Lucian
Piratenkapitän
Von all den Besitztümern der Familie de Villefort gehörte die Miss Ann’s Trophy noch zu denen, die Lucian am meisten mochte. Man konnte sich der Luxuriösität und der Eleganz dieser Yacht nur schwer verschließen, welche schnell und mit kaum einem Geräusch über das Meer segelte. Dank der paranoiden Seite seines Vaters befand sich an Bord alles, was man für eine Reise brauchte, oder zumindest fast alles. Verderbliche Nahrungsmittel hatte man natürlich nicht eingelagert, ebenso wenig waren die Frischwasserfässer gefüllt. Aber immerhin gab es genug haltbaren Ersatz, dass niemand Hunger schieben musste und auch genug Alkohol und sonstige, in Flaschen abgefüllte, Getränke. In den Schränken befanden sich Kleidung, sowohl für den Comte de Villefort selbst, als auch für seine beiden Söhne. Es bereitete Lucian zweifellos Freude, jeden einzelnen, maßgeschneiderten Anzug, Mantel und Gehrock seines Vaters einzeln über Bord zu werfen und ihnen dabei zuzusehen, wie sie langsam von den Wellen verschlungen wurden. Im Anschluss hatte er mit seine eigenen, wenigen Besitztümern und Kleidungsstücken die große Kabine im Bug der Yacht in Besitz genommen. Die etwas einfacheren aber trotzdem recht kostspieligen Anzüge seines kleinen Halbbruders überlies er gönnerhaft Marlon, der in etwa die selbe Statur hatte und diese somit auftragen konnte, bis er sich bei nächster Gelegenheit selber eindecken konnte.
Nachdem Pisce das Steuer übernommen hatte, waren die drei sehr Schnell aus den Gewässern von Monte Gomero heraus gekommen und hatten seither gut fahrt gemacht. Zugegeben, die Fischmenschenfrau verstand so einiges von der Seefahrt und der Navigation, dazu kamen noch das perfekte Wetter und der stetige Rückenwind, der sie ihrem Ziel in Windeseile näher brachte. Das ganze kam jedoch mit einem fast unerträglichen Preis einher; Sie hielt einfach NIE ihren Mund. Man hielt es einfach nicht an Deck aus, solange sie am Steuer stand und selbst beim Essen schaffte sie es, wie ein Wasserfall zu plappern. Dabei litt Marlon wohl noch mehr als er selbst unter ihrer unfreiwilligen Navigatoren, denn Pisce schien das eine oder andere Auge auf ihn geworfen zu haben. Auf jeden Fall begann sie immer zu schnurren und zu säuseln, wenn sie den Koch sah und nahm wesentlich häufiger Körperkontakt auf, als es notwendig gewesen sei. Marlon auf der anderen Hand war ein wirklicher gewinn für Lucian. Das es sich bei dem ehemaligen Mafioso um einen guten Kämpfer handelte, hatte er ja bereits mit eigenen Augen erkennen können, doch als Koch war er fast eben so gut wie die Köche seines Vaters. Als Anerkennung dafür überließ Lucian seinem Gefolgsmann nach der ersten Mahlzeit auch die Kajüte des Chefkochs, die sich neben der seinen im Bug befand. Zwar hatte der Vicomte Pisce auch gestattet, eine der verbleibenden zwei Zimmer zu beziehen, doch sie zog es vor an Deck zu übernachten, wenn sie denn überhaupt schlief.
Nach einigen Tagen schließlich, rief Pisce, die wie immer am Steuer stand, die beiden Männer an Deck, wo sie wortlos zum Horizont deutete. So sehr sich Lucian auch anstrengte, er konnte nicht das geringste erkennen. Erst etwa eine Viertelstunde später waren die Umrisse einer Insel zu erkennen, die sich aus dem North Blue erhob. Entweder hatte der Fischmensch deutlich bessere Augen als er, oder sie hatte gewusst, dass die Insel bald auftauchen würde. Der Vicomte fragte nicht, was von beidem zutraf und sah stattdessen nur der Insel zu, wie sie immer größer und die Silhouette immer deutlicher wurde. Zuerst hatte er noch gedacht, dass sie auf einen Wald zusteuerten, denn nur Rot- und Grüntöne waren erkennbar. Es dauerte noch einmal eine weile, bis er seinen Irrtum bemerkte. Das was er dort sah war kein Bildnis der Natur, sondern eine Stadt, die von Rost und Patina völlig verfärbt war! Der Weißhaarige war in seinem Leben noch nie auf Steam gewesen und hatte auch nicht die geringste Ahnung, was er dort anfangen sollte. Alles was er wusste war, dass die Insel eine einzige Pleite und fast alle Firmen insolvent waren. Opfer einer Wirtschaftskrise, hieß es. Er konnte sich nur noch vage daran erinnern, dass sein Vater recht fröhlich gewesen war, als er vom Niedergang der steamer Industrie vernommen hatte. Wahrscheinlich hatte der gerissene Fuchs daraus einen Nutzen gezogen und gar in irgendeiner Weise dazu beigetragen. Was jemand wie Pisce an diesem Ort wollte, war Lucian absolut schleierhaft. Sein eigener Plan lautete die Fischmenschin abzusetzen, frische Vorräte zu besorgen und sofort wieder in See zu stechen. Irgendwo hin, wo er sich ein paar nützliche Männer besorgen konnte. Von arbeitslosen Werftarbeitern und Tagelöhnern hatte er keinen nutzen.
Es dauerte noch einmal einige Stunden, dann wies Pisce die beiden Männer an, die Segel zu reffen und steuerte einen Hafen an. Kaum war die weiße Luxusyacht in Sichtweite, da begannen sich bereits Schaulustige und Dockarbeiter an dem Pier zu versammeln, den die Trophy ansteuerte. Die meisten hofften wohl auf einen reichen Adeligen und damit verbunden auf viel Geld. Zumindest in Hinsicht auf letzteres würde Lucian sie enttäuschen müssen, denn wäre die Reisebörse seines Vaters erst einmal aufgebraucht, dann säßen sie auf dem Trockenen. Und die Hafensteuer war bereits eine Frechheit! Am liebsten hätte Lucian den untersetzten Fettsack ins Meer geworfen, der 12.000 Berry pro Tag verlangte! Er bezahlte schließlich, lies das Schiff von den Dockarbeitern vertauen und verließ mit Marlon und Pisce die Trophy.
„Da wären wir alsoooo ... Steam!“, säuselte die Fischmenschenfrau und setzte die schwere Kiste ab, die sie während der ganzen Überfahrt kein einziges mal geöffnet hatte, wenn Marlon oder Lucian in der nähe gewesen waren. Ab und zu hatte der Vicomte jedoch gehört. Wie sich darin etwas bewegt hatte und sie war stets mit den letzten Resten ihres Essens nach oben an Deck gegangen, woraus er schloss, dass wohl Tiere in der Kiste waren. „Ich werde nun meinen Freund Eulogy suuuuchen. Vielleicht sieeht man sich ja üüüüüürgendwann mal wieder? Bis dahin macht es gut ihr zweiiiii!“ Damit drückte sie Marlon einen Kuss auf die Wange, schulterte die Kiste und verschwand im Menschengetümmel. “Was für eine verdammte Nervensäge ... Aber immerhin hat sie uns sicher zur Insel gebracht. Jetzt komm, ich will nicht länger als nötig hier belieben, vor allem wenn der Kerl uns Morgen wieder soviel Geld stehlen will. Zum Markt, Essen und Wasser kaufen und dann zurück aufs Meer.“ Mit einem Kopfnicken deutete der Vicomte in eine Gasse, die von der Richtung her am weitesten von der Fischmenschin wegführte und setzte sich in Bewegung. Die ärmlichen Bewohner der Gasse wichen ihm respektvoll aus, aber immer wieder einmal waren leises Gelächter zu hören und Arme zu sehen, die auf ihn und Marlons deuteten. Je tiefer sie ins Innere der Stadt aus Stahl und Kupfer kamen, desto mehr häuften sich die Lacher. Lucian war gewiss nicht für seine Geduld oder seine Großmütigkeit bekannt und so dauerte es nicht lange, bis bei ihm der Geduldsfaden riss. Als sie endlich so etwas wie einen Markt erreichten, wagte es ein stoppelgesichtiger Mann glucksend seinen Nachbarn anzustoßen und auf Lucian zu deuten. Bevor der Steamer wusste, wie ihm geschah, hatte sich Lucians rechte Hand um dessen Hals geschlossen und ihn vom Boden gehoben. “Ich würde auch gerne Lachen! Was ist denn so witzig!?“ Auch wenn Lucian ganz ruhig sprach, so war er inzwischen aufs äußerste gereizt. Die fröhliche Stimmung war einer totenstille gewichen. „In der ... in der Zeitung,“ würgte der Mann hervor, während er versuchte, sich aus Lucians Griff zu befreien, „Sie stehen in der Zeitung!“
Der Griff des Vicomtes löste sich und der Mann viel schmerzhaft zu Boden. Sofort sprang er wieder auf, riss seinem Freund die Zeitung aus den Armen, blätterte darin und hielt seinem Angreifer einen Ausschnitt vors Gesicht, bevor dieser ihn wieder an der Kehle packen konnte. Lucian nahm das Papier entgegen und bemerkte das kleine Foto seiner selbst darauf. Während er den kurzen Artikel durchlas, machte sich sein unschuldiges Opfer schleunigst aus dem Staub. “Ich stehe auf der Witzseite ...“ erklärte er Marlon neutral und grinste dann kurz über sich selbst. Galgenhumor oder etwas in der Art, zumindest konnte man nur noch lachen. “Betrunkener Erbgraf stiehlt seinem Vater die Yacht,“ fasste er den Artikel kurz zusammen, “Der besorgte Comte de Villefort setzt eine Belohnung für diejenigen aus, die seinen Erben wohlbehalten zurück nach Monte Gomero bringen.“ Er zerknüllte die Zeitung in der Hand und warf sie auf den Boden. Dann brüllte er einmal kurz auf. Inzwischen waren die meisten Passanten verschwunden. “Sie machen sich über mich lustig! Sie machen mich zur ...“ Der Wind war durch die Zeitung gegangen und hatte die meisten Blätter mitgenommen. Was jetzt noch vor ihm im Straßendreck lag, war die Titelseite und es war der Leitartikel, der Lucian hatte verstummen lassen. “Neue Verhandlungen mit Steam; Weltregierung schickt wichtige Marinemitglieder zu Verhandlungen.“ Er hob die Zeitung erneut auf und überflog die Nachricht. Ein raubtierhaftes Grinsen breitete sich in seinen Zügen aus. Wenn es stimmte, dann war die Gesandtschaft heute Angekommen und die Verhandlungen würden morgen beginnen. Mit deutlich gehobener Laune drückte er Marlon die Seite in die Hand. “Diese wertlose Insel ist soeben deutlich interessanter geworden. Ich denke wir sollten diesen Mitgliedern der Marine unsere Aufwartung machen, wenn wir schon hier sind.“
Nachdem Pisce das Steuer übernommen hatte, waren die drei sehr Schnell aus den Gewässern von Monte Gomero heraus gekommen und hatten seither gut fahrt gemacht. Zugegeben, die Fischmenschenfrau verstand so einiges von der Seefahrt und der Navigation, dazu kamen noch das perfekte Wetter und der stetige Rückenwind, der sie ihrem Ziel in Windeseile näher brachte. Das ganze kam jedoch mit einem fast unerträglichen Preis einher; Sie hielt einfach NIE ihren Mund. Man hielt es einfach nicht an Deck aus, solange sie am Steuer stand und selbst beim Essen schaffte sie es, wie ein Wasserfall zu plappern. Dabei litt Marlon wohl noch mehr als er selbst unter ihrer unfreiwilligen Navigatoren, denn Pisce schien das eine oder andere Auge auf ihn geworfen zu haben. Auf jeden Fall begann sie immer zu schnurren und zu säuseln, wenn sie den Koch sah und nahm wesentlich häufiger Körperkontakt auf, als es notwendig gewesen sei. Marlon auf der anderen Hand war ein wirklicher gewinn für Lucian. Das es sich bei dem ehemaligen Mafioso um einen guten Kämpfer handelte, hatte er ja bereits mit eigenen Augen erkennen können, doch als Koch war er fast eben so gut wie die Köche seines Vaters. Als Anerkennung dafür überließ Lucian seinem Gefolgsmann nach der ersten Mahlzeit auch die Kajüte des Chefkochs, die sich neben der seinen im Bug befand. Zwar hatte der Vicomte Pisce auch gestattet, eine der verbleibenden zwei Zimmer zu beziehen, doch sie zog es vor an Deck zu übernachten, wenn sie denn überhaupt schlief.
Nach einigen Tagen schließlich, rief Pisce, die wie immer am Steuer stand, die beiden Männer an Deck, wo sie wortlos zum Horizont deutete. So sehr sich Lucian auch anstrengte, er konnte nicht das geringste erkennen. Erst etwa eine Viertelstunde später waren die Umrisse einer Insel zu erkennen, die sich aus dem North Blue erhob. Entweder hatte der Fischmensch deutlich bessere Augen als er, oder sie hatte gewusst, dass die Insel bald auftauchen würde. Der Vicomte fragte nicht, was von beidem zutraf und sah stattdessen nur der Insel zu, wie sie immer größer und die Silhouette immer deutlicher wurde. Zuerst hatte er noch gedacht, dass sie auf einen Wald zusteuerten, denn nur Rot- und Grüntöne waren erkennbar. Es dauerte noch einmal eine weile, bis er seinen Irrtum bemerkte. Das was er dort sah war kein Bildnis der Natur, sondern eine Stadt, die von Rost und Patina völlig verfärbt war! Der Weißhaarige war in seinem Leben noch nie auf Steam gewesen und hatte auch nicht die geringste Ahnung, was er dort anfangen sollte. Alles was er wusste war, dass die Insel eine einzige Pleite und fast alle Firmen insolvent waren. Opfer einer Wirtschaftskrise, hieß es. Er konnte sich nur noch vage daran erinnern, dass sein Vater recht fröhlich gewesen war, als er vom Niedergang der steamer Industrie vernommen hatte. Wahrscheinlich hatte der gerissene Fuchs daraus einen Nutzen gezogen und gar in irgendeiner Weise dazu beigetragen. Was jemand wie Pisce an diesem Ort wollte, war Lucian absolut schleierhaft. Sein eigener Plan lautete die Fischmenschin abzusetzen, frische Vorräte zu besorgen und sofort wieder in See zu stechen. Irgendwo hin, wo er sich ein paar nützliche Männer besorgen konnte. Von arbeitslosen Werftarbeitern und Tagelöhnern hatte er keinen nutzen.
Es dauerte noch einmal einige Stunden, dann wies Pisce die beiden Männer an, die Segel zu reffen und steuerte einen Hafen an. Kaum war die weiße Luxusyacht in Sichtweite, da begannen sich bereits Schaulustige und Dockarbeiter an dem Pier zu versammeln, den die Trophy ansteuerte. Die meisten hofften wohl auf einen reichen Adeligen und damit verbunden auf viel Geld. Zumindest in Hinsicht auf letzteres würde Lucian sie enttäuschen müssen, denn wäre die Reisebörse seines Vaters erst einmal aufgebraucht, dann säßen sie auf dem Trockenen. Und die Hafensteuer war bereits eine Frechheit! Am liebsten hätte Lucian den untersetzten Fettsack ins Meer geworfen, der 12.000 Berry pro Tag verlangte! Er bezahlte schließlich, lies das Schiff von den Dockarbeitern vertauen und verließ mit Marlon und Pisce die Trophy.
„Da wären wir alsoooo ... Steam!“, säuselte die Fischmenschenfrau und setzte die schwere Kiste ab, die sie während der ganzen Überfahrt kein einziges mal geöffnet hatte, wenn Marlon oder Lucian in der nähe gewesen waren. Ab und zu hatte der Vicomte jedoch gehört. Wie sich darin etwas bewegt hatte und sie war stets mit den letzten Resten ihres Essens nach oben an Deck gegangen, woraus er schloss, dass wohl Tiere in der Kiste waren. „Ich werde nun meinen Freund Eulogy suuuuchen. Vielleicht sieeht man sich ja üüüüüürgendwann mal wieder? Bis dahin macht es gut ihr zweiiiii!“ Damit drückte sie Marlon einen Kuss auf die Wange, schulterte die Kiste und verschwand im Menschengetümmel. “Was für eine verdammte Nervensäge ... Aber immerhin hat sie uns sicher zur Insel gebracht. Jetzt komm, ich will nicht länger als nötig hier belieben, vor allem wenn der Kerl uns Morgen wieder soviel Geld stehlen will. Zum Markt, Essen und Wasser kaufen und dann zurück aufs Meer.“ Mit einem Kopfnicken deutete der Vicomte in eine Gasse, die von der Richtung her am weitesten von der Fischmenschin wegführte und setzte sich in Bewegung. Die ärmlichen Bewohner der Gasse wichen ihm respektvoll aus, aber immer wieder einmal waren leises Gelächter zu hören und Arme zu sehen, die auf ihn und Marlons deuteten. Je tiefer sie ins Innere der Stadt aus Stahl und Kupfer kamen, desto mehr häuften sich die Lacher. Lucian war gewiss nicht für seine Geduld oder seine Großmütigkeit bekannt und so dauerte es nicht lange, bis bei ihm der Geduldsfaden riss. Als sie endlich so etwas wie einen Markt erreichten, wagte es ein stoppelgesichtiger Mann glucksend seinen Nachbarn anzustoßen und auf Lucian zu deuten. Bevor der Steamer wusste, wie ihm geschah, hatte sich Lucians rechte Hand um dessen Hals geschlossen und ihn vom Boden gehoben. “Ich würde auch gerne Lachen! Was ist denn so witzig!?“ Auch wenn Lucian ganz ruhig sprach, so war er inzwischen aufs äußerste gereizt. Die fröhliche Stimmung war einer totenstille gewichen. „In der ... in der Zeitung,“ würgte der Mann hervor, während er versuchte, sich aus Lucians Griff zu befreien, „Sie stehen in der Zeitung!“
Der Griff des Vicomtes löste sich und der Mann viel schmerzhaft zu Boden. Sofort sprang er wieder auf, riss seinem Freund die Zeitung aus den Armen, blätterte darin und hielt seinem Angreifer einen Ausschnitt vors Gesicht, bevor dieser ihn wieder an der Kehle packen konnte. Lucian nahm das Papier entgegen und bemerkte das kleine Foto seiner selbst darauf. Während er den kurzen Artikel durchlas, machte sich sein unschuldiges Opfer schleunigst aus dem Staub. “Ich stehe auf der Witzseite ...“ erklärte er Marlon neutral und grinste dann kurz über sich selbst. Galgenhumor oder etwas in der Art, zumindest konnte man nur noch lachen. “Betrunkener Erbgraf stiehlt seinem Vater die Yacht,“ fasste er den Artikel kurz zusammen, “Der besorgte Comte de Villefort setzt eine Belohnung für diejenigen aus, die seinen Erben wohlbehalten zurück nach Monte Gomero bringen.“ Er zerknüllte die Zeitung in der Hand und warf sie auf den Boden. Dann brüllte er einmal kurz auf. Inzwischen waren die meisten Passanten verschwunden. “Sie machen sich über mich lustig! Sie machen mich zur ...“ Der Wind war durch die Zeitung gegangen und hatte die meisten Blätter mitgenommen. Was jetzt noch vor ihm im Straßendreck lag, war die Titelseite und es war der Leitartikel, der Lucian hatte verstummen lassen. “Neue Verhandlungen mit Steam; Weltregierung schickt wichtige Marinemitglieder zu Verhandlungen.“ Er hob die Zeitung erneut auf und überflog die Nachricht. Ein raubtierhaftes Grinsen breitete sich in seinen Zügen aus. Wenn es stimmte, dann war die Gesandtschaft heute Angekommen und die Verhandlungen würden morgen beginnen. Mit deutlich gehobener Laune drückte er Marlon die Seite in die Hand. “Diese wertlose Insel ist soeben deutlich interessanter geworden. Ich denke wir sollten diesen Mitgliedern der Marine unsere Aufwartung machen, wenn wir schon hier sind.“