Caleena LesProux
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Charakterdatenblatt
Persönliche Daten
Name: LesProux
Vorname: Caleena Roux
Spitzname: Cal, Ruri
Geburtstag: 07. Dezember
Alter: 21 Jahre
Größe: 1,75 Meter
Gewicht: 62 Kilogramm
Augenfarbe: Gelb-Golden
Haarfarbe: Aschblond
Aussehen:
Blickt man der zeitlosen Schönheit in ihr hübsches Angesicht, fallen einem sofort ihre gelb aufglühenden Augen auf. Denn so kalt und leer ihr Blick auch auf andere wirken mag, so verbirgt sich hinter dem magischen Glanz ihrer Augen doch eine seltsame Passion, die allerdings ein Rätsel für die Meisten ist. Und auch bleibt. Genauso unheimlich und leer ist ihr makelloses, stark feminines und schon puppenhaftes Gesicht, in welchem sich nur in den seltensten Fällen auch nur eine Spur von Emotion zeigen lässt. Ein glatter, langer Pony ziert ihre Stirn und bis zu ihrem Kinn hängen jeweils links und rechts zwei lange, blonde glatte Strähnchen herunter, die darauf schließen lassen, dass sie sehr langes Haar haben muss, welches sie in der Regel ungern offen trägt und lieber streng nach hinten kämmt, um es anschließend um ihren Hinterkopf flechten zu können. Doch zu dem hübschen, blonden Haupt gehört auch ein wohlgeformter Körper, den Caleena entsprechend zu pflegen und zu wahren weiß. Ihre langen Beine und die üppige Brust sind wohl das erste, was einem Mann ins Auge stechen wird. Lediglich ihren Oberarmen und den Oberschenkeln kann man ansehen, dass sie nicht das zierliche Püppchen zu sein scheint, das sie abzugeben versucht, da sie doch recht kräftig ist und neben ihrem Aussehen auch auf ihre Fitness achtet. Ihre unübersehbaren Flügelchen sind stets gepflegt und strahlend weiß, auch wenn sie eine leichte Abneigung gegen jene Farbe hat. In dem Punkt siegt die Eitelkeit.
Blutgruppe: AB rh. Positiv
Besondere Merkmale:
Das offensichtlichste Merkmal der jungen Frau sind ihre schneeweißen Flügelchen, die einen eindeutigen und unbestreitbaren Hinweis auf die Herkunft ihrer Familie liefern. Die sauber gehaltenen, nach unten abstehenden Federn bieten, gepaart mit ihrer Schönheit, einem Unwissenden einen einmaligen Anblick: Niemand würde hinter der engelsgleichen Fassade die diabolische Seele eines Teufels erwarten. Ebenfalls besonders auffallend an Caleena ist wohl ihre zart wirkende, blasse Haut, die sie zusammen mit ihrem einschüchternden, widerlich kalten Blick sehr unheimlich erscheinen lässt. Ihr melancholisches Äußeres gewinnt vor allem durch ihren dunklen, edlen Kleidergeschmack an Wirkung. Es kommt nicht gerade oft vor, dass man sie in etwas anderes als ein schwarzes Kleidchen gehüllt sieht. Narben kann ihr sonst so perfekter Körper nur an ihrem linken Arm vorweisen. Vier kleine runde Narben, wohl Einstichlöcher und kaum einen Zentimeter breit, ziehen sich in einer geraden Linie und mit exakten Abständen von der Armbeuge bis zum Handgelenk. Sie hat keine Probleme damit, ihre Narben offen zu zeigen, wird jedoch niemals ein Wort über die Herkunft jener verlieren, was auch für den Rest ihrer Vergangenheit gilt. Ein weiteres, eher seltsames Merkmal ist ihre Abneigung gegenüber Menschen, die sie ungeniert während der Behandlung jener zeigt. Zum "Schutz" trägt sie eine Gasmaske mit auffälligen blauen Gläsern und schwarze Lederhandschuhe, da sie nur ungern ihre Patienten direkt anfasst. Abgesehen davon, zeigt sich ihre Abscheu aber auch in der indirekten Anrede ihrer Mitmenschen gegenüber. Und wenn sie spricht, dann mit einer klaren, sehr femininen und angenehm klingenden Stimme, die niemals ihre Gefühle offenbart.
Kleidung:
Schwarz ist Caleena's erste und offensichtlich auch einzige Wahl, da man sie so gut wie nie in einer anderen Farbe gekleidet sehen wird. Eng anliegende, edle Kleider sind ihr am liebsten und bieten ihr, neben dem ihrem dunklen Charakter entsprechenden Erscheinen, genügend Freiheit um sich ordentlich zu Bewegen. Selbst bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Behandeln von Menschen, legt sie ihre Kleider nur ungern ab und zieht sich lediglich eine schwarze, enge Schürze aus Leder über das Kleid. Ironischerweise bevorzugt sie jene Schürze ebenfalls beim Beenden von Leben, beziehungsweise im Kampf. Wenn sie weiß, dass es zur Sache geht und sie mehr Bewegungsfreiheit braucht, tauscht sie ihre Kleidchen gerne mal gegen die "Operationskluft", wie sie sie nennt: Ein enger Anzug aus schwarzem Leder mit vielen Schlaufen und Taschen, in die ein breites Arsenal an kleineren Waffen wie zum Beispiel Spritzen oder Skalpelle passen.
Das übliche Erscheinungsbild
Herkunft und Familie
Verwandte:
Mutter: Louka LesProux
Alter: 42 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Das schöne Gesicht, das den Betrachter aufgrund der erstaunlichen Ähnlichkeit sofort an ihre Tochter Caleena erinnert, ist das offensichtlichste Merkmal Louka's. Rein äußerlich könnte sie immer noch als ältere Schwester ihrer beiden Töchter durchgehen. Da hören die Gemeinsamkeiten jedoch schon auf, denn Louka ist alles andere als kaltherzig und emotionslos. Zumindest war sie das einmal, bevor der Tod ihres Mannes ihr Leben auf einen Schlag verändert hatte. Die auf Lumiere geborene Tochter eines Arztes lebt seit jeher auf ihrer Geburtsinsel und wuchs im "Schwarzen Haus", wie es die Einheimischen gerne nannten, auf. Das Schwarze Haus machte seinem Namen durch seine dunkle, imposante Bauweise alle Ehre und war das Heim des ungewöhnlichsten Ehepaares der Insel. Schon früh wurde Louka mit Leben und Tod konfrontiert, verlor jedoch niemals die Freude an ersterem und fand sogar eine Faszination am Leben, die sie zu einem aufgeweckten, fröhlichen Kind machte. Die jungen Jahre waren unbeschwert und es fehlte Louka an rein Garnichts. Ihr Traum war es, eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und ebenfalls Ärztin zu werden, weshalb sie sehr viel Zeit im Keller gelegenen Labor bei ihrem Vater und deren Patienten verbrachte. Dort lernte sie auch an einem schicksalhaften Abend die erste und einzige Liebe ihres Lebens kennen: Desmond "Die Guillotine" LesProux, dessen Namen sie Monate später annahm. Die Jahre vergingen und Louka hatte ihrem Mann zwei wunderschöne Töchter geschenkt. Das Familienglück schien perfekt, bis die Vergangenheit Desmond einholte und sich alles änderte. Auch wenn Louka sich oftmals allein gelassen fühlt, so hat sie immer noch ihre Töchter, um die sie sich rührend kümmert, auch wenn ihr die Entwicklung ihrer Erstgeborenen ernsthaft zu denken gibt und seit dem Tod ihres Mannes alles daran setzte, Caleena wieder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Ärztin ist sie keine geworden, doch ihren Traum von einem glücklichen und zufriedenen Leben mit ihren Kindern gibt sie bis dato nicht auf. Caleena selbst steht ihrer Mutter auf dem ersten Hinblick neutral und gleichgültig gegenüber, zeigt aber ihre Zuneigung zu ihr ab und an in kleinen Gesten und weiß selbst, dass die Liebe zu ihr ein Gefühl ist, das sie niemals verlieren wird.
Bis auf sehr wenige kleine Unterschiede sieht sie ihrer Erstgeborenen zum Verwechseln ähnlich und hat, wie ihre Mutter Leyla auch, Flügel, die sie an ihre beiden Töchter weitervererbt hat. Lebensfroh, Liebe- und Respektvoll sind die Eigenschaften, die sie am offensichtlichsten auszeichnen.
Vater: Desmond "Die Guillotine" LesProux
Alter: verstorben im Alter von 30 Jahren
Verhältnis und Geschichte:
Desmond war ein im North Blue bekannter Pirat, der ein ungewöhnliches Schwert mit sich trug und dadurch auch an seinen Spitznamen geriet. Er umsegelte das Meer schon als kleiner Waisenjunge, der seine Familie bei einer großen Piratenbande gefunden hatte. Dementsprechend abwechslungsreich und abenteuerlich waren auch seine jugendlichen Jahre gewesen, die locker die Zeilen eines großen Buches gefüllt hätten. Schon als junger Bursche war er kräftiger als der Durchschnitt an Deck und so war es auch kaum ein Wunder, dass sein Name schnell einer der bedeutendsten an Bord wurde. Die Zukunft versprach viel, doch die Träume der Crew zerplatzten wie Seifenblasen, als sie eines Nachts von der Marine attackiert und durch einen verheerenden Treffer samt Schiff in die Tiefe gerissen wurden. Die wenigen Überlebenden wurden von den Soldaten aus dem Wasser gefischt, während Desmond Glück im Unglück hatte und von der Strömung des Meeres mitgerissen wurde. Tage später fand man ihn in einem erbärmlichen Zustand an der Küste der Insel Lumiere und es war ein weiteres Wunder, dass er die bisherigen Strapazen bis hierher überhaupt überlebt hatte. Aufgenommen und zusammengeflickt hatte ihn ein älterer Herr, der sich dem jungen Piraten als einheimischer Arzt vorstellte und dessen Tochter der Grund werden sollte, warum er nicht mehr zur See fuhr und seinen Traum vom One Piece aufgab. Der Zwischenfall mit der Marine hatte ihm gezeigt, wie wertvoll das Leben war und dass er sich glücklich schätzen konnte, selbst noch am Leben zu sein. Und somit hatte sich ein ganz neuer Traum ergeben. So banal er auch klingen mochte, er wollte den Menschen einfach helfen und somit in die Lehre seines künftigen Schwiegervaters gehen. Er heiratete dessen Tochter, Louka, bekam mit ihr zwei wunderschöne Kinder und wurde ein würdiger Nachfolger des Doktors, der nach dessen Tod das Geschäft übernommen hatte. Ein weiterer Lehrling des alten Doktors, Griswold, der jahrelang im Schatten seines Kollegen verbracht hatte, war bereits sehr eifersüchtig auf die Beziehung zwischen ihm und Louka gewesen, dass er jetzt allerdings das Erbe des alten Lehrmeisters auch noch bekommen sollte, war zu viel des Guten. Griswold verriet seinen Kollegen an die Marine und so war es nur noch eine Frage der Zeit, wann der Tag eintraf, an dem die Vergangenheit den ehemaligen Piraten einholen und seinen Kopf fordern würde. Seine Familie wurde ebenfalls der Piraterie beschuldigt und sollte deshalb zur Rechenschaft gezogen werden. Desmond entschied sich zu einem mutigen Deal, der den Namen seiner Familie rein hielt und die Leben seiner Liebsten verschonte, doch ihm im Gegenzug dazu das eigene Leben kosten sollte. Er starb durch die Hand Captain Numara's, der sich zu dem Deal bereit erklärte und Desmond die letzte Ehre erwies, indem er ihn noch einmal seine Familie sehen ließ, bevor er mit einem Lächeln auf den Lippen hingerichtet wurde. Er hatte sein Leben niemals bereut und war froh gewesen, im Endeffekt doch noch etwas Sinnvolles geleistet zu haben. Sei es nun als Arzt oder die Geburt seiner geliebten Töchter gewesen. Caleena verehrte und liebte ihren Vater über alles. Sein Tod hatte auch irgendwo in ihr einen Teil getötet und war der Grund für den Hass auf die Marine und alle anderen Menschen. Er hatte ihnen allen geholfen und doch standen sie tatenlos bei seiner Hinrichtung daneben. Sein Tod war der Grund, warum sich Caleena zu dem kalten Monster entwickelte, das sie heute ist.
Desmond hatte schwarzes, zerzaustes Haar und stets ein spitzbübisches Lächeln auf seinen Lippen, über die sich drei krallenartige Narben zogen. Er mochte zwar nicht der Größte sein, hatte aber einiges an Muskelkraft zu bieten. Ehre, Stolz, Mut und Entschlossenheit hätten ihn wohl am besten beschrieben.
Großmutter: Leyla Mograine
Alter: 74 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Leyla Mograine, geboren auf einer unbekannten Insel in den Wolken der sagenumwobenen Sky Islands, ist die Mutter von Louka und somit die Großmutter des Geschwisterpaares Caleena und Arya. In ihren jüngeren Jahren war auch Leyla einst eine Ärztin gewesen, die ihre Heimat hoch oben im Himmel für eine Entdeckungsreise auf den Inseln des Blaumeeres verlassen hatte. Ihre Reise fand schließlich auf Lumiere ihr Ende, als sie ihre erste Liebe und zugleich zükunftigen Gatten kennengelernt hatte. Nach ihrer Hochzeit kauften sie das "Schwarze Haus", das angeblich mal einer reichen Hexe gehört haben soll und eröffneten kurz darauf ein eher ungewöhnliches Unternehmen. Leyla konzentrierte sich zuerst immer mehr darauf, von den Toten zu lernen und vor allem den örtlichen Behörden und hin und wieder der Marine eine Hilfe zu sein, indem sie Mord- und Unfallopfer untersuchte und sich quasi mit dem Tod anderer ihr Geld verdiente. Ihr Mann hingegen kümmerte sich um die Lebenden und war ein passionierter Arzt mit einem großen Herzen, der schon so manchem das Leben gerettet oder von diversen Krankheiten geheilt hatte. Die besten Tage hatte das alte Paar schon längst hinter sich gelassen, als die jungen Nachfolger der beiden, Griswold und Desmond, das Geschäft am Leben erhielten und die Knochen des alten Doktors versagten. Leyla hatte sich um ihren Mann gekümmert, bis er eines Abends friedlich im gemeinsamen Bett einschlief und sich mit seinem letzten Atemzug bei seiner Frau für sein erfülltes Leben bedankte. Nachdem das Schicksal ihr auch noch ihren Schwiegersohn genommen hatte, übernahm sie schweren Herzens wieder die Arbeit im Schwarzen Haus und kümmerte sich seit jeher und auch noch heute um die Patienten, die die Praxis aufsuchen. Es war Leyla, die ihrer Enkelin Caleena die Welt der Medizin schmackhaft gemacht und sie, in der Hoffnung, Caleena würde das Schwarze Haus eines Tages alleine leiten, in den ersten Schritten unterrichtet hatte. Dabei führte sie nicht selten Experimente an ihrer eigenen Enkelin durch.
Leyla hat weiße Flügelchen, das Merkmal aller Bewohner der Sky Islands, auf ihrem Rücken und langes blondes Haar, das sie täglich zu einem langen Zopf, der ihr über die Schulter hängt, flechtet und sah einst genauso wunderschön wie ihrer Tochter und ihre Enkelinnen aus, doch die Jahre der Trauer und auch ihre Arbeit mit den Toten hatte all die Zeit zunehmend an ihr genagt - äußerlich wie auch innerlich. Einst war sie abenteuerlustig und mit Freude an ihrer Arbeit, heute scheint es mehr gezwungen und schon fast eine Qual für sie, weswegen sie sich auch mehr der Wissenschaft verschrieben hat und lieber Medizin entwickelt anstatt sie tatsächlich noch anzuwenden. Verbittert, vom Leben gezeichnet und stur sind die Eigenschaften, die die Zeit geformt hat.
Schwester: Arya LesProux
Alter: 15 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Die kleine Blondine, die mit ihrem hübschen Gesicht keine Ausnahme in der weiblichen Blutlinie der ursprünglichen Mograine's ist, ist noch sehr jung und verspielt aber besitzt doch schon genügend Reife, um die Welt um sich herum zu verstehen und sich ihrer Rolle in der Familie bewusst zu werden. Nicht selten versucht sie ihre emotionslose Schwester wieder aufzumuntern oder ihrer Mutter sowie ihrer Großmutter in allen möglichen Lebenslagen eine Hilfe zu sein. Mit ihrer kindlichen Naivität glaubt sie noch fest daran, dass nichts so traurig ist, wie es scheint und blickt stets optimistisch nach vorne – Eine Eigenschaft, die sie ganz offensichtlich von ihrer Mutter geerbt hat. Selbst über den Tod ihres Vaters ist sie gut hinweggekommen und sie findet sogar die Kraft auf, jeden Tag an sein Grab zu gehen und ihm von ihren Erlebnissen zu erzählen, bevor sie sich mit einem Danke von ihm verabschiedet. In ihren Augen war er ein Held und sie mussten ihm dankbar für das Leben sein, das er Caleena und ihr geschenkt hatte. Ihrer großen Schwester gegenüber ist sie sehr anhänglich, was Caleena oftmals als nervig und unangenehm empfindet, allerdings bleibt Arya auch die einzige, die ihr so nah kommen darf.
Lange goldene Locken, die dem Mädchen bis zur Brust gehen, sowie die vererbten Engelsflügelchen, sind ihre Markenzeichen und sie ist bekannt für ihre optimistische, starke und doch irgendwie kindische und nervige Art.
Bekannte:
Dr. Griswold
Alter: 45
Verhältnis und Geschichte:
Der stets grimmige und permanent eine Sonnenbrille tragende Griswold war, neben Desmond, einer der ersten Lehrlinge, die Leyla und ihr Ehemann in ihrem Unternehmen aufnahmen. Schon vom ersten Tag an war er in Louka verliebt und kämpfte vergebens um ihre Aufmerksamkeit, welche sie eines Tages seinem neuen Kollegen, Desmond, schenkte. Ein Schuss direkt ins Herz, der Griswold seinem Kollegen gegenüber recht unangenehm werden ließ. Es kam oft vor, dass er aus einer einfachen Lehrstunde oder Übung einen Wettbewerb machte, um doch noch irgendwie Louka's Blicke auf sich ziehen zu können. Doch auch diese Versuche sollten nicht vom Erfolg gekrönt werden. Und doch entstand zwischen ihm und seinem Kollegen eine seltsame Art von Freundschaft, die immer irgendwie mit Rivalität verbunden war, bis zu dem Tag, an dem es offiziell wurde, dass Louka ein Kind erwartete und Desmond daraufhin um ihre Hand anhielt. Griswold ertrug stillschweigend seine Eifersucht und ließ sich ohne äußere Anzeichen von seinem Hass auf Desmond zerfressen. Wieso sollte diesem Piraten das Glück mit SEINER Frau gegönnt sein? Wäre er doch niemals auf diese Insel gekommen. Ein Wunsch, der in Griswold die ersten Mordgedanken aufkeimen ließ, die ihn später zu einem festen Vorhaben trieben. Als der im Sterben liegende Lehrmeister der beiden Nachwuchsärzte Desmond zum Erben erklärte, wurde es Zeit für Griswold, etwas gegen seinen ewigen Rivalen zu unternehmen und so machte er sich bei der Marine über dessen ehemalige Piratenlaufbahn schlau, bevor er ihnen schließlich seinen heutigen Aufenthaltsort verriet. Voller Vorfreude hatte er den Tag erwartet, an dem Desmond's Kopf rollen sollte, auch wenn Gerüchte besagen, dass er nach seiner Hinrichtung Tränen in den Augen gehabt hatte. Dass Griswold der indirekte Mörder Desmond's ist, weiß bis dato nur er und er brachte es auch nicht übers Herz, diese schändliche Tat Louka zu beichten. Er arbeitet heute immer noch als Leyla's Assistent im Schwarzen Haus. Caleena steht ihm sehr distanziert gegenüber, auch wenn es Tage gab, an denen Griswold noch "Onkel Griswold" hieß und sie ihn dazu zwang, mit ihr vor dem Haus Fangen zu spielen.
Milana Hivers
Alter: 25 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Die immerzu grinsende junge Frau mit dem blutroten Haar ist die einzige Person, die Caleena jemals Freundin nannte. Wie sie sich kennengelernt haben, wissen Beide nicht mehr so genau, doch ihre Freundschaft pflegen sie schon seit sie ganz kleine Kinder waren. Es gab kaum einen Tag, an dem Milana und Caleena nicht zusammen unterwegs waren und in ihrer eigenen Traumwelt gelebt hatten. Da Caleena es vorzog, lieber zu Hause zu bleiben, verbrachten sie die meiste Zeit im Garten des Anwesens oder in den dunklen Gängen des Labors im Keller. Milana hatte mit angesehen, wie ihre ehemalige beste Freundin praktisch gestorben war und sich seit dem Tod ihres Vaters immer mehr und mehr von der Außenwelt abschottete. Das ging sogar so weit, dass sie nicht mal mehr Milana an sich heran ließ, sie gar noch bei sich daheim empfing, obwohl sie hartnäckig versuchte, ihrer Freundin ein Trost zu sein und ihr zu helfen. Auch heute schaut sie noch ab und zu im Schwarzen Haus vorbei, doch das vielmehr als Patientin und nicht mehr um Caleena zu sehen. Die ehemalige Spielgefährtin scheint ohnehin keinen Kontakt mehr zu ihr suchen zu wollen, sondern sich eher ihrer geliebten Einsamkeit zu widmen.
Captain Saman Numara
Alter: 55 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Der heute graubärtige alte Marinekapitän war damals der Henker von Caleena's Vater und zugleich die Person, die den Hass auf die Marine und später auf die gesamte Menschheit in ihr entfacht hatte. Saman ist bekannt dafür, selbst Piraten ehrenhaft und mit Respekt zu begegnen und eher väterlicher Natur zu sein. Dass das nicht nur Gerüchte sind, zeigt er vor allem im Umgang mit der Familie, die Desmond mit seinem Leben beschützt und zurückgelassen hatte. Selbst Wochen nach der Hinrichtung war er mit seiner Mannschaft noch auf Lumiere geblieben, nur um zu sehen, ob die Familie, die jetzt nur noch aus drei Frauen bestand, alles hatte, was sie benötigte, bevor er letztendlich doch wieder seinen Pflichten als Kapitän nachgehen musste. Caleena bereut es, niemals versucht zu haben, Saman während seines Aufenthaltes zu töten. Heute würde sie keine Sekunde mehr zögern.
Geburtsort: Das "Schwarze Haus"
Geburtsinsel: Lumiere
Geburtsozean: South Blue
Persönlichkeit
Interessen:
Ihre größte und zugleich ironischste Vorliebe ist das Behandeln und Erforschen von Menschen. Man könnte fast meinen, sie habe tief im Inneren doch einen weichen, sanften Kern, da sie sich dazu entschlossen hat, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und eine Ärztin zu werden. Wer das denkt, liegt allerdings weit daneben oder kennt sie nur zu schlecht. Patienten sind keine Patienten, sondern Probleme, für die es eine Lösung zu finden gilt. Der menschliche Körper ist ein reines Wunderwerk und jenes zu erforschen hat sich für Caleena nicht nur zur Leidenschaft, sondern auch zum Lebensziel entwickelt. Das größte Wunder ist jedoch für sie die Wirkung von Teufelsfrüchten, die viele Fragen aufwirft und bis dato unerforscht zu sein scheint. Wieso wirken sie so, wie sie wirken? Wie verändern sie den Organismus? Fragen, die beantwortet werden wollen und für die Caleena keinen Augenblick lang zögern würde, tatsächlich an sich selbst Experimente durchzuführen, sollte sie jemals in den Besitz einer Teufelsfrucht gelangen. Doch nicht nur die Auswirkungen der Teufelsfrüchte sind für sie interessant, ganz im Gegenteil: Da sie den Großteil ihres bisherigen Lebens nur im alten Anwesen ihrer Familie verbracht hatte, hat sie eine recht kindliche Neugier und das Verlangen, stets Neues für sich zu entdecken und zu erforschen. Ihr Wissensdurst ist schier unendlich und offenbart an der sonst so kalten Caleena eine ganz neue, überraschende Seite. Der Tod spielt dabei eine für sie wichtige Rolle, auch wenn er als Interesse vielleicht etwas grotesk und brutal klingen mag, so fließen ihre Gedanken dabei in eine ganz andere Richtung. Warum stirbt etwas? Wie stirbt es? Und vor allem, gibt es eine Heilung für den Tod? Letzteres hat sie sich mit der Idee, den Tod zu überwinden und quasi einen Weg zur Unsterblichkeit zu finden, ebenfalls zur Aufgabe gemacht. Weniger eine Aufgabe, vielmehr eine weitere Leidenschaft ist das Beobachten von Insekten. Ihre Artenvielfalt und die verschiedenen Eigenschaften, die diese kleinen und doch für ihre Verhältnisse mächtigen Kreaturen ausmachen, haben Caleena schon als kleines Mädchen mehr als nur fasziniert. Zu ihren weiteren Vorlieben zählen Süßigkeiten, sowie kühle, triste verregnete Tage. Bei Ersterem fragt man sich öfters, wie sie mit solch einem gesegneten Körper so viel Schokolade und Bonbons verträgt und dennoch kein Gramm zuzunehmen scheint. Woher der Hang zum Süßen kommt, ist selbst ihren Eltern ein Rätsel, allerdings verstärkt es das Gefühl, dass sich hinter der kalten Fassade immer noch ein kleines Mädchen versteckt. Ein kleines Mädchen, das überraschend gesprächig werden kann, wenn es Draußen regnet und sie das Gefühl von Geborgenheit und die Melancholie des tristen Himmels genießt.
Desinteressen:
Die offensichtlichste Abneigung, die sie auch ohne Zurückhaltung zeigt, ist die gegen die Menschheit selbst. Auch wenn das im krassen Gegensatz zu ihrem Berufsfeld steht, so kann sie es auf den Tod nicht ausstehen, wenn sie persönlich angesprochen oder gar berührt wird. Das ist auch der Grund dafür, warum sie ihre Mitmenschen permanent indirekt anspricht und bei der Behandlung jener Schutzkleidung trägt. Ihre Wehwehchen sind für sie lediglich studierbares Material, was ein Mensch für Torturen während ihrer "Studien" durchmachen muss, juckt sie herzlich wenig, solange er dadurch nicht stirbt. Die Menschen sind alle gleich und ihre Emotionen sind überflüssig. Doch die schlimmste von ihnen ist die Freundlichkeit – Ob nun erst gemeint oder vorgespielt, ist Caleena dabei egal. Sie hat es lieber, wenn man ihr nicht alles durch die Blume erzählt und lieber hart und direkt ist. Fakten und Tatsachen zählen, keine vorgegaukelten, überflüssigen Empfindungen. Wenn es etwas gibt, das sie noch abgrundtiefer hassen kann, dann ist das die Marine. Seit dem Tod ihres Vaters hegt sie einen immensen, unzähmbaren Groll gegen all jene, die diesen selbstgerechten Verbrechern folgen und wehe dem, der es wagt, sich in Caleena's Weg zu stellen. Selbst sie kennt Grenzen und Skrupel, einem Angehörigen der Marine gegenüber verliert sie allerdings jegliche Hemmungen. Da sie aus einer noblen Familie abstammt und dementsprechendes Verhalten gewohnt ist, hat sie auch eine Abneigung gegen Personen, die weder Anstand noch über ein Mindestmaß an Intellekt verfügen und schlicht primitiv sind. Von ihren sozialen Problemen mal abgesehen, kann sie weder warme Sonnenstrahlen, noch größere Hitze leiden, was bei ihrem dunklen Kleidungsstil und der schneeweißen Haut auch nicht wirklich ein Wunder ist. Während manch einer einen "schönen" Tag genießen mag und in ihm die positivsten Gefühle erwachen, erblüht in Caleena höchstens der Brechreiz und das Verlangen danach, die Sonne vom Himmel zu holen, gepaart mit hoher Reizbarkeit und Aggression. Das Würgen kommt ihr auch, sobald sie den Geschmack von Alkohol auf der Zunge spürt. Zum Behandeln von Wunden ist es noch akzeptabel aber mehr als ein Mittel zum Zweck wird es für sie niemals sein. Wein, Bier, Met, Grog, alles Teufelszeug, das nur die Sinne beeinträchtigt. Laut Caleena's Großmutter gibt es keine Wunder und alles ist erklärbar. Diese Ansicht vertritt die blonde Ärztin ebenfalls, die wenig von Göttern hält, jene gar verspottet, und jegliche Religion als simple Spinnerei der Menschen betrachtet.
Mag: Menschliche Anatomie, Medizin, Wissenschaft, Teufelsfrüchte, Tod, Insekten, Süßigkeiten, Regen
Hasst: Menschen / Soziale Gesellschaft, Marine, Freundlichkeit, Gefühle, Schlechte Manieren / Primitivität, Hitze, Alkohol, Glaube und Götter
Auftreten:
Ihre eleganten Schritte und die stets stolz herausgestreckte Brust vermitteln deutlich ihre Arroganz Anderen gegenüber, die sie durch die permanent angehobene Nasenspitze und ihren kühlen, herabschätzenden Blick nur noch mehr zum Ausdruck bringt. Jener selbst verrät allerdings viel mehr als nur simple Hochnäsigkeit: Ihr kalter, emotionsloser Blick gewinnt vor allem durch den goldenen Glanz etwas Mysteriöses, beinah Magisches und scheint, wie man so schön behauptet, tatsächlich der Spiegel zu ihrer Seele, zu ihrem wahren Ich, zu sein. Was sich in dem Spiegel jedoch zeigt, bleibt ein Rätsel. Aufgrund ihrer edlen, anmutigen Art und Weise zu gestikulieren und ihrem emotionslosen Gesichtsausdruck könnte man sie fast für eine Adelige aus wohlhabendem Hause halten. Das heißt, sofern man sie noch nicht im Kampf gesehen hat. Wenn sie ihrer Aggression freien Lauf lässt, macht sie gerne einen Buckel, lässt ihre Arme locker hängen und schleift ihre Waffe lieblos über den Boden, womit sie schon eher den Eindruck einer blutrünstigen Bestie erweckt. Alles in Allem wirkt sie fremden gegenüber durch ihr unheimliches, dunkles und zugleich schönes Äußeres wie eine traurige, kleine Prinzessin aus einem Horrormärchen, der man lieber nicht zu nahe kommt. Steigern kann sie dieses finstere Auftreten nur durch ihre "Arbeitskleidung", die wirklich viel mehr an einen irren Möchtegern-Chirurgen oder einen Metzger aus einem sehr, sehr makabren Albtraum erinnert. Niemand wird sich freiwillig von ihr behandeln lassen. Garantiert.
Verhalten:
Anderen gegenüber erscheint Caleena stets gleichgültig und nüchtern. Sie spricht niemanden direkt an und schert sich auch einen Dreck darum, Konversation zu irgendwem zu suchen. Ihre maschinenhafte, unpersönliche Art mit Anderen zu reden macht sie zu einem äußerst unangenehmen Gesprächspartner. Die Tatsache, dass sie zudem noch wortkarg und desinteressiert zu sein scheint, macht die ganze Sache nicht gerade leichter. Wer ein bisschen mehr aus ihr herauskitzeln will, muss sie an einem angenehm tristen, verregneten Tag erwischen, an dem selbst sie der Gefahr entgegen läuft, ein wenig in ihre Gedanken abzudriften und sentimental zu werden. Eine andere Alternative wäre es, sie zu reizen und ihre grausame Wut auf sich zu lenken. In ihrer Rage kann es schnell passieren, dass sie ihrem eigenen Zorn zum Opfer fällt und gerne mal mit lautstarken Flüchen und Sarkasmus um sich schlägt oder dazu neigt, ihren Gegenüber zu demütigen. Allgemein scheint sie, sobald ihr Blutdurst geweckt wurde, wie ausgewechselt. Gleiches gilt auch, wenn ihre kindliche Neugier zum Vorschein kommt und sie interessanten Dingen auf den Grund zu gehen versucht. Ihre grausame, sadistische Ader kommt, wenn nicht im Kampf, dann bei der Behandlung ihrer Patienten hervor, indem sie ihnen gerne ausführlich davon erzählt, was sie im schlimmsten Fall noch zu erwarten haben oder welche Schmerzen während der Behandlung auf sie zukommen und wie man sie unter Umständen steigern könnte.
Wesen:
Im Grunde ist Caleena ein kleines, neugieriges Mädchen, das sich hinter einer äußerst soliden Schicht aus Eis zu verstecken versucht und nur selten ihre wahren Gefühle zulässt, da sie jene als überflüssig empfindet und sie Angst hat, sie könnten ihr den Verstand vernebeln. Was jedoch weniger gespielt, sondern vielmehr grausame Realität ist, ist ihre blutrünstige, sadistische Natur, die sich mit der Zeit entwickelt hatte und wohl ihren Ursprung in ihrem Hass gegenüber den Menschen findet. In erster Linie vertraut sie nur sich selbst, was allerdings nicht bedeutet, dass sie ein gewisses Maß an Respekt und Loyalität einem anderen gegenüber entwickeln kann. Ganz im Gegenteil, Personen die es schaffen ihr wichtig zu werden, nehmen bei ihr einen besonderen Status ein. Wo die meisten auf taube Ohren und Desinteresse stoßen, schaffen sie es unter Umständen ihr Interesse auf sich zu ziehen und sich somit bei ihr Gehör zu verleihen. Von ihrer eigentlichen Art her ist sie stets direkt, neutral und objektiv. Wer also eine richtige, unvoreingenommene Meinung zu etwas sucht, wird bei ihr richtig sein. Vorausgesetzt, sie beachtet denjenigen überhaupt und ignoriert in nicht einfach. Ihr Antrieb im Leben ist der unstillbare Wissendurst für den sie über Leichen gehen würde und das verlangen danach, alles Mögliche zu erforschen. So gesehen ist das auch irgendwo das einzige, was ihr wirklich einen Antrieb verschafft und ihre Ziele bestimmt.
Lebensziel:
Das Lernen und Studieren aller möglichen Dinge ist vielmehr eine endlose Aufgabe als ein wirklich realisierbares Ziel. Was sie sich allerdings wirklich als Ziel gesetzt hat, ist das Überwinden des Todes, sprich die Unsterblichkeit und das Erforschen der Teufelsfrüchte, womit das finden einer dieser legendären Früchte ebenfalls zu einem Ziel wurde.
Stärken und Schwächen
Stärken:
Caleena ist, selbst in ihren Kleidchen, äußerst flink und zugleich recht geschickt mit ihren Händen. Zudem hat sie eine ausgesprochen hohe Ausdauer, wenn es darum geht, sich um die eigenen Interessen zu kümmern. Stunden, gar Tage könnte sie damit verbringen, einfach nur die Nase in ein Buch zu stecken, dem Objekt ihrer Begierde nachzujagen oder hartnäckig ihr Ziel zu verfolgen, selbst wenn sie dabei eine Spur aus Blut und Berge aus Leichen hinterlassen muss. Skrupel kennt sie keine, was allerdings auch zu ihren Schwächen gezählt werden könnte. Entgegen ihrer menschenverachtenden, selbstsüchtigen Art ist sie ironischerweise ebenfalls eine begabte Ärztin, die sich mit Hingabe ihrer Berufung widmet. Dass sie ihre Patienten dabei quält, übersieht sie gern, solange das Ergebnis passt. Eine eher ungeahnte Stärke, die man ihr nicht wirklich zutrauen würde, ist ihr kooperatives Handeln, wenn sich ihre Interessen mit denen eines Verbündeten überschneiden. Da zeigt sich, dass auch sie eine gute Partnerin sein kann, der man ruhig etwas Vertrauen schenken darf. Etwas, das man ihr eher zutrauen würde, ist ihre raffinierte Art, mit der sie üblicherweise ihre Ziele zu erreichen versucht und locker das Klischee der "blauäugigen", also naiven Blondine zunichte macht. Sie kennt ihre Fähigkeiten gut genug, schätzt Situationen schnell ein und kann auch dementsprechend schnell handeln.
Schwächen:
Überschneiden sich ihre Interessen allerdings nicht mit denen ihres Verbündeten, so fällt ihre Hilfe ziemlich mager aus. Sie ist und bleibt ein selbstsüchtiges Biest, das sich einen Dreck um Andere schert – Eine Eigenart, die man wohl zu ihren größten Schwächen zählen kann. Vor allem wenn man sich zwangsläufig auf sie verlassen muss und man im schlimmsten Fall wohl nichts anderes als eine Enttäuschung erwarten kann. Eine Schwäche, die unmittelbar damit zusammenhängt, ist ihr Desinteresse und somit der fehlende Anreiz, sich mit anderen zu unterhalten. Caleena ist kein sozialer Mensch und das merkt jeder schnell, der mit ihr zu tun hat. So furchteinflößend und brutal die Auswirkungen ihrer Wut auch sein mögen, hat man jene entfacht, ist sie nur noch schwer zu bremsen und neigt dazu, unüberlegte Dinge zu tun, die selbst so weit gehen, dass sie einem Kollegen ohne zu zögern einen Dolch in den Rücken rammen könnte. Unberechenbar und Wahnsinnig wären wohl die passendsten Worte, wenn man sie in diesem Zustand beschreiben müsste. Eine ihrer Abneigungen hat es zu einer weiteren Schwäche Caleena's geschafft: Die Hitze. Wenn ihr heiß ist oder grelles Sonnenlicht sie stört, wird sie ungemein faul und lustlos, was nicht nur ihr persönlich, sondern auch Kameraden wohl oder übel im Weg stehen könnte. Zu ihren körperlichen Schwächen zählen ebenfalls Faulheit und die fehlende Widerstandskraft, die man allerdings einem zierlichen Körper wie ihrem auch nicht wirklich zutrauen würde. Sie kämpft nicht, wenn sie es nicht muss und selbst wenn, ist sie keine Freundin von großem Kräftemessen. Da bevorzugt sie eher ein schnelles und möglichst grausames Ende. Geschicklichkeit und Präzision mit den Händen gehören zu ihren Stärken, allerdings gilt das nicht beim Werfen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie irgendwas auf größerer Entfernung trifft und selbst wenn sie jemanden mit einem großen Ball abwerfen würde, dann wäre das eher ein Glückstreffer.
Klassen
Kampfklasse: Kämpfer
Jobklasse: Arzt
Biographie
Kapitel I – Der Winter bricht herein.
Es war der Beginn der kältesten Jahreszeit, als Caleena das triste Licht der Welt erblickte. Die Straßen wurden unwegsam, der Himmel grau und wolkenbehangen, der Wind gnadenlos und die eisigen Klauen der Kälte schlangen sich um jeden, der sich noch nach Draußen wagte. Und doch verbanden die Menschen den Winter mit Magie, wenn sie das glitzern des Schnees und funkeln des Eises sahen oder in der geschätzten Wärme ihrer Häuser Geborgenheit fanden. Mit dieser Magie schien auch das kleine Neugeborene der LesProux als Kind des Winters gesegnet worden zu sein. Ihre gold-gelben Äuglein funkelten seit ihrem ersten Augenschlag wie die mit Frost verzierten Fenster der Häuser bei Nacht, ihr zarter Atem erzeugte bei ihren Eltern eine Gänsehaut wie der eisige Wind und ihr von Geburt an hübsches Gesicht schien so rein und pur wie der weiße Schnee. Niemand hätte zu diesem Zeitpunkt auch nur geahnt, dass ihr Herz eines Tages die wohl unangenehmste Eigenschaft des Winters, seine grausame Kälte, erben würde.
Louka ging es schon seit geraumer Zeit nicht gut und so wie die Tage kürzer und die Nächte länger wurden, so verschlimmerte sich auch ihr Zustand zunehmend. Doch sie war nicht krank, nein. Diese Anzeichen waren die Vorboten von etwas Wunderbarem und die bald stolzen Großeltern wären schlechte Ärzte gewesen, hätten sie ihrer Tochter nicht entsprechend beistehen und Caleena ohne Komplikationen entbinden können. Desmond, der Vater des kleinen, still zur Welt gekommen Sonnenscheins, der eindeutig die Gene seiner Mutter geerbt hatte, hielt die ganze Zeit die Hand seiner Geliebten und war auch das erste Gesicht, in das die auffällig funkelnden Augen Caleena’s blickten. Wie ein Schuss durchs Herz war dieser erste Blick, den das blonde Neugeborene ihrem Vater geschenkt hatte. Nur dieser eine kurze Moment vermochte es, den ehemaligen Piraten seine Vergangenheit vollständig vergessen zu lassen und ihn an den Wert des Lebens zu erinnern. Desmond sah seiner Louka ins Angesicht und legte ihr anschließend ohne weitere Worte ihre Tochter in den Arm, während die frischen Großeltern am Rande des Bettes standen und für sie ebenfalls die Zeit stehen zu blieben schien, während sie auf Caleena herabblickten und dabei unweigerlich an die Geburt ihrer eigenen Tochter, Louka, denken mussten. Caleena hatte dasselbe Gesicht wie ihre Mutter gehabt. Nur wenige Jahre später war ihr Großvater verstorben und hatte alle Erinnerungen, die Caleena an ihn hatte, mit in sein Grab genommen. Sie war noch zu jung gewesen, um jemals die Chance bekommen zu haben, ihn wirklich kennenzulernen.
Kapitel II – Die Eisblume erblüht.
Die ersten Jahre verbrachte Caleena hauptsächlich innerhalb des sicheren Elternhauses oder, wenn auch nur selten, draußen im Garten des Anwesens und entdeckte dabei so viel Leben in dem eher dunkel und einsam wirkenden, großen Haus, das eine erdrückende Leere vermitteln konnte, wenn ihre Eltern sowie ihre Großeltern arbeiteten. Doch das hinderte sie nicht an ihren täglichen Erkundungstouren, im Gegenteil, die damals schon mit einer blühenden Fantasie ausgestatteten Caleena schuf sich in Gedanken ihr eigenes Reich, in dem allein sie die Herrscherin war. Allerdings gab es schon bald jemanden, der ebenfalls ein Anspruch auf den imaginären Thron bekommen sollte. Die kleine Caleena war kaum sechs Jahre alt, als sie ihr Schwesterchen bekam, um das sie sich seit der ersten Stunde an rührend gekümmert hatte. Es vergingen nur wenige Momente, an denen sie nicht an der Seite ihrer Schwester war und mit ihr spielte. Einen dieser Momente, den sie wohl niemals bereuen würde, war, als sie das erste Mal auf ein Mädchen mit langen roten Haaren traf. Eine gute Bekannte und Patientin ihrer Eltern hatte ihre Tochter mitgenommen und sie Caleena vorgestellt. Sie war zwar ein bisschen älter als ihre neue Spielkameradin, doch das machte rein gar nichts, schließlich entdeckten die Mädchen sehr schnell, dass sie auf derselben Wellenlänge waren und von nun an besaß Caleena’s Hofstaat eine weitere Angehörige, die ebenfalls mit Freuden in die Welt der blonden Herrscherin eintauchte. Milana taufte sie, aufgrund ihres edlen und doch unaussprechlich klingenden Nachnamens, auf den Namen Ruri. Es vergingen Tage, gar Monate und Jahre, in denen Milana beinahe jeden Tag und auch schon die ein oder andere Nacht bei ihrer besten Freundin und deren Schwester verbracht hatte, da Caleena selbst sich nie Außerhalb des Anwesens getraut hatte und somit in Milana ihre einzige und ebenfalls beste Freundin gefunden hatte. Diese jungen und ersten Jahre waren zugleich auch die letzten, in denen Caleena ihre Gefühle offen zeigte und sich in die Herzen ihrer Mitmenschen mit ihrem zuckersüßen, warmen Lächeln einbrannte.
Kapitel III – Gefrorene Tränen, roter Schnee
Caleena musste etwa zehn Jahre alt gewesen sein und gerade mit ihrer Schwester den Lehrling ihres gemeinsamen Großvaters, Griswold wiedermal mit ewigem Betteln dazu gezwungen haben, mit den beiden im großen und im Sommer wunderschön erblühenden Garten des Anwesens Fangen zu spielen. Etwas, das die Beiden zu ihrer Lieblingsbeschäftigung gemacht hatten, wenn Milana nicht zu Besuch war. Gerade als Caleena ihren „Onkel“ Griswold in einem Moment der Unachtsamkeit erwischt und dessen Hand ergriffen hatte, fand sich eine größere Einheit der Marine vor dem Schwarzen Haus ein, dessen Anführer ein angesehener Captain war und schon unzählige Piraten gefangen hatte. Saman Numara, bekannt dafür, seinen Widersachern nur von Angesicht zu Angesicht das Handwerk zu legen und sie mit Respekt zu behandeln. Seine hochgewachsene, bullige Statur jagte der jungen Caleena einen eiskalten Schauer über den Rücken und der Griff um die Hand ihres Onkels wurde immer stärker, während sie sich wunderte, warum jener ein seltsames, undefinierbares Grinsen auf den Lippen trug, als sich Captain Numara nach ihrem Vater erkundigte. Desmond stellte sich der Marine und es waren nur wenige Sätze, die zwischen ihm und Saman gesprochen wurden, ehe er in die Knie ging und sich die Hände hinter dem Rücken verbinden ließ. Der Name LesProux war in Desmond’s Heimat eine Schande und stand für Generationen von Piraten, während der Geburtsname seiner Frau, Mograine, von blauem Blut zeugte und jedem auf der Insel ein Begriff war. Dieser Name durfte nicht von der Vergangenheit eines Piraten besudelt werden und seine Kinder sollten niemals seinetwegen leiden dürfen, deswegen bat Desmond seinen Henker um einen letzten Gefallen, der seine geplante Gefangenschaft zwangsmäßig zur Hinrichtung werden ließ. Seine Familie musste von allen Anschuldigungen befreit und niemals in Verbindung mit ihm gebracht werden, im Gegenzug dazu ergab er sich freiwillig und schenkte seinen Kopf der Marine. Saman willigte ein und brachte Desmond noch vor Ort um. Caleena, so blutjung und naiv wie sie war, musste den Tod ihres Vaters mit eigenen Augen verfolgen und verstand noch nicht, wieso das alles passierte und woher sich die Marine das Recht nahm, ihr einfach ihren Vater zu nehmen. Stand die Marine nicht für Gerechtigkeit? Was hatte ihr Vater getan, um mit seinem Leben bezahlen zu müssen? Wieso half ihm niemand? Wieso standen sie alle bloß daneben und sahen regungslos zu? Sie begann zu zittern, als sie endlich realisiert hatte, was vor ihren Augen gerade geschehen war. Die anfängliche Verwirrung mutierte zu Zorn und jener pflanzte daraufhin einen Samen des Hasses auf die Marine, von der sie zuvor noch so viel gehalten hatte. Der Samen schlug seine Wurzeln durch ihren ganzen Körper und brachte sie innerlich zum Brodeln. Am liebsten hätte sie irgendwas getan, ihren Vater gerächt, die ganze verfluchte Marine einfach ausgelöscht, doch … doch sie war nur ein Kind, sie hatte nicht die Kraft, sich gegen sie alle aufzulehnen. Und so ertrug sie stillschweigend wie eine Welt für sie zerfiel und ließ sich mit der Zeit von ihrem Zorn mehr und mehr verzehren.
Kapitel IV – Die Kälte, des Winters Herz.
Die Tage vergingen und auch wenn man es den Frauen des Schwarzen Hauses nicht wirklich angesehen hatte, so nagte Desmond’s Tod immer noch an ihnen und jede wurde auf ihre eigene Weise damit fertig. Leyla, die Älteste des Hauses, kümmerte sich gemeinsam mit Griswold wieder aktiv um die Praxis, die sie einst ihrem Schwiegersohn vermachen wollte, während sich Louka hingebungsvoll um ihre Töchter kümmerte und ihnen Nähe und Trost spendete. Auch wenn sie sich eingestehen musste, dass sie vielmehr die Zuneigung ihrer beiden Lieblinge suchte, um sich selbst vom Tod ihres Mannes ablenken zu können. Captain Numara war während all der Zeit auf der Insel geblieben und hatte den Leichnam des ehemaligen Piraten ordentlich bestatten lassen, während er der Familie immer wieder aus dem Hintergrund unter die Arme griff. Auch wenn seine Hilfe und seine Anwesenheit alles andere als erwünscht waren und sie nur noch mehr dazu führten, dass sich Caleena im Haus einsperrte und oftmals die ruhige Einsamkeit suchte. Sie brauchte niemanden um sich herum, absolut niemanden. Sie würde schon alleine damit fertig werden und es ihnen eines Tages heimzahlen. Dachte sie sich zumindest. In ihrer Trauer ließ sie weder ihre Schwester, noch Milana an sich heran. Beide verbrachten mehrere Stunden ihres Lebens damit, vor verschlossener Türe darauf zu warten, dass jene von Innen geöffnet wurde und Caleena endlich mit sich sprechen ließ. Doch das vom Hass zerfressene Mädchen machte keinerlei Anstalten, sich zu zeigen. Nur Nachts, wenn alles ruhig und dunkel im Anwesen war, schlich sie sich aus ihrem Zimmer und begab sich anschließend ins Labor zu ihrer Großmutter, die es mittlerweile leid geworden war, sich um die Menschen der Insel kümmern zu müssen und lieber an neuen Medikamenten arbeitete. Leyla beachtete zwar ihre Enkelin, doch wenn sie nicht sprechen wollte, dann würde sie auch kein Gespräch erzwingen, woran wohl beide Gefallen fanden, nachdem sie sich Nacht für Nacht gegenseitig stille Gesellschaft geschenkt hatten. Caleena entwickelte ein offensichtliches Interesse an der Arbeit und den Forschungen ihrer Großmutter und bediente sich eines Nachts plötzlich ihrer Bücher, in denen die unterschiedlichsten Themen behandelt wurden. Medizin. Krankheiten. Teufelsfrüchte. Begriffe und Zusammenhänge, die sie nicht verstand und irgendwie vermochten, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Da war es nur noch eine Frage der Zeit gewesen, wann sie das erste Mal den Mund aufmachen und ihre Großmutter direkt darauf ansprechen würde.
Kapitel V – Körper aus Eis, Seele aus Feuer.
Milana war schon lange nicht mehr zu Besuch gewesen und hatte ihre Freundin anscheinend bereits abgeschrieben, während Arya noch immer an ihrer Schwester klebte und die zunehmend emotionslosere Caleena jeden Tag aufs Neue aufzumuntern versuchte. Sei es nun durch ihre Erlebnisse im Alltag gewesen oder durch eine neue Geschichte, die sie sich ausgedacht hatte, nichts schien Caleena auch nur im Ansatz zu interessieren. Das einzige, was ihr noch im Kopf herumschwirrte, waren die Forschungen ihrer Großmutter gewesen, mit denen sie sich ab und zu mehrere Nächte lang um den eigenen Schlaf gebracht hatte. Leyla selbst war ebenso mit großer Faszination in ihre Forschungen vertieft und in den kalten Kellergemäuern so langsam irre geworden, sodass ihr seltsames Verhalten und ihre noch seltsameren Ansichten von der Welt immer mehr und mehr auf ihre Enkelin abfärbten und die alte Dame während ihrer Suche nach neuen Medikamenten wirklich auf die absurde Idee kam, mehrere Tests an Caleena selbst auszuprobieren. Ihr linker Arm trägt noch heute Narben, die allem Anschein nach von großen Nadeln abstammen. Die Welt war ein einziges Forschungsobjekt, Menschen nur Mittel zum Zweck, nichts war ein Wunder, alles war erklärbar. Und so geschah es, dass sie sich nicht mehr nur mit einfacher Medizin beschäftigten, sondern so langsam alles in Frage stellten und allem Möglichen auf den Grund gehen wollten. Die Teufelsfrüchte, von denen sie bisher nur gehört und gelesen hatten, nahmen dabei eine besondere Rolle ein. Beide fragten sich, wieso sie solch eine Auswirkung auf den Menschen hatten und glaubten nicht wirklich an die Märchen von einem Dämon innerhalb der Frucht, der seine Kräfte durch jene weitergab, nein. Dahinter musste noch viel mehr stecken. Was Caleena aber viel mehr interessierte, war, ob man dem Tod jemals entrinnen konnte. Vielleicht mochte der Tod ihres eigenen Vaters Grund für diese groteske Idee gewesen sein, vielleicht aber auch die Tatsache, dass sie durch die Arbeit ihrer Familie jeden Tag damit konfrontiert wurde. Ob sie mit ihren Forschungen eines Tages der Menschheit, gar der Welt einen Gefallen tun wollte? Nicht wirklich. Sie war keine Ärztin, die den Menschen helfen wollte, sondern vielmehr eine Wissenschaftlerin, die Lösungen für Probleme suchte. Und das in erster Linie um ihren eigenen Wissensdurst zu stillen.
Kapitel VI – Schmelzender Schnee.
Ganz zur Verwunderung aller verließ Caleena eines finsteren, regnerischen Tages ihr Zimmer ohne Aufforderung und begab sich in die Praxis im Erdgeschoss des Anwesens, um Griswold und Leyla bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken zu können, bevor sie ihnen schließlich ihr von ihrer Großmutter erlerntes medizinisches Wissen offenbarte und Griswold als fähige und doch sehr skurrile Assistentin zur Seite stand. Da die Menschen, die sich im Schwarzen Haus behandeln ließen, vom Schicksal der LesProux Frauen wussten, sah man großzügig über das seltsame Verhalten der neuen Nachwuchsärztin hinweg. Selbst Händler und Seefahrer, die nur auf der Durchreise waren, ließen sich von der hübschen, langsam zu einer richtigen Frau heranreifenden Caleena gern behandeln, auch wenn diese ihnen ziemlich unfreundlich entgegen trat und permanent auf ihre Patienten herabblickte. Spätestens als sie damit anfing ihre eigenen Patienten zu quälen und ihnen unnötige Schmerzen zu bereiten, machte Leyla ihr einen Strich durch die Rechnung und versuchte, das letzte Bisschen Verstand ihrer Enkelin zu wahren. Enttäuscht von ihrer Großmutter, hinter deren Entscheidung selbst ihre Mutter, Arya und Griswold standen, zog Caleena sich wieder auf ihr Zimmer zurück, das sie anschließend, von Rage getrieben, komplett verwüstete. Noch in derselben Nacht schnappte sie sich einige Werkzeuge aus dem Labor im Keller und machte sich gleich am nächsten Tag zum ersten Mal auf den Weg in die nahe gelegene Stadt, in der sie sich die Materialien für ihren eigenen „Arztkittel“ zulegte. Niemand verstand sie und sie verstand nichts. Zumindest letzteres wollte sie ändern, denn diese Welt hatte so viel mehr zu bieten. Schluss mit Büchern und wilden Erzählungen, sie musste den Dingen selbst auf den Grund gehen. Caleena brauchte niemanden, der sie bloß zurück hielt. Sie brauchte Freiheit, grenzenlose Freiheit und die unendlichen Weiten dieser faszinierenden, unbekannten Welt…
Charakterbild
Schreibprobe
Der Regen klopfte sanft gegen die riesigen Fensterscheiben, hinter denen sich nur mit dem Wind tanzende Schatten und ein trister Himmel, der ab und zu lediglich durch einen herabdonnernden Blitz hell erleuchtet wurde, verbargen. Im Inneren spiegelte sich im schwachen Licht das wunderschöne und zugleich furchteinflößende, emotionslose Antlitz der jungen Caleena, welche gerade genüsslich auf einem Stück Zartbitterschokolade kaute und sich an dem unheimlichen Schauspiel vor ihrem Fenster, das wohl nur auf wenige Seelen solch eine beruhigende Wirkung zu haben schien, erfreute. Zumindest solange, bis plötzlich die Türklinke hinter ihr nach unten gedrückt wurde und ein bekanntes Gesicht in den Raum hereintrat, der im Grunde ein Behandlungszimmer war. Caleena's Behandlungszimmer. Sie erspähte den jungen Mann zuerst hinter sich in der Spiegelung, bevor sie ihm einen flüchtigen, herabschätzenden Blick über die Schulter zuwarf und sich anschließend umdrehte, die angebissene Tafel Schokolade dabei auf dem Fensterbrett ablegend. Der verträumte Blick des Mannes hatte zuvor noch auf dem freien leichenblassen Rücken, den ihr Kleidchen nicht zu verdecken vermochte, geruht, ehe er ihren kalten Augen galt und er die junge Dame zögerlich grüßte: "Guten Tag, Mada-" Doch kaum hatte er den Mund aufgemacht, fiel Caleena ihm auch schon ins Wort. "Das Subjekt hat erst zu sprechen, wenn es gefragt wird.", zischte sie gereizt und doch in einem seltsam angenehm klingenden Ton, ehe sie nach ihren schwarzen Lederhandschuhen griff und sie sich über ihre zarten Händchen zog. Sie hatte aus Desinteresse den Namen des Mannes schon wieder vergessen und auch sein Wehwehchen war nicht wirklich das, was hier und heute im Vordergrund stand, nein. Sie tat sich das auch nicht freiwillig an, um den Menschen zu helfen sondern vielmehr um sich eine Herausforderung und einen neuen Zeitvertreib zu suchen. "Was fehlt ihm denn?", fragte sie monoton, woraufhin der junge Mann seinen Arm mit der unteren Seite nach oben drehte und ihr eine infizierte, bereits eiternde Wunde zeigte. "Dr. Griswold's Naht hat sich entzündet." Er kratzte sich sichtlich schämend über den Hinterkopf und wich ihrem penetranten Blick aus. "Ich war wohl bei der Pflege meiner Wunde nicht ganz vorsichtig. Tut mir leid." Caleena begutachtete kurz die eigentlich sauber genähte Wunde, seufzte lediglich und verbarg ohne weitere Worte ihr schönes Gesicht hinter einer absurd und übertrieben wirkenden Gasmaske, die den Kerl nicht wirklich abschreckte. Noch nicht.
"Es soll sich hinlegen.", drang verzerrt aus dem Filter ihrer Maske und der Patient, oder eher das Opfer, folgte ihren Worten ohne Bedenken. Die kamen ihm erst, als er plötzlich mit den Armen und Beinen an die Liege gefesselt wurde. Er hielt das Ganze noch für einen schlechten Scherz und hätte wohl noch gelacht, wenn sie ihn wieder losgemacht hätte, doch als er kurz darauf eine lange Nadel erblickte, wusste er, dass sie es todernst meinte. Die Nadel penetrierte seinen Arm und bohrte sich schmerzhaft unter die Haut – Was zum Teufel tat sie da?! Das Mittel, das ihm verabreicht wurde, linderte keinesfalls die Schmerzen und beruhigen wollte es ihn auch nicht, ganz im Gegenteil. Er spürte richtig, wie sein Herz schneller schlug. Natürlich fiel auch der jungen Ärztin das von Angstschweiß und Unsicherheit geplagte Gesicht ihres Patienten auf. "Adrenalin. Es darf mir während der Desinfektion nicht ohnmächtig werden. Ich werde einiges ausprobieren und rechne mit verschiedenen aber positiven Ergebnissen." Ihr Opfer windete sich wie ein Wurm am Angelhaken. Vergebens. "Mir geht es schon wieder um einiges besser, Madame LesProux!" Caleena schüttelte ihren Kopf und presste anschließend das kalte Leder ihrer Handschuhe gegen seine Lippen. "Das Subjekt darf weder Entscheidungen treffen, noch sprechen. ICH bin die behandelnde Ärztin ... und der Spaß geht jetzt erst los."
Persönliche Daten
Name: LesProux
Vorname: Caleena Roux
Spitzname: Cal, Ruri
Geburtstag: 07. Dezember
Alter: 21 Jahre
Größe: 1,75 Meter
Gewicht: 62 Kilogramm
Augenfarbe: Gelb-Golden
Haarfarbe: Aschblond
Aussehen:
Blickt man der zeitlosen Schönheit in ihr hübsches Angesicht, fallen einem sofort ihre gelb aufglühenden Augen auf. Denn so kalt und leer ihr Blick auch auf andere wirken mag, so verbirgt sich hinter dem magischen Glanz ihrer Augen doch eine seltsame Passion, die allerdings ein Rätsel für die Meisten ist. Und auch bleibt. Genauso unheimlich und leer ist ihr makelloses, stark feminines und schon puppenhaftes Gesicht, in welchem sich nur in den seltensten Fällen auch nur eine Spur von Emotion zeigen lässt. Ein glatter, langer Pony ziert ihre Stirn und bis zu ihrem Kinn hängen jeweils links und rechts zwei lange, blonde glatte Strähnchen herunter, die darauf schließen lassen, dass sie sehr langes Haar haben muss, welches sie in der Regel ungern offen trägt und lieber streng nach hinten kämmt, um es anschließend um ihren Hinterkopf flechten zu können. Doch zu dem hübschen, blonden Haupt gehört auch ein wohlgeformter Körper, den Caleena entsprechend zu pflegen und zu wahren weiß. Ihre langen Beine und die üppige Brust sind wohl das erste, was einem Mann ins Auge stechen wird. Lediglich ihren Oberarmen und den Oberschenkeln kann man ansehen, dass sie nicht das zierliche Püppchen zu sein scheint, das sie abzugeben versucht, da sie doch recht kräftig ist und neben ihrem Aussehen auch auf ihre Fitness achtet. Ihre unübersehbaren Flügelchen sind stets gepflegt und strahlend weiß, auch wenn sie eine leichte Abneigung gegen jene Farbe hat. In dem Punkt siegt die Eitelkeit.
Blutgruppe: AB rh. Positiv
Besondere Merkmale:
Das offensichtlichste Merkmal der jungen Frau sind ihre schneeweißen Flügelchen, die einen eindeutigen und unbestreitbaren Hinweis auf die Herkunft ihrer Familie liefern. Die sauber gehaltenen, nach unten abstehenden Federn bieten, gepaart mit ihrer Schönheit, einem Unwissenden einen einmaligen Anblick: Niemand würde hinter der engelsgleichen Fassade die diabolische Seele eines Teufels erwarten. Ebenfalls besonders auffallend an Caleena ist wohl ihre zart wirkende, blasse Haut, die sie zusammen mit ihrem einschüchternden, widerlich kalten Blick sehr unheimlich erscheinen lässt. Ihr melancholisches Äußeres gewinnt vor allem durch ihren dunklen, edlen Kleidergeschmack an Wirkung. Es kommt nicht gerade oft vor, dass man sie in etwas anderes als ein schwarzes Kleidchen gehüllt sieht. Narben kann ihr sonst so perfekter Körper nur an ihrem linken Arm vorweisen. Vier kleine runde Narben, wohl Einstichlöcher und kaum einen Zentimeter breit, ziehen sich in einer geraden Linie und mit exakten Abständen von der Armbeuge bis zum Handgelenk. Sie hat keine Probleme damit, ihre Narben offen zu zeigen, wird jedoch niemals ein Wort über die Herkunft jener verlieren, was auch für den Rest ihrer Vergangenheit gilt. Ein weiteres, eher seltsames Merkmal ist ihre Abneigung gegenüber Menschen, die sie ungeniert während der Behandlung jener zeigt. Zum "Schutz" trägt sie eine Gasmaske mit auffälligen blauen Gläsern und schwarze Lederhandschuhe, da sie nur ungern ihre Patienten direkt anfasst. Abgesehen davon, zeigt sich ihre Abscheu aber auch in der indirekten Anrede ihrer Mitmenschen gegenüber. Und wenn sie spricht, dann mit einer klaren, sehr femininen und angenehm klingenden Stimme, die niemals ihre Gefühle offenbart.
Kleidung:
Schwarz ist Caleena's erste und offensichtlich auch einzige Wahl, da man sie so gut wie nie in einer anderen Farbe gekleidet sehen wird. Eng anliegende, edle Kleider sind ihr am liebsten und bieten ihr, neben dem ihrem dunklen Charakter entsprechenden Erscheinen, genügend Freiheit um sich ordentlich zu Bewegen. Selbst bei ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Behandeln von Menschen, legt sie ihre Kleider nur ungern ab und zieht sich lediglich eine schwarze, enge Schürze aus Leder über das Kleid. Ironischerweise bevorzugt sie jene Schürze ebenfalls beim Beenden von Leben, beziehungsweise im Kampf. Wenn sie weiß, dass es zur Sache geht und sie mehr Bewegungsfreiheit braucht, tauscht sie ihre Kleidchen gerne mal gegen die "Operationskluft", wie sie sie nennt: Ein enger Anzug aus schwarzem Leder mit vielen Schlaufen und Taschen, in die ein breites Arsenal an kleineren Waffen wie zum Beispiel Spritzen oder Skalpelle passen.
Das übliche Erscheinungsbild
Herkunft und Familie
Verwandte:
Mutter: Louka LesProux
Alter: 42 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Das schöne Gesicht, das den Betrachter aufgrund der erstaunlichen Ähnlichkeit sofort an ihre Tochter Caleena erinnert, ist das offensichtlichste Merkmal Louka's. Rein äußerlich könnte sie immer noch als ältere Schwester ihrer beiden Töchter durchgehen. Da hören die Gemeinsamkeiten jedoch schon auf, denn Louka ist alles andere als kaltherzig und emotionslos. Zumindest war sie das einmal, bevor der Tod ihres Mannes ihr Leben auf einen Schlag verändert hatte. Die auf Lumiere geborene Tochter eines Arztes lebt seit jeher auf ihrer Geburtsinsel und wuchs im "Schwarzen Haus", wie es die Einheimischen gerne nannten, auf. Das Schwarze Haus machte seinem Namen durch seine dunkle, imposante Bauweise alle Ehre und war das Heim des ungewöhnlichsten Ehepaares der Insel. Schon früh wurde Louka mit Leben und Tod konfrontiert, verlor jedoch niemals die Freude an ersterem und fand sogar eine Faszination am Leben, die sie zu einem aufgeweckten, fröhlichen Kind machte. Die jungen Jahre waren unbeschwert und es fehlte Louka an rein Garnichts. Ihr Traum war es, eines Tages in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und ebenfalls Ärztin zu werden, weshalb sie sehr viel Zeit im Keller gelegenen Labor bei ihrem Vater und deren Patienten verbrachte. Dort lernte sie auch an einem schicksalhaften Abend die erste und einzige Liebe ihres Lebens kennen: Desmond "Die Guillotine" LesProux, dessen Namen sie Monate später annahm. Die Jahre vergingen und Louka hatte ihrem Mann zwei wunderschöne Töchter geschenkt. Das Familienglück schien perfekt, bis die Vergangenheit Desmond einholte und sich alles änderte. Auch wenn Louka sich oftmals allein gelassen fühlt, so hat sie immer noch ihre Töchter, um die sie sich rührend kümmert, auch wenn ihr die Entwicklung ihrer Erstgeborenen ernsthaft zu denken gibt und seit dem Tod ihres Mannes alles daran setzte, Caleena wieder ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Ärztin ist sie keine geworden, doch ihren Traum von einem glücklichen und zufriedenen Leben mit ihren Kindern gibt sie bis dato nicht auf. Caleena selbst steht ihrer Mutter auf dem ersten Hinblick neutral und gleichgültig gegenüber, zeigt aber ihre Zuneigung zu ihr ab und an in kleinen Gesten und weiß selbst, dass die Liebe zu ihr ein Gefühl ist, das sie niemals verlieren wird.
Bis auf sehr wenige kleine Unterschiede sieht sie ihrer Erstgeborenen zum Verwechseln ähnlich und hat, wie ihre Mutter Leyla auch, Flügel, die sie an ihre beiden Töchter weitervererbt hat. Lebensfroh, Liebe- und Respektvoll sind die Eigenschaften, die sie am offensichtlichsten auszeichnen.
Vater: Desmond "Die Guillotine" LesProux
Alter: verstorben im Alter von 30 Jahren
Verhältnis und Geschichte:
Desmond war ein im North Blue bekannter Pirat, der ein ungewöhnliches Schwert mit sich trug und dadurch auch an seinen Spitznamen geriet. Er umsegelte das Meer schon als kleiner Waisenjunge, der seine Familie bei einer großen Piratenbande gefunden hatte. Dementsprechend abwechslungsreich und abenteuerlich waren auch seine jugendlichen Jahre gewesen, die locker die Zeilen eines großen Buches gefüllt hätten. Schon als junger Bursche war er kräftiger als der Durchschnitt an Deck und so war es auch kaum ein Wunder, dass sein Name schnell einer der bedeutendsten an Bord wurde. Die Zukunft versprach viel, doch die Träume der Crew zerplatzten wie Seifenblasen, als sie eines Nachts von der Marine attackiert und durch einen verheerenden Treffer samt Schiff in die Tiefe gerissen wurden. Die wenigen Überlebenden wurden von den Soldaten aus dem Wasser gefischt, während Desmond Glück im Unglück hatte und von der Strömung des Meeres mitgerissen wurde. Tage später fand man ihn in einem erbärmlichen Zustand an der Küste der Insel Lumiere und es war ein weiteres Wunder, dass er die bisherigen Strapazen bis hierher überhaupt überlebt hatte. Aufgenommen und zusammengeflickt hatte ihn ein älterer Herr, der sich dem jungen Piraten als einheimischer Arzt vorstellte und dessen Tochter der Grund werden sollte, warum er nicht mehr zur See fuhr und seinen Traum vom One Piece aufgab. Der Zwischenfall mit der Marine hatte ihm gezeigt, wie wertvoll das Leben war und dass er sich glücklich schätzen konnte, selbst noch am Leben zu sein. Und somit hatte sich ein ganz neuer Traum ergeben. So banal er auch klingen mochte, er wollte den Menschen einfach helfen und somit in die Lehre seines künftigen Schwiegervaters gehen. Er heiratete dessen Tochter, Louka, bekam mit ihr zwei wunderschöne Kinder und wurde ein würdiger Nachfolger des Doktors, der nach dessen Tod das Geschäft übernommen hatte. Ein weiterer Lehrling des alten Doktors, Griswold, der jahrelang im Schatten seines Kollegen verbracht hatte, war bereits sehr eifersüchtig auf die Beziehung zwischen ihm und Louka gewesen, dass er jetzt allerdings das Erbe des alten Lehrmeisters auch noch bekommen sollte, war zu viel des Guten. Griswold verriet seinen Kollegen an die Marine und so war es nur noch eine Frage der Zeit, wann der Tag eintraf, an dem die Vergangenheit den ehemaligen Piraten einholen und seinen Kopf fordern würde. Seine Familie wurde ebenfalls der Piraterie beschuldigt und sollte deshalb zur Rechenschaft gezogen werden. Desmond entschied sich zu einem mutigen Deal, der den Namen seiner Familie rein hielt und die Leben seiner Liebsten verschonte, doch ihm im Gegenzug dazu das eigene Leben kosten sollte. Er starb durch die Hand Captain Numara's, der sich zu dem Deal bereit erklärte und Desmond die letzte Ehre erwies, indem er ihn noch einmal seine Familie sehen ließ, bevor er mit einem Lächeln auf den Lippen hingerichtet wurde. Er hatte sein Leben niemals bereut und war froh gewesen, im Endeffekt doch noch etwas Sinnvolles geleistet zu haben. Sei es nun als Arzt oder die Geburt seiner geliebten Töchter gewesen. Caleena verehrte und liebte ihren Vater über alles. Sein Tod hatte auch irgendwo in ihr einen Teil getötet und war der Grund für den Hass auf die Marine und alle anderen Menschen. Er hatte ihnen allen geholfen und doch standen sie tatenlos bei seiner Hinrichtung daneben. Sein Tod war der Grund, warum sich Caleena zu dem kalten Monster entwickelte, das sie heute ist.
Desmond hatte schwarzes, zerzaustes Haar und stets ein spitzbübisches Lächeln auf seinen Lippen, über die sich drei krallenartige Narben zogen. Er mochte zwar nicht der Größte sein, hatte aber einiges an Muskelkraft zu bieten. Ehre, Stolz, Mut und Entschlossenheit hätten ihn wohl am besten beschrieben.
Großmutter: Leyla Mograine
Alter: 74 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Leyla Mograine, geboren auf einer unbekannten Insel in den Wolken der sagenumwobenen Sky Islands, ist die Mutter von Louka und somit die Großmutter des Geschwisterpaares Caleena und Arya. In ihren jüngeren Jahren war auch Leyla einst eine Ärztin gewesen, die ihre Heimat hoch oben im Himmel für eine Entdeckungsreise auf den Inseln des Blaumeeres verlassen hatte. Ihre Reise fand schließlich auf Lumiere ihr Ende, als sie ihre erste Liebe und zugleich zükunftigen Gatten kennengelernt hatte. Nach ihrer Hochzeit kauften sie das "Schwarze Haus", das angeblich mal einer reichen Hexe gehört haben soll und eröffneten kurz darauf ein eher ungewöhnliches Unternehmen. Leyla konzentrierte sich zuerst immer mehr darauf, von den Toten zu lernen und vor allem den örtlichen Behörden und hin und wieder der Marine eine Hilfe zu sein, indem sie Mord- und Unfallopfer untersuchte und sich quasi mit dem Tod anderer ihr Geld verdiente. Ihr Mann hingegen kümmerte sich um die Lebenden und war ein passionierter Arzt mit einem großen Herzen, der schon so manchem das Leben gerettet oder von diversen Krankheiten geheilt hatte. Die besten Tage hatte das alte Paar schon längst hinter sich gelassen, als die jungen Nachfolger der beiden, Griswold und Desmond, das Geschäft am Leben erhielten und die Knochen des alten Doktors versagten. Leyla hatte sich um ihren Mann gekümmert, bis er eines Abends friedlich im gemeinsamen Bett einschlief und sich mit seinem letzten Atemzug bei seiner Frau für sein erfülltes Leben bedankte. Nachdem das Schicksal ihr auch noch ihren Schwiegersohn genommen hatte, übernahm sie schweren Herzens wieder die Arbeit im Schwarzen Haus und kümmerte sich seit jeher und auch noch heute um die Patienten, die die Praxis aufsuchen. Es war Leyla, die ihrer Enkelin Caleena die Welt der Medizin schmackhaft gemacht und sie, in der Hoffnung, Caleena würde das Schwarze Haus eines Tages alleine leiten, in den ersten Schritten unterrichtet hatte. Dabei führte sie nicht selten Experimente an ihrer eigenen Enkelin durch.
Leyla hat weiße Flügelchen, das Merkmal aller Bewohner der Sky Islands, auf ihrem Rücken und langes blondes Haar, das sie täglich zu einem langen Zopf, der ihr über die Schulter hängt, flechtet und sah einst genauso wunderschön wie ihrer Tochter und ihre Enkelinnen aus, doch die Jahre der Trauer und auch ihre Arbeit mit den Toten hatte all die Zeit zunehmend an ihr genagt - äußerlich wie auch innerlich. Einst war sie abenteuerlustig und mit Freude an ihrer Arbeit, heute scheint es mehr gezwungen und schon fast eine Qual für sie, weswegen sie sich auch mehr der Wissenschaft verschrieben hat und lieber Medizin entwickelt anstatt sie tatsächlich noch anzuwenden. Verbittert, vom Leben gezeichnet und stur sind die Eigenschaften, die die Zeit geformt hat.
Schwester: Arya LesProux
Alter: 15 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Die kleine Blondine, die mit ihrem hübschen Gesicht keine Ausnahme in der weiblichen Blutlinie der ursprünglichen Mograine's ist, ist noch sehr jung und verspielt aber besitzt doch schon genügend Reife, um die Welt um sich herum zu verstehen und sich ihrer Rolle in der Familie bewusst zu werden. Nicht selten versucht sie ihre emotionslose Schwester wieder aufzumuntern oder ihrer Mutter sowie ihrer Großmutter in allen möglichen Lebenslagen eine Hilfe zu sein. Mit ihrer kindlichen Naivität glaubt sie noch fest daran, dass nichts so traurig ist, wie es scheint und blickt stets optimistisch nach vorne – Eine Eigenschaft, die sie ganz offensichtlich von ihrer Mutter geerbt hat. Selbst über den Tod ihres Vaters ist sie gut hinweggekommen und sie findet sogar die Kraft auf, jeden Tag an sein Grab zu gehen und ihm von ihren Erlebnissen zu erzählen, bevor sie sich mit einem Danke von ihm verabschiedet. In ihren Augen war er ein Held und sie mussten ihm dankbar für das Leben sein, das er Caleena und ihr geschenkt hatte. Ihrer großen Schwester gegenüber ist sie sehr anhänglich, was Caleena oftmals als nervig und unangenehm empfindet, allerdings bleibt Arya auch die einzige, die ihr so nah kommen darf.
Lange goldene Locken, die dem Mädchen bis zur Brust gehen, sowie die vererbten Engelsflügelchen, sind ihre Markenzeichen und sie ist bekannt für ihre optimistische, starke und doch irgendwie kindische und nervige Art.
Bekannte:
Dr. Griswold
Alter: 45
Verhältnis und Geschichte:
Der stets grimmige und permanent eine Sonnenbrille tragende Griswold war, neben Desmond, einer der ersten Lehrlinge, die Leyla und ihr Ehemann in ihrem Unternehmen aufnahmen. Schon vom ersten Tag an war er in Louka verliebt und kämpfte vergebens um ihre Aufmerksamkeit, welche sie eines Tages seinem neuen Kollegen, Desmond, schenkte. Ein Schuss direkt ins Herz, der Griswold seinem Kollegen gegenüber recht unangenehm werden ließ. Es kam oft vor, dass er aus einer einfachen Lehrstunde oder Übung einen Wettbewerb machte, um doch noch irgendwie Louka's Blicke auf sich ziehen zu können. Doch auch diese Versuche sollten nicht vom Erfolg gekrönt werden. Und doch entstand zwischen ihm und seinem Kollegen eine seltsame Art von Freundschaft, die immer irgendwie mit Rivalität verbunden war, bis zu dem Tag, an dem es offiziell wurde, dass Louka ein Kind erwartete und Desmond daraufhin um ihre Hand anhielt. Griswold ertrug stillschweigend seine Eifersucht und ließ sich ohne äußere Anzeichen von seinem Hass auf Desmond zerfressen. Wieso sollte diesem Piraten das Glück mit SEINER Frau gegönnt sein? Wäre er doch niemals auf diese Insel gekommen. Ein Wunsch, der in Griswold die ersten Mordgedanken aufkeimen ließ, die ihn später zu einem festen Vorhaben trieben. Als der im Sterben liegende Lehrmeister der beiden Nachwuchsärzte Desmond zum Erben erklärte, wurde es Zeit für Griswold, etwas gegen seinen ewigen Rivalen zu unternehmen und so machte er sich bei der Marine über dessen ehemalige Piratenlaufbahn schlau, bevor er ihnen schließlich seinen heutigen Aufenthaltsort verriet. Voller Vorfreude hatte er den Tag erwartet, an dem Desmond's Kopf rollen sollte, auch wenn Gerüchte besagen, dass er nach seiner Hinrichtung Tränen in den Augen gehabt hatte. Dass Griswold der indirekte Mörder Desmond's ist, weiß bis dato nur er und er brachte es auch nicht übers Herz, diese schändliche Tat Louka zu beichten. Er arbeitet heute immer noch als Leyla's Assistent im Schwarzen Haus. Caleena steht ihm sehr distanziert gegenüber, auch wenn es Tage gab, an denen Griswold noch "Onkel Griswold" hieß und sie ihn dazu zwang, mit ihr vor dem Haus Fangen zu spielen.
Milana Hivers
Alter: 25 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Die immerzu grinsende junge Frau mit dem blutroten Haar ist die einzige Person, die Caleena jemals Freundin nannte. Wie sie sich kennengelernt haben, wissen Beide nicht mehr so genau, doch ihre Freundschaft pflegen sie schon seit sie ganz kleine Kinder waren. Es gab kaum einen Tag, an dem Milana und Caleena nicht zusammen unterwegs waren und in ihrer eigenen Traumwelt gelebt hatten. Da Caleena es vorzog, lieber zu Hause zu bleiben, verbrachten sie die meiste Zeit im Garten des Anwesens oder in den dunklen Gängen des Labors im Keller. Milana hatte mit angesehen, wie ihre ehemalige beste Freundin praktisch gestorben war und sich seit dem Tod ihres Vaters immer mehr und mehr von der Außenwelt abschottete. Das ging sogar so weit, dass sie nicht mal mehr Milana an sich heran ließ, sie gar noch bei sich daheim empfing, obwohl sie hartnäckig versuchte, ihrer Freundin ein Trost zu sein und ihr zu helfen. Auch heute schaut sie noch ab und zu im Schwarzen Haus vorbei, doch das vielmehr als Patientin und nicht mehr um Caleena zu sehen. Die ehemalige Spielgefährtin scheint ohnehin keinen Kontakt mehr zu ihr suchen zu wollen, sondern sich eher ihrer geliebten Einsamkeit zu widmen.
Captain Saman Numara
Alter: 55 Jahre
Verhältnis und Geschichte:
Der heute graubärtige alte Marinekapitän war damals der Henker von Caleena's Vater und zugleich die Person, die den Hass auf die Marine und später auf die gesamte Menschheit in ihr entfacht hatte. Saman ist bekannt dafür, selbst Piraten ehrenhaft und mit Respekt zu begegnen und eher väterlicher Natur zu sein. Dass das nicht nur Gerüchte sind, zeigt er vor allem im Umgang mit der Familie, die Desmond mit seinem Leben beschützt und zurückgelassen hatte. Selbst Wochen nach der Hinrichtung war er mit seiner Mannschaft noch auf Lumiere geblieben, nur um zu sehen, ob die Familie, die jetzt nur noch aus drei Frauen bestand, alles hatte, was sie benötigte, bevor er letztendlich doch wieder seinen Pflichten als Kapitän nachgehen musste. Caleena bereut es, niemals versucht zu haben, Saman während seines Aufenthaltes zu töten. Heute würde sie keine Sekunde mehr zögern.
Geburtsort: Das "Schwarze Haus"
Geburtsinsel: Lumiere
Geburtsozean: South Blue
Persönlichkeit
Interessen:
Ihre größte und zugleich ironischste Vorliebe ist das Behandeln und Erforschen von Menschen. Man könnte fast meinen, sie habe tief im Inneren doch einen weichen, sanften Kern, da sie sich dazu entschlossen hat, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und eine Ärztin zu werden. Wer das denkt, liegt allerdings weit daneben oder kennt sie nur zu schlecht. Patienten sind keine Patienten, sondern Probleme, für die es eine Lösung zu finden gilt. Der menschliche Körper ist ein reines Wunderwerk und jenes zu erforschen hat sich für Caleena nicht nur zur Leidenschaft, sondern auch zum Lebensziel entwickelt. Das größte Wunder ist jedoch für sie die Wirkung von Teufelsfrüchten, die viele Fragen aufwirft und bis dato unerforscht zu sein scheint. Wieso wirken sie so, wie sie wirken? Wie verändern sie den Organismus? Fragen, die beantwortet werden wollen und für die Caleena keinen Augenblick lang zögern würde, tatsächlich an sich selbst Experimente durchzuführen, sollte sie jemals in den Besitz einer Teufelsfrucht gelangen. Doch nicht nur die Auswirkungen der Teufelsfrüchte sind für sie interessant, ganz im Gegenteil: Da sie den Großteil ihres bisherigen Lebens nur im alten Anwesen ihrer Familie verbracht hatte, hat sie eine recht kindliche Neugier und das Verlangen, stets Neues für sich zu entdecken und zu erforschen. Ihr Wissensdurst ist schier unendlich und offenbart an der sonst so kalten Caleena eine ganz neue, überraschende Seite. Der Tod spielt dabei eine für sie wichtige Rolle, auch wenn er als Interesse vielleicht etwas grotesk und brutal klingen mag, so fließen ihre Gedanken dabei in eine ganz andere Richtung. Warum stirbt etwas? Wie stirbt es? Und vor allem, gibt es eine Heilung für den Tod? Letzteres hat sie sich mit der Idee, den Tod zu überwinden und quasi einen Weg zur Unsterblichkeit zu finden, ebenfalls zur Aufgabe gemacht. Weniger eine Aufgabe, vielmehr eine weitere Leidenschaft ist das Beobachten von Insekten. Ihre Artenvielfalt und die verschiedenen Eigenschaften, die diese kleinen und doch für ihre Verhältnisse mächtigen Kreaturen ausmachen, haben Caleena schon als kleines Mädchen mehr als nur fasziniert. Zu ihren weiteren Vorlieben zählen Süßigkeiten, sowie kühle, triste verregnete Tage. Bei Ersterem fragt man sich öfters, wie sie mit solch einem gesegneten Körper so viel Schokolade und Bonbons verträgt und dennoch kein Gramm zuzunehmen scheint. Woher der Hang zum Süßen kommt, ist selbst ihren Eltern ein Rätsel, allerdings verstärkt es das Gefühl, dass sich hinter der kalten Fassade immer noch ein kleines Mädchen versteckt. Ein kleines Mädchen, das überraschend gesprächig werden kann, wenn es Draußen regnet und sie das Gefühl von Geborgenheit und die Melancholie des tristen Himmels genießt.
Desinteressen:
Die offensichtlichste Abneigung, die sie auch ohne Zurückhaltung zeigt, ist die gegen die Menschheit selbst. Auch wenn das im krassen Gegensatz zu ihrem Berufsfeld steht, so kann sie es auf den Tod nicht ausstehen, wenn sie persönlich angesprochen oder gar berührt wird. Das ist auch der Grund dafür, warum sie ihre Mitmenschen permanent indirekt anspricht und bei der Behandlung jener Schutzkleidung trägt. Ihre Wehwehchen sind für sie lediglich studierbares Material, was ein Mensch für Torturen während ihrer "Studien" durchmachen muss, juckt sie herzlich wenig, solange er dadurch nicht stirbt. Die Menschen sind alle gleich und ihre Emotionen sind überflüssig. Doch die schlimmste von ihnen ist die Freundlichkeit – Ob nun erst gemeint oder vorgespielt, ist Caleena dabei egal. Sie hat es lieber, wenn man ihr nicht alles durch die Blume erzählt und lieber hart und direkt ist. Fakten und Tatsachen zählen, keine vorgegaukelten, überflüssigen Empfindungen. Wenn es etwas gibt, das sie noch abgrundtiefer hassen kann, dann ist das die Marine. Seit dem Tod ihres Vaters hegt sie einen immensen, unzähmbaren Groll gegen all jene, die diesen selbstgerechten Verbrechern folgen und wehe dem, der es wagt, sich in Caleena's Weg zu stellen. Selbst sie kennt Grenzen und Skrupel, einem Angehörigen der Marine gegenüber verliert sie allerdings jegliche Hemmungen. Da sie aus einer noblen Familie abstammt und dementsprechendes Verhalten gewohnt ist, hat sie auch eine Abneigung gegen Personen, die weder Anstand noch über ein Mindestmaß an Intellekt verfügen und schlicht primitiv sind. Von ihren sozialen Problemen mal abgesehen, kann sie weder warme Sonnenstrahlen, noch größere Hitze leiden, was bei ihrem dunklen Kleidungsstil und der schneeweißen Haut auch nicht wirklich ein Wunder ist. Während manch einer einen "schönen" Tag genießen mag und in ihm die positivsten Gefühle erwachen, erblüht in Caleena höchstens der Brechreiz und das Verlangen danach, die Sonne vom Himmel zu holen, gepaart mit hoher Reizbarkeit und Aggression. Das Würgen kommt ihr auch, sobald sie den Geschmack von Alkohol auf der Zunge spürt. Zum Behandeln von Wunden ist es noch akzeptabel aber mehr als ein Mittel zum Zweck wird es für sie niemals sein. Wein, Bier, Met, Grog, alles Teufelszeug, das nur die Sinne beeinträchtigt. Laut Caleena's Großmutter gibt es keine Wunder und alles ist erklärbar. Diese Ansicht vertritt die blonde Ärztin ebenfalls, die wenig von Göttern hält, jene gar verspottet, und jegliche Religion als simple Spinnerei der Menschen betrachtet.
Mag: Menschliche Anatomie, Medizin, Wissenschaft, Teufelsfrüchte, Tod, Insekten, Süßigkeiten, Regen
Hasst: Menschen / Soziale Gesellschaft, Marine, Freundlichkeit, Gefühle, Schlechte Manieren / Primitivität, Hitze, Alkohol, Glaube und Götter
Auftreten:
Ihre eleganten Schritte und die stets stolz herausgestreckte Brust vermitteln deutlich ihre Arroganz Anderen gegenüber, die sie durch die permanent angehobene Nasenspitze und ihren kühlen, herabschätzenden Blick nur noch mehr zum Ausdruck bringt. Jener selbst verrät allerdings viel mehr als nur simple Hochnäsigkeit: Ihr kalter, emotionsloser Blick gewinnt vor allem durch den goldenen Glanz etwas Mysteriöses, beinah Magisches und scheint, wie man so schön behauptet, tatsächlich der Spiegel zu ihrer Seele, zu ihrem wahren Ich, zu sein. Was sich in dem Spiegel jedoch zeigt, bleibt ein Rätsel. Aufgrund ihrer edlen, anmutigen Art und Weise zu gestikulieren und ihrem emotionslosen Gesichtsausdruck könnte man sie fast für eine Adelige aus wohlhabendem Hause halten. Das heißt, sofern man sie noch nicht im Kampf gesehen hat. Wenn sie ihrer Aggression freien Lauf lässt, macht sie gerne einen Buckel, lässt ihre Arme locker hängen und schleift ihre Waffe lieblos über den Boden, womit sie schon eher den Eindruck einer blutrünstigen Bestie erweckt. Alles in Allem wirkt sie fremden gegenüber durch ihr unheimliches, dunkles und zugleich schönes Äußeres wie eine traurige, kleine Prinzessin aus einem Horrormärchen, der man lieber nicht zu nahe kommt. Steigern kann sie dieses finstere Auftreten nur durch ihre "Arbeitskleidung", die wirklich viel mehr an einen irren Möchtegern-Chirurgen oder einen Metzger aus einem sehr, sehr makabren Albtraum erinnert. Niemand wird sich freiwillig von ihr behandeln lassen. Garantiert.
Verhalten:
Anderen gegenüber erscheint Caleena stets gleichgültig und nüchtern. Sie spricht niemanden direkt an und schert sich auch einen Dreck darum, Konversation zu irgendwem zu suchen. Ihre maschinenhafte, unpersönliche Art mit Anderen zu reden macht sie zu einem äußerst unangenehmen Gesprächspartner. Die Tatsache, dass sie zudem noch wortkarg und desinteressiert zu sein scheint, macht die ganze Sache nicht gerade leichter. Wer ein bisschen mehr aus ihr herauskitzeln will, muss sie an einem angenehm tristen, verregneten Tag erwischen, an dem selbst sie der Gefahr entgegen läuft, ein wenig in ihre Gedanken abzudriften und sentimental zu werden. Eine andere Alternative wäre es, sie zu reizen und ihre grausame Wut auf sich zu lenken. In ihrer Rage kann es schnell passieren, dass sie ihrem eigenen Zorn zum Opfer fällt und gerne mal mit lautstarken Flüchen und Sarkasmus um sich schlägt oder dazu neigt, ihren Gegenüber zu demütigen. Allgemein scheint sie, sobald ihr Blutdurst geweckt wurde, wie ausgewechselt. Gleiches gilt auch, wenn ihre kindliche Neugier zum Vorschein kommt und sie interessanten Dingen auf den Grund zu gehen versucht. Ihre grausame, sadistische Ader kommt, wenn nicht im Kampf, dann bei der Behandlung ihrer Patienten hervor, indem sie ihnen gerne ausführlich davon erzählt, was sie im schlimmsten Fall noch zu erwarten haben oder welche Schmerzen während der Behandlung auf sie zukommen und wie man sie unter Umständen steigern könnte.
Wesen:
Im Grunde ist Caleena ein kleines, neugieriges Mädchen, das sich hinter einer äußerst soliden Schicht aus Eis zu verstecken versucht und nur selten ihre wahren Gefühle zulässt, da sie jene als überflüssig empfindet und sie Angst hat, sie könnten ihr den Verstand vernebeln. Was jedoch weniger gespielt, sondern vielmehr grausame Realität ist, ist ihre blutrünstige, sadistische Natur, die sich mit der Zeit entwickelt hatte und wohl ihren Ursprung in ihrem Hass gegenüber den Menschen findet. In erster Linie vertraut sie nur sich selbst, was allerdings nicht bedeutet, dass sie ein gewisses Maß an Respekt und Loyalität einem anderen gegenüber entwickeln kann. Ganz im Gegenteil, Personen die es schaffen ihr wichtig zu werden, nehmen bei ihr einen besonderen Status ein. Wo die meisten auf taube Ohren und Desinteresse stoßen, schaffen sie es unter Umständen ihr Interesse auf sich zu ziehen und sich somit bei ihr Gehör zu verleihen. Von ihrer eigentlichen Art her ist sie stets direkt, neutral und objektiv. Wer also eine richtige, unvoreingenommene Meinung zu etwas sucht, wird bei ihr richtig sein. Vorausgesetzt, sie beachtet denjenigen überhaupt und ignoriert in nicht einfach. Ihr Antrieb im Leben ist der unstillbare Wissendurst für den sie über Leichen gehen würde und das verlangen danach, alles Mögliche zu erforschen. So gesehen ist das auch irgendwo das einzige, was ihr wirklich einen Antrieb verschafft und ihre Ziele bestimmt.
Lebensziel:
Das Lernen und Studieren aller möglichen Dinge ist vielmehr eine endlose Aufgabe als ein wirklich realisierbares Ziel. Was sie sich allerdings wirklich als Ziel gesetzt hat, ist das Überwinden des Todes, sprich die Unsterblichkeit und das Erforschen der Teufelsfrüchte, womit das finden einer dieser legendären Früchte ebenfalls zu einem Ziel wurde.
Stärken und Schwächen
Stärken:
Caleena ist, selbst in ihren Kleidchen, äußerst flink und zugleich recht geschickt mit ihren Händen. Zudem hat sie eine ausgesprochen hohe Ausdauer, wenn es darum geht, sich um die eigenen Interessen zu kümmern. Stunden, gar Tage könnte sie damit verbringen, einfach nur die Nase in ein Buch zu stecken, dem Objekt ihrer Begierde nachzujagen oder hartnäckig ihr Ziel zu verfolgen, selbst wenn sie dabei eine Spur aus Blut und Berge aus Leichen hinterlassen muss. Skrupel kennt sie keine, was allerdings auch zu ihren Schwächen gezählt werden könnte. Entgegen ihrer menschenverachtenden, selbstsüchtigen Art ist sie ironischerweise ebenfalls eine begabte Ärztin, die sich mit Hingabe ihrer Berufung widmet. Dass sie ihre Patienten dabei quält, übersieht sie gern, solange das Ergebnis passt. Eine eher ungeahnte Stärke, die man ihr nicht wirklich zutrauen würde, ist ihr kooperatives Handeln, wenn sich ihre Interessen mit denen eines Verbündeten überschneiden. Da zeigt sich, dass auch sie eine gute Partnerin sein kann, der man ruhig etwas Vertrauen schenken darf. Etwas, das man ihr eher zutrauen würde, ist ihre raffinierte Art, mit der sie üblicherweise ihre Ziele zu erreichen versucht und locker das Klischee der "blauäugigen", also naiven Blondine zunichte macht. Sie kennt ihre Fähigkeiten gut genug, schätzt Situationen schnell ein und kann auch dementsprechend schnell handeln.
Schwächen:
Überschneiden sich ihre Interessen allerdings nicht mit denen ihres Verbündeten, so fällt ihre Hilfe ziemlich mager aus. Sie ist und bleibt ein selbstsüchtiges Biest, das sich einen Dreck um Andere schert – Eine Eigenart, die man wohl zu ihren größten Schwächen zählen kann. Vor allem wenn man sich zwangsläufig auf sie verlassen muss und man im schlimmsten Fall wohl nichts anderes als eine Enttäuschung erwarten kann. Eine Schwäche, die unmittelbar damit zusammenhängt, ist ihr Desinteresse und somit der fehlende Anreiz, sich mit anderen zu unterhalten. Caleena ist kein sozialer Mensch und das merkt jeder schnell, der mit ihr zu tun hat. So furchteinflößend und brutal die Auswirkungen ihrer Wut auch sein mögen, hat man jene entfacht, ist sie nur noch schwer zu bremsen und neigt dazu, unüberlegte Dinge zu tun, die selbst so weit gehen, dass sie einem Kollegen ohne zu zögern einen Dolch in den Rücken rammen könnte. Unberechenbar und Wahnsinnig wären wohl die passendsten Worte, wenn man sie in diesem Zustand beschreiben müsste. Eine ihrer Abneigungen hat es zu einer weiteren Schwäche Caleena's geschafft: Die Hitze. Wenn ihr heiß ist oder grelles Sonnenlicht sie stört, wird sie ungemein faul und lustlos, was nicht nur ihr persönlich, sondern auch Kameraden wohl oder übel im Weg stehen könnte. Zu ihren körperlichen Schwächen zählen ebenfalls Faulheit und die fehlende Widerstandskraft, die man allerdings einem zierlichen Körper wie ihrem auch nicht wirklich zutrauen würde. Sie kämpft nicht, wenn sie es nicht muss und selbst wenn, ist sie keine Freundin von großem Kräftemessen. Da bevorzugt sie eher ein schnelles und möglichst grausames Ende. Geschicklichkeit und Präzision mit den Händen gehören zu ihren Stärken, allerdings gilt das nicht beim Werfen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie irgendwas auf größerer Entfernung trifft und selbst wenn sie jemanden mit einem großen Ball abwerfen würde, dann wäre das eher ein Glückstreffer.
Klassen
Kampfklasse: Kämpfer
Jobklasse: Arzt
Biographie
Kapitel I – Der Winter bricht herein.
Es war der Beginn der kältesten Jahreszeit, als Caleena das triste Licht der Welt erblickte. Die Straßen wurden unwegsam, der Himmel grau und wolkenbehangen, der Wind gnadenlos und die eisigen Klauen der Kälte schlangen sich um jeden, der sich noch nach Draußen wagte. Und doch verbanden die Menschen den Winter mit Magie, wenn sie das glitzern des Schnees und funkeln des Eises sahen oder in der geschätzten Wärme ihrer Häuser Geborgenheit fanden. Mit dieser Magie schien auch das kleine Neugeborene der LesProux als Kind des Winters gesegnet worden zu sein. Ihre gold-gelben Äuglein funkelten seit ihrem ersten Augenschlag wie die mit Frost verzierten Fenster der Häuser bei Nacht, ihr zarter Atem erzeugte bei ihren Eltern eine Gänsehaut wie der eisige Wind und ihr von Geburt an hübsches Gesicht schien so rein und pur wie der weiße Schnee. Niemand hätte zu diesem Zeitpunkt auch nur geahnt, dass ihr Herz eines Tages die wohl unangenehmste Eigenschaft des Winters, seine grausame Kälte, erben würde.
Louka ging es schon seit geraumer Zeit nicht gut und so wie die Tage kürzer und die Nächte länger wurden, so verschlimmerte sich auch ihr Zustand zunehmend. Doch sie war nicht krank, nein. Diese Anzeichen waren die Vorboten von etwas Wunderbarem und die bald stolzen Großeltern wären schlechte Ärzte gewesen, hätten sie ihrer Tochter nicht entsprechend beistehen und Caleena ohne Komplikationen entbinden können. Desmond, der Vater des kleinen, still zur Welt gekommen Sonnenscheins, der eindeutig die Gene seiner Mutter geerbt hatte, hielt die ganze Zeit die Hand seiner Geliebten und war auch das erste Gesicht, in das die auffällig funkelnden Augen Caleena’s blickten. Wie ein Schuss durchs Herz war dieser erste Blick, den das blonde Neugeborene ihrem Vater geschenkt hatte. Nur dieser eine kurze Moment vermochte es, den ehemaligen Piraten seine Vergangenheit vollständig vergessen zu lassen und ihn an den Wert des Lebens zu erinnern. Desmond sah seiner Louka ins Angesicht und legte ihr anschließend ohne weitere Worte ihre Tochter in den Arm, während die frischen Großeltern am Rande des Bettes standen und für sie ebenfalls die Zeit stehen zu blieben schien, während sie auf Caleena herabblickten und dabei unweigerlich an die Geburt ihrer eigenen Tochter, Louka, denken mussten. Caleena hatte dasselbe Gesicht wie ihre Mutter gehabt. Nur wenige Jahre später war ihr Großvater verstorben und hatte alle Erinnerungen, die Caleena an ihn hatte, mit in sein Grab genommen. Sie war noch zu jung gewesen, um jemals die Chance bekommen zu haben, ihn wirklich kennenzulernen.
Kapitel II – Die Eisblume erblüht.
Die ersten Jahre verbrachte Caleena hauptsächlich innerhalb des sicheren Elternhauses oder, wenn auch nur selten, draußen im Garten des Anwesens und entdeckte dabei so viel Leben in dem eher dunkel und einsam wirkenden, großen Haus, das eine erdrückende Leere vermitteln konnte, wenn ihre Eltern sowie ihre Großeltern arbeiteten. Doch das hinderte sie nicht an ihren täglichen Erkundungstouren, im Gegenteil, die damals schon mit einer blühenden Fantasie ausgestatteten Caleena schuf sich in Gedanken ihr eigenes Reich, in dem allein sie die Herrscherin war. Allerdings gab es schon bald jemanden, der ebenfalls ein Anspruch auf den imaginären Thron bekommen sollte. Die kleine Caleena war kaum sechs Jahre alt, als sie ihr Schwesterchen bekam, um das sie sich seit der ersten Stunde an rührend gekümmert hatte. Es vergingen nur wenige Momente, an denen sie nicht an der Seite ihrer Schwester war und mit ihr spielte. Einen dieser Momente, den sie wohl niemals bereuen würde, war, als sie das erste Mal auf ein Mädchen mit langen roten Haaren traf. Eine gute Bekannte und Patientin ihrer Eltern hatte ihre Tochter mitgenommen und sie Caleena vorgestellt. Sie war zwar ein bisschen älter als ihre neue Spielkameradin, doch das machte rein gar nichts, schließlich entdeckten die Mädchen sehr schnell, dass sie auf derselben Wellenlänge waren und von nun an besaß Caleena’s Hofstaat eine weitere Angehörige, die ebenfalls mit Freuden in die Welt der blonden Herrscherin eintauchte. Milana taufte sie, aufgrund ihres edlen und doch unaussprechlich klingenden Nachnamens, auf den Namen Ruri. Es vergingen Tage, gar Monate und Jahre, in denen Milana beinahe jeden Tag und auch schon die ein oder andere Nacht bei ihrer besten Freundin und deren Schwester verbracht hatte, da Caleena selbst sich nie Außerhalb des Anwesens getraut hatte und somit in Milana ihre einzige und ebenfalls beste Freundin gefunden hatte. Diese jungen und ersten Jahre waren zugleich auch die letzten, in denen Caleena ihre Gefühle offen zeigte und sich in die Herzen ihrer Mitmenschen mit ihrem zuckersüßen, warmen Lächeln einbrannte.
Kapitel III – Gefrorene Tränen, roter Schnee
Caleena musste etwa zehn Jahre alt gewesen sein und gerade mit ihrer Schwester den Lehrling ihres gemeinsamen Großvaters, Griswold wiedermal mit ewigem Betteln dazu gezwungen haben, mit den beiden im großen und im Sommer wunderschön erblühenden Garten des Anwesens Fangen zu spielen. Etwas, das die Beiden zu ihrer Lieblingsbeschäftigung gemacht hatten, wenn Milana nicht zu Besuch war. Gerade als Caleena ihren „Onkel“ Griswold in einem Moment der Unachtsamkeit erwischt und dessen Hand ergriffen hatte, fand sich eine größere Einheit der Marine vor dem Schwarzen Haus ein, dessen Anführer ein angesehener Captain war und schon unzählige Piraten gefangen hatte. Saman Numara, bekannt dafür, seinen Widersachern nur von Angesicht zu Angesicht das Handwerk zu legen und sie mit Respekt zu behandeln. Seine hochgewachsene, bullige Statur jagte der jungen Caleena einen eiskalten Schauer über den Rücken und der Griff um die Hand ihres Onkels wurde immer stärker, während sie sich wunderte, warum jener ein seltsames, undefinierbares Grinsen auf den Lippen trug, als sich Captain Numara nach ihrem Vater erkundigte. Desmond stellte sich der Marine und es waren nur wenige Sätze, die zwischen ihm und Saman gesprochen wurden, ehe er in die Knie ging und sich die Hände hinter dem Rücken verbinden ließ. Der Name LesProux war in Desmond’s Heimat eine Schande und stand für Generationen von Piraten, während der Geburtsname seiner Frau, Mograine, von blauem Blut zeugte und jedem auf der Insel ein Begriff war. Dieser Name durfte nicht von der Vergangenheit eines Piraten besudelt werden und seine Kinder sollten niemals seinetwegen leiden dürfen, deswegen bat Desmond seinen Henker um einen letzten Gefallen, der seine geplante Gefangenschaft zwangsmäßig zur Hinrichtung werden ließ. Seine Familie musste von allen Anschuldigungen befreit und niemals in Verbindung mit ihm gebracht werden, im Gegenzug dazu ergab er sich freiwillig und schenkte seinen Kopf der Marine. Saman willigte ein und brachte Desmond noch vor Ort um. Caleena, so blutjung und naiv wie sie war, musste den Tod ihres Vaters mit eigenen Augen verfolgen und verstand noch nicht, wieso das alles passierte und woher sich die Marine das Recht nahm, ihr einfach ihren Vater zu nehmen. Stand die Marine nicht für Gerechtigkeit? Was hatte ihr Vater getan, um mit seinem Leben bezahlen zu müssen? Wieso half ihm niemand? Wieso standen sie alle bloß daneben und sahen regungslos zu? Sie begann zu zittern, als sie endlich realisiert hatte, was vor ihren Augen gerade geschehen war. Die anfängliche Verwirrung mutierte zu Zorn und jener pflanzte daraufhin einen Samen des Hasses auf die Marine, von der sie zuvor noch so viel gehalten hatte. Der Samen schlug seine Wurzeln durch ihren ganzen Körper und brachte sie innerlich zum Brodeln. Am liebsten hätte sie irgendwas getan, ihren Vater gerächt, die ganze verfluchte Marine einfach ausgelöscht, doch … doch sie war nur ein Kind, sie hatte nicht die Kraft, sich gegen sie alle aufzulehnen. Und so ertrug sie stillschweigend wie eine Welt für sie zerfiel und ließ sich mit der Zeit von ihrem Zorn mehr und mehr verzehren.
Kapitel IV – Die Kälte, des Winters Herz.
Die Tage vergingen und auch wenn man es den Frauen des Schwarzen Hauses nicht wirklich angesehen hatte, so nagte Desmond’s Tod immer noch an ihnen und jede wurde auf ihre eigene Weise damit fertig. Leyla, die Älteste des Hauses, kümmerte sich gemeinsam mit Griswold wieder aktiv um die Praxis, die sie einst ihrem Schwiegersohn vermachen wollte, während sich Louka hingebungsvoll um ihre Töchter kümmerte und ihnen Nähe und Trost spendete. Auch wenn sie sich eingestehen musste, dass sie vielmehr die Zuneigung ihrer beiden Lieblinge suchte, um sich selbst vom Tod ihres Mannes ablenken zu können. Captain Numara war während all der Zeit auf der Insel geblieben und hatte den Leichnam des ehemaligen Piraten ordentlich bestatten lassen, während er der Familie immer wieder aus dem Hintergrund unter die Arme griff. Auch wenn seine Hilfe und seine Anwesenheit alles andere als erwünscht waren und sie nur noch mehr dazu führten, dass sich Caleena im Haus einsperrte und oftmals die ruhige Einsamkeit suchte. Sie brauchte niemanden um sich herum, absolut niemanden. Sie würde schon alleine damit fertig werden und es ihnen eines Tages heimzahlen. Dachte sie sich zumindest. In ihrer Trauer ließ sie weder ihre Schwester, noch Milana an sich heran. Beide verbrachten mehrere Stunden ihres Lebens damit, vor verschlossener Türe darauf zu warten, dass jene von Innen geöffnet wurde und Caleena endlich mit sich sprechen ließ. Doch das vom Hass zerfressene Mädchen machte keinerlei Anstalten, sich zu zeigen. Nur Nachts, wenn alles ruhig und dunkel im Anwesen war, schlich sie sich aus ihrem Zimmer und begab sich anschließend ins Labor zu ihrer Großmutter, die es mittlerweile leid geworden war, sich um die Menschen der Insel kümmern zu müssen und lieber an neuen Medikamenten arbeitete. Leyla beachtete zwar ihre Enkelin, doch wenn sie nicht sprechen wollte, dann würde sie auch kein Gespräch erzwingen, woran wohl beide Gefallen fanden, nachdem sie sich Nacht für Nacht gegenseitig stille Gesellschaft geschenkt hatten. Caleena entwickelte ein offensichtliches Interesse an der Arbeit und den Forschungen ihrer Großmutter und bediente sich eines Nachts plötzlich ihrer Bücher, in denen die unterschiedlichsten Themen behandelt wurden. Medizin. Krankheiten. Teufelsfrüchte. Begriffe und Zusammenhänge, die sie nicht verstand und irgendwie vermochten, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Da war es nur noch eine Frage der Zeit gewesen, wann sie das erste Mal den Mund aufmachen und ihre Großmutter direkt darauf ansprechen würde.
Kapitel V – Körper aus Eis, Seele aus Feuer.
Milana war schon lange nicht mehr zu Besuch gewesen und hatte ihre Freundin anscheinend bereits abgeschrieben, während Arya noch immer an ihrer Schwester klebte und die zunehmend emotionslosere Caleena jeden Tag aufs Neue aufzumuntern versuchte. Sei es nun durch ihre Erlebnisse im Alltag gewesen oder durch eine neue Geschichte, die sie sich ausgedacht hatte, nichts schien Caleena auch nur im Ansatz zu interessieren. Das einzige, was ihr noch im Kopf herumschwirrte, waren die Forschungen ihrer Großmutter gewesen, mit denen sie sich ab und zu mehrere Nächte lang um den eigenen Schlaf gebracht hatte. Leyla selbst war ebenso mit großer Faszination in ihre Forschungen vertieft und in den kalten Kellergemäuern so langsam irre geworden, sodass ihr seltsames Verhalten und ihre noch seltsameren Ansichten von der Welt immer mehr und mehr auf ihre Enkelin abfärbten und die alte Dame während ihrer Suche nach neuen Medikamenten wirklich auf die absurde Idee kam, mehrere Tests an Caleena selbst auszuprobieren. Ihr linker Arm trägt noch heute Narben, die allem Anschein nach von großen Nadeln abstammen. Die Welt war ein einziges Forschungsobjekt, Menschen nur Mittel zum Zweck, nichts war ein Wunder, alles war erklärbar. Und so geschah es, dass sie sich nicht mehr nur mit einfacher Medizin beschäftigten, sondern so langsam alles in Frage stellten und allem Möglichen auf den Grund gehen wollten. Die Teufelsfrüchte, von denen sie bisher nur gehört und gelesen hatten, nahmen dabei eine besondere Rolle ein. Beide fragten sich, wieso sie solch eine Auswirkung auf den Menschen hatten und glaubten nicht wirklich an die Märchen von einem Dämon innerhalb der Frucht, der seine Kräfte durch jene weitergab, nein. Dahinter musste noch viel mehr stecken. Was Caleena aber viel mehr interessierte, war, ob man dem Tod jemals entrinnen konnte. Vielleicht mochte der Tod ihres eigenen Vaters Grund für diese groteske Idee gewesen sein, vielleicht aber auch die Tatsache, dass sie durch die Arbeit ihrer Familie jeden Tag damit konfrontiert wurde. Ob sie mit ihren Forschungen eines Tages der Menschheit, gar der Welt einen Gefallen tun wollte? Nicht wirklich. Sie war keine Ärztin, die den Menschen helfen wollte, sondern vielmehr eine Wissenschaftlerin, die Lösungen für Probleme suchte. Und das in erster Linie um ihren eigenen Wissensdurst zu stillen.
Kapitel VI – Schmelzender Schnee.
Ganz zur Verwunderung aller verließ Caleena eines finsteren, regnerischen Tages ihr Zimmer ohne Aufforderung und begab sich in die Praxis im Erdgeschoss des Anwesens, um Griswold und Leyla bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken zu können, bevor sie ihnen schließlich ihr von ihrer Großmutter erlerntes medizinisches Wissen offenbarte und Griswold als fähige und doch sehr skurrile Assistentin zur Seite stand. Da die Menschen, die sich im Schwarzen Haus behandeln ließen, vom Schicksal der LesProux Frauen wussten, sah man großzügig über das seltsame Verhalten der neuen Nachwuchsärztin hinweg. Selbst Händler und Seefahrer, die nur auf der Durchreise waren, ließen sich von der hübschen, langsam zu einer richtigen Frau heranreifenden Caleena gern behandeln, auch wenn diese ihnen ziemlich unfreundlich entgegen trat und permanent auf ihre Patienten herabblickte. Spätestens als sie damit anfing ihre eigenen Patienten zu quälen und ihnen unnötige Schmerzen zu bereiten, machte Leyla ihr einen Strich durch die Rechnung und versuchte, das letzte Bisschen Verstand ihrer Enkelin zu wahren. Enttäuscht von ihrer Großmutter, hinter deren Entscheidung selbst ihre Mutter, Arya und Griswold standen, zog Caleena sich wieder auf ihr Zimmer zurück, das sie anschließend, von Rage getrieben, komplett verwüstete. Noch in derselben Nacht schnappte sie sich einige Werkzeuge aus dem Labor im Keller und machte sich gleich am nächsten Tag zum ersten Mal auf den Weg in die nahe gelegene Stadt, in der sie sich die Materialien für ihren eigenen „Arztkittel“ zulegte. Niemand verstand sie und sie verstand nichts. Zumindest letzteres wollte sie ändern, denn diese Welt hatte so viel mehr zu bieten. Schluss mit Büchern und wilden Erzählungen, sie musste den Dingen selbst auf den Grund gehen. Caleena brauchte niemanden, der sie bloß zurück hielt. Sie brauchte Freiheit, grenzenlose Freiheit und die unendlichen Weiten dieser faszinierenden, unbekannten Welt…
Charakterbild

Schreibprobe
Der Regen klopfte sanft gegen die riesigen Fensterscheiben, hinter denen sich nur mit dem Wind tanzende Schatten und ein trister Himmel, der ab und zu lediglich durch einen herabdonnernden Blitz hell erleuchtet wurde, verbargen. Im Inneren spiegelte sich im schwachen Licht das wunderschöne und zugleich furchteinflößende, emotionslose Antlitz der jungen Caleena, welche gerade genüsslich auf einem Stück Zartbitterschokolade kaute und sich an dem unheimlichen Schauspiel vor ihrem Fenster, das wohl nur auf wenige Seelen solch eine beruhigende Wirkung zu haben schien, erfreute. Zumindest solange, bis plötzlich die Türklinke hinter ihr nach unten gedrückt wurde und ein bekanntes Gesicht in den Raum hereintrat, der im Grunde ein Behandlungszimmer war. Caleena's Behandlungszimmer. Sie erspähte den jungen Mann zuerst hinter sich in der Spiegelung, bevor sie ihm einen flüchtigen, herabschätzenden Blick über die Schulter zuwarf und sich anschließend umdrehte, die angebissene Tafel Schokolade dabei auf dem Fensterbrett ablegend. Der verträumte Blick des Mannes hatte zuvor noch auf dem freien leichenblassen Rücken, den ihr Kleidchen nicht zu verdecken vermochte, geruht, ehe er ihren kalten Augen galt und er die junge Dame zögerlich grüßte: "Guten Tag, Mada-" Doch kaum hatte er den Mund aufgemacht, fiel Caleena ihm auch schon ins Wort. "Das Subjekt hat erst zu sprechen, wenn es gefragt wird.", zischte sie gereizt und doch in einem seltsam angenehm klingenden Ton, ehe sie nach ihren schwarzen Lederhandschuhen griff und sie sich über ihre zarten Händchen zog. Sie hatte aus Desinteresse den Namen des Mannes schon wieder vergessen und auch sein Wehwehchen war nicht wirklich das, was hier und heute im Vordergrund stand, nein. Sie tat sich das auch nicht freiwillig an, um den Menschen zu helfen sondern vielmehr um sich eine Herausforderung und einen neuen Zeitvertreib zu suchen. "Was fehlt ihm denn?", fragte sie monoton, woraufhin der junge Mann seinen Arm mit der unteren Seite nach oben drehte und ihr eine infizierte, bereits eiternde Wunde zeigte. "Dr. Griswold's Naht hat sich entzündet." Er kratzte sich sichtlich schämend über den Hinterkopf und wich ihrem penetranten Blick aus. "Ich war wohl bei der Pflege meiner Wunde nicht ganz vorsichtig. Tut mir leid." Caleena begutachtete kurz die eigentlich sauber genähte Wunde, seufzte lediglich und verbarg ohne weitere Worte ihr schönes Gesicht hinter einer absurd und übertrieben wirkenden Gasmaske, die den Kerl nicht wirklich abschreckte. Noch nicht.
"Es soll sich hinlegen.", drang verzerrt aus dem Filter ihrer Maske und der Patient, oder eher das Opfer, folgte ihren Worten ohne Bedenken. Die kamen ihm erst, als er plötzlich mit den Armen und Beinen an die Liege gefesselt wurde. Er hielt das Ganze noch für einen schlechten Scherz und hätte wohl noch gelacht, wenn sie ihn wieder losgemacht hätte, doch als er kurz darauf eine lange Nadel erblickte, wusste er, dass sie es todernst meinte. Die Nadel penetrierte seinen Arm und bohrte sich schmerzhaft unter die Haut – Was zum Teufel tat sie da?! Das Mittel, das ihm verabreicht wurde, linderte keinesfalls die Schmerzen und beruhigen wollte es ihn auch nicht, ganz im Gegenteil. Er spürte richtig, wie sein Herz schneller schlug. Natürlich fiel auch der jungen Ärztin das von Angstschweiß und Unsicherheit geplagte Gesicht ihres Patienten auf. "Adrenalin. Es darf mir während der Desinfektion nicht ohnmächtig werden. Ich werde einiges ausprobieren und rechne mit verschiedenen aber positiven Ergebnissen." Ihr Opfer windete sich wie ein Wurm am Angelhaken. Vergebens. "Mir geht es schon wieder um einiges besser, Madame LesProux!" Caleena schüttelte ihren Kopf und presste anschließend das kalte Leder ihrer Handschuhe gegen seine Lippen. "Das Subjekt darf weder Entscheidungen treffen, noch sprechen. ICH bin die behandelnde Ärztin ... und der Spaß geht jetzt erst los."
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