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Agwes Glaube, oder: Das ist die Wahrheit, man!

Agwe

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Was man kennen sollte, wenn man in den Mojo Bunch eintreten möchte, sind die Loa. Dass diese groß und mächtig sind, darüber bestehen keine Zweifel, dennoch sollen hier einmal die wichtigsten Loa zu denen Agwe betet aufgezählt werden, samt Zuordnungen und Opfergaben. Teilweise sind diese Gottheiten vom Voodoo inspiriert (insbesondere dem Haitianischen), teilweise aber auch frei erfunden oder ein wenig verfremdet.

Agwes Glaube definiert sich über die „Loa“, mächtige Geister oder Götter, die den Menschen unter bestimmten Bedingungen zu helfen bereit sind. Hierzu ist jedoch der Beistand eines Priesters nötig, der sich mit gewissen Techniken in Trance versetzt um anschließend die Loa anzurufen. Hierbei werden komplexe Zeichnungen, sogenannte „Veves“ in den Staub oder auf Papier gezeichnet, welche als Namenssiegel eines Loa gelten. Werden bei einer Zeremonie mehrere Loa angerufen, so sind die Veves umso größer, je wichtiger der einzelne Loa ist und die Opfergaben fallen in der Reihenfolge der Wichtigkeit an. Zu beachten ist, dass diese Opfergaben zumeist als Angebote gedacht sind, die die Loa annehmen können, aber nicht müssen. Eine Flasche Rum die nach der Zeremonie noch dort steht kann bedenkenlos verzehrt werden und auch Geld oder andere Opfergaben nehmen die Loa nur, wenn sie es wünschen. Hierzu ergreifen sie meist Besitz vom Körper des Priesters. Andere Lebewesen scheinen auch möglich, jedoch müssen diese zumindest an die Loa glauben oder sich in Trance befinden, um für sie in dieser Welt handeln zu können. Dabei werden meist die angebotenen Opfergaben verzehrt oder anderweitig genutzt, beispielsweise um den erbetenen Dienst zu erfüllen. Opfertiere werden zumeist geschlachtet und ihr Blut auf das Veve des Gottes gestrichen, nur selten werden sie einfach über das Veve gejagt oder anderweitig in eine Zeremonie eingebunden.

Die Hauptloa
Diese vier großen Loa gelten als die mächtigsten unter ihren Geschwistern. Zwar gibt es auch bei den „niederen“ Loa einige, die an Machtfülle und Stärke mit ihren großen Geschwistern mithalten können, gelten aber aufgrund verschiedener Umstände (zumeist dem Grad ihrer Anbetung) als „geringer“.

Damballah
Zuordungen: Leben, Liebe, Friede, Sexualität

Darstellung: Entweder wird Damballah überhaupt nicht dargestellt, oder aber als mächtige weiße Schlange

Opfergaben: Rum, Tabak, Stinkmangroven oder sehr alte Tiere. Diese werden bei der Zeremonie nicht getötet, sondern gelten als Gefäße Damballahs, über die er seinen Willen verkündet.

Beschreibung: Damballah gilt als ältester und mächtigster Gott im Voodoo, der die Erde und den Ozean schuf. Selbst die ältesten und weisesten Priester können den Willen dieses mächtigen Gottes, der sich stets nur als liebevolle aber unkommunikative Präsenz zeigt, nicht deuten und rufen ihn daher nur sehr selten an.

Papa Legba
Zuordnungen: Schlüssel, Tore, Rätsel, List

Darstellung: Meistens wird Papa Legba als sehr alter Mann mit einem buschigen Haarkranz und einem langen, wallenden Bart dargestellt. Meistens lächelt er huldvoll oder lacht sogar, stets aber trägt er einige Schlüssel bei sich, meist als Halskette oder an einem Schlüsselbund.

Opfergaben: Der Herr der Schlüssel, wie Papa Legba auch genannt wird, gilt als sehr genügsam. Meistens opfert man ihm ein wenig Rum oder Tabak, seltener einmal Stinkmangroven oder Gewürze. Als besonders genehm gilt es ihm jedoch, wenn man ihm lang und ausführlich darlegt, wie man bisher vorgegangen ist, um zu zeigen dass man einen wachen Verstand hat.

Beschreibung: Alles, was irgendwie versiegelt ist, fällt in die Kompetenz Papa Legbas. Seien es verschlossene
Türen, versiegelte Briefe oder auch ein Rätsel, das man selber nicht lösen kann, Papa Legba hält zu allem den Schlüssel parat. Auch das Totenreich und damit die Welt der Loa ist für die Sterblichen zunächst einmal versiegelt und so nimmt es wohl kaum Wunder, dass jede Zeremonie im Voodoo mit der Anrufung Papa Legbas beginnt, er möge "Die Tore öffnen".


Baron Samedi
Zuordungen: Tote, Das Jenseits, Schlaf, ewige Ruhe

Darstellung: Der Baron wird als elegant gekleideter, gut aussehender Mann dargestellt. Stets trägt er einen samtenen Zylinder mit dazu passendem Totengräberanzug und Weste, seine Hände stecken in weißen Handschuhen. Nicht selten lächelt er listig, streicht sich durch seinen Ziegenbart und trägt einen Sarg auf dem Rücken, umschwirrt von hunderten Totengeistern.

Opfergaben: Meist opfert man Baron Samedi wohlriechende Blüten oder Graberde, aber auch Alkohol und Tabak sind gern gesehen.

Beschreibung: Der Herr der Toten und "Meister der Wegkreuzung" - unter diesen Namen kennt man Baron Samedi meistens. Was genau im Jenseits mit den Toten geschieht vermag kein Voodoopriester genau zu sagen, eines aber ist gewiss: Man kann erst hinein, wenn Baron Samedi dies erlaubt und vorher verlangt er, alles über den Toten zu wissen. Aus diesem Grund gilt Baron Samedi als allwissend und Hüter der Geheimnisse, die ein Verstorbener mit ins Grab nahm.

Maman Brigitte
Zuordungen: Die Totenruhe, Friedhöfe, Frauen

Beschreibung: Die Ehefrau von Baron Samedi bildet einen krassen Kontrast zu ihrem Geliebten, den man sich kaum extremer vorstellen könnte: Sie ist unglaublich dick, trägt einen breitkrempigen Hut und ein weites Stoffkleid, beide in grellen und disharmonischen Farben. Dazu kommen zahlreiche Ringe, die an ihre dicken Wurstfinger gepresst sind und eine mächtige Kette. Dazu trägt sie außerdem eine Sonnenbrille, deren rechtes Glas fehlt und zeigt bei jeder Gelegenheit ihr stark lückiges Gebiss.

Opfergaben: Maman Brigitte will Alkohol sehen, möglichst viel davon und je stärker desto besser. Ihr zuliebe wird in vielen Voodookulten ein unglaublich starker Chillischnaps gebraut, den kaum ein lebendes Wesen verträgt, aber ihr absolutes Lieblingsgetränk ist. Auch Zigarren und Zigarillos werden von der Herrin der Friedhöfe gerne genommen, wobei auch hier gilt, dass alles was einem Menschen ernsthafte Probleme bereitet für sie gerade gut genug ist.

Beschreibung: Während ihr Mann sich um die Seelen der Toten kümmert, versorgt Maman Brigitte ihren Leib. Die "Grande Dame" bewacht Friedhöfe und sorgt für die Einhaltung der Totenruhe, aber auch Frauen werden von ihr protegiert. Passend dazu fährt Maman Brigitte nie in den Körper eines Mannes ein, sondern nimmt stets eine möglichst hübsche Frau in Besitz, die daraufhin ein vulgäres und zotiges Verhalten an den Tag legt. Maman Brigitte ist aber trotz ihrer unflätigen Art verlässlich unweise, aber wer sie erzürnt, der lernt
den Zorn einer Frau kennen, die mit beiden Füßen fest auf dem Boden und mit ihrer Faust schnell und zielsicher im Gesicht eines Mannes ist.


Die geringeren Loa
Wie bereits oben erwähnt gelten diese Götter als geringer denn ihre ebenso göttlichen Geschwister, erfreuen sich aber dennoch einer großen Verehrung und Anbetung.

Ayizan
Zuordnungen: Familie, Handel, Schutz der Priesterkaste

Darstellung: Ayizan wird als schöne, aber unauffällige Frau dargestellt, die eine Gans oder einen Hahn auf dem Arm hält oder hinter sich her laufen lässt. Ihre Haare sind nicht selten unter einer Haube versteckt und sie trägt immer eine Tafel bei sich, auf der wichtige Handelsbegriffe verzeichnet sind.

Opfergaben: Ayizan gibt sich mit dem zufrieden, was gerade erübrigt werden kann. Am liebsten mag sie allerdings Rum, Stinkmangroven oder Münzen, mit denen anschließend wichtige Güter eingekauft werden sollten.

Beschreibung: Ayizan gilt als "familiärste" aller Loa und hat sich neben dem Schutz der Familie vor allem der Priesterkaste verschrieben. Dass sie daher besonders bei jungen Eltern und Priestern großes Ansehen genießt verwundert da kaum. Ihre Funktion als Göttin des Handels steht dahinter etwas zurück. Es ist kein Fall bekannt bei dem diese als ruhig und sanftbekannte Loa jemals zornig geworden wäre, aber das mag auch daran liegen, dass sie mit Frevlern besonders hart ins Gericht geht.

Loco
Zuordungen: Heilkräuter, Medizin, Natur

Darstellung: Der "alte Irre" trägt seinen Spitznamen zu Recht: Ein kleines verhutzeltes Männchen mit langem weißen Bart und komplett unbekleidet das lachend aus dem Wald herauskommt und dessen Körper mit seltsamen Zeichen tätowiert ist. Diese Darstellung von Loco ist überall weit bekannt und lässt ihn in Erzählungen und Märchen oft als lustigen, doch gewitzten Geist in Erscheinung treten der sich vor allem bei Kindern großer Beliebtheit erfreut.

Opfergaben: Loco verlangt keine Opfergaben. Im Gegenteil, er lehnt das Opfern von Pflanzen oder gar Tieren strikt ab, da er jede Gewalt verabscheut. Allerdings kann ihm zu Ehren ein Gebet gesprochen oder die Rinde eines bereits toten Baums verbrannt werden.

Beschreibung: Dass Loco sich bei jedem Gläubigen großer Beliebtheit erfreut nimmt wohl nicht wunder. Er ist für die Heilung und die Medizin der Gläubigen zuständig und hat schon so manchen hoffnungslosen Fall gerettet. Vor jeder Heilzeremonie wird Loco um seinen Beistand angefleht, damit die Heilkräuter ihre volle Wirkung entfalten. Nur seine Weigerung, einem Patienten ohne vorige Ausschöpfung aller weltlichen Mittel zu helfen verhindert einen größeren Kult dieses als von Zeit zu Zeit sehr streitsüchtig bekannten Loas.

Ogoun
Zuordnungen: Krieg, Eisen, Schlachten, Politik

Darstellung: Der grausamste aller Loa wird meistens als
gerüsteter Krieger mit tiefschwarzer Haut dargestellt. Nicht selten trägt er eine beeindruckende Waffe zur Schau und ist von blutigem Nebel umhüllt, aus dem nur seine glühenden Augen hervorstechen.

Opfergaben: Im Gegensatz zu vielen anderen Loa verschmäht Ogoun so gut wie kein Opfer. Am liebsten aber sind ihm Eisen, technische Gerätschaften oder starker Schnaps, aber auch blutige Fetzen von möglichst aufwendig getöteten Tieren sind ihm mehr als genehm.

Beschreibung: In seiner Funktion als Loa der Politik ist Ogoun nicht halb so bekannt wie als Urheber brutaler Metzeleien. Beinahe immer enden die Anrufungen dieses Loa in einer Katastrophe und sein hitziges Gemüt macht ihn selbst bei hartgesottenen Priestern berüchtigt. Jedoch ist sein strategisches Geschick legendär und hat zusammen mit seiner enormen Schwertkunst schon mehrfach die Gläubigen vor weitaus schlimmeren Unglücken bewahrt als er sie letztlich selbst heraufbeschworen hat...

Inamés
Zuordnungen: Hoffnung, Licht, Glück, Spiegel, Heimfinden

Darstellung: Bei Inamés streiten sich selbst die weisesten Priester, ob der Loa nun männlich oder weiblich ist. Dementsprechend variierten auch seine Darstellungen. Die meisten Bildnissee von Inamés stellen darum auch kein spezifisches Geschlecht dar. Für gewöhnlich wird der Loa als ein nacktes, menschenförmiges Gebilde aus Licht, Sternen oder Glühwürmchen dargestellt.

Opfergaben: Es ist grundsätzlich davon abzuraten, Inamés anzurufen, da dies den Loa erzürnt. Er verschmäht alle Arten von Opfern.

Beschreibung: Von allen Loa gilt Inamés als der eigensinnigste. Der „Beobachter“ besitzt einen gewaltigen Spiegel, durch den er, zu jeder Zeit, alle Gläubigen auf der Welt betrachten kann. Er weiß daher stets wie es um das Wohl der Gläubigen steht. Bemerkt er dabei jemanden, der von aller Hoffnung, allem Glück verlassen wurde oder von seinem Pfad abgekommen ist und verzweifelt, so kann es sein, dass er sich dazu entscheidet zu helfen. Was genau er dann macht und wie er erscheint unterscheidet sich je nach Situation und Vorgeschichte, aber häufig greift er so ein, dass nicht einmal ein Hohepriester es bemerken würde. Nur in den seltensten Fällen erscheint der Loa selbst in Form tausender Glühwürmchen.
Inamés gilt als einer der mächtigeren Loa aber niemand betet ihn direkt an, um nicht seinen Zorn auf sich zu ziehen. Es heißt dass der Fluch dieses Loas einen ins tiefste Unglück stürzen kann.

Ezilie
Zuordungen: Liebe, Familie, (weibliche) Sexualität

Darstellung: Ezilie wird als wunderschöne schwarze Frau dargestellt, die meistens verführerische oder zumindest sehr knappe Kleidung trägt. Ihr Haar ist lang und glatt und ihr Lächeln betörend, aber es schwingt eine gewisse Gefahr in ihrer Schönheit mit und nicht selten wird sie mit Reißzähnen oder Katzenaugen gezeigt.

Opfergaben: Ezilie schätzt Parfüm, Konfekt und andere Geschenke die man auch seiner Liebsten mitbringen würde, dazu natürlich auch Stinkmangroven und süßen, am besten hellen Rum.

Beschreibung: Ezilie verkörpert die weibliche, empfangende Sexualität und gilt als das Prinzip der Lust schlechthin. Entweder bodenständige Ehefrau oder gewitzte Verführerin, Ezilie verkörpert die Vielseitigkeit der selbstbestimmten Frau im Voodoo und liegt dennoch oftmals mit Maman Brigitte im Streit. Im Gegensatz zu dieser nämlich will sie sich nicht ewig an einen Mann binden und ist immer offen für neue "Abenteuer" und so wundert es nicht dass viele Voodoopriester davon reden "Ezilie zu ehelichen" wenn es an ihre Initiation geht.

Babalú Ayé
Zuordnungen: Seuchen, Krankheiten, Epidemien, Leid

Darstellung: Der Herr der Plagen wird als gebeugter, fettleibiger Mann dargestellt der sein Gesicht hinter einer Strohmaske verbirgt und dessen ganzer Körper von Pusteln und Narben verunstaltet ist.

Opfergaben: Wer verzweifelt genug ist, Babalú Ayé zu beschwören, der kann getrost auf Opfergaben verzichten. Allein das Aussprechen seines Namens ist ein Frevel, der durch kein Opfer mehr gesühnt werden kann.

Beschreibung: Babalú Ayé ist der Herr der verbrannten Erde und nur sehr wenige erfahrene Voodoopriester kennen den Namen dieses grausamen Loa. Er hat jede Krankheit die er unter den Gläubigen verbreitet selber erlitten und verbirgt sein verunstaltetes Gesicht daher hinter einer provisorischen Strohmaske. Wer Babalú Ayé ernsthaft beschwört, der geht ein enormes Risiko ein, denn auch wenn er jede Krankheit austreiben oder aber verbreiten kann, so ist sein bevorzugtes Opfer bei letzterem immer derjenige der ihn gerufen hat.

Azaka
Zuordnungen: Nutzpflanzen, Landwirte, das Wetter (geringfügig)

Darstellung: Azaka wird als einfacher Bauer dargestellt, der selten mehr trägt als ein zerschlissenes Gewand und einen weiten Strohhut. Meistens raucht er außerdem eine Pfeife.

Opfergaben: Azaka liebt die Früchte des Feldes und ihm einen Teil der eigenen Ernte oder der daraus hergestellten Nahrungsmittel zu opfern ist genug, ihn zu besänftigen.

Beschreibung: Der Gott der Felder vermag das Wetter in geringem Maße zu beeinflussen, viel wichtiger ist jedoch seine Gabe, das Wachstum sämtlicher Nutzpflanzen zu lenken. Oftmals als neuen Dingen gegenüber sehr misstrauischer Landbewohner dargestellt gilt Azaka dennoch als listig. Viele Geschichten handeln davon, wie er mit seiner bauernschlauen Art viele vermeintlich "weisere" Loa austrickst, darunter sogar Papa Legba und Baron Samedi.

Agwe
Zuordnungen: Das Meer, das Wetter, Schifffahrt

Darstellung: Agwe wird als stolzer, aufrechter Soldat dargestellt. Wo man die Marine kennt, trägt er meist die Uniform eines Kapitäns oder Admirals, stets jedoch hat er schwarze Haut und eine tadellose Haltung.

Opfergaben: Rum, Waffen oder Seekarten werden vom Herrscher des Meeres besonders gerne gesehen, ebenso wie Teile von alten Schiffen.

Beschreibung: Neben Ogoun der wohl brillianteste Stratege der Loa ist Agwe der Herrscher über alles, was mit dem Meer zusammenhängt. Ob es die Fische sind, die im Wasser leben, die Wolken aus denen es regnet oder die gnädigen Winde, all diese Dinge obliegen ihm ebenso wie jedes einzelne Schiff. Der Herr der Winde schätzt Disziplin über alles und so wird er von jedem, der ihn anruft tadellose Disziplin und hervorragende Manieren erwarten und all zu "lasche" Voodoopriester harsch zurecht weisen.

Tako
Zuordnungen: Reisen, Glücksspiel, Schicksal, Wanderarbeiter

Darstellung: Der Loa der Glücksritter und Lohnarbeiter wird oft als verschmitzt lächelnder Schwarzer dargestellt, der enorm abgewetzte, doch früher einmal sehr elegante Kleidung trägt. Manchmal trägt er überdies eine Kiepe mit sämtlichen Habseligkeiten darin auf dem Rücken.

Opfergaben: Tako ist ein Spieler und als solcher will er gelockt werden. Sei es mit Spielkarten, Lotterielosen oder auch nur ein paar Stäbchen, von denen eines länger ist als der Rest. Geld zieht Tako überraschenderweise nicht an, es geht ihm um das Spiel, nicht um den Gewinn.

Beschreibung: Tako hat zwei große Funktionen, die man ihm zuschreibt: Wandernde Arbeiter und das Schicksal an sich. Den Legenden des Voodoo zufolge wird er abwechselnd von unheimlichem Glück und sagenhaftem Pech verfolgt und bleibt nie für lange, verdient sich sein Geld als Wanderarbeiter und Glücksspieler. Von Tako Besessene werden von ihm häufig genutzt, um gegen andere Menschen zu spielen, doch manchmal soll er sich sogar von sich aus manifestieren, um in der Welt umher zu reisen.
 
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Rada und Petwo

Ein wichtiger Begriff im Voodoo sind Rada und Petwo. Dabei handelt es sich um zwei der größten "Geisterfamilien", wobei dieser Begriff ein wenig irreführend ist. Jeder Loa kann entweder als Rada oder als Petwo klassifiziert werden, doch die Übergänge hierbei sind fließend und gerade für Laien sehr schwer verständlich. Bei einigen Loa ist es sogar umstritten zu welcher der beiden Zweige sie gehören oder ob sie nicht viel eher eine eigene Kategorie darstellen.

Rada-Geister sind ruhig, sanftmütig und beherrscht, aber meistens auch schwach oder zumindest zögerlich. Sie werden häufig bei Zeremonien angerufen in denen etwas geheilt oder verbunden werden soll, also Heilungsrituale, Liebeszauber und vergleichbares. Jeder Geist der Rada ist liebt das Wasser oder ist ihm zumindest sehr verbunden und sie schätzen keine laute, hektische oder gar aggressive Musik. Die meisten Rada-Geister sind weiblich, doch auch Männer oder ungeschlechtliche Wesen kommen unter ihnen vor. Beliebte Opfergaben an solche Geister sind etwa Pflanzen, Gesänge oder Genussmittel, seltener Gegenstände oder gar Tierblut, welches nur in Ausnahmefällen akzeptiert werden.

Die andere "Familie" bilden die überwiegend männlichen Petwo-Geister, deren Zuständigkeitsbereich meistens in kriegerischen oder böswilligen Tätigkeiten liegt. Verwünschungen, Schlachtenmagie oder die berühmt-berüchtigten Voodoopuppen (jedenfalls die meisten, siehe dazu auch den Abschnitt über Voodoopuppen), all dies benötigt den Beistand eines oder mehrerer Petwo-Geister um zu gelingen. Gemäß ihrer Natur lieben Petwo-Geister die Hitze und laute, schrille oder disharmonische Musik und sie wollen bei Opfergaben zu ihren Ehren Blut, Eisen oder sogar die Körperteile von Frevlern sehen. Einen Petwo zu provozieren ist eine äußerst riskante Tat und schon viele Voodoopriester haben an diese Loa ihr Leben verloren.

Es ist hierbei übrigens falsch, von Rada als "gut" und Petwo als "böse" zu sprechen. Auch wenn der Laie es nicht begreifen mag, so können auch Rada-Geister zum Verfluchen von Feinden bewogen oder Petwo als Heiler für Krankheiten genutzt werden. Eine bessere Klassifizierung wäre die von Michelle Laveau vorgenommene, welche die Rada als Wasser- und die Petwo als Feuergeister einstuft, bzw. als "Kalte oder Warme" Geister. Es ist nicht ungewöhnlich dass ein Loa in beiden Familien Erscheinungsformen besitzt, beispielsweise ist Maman Brigitte eher eine Petwo, kann aber auch als ihre "Schwester" Kouzenne beschworen werden, welche eher zum Rada neigt.
 

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Voodoopuppen

Eines der häufigsten Klischees über den Voodoo, auch außerhalb Black Lungs, sind die als "Voodoouppen" bekannten kleinen Strohpuppen, die Priester manchmal fertigen. Angeblich soll es mit diesen möglich sein, einem Gegner Verletzungen bei zu bringen egal wo sich dieser befindet, vorausgesetzt man hat eine Voodoopuppe die ihm nachempfunden ist, eine Haarlocke oder etwas Blut von ihm und bringt der Puppe genau die Verletzungen bei, die dieser Gegner erleiden soll.
Das ist jedoch nur ein Teil der weit verzweigten Macht dieser kleinen Puppen und tatsächlich ist diese als Mató bekannte Magie ein relativ unbedeutender Bestandteil des Spektrums an Möglichkeiten welche die Voodoopuppe bietet, wenngleich auch wohl ein sehr beeindruckender.

Voodoopuppen werden meistens gefertigt wenn ein Gläubiger des Voodoo Hilfe und Rat sucht. Dabei muss eine Haarsträhne von ihm von Stroh ummantelt und dieses zu einer kleinen Puppe geformt werden. Auch Blut ist ein möglicher Bestandteil dieser Puppe, doch ist diese Praxis eher den Petwo genehm als den Rada (siehe dazu oben) und daher meist nur Bestandteil von böswilligen oder zumindest sehr agressiven Ritualen.
Wenn die Voodoopuppe gefertigt und auf den Namen ihres Mété, des Menschen dem sie schaden oder nutzen soll, getauft ist, so ist sie bereit ihren eigentlichen Zweck zu erfüllen. Dabei handelt es sich darum eine Art "Ersatzbild" für den Gläubigen zu sein, in allen nur denkbaren Lebenslagen. Das bedeutet zum Beispiel, dass eine Säuberung dieser Puppe dem Mété geistige und körperliche Gesundheit verschafft oder ihr leicht auf den Kopf zu klopfen dem Mété eine spontane Eingebung verschafft. Man sieht schon dass die Verbindung zwischen Puppe und Mensch recht metaphorisch ist und nur ein Voodoopriester kann genau sagen was welche Handlung genau beim Mété bewirken wird.
Sollte die Voodoopuppe zerstört werden, so wird großes Unglück über den Mété kommen und er sollte tunlichst darauf achten, dass das nicht geschieht. So kann er sie natürlich gut bewachen oder einem Voodoopriester zur Aufbewahrung geben, allerdings ist er bei ersterem meist auch für ihre Pflege und damit auch für sein eigenes Schicksal verantwortlich, was eine große Verantwortung sich selbst gegenüber bedeutet. Einem Voodoopriester ist es auch möglich, eine zweite Voodoopuppe anzufertigen sollte die erste zerstört werden, dann aber meist unter strengen Auflagen und gorßen Verpflichtungen die er dem Gläubigen auferlegt, es sei denn dieser kann nachweislich nichts dafür dass seine Puppe zerstört wurde. Viele Gläubige kommen an einem Tag im Jahr, meist ihrem Geburtstag, zu dem Voodoopriester der ihre Puppe behütet und veranstalten auch für diese ein kleines Fest. Aber auch ansonsten kann es, gerade in Notlagen, passieren dass ein Voodoopriester im Austausch für eine kleine Spende gebeten wird eine Voodoopuppe etwa zu waschen oder sie mit Parfüm einzustäuben um ihrem Mété Glück zu bringen. Der Mété muss dies nicht selbst in Auftrag geben, so könnte zum Beispiel auch eine besorgte Mutter den Voodoopriester bitten etwas für die Puppe ihres Sohnes zu tun, beispielsweise ihr Herz zu massieren damit dieser immer frohen Mutes sei oder vergleichbares.

Ein abschließendes Wort noch zum Mató, dem "Weg der zornigen Geister": Hierfür ist es erforderlich, dass die Voodoopuppe nach Art der Petwo gefertigt wird, mit anderen Worten mit einem Tropfen Blut. Auch muss der Voodoopriester wissen, was ihr Mété verbrochen hat und die Strafe sollte angemessen sein. Je nach Grad des Vergehens werden dann eine oder mehrere Nadeln in den Körper der Puppe gestochen, die genau das Gegenteil von dem bewirken, was eine sanfte Berührung dieser Stelle täte. So bringt ein Stich in den Kopf Stumpfsinn, ein Stich ins Herz Feigheit und so weiter. Wenn ein Voodoopriester also eine Puppe von jemandem fertigt und dabei dessen Blut verlangt, so ist dies eine ziemlich gewagte Forderung und nicht wenige Priester tun dies mit dem Gedanken, dass der solcherart "beschenkte Gläubige nicht unbedingt vertrauenswürdig ist und man besser ein Auge auf ihn haben sollte... und eine Waffe in der Hinterhand für den Notfall.
 

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Kirchen im Voodoo

Wie in jeder anderen Religion auch findet der "Gottesdienst" im Voodoo (dazu unten mehr) in einer Kirche statt. Hier tritt der Priester mit seiner Gemeinde in Kontakt, erteilt Ratschläge, ermutigt innerkirchlichen Zusammenhalt und stärkt das Band der Menschen zu ihren Göttern. Im Voodoo ist letzteres noch viel stärker der Fall, denn als nahezu allmächtigen Wesen ist es den Loa gegeben, sehr direkt in die Welt der Menschen einzugreifen, wofür der Gottesdienst meist eine willkommene Gelegenheit darstellt.
Die Gottesdienste finden in einer Räumlichkeit, nachfolgend als "Kirche" abostrophiert statt, welche für diesen Zweck extra geweiht wurde. Dabei spricht nichts dagegen, dass diese Kirche tagsüber (denn Voodoogottesdienste finden nahezu immer nachts oder abends statt) für profane Zwecke gebraucht wird, so kennt man Kirchen in Wohnräumen, Bauernhöfen und sogar in Waschsalons. Meistens handelt es sich bei diesen gleichzeitig um die Wohnung des Priesters, wodurch kaum eine Kirche im Voodoo aussieht wie die Andere und stark vom finanziellen Wohl des Priesters und damit seiner Gemeinde abhängig ist. Es gibt im Voodoo also Glaubenszusammenkünfte der unterschiedlichsten Art und damit kann der Glaube an die Loa von sich wohl behaupten, die abwechlungsreichsten Kirchen der Welt vorweisen zu können.

Allen Kultstätten (Voodoogläubige außerhalb Black Lungs lehnen den Begriff "Kirche" eher ab) ist jedoch gemein dass sie eine mächtige Säule beherbergen. Das kann ein Stützpfeiler sein, der Mast eines Schiffes oder auch eine ansonsten komplett sinnlose Dekoration die nur für diesen Zweck errichtet wurde. Meistens sind darauf einige Darstellungen von Heiligen und Loa gemalt, das ist aber nicht immer der Fall. An diesen Säulen "klettern" die Loa im Verlauf der Zeremonie herauf oder herunter, je nachdem ob sie aus dem Wasser kommen oder aus dem Himmel. Dabei steigen Rada meist aus den Tiefen des Ozeans hervor, während die Petwo oben im Himmel auf den Wolken thronen und sich an der Säule, die manchmal auch als Escalera bezeichnet wird, herunterhangeln.
Die zeremoniellen Gegenstände wie Trommeln, Spiegel, Kerzen und auch Kostüme für die Besessenen, auf welche noch eingegangen werden soll, werden meistens ebenfalls in der Kirche aufbewahrt und im Alltag nicht selten für profane Zwecke genutzt denn das Konzept der "Entweihung" ist dem Voodoo per se fremd. Es gibt bestimmte Kultstätten an denen das nicht gilt, aber ein heiliges Gewand kann man nicht dadurch entehren dass man es tagsüber trägt weil man es schick findet. Wichtig ist nur, dass alle Gegenstände bei einer Zeremonie in dem Zustand sind die der Loa wünscht und das bedeutet meistens frisch gewaschen und gebügelt. Bei "vollberuflichen" Priestern ist die Kirche tagsüber zudem ein Ort der Beratung, was bedeutet dass sie "Sitzungen" abhalten bei denen sie Gläubige empfangen die aus einem oder mehreren Gründen ihren Rat suchen.

Es bleibt festzuhalten, dass es sehr schwer ist "Die Kirche" im Voodoo zu beschreiben. Abgesehen von der Escalera, der einzig bindenden Komponente, lässt sich eigentlich nur eines festhalten: Eine Kirche im Voodoo zu besuchen ist immer wieder anders und das nicht nur, weil man dort andere Menschen treffen wird.
 

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Priester und ihre Aufgaben

Die Gläubigen im Voodoo stellen natürlich sein Rückrat und sein Blut dar, aber auch diese relativ saloppe Religion kommt nicht ohne Priester aus. Hierbei kann einem relativ einfachen Kastensystem gefolgt werden, welches die Gläubigen in vier Stufen einteilt: Gläubige, Priester, Hohepriester und Erzpriester. Dabei gilt, dass sie vor den Loa trotz allem gleichberechtigt sind, die Priester jedoch deutlich mehr Verantwortung tragen, weltlich wie spirituell.

Gläubige bilden dabei die zahlreichste Kaste des Voodoo und ihre "Aufgaben" sind denkbar simpel: Den Loa gefällig handeln, sie nicht erzürnen und mehr oder weniger regelmäßige Opfergaben bringen. Darüber hinaus kommen in einigen Fällen noch weitere Aufgaben hinzu wie zum Beispiel finanzielle Unterstützung der Priester, doch das ist erst einmal nebensächlich. Sie verdienen sich durch die Erfüllung ihrer Aufgaben die Anerkennung der Loa und das "Recht", von diesen als Gefäße erwählt zu werden wenn die Zeit reif ist. Jeder Gläubige kann von einem Loa besessen werden (siehe hierzu "Besessenheit"), sobald er initiiert ist, doch nicht allen ist dieses Glück vergönnt. Jedoch kann jeder mit seinen Sorgen zu einem Voodoopriester gehen und von diesem Rat erhalten, das ist das Recht und das Geschenk an alle Gläubigen des Voodoo.

Eine Stufe darüber stehen die Priester. Diese haben dieselben Rechten und Pflichten wie Gläubige, stechen jedoch durch einen besonders hohen Glauben an die Loa hervor. Zu seiner Initiation als Priester erhält man normalerweise ein Tattoo des Veves eines gewählten Loa, eine Ehre die in den meisten Voodookulten dem Priester vorbehalten bleibt. Als Priester erwirbt man sich zusätzlich das Recht, mit den Loa zu reden ohne dass diese einen direkt angesprochen hätten und sie um Rat zu bitten. Man hat im Gegenzug für die Gläubigen da zu sein und ihnen zu helfen, sei es durch Befragung der Loa, das Ausrichten von Ritualen oder das Legen der Tarotkarten. All diese Dinge gehören zum Wissen das im Zuge des Priestertums erworben und verfeinert wird, ein frisch geweihter Priester ist also genau so "unwissend" wie ein Gläubiger und wird erst nach und nach in die Geheimnisse des Priesterwissens eingeweiht, die er niemals an jemanden außerhalb des Kultes weitergeben darf.

Ist man in allen Belangen des Priesterwissens versiert und hat einen wachen Verstand sowie einen tiefen Glauben an die Loa gezeigt, so erwirbt man sich das Recht zum Hohepriester geweiht zu werden. Hierfür wird man einige Tage lang auf sein Wissen und seinen Glauben hin getestet und anschließend geweiht, womit man das Recht erwirbt eine Kirche bauen und leiten zu dürfen sowie andere Priester zu initiieren. Sind manche Priester außerhalb dieses "Berufes" noch in anderen Jobs tätig, so sind Hohepriester nahezu immer Vollzeitpriester und leben davon das Wort der Loa zu verbreiten und den Gläubigen beizustehen. Außerdem erlernen sie Techniken und Wissen, das auch für "normale" Priester nicht zugänglich ist.

Die Position des Erzpriesters ist die höchste im Voodoo erreichbare Position und bis jetzt gibt es nur eine Person die sie jemals erreicht hat. Der Erzpriester gilt als jemand der mit den Loa auf Augenhöhe gesprochen und an all ihrer Weisheit teilgehabt hat und wird daher als eine Art lebender Heiliger gesehen. Als Erzpriester ist es nicht möglich, Black Lung zu verlassen da es zu den höchsten Aufgaben dieses hohen Mannes der Loa gehört ein Heiligtum auf dieser Insel zu schützen, auch wenn niemand außer den dortigen Hohepriestern genau weiß worin dieses besteht.
 

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Besessenheit

Im Voodoo ist die Nähe zu den Göttern besonders wichtig und das nicht nur im traditionellen Gebet. Tatsächlich spricht diese Religion ihren Göttern die Gabe zu, von Gläubigen Besitz zu ergreifen und durch diese zu handeln, was eine sehr direkte Kommunikation mit diesen ermöglicht. Dabei bewirken die Loa per se keine Wunder - obwohl sie es können - sondern stehen viel eher mit Rat und Tat zur Seite.
Entwickelt hat sich dieses Brauchtum vermutlich aus den frühen Schlachten der Anhänger des Voodoo. Hierbei wurde Ogoun, der Kriegsloa, in einen besonders talentierten Krieger hinabgerufen, damit er ihm beistehe und ihn lenke und damit natürlich der ganzen Armee einen Moralschub gab. Dass Ogoun nicht selten seinen "Wirtskörper" als erstes zugrunde richtete oder brutale Metzeleien in den eigenen Reihen anfing, weil er sich provoziert fühlte, sorgte schließlich dafür, dass dieser Brauch zurück ging, auch wenn er selbst heute noch auf manchen Inseln praktiziert wird.
Mit der Zeit jedoch wurde der Umgang mit diesem Ritual friedlicher und auch die Bandbreite der Personen, die sich eine Besessenheit verdient hatten, wurde ausgeweitet. Waren es zu Anfang nur Priester oder hoch verdiente Krieger, denen diese Ehre zuteil werden konnte, wurden es schnell sämtliche korrekt Initiierten, die einen Loa in sich aufnehmen konnten. Die solcherart von einem Loa in Besitz Genommenen werden als Caballos bezeichnet, was so viel wie "Pferd" bedeutet. In der Vorstellung der Gläubigen "setzt" sich der angerufene Loa auf einen Gläubigen und reitet diesen wie ein Pferd, sodass sein eigener Verstand kurzzeitig außerhalb seines eigenen Körpers existiert, unsichtbar für alle außer die Loa, und als Dritter mitbekommt, was mit seinem Körper geschieht.

Während ein Loa Besitz von einem menschlichen Körper ergriffen hat, ist dieser Körper göttlich und wird entsprechend behandelt. Ehrfürchtig und respektvoll, wie ein sehr alter und weiser Verwandter. Viele Loa verlangen zudem, sich ein wenig "heraus zu putzen" und so gibt es in den meisten Kirchen einen Raum, wo sie dies tun können, beispielsweise indem sie sich parfümieren, speziell vorbereitete Kleider anziehen oder sich schminken. Die meisten Loa wünschen hierfür saubere Kleidung und einige andere Paraphernalia, beispielsweise ein Schwert für Ogoun, Maman Brigittes markante Sonnenbrille oder eine einfache Pfeife für Azaka, an der er nuckeln kann. Sind diese Dinge allesamt erledigt, so ist der Loa willens, Fragen zu beantworten oder sogar Wunder zu wirken, wobei letzteres bedeutend seltener vorkommt. Um ein Wunder kann man sie auch im Gebet bitten, dafür müssen sie nicht extra auf die Erde hinab steigen. Auch untereinander werden die Loa rege kommunizieren, denn es bleibt selten dabei, dass nur einer die Gläubigen aufsucht. Nicht selten kommt es dabei zu Zwistigkeiten oder Streit, doch die Gläubigen werden sich hüten, diese zu unterbinden.
Ist die Kommunikation mit dem verehrten Loa anfangs eher vorsichtig und zaghaft, so taut sie im Verlauf der Zeremonie immer weiter auf. Anfangs wird nur der Priester mit dem Loa reden, ihm jeden Wunsch nach Kräften erfüllen und ihm nicht widersprechen, mag es doch sein, dass der Loa verstimmt ist. Zeigt sich aber, dass dem nicht so ist, wird die Atmosphäre nach und nach lockerer, bis sie schließlich nahezu familiär ist. So kann man mit dem Loa durchaus normal reden, ihm danken oder sogar mit ihm streiten, wenn er nicht zu verstimmt ist. Sollte dies hingegen der Fall sein, so muss der Priester gegebenenfalls einen Exorzismus vorbereiten, damit der Loa seinen Caballo wieder verlässt. Eine Seele, die zu lange von ihrem Körper getrennt bleibt, könnte Schaden nehmen.

Die Besessenheit kann zu jedem Zeitpunkt während eines Gottesdienstes erfolgen, mit oder ihne Zuhilfe des Priesters. Diese Zuhilfe besteht meist daraus, einen Auserwählten in ein Veve zu stellen, ihn in Rausch zu versetzen und den gewünschten Loa anzurufen, doch auch ekstatische Tänze oder stille Meditation kommen vor. Zu Anfang wird sich der Caballo kaum verändern, doch schließlich immer mehr und mehr die dominierenden Charakterzüge des Loa annehmen, der ihn zu "reiten" trachtet. Je erfahrener der Gläubige ist, desto rascher und einfacher geht dieser "Ritt" vonstatten, wohingegen sich unerfahrene Caballo oft unbewusst sperren und dadurch einen regelrechten Kampf mit dem Loa provozieren, bei dem sie unbedingt ruhig zu halten sind. Ist die Besessenheit schließlich vollständig, so wird sich der Besessene stumm erheben und vom Priester in das Umkleidezimmer geleitet, wo er sich entsprechend kleidet, um anschließend ganz für die Gläubigen da zu sein.
 
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