Triane war richtig aufgeregt, so ein Tier hatte sie noch nie gesehen, noch nie dagegen gekämpft und noch nie gegessen /ob wir den Verlierer essen dürfen?/ Als der Startgong ertönte lief Triane bereits das Wasser aus dem Mund, sie konnte es nicht mehr abwarten und sprang einfach über die Abgrenzung, lief auf das Känguru zu und boxte es mit einem harten Schlag ins Gesicht. Das Tier ging einmal zu Boden und verstand die Welt nicht mehr, wurde es gerade von einem Menschen geboxt?
„Hey! Das ist gegen die Regeln! Hier soll dein Tier kämpfen und nicht du!?“ beschwerte sich der Meister des Kängurus.
„Hm? Kein Problem, Iumi? Schnapp dir den Kerl!“
„Warte, was!? Uaaargh!“ Er schrie schmerzhaft aus, als der Wolf ihm in den Hinter biss.
„Haben wir jetzt gewonnen?“
Aber die Antwort sollte Tria schuldig bleiben, denn plötzlich ertönten Explosionen. Triane spürte etwas heißes auf ihrer Wange und dann einen unheimlichen Schlag der sich zu Boden schleuderte, alles wurde Schwarz.
Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie das Gesicht von diesem Guru über sich.
„Hey Mädchen“ er keuchte „alles in Ordnung bei dir?“ seine Stimme klang wie durch einen rauschenden Wasserfall, aber da war noch mehr. Es war so als konnte man Explosionen hören und Schreie, aber weit entfernt und irgendwie verschwommen.
„Ganz ruhig bleiben, du wärst beinahe von einer Kanonenkugel getroffen worden, ein Trümmerstück hat dich am Kopf erwischt... keine Sorge, deinem Wolf geht es gut.“
Trianes Augen weiteten sich als sie sah, dass der Mann stark blutete und auch seine Schlange, die sich um Tria gewickelte hatte. Hatten der Mann und seine Schlange die Kanonenkugel für sie abgefangen? Der Griff der Schlange ließ langsam wach und Triane konnte sich bewegen. /Keine Übelkeit, kein Schwindel, meine Wahrnehmung kehrt langsam zurück... vermutlich keine Gehirnerschütterung./ Sie spürte das vertraute Gefühl von Izumis Wolfsnase an ihrer Wange, die sie sanft leckte und Triane bewegte von ganz allein ihre Hand an den Kopf der Fähe um sie zu kraulen.
Sie sah den Guru an, er hatte tiefe Wunden, so wie seine Schlange, ihr Blut floss über den Boden. „Warum hast du das getan?“ fragte sie den Guru völlig geschockt.
„Ich habe so viel falsch gemacht... Zoo...“ er hustete Blut.
„Hey, hey, hey! Bleib jetzt ruhig! Wir müssen deine Wunden versorgen!“
„Du darfst niemanden trauen.“ Meinte er und griff Trias Hand „Der Bürgermeister... er...“ dann gingen bei dem Guru die Lichter aus.
„Scheiße! Scheiße! Scheiße! Nein! Du stirbst mir hier jetzt nicht!?“ Sie konnte keinen Puls finden und alles war voll mit Blut, sowohl der Mann als auch die Schlange rührten sich nicht mehr. Triane stolperte zurück, Izumi stützte sie, sonst wäre ihre Schwester noch gefallen. Sie kannte nicht mal den Namen des alten Mannes und er hatte ihr Leben gerettet und war dabei gestorben? War das fair? Sie kniete sich zum Gebet „Oh bitte, Aeris, Göttin der Luft, geleitet ihn auf der letzten Reise, Yang, Gott des Todes, nehme ihn auf gebe ihm einen Platz an deiner Seite.“ Mit ihren Fingern strich sie über die Perlen ihrer Gebetskette, aber sie konnte das Gebet nicht beenden. Jemand packte sie von hinten, ein Mann in einer Uniform der Stadtgarde.
„Was machst du hier!? Kniest im Dreck während wir angegriffen werden? Zieh dir das hieran“ er gab ihr eine Uniform „und helfe uns gefälligst zu kämpfen!?“
„Nein, ich, ich muss“ sie musste überlegen /er sagte etwas über den Bürgermeister, war das ein letzter Wunsch? Vielleicht ein Verwandter? Ein guter Freund? Auf jeden Fall wollte er bestimmt, dass ich ihn aufsuche. Bestimmt hatte er sich um ihn gesorgt! Der Guru kann seinen Freund nicht mehr beschützen, weil er mich beschützt hat, dann bleibt mir nur eines zu tun./ Sie nahm die reich verzierte Nadel aus dem Turban des alten, das war eindeutig eine Einzelanfertigung, welche von der Familie und den Freunden des Gurus erkannt werden würde „ich muss zum Bürgermeister!“
„So, so, zum Bürgermeister, dann geh doch gleich hier entlang, ich zeig dir den Weg.“
„Oh! Vielen dank, das ist aber sehr freundlich.“ Triane besah die Stadtgarde mit einem Lächeln und ging in die gewiesene Richtung. Sie sah nicht, wie der Mann hinter ihr eine Pistole zog und auf sie zielte, aber bevor er abdrücken konnte biss Izumi in seinen Arm, die Pistole verzog und die Kugel ging weit daneben. In dem ganzen Trubel auf dem Platz ging der Knall natürlich unter, aber Tria hatte es gemerkt und ihre Instinkte übernahmen schnell. Sie drehte sich herum und ihr Fuß fand mit hoher Geschwindigkeit den Weg gegen den Kiefer des Mannes. Als die vermeidliche Stadtgarde zu Boden ging und sein Umhang davon flog konnte Triane auf seinem Körper viele Tätowierungen sehen, Totenköpfe, Schwerter, leicht bekleidete Frauen und Schiffe „Ein Pirat?“ Ihre Augen weiteten sich und sie sah sich um, sie war umgeben von vielen Leuten, welche die Uniform der Stadtgarde trugen und ihr fielen wieder die Worte des Guru ein, die ihr nun selber langsam über die Lippen gingen „Du darfst niemanden trauen...“