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Der Hafen von Sunny

Livy

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Als die Tür sich hinter der zierlichen gestalt seiner noch-Navigatorin schloss schrumpfte Shiens Grinsen zu einem leichten Lächeln. Mit diesem drehte er sich erneut zur Treppe, die nach oben an Deck führte, und machte sich daran zu seinen anderen Kameraden zurückzukehren. Langsam schritt er den mal hell, mal dunklen Gang der Dragon hinab, während über das nachdachte, was die junge Frau gesagt hatte.
*Kein Misstrauen, keine Vorsicht... wofür sollte das gut sein? Warum sollte man soetwas zum Führen einer Crew benötigen? Um davor gefeit zu sein, dass kleine Frauchen einem das Schiff stehlen?* Der Schwarze lachte in sich hinein. *Tjaja, sicherlich. Jennifer mag zwar gut im Verschwinden sein, aber dass sie ihr Talent mitsamt der Dragon umsetzen könnte... daran will ich nicht recht glauben.*
Während ihn das Bild einer hinterhältig gackernden Navigatorin auf einem davonsegelnden Schiff weiterhin zum Schmunzeln brachte passierte Shien nacheinander beide Kabinen der Kabuki-Männer - und blieb stehen. Hatte er da nicht eben eine bekannte Stimme gehört?
Kurzerhand machte Shien einen Schritt zurück, postierte sich vor der Türe und lauschte angestrengt. Kein Muckser. *Seltsam... ich hätte schwören können...*
Zielsicher ließ er seine Hand zur Türklinge wandern, drückte das Metall sanft hinunter, öffnete die Türe einen winzigen Spalt und spähte angestrengt in die schummrige Dunkelheit. Der flackernde Schein einer einzelnen, beinahe heruntergebrannten Kerze erhellte nicht nur einen einfachen Tisch und ein paar leere Betten, sondern auch zerwühlte Laken, in deren Mitte eine schmale Gestalt mit zerzaustem Haar lag.
Behutsam schob sich Shien ein wenig weiter vor, stierte weiter in die Stille und flüsterte so leise er konnte: "Pssst, Sona... bist du wach..?"
Ein weiterer Zentimeter vorwärts... da, da war etwas! Eine Bewegung zwischen all dem Stoff! Nun betrat Shien endgültig das Zimmer, ließ die Tür alleridngs hinter sich offen (das Zimmer hatte jedes Quäntchen frische Luft nötig). Wie eine (schwerfällige) Katze tappte der Kapitän der Kabuki ins Zimmer und flüsterte derweil immr wieder: "Psst, Sona! Hey, hey, Sona! Psssssst, Sona! Bist du wach? Hey, pssst, Sona, Sona, Sona!"
 
E

Eol P. Anglachel

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Gerade als Anglchel den letzten Bissen zu sich genommen hat, wurde ihm schon der Teller entrissen. Durch das launenhafte Gespräch über die beiden mit Teufelkräften bespickten Kameraden konnte er nicht einmal den Rest des köstlichen Essens genießen. Dennoch ging es ihm nnun wesentlich besser. Das letzte mal hatte er in Lvneel vernünftig zu Frühstück gegessen. Und das war schon mehr als einen Tag her. "Tim du bist wirklich ein guter Koch.", sagte Anglachel lehnte sich zurück und rieb sich über den Bauch, "Da muss man ja fast aufpassen das man nicht zunimmt.". Grinsend betrachtete er die anderen, Tim sammelte das dreckige Geschirr und wollte es wegbringen, Dwain schien immer noch seinen Spaß mit der geschockten Noa zu haben und eben jene, bei deren Anblick Anglachel wieder ein bekanntes Gefühl in der Magengegend verspürte, war immer noch wie in Trance über diese Kräfte. Weder der Kapitän noch Jennifer waren momentan anwesend und so langsam fragte sich der junge Schiffszimmermann, wo die beiden denn blieben. Wo kann ich eigentlich mein weniges Hab und Gut verstauen, jetzt, wo ich ein Teil der Mannschaft bin?“, hörte Anglachel Timothy plötzlich aus Richtung Tür rufen und stand auf. "Einen Moment ich nehme dir was ab und zeige dir dann die Kabine.". Zusammen mit J. brachte er erst das Geschirr und das Besteck in die Küche zur Spüle und dann zeiget er ihm den Weg runter zur Kabine. Eigentlich war es ihm recht einen Moment alleine mit ihm zu sein, da er eine Frage an ihn hatte und ihn auch so besser kennen lernen konnte. "Sag mal Tim,", begann Anglachel langsam und ruhig das Gespräch, "Wie bist du eigentlich auf unser Schiff gekommen. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt wie du das geschafft hast. Du hast deine Teufelskräfte benutzt oder?".

Gerade als si um die Ecke zu den Kabinen kamen, sah Anglachel Shien in seine und Sonas Kabine schleichen. Ohne einen Moment an den armen, möglicherweise noch schlafenden Sona zu denken rief Anglachel halblaut Shien zu: "Und wie sieht es aus? Ist der Musiker schon aufgewacht, oder spielt er immer noch Murmeltier?". Danach wandte er sich wieder an J. und zeigte ihm die zweite Kabine. "Hier drin ist momentan nur Dwain untergebracht, Sona und ich teilen uns die Kabine neben ab und die daneben gehört den Damen. Richte es dir ein, wie es dir und Dwain beliebt. Immerhin muss man es sich ja auf so engen Raum wenigstens irgendwo gemütlich machen.". Nachdem er Timothy alles gezeigt hatte, ging er zurück zu Shien und den Spezialpatienten Sona. Anglachel hoffte, dass Noa ihn wenigstens etwas helfen konnte, da der er seit Beginn der Reise immer wieder ziemliches Pech hatte.
 

Alice Hyde

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Kapitän/Barbier
Keine drei Stunden war er Teil der Kabukis und hatte schon Freunde gefunden. Derartiges war dem jungen Prince noch nie widerfahren. Nicht nur, dass Takeo ihn gut aufgenommen hatte, nein, die gesamte Crew schien sich über den neuen Küchenjungen zu freuen. Eol sogar bot seine Hilfe bei dem Geschirr an, welche Timothy dankend annahm. Schnell war das Besteck in die Spüle gestellt bereit, später von dem Neusten der Mannschaft gereinigt zu werden. Mit einer schnellen Bewegung griff J nach seinem Speer und Seesack und folgte dem muskelbepackten Mann. Aber anscheinend hatte der Dunkelhaarige nicht nur Mukkies sondern auch jede Menge Grips. Er hatte das Geheimnis um Timothys rätselhaftes Auftauchen auf dem Deck der Dragon schnell gelöst, mit einer einzigen präzisen Frage zerriss er das Netz, unter welchem sich Josepherus verborgen hatte und konfrontierte den jungen Küchenjungen mit seiner Angst, entdeckt zu werden. „Ähm...“, stotterte J (erneut) und überlegte sich gut, was er nun sagen würde. Lügen waren ausgeschlossen, so etwas abscheuliches machte man mit seinen, wenn auch zugegeben neuen, Nakama nicht.Also blieb (erneut) nichts anderes als die Wahrheit. „Weißt du...“, fuhr J nach einer langen Pause fort und betrachtete Eol verstohlen. „Eigentlich...irgendwie...ja schon...“ Er schluckte. Hoffentlich würde dass sein Begleiter nicht in den falschen Hals bekommen.
Doch was war das? Dort schien sich der Kapitän in eine Kabine hineinzuschleichen, was der Schiffszimmermann (was Timothy natürlich noch nicht wissen konnte) zum Anlass nahm, das Gespräch zu beenden und dem Weißhaarigen lautstark zuzurufen. Kurz darauf wandte er sich zu dem verdutzen Koch (Küchenjunge) um und zeigte ihm sein Quartier, welches er sich anscheinend mit dem Rotschopf mit Namen Dwain teilte. `Kein Problem´, dachte sich Timothy, antwortete aber wesentlich höflicher: „Ich danke dir Eol, so darf ich dich doch nennen?“ Mit einer amüsanten Verbeugung dem Kapitän zugewandt und einem kräftigen Handschlag verabschiedete er sich von Eol und betrat die dunkle Kajüte. Jeden Moment würde er wieder an Deck gehen, bewaffnet mit einem Stift und seinem Tagebuch, bereit den ersten Eintrag zu verfassen. Jetzt jedoch würde er sich häuslich einrichten.
Schnell besetzte er die obere Koje (er liebte es oben zu schlaffen und hoffte dass er mit Dwain keine großen Kämpfe um die Betten haben würde) und verstaute seine wenigen Habseligkeiten in dem Schrank. Den Speer lehnte in eine Ecke und hoffte, dass er so stehen bleiben würde. Schnell war er aus Mantel und Handschuhen geschlüpft, auch die Krawatte wurde entfernt und das Hemd geöffnet. So luftig und leicht konnte es sich leben lassen. Mit seinem Tagebuch in der Hand schlenderte Timothy aufs Deck, nicht ohne einen Abstecher ins Esszimmer zu machen um Dwain über die Aufteilung der Betten in Kentniss zu setzen. Langsam drückte er die Türklinke hinunter und erwartete fast den Rotschopf zusammen mit Noa und Takeo noch am Tisch sitzen zu sehen. Den Abwasch würde er später machen, nachdem er das gar köstliche Mahl verdaut hatte. Erst jetzt fiel ihm ein, dass er Eol vergessen hatte, für das Lob zu danken.
 
S

Sona

Guest
Anscheinend war Sona nach seinem Ausruf (oder besser gesagt Ausflüstern) nach Hilfe erneut weggedöst. Nur einzelne verwaschene Bilder von seiner Heimat, der kleinen aber für einen Jungjugendlichen durchaus bewohnbaren Höhle im Park, von seiner Geige und seltsamerweise von einer Melodie, einer Melodie, die ihm die Haare durch pure Genialität aufstehen lassen konnte, schossen ihm durch den Kopf, als er leise, behutsam und doch penetrant durch das monotone Mantra seines Kapitäns wie durch eine lästige Mücke, die unablässig und fast schon provozierend erfreut vom Ohr des Musikus weg und wieder hin und wieder weg und wieder hin flog, geweckt wurde.
Und wie sieht es aus? Ist der Musiker schon aufgewacht, oder spielt er immer noch Murmeltier?, vernahm der Geräusch sensible Musiker seinen Wecker klingeln.
Keine Sorge, Jungs, das gute Metronom tickt so langsam wieder, wollte er sagen – Keine Orgel, …, Ute metert rum, …Landsamen, Flieder, sagte bzw. hauchte er eher in sein Umfeld hinein. Werter Shien, könnten Sie mir helfen, mich aus meiner elenden Position herauszuheben, wollte er sagen – Ski, Enten, Sieben, …helfen, ich auf’m Eimerle… Sonne aufzuheben, sagte er. Seine Stirn wankte beinahe schon unter der Ernsthaftigkeit und Überzeugung mit der er seine aufregende (und für sein Umfeld sicher umso unerwartetere) Rede daraufhin kolossal beendete: Schnitte! (Bitte!)
Es stellte sich später heraus, dass die Medikamente, die Sona zur Schmerzhemmung eingenommen hatte, eine faszinierende und nützliche Nebenwirkung auf Menschen hatte, deren Gesamtgewicht in Relation zur Körpergröße unter einem bestimmten Richtwert lag (in einer Vielzahl von Gewässern auch bekannt unter dem Namen „Verträgt Nix“; entlang einer hierfür über viele Jahre erstellten, immer umgeänderten und erweiterten Skala neben „Fällt Um“, „Fällt Lauter Um“, „Fällt Tief“ und „Drehend Mit Drittem Bein“ einer der traditionellsten Skalawertbezeichnungen). Nicht nur, dass sie dafür sorgte, jegliche Schmerzen zu vergessen, nein, in jenem Zusammenhang sorgte sie des Weiteren auch für eine Tiefenentspannung aller Körpermuskeln und sogar des Gehirns – lebensgefährlich oder nicht, die Schmerzen waren definitiv weg.
Und so verfiel Sona erneut einem netten Minutenschlaf, obwohl er doch vorher sichtlich bekundete, etwas Essen haben zu wollen.
 

Livy

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Noch immer angestrengt in die Dunkelheit starrend hörte Shien schließlich wiede rein Geräusch, das nich von ihm selbst stammte, allerdings kam es auch nicht aus dem Zimmer des musikalischen Patienten: Hinter ihm kamen zwei Personen den Gang hinunter. Shien machte einen Schritt zurück, lehnte die Türe von Sonas Koja dabei leicht an, und blickte hinüber zu den Neuankömmlingen. Eol schien Tim gerade etwas herumzuführen, wobei der Aushilfskoch brav seinem Führer hinterher wackelte als Eol sich zu seinem Kapitän gesellte. Gerade, als sich Shien wieder dem Musiker zuwenden wollte, hörte er die halblaute Stimme seines Zimmermanns hinter sich:
"Und wie sieht es aus? Ist der Musiker schon aufgewacht, oder spielt er immer noch Murmeltier?"
Ein kurzer Blick hinüber zu Sona um zu überprüfen, ob dieser auf die viel zu lauten Worte reagierte, dann wandte sich Shien mit einem langgezogenen "Psssssssssssst!" wieder Eol zu, der schließlich Timothy in die zweite Kabine der Männer führte, um dann selbst wieder zu Sona und dem Schwarzen zu stoßen. Mit Blick auf Sona murmelte er dem dunkelhaarigen jungen Mann zu:"Pssssst, nicht so laut, ich glaube, er schläft immernoch... was ihn auch erwischt hat, es scheint heftig zu sein..."
Gemeinsam mit Eol wagte sich Shien wieder etwas tiefer in die Kabine des Musikus hinein, wobei dieser sich wie auf ein Zeichen zu regen begann. Erst klang lediglich ein schwerfälliges Ächzen und Stöhnen, dann drange die ersten mehr oder weniger sinnerfüllten Worte an die Ohren der zwei gesunden Männer.
"Keine Orgel, …, Ute metert rum, …Landsamen, Flieder... Ski, Enten, Sieben, …helfen, ich auf’m Eimerle… Sonne aufzuheben... Schnitte!"
Einige Augenblicke verstrichen ohne ein weiteres Wort, dann blickte Shien seinen Zimmermann mit hochgezogener Braue an. "Hast du was verstanden? Nein? Ich auch nicht... irgendwas von wegen 'Ente', 'Schnitte' und 'Sonne'... vielleicht will er nach oben ans Tageslicht und etwas zu essen... ja, das wird es sein!" Kurz grübelte der oberste Kabuki mit einem Finger am Kinn, dann betrachtete er nachdenklich die schwache Gestalt seines Musikers zwischen den Laken. *Hmm... in dieser Verfassung können wir ihn wohl kaum auf einen Stuhl setzen, und ihn einfach auf einen der Tische zu legen... nein. Viel besser wäre da schon eine...* Mit einem Lächeln und einem leisen Schnippser wandte sich Shien erneut seinem Zimmermann zu. "Werter Eol, wärt ihr so freundlich unseren Musikus hier nach oben ins Esszimmer zu bringen? Ich komme gleich nach, ich muss nur eine Sitzgelegenheit für den guten besorgen."
Mit diesen Worten drängte er sich an Eol vorbei und stürzte in Richtung Lagerraum.

"Verfluchtes... ach, verdammt, komm schon... nur noch drei Stufen... zwei... gleich geschafft... nun komm... ver-... jetzt aber!"
Mit einer letzten Kraftanstrengung hievte Shien das unhandliche Möbelstück aus Plastik auch über die oberste Treppenstufe hinweg an Deck. Direkt vor der Hintertür des Esszimmers stand er nun, etwas erschöpft und geblendet von der feuerroten Sonne, die sich immer schneller dem Horizont näherte. Später Nachmittag, beinahe Abend musste es mittlerweile sein. *Wir haben doch ganz schön lange geschlemmt, kann das sein?*
Während ihm ein winziger Tropfen Schweiß ins Auge lief langte der Schwarze nach der Klinke der Hintertür, nur um mit einem griff in die Luft festzustellen, dass die Hintertür noch immer offen stand. Nachdem er sich mit dem Ärmel das Auge getrocknet hatte spähte er in den Raum und stellte mit Entzücken fest, dass seine gesamte Crew (bis auf die von Zweifeln geplagte Navigatorin) alle anwesend waren: Dwain, Noa, Takeo und Timothy saßen jeder am Tisch, der zu sienem Erstaunen bereits keinen einzigen schmutzigen Teller mehr auf sich trug, und auch Eol und Sona waren anwesend.
Mit einem anerkennenden Nicken bedachte er seinen Zimmermann. "Hervorragende Arbeit, Mister Anglachel. Einen Moment noch..." Geschwind warf Shien einen Blick über die Schulter, dankte dem tiefen Stand der Sonne dafür, dass er das gesamte Esszimmer in natürlichem Zwielicht versinken ließ, und räumte hastig ein paar Stühle und Tische in der Nähe der Hintertür beiseite, um schließlich sein Mitbringsel aufzustellen: Eine zusammenklappbare Sonnenliege. Von diesen Stücken hatte der Schwarze mehrere im Lagerraum verstauen lassen, bevor er sich von ren aufgemacht hatte, schließlich sollte das ausladende Deck der Dragon auch vernünftig genutzt werden.
Mit einem Wink in Richtung der Liege, die parallel zur Fensterfront der Hintertür aufgestellt war, sodass der Musikus erstens nicht direkt vond er Sonne geblendet wurde, und er zweitens noch irgendwie zumindest ansatzwiese dem Inneren des Zimmers zugewandt war, bedeutete Shien seinem Zimmermann, den schwächlichen Musiker auf der überdurchschnittlichen bequemen Liege zu platzieren - so war sie, die Dragon, nicht nur praktisch und auf Handlichkeit ausgelegt, sondern stets auch auf Komfort bedacht.

Als einige Augenblicke später Sona schließlich wieder Teil der Gemeinschaft war kehrte Shien zu seinem Platz am Kopfende der provisorischen Tafel zurück. Während er sich setzte warf er Noa und Dwain, die sich offenbar mehr oder minder angeregt miteinander unterhielten, einen verschwörerischen Blick zu. "Wie es scheint lernen sich hier bereits zwei Kabukis etwas näher kennen, habe ich recht?" Bevor Noa oder Dwain etwas zu ihrer verteidigung vorbringen konnten, lehnte sich Takeo auch schon lässig über seinen Teller und nickte seinem Kapitän mit gespielt ernster Miene zu. "Keine Sorge, ich hab' schon darauf geschaut, dass man ihnen die Freundin nicht ausspannt, Käpt'n!" Ein Grinsen huschte über Shiens Lippen, dann blickte er kurz zu Timothy, der in ein kleines Büchlein vertieft zu sein schien, und vergewisserte sich dann, dass auch Eol Platz genommen hatte. Ein letzter Blick zum Musiker der Kabukis, dann lehnte sich Shien zurück und musterte unzufrieden den beeits leergeräumten Tisch.
"Hmm, da war aber jemand bereits ziemlich fleißig. Nun denn, wie dem auch sei, es wird Zeit, meine Lieben. Wofür? Nun, ihr alle habt euch sicher schon gefragt, welches Ziel die Crew als erstes ansteuern wird. Ich freue mich euch hier und heute verkünden zu dürfen, dass die Kabukis ihre Karriere mit dem traditionellsten aller Abenteuer ihre Karriere als bekannteste Crew der Welt antreten werden: Wir werden eine Prinzessin retten gehen!"
 
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D

Dwain Kusaka

Guest
Es dauerte eine Weile, bis der Käptn der etwas anderen Art wiedermals den Essraum betrat, gemeinsam mit dem vor Kraft trotzenden Eol und dem noch ziemlich angeschlagenen Musikus, Sona. Dwain war mehr oder minder schweigend vertieft in ein Gespräch, falls man es so nennen konnte, mit der angehenden Ärztin, vertieft. Mit einem Lächeln lauschte er den Worten der jungen Schönheit während er in eher unregelmäßigen Abständen ihr lächelnd zunickte, als Zeichen, dass er sie noch höre. Doch wurde diese Konversation nach einiger Zeit vom hereintrudelnden Käptn unterbrochen, als er sich setzte. Auf die erste Frage, die mehr oder weniger auch an Dwain gerichtet war, lächelte der junge Kusaka diesem nur zu und erwiderte dessen Frage lächelnd mit einem. "Ja, so könnte man es auch nennen." Danach wandte sich das freudige Gesicht des Jungen jedoch wieder vom Käptn ab und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schaute der Junge mit orangenen Haaren durch den Raum und musterte jede Insassase einzeln. Zuerst blieb er für einen ganz kurzen Augenblick nochmals an der attraktiven Noa hängen, jedoch folgten keine Gedankengänge. Vielmehr machte sich für diese Sekunde eine gähnende Leere in dem Kopf des Jungen breit, die ihn nur dazu brauchte ein leichtes Lachen zu unterdrücken. Irgendwie fand er sie ja schon komisch. Doch nicht komisch komisch, sondern eher auf einer lustigen Art und Weise fand er sie komisch. Denn es war doch ziemlich amüsant und unterhaltend wie verwundert und ungläubig diese junge Frau auf diese Kräfte reagierte, die für den Pflanzenmenschen schon längst zum Alltag geworden ist.
Danach wanderte der freudige Blick weiter zum jungen Prince. "Er scheint ein ziemlich netter Kerl zu sein. Und außerdem kann er wohl Türen machen....Achja kochen kann er wohl auch gut!" Ein warmes Gefühl machte sich in der Magengegend von Dwain breit, so verband er das leckere Essen automatisch mit diesem Küchenjungen. Hoffentlich würde er sehr bald wieder nochmals solch ein köstliches Mahl erfahren dürfen.

Und schon reisten die Augen des Orangeschopfes weiter und hielten an dem dunkelhaarigen Muskelpaket. Der scheinbar noch etwas angestrengt auf einem der Plätze. Zu diesem Kerl fiel ihm komischerweise fast noch weniger ein, als zu der erschrokenen Schönheit. Zwar nahm er ihn war und hatte mit ihm eine Nacht zuvor noch gemeinsam gekämpft, doch kannte er diesen beinahe gar nicht. "Hmm...ob der wohl auch so nett ist wie die anderen? Bestimmt!" Nachdem der Blick des Jungen auch an Eol vorrüberging, fand er nun sein Ende bei dem noch sehr angeschlagenen auschauenden Musiker, Sona. "Armer Kerl...." Ein leichter kalter Schauer lief dem Jungen am Rücken hinunter. So war dieser arme Kauz doch bisher die Person, die der Kusaka als am sympathischten einstufte. Und mit dem er auf diesem Schiff sogar die meisten Worte gewechselt hatte. Deshalb wünschte er ihm auch tief im Gedanken die besten Besserung und das er Bild wieder vollkommen genesen war.

Danach starrte der junge Mann eher einige Löcher in die Luft während er tief im Gedanken nochmal alles durchging, was er bisher auf See alles erlebt hatte. Und vorallem, was er wohl noch so alles mit dieser lustigen Truppe erleben würde.
Doch wurden seine wunderbaren Träume, wie auch die meisten zuvor, wiedermals durch die Worte des Schwarzen beendet, welch Ironie. Doch horchte Dwain schnell auf und seine Augen schienen zu funkeln, als Shien mit seiner kurzen Ansprache fertig war. Ein aufgeregtes und beinahe schon vor Ungeduld scheinendes Lächeln machte sich breit im Gesicht des Pflanzenjungen, Während er sofort sein Wort an den Käptn richtete.
"Eine Prinzessin retten?" ein lautes und erheitertes Lachen folgte, nach einigen Augenblicken, noch während des Lachens folgte dennoch schon die nächsten Worte des Jungen. "Klingt doch super und spannend!" Vollkommen angetan von der Idee Shiens, wurde dieser voller Vorfreude fixiert, während der Kusaka nur noch mit einem breiten Lächeln einige Worte vor sich hinmurmelte. "Wow...eine Prinzessin, ich kann es kaum noch erwarten."
 
N

Noa

Guest
Die Lamour lehnte sich entspannt zurück. Tim besinnte sich also dazu lächelnd den Tisch abzuräumen. Noa beobachtete ihn angespannt während sie Dwain zuhörte. Sie hätte freiwillig nicht einen dieser Teller wieder dahin geräumt, wo er hingehörte. Man hätte sie schon zwingen müssen, aber mit einem Lächeln hätte sie das sicher nicht erledigt. Seufzend wandte sie sich also wieder an Dwain und lies die Minuten in denen die Küchenhilfe sich ein Schlafplätzchen zuweisen ließ und der Kapitän so wie das nette Mädchen nicht da waren, durch ein nettes Gespräch verstreichen. Wo waren die beiden überhaupt? Noa befürchtete da etwas, warf den Gedanken aber gleich wieder über den Haufen. Jen schien nicht der Typ für solche Aktionen, auch wenn es sicher nichts Unmögliches war. Aber nein, das konnte nicht sein. So schätzte sie ihren Kapitän nicht ein. Solch ein Essen war einfach viel zu wunderbar um es für so etwas stehen zu lassen…
Die Lamour zog vielmehr einen anderen Schluss. Jen war bisher die einzige weibliche Person auf dem Schiff und wenn der Kapitän mit jedem weiblichen Wesen so umging wie mit ihr, war klar dass wenn Jen dies falsch deutete Eifersucht aufkam. Ja vermutlich brauchte ihr Ego Streicheleinheiten und der Kapitän war gerade dabei. Es gab doch nichts Schöneres als Dramen, besonders Liebesdramen waren immer etwas so herzergreifendes, nur leider schien dies noch nicht der Fall zu sein.

So nach und nach trudelte die gesamte Crew wieder ein und auch der junge Musiker wurde in einen Sonnenliege verfrachtet. Noa schlug die Hände vorm Gesicht zusammen und ihre Augen wurden groß und strahlten voller Freude. „Eine Sonnenliege, Au revoir schnöder Boden, Bienvenue gottgleicher Gegenstand, der das Bräunen so viel bequemer macht!“, murmelte sie entzückt. Der Arme leidende Sona wurde in diesem Moment total außer Acht gelassen. Gerade gab es nur sie, die Liege und das wundervolle Wetterchen. Wobei, wenn man so nach außen sah, würde es gar nicht mehr so lange dauern bis die heißgeliebte Sonne weg war. Die Lamour ließ dann so allmählich die Hände sinken als ihr Kapitän so eine Andeutung machte was Dwain und sie betraf. Takeos Antwort daraufhin ließ sie nur schwach schmunzeln. Immer dasselbe mit der männlichen Gesellschaft.
Nun wanderte ihr Blick zu Sona, sie stand auf und stellte sich vor ihn. Sie legte ihre kalte Hand auf seine Stirn. „Hast du eine der Schmerztabletten genommen?“ Noa zog ihre Hand zurück und kramte in einer ihrer Taschen.
Derweil gab der Kapitän bekannt, was wohl auf sie zukommen würde. „Eine Prinzessin?!“, stöhnte sie im Gegensatz zu Dwain nicht unbedingt erfreut. „Können wir nicht lieber einen hübschen Prinzen retten gehen?“ Sie schaute Kuroi bittend an, auch wenn diese Bitte nicht unbedingt so ernst gemeint war. „Aber ich meine, solang wir sie nicht irgendwie besonders behandeln müssen…“
Mit einem scharfen Seitenblick musterte sie nun Dwain. „Ach, glaub nicht, dass sie zu einem Date mit dir ja sagen würde.“, sie zog die Augenbraue ein Stück nach oben. Miss Lamour platzierte ihre Hände an der Hüfte. Eine Interessante Theorie hatte sie auch schon, wie sich diese nette Prinzessin nicht in diese missliche Lage gebracht hat. Sie stellte sich vor wie Miss wunderschön umringt von Banditen, gefesselt an einem Baum, mitten im Wald saß. Was für eine Schande. Und warum? Vermutlich weil sie den Kerl nicht heiraten wollte den ihre Eltern für sie auserkoren hatten. Gab es heute so was überhaupt noch?
 
E

Eol P. Anglachel

Guest
"Tja das habe ich mir tatsächlich schon fast gedacht.", dachte sich Anglachel als er in seiner und Sonas Kajüte stand. Timothy hatte sich tatsächlich auf das Schiff geschmuggelt und der arme Musiker war immer noch halb gelähmt von seinen vielen Unfällen. Mehr und mehr wurde ihm klar was für ein bunter Haufen diese Crew war. Bunt zusammengewürfelt und durch die irrsinnigsten Wege zusamengefunden. Schlägereien, Fahndungen, Passagierschiffe, ein feindliches Piratenschiff, ein kranker Kapitän und eine Tür die durch Teufelskräfte erschaffen wurde. Seufzend stand Anglachel im Raum und musste dabei ein starkes Gelächter unterdrücken, welches aus ihm auszubrechen drohte als er den benommenen Sona mit seiner Decke ringend vor sich sah. Jetzt zu lachen, fand er ziemlich unangebracht. Immerhin stand Shien neben ihn der ziemlich besorgt um seinen wohl kostbarsten Kabuki zu sein schien. "Wenn ihm was passiert, wer will dann wohl Shiens Posen und Reden mit Musik unterstreichen?", schoss es den Schiffszimmermann durch den Kopf. Während er und der Käpt'n da standen und den verletzten beobachten bekam dieser soagr wieder ein paar Wörter heraus. "Keine Orgel, …, Ute metert rum, …Landsamen, Flieder", vernahm Anglachel ein paar Wortfetzen. "Keine Orgel? Denkt er etwa er wird sofort zum spielen gezwungen? Ute metert rum? Könnte er meinen das sonst eine bekannte von ihm Ärger macht? Landsamen! Flieder! Will er ein Gartenhaus aufbauen??? Das macht doch alles keinen Sinn!", leicht verwirrt und schwer grübelnd stand er nun da und bekam einen weiteren zusammenhangslosen Wortschwall an den Kopf geworfen. "Ski, Enten, Sieben, …helfen, ich auf’m Eimerle… Sonne aufzuheben. Schnitte!", waren die Worte die nun die Ohren der beiden Zuhörer erreichten. "Will er Ski fahren? Und dabei sieben Enten plus Schnitte essen? Eimerle...sag nicht ich darf ihn zum Klo tragen!", irritiert machte Anglachel einen Schritt rückwärts und nahm sich vor das kommende Gespräch eher als Zuschauer beizuwohnen. Er war definitiv nicht hier um für einen erwachsenen Mann den Babysitter zu spielen. Doch gerade dies verlangte Shien nun von ihm. Noch ehe er sich versah, wurde er abkommandiert Sona hoch in das Esszimmer zu bringen und ihn dort auf eine der Liegen zu legen, die Shien holen wollte.
Vorsichtig kam Anglachel auf Sona zu und hob ihn an. Sehr darauf bedacht ihn nicht allzu grob anzupacken, und vorallem durch irgendwelche Flüßigkeiten benässt zu werden. Nachdem er sich allerdings vergewissert hatte, dass nichts tropfte, trug er den angeschlagenen Sona nach oben. Kaum eine Sekunde nach ihm traf auch Shien ein mit einer der Liegen. Behutsam legte Anglachel die Last ab und setzte sich auf den Stuhl, auf dem er bereits während des Mahls gesessen hatte.

Anglachel begutachtete die Runde und ihm fiel auf, dass Noa und Dwain in ein intensives Gespräch verwickelt gewesen zu sein schienen, bis Shien eine kleine Andeutung ihnen gegenüber gemacht hatte. Obwohl er wusste, dass jetzt wahrscheinlich eine andere Rede des Kapitäns auf sie warten würde und alle "Kabukis" anwesend waren, machte ihm die Präsenz der beiden Damen wieder einmal etwas zu schaffen. Leicht verkrampft saß er auf dem Stuhl und wollte dieses Treffen schnell hinter sich bringen.
"Hmm, da war aber jemand bereits ziemlich fleißig. Nun denn, wie dem auch sei, es wird Zeit, meine Lieben. Wofür? Nun, ihr alle habt euch sicher schon gefragt, welches Ziel die Crew als erstes ansteuern wird. Ich freue mich euch hier und heute verkünden zu dürfen, dass die Kabukis ihre Karriere mit dem traditionellsten aller Abenteuer ihre Karriere als bekannteste Crew der Welt antreten werden: Wir werden eine Prinzessin retten gehen!", schallten die Worte Shiens durch den Raum. Während Shien alle Beteiligten ansah und Dwain bereits seine Zusage für dieses Abenteuer abgab, nicht ohne sich einen giftigen Kommentar und, wie es Anglachel empfand, tödlichen Blick zuwarf, traf den jungen Schiffszimmermann eine Kugel in der Brust, die den halben Oberkörpder wegzusprengen schien. Neben all den verrückten Leuten auf diesem Schiff hatte dieser Mann doch nicht etwa vor ein weiteres weibliches Mitglied anzuheuern und dazu noch eine Prinzessin. Konnte man das denn noch Rettung nennen und nicht eher Entführung. Oder meinte er ernsthaft mit dem Wort Rettung eine wahre Rettung, wie aus einem Märchen. Jedoch fiel ihn auf Anhieb keine Prinzessin ein die es sich zu retten lohnen würde in der näheren Umgebung.
"Ehm, Shien.", begann Anglachel leise und nüchtern,"Welche Prinzessin meinst du denn? Und vorallem woher kommt diese plötzliche Idee?".
 

Alice Hyde

Piratenkapitän
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Kapitän/Barbier
Kräftig drückte Timothy die Türklinke hinunter und ließ die Pforte aufschwingen. „Hallo allerseits“, begrüßte er die anwesenden Kabukis nur um sich dann still in eine Ecke zu setzten, um seinen ersten Tagebucheintrag machen. Das Geschirr müsste wohl noch ein bisschen warten, hoffentlich würde Takeo dies aktzeptieren.
Nichts desto trotz zog der Prince einen Stift aus seinem Hemd hervor und begann zu schreiben:


Tagebuch-Eintrag Timothy Josepherus Prince, Nr. 1
Ort: Sonnen-Insel, Sunny, Dancing Dragon
Heute bin ich wieder in Sunny angekommen, nach einer langwierigen Reise, genau so Mannschaftslos wie vor der Reise. Das Abenteuer drohte schon ein Fiasko zu werden, doch dann geschah etwas wundervolles.
Ich entdeckte tatsächlich Piraten! Keine bekannten Freibeuter, aber immerhin die ersten, die ich seit Wochen, Monaten...ach was sage ich...Jahren zu Gesicht bekommen habe.
Nachdem ich mich mithilfe meiner Teufelsfrucht auf das Schiff, die Dancing Dragon, geschlichen hatte wurde ich schnell entdeckt und gefangen genommen. Allerdings kam Hilfe von unerwarteter Seite, der Koch der Mannschaft, Takeo der Name, bat um Hilfe in der Küche und wer könnte da besser einspringen als ich? Nun also zum Küchenjungen ernannt durfte ich für die Kabukis ein Mahl zubereiten, welches wir geraume Zeit später gemeinsam verspeisten. Doch die wirkliche Überraschung sollte erst kommen, denn, wer mag es glauben, der Kapitän, Shien genannt, lud mich und alle anderen tatsächlich offiziell in seine Crew ein. Sogar nach einer Vorführung meiner Teufelskraft wünschten sich alle meine Zussage. (Das hoffe ich jedenfalls).
Also gesagt getan, nun bin ich ein Kabuki (vorläufig versteht sich) und habe auch direkt ein Quartier zugewiesen bekommen. Ich teile mir das Zimmer mit einem Jungen, der Dwain heißt. Auch er besitzt Teufelskräfte, er kann Pflanzen sprießen lassen, eine wundervolle Gabe.
Nun sitze ich hier und schreibe und warte auf den Kapitän. Was wohl als nächstes passieren wird?

Mit dem Ende des Bleistiftes tippte sich Timothy gegen die Oberlippe während er nachdenklich seinen eben verfassten Eintrag las. Ja, als Beginn seines Abenteuers konnte man diesen Tag bezeichnen. Er würde in die Geschichte eingehen, dessen war er sich sicher, und er würde frei sein. 17 Jahre lang eingesperrt, nicht nur zwischen Wänden, nein, auch im düsteren Gefängnis der Verpflichtungen, der Ehre und nicht zu vergessen, des Namens. Prince. Jeder Seeräuber der etwas herumgekommen war fürchtete sich vor diesem Namen. Hinzu kommt seine Teufelskraft, eine extrem nützliche Fähigkeit für Einbrecher und Auftragsmörder, aber was sollte er mit Türen anfangen? Vielleicht fand der Kapitän ja Verwendung für die Doa-Doa no Mi, so könnte er sich wenigstens etwas einbringen. In Gefechten, das wusste er jetzt schon, würde er nicht besonders von Nutzen sein. Alles was er konnte, jedenfalls das was der Mannschaft half, war das Kochen.
Abprubt wurde der junge Prince in seinen Gedanken unterbrochen, als die Tür, durch die er zuvor geschritten war, sich erneut öffnete und der Kapitän das Esszimmer betrat, eine Sonnenliege, Eol und einen sichtbar verletzten Mann im Schlepptau und baute ersteres, sehr zum Gefallen von Noa, im Raum auf. Dann ließ er Eol den Jungen auf die Liege hiefen, sein Name musste Sona sein, und dann, Tim konnte es kaum glauben, frotzelte Takeo mit frechen Sprüchen den Kapitän, Noa und Dwain. `Was sollte das denn?´, fragte sich der Küchenjunge der Kabukis und schielte den Koch über den Buchrand an. Shien lies sich jedoch von dieser Freveltat nicht aus der Ruhe bringen sondern verkündete lauthals, dass die Kabukis eine Prinzessin retten würden.
Hätte Timothy etwas getrunken, wäre das Buch jetzt wahrscheinlich ruiniert. Dwain schien sich mit der Idee sofort angefreundet zu haben, Tim bezweifelte, dass sein Zimmerpartner jemals einen Vorschlag abweisen würde, wenn er lustig klang, Noa hingegen wollte lieber einen Prinzen retten. Eol war jedoch skeptischer. Er fragte den Kapitän, welche Prinzessin nun gemeint sei, und wie man sie retten sollte.
Nachdenklich musterte J seine Mitstreiter. Er hatte schon von einer Königsfamilie auf der Sonnen-Insel gehört, logisch, er war in einer der wohlhabensten und einflussreichsten Familien der Insel aufgewachsen, aber eine Audienz beim König und seiner Tochter war ihm erspart geblieben. Wie hieß sie denn noch gleich. Angestrengt überlegte Timothy, aber ihm fiel der Name beim besten Willen nicht ein. „Entschuldigen Sie“, meldete er sich dann zu Wort und schlug das Tagebuch zu. „Wie ist noch einmal der Name der Prinzessin? Er ist mir entfallen.“ Er grinste, während er die bunt zusammengewürfelte Runde musterte. „Ansonsten könnt ihr auf meine Hilfe zählen, es geht hier schließlich um MEINE Prinzessin.
 
S

Sona

Guest
Durch die kalte Hand der Ärztin, die sich noch immer auf der Dragon herumtrieb (Irgendetwas muss ich verpasst haben.), geweckt, vernahm Sona die Frage der doch nicht unschönen Gestalt und konnte trotz der Nebenwirkungen der Schmerztabletten die mehr als eindeutige Antwort Hea herausbringen. Um unmissverständlich zu bleiben, nickte er kurz darauf noch einmal schwach. Anscheinend bemerkte er, dass seine Lippenmuskeln den Geist aufgegeben hatten. Und wie ich diese Tabletten genommen habe. Ein stetig zwischen alla breve und ¾-Takt wechselnder Taktschwung dürfte doch Beweis genug sein, dass ich mich mit der Moderne bereits auseinandergesetzt habe. Fehlt nur noch der dodekaphonische Anteil…, worauf er es unbewusst schaffte, einen demoralisierenden Toncluster von mindestens 3 verschiedenen und eng liegenden Tönen in den Raum zu grunzen – unglücklicher Weise genau nach Shiens Zielbekundung. Ach herrje, nicht doch!
Um das schlimmste angesichts der Überzeugung Shiens zu vermeiden, quälte sich der Musiker auf der Sonnenliege in eine aufrechte Position. Verschiedenste Klappmanöver und Rhythmusgeräusche später, die in ihrer derartigen Ausgestaltung als Teil einer afrikanischen Akrobatikgruppe im Publikum Applaus gefunden hätte – schon allein wegen der betörenden Endposition, in welcher der Akrobat sich kunstvoll auf einer Kreisbahn entlang wälzte und dabei seiner Muttersprache folgend ein fast schon Gänsehaut herbei führendes Mantra von „Mhm“-, Schnalz- und Klacklauten kredenzte -, fand er sich erneut auf dem Boden der Drachenküche. Dort angekommen, begab er sich in eine für ihn und seine Lage betreffend äußerst ansprechende Position, bei der das eine Bein, zwischen zwei Latten der Liege eingeklemmt, das andere Bein in einem Winkel von haargenau 88,76° schnitt und die Gerade der arg demolierten Wirbelsäule als Spiegelgerade diente, also sich nicht nur die Beine sondern auch die Arme, jedoch in die andere Richtung orientierend, schnitten. Sein Kopf übernahm dabei ähnlich des Kopfes einer Wackeldackelfigur, die man nur auf sehr speziellen und seltenen Inseln der Grandline finden konnte, eine Funktion, die lediglich dazu diente, seiner Umwelt unmissverständlich deutlich zu machen: „Ja, ich habe meine Tabletten genommen.“
Und trotz anfänglicher Selbstzweifel Sonas, sich doch noch sicher aus dem Wirrwarr an Stoff, Holz und afrikanischer Kultur zu erheben, schaffte es der Musiker, sich nur wenig später zu befreien und mit einem lauten Ächzen in einer für ihn doch aufrechten Position (Man vergesse nicht seine Steißprobleme, die ihm auf Grund der nachlassenden Tablettenwirkung wieder bewusst worden.) zu enden. Die Aufmerksamkeit der anderen Kabukis mit Sicherheit und Souveränität innehabend, seine Lippen deutlich stärker spürend und das eventuelle Missverständnis mit seinem Käpt’n zum Ende bringend, hörte man seine Stimmbänder laut flüstern: Prinzessin retten? Großartige Idee! Einer Pause der Überlegung folgte: Bloß… um welche Prinzessin geht es denn?
 

Livy

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Solche Momente liebte der Kapitän der Kabukis. Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen wurden ihm die unterschiedlichsten Reaktionen geschenkt – ein Bild für die Götter. Dwain schien begeistert, Noa etwas enttäuscht, Eol sah aus als habe ihn der Blitz getroffen, Timothy legte eine kühle Sachlichkeit an den Tag und Sona, nachdem er es sich - wie auch immer er es geschafft hatte, sich überhaupt in diese Situation zu bringen - geräuschvoll aus einer mehr als unangenehmen Position auf seiner Liege bequem gemacht hatte, meldete sich ebenso mehr lebendig als tot wieder zurück.
"Welche Prinzessin, fragt ihr? Eine hervorragende Frage, hervorragend, ja! Auch wenn ihr eigentlich alle...", und dabei schaute Shien ausgiebig jede einzelnen Kabuki an, "ein wenig mehr Wissen bezüglich der momentanen Lage unseres Heimatozeans an den Tag legen solltet. Liest hier denn niemand Zeitung? Nun, wie auch immer, welche Prinzessin fragt ihr? Nun, lasst mich euch am besten eine kleine Geschichte erzählen..."

~ Vor einigen Stunden ~
(http://www.one-piece-rollenspiel.de/showthread.php?2199-Der-Hafen-von-Sunny&p=19496&viewfull=1#post19496)

Während Shien den beidem Männern einige Augenblicke später beim gehen nachsah seufzte er noch einmal. *'Lenke deine Schritte gen Küche'? Kuroi, was ist nur los mit dir... wann wird mir endlich eine erholsame Pause vergönnt sein!* Ein rascher Blick nach rechts, dann einer nach links... niemand war zu sehen. *Doch nicht etwa jetzt? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Das ganze Deck für mich allein...*
"Wer ist hier der Käpt'n?"
Überrascht sah sich Shien nach der fremden Stimme um. *Doch nicht allein, was für ein seltsames Wunder... doch woher..?* Gemessenen Schrittes trat Shien über das Deck der Dragon zur Reling. Dort unten, auf den Brettern des Hafenstegs...
Mit einem geschickteren Hüpfer als zuvor verließ Shien die Dragon und baute sich vor dem mutmaßlichen Urheber der Stimme auf.
"Ich bin der Kapitän. Wer will das wissen?"
Shien sah zwar eindeutig auf den etwas kleineren Mann vor sich herab, dieser ließ sich allerdings nicht anmerken, dass ihn die Drohgebärden des Schauspielers einschüchterten. Stattdessen musterte der Mann mittleren Alters sein Gegenüber, und Shien tat es ihm gleich: Vor dem Kapitän stand ein nicht besonders hoch gewachsener Mann mit gebräunter Haut und gegerbtem Gesicht. Seinen Körper bedeckten neben einem feinen, weißen Wams aus teurem Stoff und einer Hose aus etwas gröberem Material, aber von derselben Farbe, ein golden schimmernder Brustpanzer mit passenden Schulterklappen. Unter einem ähnlichen Topfhelm wuchsen ein paar schwarze Haare hervor, die, soweit man erkennen konnte, noch nicht von grauen Strähnen durchzogen waren. Alles in allem machte der Krieger an sich trotz seiner Größe eine recht eindrucksvolle Erscheinung, allerdings gab es zwei Dinge, die diesen Eindruck maßgeblich unterstützten: Zum einen der zwei Meter lange Speer mit goldener Spitze, den der Mann in der Hand hielt, zum anderen die rund zehn Mann, die in Formation hinter dem vermutlichen Hauptmann Stellung bezogen hatten. Das kleine, rundliche Männchen direkt neben dem Krieger fiel da kaum noch ins Gewicht.
Mit neutraler Miene betrachtete er Shien und sagte: „Gregory Thayne, Unteroffizier der Sonnengarde, die hier in Sunny als Stadtwache fungiert.“
Shien zog eine Braue hoch. *Stadtwache? Hat einer von den anderen…* Unbewusst krampfte sich Shiens rechte Hand zur Faust. *Da passt man einmal nicht auf seine Kameraden auf, und schon steht die Wache vor der Tür! Zum Teufel, können die sich nicht ein einziges Mal…*
Mit möglichst unschuldiger Miene blickte Shien dem Unteroffizier in die Augen und fragte: „Stadtwache? Tut mir Leid, Sir, Mister, ähm, ich, ähm, wusste nicht… warum sind sie, ihr, ähm… was gibt es denn?“
„Sie müssen Hafengebühr bezahlen!“
Kurz entglitt Shien seine Rolle als Unschuldslamm als diese Worte, ausgesprochen von einer knatschigen Stimme, das Gespräch der beiden Männer auf unhöflichste Weise unterbrach. Geschwind funkelte der Schwarze den gedrungenen Kerl an, der seiner Crew schon seit ihrer Ankunft ihren Besuch vermiesen zu wollen schien, dann wandte er sich wieder Thayne zu, als dieser die Worte des Kerlchens wiederholte.
„Das stimmt, eine Hafengebühr von 5000 Berry ist bei Ankunft zu entrichten. Solltet ihr euch weigern, so ist es meine Pflicht…“
Schnell winkte Shien ab und unterbrach damit die Drohung des Kriegers. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt: Die Stadtwache am Hals, und das wegen 5000 Berry! Seit wann machte man wegen derartigen Peanuts einen solchen Aufstand?!
„Nein nein, Mister Thayne, Sir, Meister. Ihr müsst nicht weitersprechen, ich… ich habe das Geld… einen Augenblick… habe das Geld gleich hier… das Geld… wo zum…“
Hastig glitten de Finger des Kapitäns durch die Falten seines Kimonos, doch trotz der Geschwindigkeit dauerte es einige Augenblicke angefüllt mit peinlichem Schweigen, in denen der große Shien 5000 Berry aus seinen Kleidern zusammenklauben musste. Um die Stille zu durchbrechen murmelte Shien weiter:
„Das Geld… ich hab’s gleich… ähm… warum… 5000 Berry, das ist nicht gerade viel, warum also… dieses verdammte Geld… ähm, ich meine, die Stadtwache… gibt es nichts wichtigeres? Das da… verdammt wo hab ich es nur… das da sind doch… zehn Mann… eine solche Truppe für… ach verflucht… solche Truppe für einen solchen Betrag?“
Wie Shien mit den Händen in seinem Kimono vergraben und leise vor sich hin fluchend aussehen musste wollte er persönlich gar nicht wissen. Glücklicherweise ließ sich keine der Wachen anmerken, dass sie in irgendeiner Weise von dem vergesslichen Kapitän gestört wären. Nur das Pummelchen grummelte missmutig herum. Zum Glück schien Thayne geneigt, Shiens Frage zu beantworten, als dieser den dritten Tausender aus seiner Robe zückte.
„Nun, da euer Schiff, so wurde es mir zumindest berichtet, erst vor kurzem hier angelegt hat wisst ihr es vielleicht nicht. Sunny befindet sich gerade in einer Art Notstand. Die Tochter der königlichen Familie, die verehrte Amaterasu-sama, ist vor wenigen Tagen spurlos aus dem Palast verschwunden.“
Gleichzeitig zur Entdeckung des vierten Tausenders warf Shien dem Hauptmann einen kurzen Blick aus großen Augen zu. „Verschwunden? Einfach so?“
Thayne nickte. „Keiner weiß, unter welchen Umständen die Tragödie passiert ist, doch seit mehr als drei Tagen wird sie nun schon vermisst. Da Amaterasu-sama die Thronfolgerin der Sonneninsel ist stehen sämtliche Städte verständlicherweise Kopf. Wir von der Garde versuchen zwar, das größte Chaos zu verhindern, allerdings fehlen uns im Moment schlicht und ergreifend die Männer, um mehr zu tun als die Häfen unter strenger Kontrolle zu halten um somit sicherzustellen, dass die Prinzessin die Insel nicht verlässt. Die Königsfamilie ist dermaßen in Sorge, dass sie sogar eine Belohnung in Höhe von 10 Millionen Berry demjenigen versprochen haben, der ihre Tochter findet.“
Ab und zu nickte Shien, während er sich selbst nach einem letzten Tausender absuchte, und als er schließlich alle nötigen fünf Scheine zur Hand hatte übergab er sie rasch dem Hauptmann.
„Das ist ja alles ganz, ganz schrecklich, schrecklich, ja!“
Gespannt wartete der Kapitän anschließend darauf, dass der muskulöse Krieger die Scheine jeden für sich auf Echtheit prüfte (als ob der große Shien wie ein hinterhältiger Betrüger aussah…) und schließlich nickte. Er übergab die Scheine dem gedrungenen Mann neben sich, der sofort mit seinen Grummeleien aufhörte und stattdessen ein zufriedenes Gackern verlauten ließ. Thayne wandte sich unterdessen wieder Shien zu, der nicht anderes tat als nervös darauf zu warten, die kleine Streitmacht vor sich wieder loszuwerden.
„Nun, wie es scheint, ist hier nun alle geklärt. Ich wünsche euch noch einen angenehmen Aufenthalt auf der Sonneninsel.“
*Den werde ich haben, hehe…*
Lächelnd beobachtete Shien seinen Ex-Gesprächspartner dabei, wie er sich seinem Gefolge zuwandte, es von der Anlegestelle der Dragon abzog und mit den Kriegern und dem kichernden Würstchen abzog. Als Shien schließlich einen erste Schritt in die entgegen gesetzte Richtung machte, um sein eigentliches Vorhaben – auf dem Deck der Dragon zu entspannen und vielleicht ein Nickerchen zu machen – in die Tat umzusetzen, blieb er mit einem Mal stocksteif stehen.
*Moment mal…*
Die ganze Zeit, in der er verzweifelt nach mickrigen 5000 Berry gesucht hatte, konnte er die Worte des Kriegers schlichtweg nicht realisieren. Jetzt jedoch, wo sich seine Anspannung langsam löste, stürzten die Worte des Hauptmanns und die Erkenntnis, dass er soeben das perfekte erste Abenteuer gefunden hatte, wie eine Flutwelle gnadenlos über ihm zusammen.
*Prinzessin verschwunden… Belohnung… 10 Millionen… Belohnung… Ruhm, Ehre… Prinzessin…*
Hastig wandte sich Shien von seinem Schiff ab und begann, in Richtung Stadt zu stürmen…

„… und in der Stadt habe ich schließlich versucht, einige weitere Informationen aufzutreiben, doch offenbar schien meine eindrucksvolle Gestalt und meine überwältigende Aura die meisten dieser Städter hier abzuschrecken. Deswegen…“
Rasch stand Shien von seinem Stuhl auf, breitete die Arme aus, blickte jedes seiner Crewmitglieder an und sagte…
„Gehen wir jetzt alle ins Bett!“
Egal, was die durch diesen befehl verstörte Crew antworten würde, Shien würde jeden Einwand abschmettern. Die Sonne war bereits hinter dem Horizont verschwunden, und da die Crew morgen ihr erstes Abenteuer durchstehe würden musste sie ausgeruht sein. Sie musste ganz einfach, und dafür gab es auch keine Widerworte.
Wer sicht dennoch entschloss, noch ein wenig die Nacht zu genießen, der würde am nächsten Morgen sicherlich eine unangenehme Überraschung erleben…

„Das hierhin… das dorthin… hmm, sieht doch gar nicht mal so schlecht aus. Mit ein wenig Übung…“
Stolz betrachtete Shien sein Werk. Eine Stunde hatte er an dem Aufbau herumgewerkelt, hatte Tische und Stühle verschoben, seinen neusten Neuerwerb aufgebaut und ihn fein säuberlich eingeweiht.
Als sich langsam ein Gähner ankündigte drehte sich der Schwarze genügsam um und tat, während er seine Arme Richtung Decke streckte, einige Schritte hinüber zur hinteren Glasfläche des Esszimmers. Die Sonne schlich vorsichtig immer höher, ganz als ob sie Angst davor hätte, sich aus dem blauen Meer alleine in den Himmel zu erheben. Als die ersten Strahlen der flammenden Kugel über die Reling der Dragon strichen drehte sich Shien erneut um und betrachtete sein Werk aus einigen Metern Entfernung. Man konnte eine grobe Struktur erkennen, viel mehr jedoch nicht. Auf der anderen Seite war diese kleine Überraschung auch nicht dazu da, aus weiter Entfernung bestaunt zu werden.
Als Shien zur Vordertüre des Zimmers hinaus schritt streichelte er das neue Stück im Vorbeigehen. *Du und ich, wir werden noch viel Spass haben…* Lächelnd nahm er die Treppen hinunter auf das Deck der Zimmer seiner Crew, wo er all seine Gefolgsleute noch in tiefem Schlummer friedlich ruhend wähnte. Diese Ruhe sollte allerdings nicht mehr lange währen…
Breitbeinig im Gang stehend stemmte Shien die Hände in die Hüften und rief: „Aufstehen, alle Mann! Und Frauen auch, Jen, Noa! In fünf Minuten im Essraum, wer nicht pünktlich ist…“
Als er das erste Rumpeln hörte wandte sich Shien, obwohl er noch eine kleine Drohung hatte anhängen wollen, lachend ab. Offenbar reichte die Stimme des Kapitäns, um die Kabuki-Piraten auf Vordermann zu bringen – ein wunderbares Gefühl, das Shien kichernd mit sich zurück in den Essraum nahm.
Dort betrachtete er noch einmal seinen Aufbau: Sieben Stühle standen in einem leichten Halbkreis vor der wenn man hereinkommt rechten Wand, an der an einem dünnen Nagel (der von vielen Löchern umzingelt war – das kam davon, wenn man auch den Zimmermann überraschen wollte und sich selbst um alles kümmerte) eine große Schiefertafel hing. Auf jedem der Stühle saß ein kleines Platzkärtchen mit jeweils einem Namen der Crew, und zwar in folgender Reihenfolge, von links nach rechts (von der Tafel aus gesehen): Jennifer Black, Nora-Lauréane Lamour, Sougon N. Nasshingu, Eol P. Anglachel, Dwain Kusaka, Timothy J. Prince und Takeo Itamae. Dieser Sitzplan verblasste jedoch im Angesicht der komplizierten Kritzelei, die auf der breiten Tafel prangte; wild durcheinander standen dort die Namen der Crew, verschiedene Anweisungen, weitere Namen und noch mehr Anweisungen. Hier und da konnte man auch eine Art Haus und die angedeuteten Umrisse zweier Inseln entdecken, doch um diese Bilder vom Rest der wilden Skizze im Kopf trennen zu können musste man sich wahrlich anstrengen.
Während Shien sein Werk selbstzufrieden betrachtete lehnte er sich an den Rand eines der Tische, die er beiseite geschoben hatte, um den Halbkreis möglich zu machen. In dieser Pose, mit vor der Brust verschränkten Armen und einem schmalen Grinsen, erwartete der Kapitän seine treue Crew.
 
D

Dwain Kusaka

Guest
Nachdem die unterschiedlichsten Reaktionen der restlichen Insassen des Essraumes folgten und Dwain diese alle eher mit einem amüsierten Lächeln hinnahm, fuhr der begabte Redner mit der weißen Mähne nach einigen Augenblicken auch schon fort und antwortete vorerst auf die Fragen der anderen, die sich zusammen betrachtet mit einer Antwort eigentlich zugleich beantworten liesen. Ehrlich gesagt, interessierte es den jungen Kusaka recht wenig, wer diese Prinzessin war oder wie sie entführt wurde. Lediglich das Verlangen nach einem Abenteuer und endlich mal wieder etwas tun zu können, waren dem jungen Mann schon Ansporn genug, ohne Widerrede oder gar Bedenken seine Befürwortung für diese Rettungsaktion auszusprechen. Einige Sekunden folgten. Nun begann Shien auch schon zu erzählen, was es nun mit der Rettung auf sich hatte und wie er auf diese Idee gekommen sei. Mit einem vertäumten Grinsen lauschte der Orangeschopf den Ausführungen des Käptns und wartete gespannt darauf, dass diese Geschichte endete.
Als der Käptn von ins Bett gehen sprach, erhob sich der Junge auch gleich und machte sich ruhigen Ganges und mit den Händen in seinen Taschen auf den Weg in sein Zimmer. Ein wenig Ruhe könnte schließlich nicht schaden, schließlich sollte es der Weißmähne zufolge schon morgen mit diesem freudigen Abenteuer losgehen.
Im besagten Raum angekommen, lies sich der Kusaka beruhigt in sein Bett fallen und machte es sich gemütlich, während unterdessen im Kopfe des Jungen kontinuierlich die Gedanken auf den nächsten Tag und den bevorstehenden Ereignissen fixiert waren. Nach einigen Minuten wurden diese Gedankengänge jedoch vorerst durch jemanden unterbrochen. Bei dieser Person handelte es sich um den Küchenjungen. Anscheinend handelte es sich bei diesem um Dwain`s Zimmergenossen. Dwain richtete sich leicht aus seinem Bett auf und grüßte Timothy mit einem Lächeln. "Hi. Tim richtig?. Anscheinend bist du mein Zimmergenosse oder?" Einige Augenblicke folgte, bis der Kusaka sich wieder lächelnd ins Bett sinken lies und unterdessen ein kleines Gespräch mit dem Prince begann.
Doch nach einer Weile beschloss Dwain das Gespräch zu beenden und nun zu schlafen. Ein kurzes "Gut` Nacht." entwich den Lippen des Kusaka während sich der Lider langsam schlossen.

Jedoch war die Art wie er wieder aufstand, wesentlich unangenehmer als die Art wie er eingeschlafen war. Woran das lag? Wie schon so verblüffend oft in der letzten Zeit, sorgte auch wieder jetzt die kräftige und vor allem laute Stimme des Käptns dafür, dass Dwain wiedermals auf solch brutale Art aus seinen ruhigen Träumen gerissen wurde. Aus dem noch vor Sekunden ruhigen und entspannten Gesicht wurde ein erschrockenes mit weit aufgerissenen Augen. Eines der lauten Poltern, was der Käptn vernahm, war wohl die unsanfte Landung des Kusaka, als sein Körper vor Schock derart zusammenzuckte, dass er das Bett verlies und mit einem Rumpsen die harten Bretter des Bodens berührte.
Es dauerte etwas Zeit bis der Junge sich wieder gefangen hatte und mit teils noch müdem und schmerzverzertem Gesicht sich wieder aufrichtete. "Immer diese unsanften Erwachungen." murmelte der Junge während er sich seine Klamotten zusammensuchte und eben diese sich auf anzog.
Nach einigen Minuten war Dwain auch fertig und verlies das Zimmer nachdem er sich nochmals kurz zu seinem Zimmergenossen wandte und ihn mit einem müden Lächeln wiedermals grüßte. "Morgen, Tim." Oben angekommen, war dem Jungen das Erstaunen förmlich auf das müde Gesicht geschrieben.
Das halbe Esszimmer war vollkommen umgeräumt worden und ein lustiger Halbkreis gebildet von Stühlen, befand sich zur rechten Seite des Jungen. "Morgen Käptn. Wart ihr das?" Noch bevor der Weißhaarige antworten konnte, lief der Junge auf diesen Halbkreis zu und setzte sich leicht grinsend auf den Stuhl auf dem ein Schildchen mit seinem Namen drauf war.
Leicht grinsend saß er nun da, musterte unterdessen ein wenig den Käptn und wartete auf die Ankunft der restlichen Crew.
 
N

Noa

Guest
Natürlich, die Kerle waren hocherfreut, Timothy machte eine komische Andeutung, aber nichts was ihren Vorschlag unterstützte. Übertrieben schmollend wandte sie sich wieder an Sona. „Beim nächsten Mal bitte nicht die halbe Packung verschlucken, eine reicht da schon vollkommen.“ Sie lächelte sanft, während sie sich ausmalte wie viele der junge Musikus wohl genommen hatte. Allzu stark war dieses Mittelchen nicht, also mussten es schon mindestens 3 gewesen sein. Wobei, vielleicht vertrug er sie einfach nicht so gut wie der Rest. Eines hatte sie dabei aber gelernt: gib niemals einem Patienten Tabletten in die Hand, du musst immer davon ausgehen das er ALLES auf einmal nimmt...
Der werte Kapitän begann jedenfalls zu schildern was genau ihm wiederfahren war und was das mit der Prinzessin nun auf sich hatte. Sonderlich spannend fand Noa das nun nicht. Sie widmete sich lieber ihren Fingernägeln, natürlich hörte sie ihm zu, aber wie schon erwähnt wollte sie einfach lieber einen Prinzen. Mit dem Befehl, alle ins Bett war das Thema dann auch schon gegessen. Und genauso schlau als wie zuvor, tapste sie Richtung Bad.

Das heiße Badewasser bis zum Rand eingelassen, die Tür fest versperrt, der Badezimmer Spiegel beschlagen vom Wasserdampf der das Atmen in diesem kleinen Raum erheblich erschwerte. Und die Lamour inmitten des Wassers, welches wunderbar nach Rosenblüten duftete. Ihre blauen Augen blieben verborgen hinter den zarten Lidern. Vollkommen entspannt summte sie die Melodie eines ihrer Lieblingslieder, ein Lied welches sie schon in früher Kindheit durch den Kopf sauste, in welches sie sich schon damals unsterblich verliebte. Ihre Abreise aus Sumera war noch gar nicht so lange her, doch vermisste sie ihre Heimat schon jetzt bitterlich. Und plötzlich erschien das Bild eines jungen Mannes vor ihrem geistigen Auge. Noch einen Moment ließ sie jenen Anblick zu, ehe sie die Augen abrupt aufschlug um das Bild zu verdrängen. Es war ein komisches Gefühl ihn missen zu müssen. Auch hatte sie nicht geglaubt, dass es so schwer werden würde. Urplötzlich war jegliche Entspannung verschwunden, was zurück blieb waren Zweifel an ihrer Entscheidung und der Richtigkeit ihrer Denkweise. Kleine Tränen glitzerten in ihren Augen, welche sie mit aller Macht zu verdrängen versucht. „So ein Schwachsinn“, sagte sie zu sich selbst und grinste, während sie sich aus dem heißen Wasser erhob, ein Handtuch um ihren Körper schlang und an den Spiegel herantrat. Sich selbst belächelnd wischte sie den beschlagenen Spiegel ab um freie Sicht auf ihr Gesicht zu haben. Noa schüttelte nur leicht den Kopf. Fehlentscheidungen gab es in ihrem Leben nicht...

Der Weg ins Bett war schnell gefunden und wie so oft war die Nacht vorbei bevor sie überhaupt angefangen hatte. Diesmal war es der Kapitän welcher die Langschläferin unsanft aus dem Traumland riss. Eher einem Zombie gleich, mit zerzausten Haar und dem Kissenabdruck im Gesicht gelangte sie in die Senkrechte. Sie schleppte sich zu ihren Sachen, schnappte sie sich und watschelte weiter in Richtung Bad, im Pyjama. Dort angekommen versuchte sie mit nun wieder geschlossenen Augen vorerst die Türklinke zu finden. Nachdem sie gute 5-mal daneben gepatscht hatte, landete sie bei Versuch Nummer 6 dann doch endlich auf dieser. Runterdrückend musste sie feststellen, dass es besetzt war. Wer noch nicht wusste das Noa ein Morgenmuffel war, würde sie nun kennen lernen.
Sie hob die Faust und schmetterte jene an die Bad Tür. „Aufmachen verdammt! Der Kapitän will uns in 5 Minuten sehen!“, sie hämmerte weiter, wobei jenes hämmern von Schlag zu Schlag immer energischer wurde. Einige böswillige Flüchte später und roten Fingerknöcheln, gab sie es auf und tapste mit noch immer abstehenden Haaren-wahrlich in jede Richtung und unbeeinflusst von Dingen wie Schwerkraft- ihren Klamotten unter den Armen, im Karo-Pyjama, dem Kissenabdruck und von der Müdigkeit geschlossener Augenlider, zum Kapitän.
Dort angekommen ließ sie sich auf irgendeinen der Stühle fallen, welcher komischer Weise sogar der richtige war. Ihr Kopf viel ein Stück nach unten und ihr Körper sackte zusammen, ein lautes Gähnen war zu vernehmen und Noa war fast schon wieder im Reich der Träume. Nein, sie war es. Kaum einen Augenblick später, kippte sie schon zu Sona um und ihr Kopf landete irgendwo auf seiner Schulterhöhe.
 
E

Eol P. Anglachel

Guest
Mit einem verkrampften Lächeln auf dem Gesicht saß Anglachel am Tisch und stierte den Redner an. Genau das was er sich zum Teil gedacht hatte war eingetroffen. Shien sah tatsächlich nur den Ruhm un ddie Ehre die ihm zu gute kommen würde, wenn diese Befreiungsaktion ein Erfolg werden würde, wie gesagt wenn. Langsam setzte er seinen rechten Arm auf den Tisch und stützte seinen Kopf auf der Handfläche ab. Mit geschlossenen Augen überlegte er, was ihn nur dazu getrieben hatte sich einen so hitzköpfigen Mann anzuschließen. "Obwohl ich zu geben muss, dass er ein paar gute Ideen hat.", musste er feststellen nachdem er etwas über die Situation gegrübelt hatte. Die Rettung einer Prinzessin stand zwar nicht auf dem Plan der meisten Piraten, allerdings könnte dabei für die Crew einiges bei rausspringen. Vorallem der finanzielle Teil war nicht gerade gering, wenn man daran interessiert war. Anglachel rechnete zwar nicht damit, dass es eine allzu große Belohnung geben würde, aber jeder Berry tat gut. Immerhin lebte er schon als Kind in Armut und war es gewöhnt sparsam zu leben. Ob mehr oder weniger Geld, er würde eh nicht mehr ausgeben als er benötigen würde. Viel mehr machte er sich Sorgen um die Reaktion der Kidnapper. "Ich wusste zwar das es ständig Streit zwischen der Sonnen- und der Mondinsel gab, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die Königsfamilie der Sonneninsel soweit geht. Das wäre praktisch eine Kriegserklärung. Die Seefahrer und Händler die immer zu uns in die Werft kamen haben einiges erzählt, aber nichts von den Thronfolgern.", murmelte er etwas leise zu sich selbst, bevor es ihm auffiel, das er aufgehört hatte zu denken. Still und etwas angespannt machte er es sich etwas bequemer auf dem Stuhl. Was würden die anderen denken, wenn er selbst Gespräche führen würde. „Gehen wir jetzt alle ins Bett!“, weckte die Stimme Shiens den Schiffszimmermann aus seinen Gedanken. Langsam stand er auf und hob ihm vorbei gehen Sona auf. "Ich trag dich wieder runter, besser du ruhst dich noch etwas aus.", sagte er zu dem Musiker, "Die Medikamente scheinen ja nicht allzu gut zu wirken. Vor allem du solltest die Zeit zum schlafen jetzt nutzen um dich zu erholen.".

Ohne ein weiteres Wort zu sagen trug er Sona mit sich hinunter in ihre Kajüte und legte ihn in seinem Bett ab. Anglachel zog sich noch seinen Armschutz, sowie sein Hemd aus und legte sich mit einem "Gute Nacht" an Sona sein eigenes Bett. Es kam ihn wie Stunden vor, in denen er rastlos lag und in die Dunkelheit starrte. Obwohl er müde war, konnte er nicht einschlafen. Der Gedanke an die bevorstehende Rettungsaktion ohne wirklichen Plan machte ihn Sorgen. Auch kam ihn die Situation ziemlich bekannt vor. Trübe Erinnerungen eines kleinen Mädchens, dass er vor langer Zeit einst gerettet hatte kamen in ihm hoch. Das selbe Mädchen welches in den vergangenen Jahren zu einer jungen Frau herangewachsen war und ihm später in der Wild Cherry wiederbegegnet ist. "Es ist fast eine ähnliche Situation wie damals.", dachte sich Anglachel und sah die Szene in einzelnen Bildern vor sich, "Genau wie damals. Aber ich bin nicht der Typ der für die Rolle eiens solchen Helden gemacht ist.". Schwer seufzend legte er sich auf die Seite und fiel schließlich in einen tiefen Schlaf. Der nächtliche Wind trug eine sanfte Brise durch das geöffnete Bullauge in das Zimmer und wirbelte dabei leicht durch das Harr der jungen Mannes, der trotz seiner Zweifel tatsächlich von dem Erfolg der Mission der Kabukis träumte.

Langsam schlug Anglachel die Augen auf, es war immer noch dunkel als er aufwachte und nur ein leichter roter Streifen am Himmel verkündete den Aufgang der Sonne. Vorsichtig stieg er aus dem Bett um zu verhindern, das sein Zimmergenosse aufwachte. Leise und auf Zehenspitzen schlich er sich nach draußen auf das Deck der Dragon und sah hinaus auf den Hafen, die Stadt und schließlich das Meer, welches seinen Blick einfing. Jede Minute die er am Deck stand brachte die Sonne etwas weiter über den Rand der Welt hervor. Immer weiter trug der Fluss der Zeit den Höhepunkt des Tages näher, an dem die Rettung einer gefangenen Prinzessin befreit werden würde durch eine handvoll Abschaum, wie die Marine sie wohl bald nennen würde. "Hoffen wir mal das alles gut geht.", sagte Anglachel zu sich selbst um seine Zweifel und Sorgen beiseite zu räumen. Noch während er kurz in das Blaue unter sich sah, sprang er von der Rehling ins kalte Nass und schwomm ein paar Runden durch den Hafen. Nach knapp einer Stunde war die Sonne bereits ein ganzes Stück weiter aufgestiegen und man hörte die ersten Menschen am Hafenmarkt wirtschaften. Anglachel kletterte wieder an Deck und ging ohne Umwege zuerst in seine Kajüte um seine Sachen zu holen und dann ins Badezimmer um sich fertig zu machen. Zu seinem Glück war noch kein anderer in diesem und so entschied er sich schnell das Wasser einzulassen und ein langes erholsames Bad zu nehmen. "Von den anderen scheint keiner wirklich ein Frühaufsteher zu sein, daher werde ich wohl etwas Zeit haben.", dachte er sich und genoss die wohltuende Wärme nach dem kalten Schauer von vorhin. ZWischendurch hatte er zwar das Gefühl, das jemand rief und kurz darauf an der Tür geklopft wurde, dennoch dachte er sich, dass nachdem keine weitere Antwort mehr kam, dies wohl die Nachwirkungen seines kurzen Schlafes gewesen sein musste.

Nachdem er sich abgetrocknet und umgezogen hatte, ging Anglachel in das Esszimmer, wo bereits die gesamte Crew in einem Sitzkreis auf ihn wartete. "Morgen allerseits.", grüßte er die anderen und setzte sich auf den einzigen freien Platz, "Warum diese Versammlung?".
 

Alice Hyde

Piratenkapitän
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Kapitän/Barbier
Wie Schuppen fiel es Tim von den Augen. Amaterasu, so hieß die holde Prinzessin der Herrscherfamilie. Natürlich, wie konnte er das nur vergessen? Welche Freveltat sich dem Namen der Thronerbin nicht entsinnen zu können. `Wenn sie wieder auftaucht, versteht sich.´,dachte sich der Küchenjunge, während er die Kommentaren seiner Mit-Kabukis, in Gedanken versunken, überhörte.
Urplötzlich riss ihn der laute Schrei seines Käptns aus der Traumwelt, in der er sich gerade befand. „GEHEN WIR JETZT ALLE INS BETT!“, röhrte Shien in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Hurtig erhob sich Timothy von seinem Stuhl, schnappte sich das restliche schmutzige Geschirr und trollte sich in die Küche, in der er besagtes Gedeck reinigen würde.
Einige Zeit später konnte J nun endlich in sein Zimmer und siehe da, Dwain, der rothaarige Teufelsfruchtnutzer, war schneller als er gewesen. Auf die Frage des Jungens mit dem grünen Daumen antwortete Timothy: „Ja, genau der bin ich.“ Mit einem freundlichen Grinsen versuchte er einen guten Eindruck zu erwecken. Trotzdem machte sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit. Irgendetwas stimmte nicht, was genau dieses Gefühl bei ihm erzeugte konnte der Prince nicht sagen.
Nach einer kurzen Unterhaltung mit seinem Zimmergenossen wünschte Tim dem Kusaka eine gute Nacht und kletterte behände in sein Bett. Innerhalb von nur wenigen Minuten war er entschlummert.

Ein langer dunkler Gang. Das war alles was Timothy sah. Langsam schritt er diesen Korridor entlang, jeder Schritt hallte in der dunklen Leere zusammen mit unverständlichem Stimmengewisper. Auf einmal öffnete sich eine Tür und der Prince stand im Freien. Die kalte Seeluft blies ihm und die Nase und zerzauste sein kurzes Haar. Moment, kurzes Haar? Schockiert griff sich Tim an den Kopf und tatsächlich, sein Haar war kurz, der Zopf war weg. Und was war das? Statt seiner gewöhnlichen Kleidung trug er einen weißen Anzug und einen langen Mantel über der Schulter, an dem mehrere Orden klimperten. Tatsächlich, er trug eine Marineuniform, und nicht die eines gewöhnlichen Soldaten, soviel stand fest. Er war mindestens Kapitän und dem kräftigen Bartwuchs an seinem Kinn zuurteil auch noch zehn bis zwanzig Jahre älter. Ein Matrose stürzte auf ihn zu, salutierte kurz und berichtete dann im zackigen Militärton: „Kapitän Prince, wir haben das Schiff der Piraten eingeholt. Die Mannschaft macht sich bereit zum Entern.“ Ungläubig starrte ihn Tim an. „Was? Wo? Wie? Hä?“, mehr brachte der sonst so wortgewandte junge Mann nicht zustande. Etwas verwirrt musterte der Matrose ihn. „Mit Verlaub Sir. Ihnen wurde der Befehl erteilt die äußerst gefährliche Mannschaft der Kabukis fest zu nehmen. Seit langem schon machen sie die Grand Line unsicher und Sie, als der stärkste Marinekapitän des Hauptquartieres, wurden beauftragt, die Piraten aufs Schafott zu bringen.“ `Kabukis...gefährlich...stärkster Kapitän....WAS?`, schoss es Timothy durch den Kopf, als er die Worte seines Untergebenen hörte. Er wollte gerade den Mund aufmachen, um den Soldaten weiter auszufragen, als eine ihm unbekannte Stimme ertönte, und zwar aus seinem Mund. „Natürlich, dann mal los.“, hörte er sich selbst sagen und dann passierte das Unglaubliche. Sein Körper bewegte sich von ganz allein und schritt an die Reling. Anscheinend hatte sein älteres Ich die Kontrolle übernommen und führte nun den Befehl zur Exekution der Kabukis aus. `Was soll das?´, versuchte Timothy zu schreien, doch kein einziger Ton drang über seine Lippen. Stattdessen hob er einen Arm (genauer gesagt sein Zukunfts-Ich) und fuhr mit dem Zeigefinger einen Kreis in der Luft nach. Zu seinem Erstaunen öffnete sich eine Tür in der Luft, eine kleine zugegeben, aber es war eine Tür. Im Hintergrund konnte man die schockierten Schreie einiger Matrosen hören. Andere pfiffen anerkennend durch die Zähne und der ganze Rest schien einfach nur beeindruckt von dieser Technik zu sein. `Was zur Hölle...´, dachte sich J gerade noch, als ein gigantischer Lichtstrahl aus dem Öffnung trat und auf die Dancing Dragon zuraste. Wie eine Guillotine einen Kopf vom Körper trennte dieses gebündelte Licht die Masten der Dragon vom übrigen Teil des Schiffes. „Wupps...“, hörte sich Tim selbst sagen und spürte, wie sich sein Mund zu einem verächtlichen Grinsen verzog. „Ich bin wohl etwas aus der Übung.“ `Was zur Hölle war das?´, fragte sich J unterdessen. Die Marinesoldaten tuschelten immer noch aufgeregt. „Das war die Light Door des Käptns.“, murmelte ein etwas erfahrenerer einem Jungspund zu. „Damit kann er Licht in einem Zwischenraum speichern und dieses dann in einem einzigen, gebündelten Schuss abfeuern.“ Immer noch lächelnd drehte sich der Käptn zu seiner Mannschaft und blaffte einige knappe Befehle, das Schiff der Piraten einzuholen.
Einige Zeit später war die Dancing Dragon eingeholt und die Kabukis besiegt. Langsam schritt Timothy über das zerschrammte und teilweise zerborstene Deck des einst so prachtvollen Schiffes und blieb vor dem am Boden liegenden Shien stehen. Er war während des Gefechtes am Bein verwundet worden und blutete stark. Selbst wenn er verarztet werden würde, würde er es nicht mehr bis zu seiner Exekution überleben. Lächelnd beugte sich der Marinekapitän zu dem verwundeten Kabuki hinunter. „Zwei Monate hat es mich gekostet dich zu jagen, Shien. Und nun hab ich dich endlich. Bezahle den Preis für deine kriminellen Machenschaften.“ Mehrmals stampfte Timothy auf und über Shien formten sich die Umrisse eines Kreises. `Schon wieder die Light Door?´, dachte der wahre Prince, gefangen in seinem eigenen Kopf. Die Tür klappte auf und statt dem erwarteten Lichtstrahl geschah nichts. Stattdessen begann sein älteres Ich wieder zu reden: „Shien, du stehst der ultimativen Gerechtigkeit gegenüber. Hinter dieser Tür erwartet dich Justizias Waage. Mach dich also auf höllische Schmerzen gefasst.“ Als er geendet hatte passierte nichts. Verwirrt schauten sich Shien, Marinesoldaten und die gefangenen Kabukis um. Nur langsam merkten sie, wie Shien sich in die Länge zog, wie ein Kaugummi, immer dünner wurde und dann in dem Loch verschwand, welches Timothy erschaffen hatte. Mit einem lauten Knall implodierte die Tür und weder von Shien noch von dem Tor in eine andere Welt war noch etwas zu sehen.
Schweißgebadet wachte Timothy in seiner Koje auf. Von draußen lugten die ersten Sonnenstrahlen in das Zimmer und erleuchteten den kleinen Raum spärlich. Unter ihm konnte Timothy den jungen Kusaka selig schnarchen hören. Ächzend stieg Tim aus seiner Koje und tappste ins Bad. Eine schnelle Dusche, dann zurück ins Zimmer sich einkleiden. Ein kurzer Blick aus dem Fenster (zu seinem Erstaunen drehte Eol im Meer einige Runden) dann ab in die Küche, einen starken Kaffee vorbereiten. Gerade als Timothy ein Tablett mit Tassen, Milch, Zucker, Löffeln und natürlich dem heißen Getränk in einer Kanne belud, hörte er den Käptn von oben schreien. Anscheinend sollten sich alle im Aufenthaltsraum versammeln. Also musste J sich beeilen. Im Laufschritt eilte er ins Esszimmer, das Tablett perfekt zwischen den Händen balancierend.
Endlich angekommen stellte Timothy das Tablett auf einem nahen Tisch ab, verteilte Tassen mit Kaffee und setzte sich dann auf seinen Platz. Noa allerdings konnte er keinen Kaffee reichen, sie war schon längst eingeschlafen. Etwas pikiert schaute Tim erst die Ärztin dann den Käptn an, schluckte seinen Frust, den er noch vom Traum hatte, herunter und setzte sein leichtes, etwas verächtliches Lächeln auf und blicke Shien erwartungsvoll an.
 
J

Jennifer Black

Guest
Takeo und der neue Küchenjunge hatten sich ganz schön ins Zeug gelegt für dieses Mahl und auch lauwarm schmeckte es köstlich. Jennifer Black vergeudete keine Zeit, nachdem sie auf ihrem Bett sitzend ihren Teller leer geputzt hatte, stand sie auf und ging aus der Tür, das Tablett auf einer Hand balancierend, mit der anderen die Tür öffnend. Unsichtbar. So gelangte sie auch an den „Prinzessin“-schreienden Crewmitgliedern vorbei und brachte ihr Geschirr in die Küche, ehe sie zurück in den Raum ging, in dem die gesamte Crew etwas von Prinzessinen faselte. Es dauerte keine Minute, bis Jennifer verstand was los war, doch begegnete sie der Begeisterung der Crew mit gewohnter Skepsis. Sie hatte sich auf die Lehne eines Stuhls gelehnt und sah in die Runde. Es war ein unbeschreibliches Gefühl anwesend zu sein, und dennoch zu wissen, dass niemand sie sehen konnte. So konnte sie auch ruhig dabei zusehen, wie die Crew sich auflöste, jeder auf sein Zimmer verschwand und sie allein zurückzubleiben schien.
Ein paar Minuten lang hörte man es im Schiff rumoren. Jeder suchte sein Zeug zusammen, es wurden die Betten verteilt an diejenigen, die noch keine Nacht in diesen verbracht hatten… und dann wurde es plötzlich still. Jennifer rückte den Stuhl zurück, an den sie sich gelehnt hatte. Diese Bewegung erzeugte ein quietschendes Geräusch auf dem Boden, dann war es wieder still. Langsam ließ sie sich darauf nieder, machte sich aber nicht die Mühe sich sichtbar zu machen. Vielmehr vergaß sie, dass sie ihre Teufelskraft noch aktiviert hatte. Ein Segen. Eindeutig. Ihre Finger strichen über das Holz des Tisches, dann fanden ihre Finger eine Schublade unter dem Esstisch. Mit einem kräftigen Ruck und einem weiteren Quietschen öffnete Jenny sie und fand Papier, Tinte und eine Feder vor. Die Augenbrauen der jungen Black wanderten entzückt in die Höhe und ihre Lippen umspielte ein Lächeln. Offenbar war Timothy nicht der einzige, der diese Nacht schreiben würde.
Mit der linken Hand nahm Jennifer die Feder, tauchte sie in das tiefe Schwarz der Tinte und setzte an. Ihre Hand flog förmlich über das Papier, man vernahm kaum das Kratzen und ihre Handschrift war sauber. Kein Tintenfleck landete auf dem Papier und man konnte jedes Wort lesen… jedes einzelne Wort…

„Life is one big stage, fight until the curtain falls“

„Sie nannten sie Joker, weil sie eine Geheimwaffe war. Eine Waffe, die aus dem Hinterhalt angriff und deren Geheimnis man nicht kannte. Und so war es auch diesmal. Die Reihen lichteten sich von hinten, Piraten sanken bewusstlos zu Boden und es schien als klänge das raue Lachen des schwarzhaarigen Kapitäns über den gesamten North Blue. Die Black Wing war kein Schiff, das einfach sank, nein, die Black Wing war unsinkbar und ihre Crew unsterblich. Joker – die Tochter des Mr. Black – sah man nur gelegentlich, wenn sie sich von Tau zu Tau schwang als wär sie ein Affe, gefangen auf einem Schiff. Für sie war die Grenze zwischen den beiden Schiffen kein Hindernis, sie überquerte den Ozean zwischen den beiden Relings, als sei es kein, für sie tödlicher, Abgrund, sondern lediglich ein anderes Ufer, einen Katzensprung entfernt. In einer Geschwindigkeit, die sie oftmals selbst erschreckte, ließ sie sich aus zehn Metern Höhe vom Mast des gegnerischen Schiffes auf die Schultern eines Bären fallen, der mit rotem Bart und ebenso rotem, wallenden Haar sein Beil in die Crew der Blacks schlug. Einen Moment lang war alles still. Die gesamte Crew der Black Wing sah zu ihr auf, als sie ein Messer, nicht größer als ihre Hand, aus ihrem Gürtel zog, die blanken Füße auf die Kehle des Bären drückte und seine Kehle wie Butter zerschnitt. Blut strömte die Reling hinab, als der Kapitän der „Casanova“ ins Meer hinab stürzte. Im letzten Moment sprang Joker von seinen Schultern, landete knapp auf der Reling ihres eigenen Schiffes, steckte das Messer in den Gürtel und sah skeptisch zu ihrer Crew hinunter. Es war totenstill. Und dann begannen sie alle zu lachen. Sie riefen ihren Namen, Joker, Joker…

Joker“

Die Schlacht vor der Sonneninsel. Die Schlacht gegen die „Casanova“. Die Schlacht gegen einen König der Weltmeere… Die Schlacht, in der Jenny ihre ganze Crew vor dem Untergang rettete. Damals war sie zwölf.
Sie legten nie auf der Sonneninsel an, doch Jennifer sah sie, sie sah die Küste, den Hafen… die Menschen, klein wie Ameisen… doch sie legten nie im Hafen an, sondern reisten weiter, ohne Ziel und ohne Weg. Einfach aufs Meer hinaus. Heute Abend hatte Jenny sich daran erinnert. Und sie hatte es aufgeschrieben. Sie schrieb das letzte Wort wie eine Unterschrift. Es war ihr Erlebnis, ihre Schlacht, ihr Sieg… und mit diesem Gedanken schlief sie ein. Der Schlaf machte sie wieder sichtbar und man sah sie milde lächeln, während sie neben den Seiten ihrer eigenen Geschichte schlief und auch am Morgen nicht mitbekam, wie ihr Kapitän nach ihnen rief. Doch wozu auch? Sie war ja bereits anwesend.
 
S

Sona

Guest
Sona lauschte der Geschichte über das Verschwinden der Prinzessin und genoss es, eine Art Musikstück kredenzt zu bekommen, welches dramaturgisch zwar mau aber insgesamt der Anfang eines neuen Abenteuers war. Ein neues Abenteuer… Er lies sich diesen Gedanken auf der Zunge zergehen und musste unweigerlich lächeln – denselben Gedanken hatte er kurz bevor er seinem Steiß auf ungewisse Zeit Ade! sagte. Mit Flügeln wäre so etwas nicht passiert. So verwundernd diese Vorstellung auch war, so sehr musste sich der Musiker zusammenreißen – er wollte den Käpt’n nicht mit einer unbegründeten Lachattacke belästigen.

Als Shien mit seiner Geschichte langsam abschloss, konnte nur noch ein Wort die unbegreiflich hohe Spannung und Vorfreude des Steißkranken beschreiben: unbegreiflich. Nicht nur, dass sein kompletter Körper unter dem Einfluss des Adrenalin derart zitterte, dass man meinen konnte, der Musiker übt Tremolo, nein, auch seine nervös zwinkernden Augen, die sich abwechselnd öffneten und von oben nach unten nach links und nach rechts bewegten, vermittelten unweigerlich den Eindruck, dass Sona ein schnelles, pulsives Musikstück arg energisch dirigierte. Seine durch freudig erregte Anspannung zu einer Reihe von umgekippten „S“ verformten Lippen, gestalteten neue, bisher ungesehene Gesichtszüge der Menschheit in einer solchen Geschwindigkeit änderten, dass sich Neurologen der Neuzeit hungernd auf Sona und sein oberstes Innerei gestürzt hätten – nicht, weil diese Bewegungen nur ein hochkomplexes und hochinteressantes Gehirn hervorbringen kann, nein, der Musiker hätte die über die niedrigen Löhne erzürnten Neurologen nur in seiner doch herauslesbaren Freude lediglich genervt.

In Gedanken versunken, ließ er sich willig von Eol in ihre Kajüte bringen, um dort wieder zu Sinnen zu kommen. Diese Medikamente… Dem Vorschlag seines Zimmerkameraden folgend, stieg Sona vorsichtig in sein Bett und versuchte, in stiller Hoffnung auf Besserung des Steißes, sich auf seinen Rücken zu drehen. Nun gut, Hoffnung bleibt Hoffnung. Der Musiker legte sich, die Schmerzen des Steißes nur noch weniger spürend, auf seine Linke und schlief sofort ein, nachdem er ebenfalls eine gute Nacht wünschte.

Es war noch nicht morgen, vielmehr spät nach Mitternacht, als er wieder aufwachte. An den pinken Elefanten mit blau und gelb gespränkelten Flügeln konnte er sich erinnern, und wie auf dessen Rücken seine Ami saß, die vor lauter Lachen kaum noch Luft bekam. Mit gewitztem Schritte, war der Musiker ihr auf einer riesigen, rot-weiß gestreiften Kobra mit 3 Beinen in Regenbogenfarben gefolgt und hatte sich selbst auch nur lachen gehört. Ami trug ein blaues aber ansonsten normal genähtes Kleid, welches im Eiltempo des Elefanten fast schon selbst zu Flügeln wurde. Ihre brünetten Haare wehten entgegen der Flugrichtung, genau wie der Rüssel des Elefanten. Auch gab es irgendwie keinen Unterschied mehr zwischen oben und unten, denn obwohl Sona auf der Kobra ritt, die sich im Verlauf des Traumes mehrfach häutete, war er stets auf derselben Höhe wie der grobe aber elegant wirkende Elefant, der seine Verlobte dahintrug. Oder war sie seine Ehefrau? Er war sich nicht sicher gewesen und hatte die Grünäugige deshalb ernsthaft danach gefragt. Sie hatte nur weitergelacht und glucksend geantwortet: Du Dummerchen, natürlich bin ich deine Piratin! Den Musiker verdutzte diese Antwort nicht im Geringsten, sie war sogar das logischste, was er erwarten konnte. Und deshalb begann ihr wieder zu lachen und freute sich und freute sich ein Loch in den Bauch. Als später noch kleine, gelblich vermoderte Eichhörnchen von hinten dahergerannt kamen und immer wieder skandierten: Nüsse für alle, alles für Nüsse!, fiel der Musiker vor Lachen von der Kobra und fiel und fiel und fiel. Danach war er aufgewacht. Was für ein seltsamer Traum. Ami hatte noch nie ein nur einfarbiges Kleid an.

Er setzte sich so gut es ging auf, freute sich mit einem verschlafenen Grunzen über seine Schmerzen im Steiß und dachte nach. Da war ein gelb-rotes Kleid gewesen, ein blau-oranges, ein grün-pinkes, ja sogar ein simples schwarz-weißes. Aber, und das bestätigte der Denker sich selbst mit einem deutlichen Kopfschütteln, noch nie war nur ein blaues oder ein anderes lediglich einfarbiges Kleid an ihr gewesen. Es verwunderte ihn ein bisschen, dass er überhaupt über so etwas derart intensiv nachdachte, aber irgendetwas trieb ihn dazu. Ein tiefes Verlangen, eine lange mitgeführte Sehnsucht danach, seine Piratin wieder ins Leben zu bringen und dort auf jeden Fall, wenn es sein muss mit dem eigenen Leben, zu beschützen. Dessen war er sich nur nicht bewusst.

Nach einiger Zeit in dieser Position und mit durch buntes Tierreich leer gespültem Gehirn, legte er sich wieder hin und versuchte, in stiller Hoffnung auf Besserung des Steißes, sich auf seinen Rücken zu drehen. Nun gut, Hoffnung bleibt Hoffnung.

Am nächsten Morgen, durch Shiens Weckruf geweckt, waren der Musiker und dessen eigenartiges Gehirn seit langer Zeit mal wieder zusammen aufgestanden, hatten sich frisch gemacht und waren sofort in das Esszimmer gegangen. Die Schmerzen hatten beide noch eine Weile schlafen lassen, sodass der Musiker gut gelaunt und übereifrig schnell in das Esszimmer gelaufen kam. Jetzt muss man wissen, dass er keine Schuhe anhatte, was in Verbindung mit dem für Strümpfe doch rutschigen Esszimmer… Gesagt, passiert, landete der ins Schlittern geratene, ebenfalls für ausgefallene Sportarten sehr talentierte Musiker mit ach und krach und spaßigen Bewegungen im Stuhl. Schaum vorm Mund, mit weiß voll gefüllte Augen – so bekam er nicht einmal mehr mit, wie sich die müde Ärztin und neue Kabuki auf seine Schulter fallen ließ. Guten Morgen, Schmerzen!
 
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Livy

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Nacheinander, wie bei der Eröffnung eines schlechten Schauspiels, trudelten die Darsteller in das lichtdurchflutete Esszimmer. Nach Jen, die schon seit seiner Ankunft im Zimmer gewesen sein musste - Shien hatte sie nicht hereinkommen sehen, dennoch saß sie schlummernd auf einem der hinteren Stühle, an die er bei seiner Umräumaktion nicht Hand angelegt hatte - betrat als erster Dwain das Zimmer. Recht ausgeruht schien der Karottenkopf zu sein, was dem alten Kapitän der Kabuki-Piraten ein erstauntes Lächeln entlockte.
*Wenn alle so ausgeruht wie er sind habe ich meine Leute wohl doch falsch eingeschätzt...*
Die nächste Person sollte diesen Gedanken allerdings bereits eines Besseren belehren. Mit zerzaustem Haar und in einen verknitterten Schlafanzug gekleidet schlich sich die onordentliche Karrikatur seines Engels schläfrig ins Esszimmer. Während der Anblick von Dwain ihn leidiglich überrascht hatte, ließ Noas Aussehen den Seebären in spe zur Salzsäule erstarren. Sein Gesicht spannte sich zu einer betont lockeren (mehr oder weniger...) Fratze, mit der Shien so gut es ging zu vertuschen versuchte, wie ihn die neue Gestalt der Ärztin... über alle Maßen verzückte.
*Nora... direkt aus dem Bett... als wäre sie schon ein ganzes Leben lang an meiner... ääh, unserer Seite. Dieser Anblick... jeden Tag...*
Die Ankunft des nächsten Matrosen und die ihn begleitende Duftwolke durchschnitten Shiens Phantasien grausam sauber wie ein Messer warme Butter. Das Aroma frischen Kaffees erfüllte schnell den ganzen Raum, und Shien rechnete dem Frischlings-Küchenjungen in Gedanken einen Pluspunkt zusätzlich auf sein Konto. Wer so früh schon seine Kameraden versorgte verdiente ein wenig mehr Sympathie, ohne Frage. Takeo folgte Tim auf dem Fuße, allerdings machte der eigentliche Küchenchef eher einen solchen Eindruck wie Noa denn wie sein Gehilfe: Verschlafen, zerzaust, aber wenigstens richtig angezogen.
Einige Augenblicke später legte anschließend der vermeintlich verletzte Musiker seinen Auftritt hin, indem er ungewöhnlich agil ins Zimmer gerauscht kam, nur um dann mit einem halsbrecherischen Manöver auf den ihm zugewiesen Stuhl zu landen. Verletzt wirkte er nicht, zumindets nicht körperlich, aber ob es um den Geist des Komponisten genauso stand...
*Nach der Behandlung meiner Liebsten wird es ihm zwar besser als gestern, trotzdem, der Plan wird jetzt nicht mehr umgeworfen.*
Den Abschluss bildete das Vorbild an morgendlicher Frische und jugendlichem Elan: Eol P. Anglachel kam wie aus dem Ei gepellt ins Zimmer, sandte aufgeweckte Grüße in den Raum und erkundigte sich direkt, was diese kleine Versammlung zu bedeuten hätte.

Mit einem zufriedenen Grinsen stieß sich Shien von dem Tisch ab, an dem er noch immer lehnte, schaute in die Gruppe, und blickte dann seinen Zimmermann an. Dann breitete er die Arme aus und begann mit fester Stimme zu sprechen:
"Warum? Warum fragt ihr, tatsächlich? Nun, ich will es euch sagen, meine Getreuen!"
Mit großen Schritten ging er an der nahezu kompletten Reihe vorbei (einzig Jen saß noch immer auf ihrem Stuhl etwas abseits, doch demnächst sollte auch sie aufwachen und sich zum Rest gesellen) und stellte sich an eine Seite der breiten Tafel. Dann zückte er mit einer ausladenden Geste seine frisch geschärfte Zwielichtblüte und ließ sie gegen den grünen Stein donnern.
"Deswegen sind wir hier!"
Ein weiteres Mal lief Shien die reihe seiner Anhänger entlang, bewegte sich von einem Ende der Tafel zur anderen - diese Prozedur würde sich während dem folgenden Vortrag noch einige Male wiederholen.
"Nun, Freunde, Anhänger, Mitstreiter... unsere erste Mission steht bevor, das wisst ihr. Bevor wir uns jedoch zur Rettung der wunderschönen Amaterasu aufmachen können...", die Spitze seines Schwertes wanderte zu der undeutlichen Zeichnung eines Strichmännchens mit langen Haaren, "brauchen wir einen ausgeklügelten Plan. Wir brauchen ein Drehbuch das uns anleitet, das uns den Weg zu Ruhm und Ehre ebnet. Ansonsten..." Erneut wanderte die Zwielichtblüte, diesmal jedoch bewegte sie sich über dne Rand der Tafel hinaus. "...landen wir überall, nur nicht da, wo wir sein möchten: In ewiger vergesenheit, verschlungen vom gierigen Schlund der Zeit. Wollen wir das? Nein!" Kurz wandte Shien seinen Blick zur Tafel um sicherzustellen, dass sein Schwert nun wieder auf das Männchen namens Sakura zeigte. "Wir wollen diese wunderschöne holde Maid retten, doch ein problem gibt es: Im Moment wissen wir nicht, wo sich das Fräulein überhaupt aufhält. Ist es irgendwo auf dieser Insel, oder hat es die Sonne verlassen? Nicht einmal das wissen wir! Deswegen ist der erste Schritt auf unserer Reise folgendes:" Wieder bewegte sich das Schwert des Kapitäns. Am Ende seiner Reise deutete es auf ein äußerst groß geschriebenes Wort, das sich fast über die ganze Tafel zog: Information. "Wir brauchen In-For-Ma-Zio-Nen. Wissen, Kenntnis, wenn ihr so wollt. Dies ist der Kern einer Geschichte: Lernen wir ihren Anfang kennen, so gibt sich uns nach und nach ihr Ende zu erkennen. Keine Aktion ohne Reaktion, keine Geschichte ohne Drama, kein Drama ohne Konflikt, kein Konflikt ohne Charaktere. Lernen wir die Akteure dieses Schauspiels kennen, begreifen wir den Prolog, so werden wir ganz von allein vom Alpha zum Omega gelangen und unsere Zielperson finden."
An dieser Stelle fügte Shien eine seiner üblichen Spannungspausen ein bevor er fortfuhr: "Um möglichst effektiv an Informationen zu gelangen, werden wir uns aufteilen. Seht her." Gemächlich kratzte die Klinge des Kapitäns über die Schiefertafel. Sie passierte weißes Kreidegewirr, hinterließ einen nahezu unsichtbaren Kratzer im Stein, und hielt schließlich bei einer kleinen Gruppe schlecht gezeichneter Häuser stehen. Darüber stand in groben Buchstaben das Wort "Sunny" geschrieben. "Dies hier, das ist das Zentrum unserer Forschungen: Die Hauptstadt dieser Insel, Sunny. Der Palast der königlichen Familie, aus dem unsere Prinzessin verschwunden ist, steht hier, weswegen dies unsere erste Anlaufstelle sein muss. Drei von euch werden sich in die Stadt begeben, um dort die Bevölkerung nach Informationen zu befragen. Vernachlässigt nicht einmal das kleinste Gerücht, nehmt alles dankbar in euch auf, und berichtet es uns. Verstanden?" Daraufhin tart Shien vor und blickte auf die drei nebeneinander sitzenden Männer unter sich herab: "Eol Anglachel, Dwain Kusaka, Timothy Prince... dies ist eure Aufgabe. Erledigt sie, und wir werden einen großen Schritt getan haben. Haltet euch allerdings vom Palast der Amaterasus fern, und zwar unter allen Umständen! Bei unserem Glück wird einer von uns verdächtigt, mit dem Verschwinden der Prinzessin in Beziehung zu stehen..." Erneut trat der Kapitän der Dragon wieder zu seiner Tafel. Während er zu den krakeligen Häusern die Namen der drei Männer schrieb, sagte er wie selbstverständlich: "Oh, und ehe ich es vergesse: In der Küche liegt ein Einkaufszettel von Takeo und mir. Kümmert euch um die Aufstockung der Vorräte, wenn ihr sowieso in der Stadt seid. Unser Küchenchef selbst wird euch leider nicht begleiten, er ist... anderweitig beschäftigt." Mit diesen Worten drehte sich Shien um und fixierte den weißhaarigen Koch. "Wir haben uns gestern schon unterhalten, ihr wisst also, was ihr zu tun habt."
Nachdem die ersten vier Kabukis nun eingeteilt worden waren, blickte Shien erneut auf seine Tafel und bewegte die Klinge seines Schwertes in Richtung mehrer, gewellter Linien, die von einer Art Halbkreis gekrönt war. Diesem Halbkreis entwuchs eine schnurgerade Linie, an der ein weißes Dreieck prangte. Als die Zwielichtblüte diese seltsame Zeichnung einmal umkreist hatte widmete Shiens eine Aufmerksamkeit seinem Krankenteam: "Sougon Nasshingu und Nora Lamour, euch kommt eine ebenso wichtige Aufgabe zu: Solange der Rest der Mannschaft auf der Insel zu tun hat werdet ihr die Bewachung der Dragon übernehmen. Es wird eure Pflicht sein, das Schiff unter allen Umständen zu beschützen. Mister Nasshingu, mit dieser Aufgabe möchte ich zwar eurem Gesundheitszustand entgegen kommen, das heißt aber nicht, dass ihr euer Wohl über das de Schiffes stellen dürftet. Und strapaziert auch bitte nicht die Geduld unserer Ärztin... Aufwecken dürft ihr sie jedoch."
Sechs von sieben Personen waren versorgt, fehlte nur noch eine... Mit sicherem Schritt trat Shien zu seiner Navigatorin. Er warf ihr einen Blick zu, dann wandte er sich erst seiner Tafel, dann dem Rest der Crew zu. "Miss Black und ich werden uns unterdessen persönlich um eine Angelegenheit höchster Wichtigkeit kümmern." Mit einem Lächeln in Richtung der jungen Dame ergänzte er sich selbst um ein knappes "Nicht?". Anschließend trat er wieder vor siene Tafel, verstaute sein Schwert in der schmalen Saya seines Gürtels, und schaute dann erwartend seine Crew an. Einige Augenblicke peinliches Schweigen, dann bellte Shien laut: "Na los, worauf wartet ihr noch? Eol, Dwain, Takeo und Tim, runter hier! Noa und Sona, ihr räut dieses Zimmer auf. Jennifer! Los, auf!"
Geschwind wandte sich Shien dem Ausgang des Esszimmers zu. Mit schnellen Schritten betrat der kapitän der Dancing Dragon das im licht der Sonne leuchtende Deck. Seine rechte Faust raste gen Himmel, und ein lauter Ruf breitete sich über dne Hafen der Sonnen Insel aus:
"Kabuki-Piraten, HO!"


Eol, Dwain, Tim/Alice -> Der Marktplatz von Sunny
Jennifer, Shien -> Der königliche Palast
 
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Jennifer Black

Guest
Jennifers Träume waren wirr, nicht gekennzeichnet durch ein erkennbares Muster, strukturlos und schlicht und ergreifend nicht zielführend. Als sie an diesem Morgen erwachte fühlte sie sich gut, ausgeschlafen, doch misste sie eindeutig das rhythmische Schwanken des Schiffes und das Holz des Steuerrades unter ihren Fingern. Was sie stattdessen spürte war Papier. Und sie erinnerte sich zurück an den gestrigen Abend. Kurz sah sie auf, erkannte, dass sich der Raum rasch füllte, jedoch niemand von ihr Notiz nahm. Daher ließ sie die Papiere hastig in der Schublade unter dem Esstisch verschwinden und richtete sich auf. Ihr war ein gewisser Stolz nicht abzuerkennen. In ihren Augen lag der selbstsichere Glanz und ihre Haltung zeigte, dass sie in ihre Fähigkeiten vertrauen hatte. Doch sie protzte nicht damit, prahlte nicht herum... sie trug es lediglich durch ihre Aura zur Schau. Doch was man ihr am meisten anmerkte war, dass sie zwar neugierig, jedoch keinesfalls angstvoll in die Augen ihres Kapitäns blickte, als dieser begann seine Rede zu schwingen. Ein mildes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Er hatte das, was er an Kompetenzen von seiner Crew kannte, gemischt... doch vermisste Jennifer ihren eigenen Namen in seiner Auflistung. Sie selbst hätte sich keiner Gruppe zuordnen können. Die junge Black war Einzelgängerin, sie half gerne ihrer Crew und ihren Freunde, doch lieber war sie mit ihren eigenen Gedanken allein, als sich um die Probleme anderer zu kümmern. Doch sie war sensibel genug, um nicht als Eisberg zu enden. Dennoch: Ein wenig Distanz hatte noch keinem geschadet.

"Miss Black...", ertönte Shiens Stimme dann und langsam sah Jenny auf. In ihrem Blick lag ein Funke fragenden Ausdruckes, doch ansonsten merkte man ihr nicht an, was sie dachte. Erst als er ihr ihre Aufgabe genannt hatte, zeigte sich eine Regung im sonst eher kühlen bis neutralen Gesicht der jungen Black. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben und ihre linke Augenbraue wanderte Richtung Haaransatz. Nicht überrascht, nun gut, vielleicht ein wenig, aber eher feststellend. Auf seine Nachfrage ging sie nicht ein - überflüssige Worte waren einfach nicht ihr Ding. Sie hätte wohl abgelehnt, wäre ihr diese Aufgabe zuwider gewesen.
Shien gab das Zeichen zum Aufbruch, doch anstatt in Hektik zu verfallen schob Jennifer ruhig ihren Stuhl zurück und stand auf. Sie trug nach wie vor keine Schuhe, doch sie machte nicht den Eindruck, als wolle sie noch einmal zurück auf ihr Zimmer gehen. Längst trug sie bei sich, was sie benötigte, denn wer ohne Waffen und meist nur mit Geist und Verstand arbeitete, der brauchte nicht viel. Sie ging Shien hinterher, folgte ihm an Deck und beachtete seinen Freudenschrei nicht. Stattdessen ließ sie sich die Sonne auf die nackten Oberarme scheinen und lächelte in Richtung der wärmenden Sonnenstrahlen. Die Hände lässig in den Taschen ihrer Jeans blinzelte sie durch das grelle Licht hindurch zu ihrem Kapitän. "Wenn's dann losgehen kann, Captain", sagte sie schlicht und sprach in einem Tonfall, der eher dem einen Crewmitglied glich, das Shien schon seit Jahrzehnten diente - nicht aber Jen. "Lasst das Schauspiel beginnen", dachte sich die junge Black und lenkte ihre Schritte gen Hafen.
 
N

Noa

Guest
Sachte glitten ihre Gedanken ab in die Traumwelt. Es war plötzlich so ruhig und Gedanken die eben noch so klar und deutlich an ihrem inneren Auge vorbeizogen, wurden immer verworrener und unlogischer. Begleitet von einem heftigen Zucken, richtete sie sich blitzschnell auf. Die Haare wie gehabt noch immer in alle Richtungen abstehend, der Blick benommen, die Haltung zunehmend erschlaffend. Der Kapitän war bereits am Sprechen und das Schwert an der Schiefertafel ließ auch auf das schließen was sie soeben aus dem Halbschlaf gerissen hatte. Es wurde einmal herzhaft gegähnt, dann die Arme auf den Beiden aufgestützt und zugehört.
Shin teilte in Gruppen ein, Sona und sie wurden auf dem Schiff zurück gelassen, der Rest hatte irgendwelche anderen Aufgaben zu erfüllen, die aber in ihr noch immer schlaftrunkenes Hirn nicht rein sickern wollten. Auf das Schiff aufzupassen war nun wirklich keine große Sache, machbar. Bei dem Wetter konnte man den ganzen Tag in irgendeiner Ecke schlummern, ohne dass es jemanden interessierte. Sona gab sie zur Not die eine oder andere Tablette zu viel und würde somit dann wirklich ihre Ruhe haben- falls er denn nerven sollte.
„Noa und Sona, ihr räumt dieses Zimmer auf.“ Die Augenbraue der jungen Lamour wanderte augenblicklich ganz weit nach oben. Diese Worte hatte sie gebraucht um munter zu werden. „Zimmer…aufräumen?! Nicht mit mir…“
Sie erhob sich und watschelte erst mal Richtung Bad.

Eine halbe Stunde später stand sie dann an Deck, die Meute bereits verschwunden, nur sie und Sona waren noch da. Ihr geliebter Bogen lag fest in ihrer Hand, die Augen in die Ferne gerichtet. Nichts zu sehen, alles in Ordnung. Nun beschloss die blauäugige, erst einmal nach dem armen kranken Musikus zu schauen. Schnell war er aufgespürt und sofort in ein Gespräch verwickelt.
„Ich wäre dafür du schaust dich unter Deck etwas um, ein schneller Rundgang durch die Zimmer. Du solltest dich schonen, daher werde ich nach oben gehen und im Fall der Fälle tun was getan werden muss. Mein Zimmer ist sauber, dennoch glaube ich das es vielleicht nötig wäre in dem einen oder anderen doch mal Hand anzulegen.“, sie zwinkerte Sona zu und verschwand so denn wieder nach oben. Klar drückte sie sich nur vor der Arbeit, aber wer Schätze zu schätzen wusste –ahhh kleines Wortspiel- und so etwas wie Privatsphäre nicht kannte, würde da unten sicher auf das eine oder andere Geheimnis stoßen. Und das tat man dann besser allein.

Wieder auf dem Deck angekommen, lehnte sie sich an die Reling, schob sich ihre Sonnenbrille auf die Nase und legte den Kopf in den Nacken. „C’est la vie.“ Murmelte sie während ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht lag. Die Sonne tat was sie immer tat, ihr Gesicht wurde warm und sie hätte schwören können zu spüren wie sie brauner und brauner wurde. Wie lang sie da nun konkret so stand wusste sie nicht. Nur das sie wieder einmal über viel Müll nachgedacht hatte.
„Hey du da!“, hörte sie eine männliche Stimme, welche sicher nicht von diesem Schiff kam. Gemächlich schob sie die Sonnenbrille nach oben, drehte sich um und schaute runter. „Was gibt’s?“ Ein gut gebauter junger Mann schaute sie an. Lange schwarze Haare und so einige Tätowierungen. Er war scheinbar ein Schwertkämpfer, es sei denn er trug das Katana nur so zum Spaß. Er besaß eine markante Narbe, welche sich über seine ganze rechte Wange zog. Ihm folgte eine rothaarige Schönheit, ebenfalls Tätowiert, dasselbe Zeichen und fast schon seltsamerweise ebenfalls Katanaträgerin. „Prinzessin Sakura, schon mal etwas von der gehört?“ Ups, waren sie nicht eigentlich die, die diese Frage stellen mussten? Was auch immer der junge Herr wollte, er besaß eventuell Informationen die sie noch nicht hatten. „Ja natürlich. Sie wurde entführt soweit ich weiß. Warum?“ Augenblicklich begann der Schwarzhaarige zu grinsen. Noa musste zugeben das er wirklich gar nicht mal so schlecht aussah. Oh ja, sogar richtig gut, aber das tat jetzt nichts zur Sache. „Bashu, der Kapitän befiehlt nach dir.“, knurrte die Rothaarige. „Ja gleich", gleich wimmelte der schwarzhaarige, namentlich Bashu sie ab. Dann wandte er sich wieder Noa zu. „Gibt es irgendetwas was sie darüber wissen werte Dame?“
„Komm schon Bashu! Er will die Teams für die Suchaktion einteilen.“ „Konkurrenz, noch mehr Leute die auf die Belohnung scharf sind. Das wird dem Kapitän sicher gefallen.“ Die Lamour lächelte süßlich von oben auf ihn herab. „Nein tut mir Leid. Wir sind hier nur für eine kurze Rast angelegt. Das Pummelchen hat uns das erzählt.“ Lüge, es war nicht das Pummelchen, aber was sollte man sonst sagen? „Ach verdammt Bashu dafür haben wir nun wirklich keine Zeit!“ Die Frau packte ihn am Arm und schliff ihn mit. Der Kerl zwinkerte ihr zu und brüllte noch flüchtig in ihre Richtung. „Wie sieht‘s aus, treffen wir uns irgendwann mal?“ Noa grinste „Gern.“ Von wegen. So denn verschwand der junge Mann und sie schob die Sonnenbrille wieder auf die Nase. Seltsame Begegnung. Die Hoffnung aus dem da noch die eine oder andere Information rausquetschen zu können blieb natürlich bestehen.
 
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