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Die Überfahrt

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Vize-Kapitän, Koch
Die Wellen schlugen in einem regelmäßigen Takt gegen die Außenwand der St. Marry. Das hatte auf seine eigene Art etwas Beruhigendes fand Charles. Und Ruhe hatte er mal wieder nötig. So ganz klar war es dem jungen Mann nicht wie es zu dem Eklat gekommen war, klar war nur das alles in einer Schlägerei endete, in deren Verlauf Charles Alter Ego William drei Männer niederstreckte. Die Ordnungshüter der kleinen Gemeinde fanden den Vorfall nur begrenzt amüsant und so waren William und ein Kerl namens Lorenzo Gangitano, der ebenfalls kräftig mitgemischt hatte, übereingekommen den strategischen Rückzug anzutreten. Lorenzo war ein düsterer und abweisender Zeitgenosse und seine zahlreichen Narben unterstrichen diesen Eindruck noch. Doch aus irgendeinem Grund schien er Charles zu akzeptieren, zumindest mehr als alle anderen. Ob das mit Williams Auftritt zutun hatte konnte Charlie nicht genau sagen.
Zu ihrem Glück hatte sich der Kapitän des kleinen Handelsschiffs bereit erklärt sie bis zur nächsten Insel mitzunehmen. Für ein geringes Entgelt versteht sich.

Und da saßen sie nun. Auf Kisten im stickigen, engen Lagerraum der St. Marry. Zunächst sprach keiner ein Wort und nur das Knarren des Holzes und der Schlag der Wellen störte die Stille. Dann fasste Charles sich ein Herz: „Sag mal wo geht es nochmal hin? Irgendwas mit L oder?“ er unterbrach sich und hustete zwei mal trocken. „Ziemlich stickig hier, findest du nicht? Schade das an Deck nicht genug Platz ist.“ Statt einer Antwort streckte Lorenzo plötzlich seinen Arm aus und hielt dem jungen Kidd eine Flasche mit einer dunklen Flüssigkeit hin. Genervt und ungeduldig wedelte er damit hin und her bis Charles dankend zugriff und einen kleinen Schluck nahm. Überrascht verzog er das Gesicht: „Ist das etwa Rum?“ fragte er mehr rhetorisch als ernst und nahm schnell einen weiteren Schluck als er der Blick seines Gegenüber auffing. „Aber sehr gut. Ähmm. Danke. Stammt der hier aus dem North Blue? So einen hab ich noch nie getrunken, bei uns in Perio ist der glaub ich weniger…stark.“ Er lächelte. „Bevor du die wunderst ja Perio ist im South Blue, war ein ganz schönes Abenteuer mit dieser Gondel hinauf auf die Redline und dann mit dem Zug weiter bis zur anderen Küste. Schon irgendwie beeindruckend was die Weltregierung da geschaffen hat.“ Erklärte Charlie, obwohl Lorenzo nicht wirklich den Eindruck machte, dass ihn das interessierte. Diesen Fakt ignorierend grinste der junge Mann den anderen an und fragte: „Und was ist mit dir? Bist du auch soviel herum gekommen?“
 
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fauler Arzt
Eigentlich wollte er Charles schon auf dem Weg zum Hafen los werden, doch selbst Lorenzo weiß nicht mehr wie es dazu kam, dass die beiden dann doch auf dem selbem Kahn gelandet sind. Doch spätestens als sich unter Deck gingen, da es oben keine Platz mehr gab, wusste Lorenzo dass, das Schicksal es nicht gut mit ihm meinte, der Raum war so eng und stickig, dass die beiden keine andere Wahl hatten als sich zusammen zusetzten.

Als der junge mit dem narbigem Gesicht den Korken aus der Rumflasche zog, knallte es nur leise und der strenge Geruch von Rum machte sich - in dem schon stickigem, Raum bereit. Schluck für schluck leerte Lorenzo die Falsche und fragte sich wann Charles wohl das Word ergreifen würde und als die Flüssigkeit schon zu neige ging, setzt sein Begleiter zum Wort an, viel später als erwartet, aber er fragte ihn wohin es wohl gehen würde. Als er ihm die Flasche hin hielt, griff Charles zu und trank erstmal und dann kamen schon die nächsten Fragen, eine nach der anderen. »Ich hab weder ne Ahnung wo es hin gehen soll, noch woher der Rum stammt, ist mir auch ziemlich egal, solange ich meine durst löschen kann. Souht Blue sagst du? Was verschlägt dich dann hier hin?« Es interessiert ihn nicht wirklich, nur war es besser als die totale Langeweile und die stille die dort herrschte, zumindest war es solange besser bis der junge Kimonoträge einen andere Weg gefunden hatte sich die Zeit zu vertreiben. Bei der frage ob er ebenfalls viel rumgereist war nickte er nur kurz und Blickte dann instinktiv nach rechts, in der Hoffnung er würde nach Westen sehen, obwohl er nicht mal wusste ob es richtig war oder nicht. »Ich stamme ursprünglich aus dem West Blue, kam aber vor etwa einem Jahr in North Blue, aber frag nicht ist ne lange und dumme Geschichte.« Er lehnte sich noch einen Stück zurück und versuchte es sich gemütlicher zu machen, was ihm aber nicht wirklich gelang.
 
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Vize-Kapitän, Koch
So langsam schien der Rum zu wirken. Zuerst nur mit einem kribbeln in den Zehen, dann mit einem Wärmegefühl das sich vom Magen her langsam im ganzen Körper ausbreitete. Trotzdem schlug Charles auch den nächsten Schluck der ihm angeboten wurde nicht aus. Immerhin unterhielt sich der Narbige nun mit ihm und es wäre unhöflich sein Angebot auszuschlagen und ihn damit womöglich zu verärgern. Gerade das wollte der junge Mann aus Perio vermeiden, denn er hatte gesehen wozu sein gegenüber fähig war. Auf der kleinen Insel von der sie kamen wird es wohl noch eine Weile Gerede geben über den Gorilla-Menschen, der die Bar zertrümmerte. Allerdings auch über den rotäugigen Teufel, der ihn dabei tatkräftig unterstützte. Charlie seufzte bekümmert. Wo auch immer er hin kam es endete über lang oder kurz gleich. Wenigstens war dieses Mal niemand ernsthaft verletzt worden. Und immerhin hatte er womöglich jemanden gefunden mit dem er sich zusammentun konnte, jemand der zur Not auch fähig war William zu stoppen. Auch wenn dieser Lorenzo den Eindruck machte als würde ihm gerade diese Seite seiner Persönlichkeit besser gefallen. Aber der narbige Kimonoträger war auch der Erste, nach einer gefühlten Ewigkeit, der nicht aus Charlies Nähe floh, wenn klar wurde das mit dem jungen Mann etwas nicht stimmte und mehr konnte der Rotäugige im Moment auch nicht erwarten.
„West Blue? Aha. Naja von dummen Geschichten kann ich ein Lied singen. Du hast ihn ja erlebt, in der Bar.“ Charles fuhr sich durch das schwarze Haar und starrte für einen Moment lang zur Decke und murmelte dann: „William macht überall nur Ärger. Es ist wie ein Fluch.“ Er verscheuchte den Gedanken mit einer schnellen Hand Bewegung und suchte nach einer Möglichkeit von dem leidigen Thema abzulenken. „Ich wird mal sehen ob ich dem Smutje etwas abschwatzen kann.“ Grinste er und verschwand in Richtung Ausgang.


Es dauerte nicht lange, vielleicht eine halbe Stunde, bis Charles zurück war. In seinen Händen balancierte er zwei mittelgroße, dampfende Schüsseln in denen jeweils ein Paar Bambusstäbchen steckte. „Ich war erfolgreich. Ist aber nichts Besonderes. Glasnudeln mit halben Kirschtomaten in einer Currysoße. Mehr hab ich nicht bekommen, aber das Curry stammt aus dem South Blue und ist wirklich eine gelungene Mischung. Ich hoffe du magst es ein wenig scharf.“ Er streckte Lorenzo die Schüssel hin und begann dann selber zu essen.
 
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fauler Arzt
Wirklich Hunger hatte Lorenzo nicht, aber er nahm seine Schüssel schweigend entgegen. Als Charles sich neben ihm wieder hinsetzte und anfing seine Portion zu essen, seufzte er einmal. Er stocherte in seinem Essen herum und mischte es mit Desinteresse. Die dämpfe die aus der Schüssel heraufstiegen rochen stark nach Curry und es brannte Lorenzo in der Nase, es war wieder ein Moment an dem er seine Teufelsfrucht verfluchte, diese sensible Nase. Auch Charles hatte wohl jede Menge zu beklagen, vor allem Willian, von dem er immer noch nicht wusste wer er war, aber die Sache war Charles wohl unangenehm, also bohrte Lorenzo nicht nach.
»Was hast du vor, wenn wir wieder an Land sind? Schon irgendwelche Pläne, was du machst oder so?« Langsam ließ Lorenzo seine Schüssel auf den Boden senken und richtete sich etwas auf und klopfte sich den Staub von seinem Kimono, er hatte Glückgehabt, dass sein Koffer mit an Land gespült wurde, so das er es immer noch bei sich hatte, aber der Inhalt war ziemlich durchnässt. Trotzdem wurde sein Koffer geöffnet und Lorenzo kramte zwei Bananen hervor, die jedoch schon etwas älter waren, doch bekanntlich sind Bananen schmackhafter wenn sie etwas älter sind. Wieder an seinem Platz setzt er sich zu seinem Begleiter und bot ihm eine Banane an, legt diesen jedoch neben seine Schüssel, als er sah das Kidd immer noch am Essen war. »Du scheinst dich mit Essen gut auszukennen. Vorhin, bei der “Arbeit” auch, du verstehst was vom Kochen oder?« Er wollte wirklich nicht inmitten diese Situation anmerken, was für einen Coup die beiden gemacht hatten, deswegen zog er es vor Arbeit zu sagen. Ihm war auch aufgefallen, dass Charles gut mit essen konnte vielleicht war er ja Koch oder Küchenhilfe oder so etwas. »Naja auf jeden fall, wenn du nichts vor hast, wenn du an Land bist dann könnten wir ja etwas zusammen Reisen, wir beiden North Blue Neulinge. Während er redete, verschlang er seine Banane und blickte dann gegen die Decke, die unter den Gängen der Matrosen bebte.
 
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