen Ziegenbock zu seinem Füßen! Hatte das Tier etwa goldene Hörner? “Dämm!”, entfuhr es dem Dichter ehrfürchtig und er rang mit sich, was er mehr bewundern sollte: Die Schönheit der Frau oder die Einzigartigkeit des Bocks.

Frollo hockte in seinem Logenstuhl und betrachtete ohne ein Lächeln oder zwinkern das Geschehen. Gerade eben erst hatte er eine lästige Jornalistin des Blue Reports abgewimmelt, die ihm einige Fragen zum Tupsy Turvy stellen wollte, bzw. wieso es dieses Jahr denn nur so aus dem Ruder laufen konnte... Nun allerdings begutachtete Frollo wieder den jubelnden Pöbel, er studierte den maskierten Mann und er musterte die aufreizende schwarzhaarige Frau… das alles so ziemlich in dieser Reihenfolge. Und wie auch immer sich dieser Mittag hier auf dem Platz entwickelt hatte, es gefiel Frollo ganz und überhaupt nicht. Gringoire war unfähig gewesen, Ordnung und Disziplin zu halten, so hatte es der Richter allerdings vorausgesehen und daher Ark ernannt. Allerdings ließ dieser sich entwaffnen und es lag nun einmal in Arks Natur, nicht zu aller erst auf Gewalt zu setzen, um sich Gehorsam zu verschaffen. Frollo starrte noch eine Weile auf die Bühne und fixierte dabei das Mädchen mit dem Kopftuch, dass als Kandidatin gerufen wurde. An ihrem Gesicht bildete Frollo sich ein erkennen zu können, dass ihr die ganze Schose genauso gegen den Strich zu gehen schien, wie ihm selbst auch. In gewisser Weise freute das den alten Mann, denn es bedeutete, dass es zumindest noch einige wenige Leute seines Geistes, seines Anspruchs, man könnte fast sagen, seines Gutes gab…
„Vengard.“, Frollo winkte seinen Getreuen mit einer steifen Handbewegung zu sich heran. Der Foltermeister stand bis dahin verborgen zwischen den Wachmännern des Richters, doch als er gerufen wurde, wuchs er gerade zu aus dem Haufen von Soldaten hervor und pflanzte sich sogleich neben seinem Herren. „Vengard, gehe zum Justizpalast. Dort wirst du anordnen, dass ein Kopfgeld auf den Mann mit der Maske ausgesetzt wird. Lasse verbreiten, dass wir einen schlanken Mann suchen, der einen Kinnbart hat, einen Ohrring und eine violette Nasenmaske trägt. Es soll auch eine Belohnung geben…“ Vengard verstand nicht ganz: „Herr? Wäre es nicht einfacher, den Kerl jetzt gleich zu schnappen?“ Frollo schüttelte nicht den Kopf, musterte nur weiter interessiert Yukiko und antwortete seinem Untergebenen trotzig: „Wenn ich das Fest abbreche, wird das ein schlechtes Licht auf mich werfen. Sicher, der Pöbel wird bestohlen werden - ganz bestimmt sieht keiner von ihnen ihr Geld je wieder - aber wenn dies dann eintritt, werden sich alle Bewohner der Stadt darum reißen, den Harlekin in die Finger zu bekommen.“ Der Foltermeister verstand, worauf der Richter hinaus wollte und schritt sogleich von dannen, um dem Gesuch Frollos nachzukommen. Der alte Mann indes beobachtete weiterhin Yukiko und fragte sich im stillen, was sie wohl von seinem weitsichtigem Handeln in diesem Fall halten würde…?

Beubo, Tanith und Akataja standen nun an der Rückwärtigen Seite des Justizpalastes, welcher, sehr zu Beubos erstaunen, gar nicht weit von der Kirche entfernt lag. Die drei Waffenbrüder beguckten sich argwöhnisch die mächtige Fassade des dunklen Gebäudes und Beauregard vermutete, dass auch der Justizpalast ein scheinbar gigantisches Bauwerk war - ähnlich der Kirche am anderen Ende des Platzes.
„Da, dort ist eines!“, Beubo hatte als erstes ein Fenster entdeckt… Vor wenigen Minuten hatten er, Tanith und der ominöse Akataja sich dazu entschieden, Taniths Variante des Einbruchsplans in Angriff zu nehmen, das heißt, Beubo wurde vor die Wahl gestellt und er hatte letzten Endes entschieden. Beubo musste seinen zitternden Atmen unterdrücken, denn innerlich waren ihm noch immer die Knie weich und der Mund trocken von dem, was der höchstwahrscheinlich falsche Marinesoldat Akataja Mojo ihnen da erzählt und vor allem, worum er Beubo und Tanith gebeten hatte. Das war eine riesen Sache, mit der ja mal so gar niemand gerechnet hatte! Im ersten Moment nahm der Junge noch an, Akataja würde ihn veralbern wollen. Aber als der weißhaarige Mann dann eine Plankarte nach der anderen herausholte und Beauregard mit einer nicht enden wollenden Welle an Informationen bombardierte, musste der junge Mann das erst einmal verdauen… Beubo war so durcheinander und fassungslos, dass er ein Bisschen erschrak, als plötzlich Tanith neben ihm stand und seine Meinung äußerte. Er wollte auch, dass sich Beubo selbst mal zum Thema aussprach, aber entweder war er zu langsam oder aber Tanith zu schnell gewesen, denn Beauregard brachte es nicht fertig, seinen Weggefährten zu unterbrechen, geschweige denn einmal zu antworten… Wie sie sich dann schließlich darauf geeinigt hatten, einem wild fremden einfach mal so zu helfen, in ein öffentliches Gebäude einzusteigen und eine Verbrecherin zu befreien, daran konnte sich Beubo jetzt irgendwie auch nicht mehr erinnern - zu aufregend war für ihn die ganze Geschichte!? Was der Junge allerdings wusste war, dass es wohl kein Zufall gewesen sein konnte, dass Akataja ausgerechnet Tanith und Beubo um Hilfe bat. Seit der Sache auf Korallendorf fühlte sich Beubo schlecht, weil Gaston durch ihre Hand gestorben war. Und vielleicht ist gerade diese gefährliche Aktion eine gute Gelegenheit, mit seinem Gewissen reinen Tisch zu machen? Und wäre Akataja an jemandes anderes geraten, vielleicht würde er dann nun auch schon im Verließ schmoren? Zu unrecht? So viel böses kann und würde Beubo nicht zulassen. Wenn er auf Korallendorf eines gelernt hatte, dann das, dass man manchmal gegen das Gesetzt kämpfen muss, um das richtige zu tun… wortwörtlich! „Ist ja auch nur saugefährlich…!?“, flüsterte Beubo, schüttelte aber energisch den Kopf, als er gefragt wurde, ob er was gesagt habe, „Nein… N-nein. Alles in Butter! Also… ich, wie packen das schon. Wir holen deine Freundin da raus!“ Zu erst nickte Beubo Akataja aufmunternd und schließlich Tanith ungewohnt ernst zu. Sie alle starrten dann wieder hinauf zu dem Fenster. Es war ein sehr hoch gelegenes Exemplar, versehen mit einem altertümlichen, flachen Balkon. „Okay, hier kommt nichts!“ Das Fenster befand sich irgendwo, so schätze Beubo, im zweiten oder vielleicht sogar dritten Stock und war zudem auch das einzige an der ganzen Rückwand des Hauses - ein sehr merkwürdiger Umstand, wenn man bedachte, wie groß das Gebäude eigentlich war… aber wie dem auch sei, Beubo kündigte entschlossen an, dass er nun zum Fenster hochspringen würde. Dazu hüpfte er aus dem Stand so hoch, wie er aus eigener Kraft schaffte - was allerdings nicht besonders viel war. Beubo landete sogleich wieder auf den Füßen und war offensichtlich peinlich berührt ob seiner mickerigen Leistung. „Okay…okay…okay! Zweiter Versuch!“, feuerte sich Beubo an, krempelte sich seine Jackenärmel hoch und rückte sich die Harlekinmaske zurecht, welche er seltsamer Weise immer noch auf der Nase hatte, „Und ab dafür!“ Dieses mal sprang Beubo auch nicht viel höher als zuvor doch dieses Mal begleitete seine Bewegung ein markantes, sachte dröhnendes Surrgeräusch - Beubos Unterschenkel hatten sich wie damals auf Korallendorf schon in große metallene Sprungfedern verformt und als der Junge wie auch bei seinem ersten Anlauf zurück auf den Boden Landete, stauchten sich die beiden Federn synchron zusammen! Dabei knackte und knarzte es, dass es einem in den Zähnen wehtun konnte und schließlich, mit einem deutlichen Spoin~g! stieß sich Beauregard dann vom Boden ab! Er sauste ohne große Schwierigkeiten zum Fenster hinauf, vielleicht wäre er sogar zu hoch gehüpft, aber Beubo bekam die Balkonbrüstung zu fassen und kletterte dann in den schmalen Vorsprung…. „Oh nein!„, erst jetzt fiel Beubo ein, dass er sich noch gar keine Gedanken gemacht hatte, wie denn nun Tanith und Akataja nachkommen sollten!?
 
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Akataja fühlte sich vom Strudel der Ereignisse mitgerissen. Der, der sich Tanith nannte, hatte den Plan geändert, Akataja wollte noch einbringen das es bestimmt nicht so leicht wäre im Justizpalast durch ein Fenster ein zu steigen, doch er hatte das Gefühl, dass sie das schon sehen würden.
Akataja hatte den Hand des Schützen angenommen, die drei würden zusammen ein Risiko eingehen, da spielte Vertrauen eine große Rolle „Akataja… Akataja Mojo, Schwertkämpfer und Seemann.“ Mehr brauchten sie erst mal nicht zu wissen, keiner hatte nachdem Marineausweis gefragt, also würde er auch nicht darauf gehen müssen /das würde ich sowieso nicht... je weniger sie wissen, umso ungefährlicher ist es für sie./ der Vorschlag des Schützen, ein Feuer zu legen, gefiel ihm gar nicht. Sie wussten nicht hundert prozentig wie viele Leute im Gebäude waren oder ob die Flammen nicht auch auf die umliegenden Gebäuden oder sogar den Markt überspringen, zudem wiedersprach diese Ablenkung seinem eigenem Teil des Plans, aber das musste er dann schon regeln können.
Auf der Rückseite des Justizpalast eröffnete sich eine Überraschung für den ehemaligen Marinesoldat. Der junge Mann mit der Zottelmähne sprang einmal, als könne er so einfach das Fenster erreichen, das verwunderte ihn schon sehr /Ist er so ein Kindskopf?/ aber dann surrte und knarrte es, die Beine des Zotteligen verformten sich zu Sprungfedern und er sprang tatsächlich auf den schmalen Balkon. Akataja ging da plötzlich nur noch ein Gedanke durch den Kopf /Teufelskräfte!?!?/ er schrak zurück und sah mit geweiteten Pupillen und aufgerissenen Augen hinauf zu dem Mann mit den Sprungfederbeinen. Dabei ging es weniger darum das er überrascht war, auch wenn er das wirklich war, schließlich war es das erste Mal das er selber Teufelskräfte sah, nein, es ging vielmehr um etwas anderes.
Diese Kräfte, waren der Grund für seine Existenz und gleichzeitig auch für alles was ihm in diesem Leben an Dingen wiederfahren ist, die er als schlecht bezeichnen würde. Bei dem Anblick dieser Fähigkeiten spürte er wieder den Schmerz in seinem Rücken, die Schmerzen waren eigentlich immer da, doch wenn er sowas sah musste er daran denken, wie er damals an die Narben auf seinem Rücken kam und dann kamen die Schmerzen wieder. /Konzentriere dich Aka!/
Akataja schüttelte den Kopf und versuchte sich auf das zu konzentrieren was gerade geschah. Der Sprungfedermensch hatte den Balkon erreicht und schien nun etwas ratlos, Akataja konnte sich denken wo das Problem lag /wir hätten ihm ein Seil oder so mitgeben sollen./ er seufzte leise, dann sah er aber auf „kein Problem.“ Meinte er leise, er meinte damit wohl Tanith, auch wenn er ihn nicht ansah „die Sache mit dem Feuer war mir eh zu gefährlich…“ er sah nach oben und rief dem Struppigen zu „hör mir jetzt zu! Hinter dir müssten die Gemächer des Richters sein.“ /Klingt zumindest logisch, das einzige Zimmer mit einem Fenster auf der Etage, wo das Schlafzimmer des Richters sein soll./ „dort dürfte niemand sein! Also such nach einem Seil oder etwas, das du als Seil benutzen kannst… Bettwäsche, stabile Kleidung und so weiter! Wenn du es hast, bindest du es am Balkon fest und wirfst er hier herunter zu…“ /vielleicht kann man uns hören? Unwahrscheinlich… aber dennoch/ „zu Mister Freelanzer hier! Ich gehe nach vorne und starte das Ablenkungsmanöver! Ich sorge dafür dass ihr ungesehen in den geheimen Keller kommt.“ Sein Blick ging danach zu Tanith, dieser wollte wohl gerade etwas sagen, doch Akataja fiel ihm dazwischen „egal was passiert, ihr bringt die Mission zu Ende“ gleichzeitig drückte er ihm den Beutle mit der Orange, den Plänen und dem Geld in die Hand „auch wenn ich dir nichts zu sagen habe… bitte vertrau mir wenn ich dir folgendes Sage: es ist der beste Weg.“ Ihm war nicht klar wie die beiden reagieren würden oder wie sie weiter machen wollten. Akataja drehte sich einfach um /ich wünsche euch viel Glück.../ dann marschierte er zum Haupteingang des Justizpalastes, die Aufmerksamkeit der wenigen Leute, die noch nicht den Schausteller gaunern auf dem Marktplatz gehörte, würde Akataja sich schon holen.

Vengard stapfte so gut es ging durch die Menschenmenge auf den Justizpalast zu, die Anweisungen des Richters hatten immer die höchste Priorität. Er war zufrieden mit dem was passierte, der junge Blondschopf war eindeutig ein ebenso großer Versager wie Gringoire, tatsächlich gab es in Vengrads Gedanken nur einen Mann der treu und skrupellos genug war um die rechte Hand des Richters zu sein und das war nun mal Vengard selbst.
Als er beim Justizpalast ankam und die Torwache sah, deren Blick eher dem Treiben auf dem Markt galt raunte er sie harsch an „Hey du! Steh gefälligst still!!“ Die Wache schreckte gleich auf, zitternd und nervös, Vengard gehörte nicht zum Militär, aber jeder Soldat der Wache fürchtete ihn aufgrund seiner Vergangenheit. Kurz nachdem Vengard im Palast verschwunden war, um mit der Teleschnecke des Richters die Fahndung auf zu geben, beruhigte sich die Wache wieder und seufzte „man hat der eine Laune…“ meinte die Wache genervt, umso mehr freute sich der Junge man in der leichten Metallrüstung als da plötzlich eine Junge Frau mit verschleiertem Gesicht und wirklich sehr knapper Kleidung war. Die bunten Stofffetzen die sie trug, mit den Glöckchen und Fähnchen, wiesen daraufhin, dass sie zu den Leuten gehörte, die hier ihr Spielchen trieben. Sie hatte einen Krug bei sich „Hallo du starker großer Soldat.“ Meinte sie mit zuckersüßer Stimme „immer nur herum stehen macht bestimmt durstig.“ Sie reichte ihm den Krug. Die Wache sah den guten Wein darin, sie roch jedoch nicht das Betäubungsmittel und sie sah auch nicht die vier Männer, welche sich als Stadtmenschen verkleidet hinter der nächsten Ecke versteckten um auf den richtigen Moment zu erhaschen und die Torwache wusste nicht, das auf der anderen Seite des Marktplatzes, auf dem Hof der Kirche, sich gerade eine ganz ähnliche Szene abspielte, mit einem Mönch, der zurück gelassen wurde, den Hof aus zu fegen.
Ohne zu zögern ergriff die Wache den Krug und nahm einen starken Zug.
 

Ark

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Die Frau mit dem lockigen Haar bewegte sich, doch jede ihrer Bewegungen schienen Wellen hervorzurufen, unsichtbare Wellen, welche jeden Mann den sie trafen sofort ansteckten, ihn zum Jubeln brachten oder zum Stöhnen. Es war fast so, als würde die Luft flimmern und jeder der in diesem Flimmern stand, war dazu verdammt, sich wie ein kleines Kind aufzuführen…
Nur dass dieses Flimmern scheinbar gute drei Meter vor Ark abrupt zum Halt kam, als würde die Welle des weiblichen Charmes gegen eine Wand krachen, die selbst mit Katapulten und Kanonen nicht eingerissen werden konnten. Während Gringoire neben dem Mönch scheinbar in einer anderen Welt war, sogar so weit ging „Dämm!“ zu rufen, war sämtlicher Charme dieser Frau gegen den Jungen vollkommen wirkungslos.
In der Tat: Er merkte nicht einmal, dass der Grund weswegen nun die ganzen Männer sich so merkwürdig waren, alleine diese Frau war, die seiner Meinung nach viel zu leicht bekleidet war: Sie könnte sich so bauchfrei den Bauch unterkühlen, das würde zu Verdauungsproblemen und vielleicht sogar leichten Durchfall führen, denn auch wenn es hier deutlich wärmer war, als er es von der Heimat kannte, konnte immer mal ein kalter Wind wehen, besonders auf einer so kleinen Insel wie dieser. Sie sollte wirklich mehr auf ihre Gesundheit achten.
Er seufzte, aber irgendwie war trotz all der Warterei immer noch nichts von dem Wettkampf erklärt worden, dabei hatte er sich etwas gefreut, da er bisher bei diesem Fest nichts von dem bemerkt hatte, was ein Fest ausmachen sollte: Keinen Gemüsebrei, keinen verdünnten Fruchtsaft, keine Kämpfe, keine hemmungslosen Meditationen, gerade deswegen hatte er sich gefreut, mal die Wettbewerbe hier zu erleben. Ob sie hier Liegenstützenchaos ausführten oder vielleicht Pfahlgleiten? Oder musste man mit seiner besten Form antreten und wurde dann nach Kraft, Ausdruck und Genauigkeit bewertet?
Aber nun standen sie alle mindestens zehn Minuten auf der Bühne und es gab nichts. Keine Erklärungen, sondern ein Haufen von Dingen, die er nicht verstand. Ein Beispiel: „Und als ich zum Doktor sagte, dass mir der rechte Arm immer weh tut, wenn ich ihn hebe, was hat er mir geantwortet? Natürlich: ‚Dann heben sie ihn einfach nicht.’ Nun, ich habe auf seinen Rat gehört und seitdem keine Schmerzen, also ein Prosit auf den Doktor!“ Dabei hob er den rechten Arm, als er nach einem Krug griff, was wiederum seine gesamte Geschichte merkwürdig erscheinen ließ, da jener Arm doch beim Heben wehtun müsste!
Eine junge Frau, genauso wenig bekleidet wie die Schwarzhaarige, kam in Arks Nähe und drückte ihn lächelnd einen Krug in die Hand. Der Mönch verlagerte verlegen das Gewicht auf einen Bein aufs andere, da es sich hier um eine Frau handelte, irgendwie konnte er nichts weiter tun, als den Krug zu ergreifen und dessen Inhalt zu prüfen… Eine goldene Flüssigkeit. Er roch daran: Das war…
Er hob den Kopf: „Ents…“ Er sah der Frau direkt in die Augen, die sich dann verlegen abwandten. Dann fasste er sich wieder, das war wichtig und solange sie nicht antwortete, war alles gut: „Ich bin noch minderjährig, weswegen…“
Dann tat sie etwas unerwartetes, sie ergriff die Hand, welche den Krug hielt, jenen den er gerade zurückgeben wollte, dann lächelte sie ihn einfach an… „Heute ist ein Festtag.“
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?! Verwirrtheit spiegelte sein Gesicht wider, jedoch schluckte er nur schwer und atmete tief ein… „Nein!“ Er drückte ihr entschlossen den Krug in der Hand: „Es gibt Regeln.“
Als sie jedoch plötzlich näher kam und ihm den Arm streichelte, wich er wie von einer Schlange angegriffen zurück. Deswegen hatte er Probleme mit den Frauen außerhalb des Klosters: Konnten sie sich nicht normal benehmen?!
Schnell wandte er den Kopf, suchte eine Fluchtmöglichkeit… und da… die Augen des Jungen erweiterten sich stark, als er durch den Anblick plötzlich an seine Aufgabe erinnert wurde. Er sollte hier alles unter Kontrolle bringen!!!
Der Satz nach hinten hatte die Aufmerksamkeit weiterer Diebe geweckt, einer kam näher und legte ihm die Hand auf der Schulter. „Was soll das denn, willst du denn nicht einen guten Schluck k…yark!“ Er fasste sich am Oberkörper, ließ Ark los und keuchte mehrfach schwer.
Ein zweiter Mann, ein Exemplar mit ebenmäßigen Gesichtszügen, langem wallenden Haar und einem freien Oberkörper, der Muskeln zeigte, ohne protzig zu wirken, kam näher. Scheinbar hatte er bis gerade eben die eine Kandidatin mit dem Kopftuch ebenfalls etwas anbieten wollen. Er schritt zu seinem Kumpanen: „Geht es dir gut?“
„Das will ich nicht hoffen.“ Ark schaute sich den Kerl mit der warmen Stimme an.
„Wieso?“
„Wenn es ihm gut ginge, nachdem ich meinen Ellenbogen mit voller Wucht in seinen Solarplexus gerammt habe, dann müsste ich deutlich härter trainieren.“ Die blauen Augen strahlten eine offene Unschuld aus, die weder ein Scherz, noch eine Gemeinheit zeigten. Es waren keine Augen der Lüge, er würde sich wirklich Gedanken machen, wenn der Geschlagene noch topfit wäre. Und das, nachdem man ihn in eine von zwei Stellen geschlagen hat, wo man keine Muskeln hatte, die schützten!
Dem Mann, den viele Frauen als absoluten Traum bezeichnet hätten, blinzelte mehrfach, während er über die Bedeutung der Worte nachrätselte, aber Ark hechtete los… Auf der Bühne lagen Waffen! Gringoire hatte sie Requisiten genannt, aber was es auch war, er schnappte sich eine der Saufedern und lief von hinten an den Anführer der Diebe, wollte das Überraschungsmoment nutzen, solange er konnte. Denn sobald der Anführer geschlagen war, würden die Diebe unorganisiert sein und dann hätten die Wachen eine Eröffnung: Handeln war viel besser als Warten!!!
Besagter Anführer stand gerade auf einem Arm, zeigte den Rücken den Zuschauern, während er sie direkt ansah, dazu gab er eine Geschichte zum Besten: „Und da brauchten sie eine Brücke, weswegen ich nicht lange zögerte…“ Er stemmte die zweite Hand auf den Boden und wuchtete die Füße vor sich: „…sodass ich eine Brücke schlug und…“ Er verstummte. Jetzt da er gerade hinter sich sehen konnte, der Brücke sei Dank, sah er auch, wie Ark gerade die Saufeder über den Kopf hob und von oben zuschlagen wollte. „Hoppla.“
Behände rollte sich der Maskierte zur Seite, stemmte kurz die Schulter zu Boden und nutzte den Schwung, um auf die Beine zu kommen.
Die Feder erwischte nur den Boden der Bühne, es flogen ein paar Holzssplitter. Mist, das Teil ist vollkommen unbalanciert! Die Stange der Waffe erinnerte vom Gewicht und der Stabilität an einen Besenstiel, die Spitze war nach einem Schlag schon verbogen… nein, der Stab war direkt unter der Spitze eingebrochen.
„Ein wagemutiger Zug, mein Junge, doch wenn du meinst, dass du mir mit einer zerbrochenen Waffe Angst einjagst…“ Ark hob die kaputte Saufeder, schüttelte kurz die Stange, sodass die Spitze abfiel und dem Schurken nun viele Holzsplitter ansahen: „…jetzt sieht die Sache anders aus.“
Dann brach es los.
 
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Tanith konnte nicht genau sagen was eigentlich passiert war nachdem er seine Änderungen an Akatajas Plan dargelegt hatte, irgendwie war alles sehr schnell und belanglos von statten gegangen. Schneller als einem von ihnen lieb sein konnte standen die Drei vor dem Justizpalast und waren dabei in das Machtzentrum von Notredämm einzubrechen.
Der Schütze fragte sich ob Beubo einen schlechten, oder besser gesagt unbekannten, Einfluss auf ihn hatte. Früher, als er allein unterwegs gewesen war hatte er solche Aktionen eigentlich weitestgehend vermieden, er wollte immer so wenig Aufsehen wie möglich erregen und jetzt war er dabei eine ihm unbekannte Verbrecherin aus dem geheimen Folterkeller des örtlichen Machthabers zu befreien. Wenn das so weiter ging war er bald Pirat, segelte unter einem Jolly Roger, der Beubos Gesicht zeigte und schlug sich mit Kopfgeldjägern, der Marine und natürlich anderen Piraten herum. Er schüttelte ein wenig belustigt den Kopf und seufzte leise. "Ganz ruhig bleiben, das hier ist auch nicht mehr als ein Zwischenspiel. Wenn ich mich bei Beubo revangiert hab gehen wir getrennter Wege und alles ist wieder wie immer."
Während Tanith und Akataja zuschauten versuchte Beubo durch das einzige Fenster an der Rückseite des Gebäudes zu springen. Der erste Versuch war nichts besonderes, das hätte jeder andere auch hinbekommen, allerdings warf es die Frage auf ob er seine Teufelskräfte wirklich so gut kontrollieren konnte wie Tanith angenommen hatte. Beim zweiten Versuch zeigte sich dann aber doch wieso dem unscheinbaren jungen Mann dieser Part des Plans zugefallen war. Seine Beine verwandelten sich surrend in Sprungfedern, stauchten sich knarrend zusammen als er wieder aufkam und katapultierten ihn danach regelrecht in die Höhe.
Nur Knapp bekam der Sprungfedermensch die Brüstung des Balkons zu fassen und hielt sich daran fest. Die offensichtlichen Zielschwierigkeiten seines Begleiters konnte Tanith einfach nicht unkommentiert lassen. "Sieht aus als solltest DU noch ein wenig zielen üben." Den Rest der Vorstellung beobachtete der Schütze jedoch ruhig, allerdings stellte es sich dann doch als Problem heraus dass sie kein Seil hatten. Akataja nutzte die Chance und das Feuer zur Vernichtung von Beweisen zu kritisieren, wies aber noch im selben Atemzug darauf hin dass das Fenster zu einem Schlafzimmer gehören sollte und er sich ein provisorisches Seil knoten sollte.
Nachdem Akataja seine Anweisungen verteilt hatte bat er darum die Mission zu beenden, und merkte an dass das ja der Beste weg sei. Während der Schwertkämpfer ging verschränkte Tanith die Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. "In einem Punkt hast du recht: Du hast mir rein gar nichts zu sagen. Im Übrigen ist mir eigentlich Scheißegal was du anstellst, wenn du mit aller Macht versuchen willst dich selbst umzubringen stell ich mich dir nicht in den Weg. Nebenbei: Das Feuer sollte nicht ungefährlich sein, es sollte unsere Spuren verwischen." "Vertrauen werd ich, bis auf weiteres, lieber auf meine Erfahrung und die last Sound." Als Beubo, wenig später, das behelfsmäßige Seil fertig hatte blieb Tanith nicht mehr viel zu tun als zugreifen und dann ging es senkrecht nach oben.
Auf dem Balkon angekommen schnaufte er durch, solche Kraftakte waren normalerweise nicht sein Fall, aber manchmal ging es einfach nicht anders. Er schaute Beubo an und deutete dann auf das Seil. "Ich dachte eigentlich du kannst deine Sprungfedern auch entspannen. Dann hättest du uns damit hochziehen können." Bereits nach wenigen tiefen Atemzügen musste es jedoch weiter gehen, langsam nahm der Schütze sein Gewehr von der Schulter und schlich Richtung Tür. Vorsichtig drückte er die Klinke herunter und drückte die Tür nach außen auf. Zwei kurze Blicke in jede Richtung bestätigten dass sie niemand bemerkt hatte, zumindest bis jetzt nicht. Langsam schob Tanith sich aus dem Schlafzimmer hinaus auf den Flur, presste sich gegen die Wand und winkte Beubo hinter sich her. Er schaute sich suchend um, zog Akatajas selbstgezeichnete Karten aus einer seiner Jackentaschen und versuchte sich zu orientieren. Nach ein paar Augenblicken deutet er den Gang entlang und nickte. "Ich glaube wir müssen da runter, dann Links und..." Er schwieg einige Momente und runzelte die Stirn. "...dann müssen wir glaube ich eine Treppe nach unten." Die Karte war ziemlich ungenau, selbstgezeichnet eben und noch dazu von einem Laien.
Langsam bewegten sich die zwei Männer durch die mit Teppichen ausgelegten Flure, überall standen Statuen und Bilder hingen an den Wänden. Als man dieses Gebäude errichtete lag die Betonung wohl eindeutig auf Palast und weniger auf Justiz. Und natürlich sagte ein derartiger Prunk auch einiges über den Charakter des Bewohners aus, jeder der hier lebte würde früher oder später die Verbindung zu den einfachen Bürgern verlieren und moralisch schwache Menschen würden kurz darauf zu Tyrannen.
Nach ein paar Minuten erreichten die beiden Männer eine Art Balkon der die Eingangshalle des Gebäudes überspannte und wohl als eine Art Podest für den Hausherrn gedacht war. Was der eigentliche Zweck dieses Balkons war spielt allerdings keine Rolle, er war von jedem Punkt der großen Halle leicht zu überblicken und nirgends stand etwas dass ihnen Deckung bieten konnte. Das Alles wäre zwar ärgerlich aber noch kein Problem, wirklich störend war der Kerl der gerade mit schnellen Schritten die Halle durchquerte. In der Zwischenzeit tat sich vor der Tür noch mehr, was das aber genau war konnte Tanith gerade mal raten. Wenn es Akataja war mussten sie nur warten bis sein geisteskrankes Ablenkungsmanöver Wirkung zeigte.
 

Yukiko

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Dieser Typ zog das Ganze immer weiter in die Länge und als ob dies nicht schon genug wäre, kam auch noch eine Frau, welche nahezu perfekt war auf die Bühne und entledigte sich dem größten Teil ihrer Klamotten. “Und genau wegen solchen Tussen, werde ich in meinem Beruf nicht akzeptiert… sollte sie jetzt auch noch anfangen zu tanzen verschwinde ich…“ die Zimmerfrau war sichtlich genervt von der Situation und sollte man hier nicht bald zum Punkt kommen, wäre sie mit Sicherheit weg. Das sie während dem Ganzen von Frollo beobachtet wurde, bemerkte Yuki jedoch nicht.
Sie wurde von einem jungen Mann abgelenkt der ihr ein Krug mit trinken anbot. Jede Frau hätte nun wohl gerne mit ihr getauscht, denn der Mann sah wirklich gut aus, lief ohne Oberteil durch die Gegend und hatte Muskeln die das Bild perfektionierten. Wäre Yukiko wohl nicht so misstrauisch dem anderen Geschlecht gegenüber, wäre sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus gekommen. Doch trotzdem beäugte sie das Getränk zu Erst mit schiefem Blick und gerade als der Mann ansetzten wollte um sie zum Trinken zu motivieren zog etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich. Der Blondschopf ein paar Meter neben ihr machte wohl Probleme. Die Zimmerfrau hatte nur mit bekommen, dass er sein Getränk nicht trinken wollte.
Sie wusste nicht ob er eine Abneigung dagegen hatte oder ob er befürchtete, dass es vergiftet war oder ob er glaubte dass sonst etwas daran faul wäre. Jedoch machte es sie nur noch stutziger. Danach brach alles recht schnell los.
Der blonde Junge griff den ‚Chef‘ an und als ob dies ein Zeichen gewesen wäre, begannen die Stadtwachen sich mit den restlichen Angehörigen der bunten Gesellschaft zu prügeln oder besser gesagt versuchten die restlichen Stadtwachen zur Bühne vor zu dringen und wurden von den Bunten Menschen die unten standen aufgehalten. Frollo schien darüber ganz und gar nicht begeistert zu sein, dass sein Fest so aus dem Ruder gerät. Doch bevor sich Yuki über den Gesichtsausdruck des Stadtoberhauptes wundern konnte, entschied sie sich auch schon dafür das Schlachtfeld zu räumen, immerhin hatte sie nichts mit der ganzen Sache am Hut.
Yuki hatte sich gerade bis zum Rande der Bühne bewegt als ihr der Weg versperrt wurde. „Wohin des Weges?“ fragte einer der Kostümierten und stellte sich vor sie. „Raus aus dem angeblichen Wettkampf welcher doch eher nur reines Gerede ist.“ Antwortete sie und versuchte an besagtem Mann vorbeizukommen, jedoch lies dieser es nicht einfach so zu. „Tut mir schrecklich Leid aber den Teilnehmern ist es verboten, vor Ende des Wettkampfes die Bühne zu verlassen.“
Yukiko erkannte, dass sie wenn sie auf der Bühne blieb in die Sache hineingezogen wurde und wenn sie gehen würde auch nicht ungeschoren davon kommen würde, jedoch schien ihr dies mit dem gehen doch um einiges angenehmer. Aus diesem Grund lächelte sie den Mann kurz an und drehte sich um, es hatte für ein paar Sekunden wirklich den Anschein dass sie wieder zurück gehen wollte, doch im letzten Moment drehte sie sich wieder um und schüttete den Inhalt ihres Kruges in sein Gesicht. Weil sie den günstigen Moment nutzen wollte sprang sie an ihm vorbei, jedoch war er schneller als Gedacht.
Ein Ruck durchfuhr ihren Körper als sie an dem Handgelenk festgehalten wurde und der Krug zerbrach ein Stück neben ihr auf dem Boden. Der Mann schüttelte sich gerade die Flüssigkeit aus dem Gesicht und schaute sie grimmig an. Allerdings wollte sie es mit diesem versuch nicht belassen. Beherzt holte sie mit dem freien Arm aus und verpasste ihrem ‚Halter‘ einen ordentlichen rechten Haken direkt auf das Kinn.
Wohl eher der Überraschungsmoment dieses Angriffs sorgte dafür, dass sie losgelassen wurde und sich ein kleines Stück durch die Menge bahnen konnte. Doch ehe sie es sich versah griffen zwei neue paar Hände nach ihr und mit einem starken Ruck wurde sie zurück auf die Bühne befördert wo sie von der Ziege mit einem „Määä-eä-eääää“ begrüßt wurde.
Die Zimmerfrau richtete sich wieder auf und blickte über die Bühne. Auch die anderen ‚Auserwählten‘ Mitspieler, hatten anscheinend bemerkt das etwas nicht stimmen konnte. Zumindest schienen sie mit sich zu kämpfen was sie nun tun sollten. Für Yukiko war diese Frage dafür umso schneller geklärt, denn sie hatte eindeutig die Nase voll von den Zirkusleuten oder was auch immer sie waren.
„Also gut es heißt nicht umsonst…. Der Feind meines Feindes ist mein Freund.“ Murmelte sie vor sich her und schaute dabei kurz den Jungen an der mit dem Chef kämpfte. Sie hatte beim besten Willen nicht vor sich in den Kampf von eben diesem ein zu mischen, das war nicht ihre Art, aber sie konnte ihm ja etwas den Rücken frei halten. Ein paar Sekunden nach dem sie diesen Entschluss gefasst hatte, prügelte sie sich auch schon mit einem der bunten Männern und aus irgendeinem Grund mussten sich die anderen Mitspieler dadurch dazu verpflichtet gefühlt haben, ebenfalls in der Prügelei auf der Bühne mit zu mischen. Sollte doch auch verständlich sein dass sich Männer nicht vor einem Kampf drücken dürfen wenn eine Frau schon mitten drin stand.
Nun ja alle Männer bis auf Gringoire, der Dichter stellte sich an den Rand der Bühne und versuchte nicht irgendwo mit hinein gezogen zu werden. Ein Mann seiner Natur war für so etwas nicht ausgelegt.
 
B

Beubo

Guest
Akataja hatte sich, so schien es, sofort verdrückt, als Beubo in dem am Balkon angrenzenden Raum nach etwas brauchbarem gesucht hatte, dass er zu einer Kletterhilfe für seine beiden Kumpane umfunktionieren konnte. Tanith stand bei Beauregards Rückkehr alleine auf der Straße und guckte streng zu ihm herauf. Auf die Stichelei Taniths hin erwiderte Beubo allerdings nichts gleichartig schlagfertiges - das war dann wohl die Quittung dafür, dass er seinem Freund das Tupsy Turvy schmackhaft reden wollte, indem er ihm vorwarf, etwas Zielübungen an Schießständen könnten ihm nicht schaden. “Tanith eins. Beauregard null.”, dachte der Balkonstürmer und kicherte, sowohl über den Sachverhalt als auch seinen Wortwitz. Dann warf er die lange Kordel eines großen Fenstervorhangs über die Brüstung, um Tanith somit zu ermöglichen, ebenfalls zum Schlafzimmer des Obersten Richters zugelangen. Das dicke Stück goldenen, gewundenen Stoffes konnte man schon beinahe als richtiges Seil bezeichnen und da es von Beubo an der stabil wirkenden Balkonbrüstung fachmännisch angeschlagen wurde, hatte sein Kumpel Tanith auch keinerlei Probleme damit schon nach kurzer Zeit den steilen Weg zu Beubo hinauf zu erklimmen. Natürlich war der Schütze danach ein Bisschen aus der Puste und musste erst einmal verschnaufen, aber wer wäre das nach solch einem Kraftakt schon nicht gewesen? Beubo schätzte sich in diesem Augenblick glücklich, dass ihm seine Teufelskräfte heute und auch in Zukunft solcherlei Anstrengungen ersparen würden…
"Ich dachte eigentlich du kannst deine Sprungfedern auch entspannen. Dann hättest du uns damit hochziehen können.", kritisierte Tanith Beauregard während er sich von seiner kleinen Klettertour erholte. „
Wäre sicher eine gute Idee, aber ich komm’ noch nicht so klar mit den Teilen.”, Beauregard guckte sich seine Beine an und dann wieder zu Tanith, “Das … Verwandeln klappt schon echt super, aber ich schaff’s noch nicht, ohne Kraft von außen die Spiralen zu drücken. Verstehst du was ich meine?” Tanith verstand und er nickte deshalb auch - schon seltsam, dass die beiden Jungen sich so locker über eine solche Abnormität wie Beubos Teufelskräfte unterhalten konnten. Beauregard fühlte sich in diesem Moment erneut bestätigt, dass Tanith Sagitar im Grunde gar kein so schlechter Mensch sein konnte, auch, wenn er manchmal wohl etwas kühl rüber kam. Und außerdem war Beubo froh, dass ihm der Schütze auch jetzt wieder zur Seite stand, genau so, wie er es auf Korallendorf getan hatte. Mit dem zuverlässigen Pistorello im Rücken würde die ganze Aktion hier schon nicht schief gehen.
Nachdem sich Tanith ausgeruht hatte, machten sich die beiden Kumpane sofort daran, das große Schlafzimmer des Richters zu verlassen und ihren Weg durch den Justizpalast zu erschleichen. Der dicke Teppichboden, auf dem zumeist noch ein weiterer, noch dickerer Zierteppich ausgelegt war, dämpfte die Schritte der beiden Einbrecher nahezu komplett. Der tatsächliche Geräuschpegel, den Beubo und Tanith auf ihrem Weg vorbei an gewaltigen Ölgemälden, prunkvollen Statuen und endlos vielen Bürotüren verursachten, musste wohl irgendwo bei Null liegen… Irgendwie erinnerte die gesamte Inneneinrichtung es Justizpalastes viel mehr an eine Art modernes Schloss, wie es Beubo seiner Zeit öfter während Schulausflügen seiner Abiturientenklasse besucht hatte. Tanith schien das ebenfalls nicht entgangen zu sein, bzw. er musste wohl einen ähnlichen Gedankengang gehabt haben bisher - sein Gesicht zeigte auch einige nachdenkliche Nuancen. Allerdings konnte dies auch von einem anderen Grund herrühren: Es sah nämlich kurz so aus, als hätten sich die beiden jungen Männer verirrt. Es wusste ja schließlich keiner von ihnen wirklich, welchen Weg sie genau gehen mussten, um an ihr Ziel zu gelangen. Und gerade jetzt wäre es sicherlich von Vorteil gewesen, hätte sich Akataja nicht dazu entschlossen, sein eigenes kleines Ablenkungsmanöver zu starten und sich stattdessen an ihrer, Beubos und Taniths, Seite befunden - er wusste noch um einiges mehr Bescheid, wie die Räume und Gänge des Justizpalastes angelegt waren, immerhin hatte er ja auch all die komplizierten Karten beschafft. Mal ganz abgesehen davon, das es Tanith und Beubo echt schwer fiel, aus der selbstgezeichneten Skizze des Schwertkämpfers schlau zu werden… Was war überhaupt, wenn Akatajas Ablenkungsmanöver in die Hose ging? Würde man dann Tanith und ihn, Beubo, auch schnappen? Akataja erzählte, dass man im Justizpalast gefoltert werden würde und so ehrenhaft, wie Beubo den weißhaarigen Schwertkämpfer auf Grund seiner Ambitionen bisher auch einschätze, so hatte er doch auch keinen Zweifel daran, das selbst ein Mann wie er unter den grauenhaften Qualen einer solchen peinlichen Befragung auspacken würde… Gerade als Beubo noch mehr Zweifel aufkamen und er langsam aber sicher begann, eine kleine Panik zu schieben, erreichten er und Tanith dann doch schließlich die Eingangshalle des Justizpalastes. Die beiden Einsteiger überblickten den großen Raum von einer Art Galerie, die ohne weiteres wohl auch als Podium oder Ausguck genutzt werden konnte. Zumindest war der über die Halle von seitlichen Treppen zu erreichende In-door-Balkon so angelegt, dass man die gesamte Halle überblicken konnte. “Jetzt müssen wir die Treppen runter und dann durch die Tür, genau unter uns?”, flüsterte Beubo zögerlich, während er zusammen mit Tanith einen erneuten prüfenden Blick auf die kindliche anmutende Karte Akatajas warf. Dabei fuhr er vorsichtig mit dem Finger über das Pergament um Tanith zu zeigen, welchen Weg er genau meinte. Rumms! In der Halle wurde eine Tür kräftig auf- und dann auch gleich wieder zugestoßen. Tanith und Beauregard erschraken, versuchten herauszufinden, woher der Lärm kam und beinahe gleichzeitig erkannten sie, dass jemand durch die eigentliche Eingangstüre des Justizpalastes gekommen war. Ein großer Mann, der in einem viel zu engen Kragenanzug mit Krawatte gezwängt war, stapfe mit kräftigen Schritten durch die Halle, ohne nach links oder rechts zu gucken. Zielstrebig marschierte der bullige Typ quer durch den Raum und schien in Eile zu sein. Es war Beubos und Taniths Glück, dass der Typ sich in seiner Hast nicht weiter umguckte, denn er hätte die beiden jungen Männer ohne Frage sofort ausfindig gemacht - die aus dünnen Steinsäulen erbaute Brüstung der Podestgalerie bot keinerlei Sichtschutz oder eignete sich sonst irgendwie zum Verstecken! Als dann wenig später erneut eine Tür zu hören war, atmete Beubo erleichtert wieder aus. Bis dahin hatte er nämlich vor Schreck die Luft angehalten! Aufgeregt wand er sich sofort an Tanith: “Der Typ, er kam durch den Vordereingang!”. Tanith verstand auch dieses Mal und nickte ernst. Akataja hatte vorgehabt, ein Ablenkungsmanöver am Haupteingang des Justizpalastes zu starten. Wieso also kam aber dennoch ein Mann in den Palast hinein? Beubo wusste, dass da etwas nicht stimmen konnte und zögerte daher kurz mit seinen nächstem Statement: “Tanith! Wir müssen uns beeilen, wir müssen diese Frau finden und dann von hier verschwinden.” Tanith guckte überrascht drein, zumindest glaubte Beubo dass, denn so einen Gesichtsausdruck hatte er bei dem coolen Schützen noch nie zuvor gesehen. Wollte Beauregard den Schwertkämpfer etwa im Stich lassen? “Akataja hat gesagt, wir müssen die Frau finden und retten, das hat Priorität. Er weiß bestimmt, was er tut und - was immer er auch getan hat, wer weiß ob es uns nicht schon Zeit verschaffen hat?”, erklärte Beubo entschlossen und versuchte seine Stimme leise zu halten, “Wenn wir jetzt losgehen, um nach Aka’ zu schau’n, verlieren wir kostbare Zeit, die er uns eventuell schon mit Mühe und Not verschafft hat!?” Jetzt wurde Beubo doch schon ein wenig laut und er knirschte verbissen mit den Zähnen. Dass es anscheinend nicht so glatt lief, wie es sich das Dreiergespann ausgemalt hatte, ließ Beauregard nun doch ein kleines Bisschen verzweifeln. “Komm!”, schnappte der Spiralmensch aber dennoch entschlossen und schnappte sich die Karte aus Taniths Hand, “Wie müssen in den Keller und unser Versprechen einhalten!” Beubo hastete voran, eine der langen Treppen hinab von der Galerie in den eigentlichen Hauptsaal, direkt zu der Tür, hinter welcher anscheinend auch der Muskelmann mit Schlips und Kragen verschwunden war. Es dauerte nicht lange und Tanith hatte Beubo eingeholt - an der Tür prangerte ein Schild, auf dem in Großbuchstaben “Betreten verboten” gedruckt war. Das Türblatt wirkte sehr stabil und versprühte ein unheimliches Kerkerflair. Nach kurzer Überprüfung stellte Beauregard fest, dass der Mann die Tür zuvor nicht abgeschlossen hatte oder ähnliches und sie sich daher öffnen ließ. Beubo schluckte hart, denn er wusste, dass sie sich nun bestimmt mindestens mit dem Muskelmann anlegen werden müssen, um die Freundin Akatajas zu befreien. Der Kampf auf Korallendorf lag Beubo noch immer in den Knochen und er wusste, dass eine richtige Auseinandersetzung kein Spaziergang sein würde. “Okay… ich gehe voraus. Gibst du mir Deckung, sollte es ernst werden?”

Auf Frollos Stirn zeichnete sich immer deutlicher eine dicke, pulsierende Ader ab. Sein Zorn ob der aktuellsten Geschehnisse war so unermesslich groß, dass der Richter nicht einmal mehr selbst Worte für diesen hatte. Er war bisher geduldig gewesen, was das höchst absonderliche Verhalten der harlekinschen Leute betraf - ja er hatte sogar gebilligt, dass diese Schurken Gringoires Theaterstück verdarben. Auf diese Weise konnte Frollo nämlich sicher gehen, dass sich nicht nur er, sondern auch sein Volk schon bald genug von den Illegalen haben würde. Das heißt, wenn sich alles so entwickelt hätte, wie es der Richter seinem Getreuen Vengard gerade eben erst noch erläutert hatte. Doch kaum war der Foltermeister gegangen, um zu tun, wie ihm befohlen worden war, brach auf der Bühne auch schon eine regelrechte kleine Schlacht aus! Das Battle Royal erstreckte sich zwar nicht wirklich weiter als die ersten Sitzreihen, aber dennoch war die Rauferei schlimm in ihrem Ausmaß. Entsetzt und panisch verließen viele Zuschauer den Platz und brachten sich in Sicherheit - die friedliebende Bevölkerung Noträdamms waren Ausschweifungen wie diese Rauferei im Grunde zu wieder. Nur wer unbedingt musste, weil er zum Beispiel von einem Harlekin zum Kampf genötigt wurde, Prügelte sich dann auch schließlich mit diesem. Es schien beinahe so, als wollten die bunten Diebe mit allen Mitteln verhindern, dass die so genannten Kandidaten die Bühne verließen, bzw. die Schurken versuchten so viele Leute wie möglich auf dem Platz zu halten. So wurde auch Ark in eine Auseinandersetzung verwickelt und Frollo freute sich einmal mehr, den Jungen für sich gewonnen zu haben. Der Mönch glänzte mit einigen wunderbaren Kampfaktionen, so akrobatisch gekonnt, dass sich die Garde des Richters davon ruhig noch hätte eine Scheibe abschneiden können. Leider bekämpfte der junge Ark seinen feind, den maskierten Oberharlekin, abwechselnd mal mit den einen und dann wieder mit anderen Requisiten Gringoires Bühnenbilds, da man dem Mönch seine eigentliche Waffe dummerweise abgenommen hatte. Bzw. er sie sich hatte abnehmen lassen…
Der Harlekinanführer mit dem Schlapphut tat es dem jungen Ark allerdings gleich und veralberte den ambitionierten Kämpfer mit allerhand Requisit, dass ihm während der Auseinandersetzung in die Finger geriet. Auf die einender Andere Weise hätte das sicherlich einen gewissen Unterhaltungswert gehabt, wären die Umstände nicht so perfide gewesen. Das Mädchen mit dem Kopftuch schlug sich auch nicht schlecht - und das wortwörtlich. Sie versuchte immer wieder die Bühne zu verlassen, so schien es Frollo zumindest, wurde jedoch mindestens genau so oft von einem Harlekin daran gehindert. Der jeweilige Störenfried fing sich darauf hin sofort eine starke Attacke der jungen Frau ein und Frollo erkannte, dass dieses Mädchen nicht nur stark sondern auch gewillt war, dem Konflikt aus dem Wege zu gehen - diesen jedoch aber auch nicht vermied, wenn es gar nicht anders ging. Manchmal musste man eben hart durchgreifen, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Es gefiel dem Richter sehr, dass das Mädchen mit dem Kopftuch scheinbar nach der selben Philosophie zu leben schien…
“Euer Hochwürden, was macht die Kunst, alles fit im Schritt? Tolle Party, Respekt, nächstes Jahr wieder?”, neckte ein Clown Richter Frollo von der Seite an. Der freche Dieb stand nahe der Loge des Richters und grinste den Würdenträger freundlich an. Frollos Stirnader schien in diesem Augenblick zu platzen - der Richter stand auf und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf den Harlekin. “Soldaten!”, krächzte der aufgebrachte Richter und sofort handelten seine Mannen: Drei leicht berüstete Soldaten gingen auf die Knie, als wollten sie einer schönen Frau einen Heiratsantrag machen und zückten je eine altmodische Gewehrbüchse. Alle drei Männer zielten kurz auf den frechen Clown und mit Frollos nächsten schnellen Befehl schossen sie den Harlekin nieder. Der Knall der Dreiersalve hallte widernatürlich laut auf dem Platz wieder, lag dieser doch zwischen zwei riesigen Gebäuden, die den Schall noch verstärkten. Das Gerangel auf der Bühne, dass zu diesem Zeitpunkt wohl seinen Höhepunkt erreicht haben musste, stoppte und auch auf dem Rest des Platzes wurde es beinahe totenstill. Die einen hielten wohl inne, weil sie der plötzliche Knall erschreckt hatte, die anderen allerdings, weil sie geschockt waren, dass einer der Clowns erschossen worden war. “Frollo blickte finster über den Platz und ließ die Tat auf die noch anwesenden Leute und Diebe wirken, ehe er schlussfolgerte: “Die Diebe und Scharlatane haben sich von Anfang an unter unser getreues Volk gemischt. Sie sind auf Chaos und Ungutes aus und wollen den Frieden des Landes stören, nein, zerstören! Die braven Bürger Noträdamms haben sich nun schützend in ihren Behausungen versteckt - alle Zurückgebliebenen könnetn demnach Mitwisser und -helfer der Feinde sein!”, Frollo drehte sich zu seinen Soldaten um, “Soldaten! Verhaftet alle, die sich jetzt noch auf dem Platz befinden!” Die Soldaten zögerten. Sie erkannten unter den Zuschauern durchaus noch unschuldige Menschen und eigentlich nur wenige Leute, die sich auf Grund ihrer bunten Kleidung als Verbündete der Harlekins identifizieren ließen… aber Frollo blieb hart: “Sofort!” Die Soldaten folgten seinem Befehl.
 

Ark

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Die abgebrochene Waffe erwies sich als recht zuverlässig, auch wenn sie immer noch wie ein Besenstiel war und deswegen wechselte er zwischen der schlechten Waffe und seinem Körper. Er schwang einen Fuß, drehte sich auf der Stelle, während die Waffe wirbelte, stieß danach damit zu, aber der Gegner war flink.
Er sprang zur Seite mit einem „Das hätte ins Auge gehen können.“, wich im letzten Moment aus, während er „Das war knapp!“ von sich gab und als er anfing, Hüte zum Abblocken zu benutzen, ein Stock mit Pferdekopf als Waffe zu gebrauchen und nicht zuletzt den Mönchen mit Glocken bewarf.
Auch Ark musste häufiger die Waffe wechseln, da diese… diese Requisiten, nicht flexibel genug waren, sie splitterten zu leicht und es gab keinen Wuchtpunkt, was das Wirbeln deutlich erschwerte. So ging eine Hellebarde, eine weitere Saufeder und nicht zuletzt (zu seiner eigenen Schande) das besagte Stockpferd zu Bruch.
Jedoch war es eines der elementarsten Regeln im Kampf, das Umfeld im Auge zu haben. Da Ark und sein Gegner recht viel Platz beanspruchten, wurde ihnen dieser gewährt, aber der Goldhaarige war von Anfang an darauf aus gewesen, den Maskenträger weiter und weiter nach hinten zu treiben.
Der Spitzbartträger suchte sich schnell eine neue Sache, die er gegen den Jungen einsetzen konnte und da sah er es… Er machte einen Flickflack und zog eine Waffe… einen Speer mit Bändern unter dessen Spitze. Arks eigene Waffe. „Haha! Und jetzt fällt der Vorhang!“
Er trat auf den Mönchen zu und stach zu… Ark bewegte sich nicht und die Spitze blieb direkt vor seinem rechten Auge stehen. Er versuchte die Waffe zu ergreifen, aber der Gegner zog sie wieder zurück, trat näher und schwang mehrfach.
Einmal links leicht drehen, dann rechts und zu guter Letzt… Scheinbar war es für den Mönchen es ein leichtes, der eigenen Waffe auszuweichen, der Harlekin schien verwirrt zu sein und schwang wie ein wilder die Waffe. „Als ob ich meine eigene Waffe nicht kennen würde, ihr Gewicht, ihr Schwungpunkt, die Flexibilität, die Länge…“ Dann griff er zu: „Die Bänder!“ Er hatte eines der Bänder erfasst und zog sich an diesem heran, umklammmerte dann den Schaft und versuchte dem Harlekin die Waffe aus der Hand zu drehen, indem er die Hüfte benutzte.
Doch anstatt auf das erwartete Kräftemessen, dass Ark im Grunde gewonnen hatte, ließ der Maskenmann die Waffe einfach los, Ark polterte kurz auf dem Boden, rollte sich ab und stand sogleich wieder auf den Beinen. Mit dem Speer in beiden Händen, er fühlte das Holz der Waffe, spürte ihr Gewicht, wusste dass die Spitze scharf war… es war als würde eine Aura den Mönchen umgeben, eine Aura der Kraft, eine Aura der Konzentration, eine Aura die jeden der sie erblickte unverzüglich zum Schlucken bringen würde…
Wie auch den Maskenträger, der sich verlegen am Kinnbart kratzte: „Ei, ei, ei, was für ein Fall. Ich hätte mir da im Handumdrehen das Bein gebrochen...“ Sein Gesicht, soweit man es denn aufgrund der Maske sehen konnte, schien nachdenklich zu sein…
In Ark jedoch hallte etwas wieder… Im Handumdrehen das Bein gebrochen… Plötzlich stieß er schlagartig Luft aus der Nase aus, zuckte kurz zusammen, nahm danach einige tiefe Atemzüge.
Schlagartig kam ein böses und gemeines Grinsen auf das Gesicht des Harlekins, der seinerseits tief einatmete und der Angriff begann… „Was ist das Lieblingsessen von Piraten?“ Eine bedeutungsvolle Pause:Kapern.
„Pff…“ Schlagartig verließ Ark seine Kampfstellung und hielt sich mit der rechten Hand den Bauch: „…lass…. lass das!“
„Was hängt im Urwald am Bäumen? – Urlaub!“
Nun waren vom Jungen mehrere Huster zu hören, während sich ein „kha…kha…kha…“ sich darunter mischte.
„Fragt eine Kerze die andere: Was machst du heute Abend? – Ich geh’ aus!“
Jetzt war der Moment gekommen, der Punkt überschritten: „HAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!“ Das heftige Lachen zwang Ark fast auf die Knie, aber er konnte nicht aufhören. Es zwang ihn Tränen in die Augen, er konnte kaum atmen, sein ganzer Körper erzitterte aufgrund dieser Urgewalt.
Nun verbeugte sich der Harlekin, scheinbar vor jedem der auf und um der Bühne stand: „Danke, danke, ihr wart ein tolles Publikum und nun muss ich mich entschuldigen.“ Er drehte sich um und begann zu fliehen.
„Wa… kkhaaa…khaaa haha… Warte!!! Darin lag wenig Würde, aber Ark begann nun zu kriechen, um die Verfolgung aufzunehmen.
Der Bartträger wandte sich noch einmal um: „Kleine Zugabe: Was ist ein Keks unterm Baum? – Ein schattiges Plätzchen!“
„Fhuaaaaaaaaaa!!!“
Mit einem mutigen Sprung auf die Schultern eines seiner Kumpanen, bewegte sich der Boss über der Menge hinweg, indem er die Rücken und Schultern beider Parteien als Sprungbrett missbrauchte, er sprang in Salti, Flickflacks, Schrauben und anderen akrobatischen Hochtouren und war dann schnell entschwunden.
Ark wiederum lag ziemlich hilflos auf dem Boden, während er halblaut wie ein Irrer lachte, kaum in der Lage noch irgend etwas zu sehen, nicht einmal der Mann mit der Keule, der gerade auf ihn zukam…
 

Akataja

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In dem versteckten Gang, war es immer still, zumindest hörte man von draußen nichts. Das einzige was man hier hören konnte waren Schmerzensschreie, manchmal auch ein Wimmern und Weinen und natürlich das Flehen um Gnade. Darüber hinaus gab es nur noch das gelegentliche scheppern von Rüstungen, das war jedoch auch nicht zu hören als Vengard die steinernen - für seine Füße viel zu schmalen - Stufen hinunter ging. Die Wachen wurden von hier abgezogen um den optimalen Schutz des Richters auf dem Fest zu gewehrleisten und so war das einzig Hörbare das Schnaufen und die schweren Schritte von Vengard.
Der Verhörmeister von Noträdamm hatte einen wichtigen Auftrag vom Richter bekommen, zuerst wollte er ihn mit der Teleschnecke im Büro des Richters erfüllen – wodurch er direkt auf die beiden Männer gestoßen wäre, welche sich durch das Schlafzimmer des Richters Zugang zum Gebäude verschafften – aber dann entschied er sich doch um. Eine so wichtige Aufgabe musste man einfach mit der speziellen Teleschnecke im Keller erledigen, die scharlachrote Teleschnecke mit der direkten Leitung zur Marinebasis in Lohen. Über diese Leitung würde er den neuen Steckbrief aufgeben und vielleicht würde ja sogar Kapitän Sterling persönlich hier auftauchen und diesem Unfug ein Ende bereiten.
Vengard erinnerte sich gut an den Marinekapitän, bevor er aufgetaucht war, war diese Stadt in der Hand von Vengard. Er war der Anführer der Verbrecherbande, die so groß und mächtig war, dass auch die Weltregierung nichts unternehmen konnte, die Menschen hatten Angst vor ihm und sprangen auf seinen Befehl hin, weil er gefährlich war, weil er stark war, weil er keine Skrupel kannte.
Aber Kapitän Sterling hatte anscheinend keine Probleme damit Vengard im Kampf zu besiegen und er nahm ihn mit auf sein Schiff. Die Menschen, welche die Kerker von Noträdamm als Hölle bezeichneten, waren noch nie auf dem Schiff von Sterling in seiner Folterkammer. Unter den Schmerzen, dem Brennen und Ätzen, dem Stechen und der unendlichen Schwere, verlor Vengard damals sein Zeitgefühl und beinahe seinen Verstand. Er wusste nicht wie lange es dauerte bis er anfing zu wimmern, zu flehen und seine Leute einen nach den Anderen zu verraten, dabei ging es nicht darum das man ihn gehen ließ, nein, er wollte das es endlich jemand beendete. Noch heute spürte Vengard die Schmerzen in den Fingern, direkt hinter den Fingernägeln bis zur Handwurzel, besonders bei Regen und generell bei feuchter Kälte, er hätte nie gedacht, das dünne Hölzer soviel Schmerzen verursachen konnten. Natürlich wurde er immer wieder daran erinnert wenn er am Abend seine Zahnprothese herausnehmen musste und wenn er auf das starre Glasauge im Spiegel sah. Aber vor allem erinnerte sich Vengard an Kapitän Sterling, dessen Gesicht er die ganz Zeit sah, selbst als man Vengard ein Auge entfernte, war im Gesicht des Kapitäns nicht eine Regung zu sehen.
Erst als Vengard keine Informationen mehr geben konnten, und nur noch hilflos vor sich her jammerte und wimmerte, erkannte er, das dies das Gesicht des Teufels war. Als der finstere Herrscher eine Axt ergriff um es endlich zu beenden, wurde er aufgehalten, von einer Stimme, die Vengard damals kaum mehr wahrnahm, Richter Frollo, der Vengards Packt mit dem Teufel besiegelte.
Frollo erkannte das Potential damals, dieser Mann, vor dem immer noch fast alle Bewohner der Stadt Angst hatten, der stark genug war um gegen ein halbes Dutzend Stadtwachen zu kämpfen und zu gewinnen, lag gebrochen und formbar vor ihm. Frollo nahm ihn damals zu sich auf, er erklärte offiziell, das Vengard durch den Strom seines eigenen Blutes von seinen Sünden reingewaschen wurde und das er ab da ein wichtiges Mitglied der Gesellschaft war. Frollo brauchte Jemanden, den die Leute nicht nur mochten und der ihnen sympathisch war, so wie Gringoire, nein, Frollo brauchte auch jemanden den sie respektieren würden oder vor dem sie sich wenigstens fürchteten.
Vengard fürchtete von diesem Tag an nichts mehr, als Kapitän Sterling, aber es gab auch keinen Mann den er mehr bewunderte, irgendwann, wollte er so sein wie er, irgendwann, wollte er selber sein, wie der Leibhaftige.
In diesen Gedanken versunken bemerkte er den ältlichen Dürren man im weißen Kittel zuerst nicht, erst als er beinahe in ihn herein gerannt wäre. „Die Patientin ist wieder stabil“ meinte der alte Mann „aber es war knapp… wenn sie sie nicht wirklich töten wollen, sollten sie sie sich etwas ausruhen lassen.“ Zornig wie immer, wenn ihn jemand ansprach, packte Vengard den alten am Kragen „Einzig und allein der Richter bestimmt wer sich ausruhen darf und wer nicht!“ er stieß den alten Mann hinter sich, so dass dieser die Treppe ein Stück hinauf stolperte „und jetzt verschwinde Quacksalber!“ Vengard ging dann einfach weiter, weder der Arzt noch die feurige Lala interessierten ihn jetzt, er hatte einen wichtigen Auftrag von dem Mann bekommen, dem er seine Seele verkauft hatte um aus den Fängen des Teufels zu entkommen.

Der ruhigste und friedlichste Ort von Noträdamm war, zumindest der Meinung vieler Bewohner nach, der Hof vor der großen Kathedrale. Als auf dem Marktplatz die Schlägereien anfingen wurde dieses Bild der Ruhe durch einen Mönch verstärkt, der friedlich schlafend da lag. In einer Hand hielt er einen Weinkrug, mit der anderen umschlag er seine Harke, wie eine Geliebte. Er musste wohl schöne Träume haben, während die sechs maskierten Narren an ihm vorbei gingen. Vorne war eine junge Frau mit knappen Kostüm und üppigen Rundungen „Wenn alles gut gegangen ist, sind die anderen im Justizpalast bestimmt schon fertig und warten mit der fetten Beute am Hafen.“ Sagte sie aufmunternd zu ihren Kammeraden, die auffällig viele Seile und Flaschenzüge bei sich hatten „Na dann, holen wir uns diese Glocke.“

Dem Wachposten vor dem Justizpalast schmeckte der Wein, welcher ihn von einer solch lieblichen Gestallt gereicht wurde einfach nur wunderbar. Er leerte fast den ganzen Krug in einem Zug, dann viel er wie ein Kartoffelsack nach hinten und der Krug zerbrach, der restliche Wein, mit dem restlichen starken Schlafmittel, floss dabei wie rotes Blut von seinem schlaffen Körper über den Gehweg. „Na dann Leute, bringen wir es hinter uns.“ Sagte die grinsende junge Frau mit dem knappen Kostüm „wir gehen rein und schnappen uns das Bargeld.“ „Aber Harley… da… irgendwie läuft die Sache am Marktplatz doch gerade ziemlich aus dem Ruder, oder?“ „Mach dir keine Sorgen Humpf… der Boss hat garantiert alles unter Kontrolle, wir kümmern uns jetzt um die Moneten, die Staatskasse ruft.“ Doch bevor die junge Frau das Eingangstor öffnen konnte wurde sie aufgehalten, sie schreckte zurück als sie von einer ihr unbekannten Stimme direkt angesprochen wurde „Ich befürchte das ich nicht erlauben kann, dass jemand diese Tür öffnet.“

Akataja hatte zu viel Zeit dadurch verloren, das er sein Schwert zusammenstecken musste. Er konnte nicht verhindern dass der Bullige Mann in der engen Bürokleidung in den Justizpalast ging. Aka konnte nur mutmaßen wer dieser Mann war und es war zu riskant ihm blind hinterher zu stürmen /aber es ist nur einer… und vermutlich keine große Gefahr für die beiden… hoffe ich./ Er versteckte sich danach noch eine kleine Weile und schon passierte wieder etwas. Eine junge Frau im Narrenkostüm bot dem Soldat am Eingang etwas zu Trinken an /und der Idiot greift auch noch zu…/ Akataja war sich gleich klar was los war, als die Wache zusammensackte. Aka war nicht klar wer das genau war oder was sie vorhatten, aber umso mehr Leute in diesem Moment im Justizpalast sein würden, um so größer wäre das Risiko für Tanith und Beubo.
Dank dem Lärm vom Marktplatz war es für Akataja leicht lautlos an die Närrin und ihre Gehilfen heran zu kommen und gerade als sie das Gebäude betreten wollten schwang Akataja die Masamune herum und die Spitze landete direkt vor der Nase der knapp bekleideten Frau „Ich befürchte das ich nicht erlauben kann, dass jemand diese Tür öffnet.“
Aka erkannte gleich daran, dass diese Vier beim bloßen Anblick seiner außergewöhnlichen Waffe anfingen zu zittern, dass es keine wirklich bedrohlichen Gegner waren „Verschwindet!“ rief er ihnen mit trockener ruhiger Stimme zu, sein Blick war dabei kalt /verdammt, ich will euch nicht töten, also macht das ihr wegkommt!/ und die Vier wären auch davon gelaufen, wenn nicht drei der Stadtwachen dazu gekommen wären.
Drei Männer in leichten Rüstungen, welche vor sich zwei Männer zu knien hatten, die ersten Festnahmen des Tages, die auf Befehl des Richters zu Verhörmeister Vengard gebracht werden sollten „Was soll das!? Ihr wisst wohl nicht, dass alle die nicht in ihren Häusern sind, verhaftet und zum Verhör gebracht werden.“
Akataja konnte erkennen was passieren würde, zwei der Wachen gingen gerade auf ein Knie herunter, vermutlich um besser an die Musketen auf ihrem Rücken zu kommen. Aka musste schnell handeln /Konzentration!/ Er schwang sein überlanges Schwert herum, er drehte sich selbst und ging dabei soweit nach vorne, um direkt vor dem Eingang zum Justizpalast zu stehen, mit seinem Schwert stieß er dabei dem ersten Soldaten das Gewehr aus der Hand, kaum dass dieser es aus dem Halfter ziehen konnte. Aka zog die Klinge danach nach oben, so dass er das Gewehr des zweiten Soldaten nach oben ziehen konnte und der Schuss, der sich löste, weit daneben ging. Als Akataja dann in seiner beabsichtigten Position stand, war die Spitze der Masamune knapp unter der Kehle des dritten Soldaten „werft die Gewehre weg!“ forderte er nun die Soldaten in dem harschen Ton auf, in dem er früher die Befehle des Leutnants an die Soldaten der Marine weitergab. /Das sind keine wirklich starken Wachen… alle drei noch ziemlich jung… brauchten zu lange um ihre Gewehre zu ziehen und hatten vermutlich noch nicht viel Zeit um dieses Manöver überhaupt zu üben./ Akataja wusste von den Elitewachen des Richters, doch diese drei hier, konnten unmöglich dazu gehören.
Die Närrin sah nun den perfekten Zeitpunkt für ihre Flucht, sie hatte weder Lust sich mit den Stadtwachen, noch mit dem unbekannten Schwertkämpfer an zu legen „Okay Boss!“ rief sie da aus „Du regelst den Rest hier dann allein!“ dabei klopfte sie Akataja auf die Schulter und rannte zur Seite weg, ihr Helfer, die wohl ihrem Plan in etwa folgen konnten, folgten ihr „ehm… ja.. ehm... Boss… eh… viel Glück!“ Sie rannten um die nächste Ecke während die Wachen noch mit dem Schwertkämpfer beschäftigt waren „Und jetzt Harley? Der Boss, also unser richtiger Kapitän, wollte doch das Geld…“ „das weiß ich auch Humpf aber…“ die Augen der Närrin begannen zu leuchten und zu glitzern, als sie ein goldenes Seil sah, das da von einem Balkon herabhing und in das Innere des Gebäudes führen würde „aber.. ich glaube wir sind noch im Geschäft.“
„Die Waffen fallen lassen.“ Forderte Akataja, der als Anführer der Harlekins dargestellt wurde, nochmal mit Nachdruck auf /das ist erst Mal egal… alles was die Aufmerksamkeit auf mich, statt den Palast zieht hilft den beiden./ Aka drehte die Klinge ein wenig, die spitze drückte bereits gegen den Kiefer des Soldaten, der daraufhin das Futteral seines Gewehres abschnallte, so das es zu Boden ging. Akataja nahm danach das Schwert von ihm, schlug damit einmal einen Bogen um sich, um die Soldaten auf die richtige Entfernung zu bekommen und musterte sie eingehend. Obwohl sie alle außerhalb seines Schlages waren, waren sie alle nochmal zwei Schritte zurück gegangen /Junge Burschen ohne Kampferfahrung… selbst zu dritt dürfte ich sie besiegen können./ er fasste danach seine Waffe fester „Und jetzt… kämpft oder flieht!“ Die jungen Soldaten, die nur noch ihre Kurzschwerter als Waffen hatten, waren überrumpelt. Sie mussten erst ein paar Sekunden nachdenken /wertvolle Sekunden./ dann lief einer von ihnen davon, um dem Richter von dem „Boss“ der Narren zu berichten, davon, wie er drei Soldaten in Schach gehalten hat und wie sie vermutlich den Justizpalast überfallen wollten und wie die Torwache des Justizpalastes bewusstlos und blutend am Boden lag.
Die übrigen beiden Stadtwachen zogen zögerlich ihre Klingen „Sie… sie sind verhaftet… leisten sie keinen Wiederstand…“ sie zitterten und waren unsicher, kein Selbstvertrauen, in Gedanken, hatten sie den Kampf schon verloren und nur die Angst, vor der Peitsche ihres Meisters, ließ sie noch hier bleiben. Akataja rührte sich derweil nicht, seine grünen Augen hielten beide fest im Blick, vor lauter Nervosität dachten die jungen Wachen nicht mal daran sich besser zu positionieren. Als die Spannung zu groß wurde stürmte der erste von ihnen quasi blind mit erhobenem Schwert auf Akataja zu. Aka musste seine Klinge verschieben, damit der arme Tropf sich nicht selber aufspießte. Der silberhaarige Schwertkämpfer wich dem Angriff durch einen Seitenschritt aus, drehte sich um und schlug den rücken seines Schwertes mit voller Wucht auf den Kopf der Wache, der durch den Eisenhelm zum Glück einigermaßen geschützt wurde. Die unglückselige Stadtwache knallte mit dem Gesicht voran gegen die Wand des Justizpalastes und stand danach nicht mehr auf. Akataja kam nicht dazu noch zur Sicherheit nach zu sehen, ob der Junge noch am Leben war, denn mit einem übertrieben lauten und nach Verzweiflung klingenden Schrei, lief die zweite Wache auf ihn zu. Akataja drehte sich herum und ließ seien Klinge dabei knapp über den Boden gehen, das Metall des Schwertes traf auf das Metall der Beinschützer der Wache und riss die junge Stadtwache von den Beinen, so dass sie sich zu der anderen gesellen konnte.
Akataja hatte keinen Grund siegessicher zu sein, denn er hörte bereits das gleichmäßige Scheppern von Rüstungen, die an Soldaten hingen, welche zumindest gelernt hatten, im Gleichschritt zu Laufen. Von der Seite näherten sich zwei Soldaten mit Speeren, sie sahen älter aus als die Jungspunde von vorher und auch kräftiger. Akataja konnte dem ersten Speerstoß ausweichen, den zweiten wehrte er mit seinem Schwert ab, er ließ seien Klinge darüber wandern und brachte einiges an Kraft auf, um den Stoß nach oben ab zu leiten. Sein Schwerthieb traf auch die mit Metall geschützte Brust seines Gegners und trieb ihn etwas zurück, Akataja nutzte das aus um aus seiner Position einen kleinen Sprung nach vorne zu machen und die Unterseite seines Schwertgriffes gegen das ungeschützte Kin seines Gegners zu schlagen. Dadurch wankte die Stadtwache noch etwas mehr zurück und Akataja stand genau zwischen den beiden, er schloss die Augen /Stahlflug!/ Die Bewegungen waren ihm, wie es typisch für den One Winged Angel war, soweit eingeprägt, das er sie ohne Orientierung ausführen konnte. Als er sich herumdrehte und dabei mit dem Schwert in wellenförmigen Bewegungen um sich schlug, spürte er nichts um sich herum und sah auch nichts. Als er die Augen wieder öffnete, in seiner Ausgangsposition war, spürte er noch wie sein Haar zurück in sein Gesicht fiel und sein Mantel sich um seine Beine legte und er spürte den Schmerz in seinen Armen, der ihm sagte, das die vier Hiebe etwas getroffen haben mussten.
Tatsächlich lagen vor und hinter ihm jeweils eine Stadtwache am Boden, äußere Verletzungen waren nicht zu sehen, aber die Hiebe hatten sie hart genug getroffen um sie von den Beinen zu reißen.
Aka spürte bereits an dieser Stelle des Kampfes die Erschöpfung, zwei von denen waren schon eine gute Herausforderung, aber mehr von ihnen würde er nicht mehr so leicht besiegen können, auch wenn er noch ein zwei Trümpfe im Ärmel hatte /Jede Sekunde ist wertvoll… ich werde ihnen alle Zeit verschaffen die sie brauchen./ Er konnte schon das nächste Scheppern hören, weitere Wachen, welche Leute zum Verhör in den Justizpalast bringen wollten, wahrscheinlich in die geheimen Keller, in denen Beubo und Tanith gerade waren oder einfach nur Stadtwachen, die geschickt wurden, um sich um Akataja zu kümmern. Aka versuchte sich nochmal zu entspannen, durch den Lärm und die vielen Leute auf dem Marktplatz, konnte er kaum abschätzen von wo die nächsten kamen oder wie viele es waren. Er atmete tief ein und aus /konzentriere dich/ Schritte kamen näher „Ihr… könnt nicht, vorbei!“ sprach er leise und trocken und griff sein Schwert wieder mit beiden Händen. Er hob den Griff zu seinem Kopf, die spitze der Klinge Klinge in seine Blickrichtung gerichtet und die Beine Gespreizt um einen besseren Stand zu haben.
 

Yukiko

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Die Frau wollte von der Bühne runter, bei einer normalen Kneipenschlägerei hätte sie keine Hemmungen gehabt sich bewusst mitten ins Geschehen zu mischen, aber hier war es etwas anderes. Bei einer Kneipenschlägerei haute man sich alles Mögliche einmal auf den Kopf und trank dann am Ende doch wieder zusammen ein Bier. Hier war der Auslöser und der Hintergrund etwas völlig anderes auch wenn die Schlägerei an sich doch sehr an eine aus einer Kneipe erinnerte. Sie wollte eigentlich nicht irgendwo hineingezogen werden, was sie später so oder so bereuen würde. Jedoch ließ man ihr gar keine andere Wahl, da man sie einfach nicht von der Bühne ließ. Diese Clowns beförderten Yuki jedes Mal, wenn sie ansatzweise ihren Weg hatte, zurück. Natürlich wurde sie jedes Mal freundlich von der Ziege wieder auf der Bühne willkommen geheißen. Ob man die Ziege auf so etwas trainiert hatte? Wäre sie nicht so tierfreundlich hätte die Ziege wohl schon längst einen Tritt in den aller Wertesten bekommen.
Gerade als alles auf der Bühne so richtig in Schwung kam, dröhnte der Knall einer Pistole über das Gelände. Eigentlich waren es drei Schüsse aber sie waren beinahe gleichzeitig abgefeuert und so klang es wie ein einziger. Jede Person, stoppte in ihrer Bewegung, so natürlich auch Yuki, welche gerade dabei war, einem der bunten Gestalten eine zu verpassen. Ein Stück vor dem Gesicht des Gegners blieb ihre Faust jedoch in der Luft stehen, ebenso stoppte auch seine Faust die sich ihren Weg in Yukikos Magen bahnen wollte.
Die Zimmerfrau hatte für einen Moment die Luft angehalten, da wurde doch Tatsächlich ein Mensch erschossen, ob es nun einer der Diebe war oder nicht spielte doch gar keine Rolle. Es wurde eine Person umgeschossen aus keinem wirklichen Grund, zumindest keiner der Momentan bemerkbar war und wichtig genug als dass man dies hätte einfach so hinnehmen können. „Ich sollte hier echt Weg….“ dachte sie sich gerade noch als auch schon der Befehl von Frollo ausgesprochen wurde, ALLE auf dem Platz fest zu nehmen und Yukiko hatte das unangenehme Gefühl, das damit wirklich ALLE gemeint waren. Dies war nur ein weiterer Grund jetzt hier weg zu kommen. Als sich die ersten Soldaten in Bewegung setzten, diesen Befehl auszuführen, fuhr automatisch auch ihre Faust fort und Traf ihren Gegner. Da er wohl nicht so gleich wieder umgeschalten hatte blieb ihr der Schlag in den Magen erspart.
Jetzt bahnte sich alles recht schnell aus, die Soldaten suchten sich ihren Weg immer weiter bis zur Bühne und immer mehr der nicht Soldaten wurden von ihnen abgeführt. Der Blonde den sie heute ja schon öfters gesehen hatte kam in ihr Blickfeld, er lag lachend auf dem Boden, dass musste doch auch kein Mensch verstehen. Was direkt danach von ihr entdeckt wurde, war der Kerl einen Schritt entfernt von ihm mit einer Keule wie er gerade erneut ausholen wollte. Auch er hatte wohl in dem Schock des Schusses kurz inne gehalten und musste nun erneut für Schwung sorgen.
Yuki könnte jetzt wohl noch, in der Aufregung die sich bildete, heimlich hinter der Bühne verschwinden, oder dem Blonden kurz helfen und dann hoffen dass sie immer noch davon kommen würde. Dieser Gedankengang spielte sich im Bruchteil einer Sekunde in ihrem Kopf ab, dann hatte sie auch schon ihren Hammer aus dem Werkzeuggürtel geholt und sprang schräg von hinten auf den Keulenclown zu. „Ich bin viel zu gutmütig wenn einer gerade nicht in der Lage ist sich zu wehren….“ Sie hatte den Gedanken noch nicht einmal zu Ende gedacht, da traf der Holzstiel den Kopf des Mannes der daraufhin seitlich nach vorne umkippte und erst einmal liegen blieb.
Der Schlag sollte ihn nicht getötet haben, immer hin war es mit dem Holzstiel und nicht mit dem Metall, es dürfte ihn nur kurz schlafen gelegt haben.
Mit einem schnellen Handgriff wurde der Hammer wieder befestigt, ein Seitenblick zu dem blonden zeigte, dass dieser immer noch total gestört lachte. Gut die Hälfte der Leute waren nun schon verhaftet und wurden Weg gebracht, es fehlten nicht mehr viel. Eins musste man den Soldaten lassen, sie arbeiteten gewissenhaft wenn sie einen Befehl hatten. „Jetzt aber nichts wie weg hier.“ Murmelte sie und wollte gerade die Flucht ergreifen als sie etwas von den Füßen riss.
Einer der Soldaten, welche nun auch schon bis auf die Bühne vorgedrungen war, hatte wohl bemerkt dass sie gerade das Weite suchen wollte und hechtete auf sie zu und schenkte ihr einen Freiflug von der Bühne wo sie unsanft der Länge nach, in dem Durchgang der Bankreihen aufschlug. „ah“ entwich es ihr, der Aufschlag wäre schon schmerzhaft genug gewesen wenn sie alleine dort unten angekommen wäre, jedoch hatte sie ja noch das Gewicht des Soldaten auf sich und ein paar der Werkzeuge auf denen Sie lag drückten ihr unangenehm in das Fleisch.
Yuki hatte den Schmerz noch nicht einmal richtig verdaut da wurden auch schon ihre Hände auf den Rücken gedrückt und sie fühlte Metall an den Handgelenken. “toll Handschellen“ dachte sie sich, jetzt fühlten sich die Soldaten also noch nicht einmal in der Lage sie ohne Handschellen abzuführen, nun ja wenn sie die Frau kämpfen gesehen hatten dann war das durchaus verständlich.
Der freundliche Herr Soldat zog sie auf die Füße „Sie sind Festgenommen.“ Sagte er in einem bestimmenden Ton. „Ach nein, das wäre mir jetzt ja gar nicht aufgefallen. Ich dachte die Handschellen wären für das Vorspiel.“ gab sie mit purem Sarkasmus in der Stimme zurück, nachdem sie den Dreck den sie bei der Landung in den Mund bekommen hatte vor die Füße des Soldaten gespuckt hatte. Dieser schob sie nun vor sich her in eine Richtung, vermutlich zum Gefängnis.
Dass der Anführer davon gekommen war, war der Frau noch nicht aufgefallen, sie suchte noch vergebens nach einer Idee wie sie doch noch aus der Sache raus kommen könnte. Jedoch war dies wohl beinahe unmöglich in dieser Situation.
Inzwischen fehlten nur noch ein paar wenige die noch nicht fest genommen wurden, ein paar war es wohl auch noch gelungen unbemerkt zu flüchten. Es begann langsam wieder Ruhe auf dem Platz einzukehren was hauptsächlich daran lag, dass beinahe keine Menschen mehr dort waren die nicht gerade alle in die Selbe Richtung abgeführt wurden. Frollo beobachtete das Geschehen ruhig.
 
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Lange bevor Tanith und Beubo sich durch die Eingangshalle schleichen konnten flog die Vordertür schnell und kraftvoll auf, man hörte sofort dass der Neuankömmling ziemlich gereizt war. Der Schütze war es gewohnt sich sofort zu ducken wenn etwas passierte womit er nicht gerechnet hatte, er hockte also sofort eng an das Geländer gepresst da und zog den Kopf ein. Diese Reaktion mochte auf seinen Begleiter vielleicht Feige wirken, wenn man aber oft in Schießereien geriet lernte man schnell dass es wesentlich gesünder war wenn man den Kopf einzog, entweder das oder man landete bei Zeiten mit einem Zettel am großen Zeh auf einem Seziertisch.
Der Fremde schaute weder links noch rechts, sondern marschierte mit schnellen raumgreifenden Schritten quer durch die große Halle, natürlich genau in Richtung der Tür die auch die Beiden ungebetenen Gäste nehmen mussten. Auch wenn der Typ in seinem Aufzug ein wenig lächerlich und deplaziert wirkte, so strahlte er doch eine gewisse Gefahr aus, der Kerl war niemand den man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Als der Mann den Kerker betreten hatte machte Beubo direkt eine aufgeregte Feststellung, nämlich dass der Kerl durch die Vordertür reingekommen war. Tanith zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und stand langsam auf. "Ehrlich? Ich dachte im ersten Moment er wäre durch das Dach gekommen." Der Sarkasmus in der Stimme des Schützen war unmöglich zu überhören, es nervte ihn eben wenn Menschen das Offensichtliche erkannten und dies dann wie eine Offenbahrung verkündeten. Schließlich schaute er jedoch in Richtung der Vordertür und nickte ernst. Als sein Partner feststellte dass sie sich beeilen mussten wenn sie die unbekannte Frau finden und retten wollten war Tanith doch ein wenig überrascht. Eigentlich hatte er damit gerechnet dass Beubo jetzt erst mal Akataja retten wollte, als er dann jedoch erklärte dass dies ja die Anweisung des Schwertschwingers gewesen sei war alles wieder beim Alten. Als der ehemalige Musiker abschließend feststellte dass sie in den Keller mussten um ihr versprechen einzuhalten waren alle Gedanken dass er vielleicht doch anfing etwas mehr mit dem Kopf und etwas weniger mit dem herzen zu denken wie weggeblasen.
Während sein Begleiter die Treppe hinunter rannte lies Tanith sein Gewehr langsam von der Schulter gleiten, packte es fest mit beiden Händen und presste den Schaft der Waffe fest in seine Schulter. Dann ging er vorsichtig die Treppe hinunter, fast als rechne er damit jeden Moment überfallen zu werden. Als er schließlich bei Beubo angekommen war und dieser vorschlug zuerst reinzugehen während Tanith ihm Deckung gab nickte der Schütze nur. "Es wäre auch ziemlich dämlich wenn ich vorneweg gehe und du mir folgst, denk nur dran dich möglichst klein zu machen, wenn du mein Schussfeld blockierst wird es schwierig mit der Deckung."
Geräusche vor der Tür, vor allem das scheppern und zusammenprallen von Metall, deuteten darauf hin dass Akataja noch nicht tot war, aber auch dass er alle Hände voll zu tun hatte. Warum der Kerl vorhin es an dem Schwertkämpfer vorbei geschafft hatte war jetzt zwar noch ein wenig interessanter, aber sie durften keine Zeit verlieren.
Tanith trat neben die Tür, presste sich gegen die wand und legte seine hand an den Türgriff. Nach einem kurzen nicken öffnete er die Tür und ließ Beubo voran gehen, der Schütze selbst folgte dann mit nur wenigen Metern abstand.
Der Keller war zwar düster, aber trotzdem ausreichend beleuchtet dass man sicher gehen konnte. Die beiden Männer gingen langsam die Treppe nach unten und lauschten aufmerksam jedem Geräusch. Ein kurzer Disput war zu hören, eine ältere Stimme redete davon dass sich irgendwer ausruhen sollte und wurde daraufhin wütend angebrüllt. Der Brüllaffe war vermutlich der Kerl der zuvor durch die Eingangshalle durchquert hatte, aber wer war der andere Mann? Er klang zwar nicht wie ein gefährlicher Mann, allerdings konnte man sich da ja nie sicher sein.
Als die beiden Männer weiter nach unten gingen stießen sie, kurz vor dem Ende der treppen auf einen dürren alten Mann in weißem Kittel der sich gerade aufraffte. Er ächzte und stöhnte unter der Anstrengung und dem Schmerz die ihm jede Bewegung bereitete, verstummte allerdings sofort als der die Fremden entdeckte. Er blinzelte ein paar Mal ungläubig, entdeckte dann die Waffe in Taniths Händen und schaute die beiden erschrocken an. "Bitte nicht schießen, ich bin nur Arzt, ich habe nichts getan, bitte tut mir nichts." Tanith hätte den Alten am liebsten sofort geknebelt, jedes seiner Worte barg die Gefahr in sich dass jemand ihn hörte und auf die Eindringlinge aufmerksam wurde. Er senkte die Waffe ein wenig und zischte den Alten energisch an. "Sei ruhig verdammt!" Der Alte verstummte sofort und zitterte ein wenig, offensichtlich rechnete er noch immer damit jeden Moment erschossen zu werden. "W... W... Was... Was wollt ihr?" Tanith stieß Beubo leicht in die Seite um ihn dazu zu bringen etwas platz zu machen, dann schaute er den Arzt an. "Sag uns wo wir eine Gefangene mit langen roten Haaren finden, dann kannst du verschwinden."
 
B

Beubo

Guest
Der Kellergang, in welchen sich Tanith und Beubo hinunter getraut hatten, schien einfach kein Ende nehmen zu wollen. Mit jeder Stufe hinab ins dunkle Ungewisse sank die Umgebungstemperatur merklich und hin und wieder fröstelte es Beauregard sogar - das mochte allerdings nicht unbedingt nur daran liegen, dass es in dem Kerker recht kühl und zugig war! Auch Beubo waren die Kampfgeräusche vor dem Haupttor des Justizpalastes nicht entgangen und es fiel dem Jungen schwer sich nicht vorzustellen, wie Akataja dort draußen sein letztes Gefecht hielt… anderer Seits mochte es aber auch genau anders herum von statten gegangen sein, bzw. immer noch gehen und Akataja mischte seine Gegner kennerhaft auf - natürlich ohne jemanden wirklich schwer oder gar tödlich zu verletzen! Beubo sah es mindestens seit seinem Kampf mit Gaston zwar ein, dass manche Typen es einfach nur auf die berüchtigte harte Tour verstanden aber dennoch: gegen das Töten im Allgemeinen hatte er noch immer etwas und das würde sich wohl auch nicht so schnell ändern. Außerdem schätzte Beubo Akataja als einen rechtschaffenen Charakter ein und er wollte lieber daran glauben, dass ihr weißhaariger Verbündeter sich auch eben so schlug, als dass er, Beubo, sich damit selbst ängstigte, wie Akataja in diesem Augenblick besiegt werden würde…
Ein Geräusch. Genau vor Tanith und Beauregard, nur wenige Schritte weiter unten auf der sachten Treppen ächzte jemand leise vor Anstrengung. Es handelte sich dabei um einen alten - einen scheinbar wirklich sehr alten! - Mann, dessen weißer Mantel und eine altertümliche Falttasche stark an einen Arzt erinnerten. Tanith und Beubo stoppten sofort, als sie dem Justizpalastangestellten gegenüberstanden, praktisch nur ein, zwei Stufen über ihm. Vielleicht war dem Alten etwas zu Boden gefallen oder so, denn er bemühte sich gerade wieder aus der Hocke hochzukommen… Der Doktor schnappte erschrocken nach Luft, als sein Blick im halbdunkel des Korridors den Maskierten Beubo und den bewaffneten Tanith erfasste. Sofort flehte der alte Mann ängstlich um seine Leben und erklärte den beiden Jugendlichen, dass er tatsächlich ein Arzt sei. Tanith platze schnell heraus, der Quaksalber solle gefälligst seinen Mund halten und war ganz nervös. Beubo, der sich selbst ein Bisschen mehr erschrocken hatte, so schnell auf jemand anders hier unten zu treffen, verstand zu erst gar nicht, wieso. Aber schließlich klingelten auch beim ihm die Alarmglocken und zusammen mit seinem Freund Tanith beruhigte er den alten Doktor so gut, wie es ging. Der Schütze hielt sich wie gewohnt knapp und fordernd, Beubo indes redete ununterbrochen mit sanfter Stimme langsam auf den Doktor ein: “Ganz ruhig. Ruhig. Wir wollen Ihnen nichts tun. Wir sind nicht böse. Oder so… Kein Grund zur Panik. Wir sind Freunde. Alles wird gut. Bitte seien Sie Leise. Alles Okay. Wir - ” Tanith stieß Beubo in die Seite, unterbrach somit das Gesäusel seines Partners, drängelte sich an diesem Vorbei und richtete dann selber wieder das Wort an den Alten Mann: "Sag uns wo wir eine Gefangene mit langen roten Haaren finden, dann kannst du verschwinden."
Zu Beubos Überraschung zögerte der Arzt nicht lange und erklärte den beiden Kumpanen, dass sie nur noch bis zum Nächsten größeren Treppenabsatz laufen müssten, um ihr Ziel zu erreichen. Scheinbar wusste der Alte ganz genau, von wem Tanith gesprochen hatte… Ob das ein gutes Zeichen war? Vielleicht, denn immerhin wussten Beubo und Tanith nun, dass es diese ominöse Frau mit roten Haaren tatsächlich hier unten zu finden gab und dass es sie überhaupt noch gab. Die beiden Jungs nickten sich zu und nahmen dann wieder ihre Positionen ein: Beubo voran, Tanith in Deckung. Beauregard wies den Arzt freundlich darauf hin, dass er ihnen sehr geholfen hatte und bat ihn dann, sich zu verdrücken - mit der Bedingung, diese Begegnung für sich zu behalten. Natürlich schwor der Doktor auf sein Leben und eilte so schnell der Alte es denn noch konnte, die Stufen hinauf zur Haupthalle. An der beschriebenen Tür warf Tanith Beubo einen finsteren Blick zu aber den ließ der Knabe nicht auf sich sitzen: „Ach komm schon! Der alte Mann da - bis der es die Treppen überhaupt hoch geschafft hat, sind wir mit der Geschichte hier unten doch schon längst durch. … außerdem hat er‘s doch versprochen?“ Irgendwie erkannte Beauregard selbst, dass es wohlmöglich sehr blauäugig war, dem Schwur eines wildfremden zu vertrauen, der ihn und Tanith für Einbrecher oder sogar Mörder hielt. Nichtsdestotrotz kam ihm diese Vorgehensweise, man könnte sagen, humaner vor, als den Kerl nun erst niederzuschlagen oder ähnliches. „Also lass uns beeilen und ab dafür, okay!?“, schloss Beauregard mit dem Thema ab und öffnete vorsichtig die schwere Türe.
Beubos Augen mussten sich erst kurz an das Licht in dem Raum gewöhnen, denn es war hier um einiges, wenn auch nicht um viel, heller als noch in dem merkwürdigen Treppengang. Und als es dann endlich soweit war, erschrak Beauregard heftig! Genau vor ihm guckte vorsichtig eine Gestalt um die Ecke! Es handelte sich um einen Mann, soviel konnte Beubo trotz des gewöhnungsbedürftigen Lichts erkennen. Der Typ bewegte sich nicht sofort weiter, sondern begutachtete Beubo genauso erschrocken, wie er ihn. Erst als Beauregard sich ein Herz fasste und schnell an der Tür vorbei in den Kellerraum schlüpfte, kam der fremde Mann ebenfalls ein kleines Stückchen näher heran - Sein Gesicht war hager, seine Haare waren zerzaust, fast schon filzig und ein ungleichmäßiger Bartwuchs zog sich über sein Kinn. Am auffälligsten jedoch war die helle lila Brillenmaske, die der ungepflegte Typ trug… Beubo atmete erleichtert aus. Er hatte sich selbst in einem großen Spiegel gesehen, der unweit und dazu auch noch direkt vor der Kellertüre angebracht worden war. „Alles okay.“, flüsterte Beubo ein wenig peinlich berührt. Er hatte sich doch tatsächlich vor seinem eigenen Spiegelbild erschrocken, „Mann, wie seh‘ ich denn nur aus? Junge…“ Beauregard betrachtete sich kurz im Spiegel und legte seinen Kopf mal schräg, mal ins Profil - wie er es sich gedacht hatte, stand ihm die Maske seiner Meinung nach ganz besonders gut aber ansonsten befand er, dass er echt schlimm aussah. Mehrere Tage auf See, ohne Waschwasser und sonstigen Beautyklimmbimmsch ließen ihn wie einen Schmutzfink ausschauen. Jemand Trat schnell hinter Beubo und der Junge flüsterte diesem zu: „Wenn wir das gepackt haben, muss ich mich echt mal frisch machen, Tanith. Wieso sagt mir keiner, dass ich aussehe wie ein Penner?… … Tanith?“ Die Person antwortete nicht, also warf Beubo einen Blick weiter nach oben in den Spiegel und erschrack erneut auf das heftigste!
 

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Kurz nachdem Beubo und Tanith aus den oberen Stockwerken verschwunden waren, tauchten dort auch schon die als Närrin verkleidete Harley und ihre Gehilfen auf „Kaum zu glauben.“ Brachte die knapp bekleidete Frau hervor „zuerst dachte ich dass wir uns das Ganze in die Haare schmieren könnten… und dann hängt hier ein Seil das uns direkt in die richtige Etage bringt und irgend so ein Typ hält für uns den Kopf als Sündenbock hin… und dann finden wir hier auch noch das hier.“ Damit meinte sie natürlich den Ersatzschlüssel für die Schatzkammer, in dem die Staatskasse aufbewahrt wurde, Frollo bewahrte ihn immer in seinem Schlafzimmer auf, in einem Schubfach seines Schreibtisches, welches ohne Probleme mit einer Brechstange zu öffnen war.
Dank dem Schlüssel war es kein Problem in die, an diesem Tag unbewachte, Kammer zu kommen. Auf vielen Tischen und in einigen Schränken waren hier säuberlich abgezählte und aufgereihte Banknoten, Münzrollen und Wertgegenstände, wie Schmuck oder silbernes Besteck. „Ah, Endlich… also gut Jungs, schnappt euch was ihr tragen könnt, heute ist Zahltag.“ Mit diesen Worten zogen Harley und die anderen ihre großen Jutesäcke hervor.

Es gab viele gute Ärzte in Noträdamm, sie genossen alle eine erstklassige Ausbildung und sie alle hatten den Eid abgelegt, ihre Patienten vor Schaden zu bewahren und die meisten von ihnen nahmen das sehr ernst. Der alte Mann, der sich an diesem Tag die Treppen des geheimen Kerkers hochschliff, gehörte zu diesen Leuten, er war Arzt und hatte diesen Weg eingeschlagen, weil er den Leuten helfen wollte. Aber unbezahlte Rechnungen und die Verantwortung für eine Familie sorgen zu müssen, trieben ihn dazu, eine Arbeit an zu nehmen, die zwar gut bezahlt wurde, aber die ethisch sehr zweifelhaft war. Er kam immer wieder hier her, behandelte Menschen, die schwere Foltermale trugen und das nur, damit sie entweder in einem halbwegs annehmbaren Zustand an die Marine übergeben werden konnten, oder damit sie kurz darauf weiter gequält wurden. War es da Verwerflich wenn er sich wirklich überlegte diese beiden Vagabunden, die eindeutig zu einer der Gefangenen wollten, aber weder zum Richter noch zu Marine gehörten, nicht zu verraten? Immerhin war er ja sehr aufgeregt und das Licht hier unten war sehr schlecht, vielleicht konnte er die beiden ja einfach nicht erkennen oder hatte vergessen das er auf sie getroffen war? Was bedeutete denn schon der Ruf eines mittlerweile in die Jahre gekommenen Arztes, der vielleicht eh zu seinen Enkelkindern nach Ciencia ziehen wollte, gegen das Leben einer jungen Frau?

Das Büro hier im Keller des Justizpalastes war kleiner als die Büros oben, kleiner, dunkler und feuchter. Hier arbeitete eigentlich nur Vengard und eigentlich war es eher als Schutzraum gedacht, für den Fall das der Justizpalast mal überfallen werden sollte, darum auch die dicke gepanzerte Stahltür. Hier drin stand auch die scharlachrote Teleschnecke. Sie hatte keine Wählscheibe, man konnte mit ihr nur einen Ort telefonisch erreichen und das war die Marinebasis in Lohen. Richter Frollo besaß angeblich auch noch eine kleine silberne Teleschnecke, mit einer direkten Verbindung bis ins Marinehauptquartier auf der Grand Line, aber von der wusste Vengard nichts, davon würde wohl wenn, nur Cloud Frollo selber was wissen.
Der Massige Verhörmeister nahm als erstes die Krawatte ab und lockerte den Hemdkragen, nachdem er die schwere Tür hinter sich geschlossen hatte. Bevor er die Sprachmuschel in die Hand nahm ging er nochmal die Anweisungen durch, er sollte die Daten für einen Steckbrief durchgeben, er sprach sie sich selbst nochmal vor „violette Nasenmaske, schlank, Ohrring, Kinnbart…“

Es halten immer wieder laute Rufe über den Marktplatz „hier hinten sind noch welche!!“ oder „Stehen bleiben! Sie sind verhaftet!!“ aber Richter Frollo hörte keine Geräusche der Gegenwehr, die wurden schon im Keim erstickt und niedergerungen. Das Fest gefiel ihm auf diese Art und Weise viel mehr, die Leute sollten ruhig sehen und spüren welche Macht er hatte. Eine Nacht im Kerker würde die Bewohner seiner Stadt wohl wieder zu Sinnen bringen und jeder, dessen Papiere ihn als Bewohner der Stadt auswiesen, hatte wohl auch nicht mehr als das zu befürchten. Was die Schicksaale der anderen anging, nun, sie würden wohl verdienen, was auf sie zukam. So etwas musste von Zeit zu Zeit einfach sein, damit die Leute nicht den Respekt vor dem Richter verloren, er würde am nächsten Sonntag einfach in der Kirche eine größere Summe spenden oder vielleicht auch ein Krankenhaus oder eine Schule fördern, dann würde den Leute auch wieder klar, dass er nicht nur die harte strafende Hand des Herren war, sondern auch sein Gesandter der Gnade. Frollo hatte es tatsächlich geschafft, das die Leute ihn so sahen, wie er es wollte. Wenn er wollte, das sie ihn mochten, das sie ihn tatsächlich als einen der Ihren betrachteten, als Freund, so brauchte er nur zusammen mit Gringoire in einem Wirtshaus auftauchen und etwas Wein trinken, während Gringoire mit den Leuten sprach, mit seiner öligen Zunge und seinem freundlichem Gesicht, gewann er die Herzen der Menschen für Frollo.
Wenn die Leute mal wieder daran erinnert werden mussten, das der Richter jederzeit über Tot und Leben entscheiden konnte, so brauchte es nur eine kleine Razzia oder öffentliche Hinrichtung mit Vengard an seiner Seite, Vengard, der kämpfen konnte wie ein wildes Tier und vor dem sie alle Respekt oder einfach Angst hatten.
Mit den beiden an seiner Seite konnte Frollo die Meinung der Leute ganz einfach steuern, jedoch brauchte er noch jemanden, den die Bewohner von Noträdamm sowohl respektieren als auch mögen würden. Bei dem Gedanken fiel der Blick des Richters auf den jungen Ark, der ein Speerkämpfer war, der fast alleine eine ganze Diebesvereinigung hatte hochgehen lassen und dessen freundliches junges Gesicht alte Damen dazu bringen würde ihm Süßigkeiten zu zustecken. Was noch fehlte war, das die ganze Stadt sehen konnte, das dieser Junge wirklich kämpfen konnte, er brauchte dafür nur die richtige Gelegenheit. Frollo überlegte schon seit einiger Zeit, wie er das wohl einrichten konnten und an diesem Tag, wurde ihm eine Möglichkeit quasi vor die Füße geworfen, in der Form eines jungen völlig aufgeregten Soldaten, er ihn atemlos berichtete „Vor dem Justizpalast… wir… haben Gestellt… den Anführer der Bande… Schwertkämpfer… drei Soldaten… Mann mit Blut am Boden.“

So musste Akataja schon lange nicht mehr kämpfen, sein Körper schmerzte und seinen Beinen fiel es immer schwerer ihn zu tragen, aber er fühlte sich gut, er und die Masamune waren quasi Eins, er spürte das Blut durch seine Adern rauschen und sein Herz gegen die Innenseite seines Brustkorbes hämmern. Es kamen immer mehr Wachen zum Justizpalast, viele von ihnen hatten Gefangene dabei und einige gehörten wohl auch zu den besser ausgebildeten Soldaten. AKataja war fast völlig umzingelt /so viel Zeit wie möglich Aka… alles andere ist egal./ Im Normalfall wäre Akataja aufgeschmissen gewesen, seine Gegner waren ihm zahlenmäßig weit überlegen und er war in der ungünstigeren Position, mit dem Rücken zur Wand, aber er hatte die Masamune. Das überlange Katana war exotisch, die Soldaten hatten es mit so etwas noch nicht zu tun gehabt, die Waffe machte ihre Herzen unentschlossen, ließ sie zögern und mit jedem Mann, der es doch wagte an zu greifen und durch die lange Klinge gefällt wurde, stieg die Angst in ihren Herzen an.
Aka bemühte sich niemanden zu töten /zum Glück tragen sie alle Rüstungen./ jeder seiner Angriffe zielte auf den gut gepanzerten Kopf oder die Brust, die von einer stabilen Eisenplatte geschützt wurde, es gab nur wenig Blut und bisher auch keine Toten.
„Hören sie auf Wiederstand zu leisten!“ Ertönte es immer wieder zögerlich von den Soldaten, die verhafteten Personen, zumindest die, die erst mal unschuldig aussahen, wurden schon vollkommen vergessen. Die Beistehenden, die nicht die Flucht ergriffen, standen da, gafften und tuschelten „das soll ihr Anführer sein?“ „er hat wohl schon drei Männer hier getötet.“ „ein gefährlicher Irrer.“
Das war Aka alles ziemlich egal, er konnte mit der Masamune seine Gegner auf Entfernung halten und Beubo und Tanith wertvolle Zeit besorgen. Sein Blick schnellte immer wieder hin und her, er musste seine Gegner im Auge behalten, er brauchte sich nicht zu bewegen, solange sie sich nicht bewegten.
Akas Blick fiel dann auf eine weitere Wache, die vor sich jemanden herschob, als die Wache realisierte was hier geschah, versteckte sie sich schnell direkt hinter der jungen Frau mit dem roten Kopftuch. Akataja erinnerte sich natürlich an sie, er hörte ihre Worte noch in seinem Kopf /„Sehe ich in meinem imaginären, rosa Tütü etwa wie ein Dienstmädchen aus wo gerade Gemüse für die Herrin einkaufen ist oder doch eher wie eine Postbotin, welche den ganzen Tag nur darauf wartet deine Nachrichten zu übermitteln?“/ Aka war sich sicher, dass diese Frau sich alleine wehren könnte, aber anscheinend waren ihre Hände gefesselt. Es war wieder Zeit für Aka seine Gegner etwas weiter zurück zu drängen. Er schwang sein Schwert herum und ging dabei einen Schritt vor, bei seiner Drehung spürte er wie die Spitze der Masamune über die Mauer hinter ihm kratzte. Der Schlag ging gezielt daneben, die Wache sollte sich nur etwas von seiner Gefangenen entfernen, bei seinem zweiten Waffenschwung drehte Akataja seine Klinge, so dass der stumpfe Rücken der Klinge von oben auf den Helm der Wache landete. Die Wucht des Schlages war hart genug um die Wache in Ohnmacht zu schicken. Akatajas Manöver war da noch nicht vorbei, mit einer dritten Drehung brachte er seine Klinge hinter die Frau mit dem roten Kopftuch und zog sie mit dem Schwertrücken zu sich und drehte sie so, dass die Klinge vor der Handwerkerin war und knapp unter ihrem Kinn verlief. Sie waren sich so nahe, das die junge Frau wohl spüren konnte wie sehr Aka außer Atem war, er sprach zu ihr, während jeder andere vermutlich daran dachte, das der verrückte Anführer der Harlekins, sich eine Geisel genommen hatte „ihr befindet euch in großer Gefahr… auch wenn ihr meine Hilfe nicht braucht, so rate ich euch dazu sie anzunehmen. Flieht durch die Gassen zur Kirche, dort seid ihr vorerst sicher… andernfalls, wenn ihr hier bleibt, werdet ihr gefasst und wahrscheinlich gefoltert.“ Akataja sprach hier Vermutungen aus, er hatte nicht viel Zeit nachzudenken, aber wenn er mit dieser Aktion mehr als nur eine Person vor dem Glüheisen retten konnte, war es ihm nur recht. Der Blick der unbekannten Frau, die ihren Werkzeuggürtel so trug, wie ihn erfahrene Handwerker trugen, schien Akataja etwas entgeistert, vielleicht weil alles so schnell ging, vielleicht war sie einfach nur verwirrt oder wieder zornig, darüber konnte Akataja nicht nachdenken „Ihr werdet dort“ /hoffentlich!!/ „auf zwei Männer treffen, einer mit einem Gewehr, der andere mit wildem zerzaustem Haar, sie werden“ /hoffentlich!!/ „eine rothaarige Frau bei sich haben… wenn ihr sie trefft, sagt ihnen bitte das Akataja ihnen dankbar ist.“ Noch bevor sie irgendwas entgegen konnte schob er sie zu der Gasse, mit einem weitem Schwertstreich der Masamune schaffte er so viel Platz zwischen ihr und den Soldaten, das sie einen guten Vorsprung trotz ihrer Fesseln aufbauen können sollte /vermutlich bleibe die Wachen eh wegen mir hier… hoffentlich./ Im Augenwinkel sah Aka dann wie sich wieder drei Soldaten zur Tür des Justizpalastes vorwagen wollten , er rannte ihnen mit einem Kampfschrei entgegen.

Frollo erkannte die Situation auf einen Blick besser, als alle seine Untergebenen, er wusste ganz genau, dass dieser Mann auf keinen Fall der gesuchte Anführer war. Frollo war sich sicher, dass es der Harlekin sein musste, der von der Bühne und vor Ark geflüchtet war, zudem erkannte er den Schwertkämpfer hier wieder, er war damals dabei als Ark diese Diebe gestellt hatte.
Dieser Mann hier gab jedoch eine ähnlich faszinierende Show ab, wie der Harlekin. Die Stadtbewohner waren so fasziniert, das sie vergaßen weg zu laufen und die Stadtwachen waren so verdutzt, das sie nicht mal darauf kamen ihre Gewehre nach zu laden. Dieser Mann mit dem Schwert, war für Frollo der ideale silberhaarige Sündenbock. Der Richter sah wie der Schwertkämpfer die Wachen durch seine abnorm lange Waffe in Schach hielt, er sah wie der silberhaarige Sündenbock die kleine Treppe zum Eingang des Palastes hochlief und gleich wieder mit einem Waffenschwung hinunter sprang. Dieser Angriff ließ die Leute erstaunt zurück treten und man hörte überraschte und anerkennende Laute im Publikum. Wieso auch nicht? Als der Schwertkämpfer aufstieg zog er seine langen Haare und den schwarzen Mantle hinter sich her wie ein Vogel, der zum Sturzflug nach unten ansetzte, mit einem Kampfschrei, der tatsächlich irgendwie an einen Falken erinnerte und dazu noch dieses blasse längliche Gesicht, das mit den spitzen Zügen irgendwie an einen Vogel erinnerte. Die Wucht des Schlages reichte aus um zwei der jungen Soldaten zu Boden zu schlagen, den dritten riss es nur das Schwert aus der Hand und ritzte seine Nasenspitze etwas an, der Schock hatte jedoch gereicht um auch den dritten Soldaten umkippen zu lassen.
Frollo hatte die ganze Zeit über keine Bedenken, er sah wie erschöpft der Schwertkämpfer bereits war, wie schwer ihm das Atmen fiel. Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis Vengard hinter dem fremden Schwertkämpfer aus der Tür kommen würde um ihn einfach zu überwältigen.
Dem Richter kam da aber eine bessere Idee.

Akataja schwanden schon langsam die Sinne, der letzte Angriff war effektiv, aber hatte ihm viel Kraft gekostet, zum Glück bekam er eine kleine Atempause, als die Stimme des Richters ertönte und alle Wache nur noch ihm zuhörten „Schluss damit! Das hier führt zu nichts, es ist sinnlos das Leben so vieler guter frommer Soldaten zu riskieren.“ Wie gut er heucheln konnte, selbst Akataja hätte ihm beinahe geglaubt, dass es dem Richter um das Leben seiner Männer ging. Aka nutzte jede Sekunde die der Richter ihm verschaffte, er musste erst mal wieder tief ein und ausatmen, die Schmerzen in seinen Muskeln wurden dabei größer, aber die Schmerzen in seiner Seite und seiner Lunge, nahmen ab /halte nur deine Reden… alter Mann… du hast verloren… so oder so./ er griff die Masamuen etwas fester. Der Richter sprach dann „es braucht doch nur einen einzigen guten Mann, einen einzigen talentierten gläubigen Kämpfer um diesen Sünder hier vorn, seiner Bestimmung zu zuführen.“ Er blickte zurück und rief den einzigen Namen, den Akataja in dieser Stadt wirklich kannte, die einzige Person, gegen die er wirklich nicht kämpfen wollte „Ark! Komm her und beweise diesen Leuten, dass du dich gegen das Böse dieser Welt stellst! Zeig ihnen, wie wir mit Mördern und Dieben umgehen!“ Akataja ließ dabei seine Waffe erst etwas sinken, hob sie dann aber wieder /im Einzelkampf gegen ihn, werde ich mehr Zeit herausholen können, als wenn es hier so weitergeht… bitte verzeih mir Ark./ Akataja wusste nicht, ob die Erfahrung, die er in seinem Bisherigen Leben in realen kämpfen gesammelt hatte, ihm in seinem Momentanen Zustand den Sieg gegen jemanden wie Ark bringen könnte, aber es würde reichen den Kampf lang zu ziehen, er musste nicht gewinnen, er musste nur Zeit herausschlagen.
 

Ark

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Ark hielt sich den Bauch, versuchte jauchzend nach Atem zu ringen, auch wenn er noch einige Kleinigkeiten aus seiner direkten Umwelt wahrnahm. Er merkte sehr wohl, dass die Frau… Yukiko, so hieß sie, glaubte er, gerade ihn vor einem gespaltenen Schädel bewahrt hatte, das war auch der Grund, weswegen er sich nun mehrfach die Brust schlug, um wieder zu Atem zu kommen.
Jedoch dauerte es noch etwas, bis er in der Lage war aufzustehen und nun zeigte sich ein vollkommen anderes Bild. Soldaten überfüllten den Platz nahmen Leute fest und gingen dabei nicht behutsam um. Den Speer als Stütze benutzend suchte Ark jemanden, den er fragen kann, was hier denn los sei.
„Ark!“ Gringoire kam hervor… woher auch immer, aber gerade war alles so unübersichtlich, dass der Mönch nicht sagen konnte, wo wer gerade war. Aber Gringoire schien leicht beunruhigt zu sein: „Jetzt heißt es keinen Fehler zu machen, der Richter will dich sofort sprechen und ich bitte dich: Keine Fragen!“ Auch wenn Ark den Grund nicht ergründen konnte, merkte er sehr wohl, dass sein Freund besorgt war.
Also nickte er nur, während er mit den Augen die Menge absuchte. „Halt, ich habe Frau und Kinder!“ Jemand jammerte, während er auf den Boden gedrückt wurde und die Handschellen angelegt bekam. „Ich bin unschuldig!“ Es gab überall Geschreie und Flehen, irgendwie lief hier etwas falsch… und dann erblickte Ark den Richter, der gerade ein dünnes Lächeln aufsetzte. Mit langsamen Schritten näherte sich der Junge ihm, inzwischen war er wieder zu Atem gekommen und konnte auf seine Stütze verzichten.
„Ah, da bist du ja, Ark.“ Er ließ eine Hand wandern, als würde er auf alles gleichzeitig zeigen wollen: „Nun ist alles unter Kontrolle.“
„Was soll das?“ Gringoires Rat in den Wind schlagend, platzte es aus dem Jungen heraus: „Wieso werden die Menschen so behandelt?! … Euer Hochwürden…“ Das letzte setzte er mit bedrückter Stimme hinzu, vollkommen verwirrt und ohne Überzeugung.
„Sie haben es sich selbst zu verschulden…“ Frollo wirkte traurig, unheimlich traurig: „Um die Diebe zu fangen und zwar alle, auch die versteckten, müssen wir alle untersuchen, weswegen es notwendig ist, dass wir alle vorerst gefangen nehmen. Jedoch sind die Menschen verwirrt, anstatt diese Wahrheit zu sehen, sind sie so ängstlich, dass sie sich anfangen zu wehren, anstatt auf den Verstand zu hören, sie sind für Argumente nicht mehr zugänglich. Sollen wir sie entkommen lassen? Oder sollen unsere gläubigen Wächter sich bei dem Versuch verletzen, sie gewaltlos festzunehmen, jetzt wo wir es mit Dieben und Mördern zu tun haben? Ich tue nur das Beste für die Stadt, genau wie unsere Soldaten und genau wie du. Du bist jung und magst Zweifel an der Rechtmäßigkeit haben, jedoch müssen wir unsere Augen auf das größere Ziel setzen!“
Das… das hörte sich ähnlich wie das an, was einmal Meister Darion gesagt hatte… In einem Kampf musst du dich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, aber außerhalb? Da ist es wichtig, sich einen höheren Blickwinkel zu verschaffen, dir zu vergegenwärtigen was du erreichen musst und was dazu nötig ist, um es zu erreichen. Wenn du blind einfach nur nach Vorne gehst, dann wirst du nicht die Gefahren an den Flanken sehen, sie werden dich und andere bluten lassen, dir die Kraft rauben und die Konzentration. Sobald du aber anfängst, einen weiteren Blickwinkel anzunehmen, so kannst du dir auch überlegen, wie du die Gefahren meiden kannst und manchmal wirst du erwägen müssen, ob es das wert ist. Und erst wenn es zum Konflikt kommt, solltest du dich dann nur auf diesen Konzentrieren, ihn lösen und wieder zurück zur größeren Perspektive wechseln. Analysieren, erwägen, lösen.
Frollo war der Erfahrenere und er hatte Recht, es klang absolut logisch. Aber es gefiel Ark nicht… Vielleicht muss man manchmal Dinge tun, die einem nicht gefallen um Dinge zu verhindern, die nicht passieren können… Ark fasste einen Entschluss: „Was soll ich tun?“

Ark hatte wieder seine Schärpe um und schritt hinten im Konvoi, er sollte den Rücken abdecken. Sie waren auf den Weg zum Justizpalast, wo die Leute erst einmal eingesperrt werden sollen, dann nach ihrer Unschuld befragt werden und wenn sie es auch waren, anschließend wieder gehen konnten. Es würde ein sehr aufwändiger Prozess sein, die wenigen Diebe unter all den Menschen zu finden, aber zumindest würde es gründlich gemacht werden und dann könnte der Rest einfach ihrer Arbeit weiter nachgehen.
Die meisten hatten sich weit genug beruhigt, dass sie sich wortlos führen ließen, wahrscheinlich hatten auch sie verstanden, dass der Richter ihnen nicht vorsätzlich etwas antun wollte, sondern nur keine andere Möglichkeit hatte, um die Diebe effektiv zu finden. Immerhin sollte sowohl das Gestohlene, als auch die Verbrecher gefunden werden.
Einige jedoch beklagten sich immer noch, auch wenn Ark sehr wohl wusste, dass nicht jeder in einem Kloster ausgebildet worden ist, war es ihm weiterhin unverständlich, wieso manche Männer weinten, sie würden so grob angefasst werden. Ob das nur im South Blue so ist? Immerhin hatte er im North Blue nie jemanden sich wegen so einer Kleinigkeit beschweren sehen… Andererseits kenne ich den North Blue kaum.
Er hoffte im Grunde, dass alles möglichst schnell zu Ende war, sodass wieder die Stadt aufatmen konnte, auch wenn ihn bei dieser Menge an Menschen erst wieder bewusst wurde, wie riesig so eine Stadt ist.
Unerwartet stieß Ark mit seinem Vordermann zusammen, er musste mehrere Male blinzeln, bis er sich dessen bewusst wurde und machte einen kleinen Satz nach hinten: „Was ist los?“
Ein Soldat klärte ihn schnell auf: „Vor dem Justizpalast wurde der Anführer gestellt, aber er wehrt sich mit Klauen und Zähnen!“
Der Mönch begann nachzudenken. „Nur er alleine?“
„So ist es.“
„Minimalwache für die Gefangenen, der Rest geht in einem kleinen Bogen zu den Flanken des Palastes und sichert die Gassen, wenn er alleine ist, sind seine Untergebenen entweder im Palast oder auf der Flucht, schickt jemanden zu den Eingängen.“ Er war momentan für die Wachen verantwortlich und so weit konnte jeder denken. Währenddessen schritt er weiter nach vorne und sagte den Gefangenen in beruhigender Stimme: „Keine Sorge, wenn ihr kooperativ seid, seid ihr schnell wieder Zuhause. Macht uns bitte keinen Ärger, wir tun nur unsere Pflicht und wollen euch nicht absichtlich wehtun.“ Dann wandte er sich an einen Soldaten: „Ich gehe zum Richter, ihr folgt mir in zwei Minuten mit den Gefangenen, ihr braucht aber euch nicht zu beeilen.“ Er hatte nicht vor, länger als zwei Minuten für den Anführer zu brauchen, da er diesmal vorbereitet war. Zumindest geistig.
Dann kam er vorne an: „Ehrwürden, ich habe vom Kampf gehört.“ Sie waren gleich da, nur noch eine Abbiegung. Der vordere Teil des Zuges konnte den Kampf schon sehen, Frollo koordinierte die Soldaten seiner Umgebung selbst. „Gut dass du da bist, Ark. Gleich werde ich mir das Geschehen selbst anschauen, ich habe schon Soldaten zum Kirchplatz geschickt.“
„Wieso das?“ Das erschien vollkommen überflüssig.
Frollo setzte ein Lächeln auf, aber irgendwie… Ark konnte es nicht wirklich beschreiben, auf jeden Fall sah er nicht fröhlich aus, auch wenn es ein schönes Lächeln war: „Weil es die Ungläubigen nur dann dorthin verschlägt, wenn sie gesündigt haben, aber dann ohne zu Zögern.“ Auch wenn der Mönch nicht genau wusste, worum es ging, schien der Richter genau zu wissen, was zu tun sei. „Dich brauche ich gleich für diesen Sünder, der sich der Gerechtigkeit in den Weg stellt! Halte dich außer Sicht und komme, wenn ich dich rufe.“

Ark hielt sich bereit und flüsterte noch etwas mit zwei Soldaten, denen er einen wichtigen Auftrag erteilte. Sie nickten ihm zu und dann kam es: „Ark! Komm her und beweise diesen Leuten, dass du dich gegen das Böse dieser Welt stellst! Zeig ihnen, wie wir mit Mördern und Dieben umgehen!“ Ark schritt nach vorn und sah…
Akataja? Pure Verwunderung war auf seinem Gesicht zu sehen. Soll etwa Akataja der Anführer sein? Das ergibt doch… Andererseits… Akataja wurde letztens von andern Dieben gefangen genommen… Konkurrenz? Jedoch hatte er sehr viel Sympathie für sie gezeigt… Heute wollte er die Kirche verlassen, pünktlich zum Fest und jetzt steht er hier und kämpft gegen die Soldaten… Und es gab sowieso schon vorher gewisse Zweifel, er schien irgendwie gesucht worden zu sein. In gewisser Weise passte das alles zusammen.
Der Zweifel verschwand und in den Gesichtszügen kam Ruhe. Er stellte sich seitlich hin, schob den linken Fuß nach vorn, während die Speerspitze sich auf den Silberhaarigen richtete. In seiner Stimme schwang absolutes Selbstbewusstsein mit: „Wenn du dich jetzt ergibst, dann wird es einen fairen Prozess geben.“ Er war in keiner Lage mehr, einen ernsthaften Kampf zu liefern, er war verschwitzt, atmete schwer und ein leichtes Zittern war an der Klinge zu sehen, er hatte Probleme die schwere Waffe ruhig zu halten. Ark wiederum war noch recht fit, er hatte sich gegen den Maskenmann aufgewärmt und auch wenn er selbst da einiges an Kraft gebraucht hatte, war er deutlich erholter als das Silberhaar.
„Was für ein Ergebnis wird es denn schon sein? Ich bin ein Mörder und ein Dieb.“
Ark schloss kurz die Augen: „Dann wird es Zeit, dass du dich deinen Taten stellst!“ Ark bewegte nur das rechte Bein, öffnete die Augen, visierte das Ziel an, setzte den Fuß nach vorn und ließ die volle Länge der Waffe sich entfalten: Sturmstoß!
Bei der Technik wurde einer der vielen Vorteile eines Speers klar: Die Reichweite! Mit diesem Angriff konnte man jemanden durchbohren, der zuvor noch drei Meter vor dir stand, jedoch war Metall auf Metall zu hören, als die lange Klinge Akatajas die Spitze traf.
Ark setzte nach vorn, griff wieder mit der linken Hand an den Schaft, sodass sich die beide Hände nun spiegelverkehrt am Holz befanden und riss die Waffe nach innen, in der Bemühung den Großen durch diesen Hebel wegzuschieben. Zu fest!
Bevor Schaden am Speer entstehen konnte, sprang Ark zur Seite, um dem ganzen den Druck zu nehmen, sprang ein weiteres Mal, um dem heransausendem Schwert zu entkommen. Beide setzten auf Reichweite, aber man das Daikatana sah ziemlich scharf aus, wahrscheinlich würde es mit einigen Schlägen den Speerschaft spalten, auch wenn Ark die Erstwucht umleiten würde.
Arks rechte Hand glitt nach oben, die linke setzte unten am Holzende um, die rechte Hand rollte leicht, während die linke anfing zu rütteln, er musste nur genug Kraft aufbauen um… Amoklauf!Eine schnelle Folge an Stößen sollte Akataja wegbewegen. So stur! Er bewegte sich kein Stück, sondern versuchte die Klinge so zu bewegen, um möglichst viel Angriffsfläche zu verdecken. Aber! Ark brach ab und drehte die rechte Hand am Schaft. Ein kühnes Manöver, jedoch waren seine Bemühungen auf genau diesen Moment gerichtet gewesen, er hatte den Großen immer weiter Kraft abverlangt, um dies zu tun. Das was die meisten Menschen vergessen ist… Er drehte die Hüfte, setzte das linke Bein nach vorn: ...dass ein Speer zwei Seiten hat! Er ließ das stumpfe Ende direkt von unten in den „Ring“ den Akatajas Arme ergeben reinsausen, schlug voller Wucht auf das rechte Handgelenk, riss weiter, sodass die nun taube Hand das Schwert loslassen musste und schaffte es am linken Kinn einen deutlich schwächeren Zweittreffer zu landen. „JETZT!“ Während Ark das schrie, sauste das stumpfe Ende wieder nach unten, um diesmal Akatajas zweites Handgelenk zu beschädigen und anschließend sein Schwert unter Kontrolle zu halten.
Dann kamen von zwei Seiten Seile als Lassos, die sich um den Krieger legten und ihn damit fesselten. Sie wurden von mehreren Männern straff gezogen und danach war es ein leichtes für die Soldaten, ihn zu entwaffnen und zu überwältigen.

Die Soldaten die Frollo zum Kirchplatz geschickt hatte, hatten kein Problem, die junge Frau mit dem Kopftuch aufzugreifen. Sie und einige andere, die die Gelegenheit genutzt hatten um zu fliehen, wurden grob und ohne Mitleid so weit gezüchtigt, dass sie brav und anstandslos mitkamen, während einer Frollo Bericht erstatten würde.

In den dunklen Kerkern des Palastes selbst erschrak der junge Mann nicht umsonst, denn was er im Spiegel sah, hätte die meisten Leute aus der Bahn geworfen. Die Mündung eines Gewehrs brachte ziemlich jeden dazu, erst einmal die Klappe zu halten.
Es waren zwölf Soldaten, die die Treppen wie Irre heruntergehastet kamen, nur um dann jeden Raum heimlich zu inspizieren, um im Fall der Fälle sofort diesen zu sichern. Es war ein Glücksfall, dass sie auf jenen Arzt gestoßen sind, der bei ihrem Anblick unaufgefordert alles erzählt hatte. „Ein Mann mit violetter Maske, Kinnbart und Ohrring. Genau das muss er sein. Also… wenn ihr freiwillig mitkommt, wird keine einzige Kugel fliegen.“


Für Ark war der Kampf in dem Moment vorbei gewesen, wo er den Befehl dazu gab, die Lassos auszuwerfen, so ähnlich wie er damals mit seinen Mitschülern Tiere gefangen hatte. Denn er hätte genauso gut Akataja den Kehlkopf zertrümmern können, aber er wollte niemanden töten, wenn es anders ging. Und Akataja musste vor ein Gericht.
Doch bevor dieser geknebelt wurde, kam noch ein letzter Satz heraus: „Du suchst doch jemanden, oder? Die einzige Person die es wissen wird, ist die Rote Lala, sie *hrmpf*“ Dann wurde ihm ein Stoffballen in den Mund gesteckt.
Der Mönch war einen Moment lang wirklich versucht, spürte aber eine Hand auf seinem Schulterschutz. „Gut gemacht, Ark. Die Gerechtigkeit hat gesiegt. Ich bin sicher, dass Eru stolz auf dich wäre. Ich habe gerade die Berichte erhalten, alles ist nun unter Kontrolle: Wir haben ihn“ damit zeigte er auf Akataja „und auch den Mann mit der Maske haben wir nun in Gewahrsam, er hat uns die Mühe erspart und ist selbst in den Palast gekommen.“
Ja, die Berichte kamen. Eine vermeintliche Komplizin Akatajas wurde in den Gassen gefasst, er hatte ihr kurz zuvor zur Flucht verholfen, jedoch wurde sie aufgegriffen, im Justizpalast hatte man den Mann mit der violetten Maske, den Spitzbart und dem Ohrring gefasst, zusammen mit einem weiteren Komplizen. Frollo befahl, diese vier in eine Spezialzelle zu sperren, damit er sie später verhören kann.
„Es gab einige Abstriche, insgesamt ist aber alles in der Stadt ruhig geworden. Und schon bald werden wir wissen, wo der Rest der Bande ist und sie ausmerzen! Ark, ruh’ dich aus, aber bleib auf Abruf im Justizpalast.“ Mit diesen Worten ging Frollo die Treppen zu seinem Arbeitszimmer herauf, er hatte inzwischen alles an- oder weitergeleitet.
Ark selbst sah Akataja ein letztes Mal zu, wie er den Kerker heruntergebracht wurde. Dann ließ er den Kopf hängen. Es gefällt mir nicht… aber der Blick auf das größere Bild… Es war wie ein stummes Gebet.
Dann schüttelte er den Kopf heftig und schritt zu den Küchen, dort würde er sich erst einmal etwas kochen, er hatte immer noch statt seiner Onigiri den Gewinnerglibber, und dabei wird er den Kopf wieder frei bekommen!
 
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Nachdem der Arzt ihnen eine ziemlich genaue Wegbeschreibung geliefert hatte mussten Tanith und Beubo nur noch eben dieser Beschreibung folgen und würde sicherlich bald ihr Ziel erreichen, diese ominöse rothaarige Frau. Während sie durch die Gänge huschten rechtfertigte sein Kamerad sich dafür dass er den Alten unbehelligt hatte gehen lassen. Der Schütze wusste nicht was Beubo dachte was er mit dem Arzt vor gehabt hatte, aber es wäre doch sicher keine schlechte Idee gewesen den Mann zu fesseln und zu knebeln, gefunden hätte ihn garantiert jemand und dass sicher schneller als den beiden Eindringlingen lieb sein konnte.
Als sie eine weitere Kammer betraten erschrak Beubo sich, was dazu führte dass Tanith sein Gewehr sofort hochriss und versuchte zu zielen, allerdings was das was den jungen Mann erschreckt hatte lediglich sein eigenes Spiegelbild. Als die Frage im Raum stand wieso der Schütze bisher Nichts zum Aussehen seines Begleiters gesagt hatte zog er eine Augenbraue nach oben und schaute ihn skeptisch an. Er ließ sich einige Sekunden Zeit und musterte Beubo ausgiebig, zumindest tat er so als würde er das tun, eigentlich wusste er ja genau wie sein Gegenüber aussah.
Er wollte gerade eine Antwort formulieren als er das klicken eines Steinschlosses hörte, wenige Augenblicke später hörte er das charakteristische klicken mindestens eines halben Dutzends weiterer Steinschlossmechanismen. Er drehte sich langsam um und schaute einer mindestens zweistelligen Zahl Soldaten entgegen. Langsam lies er sein Gewehr sinken, als Beubo die Männer ebenfalls entdeckte und sich daraufhin ein weiteres mal, diesmal natürlich zu recht, erschreckte.
Tanith stellte die Schulterstütze der last Sound auf den Boden und hielt das Gewehr nur noch am Lauf fest. Einer der Soldaten forderte sie auf freiwillig mitzukommen und deutete an dass, wenn sie seiner Anweisung folgten, kein Schuss fallen würde. Nach einigen Augenblicken Stille drehte Tanith den Kopf zu Beubo. "Da siehst du was man davon hat wenn man Zeugen einfach laufen lässt, wir hätten ihn zumindest knebeln und fesseln können. Und zu deinem Aussehen hab einfach deswegen nichts gesagt weil du eigentlich immer aussiehst wie ein Penner." Nach einem langen Seufzer drehte der Schütze sich wieder zu den Soldaten um deutete auf ihre Gewehre und schaute sie ernst an. "Jungs, ihr wisst schon dass ungezielte Schüsse in einem derart kleinen Raum Querschlägern führen würden? Selbst wenn ihr uns trefft würden die Kugel unsere Körper vermutlich durchschlagen und ebenfalls zu Querschlägern werden. Ich tippe mal dass es mindestens die Hälfte von euch auch erwischt wenn ihr abdrückt." Er ging ganz langsam in die Knie legte die last Sound beinahe schon zärtlich auf den Boden, holte dann, ebenfalls sehr langsam und vorsichtig, seine zwei Pistolen hervor und legte sie neben das Gewehr. Dann richtete der Schütze sich wieder auf, machte einen Schritt zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Ich hab aber keine Lust heute abgeknallt zu werden, selbst wenn dabei wesentlich mehr von euch abkratzen."
Als die Soldaten die beiden Eindringlinge gefesselt hatten und sie abführten, schaute Tanith zu Beubo und setze einen ernsten Blick auf. "Wenn ich je die Gelegenheit kriege trete ihr dir dermaßen in den Hintern dass du den Geschmack von Stiefelleder im Mund hast, das verspreche ich dir." Einer der Soldaten kicherte, fing sich aber sofort den strafenden Blick seines Vorgesetzten ein. "Ruhe! Spätestens in ein oder zwei Tagen vergehen dir schon deine Witzchen." Tanith knirsche mit den Zähnen. "Arschloch" Wieder kicherten einige Soldaten, diesmal folgte jedoch keine Standpauke durch den Führer der Einheit.
Einige Minuten später fanden die beiden Männer sich, noch immer mit gefesselten Händen, in eine Zelle wieder. Der Boden war mit Stroh ausgelegt das an einigen stellen seltsame, ziemlich dunkle Klumpen bildete. An den Wänden hingen massive Metallringe für mindestens ein halbes Dutzend Leute, offensichtlich waren sie mit ihren Handfesseln noch ganz gut davon gekommen. Wenn auch nur die Hälfte der dunklen Strohklumpen wirklich von Blut stammten stand ihnen noch eine harte Zeit bevor. Das klappernde Geräusch von schwer gepanzerten Metallstiefeln verkündete dass jemand die Treppe nach unten kam und wenn Tanith sich nicht täuschte waren es gleich mehrere Wachen. Er drehte den Kopf zu Beubo und schaute ihn ernst an. "Ich glaube wir bekommen Besuch."
 
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Die Handwerkerin wurde von dem Soldaten vor sich her geschoben, sich gegen ihn wehren hätte mit gefesselten Händen recht wenig Sinn gehabt und so ließ sie es für das Erste über sich ergehen. Jedoch stoppte die Wache plötzlich auf ihrem Weg und als Yuki mit einem leicht irritierten Blick nach hinten zu ihr sehen wollte, versteckte sich der sogenannte Stolz der Stadt hinter ihr. Erst als sich ihr Blick wieder nach vorne richtete wurde ihr bewusst warum sich die Wache versteckte. Das war dieser seltsame Kerl, der ihren Stand kaputt gehauen hatte, heute hatte die Frau einfach echt kein Glück. Besagter Mann setzte ihre Wache außer Gefecht und ehe es sich die Frau versah wurde sie näher zu ihm herangezogen und stand nun ganz nah mit ihrem Rücken zu ihm gerichtet, die Klinge unter ihrem Kinn. Natürlich lauschte sie seinen Worten und fragte sich jedoch gleichzeitig wie blöd man sein konnte. Yuki war noch nicht lange in der jetzigen Situation und trotzdem wäre es für den Langhaarigen um einiges Klüger sich selbst aus der Affäre ziehen zu wollen als irgendwelche andere Personen die er noch nicht einmal kannte.
Was er jedoch dann sagte verwunderte die Frau erst recht, hatte er immer noch nicht dazu gelernt? Er sagte dass sie zwei Männer treffen würde einer mit einem Gewehr und einer mit zerzausten Haaren und sie solle ihnen den Dank von Akataja ausrichten. Doch bevor sie ihm alles was ihr gerade durch den Kopf ging an den Kopf hätte werfen können wurde sie in eine Richtung geschubst und konnte gerade noch das Gleichgewicht halten. “Der Kerl wird es nie verstehen das ich kein Postbote bin oder! Ein Typ mit Gewehr und einer mit zerzausten Haaren. Meint der Tanith und seinen Gefährten?“ Sie erinnerte sich an diesem Typ der ihr den Zettel per Luftnagel oder wie man es nennen wollte geschickt hatte und die Beschreibung passte. Den Namen wusste sie noch von dem Zettel welcher immer noch in ihrer Hosentasche war. Doch sie wollte keine Zeit damit verschwenden darüber nachzudenken. Sie konnte hier weg auch wenn es mit Handschellen blöd war, sie war Akataja nichts schuldig und hat ihn um nichts gebeten. Das war sein Problem nicht ihres.
Wie könnte es denn auch anders kommen, auch hier sollte ihr kein Glück gewährt sein. Ein paar vereinzelte versuchten über den gleichen Weg wie sie, dem Ganzen zu entfliehen, jedoch wurden alle von neuen Soldaten aufgegriffen. Einen erneuten Versuch wollte die Shinin unternehmen und sich aus dem Griff zu befreien doch daraufhin stand schon ein zweiter bei ihr und sie musste einen brutalen Magenschlag einstecken. “der hat getroffen….. verdammt!“ Natürlich wurde Sie und die anderen wieder zurück gebracht, jedem der sich wehrte erging es so wie der Frau.
Gerade als die Zimmerfrau in den Palast geschoben wurde, konnte sie noch sehen wie der Blondschopf dem sie zuvor geholfen hatte in der Küche verschwand, sie wurde jedoch auf eine ganz andere Tür zugeschoben und Treppen hinab geführt.
Nach einer kleinen Weile stießen andere Wachen hinzu und fragten die Wachen die bei ihr waren. „Ist das die Komplizin?“ Hatte sie sich gerade verhört oder wurde sie mit einer Person verwechselt? Das waren die einzigen zwei logischen Erklärungen oder? „Ja das ist sie.“ Kam auch schon die Antwort von einem hinter ihr. „Wir bringen sie in ihre Zelle, wir haben auch gerade den Kumpanen reingebracht.“ Schon ergriffen zwei neue Paar Hände ihren Oberarm und schleiften sie in eine Richtung. „Moment mal! Ich soll eine Komplizin sein??? KOMPLIZIN von WEM denn?“ ja sie war aufgebracht, es reicht doch eigentlich schon das sie unschuldig hier drin war jetzt sollte sie auch noch eine Komplizin sein? „Halt den Mund abstreiten bringt nichts wir wissen die Wahrheit schon und du wirst sie uns auch bald ganz von alleine bestätigen!“ Die Soldaten blieben stehen und zwangen Yuki somit auch stehen zu bleiben. Sie standen vor eine großen stabilen Tür, es war einfach zu erraten dass dies ihre Zelle war. „Nimm ihr den Gürtel ab und dann nichts wie rein mit ihr!“ den Gürtel? Nicht ihr Werkzeug. „NEIN!“ schrie sie schon beinahe und wollte sich wehren, es brachte ihr jedoch nichts außer einem weiteren Schlag in den Magen damit sie endlich Ruhe geben würde. Für ein paar Sekunden blieb der Frau die Luft weg, die Zeit wurde ausgenutzt ihr Gürtel war weg, die Tür wurde geöffnet und im nächsten Moment wurde sie auch schon hinein gestoßen wo sie erneut unsanft auf dem Boden landete. Kaum gelandet richtete sie ihren Oberkörper wieder auf und schrie der inzwischen schon wieder verschlossenen Tür entgegen „VERDAMMT NOCH MAL! SEIT IHR IDIOTEN EIGENTLICH ZU BLÖD UM DIE RICHTIGEN EINZUSPERREN…..hätte ich diesem bescheuerten Blondschopf nicht geholfen wäre ich längst weg“ Doch draußen konnte man nur sich entfernende Schritte hören nachdem die Tür genügend verriegelt war.
Sie musste erst einmal tief ein und ausatmen bevor sie sich in dem Raum umblickte und die drei Personen musterte, die mit ihr im Raum waren. Tanith und der andere saßen da und ebenso Akataja, zumindest vermutete sie dass die zwei so hießen ganz genau wusste sie es auch nicht. Aber jetzt ging ihr ein Licht auf. Weil dieser Idiot ihr zur Flucht verholfen hatte, behauptete man jetzt dass sie seine Komplizin wäre, er musste wohl kurz vor ihr hier rein gebracht worden sein. „Es hätte mir klar sein müssen. Sag mal macht es dir eigentlich spaß mir das Leben schwer zu machen?!?! Erst das beim Aufbau und jetzt wird behauptet, dass ich deine Komplizin wäre bei was auch immer!!!“ Ja Yuki war sauer, jedoch schrie sie nicht herum so dass es selbst die Personen vor der Tür hätten hören können. „Außerdem bin ich immer noch NICHT dein Postbote. Man auf dieses wiedersehen hätte ich echt gern bei euch allen verzichtet.“ Der letzte Satz ging eher an die Frau selbst als an die anderen. Da war sie ja in etwas gelandet und ein Ausweg zu finden dürfte ziemlich schwierig sein von hier. Aber sie war unschuldig, das würde doch sicher noch heraus kommen oder?!
Vor der Zelle wurde inzwischen mehrere andere Personen vorbeigeführt und in ihre Zellen gebracht und bald waren auch schon alle Gefangenen versorgt. Wobei die Zellen meist mit mehr als nur vier Personen besetzt waren. Aber die anderen hatten ja auch keine Spezialzelle bekommen.

Die Zirkusartigen Menschen die in den Palast eingedrungen waren, bekamen gerade noch rechtzeitig mit, dass beinahe alle Soldaten inzwischen hier waren und flüchteten, nachdem sie alles eingepackt hatten wieder durch das Fenster, wo sie sich an dem improvisierten Seil hinab ließen. Dann hieß es für sie die Beine in die Hand zu nehmen und zu flüchten. Sie waren kaum aus dem Sichtfeld von dem Fenster verschwunden da betrat Frollo seine Gemächer, zu erst erschien ihm alles normal doch dann entdeckte er das Ende mit dem Knoten bei seinem Fenster. Langsam schritt er darauf zu und Blickte hinunter. Jetzt war er auf Alarm bereitschaft, er musste ganz schnell schauen ob noch alles hier war ob noch Personen die nicht dazu befugt waren Frei durch das Gebäude liefen oder ob sonst irgendetwas nicht stimmte.
 
B

Beubo

Guest
“Ich glaube, wir bekommen Besuch.”, murmelte Tanith mit zusammengebissenen Zähnen und kaum waren dem Schützen diese Worte von den Lippen gerollt, öffnete man auch schon wieder von außen die knarrende Zellentür. Im Gegenlicht der im Flur angeschlagenen altertümlichen Fackeln konnte Beubo lediglich die schattenartigen Siluetten von drei Männern erkennen, denn er wurde von dem plötzlichen Hell geblendet - allerdings war sich Beauregard sicher, dass es sich bei mindestens demjenigen von ihnen um einen Gefangenen handeln musste, der zwar nicht unnötig ruppig aber dennoch mit Gewalt hinein in den Kerkerraum zu Beubo und Tanith gestoßen wurde. Kaum war der Verhaftete über die Türschwelle befördert worden, schloss man die massive Holztüre wieder und sperrte von außen mehrere Male sorgfältig ab…
Als sich Beubos Augen schließlich an die nun wieder vorherrschende halbdunkle Atmosphäre gewöhnt hatten, erkannte er schließlich, dass es sich bei ihrem neuen Zellengenossen um den mysteriösen Akataja handelte! Seine Arme waren ihm auf den Rücken gebunden worden, ein Schicksal. Dass Tanith und Beubo bisher aus irgend einem Grund erspart geblieben war - wahrscheinlich stuften die Soldaten die beiden Weggefährten als lange nicht so gefährlich ein, wie sie es offensichtlich mit Akataja taten. Der Kämpfer musste den Leuten da draußen folglich eine große Show geliefert haben und Beauregard wusste, ohne Akataja jemals in Aktion gesehen zu haben, dass wohl er ein wahrlich großartiger Krieger sein musste… Nur leider war sein Plan irgendwie in die Hose gegangen, denn jetzt saßen er, Tanith und Beubo selbst in einem Kerker des Justizpalastes ein, anstatt jemanden daraus zu befreien!? “Akataja, geht es dir gut?”, erkundigte sich Beubo bei dem Mann und eilte zu ihm. Das Ziel des Jungen waren die Fesseln, welche die Hände Akatajas auf dessen Rücken bannten. Beubo wollte die Knoten der Seile lösen, musste sein Vorhaben aber leider schon aufgeben, bevor er sich überhaupt daran versuchte: Dem Schwertkämpfer waren inzwischen Handschellen aus Eisen angelegt worden. Ohne Werkzeug würde er die Dinger ganz sicher nicht so einfach auf kriegen…
“Akataja, haben sie dich auch erwischt?”
Tanith pfeifte, ein verächtliches, mit einem Augendrehen und genervten Weggehen gekröntes Pfeifen. Das Beubo Akataja doch tatsächlich ausfragte, ob er gefangengenommen wurde, obwohl der Kämpfer doch genau vor ihnen im selben Raum saß, ging dem Schützen scheinbar ziemlich auf die Ketten. Beubo registrierte das und obwohl er im Moment ziemlich stinkig auf Tanith zu sprechen war, weil ihm sein Kollege ihm in Gegenwart von fremden Soldaten ins Gesicht gesagt hatte, dass er, Beubo, immer wie ein Penner ausschaut, fing er keinen Streit an. Die Situation war auch so schon viel verfahrener und außerdem auch noch viel brenzliger, als sie es ohne hin schon von Anfang an gewesen war! So gemein Taniths Kommentar über Beubos Aussehen auch gewesen, so hatte er doch damit Recht gehabt, dass es dumm war, den Arzt laufen zu lassen… “Akataja… sorry, wir haben es nicht geschafft… wir sind von bewaffneten Soldaten festgenommen worden und sie haben uns hier eingesperrt.” Beubo seufzte und setzte sich neben Akataja, der sich inzwischen an die Wand gegenüber der Zellentür hat niedersinken lassen - der Krieger sah sehr mehr als nur niedergeschlagen aus. “Man hat Tanith sein Gewehr abgenommen und mir haben sie… … mir haben sie meine Maske genommen - sie war doch noch ganz neu… Hauptsache, wie sind gesund, oder? Oder?” Akataja blickte zu Beubo auf. Wollte der Junge ihn veralbern? Sie saßen in einem dunklen Kellerloch fest, ohne Aussicht auf Rettung und Beubo trauerte um eine verlorene Maske? Beauregard bemerkte den skeptischen Blick Akatajas und schmeckte schon förmlich Taniths Stiefelprofil, daher redete er schnell weiter: “Äh, was ich damit sagen wollte: Noch ist nicht aller Tage Abend immerhin sind wir noch nicht tot und können immer noch was reißen!?” Beubo redete sich so langsam aber sicher um Kopf und Kragen - er wollte Akataja doch nur aufmuntern, und wenn auch nur ein kleines Bisschen. Natürlich war sich auch Beauregard Null darüber im klaren, dass ihre Lage zur Zeit echt schlimm war - niemals im Leben hätte er jemanden geglaubt, wenn man ihm gestern erzählt hätte, dass er und Tanith schon heute in einem Kellergefängnis eingesperrt würden sein. Gott!? Nie im Leben hätte Beubo damit gerechnet, irgendwann einmal überhaupt in einem Gefängnis oder der gleichen zu landen! Aber Beubo wusste, dass er, wo es nun einmal so gekommen war, nicht auch noch hysterisch werden bräuchte und außerdem meinte er es auch so, wie er es Akataja gesagt hatte: Sie waren noch gesund also war noch lange nicht aller Tage Abend. “Immer optimistisch bleiben.”, lächelte Beubo ehrlich, wenn auch angespannt und tätschelte Akataja die Schulter.
Rumms! Von draußen wurde gegen die Tür geschlagen. Beubo zuckte zusammen vor schreck und wäre Akataja wohl beinahe auf den Schoß gesprungen, wäre da nicht der Gedanke gewesen, sich vor Tanith nicht schon wieder die Blöße zu geben!
Die Kerkertür wurde aufgesperrt und auch gleich aufgezogen. Erneut blendete das Gegenlicht von außen und wieder wurde jemand in die Zelle geschubst - mit der Weile wurde es langsam aber sicher wirklich eng hier drinnen…
Im Licht der fackeln erkannte Beubo zum ersten Mal richtig das “layout” der Kerkerzelle und erschauderte - sie machte auf ihn genau den Eindruck, wie er es aus Rittergeschichten oder Schulbüchern her kannte: ein rechteckiger Raum, kalte nackte Ziegelsteinwände, sprödes, fleckiges Stroh am Boden und überall irgendwelche Metallringe und -Ösen im Raum verteilt, um Ketten oder Stricke anschlagen zu können. Unheimlich…
Rumms! Dieses Mal wurde die Tür nicht behutsam geschlossen sondern regelrecht zugeknallt. Scheinbar waren die Soldaten froh darüber, ihren Gefangenen endlich abgeliefert zu haben, bzw. so ihren Ärger mit ihm gehabt. “
„VERDAMMT NOCH MAL! SEIT IHR IDIOTEN EIGENTLICH ZU BLÖD UM DIE RICHTIGEN EINZUSPERREN…..“. brüllte der neue Gefangene die Tür an und hämmerte wild gegen diese. Danach murmelte die Person noch etwas, aber Beubo verstand nicht, was das genau war. Aber was er verstand, oder viel mehr begriff, war, dass es sich bei dem Neuankömmling um keinen Mann, sondern eine Frau handelte. Das erkannte Beauregard an der Stimme. Seine Augen mussten sich auch jetzt erst wieder langsam an die erneute Dunkelheit gewöhnen. Es dauerte nicht lange und die Frau, Yukiko, erkannte Akataja und schimpfte ihn regelrecht aus. Scheinbar erlebte sie mit, was Akataja oben vor dem Haupteingang für eine Show abgezogen hatte? Beubo wollte an dieser Stelle nachharken aber Yukiko meckerte und Punkt und Komma. Hysterisch und sehr böse auf sie alle bekam jeder der drei Jungs sein Fett weg, bis Beubo schließlich der Kragen platzte: Er stand ganz plötzlich aus seiner Ecke auf, verschränkte die Arme vor der Brust und blaffte lauthals zurück: „Na und? Wenigstens siehst du nicht aus wie ein Penner! So!“ Beubo ließ sich ein demonstrativ in einen Schneidersitz fallen und starrte still schmollend auf die Zellentür.
Für eine Weile war es still im Kerkerraum geworden und jeder der vier Gefangenen ging wohl seinen eigenen Gedanken nach… zumindest Beubo tat dem so und er kam zu dem Entschluss, dass es ihnen allen überhaupt nichts brachte, sich nur gegenseitig anzumotzen oder den Kopf in den Sand zu stecken. „Hay… tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien. Bin zum ersten Mal in einem Gefängnis. Als Gefangener meine ich -“, Beubo hörte auf zu reden, er wollte sich nicht wieder um Kopf und Kragen quatschen. „Akataja, tut mir leid, weil ich so unvorsichtig war, haben wir deine Freundin nicht rausholen können…“ Beubo wand sich schließlich an Tanith: „Tanith… tut mir leid, dass ich wie ein Penner aussehe, das hat dich wohl zu sehr abgelenkt!“ Beubo lachte und irgendwie lockerte ihn das selbst ein Bisschen auf. „Nein mal im ernst: Wenn wir hier schon eingestiegen sind, dann kommen wir doch sicherlich auch wieder raus!“ Vor allem Yukiko beguckte sich Beubo skeptisch mit den Armen vor der Brust verschränkt. Sie lehnte locker mit der Schulter an einer der Steinwände. Beauregard war sich nicht sicher, ob sie ihn so anfunkelte, weil sie nur Bahnhof verstand, oder aber weil sie ihm eine drücken wollte - ein Bisschen fürchtete sich Beubo vor dem Mädchen schon!Beubo tippte sich an die Nase: „Denkt doch mal nach, in solch alten Gemäuern gibt es eines doch immer in den Verließen. Immer, sage ich euch!“ Jetzt waren alle gespannt und Beubo ließ sie eine Sekunde zappeln, ehe er die Bombe platzen ließ: „Ich rede von einem ... ... ... Geheimgang!“ Tanith verpasste Beubo eine harte Kopfnuss.Argh! Au! Alter!?“ „Ich hab‘ dich gewarnt, rede nicht immer so einen Müll!“ „Nein im ernst, lest ihr keine Kinder- ähhhhh, ich meine Geschichtsbücher? Im Kerkerkeller gibt’s immer einen Geheimgang, dass der Held entkommen kann… man muss nu den richtigen Stein drücken und schon…!“ Beauregard tat zu Demonstrationszwecken genau so, wie er seinen Zellengenossen erzählte und berührte einen Felsbrocken nahe Akataja.
Wusch! Das Geröll ließ sich überraschender Weise ohne wirklichen Widerstand in die Wand drücken! Ein Stück der Mauer an die Akataja sitzend lehnte verschwand in der Decke und offenbarte einen dunklen handgemauerten Tunnel… Beubo war baff!


„Ark! Ark!“, Frollo stand aufgeregt in der Küche. Der Junge hatte sich wohl gerade ein Mittagessen zubereitet oder ähnliches getrieben. Auf jeden Fall rissen ihn die aufgebrachten Rufe des Richters aus seiner Tätigkeit. „Ark, es ist schrecklich! Dämm!“ Frollo schwindelte wohl, denn er fasste sich an die Stirn und wankte zu einem nahestehenden Stuhl. Jedoch stützte sich der alte Mann lediglich an dessen Lehne ab, anstatt Platz zu nehmen. „Ark, es wurde im Justizpalast eingebrochen, in meine persönlichen Gemächer!“ Der Junge schien schockiert, wahrscheinlich genauso schlimm, wie Frollo es selbst gewesen war, als er das zweckentfremdete Seil an seinem Fenster entdeckte und das Fehlen all seiner nicht gut versteckten Reichtümer bemerkt hatte - jedoch schockierte es den Richter viel mehr, dass man ihn bestohlen hatte, als dass man ihn bestohlen hatte… Frollo war sich nicht sicher, ob Ark das verstehen würde - oder konnte - und ging daher auf diesen Sachverhalt erst gar nicht genauer ein. Stattdessen fasste er sich kurz: „Mein Sohn, lauf, so schnell dich deine guten jungen Beine tragen können und sehe und unserer heiligen Kirche von Noträdamm nach dem Rechten. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl… Dämm!“
Als Ark sich auf den Weg gemacht hatte, verharrte der Richter noch einen Moment in der Küche. Aber er verschwendete nicht einen gedanken daran, Ark für seine Hilfe dankbar zu sein oder etwa, was aus Gringoire geworden sein mochte... Nein, Frollo war mehr als nur erbost darüber, wie sich der heutige tag entwickelt hatte und was alles passiert war und alls eine Gedanken drehten sich darum. Soetwas hatte es noch nie gegeben und unterstrich nicht nur, wie schlimm es um dieses, um sein Land stand. Nein, es zeigte auch, ja, es drohte damit, dass sein Einfluss seine Kontrolle abnahm… „Dämm!“, Frollo ärgerte sich und beschloss, die gefangenen noch einen Tag im Kerker schmoren zu lassen, ehe er mit den Befragungen anfing . „Vielleicht aber auch zwei Tage. Morgen ist schließlich Sonntag.“
Die drei Scharlatane, welche sich abgesetzt hatten, die Glocken der Kirche zu stibitzen mussten sich leider eingestehen, dass viele der einzigartigen Instrumente einfach viel zu groß und zu schwer waren, um sie nur zu dritt und dann auch noch im geheimen hier weg zu schaffen. Nach einem kurzen Streitgespräch einigten sie sich aber darauf, zumindest einige kleine, zirka Handgroße Glöckchen mitzunehmen, um nicht mit völlig lehren Händen zurück zu ihrem Hafen zu kehren. Sie wussten, dass ihr Kapitän ein guter Mann war und sie wollten ihn nicht enttäuschen… Also hüpften und trotteten die drei Piraten, welche sie schließlich waren, zu einem der vielen Geheimgangeingänge, die sich im Justizpalast und der Kirche befanden, um den Rückzug anzutreten. Jeder dieser Geheimgänge würde das Trio ohne größere Umwege zum Mutterhafen der Harlekins führen - leider ließen sich diese praktischen Gänge nur von außen öffnen und schlossen sich nach einer Weile wieder automatisch . Daher waren sie auch ungeeignet gewesen um in Kirche oder J.Palast einzudringen. Das war auch der Grund, wieso die Bande so umständlich die Mönche betrunken machen und einschläfern musste - immerhin wollten sie ja niemanden wehtun, wenn es nicht unbedingt sein musste…
Es dauerte ein kleine Weile doch schließlich fanden die drei Piraten einen der Eingänge. Versteckt hinter einem großen Altar. Man musste lediglich einige Leuchter in einer bestimmten Reihenfolge umlegen und schwups: Der Geheimgang lag frei! Leider verursachte das Rütteln der versteckten Tür einen ziemlichen Lärm und die Harlekins hätten sich ja fast schon Sorgen gemacht, wüssten sie nicht, dass sie alle Kirchenleute bewusstlos gemacht hatten…
 
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