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Vico "Scar" Fuertes

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Scar

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Charakterdatenblatt

Persönliche Daten

Name: Fuertes
Vorname: Vico
Spitzname:Scar, was eine Anspielung auf seine vielen Narben ist. Hingegen anderer abfälliger Namen über seine verheilten Wunden, reagiert er auf diesen Namen, als wäre es der ihm von Geburt an gegebene. Liegt wohl daran, dass ihm dieser Titel eine ihm bedeute Person gegeben hat und er ihn mehr wie eine Art Ehrung betrachtet. "Narbengesicht" ist allerdings auch schon im Laufe seines Lebens ein paar mal gefallen, wurde dann aber mit entsprechender Reaktion und Handeln 'gewürdigt'.

Geburtstag:
13.12.
Alter: 21 Jahre.
Größe: 1,81 m
Gewicht: 81 kg

Augenfarbe:
Seine Augen haben eine außergewöhnliche rote Färbung.
Haarfarbe: Sehr dunkles Braun bis Schwarz.

Aussehen:
Steht man ihm gegenüber so hat man einen stattliche, jungen Mann mit großer Statur vor sich. Wohl geformte Muskeln und ein so genannter Waschbrettbrauch zeugen von jahrelangem und hartem Training. Alles an ihm nimmt sehr feste Züge an und nirgendswo lässt sich unnötiges Körperfett feststellen. Aber trotz seines durchtrainierten Körpers zählt er noch zu der eher dünneren Sorte. Seine Hautfarbe hat einen sehr dunklen Teint und lässt meist viele darauf schließen, dass auf seiner Heimatinsel fast tropische Verhältnisse herrschten oder aber seine Vorfahren von einer Insel mit solchen Klimaverhältnissen stammen. Die dunklen Haare, welche nie über eine mittlere Länge hinausgehen, halten sich meist unordentlich und es kommt nicht selten vor, dass ihm eine Strähne ins Gesicht hängt, was ihn jedoch noch nie besonders zu stören schien. Auch wenn er auf den ersten Eindruck einen recht wilden, verwegenen Eindruck macht, so gibt das keinen Aufschluss darüber, wie er es mit der Körperpflege hält, denn er ist keinesfalls ein solcher Typ der diese vernachlässigt.

Blutgruppe: B negativ

Besondere Merkmale: Es gibt zwei Dinge, die an Vico besonders Aufmerksamkeit auf sich ziehen dürften. Zum einen wären da seine stechend roten Augen, die stets etwas bedrohliches vermitteln. Und zum anderen ist sein Körper übersäht mit etlichen Narben, welche als Mitbringsel aus so einigen Schlägereien und Kämpfen von diesen zeugen. Allerdings bleiben die meisten verheilten Wunden eher unbemerkt, dank seiner dunklen Hautfarbe, bis auf die zwei in seinem Gesicht, von denen eine über seine linke Wange geht und die andere kurz im Haaransatzinneren anfängt und etwas über den Augenbrauen auf der Stirn endet. Einige würden diese Narben als Entstellung des eigenen Aussehens betrachten, er jedoch sieht diese, bis auf die im Gesicht, eher als Trophäen und trägt sie mit Stolz. So scheut er sich auch absolut nicht davor diese zu zeigen, was ohnehin unvermeidlich ist, wenn er, abgesehen von dem überhängendem Mantel, Oberkörper frei herumläuft. Allerding, um nochmal auf die Narben in seinem Gesicht zurück zu kommen, so sollte man ihn nie auf jene ansprechen oder gar berühren wollen, denn diese entstanden nicht aus einem Kampf oder einer Schlägerei heraus und verbinden ihn im Gegenteil zudem viel mehr mit eine seiner schmerzlichsten Erinnerungen.

Kleidung: Sein Kleidungsstil beschränkt sich eigentlich hauptsächlich auf einfache schwarze Samthosen, ein Paar schwarzer Schuhen oder Stiefel, weißen Hemden und manchmal sogar einer lasch gebundenen schwarzen Krawatte. Dazu trägt er einen schwarzen Ledermantel, welchen er über die Schultern tragend, ohne das seine Arme jemals durch die für diese eigentlich vorgesehenen Ärmel gleiten. Auf Schmuck oder andere kleinere Ausschmückungen legte der 21 jährige zwar noch nie viel Wert. Doch trägt er einen einzelnen, bläulich schimmernden Ring der seinen linken Ringfinger ziert und welcher mit dem Wappen seiner Familie bestückt ist. Dieses Schmuckstück ist das einzige, was ihm von seinem früheren Leben geblieben ist. Im Haar trägt er dazu auch noch einen etwas unauffälligen, kleinen Federschmuck, der einzig an einer einzelnen Haarsträhne befestigt ist.


Herkunft und Familie

Verwandte:
Vater: Vigalo Fuertes
Zuletzt sah ihn sein eigener Sohn als dieser noch 32 Jahre alt war. Weder sind Vico der Aufenthalt, noch das Befinden seines Vaters bekannt. Offiziel wurde er als Kaufmann verschrieben, doch in Wirklichkeit war er in der Geschäften der Mafia, die auf der Insel Cosa Nostra herrscht, verwickelt und pflegte gute Beziehungen zur Vito Familie. Der Charakter seines männlichen Elternteils lässt sich im Groben mit den Worten streng, herrisch und gefühlskalt bezeichnen. Ein normales Vater-Sohn Verhältnis gab es nie zwischen den beiden, da Vigalo scheinbar nichts von seinem Sohn hielt und ihm viel mehr spüren ließ, dass dieser ihm vollkommen egal sei und ihn wenn überhaupt nur als finanzielle Belastung und als Muttersöhnchen ansah. Wie die Beziehung zu Scar's Mutter entstanden ist, wurde diesem niemals erzählt. Es lässt sich dennoch darauf schließen, dass es mehr eine Zweck-Heirat war und nie wirklich, zumindest von väterliche Seite, auf Gefühlen basierte. Das Geld des Schwiegervaters sowie das damit verbundene Erbe und das gute Aussehen waren vermutlich die einzigen Beweggründe für Vigalo die damals junge Schönheit, Mina, zur Frau zu nehmen. Vom Aussehen her, ist Vico fast das genaue Abbild seines Vater's. Dieser hat die gleichen stechend roten Augen und die ebenso dunkle markante Hautfarbe.

Mutter: Mina Fuertes
Mina war eine wahre Schönheit. Tochter eines adligen Landbesitzer's, der durch den Handel über ein wahres Vermögen verfügte. Sie hingegen wurde nur dahingehend erzogen, eine vorzeigbare Ehefrau, die sich zu benehmen wusste zu sein. Nie hatte sie irgendeinen Beruf erlernt. Lediglich durch eine übliche Adels- und Benimmschule musste sie gehen. Ihr Aussehen glich einer wahren Person blauen Geblüts. Blondes Haar, blaue Augen, geschmeidige Haut, einem Körper mit den Proportionen an den richtigen Stellen und einer engelsgleichen Ausstrahlung. Ihre gesamte engelhafte Erscheinung machte sich auch in ihrem Charakter bemerkbar. Immer war sie zuvorkommend und hatte ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Wie sie an solch einen Mann, wie Vigalo gekommen war, ist wie bereits erwähnt, nicht bekannt. Doch betonte sie vor ihrem Vater und ihrem eigenen Sohn immer wieder, dass sie, so schwer es zu glauben sei, aufrichtige Gefühle für diesen scheinbar herzlosen und einzig geld- und machtgierigen Mann empfand. Ihr war es egal, dass sich ihr zukünftiger Ehemann mit Geschäften in der Unterwelt sein Geld verdiente und so drängte sie ihren Vater mehr oder minder daraufhin der Heirat zu zustimmen und Vigalo damit zu seinem Erben zu machen. Wahrscheinlich wäre es Mina nie in den Sinn gekommen, dass sie durch diese geknüpfte Beziehung einmal mit nur 30 Jahren eines unschönen Todes sterben würde...
Das Verhältnis zu ihrem Sohn pflegte sie im Gegensatz zu ihrem Mann in jeglicher Hinsicht. Sie war stets eine fürsorgliche, liebevolle Mutter und verbrachte nach Möglichkeit die meiste Zeit mit Vico. Dementsprechend sieht auch das Bild und die Meinung von diesem über seine Mutter aus. Er liebte sie über alles und hat nie so wirklich den Tod von ihr ganz verkraften können.

Großvater: Gasparo Durazzo
Ein Adliger wie er im Buche steht. Teils durch das von seinem Vater geerbte Vermögen und das damit auch übernommene Handelsinstitut reich und bekannt geworden. Viel mehr ist Scar von seinem Großvater und dessen Vergangenheit nicht bekannt. Er selbst lernte ihn erst näher in den späteren Jahren, nach dem Tod seiner Mutter und dem Verschwinden seines Vaters, als einen alten fürsorglichen Mann kennen, der nicht nur reich an Besitz sondern auch an geschichtlichem Wissen und allgemeiner Bildung war. Gasparo bemühte sich, nach dem er Vico bei sich aufgenommen hatte, ständig darum seinen verbliebenen Erben zu einem anständigen und gebildeten Burschen zu erziehen, doch war er absolut kein Ersatz für eigentlich nötige Eltern. Schon gar nicht konnte er die Liebe einer Mutter ersetzen, noch die führende Hand eines Vaters. Und dennoch gab der alte Mann sein Möglichsten und investierte viel Geld, Zeit und mehr noch angespannte Nerven in die Erziehung seines Enkels. Vieles schlug jedoch fehl und letzt endlich erzielten seine weisenden Worte erst nach dessen tragischen und durch Gewalt erlittenen Todes ihre Wirkung. Bis zu diesem sah Vico in seinem Großvater mehr einen alten, schwächlichen Narren der viel redete und dessen Worte doch eigentlich nie etwas bewirken würden. So widersetzte er sich meist immer dessen Anweisungen und tat genau das Gegenteil von dem, was sich Gasparo eigentlich von ihm erhoffte.

Bekannte:
Die alte Baba: ...so wie sie nur genannt wird, ist die Stammesälteste und damit mehr oder minder gesehen die führende Persönlichkeit des Marino-Stammes. Sie beherrscht von diesem auch als einzige soweit die Sprache der äußeren Welt, dass sie sich verständlich mit Außenstehenden unterhalten kann. Ihr Charakter zeichnet sich sowohl durch gewisse Fürsorglichkeit als auch Weisheit und der ständigen Durchsicht vieler Sachlagen aus. Ihr Verständnis für die Welt wird dabei weder durch ihr Alter noch dem durch dieses bedingt schlechtere Sehen beschränkt. Sie ist wahrhaftig eine alte, weise Frau deren Worten man stets Gehör schenken sollte. Scar lernte sie bei seinem 3 jährigen Aufenthalt auf der namenlosen, im West-Blue gelegenen und weites gehend unbekannten Insel, auf der der Marino-Stamm lebt, kennen. Von ihr lernte er einige elementar wichtige Dinge über die Natur und das Leben an sich, weswegen er sie noch heute in seinen Erinnerungen für all das, was sie ihm an Wissen mit auf dem Weg gegeben hatte, wertschätzt.

Kasimba: Der stärkste Krieger in seinem Stamm. Er ist der am meisten geehrteste und teilweise auch gefürchteteste Mann der Marino. Keiner weiß mehr über den Dschungel in dem sein Stamm lebt, als er. Jeder Gefahr, jedem Tier stellte er sich mindestens schon einmal und zog aus diesen Erfahrungen und gewann an Stärke. Zudem ist ein wahrer Meister seines eigenen Beast Fury Stils und des Speer-Kampfs. Des öfteren werden Duelle ausgefochten oder ganze Turniere unter den Kriegern abgehalten in denen er bislang noch immer unbesiegt ist. Vom Charakter her ist er hingegen ein sehr ruhiger und stiller Typ. Lediglich im Kampf und auf der Jagd kann man mal seine Stimme durch den tropischen Wald hallen hören. Er war ebenso wie die alte Baba, eine Art Mentor, für Vico. Doch noch viel mehr als einen Lehrer, sah Scar in ihm den Mann den er übertreffenen wollte, in vielen Hinsichten. So war er der Grund dafür, dass der junge gebürtige Fuertes sich die Beast Fury aneignete. Das Verhältnis das die beiden zueinander führten ging über das typische Lehrer-Schüler bis hin zu einem brüderlichen, freundschaftlichen und rivalisierenden.

Geburtsort: Anwesen der Fuertes
Geburtsinsel: Cosa Nostra
Geburtsozean: West Blue


Persönlichkeit

Interessen: Es gibt nicht allzu viel, wofür er wirklich tiefgehende Begeisterung oder Interesse hegt. Einzig im Kampf oder in dumpfen Schlägerein findet er sein wahres Vergnügen, worin sich sein Interesse stärker zu werden begründet. Was man eventuell auch noch hier einordnen könnte, wäre seine Weinverköstigung. Er übt sich stets in der Weinkennung und lässt keine Gelegenheit aus einem ihm noch unbekannten Tropfen zu verköstigen. Hierbei lässt er jedoch die üblichen schwachsinnigen Schritte, wie Geruchstest, gegen das Licht halten und solche weiteren Dinge vollkommen aus. Ein einfacher Schluck genügt, um sich den Wein zu verinnerlichen. Allerdings ist es sogar schon so weit gekommen, dass er fast immer Wein mit sich trägt und auch gern mal ein Schluck, in egal welcher Situation, aus diesem nimmt. Jedoch riskiert er es nie sich einen besonders betrunkenen Zustand zu begeben. Ihm wäre das Verhalten das er dann an den Tag legen würde wahrscheinlich viel zu wider. Des weiteren, auch wenn man es kaum für möglich hält, ist Vico auch einem gutem Buch mit interessanten, lehrreichen Inhalt nicht abgeneigt. Es kommt zwar nicht oft vor, dass man ihn irgendwo in ein Wälzer vertieft vorfindet, doch sei eben gesagt, dass sich einem ein derartiges Szenariebild gut möglich eröffnen könnte. Nebensächliche Interessen belaufen sich letztendlich nur noch spärlich auf die Zoologie, auf Kampfsportarten, Geld sowie die Kennung der verschiedenen Teufelsfrüchte.

Desinteressen: Um dies alles aufzuzählen dürfte es wohl mehrere Monate dauern. Dennoch, um ein paar grundlegende Dinge zu nennen... Partys, schlicht Events oder Veranstaltungen. Einfach alles was über ein simples Saufgelage hinausgeht, ist ihm absolut zuwider, was eventuell mit seiner Abneigung gegenüber größeren Menschenmassen zu tun haben könnte. Auch hegt er kein besonderes Interesse an irgendwelchen stumpfen Abenteuer in denen es nur darum geht einfach etwas zu erleben. Wenn es allgemein um Unternehmungen oder gar Erledigungen geht, ist Scar ein explizites Exemplar eines Faultiers. Er hütet sich stets davor auch nur einen Finger für irgendwen zu krümmen, und sei es sogar nur für sich selbst..
Was Scar außerdem absolut nicht vertragen kann ist eine überschwängliche freundliche Art. Eine solche findet er nicht übertrieben gesagt, gerade zu widerlich. Es wirkt in seinen Augen immer geheuchelt und Heucheleien gehören zu den Dingen die er am meisten verachtet. Auch besitzt er eine leichte Abneigung gegen Leute deren Redefluss mehr einem reißendem Wasserfall gleicht. Nicht zu wissen, wann man aufhören sollte, zu reden.. so etwas geht ihm tierisch auf die Nerven. Letztlich sei nur noch das Missfallen gegenüber physischen und charakterlichen Schwächlingen zu erwähnen. Derartigen Personen begegnet er mit Spott und Hohn bis hin zu tiefer Verachtung, die sich in abfälligen Worten und Bezeichnungen äußert. Gleiches gilt im übrigen auch für solche die mit unloyalem Verhalten und Verrat glänzen.

Mag:
Wein, Schlägereien, Geld, Tiere die in den oberen Riegen der Nahrungskette rangieren, Kämpfe die eine wirkliche Herausforderung darstellen, gute und für ihn interessante Bücher
Hasst: Sonnenschein-Gemüter, Typen die dazu neigen zu viel zu reden, Heuchelei, Arschkriecher, Schwächlinge, Arbeit für andere und teilweise sogar die für sich selbst

Auftreten: Schau ihm in seine roten bedrohlichen Augen und dir geht unweigerlich die Sorge durch den Kopf, das du jeden Moment seine Faust in deinem Gesicht spürst. Scar ist vom ganzen Erscheinungsbild eher der Typus ...'unsoziales Arschloch' und nicht gerade die angenehme Gesellschaft die man sich üblicherweise wünscht. Stets macht er eher einem grimmigen und so gar nicht einladenden Gesichtsausdruck. Man muss schon ordentlich einen über den Durst getrunken, reichlich Mut haben oder größeren Wahnwitz besitzen um sich in einer Kneipe freiwillig an seinen Tisch zu setzen. Seine Gangart ist stets aufrecht und vermittelt, ebenso wie all seine Handlungen, das Gefühl, das er sich für etwas besseres, etwas das über so viele andere erhabenen ist, hält. Durchaus kann man ihm ein arrogantes Auftreten zuschreiben.

Verhalten:
Ablehnend, größtenteils unsozial und so gar nicht freundlich. Ebenso wie desinteressiert, gelangweilt und manchmal sogar bedrohlich. So beschreibt es sich im Kurzen und Ganzen recht gut. Es muss schon besonderer Verhältnisse oder einer seiner seltenen guten Launen unterliegen das er einer ihm völlig fremden Person nicht so begegnet oder ihr sogar hilft. Etwas ist allerdings ein in ihn sich eingebrannter Reflex. Muss er mit Ansehen wie Gewalt gegenüber einer weiblichen, wehrlosen Person angewendet wird, so greift er ohne auch nur für einen Moment zu zögern ein und handelt mit eigenen und besonders übermäßig brutalen Taten, was jedoch nie im Leben heißt, dass er sich davor scheut, wenn er denn eine solche als Gegner im Kampf hat, selbst eine Frau zu schlagen. Gleiches, die brutalen Taten, trifft ebenso auf die Folgen zu, wenn man ihn stark provoziert oder gewisse wunde Punkte angreift, wie seine Mutter oder die Narben in seinem Gesicht. Jedoch ist er auch nicht bedingt der Typ der schnell auf die Palme gebracht werden kann, viel eher bleibt er am Anfang gelassen und versucht alles mit Ignoranz und Langeweile zu überspielen. Es sei aber dennoch gesagt, dass, wenn er erst einmal in Rage ist, er nicht so schnell wieder zu einem kühleren Gemüt findet und schon gar nicht zu bremsen ist. Wenn erst einmal die Wut in ihm entfacht ist, sollte man sich lieber von ihm fern halten. Und im Falle desjenigen der ihn erzürnt hat... lieber laufen. Selbiges geht für denjenigen der, sollte er wider seiner eigenen Vorsätze wieder solche Personen in sein Leben lassen, ihm wichtige Menschen attackiert oder anderweitig bedroht. Er würde immer und unter egal welchen Bedingungen, selbst wenn es seinen eigenen Tod zu Folge hätte, sich für einen... Freund einsetzen und aufopfern.

Wesen: Lernte man den jungen Mann mit den roten Augen als Kind kennen, was nur die wenigstens konnten, da er eher sehr behütet und vor der Außenwelt abgeschirmt aufwuchs, so hätte man einen aufgeweckten und freundlichen, wenn auch etwas verwöhnten und weinerlichen Jungen erlebt. Nie hätte man erwartet, dass aus ihm ein solch abweisender und unfreundlicher Kerl werden würde. Doch bekanntlich formt sich der Charakter des Menschen im Laufe seines Lebens und wird geprägt von den Ereignissen und den Personen die einem im Leben widerfahren. So hatte ursprünglich seine Mutter sehr guten Einfluss auf ihn und erzog ihn so, dass er das Leben jeglicher Art zu schätzen wissen sollte. Auch das er nie unnötige Gewalt anwenden oder gar so wie sein Vater werden sollte, versuchte sie ihm beizubringen, was er sich auch bis zum schicksalhaften Tag ihres Todes annahm. Sein Vater hingegen prägte ihn eher in der Form, dass er nie die führende Hand eines männlichen Elternteils erfuhr, so wie es eigentlich normal angebracht gewesen wäre. Damit fehlte ihm die starke Gebundenheit an Regeln und auch ein Vorbild in jeglicher Beziehung. Zwar wies ihn Vigalo zurecht, wenn er etwas angestellt hatte, doch fehlte hier die Belehrung. Vico wurde es so gesehen mehr durch Ehrfurcht und Strenge eingebläut, nie das zu tun, was seinen Eltern missfallen könnte. Nicht aber so, dass ihm wirklich klar gemacht wurde, warum es falsch war, was er tat und welche negativen Folgen sein Handeln nach sich ziehen könnte. Wirklichen Halt fand er bis dato also, bis auf den im Schoß und die Fürsorge seiner Mutter, nie wirklich.

Prägend war umso besonders der Tod seiner Mutter. Schmerzlich musste er feststellen, dass Freundlichkeit und Liebe einem bei weitem nicht mal annähernd vor den schrecklichen Dingen des Lebens schützen konnten. Ebenso war es schmerzlich von seinem Vater, trotz allem wie dieser sein Leben lang zu ihm gewesen war, so im Stich und zurück gelassen zu werden, wie dieser es getan hatte. Nach all diesen schrecklichen Ereignissen erlebte der gesamte Charakter Vico's eine Art Wandel. Er wollte nicht mehr der liebe, kleine nette Junge sein, den Mina so liebevoll aufgezogen hatte. Er wollte stark sein. Sowohl charakterlich als auch physisch, sodass nie wieder jemand in der Lage wäre ihn zu verletzen, egal in welcher Hinsicht. So nahm er es auch in Kauf, sich gänzlich abzugrenzen und sich nie wieder einer Person besonders anzuvertrauen. Kälte zog in seinen Gefühlen ein und ließ die einstige Liebe zu seiner Mutter erstarren. Sie bedeutet ihm zwar nach wie vor sehr viel, doch würde er wohl nie wieder jemanden an sich so heranlassen, wie er es bei ihr getan hatte, oder Gefühle, die über Sympathie hinausgehen, entstehen lassen.

Nachdem sein Großvater ihn bei sich aufgenommen hatte, wurde er zunehmend mehr ein ungehobelter und unfreundlicher Typ, der sich absolut auf dem Luxus und dem Lebensstandard, der ihm zuteil wurde, ausruhte. Er ließ nie jemanden an sich ran und reagierte auf Kritik und Provokationen mit Gewalt und Ignoranz sowie mit manchmal darauf folgenden eigenen Provokationen. Ebenso ließ er sich nichts sagen und dadurch das sein Großvater zu nachsichtig, aufgrund der Vergangenheit seines Enkels, mit ihm umging, verschärften sich Vico's Charakterzüge hinsichtlich, dass er Regeln ignorierte und sich über alles und jeden hinwegsetzte, zunehmend. Wahrlich, dieser Junge war ein Rebell, der sich mehrmals in Schlägereien wiederfand, dessen Gründe meist nichtig oder manchmal sogar fast unersichtlich waren.

Trotz allem, zeigten die Lehren und Ratschläge seines Großvaters nach dessen Tod bei ihm Wirkung. Er verstand, dass es mehr Sinn ergab sich bedacht zu verhalten und vorerst über seine Handlungen nachzudenken. Dinge jedoch letzt endlich mit Gewalt, statt mit Worten durchzusetzen, blieb allerdings an ihm hängen und wird wohl immer seine Art und Weise bleiben.

Ein weiterer für seinen Charakter prägender Lebenszweig war sein 3-jähriger Aufenthalt bei dem Stamm der Marino. In diesen, wenigen Jahren lernte er noch viel mehr als in der Zeit bei seinem Großvater, seine Handlungen zu überdenken, nicht immer alles mit dem Fäusten, sondern auch mal mit dem Kopf anzugehen. Nicht minder geschah dies zwangsweise, da ein sich ständiges Anecken mit den Stammesangehörigen zu einem Ausschluss geführt hätte. Die Zeit lehrte ihn sich auch in gewissen Situationen zurück zu halten und wenn nötig, sich auch um andere als nicht nur um sich selbst zu kümmern. Erst bei den Marino lernte er also was wahrer Zusammenhalt bedeutet und so ist ihm bis heute dieser unheimlich wichtig, sollte er sich jemals auf andere Personen einlassen und mit diesen sein Leben verbringen. Nichts geht bei ihm über die Gemeinschaft und die Loyalität zueinander. Nicht einmal dem Interesse für Geld oder dem eigenen Wohlbefinden würden die Aufopferung für seine Kameraden und die Sorge um deren Unversehrtheit weichen. Es war einmal mehr als schmerzlich genug einen ihm wichtigen Menschen zu verlieren...

Letztendlich und für die Zusammenfassung seines Wesens sei noch so viel gesagt, dass er, trotz seiner faulen Seiten, auch ehrgeizig seine Ziele und das was er sich vornimmt verfolgt. Was er sich auch vornimmt, hat er vor beinhart umzusetzen und egal wer oder was ihm dabei im Weg steht.. er wird es oder denjenigen überwinden oder wenn nötig sogar aus dem Weg räumen.

Lebensziel: Ein richtiges Ziel hat sich Scar bis hierhin, außer dem seinen Körper zu stählen, seine Teufelskraft zu meistern und seinen eigenen Beast Fury Stil zu verbessern und zu perfektionieren, nicht wirklich gesetzt. Doch kann man sich sicher sein, dass er stets das was er verfolgt als der Beste erreichen will. Und wenn er zum Kopfgeldjäger wird, so wird er es eben in diesem Beruf anstreben, dass sein Name Schrecken und Ehrfurcht unter den Piraten auslöst, bis ans Ende der Welt zu hören ist und sich wahrlich selbst die Kaiser der Meere vor ihm in Acht nehmen.

Außerdem sei noch erwähnt, dass er zu gerne herausfinden würde, was damals mit seinem Vater geschah und wo dieser verblieben ist. Allerdings jagt er dieser Sache nicht, wie ein wirkliches Ziel, nach. Es handelt sich hierbei mehr um eine Art Wunschwissen. Etwas, das in ihm dringend der Aufklärung bedarf.


Stärken und Schwächen

Stärken:
Als größte Stärke könnte man sein unheimliches Durchsetzungsvermögen und den Willen, den er, wenn er etwas anpackt, an den Tag bringt, bezeichnen. Es war zeitweise so, dass es dieser Wille war, der die Welt formte und zu dem machte, was sie heute ist. Und auch bei ihm liegt es wohl nahe, dass sich diese Eigenschaft so auswirkt, dass sie ihn wahrlich große Dinge vollbringen werden lässt. Zudem, wenn auch das von einigen Seiten als zweischneidiges Schwert betrachtet werden kann, ist er durch und durch eine Führungspersönlichkeit, wenn er es denn will. Er vermag das Auftreten und die Dominanz mit zu bringen, die für einen Anführer nötig sind. Befehle, wenn er sie denn mal gibt, weiß er durchzusetzen und hierbei wirkt sich auch gleich seine nächste Stärke aus. Er hat im Laufe seines Lebens gelernt, wie man sich in gefährlichen und allerlei anderen Lebenssituationen zu verhalten hat. Und demnach, kann man davon ausgehen, dass seine Entscheidungen auf logischen und bodenständigen Tatsachen beruhen. Nie würde er unbedacht oder unvorbereitet handeln, soweit es denn die Möglichkeiten zulassen und er nicht gerade in Rage ist. Geistig ist er zu allem auch auf einer höheren Ebene, als das normale Volk, da er in seiner Jugendzeit durchaus einige Unterrichtsstunden bewältigen musste. Positiv auf seinen Wissensschatz wirkte es sich ebenso aus, dass er es in der Vergangenheit nicht selten verneint hatte, sich ein Buch zu greifen und es bis auf die letzte Seite durch zu lesen. So weiß er schon einiges über die Geschichte der Welt, verschiedener Inseln oder könnte mit Mythen und Legenden als Geschichtenerzähler dienen, was er aber wahrscheinlich niemals tun würde.

Die Schlägereien und Kämpfe an denen er in den jüngeren Jahren teilnahm und auch jetzt noch teilnimmt, brachten es mit sich, dass er einen abgehärteten und trainierten Körper hat und nicht gleich nach dem ersten Schlag mit einem K.O. zu Boden geht und auch genügend Ausdauer besitzt um die Länge jeden Kampfes durchstehen zu können. Er weiß sich durchaus zu wehren und durch das besondere Überlebenstraining das ihm auf der Insel der Marino zu teil wurde, beherrscht er einen außergewöhnlichen Kampfstil, den er stets versuchen wird auszubauen, um neue Techniken zu entwickeln oder zu meistern. Hierzu hat er auch noch gelernt sich mit dem kleinsten bisschen durch zu schlagen, was die Natur so hergibt. Tiere zu häuten und deren Fleisch zu zubereiten kann er sehr wohl und auch verfügt über ein spärliches Wissen an essbaren Pflanzen und heilend wirkenden Kräutern sowie der Verarztung leichter bis mittel schwerer Wunden. Seine wohl größte körperliche Stärke ist jedoch die, dass er mal von einer Teufelsfrucht gegessen hat. Die Fähigkeiten die diese besondere Frucht mit sich brachten, erweisen sich besonders in Kämpfen als große Vorteile, welche ihn nicht selten als den Überlegeneren darstellen und als Sieger aus einem Kampf hervorgehen lassen.

Schwächen: Sein eigenwilliger Charakter und seine abweisende Art, sowie sein Makel, sich teilweise über Regeln und Gesetze hinwegzusetzen, wirken sich soweit negativ aus, dass er immer ein recht einsames Leben führte und stets auf sich allein gestellt war. Normal sollte man sogar meinen, dass er eigentlich auf offener See verloren wäre... Doch genau davon will Vico selbst nichts wissen. Er sieht allgemein seine Schwächen und Benachteiligungen, sollte man ihm diese vorhalten, nicht ein. Geschweige denn, dass er sie jemals von selbst zugeben würde. All diese Dinge machen den sozialen Umgang mit anderen Menschen natürlich mehr als schwer und nur sehr selten trifft er auf eine Person die mit seiner Art und seinem Wesen zurecht kommt. Umso mehr wird er diese besonderen Personen aber wahrscheinlich auch schätzen, was er leider diese jedoch nie wissen lassen wird. Eine weitere charakterliche Schwäche ist sein Jähzorn. Hat man einmal seine Wut geweckt, so handelt er nicht mehr, wie sonst, mit Bedacht. Er wird zunehmend unvorsichtig und offenbart Schwachstellen, die er eigentlich sonst eher ausmerzen würde. Dies kann ihn zu unüberlegten Handlungen führen und durchaus mit gewissen Situationen, aus denen er nicht mehr herauskommt, oder sogar mit einer Niederlage seinerseits enden.

Bei den physischen Schwächen stechen besonders die heraus, die auftreten, wenn man eben von einer Tefelsfrucht gegessen hat. Scar ist weder in der Lage zu schwimmen, noch kann er sich bei Kontakt mit größeren Wassermengen oder sogar einem Seestein bewegen. Sollte eines von beiden jemals eintreten, so wird sein Körper schlapp und kraftlos. Eben deshalb ist er besonders darauf bedacht dem Eintreten solcher Szenarien zu umgehen, denn nichts würde ihn schutzloser machen, als plötzlich ins Wasser zu fallen. Er würde jämmerlich ertrinken. Etwas was man auch als Schwäche, gleichzeitig aber auch als Stärke aufführen könnte, wäre dass er gnadenlos mit seinem Körper in Kämpfen umgeht. Ihm sind Wunden und die damit verbundenen Schmerzen und Folgen völlig egal. Er geht stets rücksichtslos mit seinem Körper um und kassiert immer gern eine Wunde... solange die des Gegners dafür 3 mal so groß ist und umso heftiger blutet. Solch ein Verhalten in Kämpfen könnte sich früher oder später stark negativ auswirken, wenn nicht sogar mit seinem, doch eigentlich vermeidbarem, Tod enden.

Klassen

Kampfklasse: Teufelsfruchtnutzer-Schläger.
Jobklasse: - keiner -


Geschichte

Kapitel in chronologischer Reihenfolge:

I - Scheinbar ungetrübtes Leben (Alter Vico's: 6)
II - Nacht des Grauens (Alter Vico's: 12)

III - Entfesselter Zorn (Alter Vico's: 18)
IV - Gefangennahme, die neue Wege offenbart (Alter Vico's: 18)
V - Die Bestie und der aufstrebende König (Alter Vico's: 21)


Die Geburt Vico's war ein recht unbehagliches und komplikationsloses Ereignis. Einziges Makel war, dass dessen eigener Vater weder bei der Geburt dabei war, noch sich jemals danach um das Wohlbefinden des Neugeborenen erkundigt hatte. Nur der Großvater, eine Hebamme und der beste Arzt der Insel waren anwesend, um der anstehenden Mutter bei der Geburt zu helfen, ihr mental bei zu stehen und sie ausreichend zu versorgen. Doch wie bereits erwähnt, lief alles ohne irgendwelche besonderen Probleme ab und schon nach kurzer Zeit, nachdem die Gesundheit des Babys vom Arzt festgestellt wurde, hielt die in diesem Moment einfach nur überglückliche Mutter ihren Sohn in den Armen. "Er.. ist das Ebenbild seines Vaters." hauchte Mina mit noch von Erschöpfung zeugender Stimme und strich ihrem Sohn über dessen kleine Wange. "Wo du gerade deinen 'tollen' Ehemann erwähnst.... Er hat sich nicht einmal die Mühe gemacht hier zu sein und seiner Frau beizuwohnen. Ich habe es dir ja von Anfang an versucht beizubringen. Er ist-" "Vater!" unterbrach die Blondine den frisch gewordenen Großvater, Gasparo, mit aufgebrachter Stimme. "Entschuldige, ich möchte nur im Moment nichts davon hören. Sondern lieber mich meines neu gewonnenen Glücks freuen... Außerdem glaube ich, dass er sich schon bald über seinen Sohn erkundigen und sich ebenso über seinen Erben freuen wird, wie ich es tue." Mit einem seichten, nachgebenden Stöhnen beließ es Gasparo dabei. Er konnte seine Tochter einfach nicht eines besseren belehren. Wie auch ? Liebe machte bekanntlich für solche Tatsachen blind und Mina war ein perfektes Beispiel dafür. Mit einem Kuss segnete diese ihren Sohn und hauchte nur noch erneut leise "Vico.. so soll er heißen..." ehe sie das Baby wieder der Hebamme anvertraute, um sich von der Geburt zu erholen und ihr, wie auch ihrem neuen Sohn, Ruhe zu gönnen. Gasparo betrachtete seine Tochter noch einen Moment lang mit einen doch recht betrübten Gesichtsausdruck und verließ dann zusammen mit dem Arzt das Zimmer.

Die darauf folgenden Jahre verliefen ebenso reibungslos und Vico wuchs als Erbe der Fuertes wohl behütet und stets beschützt in der Villa der Familie am Rande der Insel Cosa Nostra auf. Nie machte er sich viele Gedanken darüber, warum es Wachmänner in schwarzen Anzügen mit ebenso dunklen Sonnenbrillen im ganzen Haus oder überhaupt auf dem Anwesen gab. Er bekam auch nie etwas von den Geschäften, die sein Vater betrieb, mit, was besonders seiner Mutter zu verdanken war, die ihn immer von diesen fern zu halten pflegte. Und selbst wenn er etwas mitbekam, wäre er noch zu klein gewesen, um auch nur irgendetwas von den Machenschaften verstehen zu können.

I - Scheinbar Ungetrübtes Leben

Es war ein sonniger Nachmittag mit leichter Bewölkung in dem ach so blauen und imposanten Himmel. Wie so oft verbrachten Vico und seine Mutter ihre gemeinsame Zeit im Garten, der hinter der Villa der Fuertes gelegen und mit etlichen Blumenbeten und sonstigen Anlagen zu Verschönerung bestückt war. Alles in allem schien es einmal mehr überaus friedlich, wenn man mal davon absah dass um das Haus überall Wachen verteilt waren. Mina saß gerade auf der Terrasse an einem der Tische und las in aller Ruhe ein Buch, während ihr Sohn sich seinerseits gerade daran machte die Umgebung zu erkunden. Er hatte sogar dieses mal etwas ganz besonderes entdeckt. In einer hockenden Stellung beobachtete er mit seinen großen roten Augen und einem vor Staunen offenen Mund, wie eine Schlange gerade eine einfache Feldmaus verschlingen wollte. Wie gebannt starrte er die Schlange an und verfolgte jeden einzelnen Schritt in denen die Schlange die Maus hinunter würgte und diesen Vorgang mit den für Schlangen üblich zischelnden Geräuschen beendete. Das Reptil hatte den kleinen Jungen schon vorher bemerkt, jedoch bis dahin nicht reagiert, da es sich noch nicht bedroht fühlte. Doch beging der junge Fuertes einen fatalen Fehler, denn die Schlange schien für ihn doch so interessant. Er wollte sie anfassen, greifen und genauer untersuchen. Seine Hand glitt langsam nach vorn und es kam wie es kommen musste. Das Tier schnellte nach vorn und lies den Jungen seine Zähne in dessen Hand spüren. Nicht nur vor Schmerzen sondern vor allem auch wegen dem entstandenen Schock schrie der Junge auf und fiel prompt zurück auf seinen Hintern. Natürlich brach er sofort hell auf in Tränen aus und schrie wie am Spieß.

Das rief sofort einige der Wachen auf den Plan, welche jedoch nicht mal annähernd so schnell aufgesprungen und zu Vico eilten, wie dessen eigene Mutter. Aufgebracht rannte Mina zu ihrem Jungen und nahm ihn sofort in ihre schützenden Arme, nachdem sie erkannt hatte, dass keine größeren Gefahr und auch keine schwer wiegenden Verletzungen zu erkennen waren. "Ganz ruhig.. Erzähl mir was passiert ist." versuchte sie ihn zu beruhigen, was dieser nur mit einer schniefenden Äußerung und mit einer Andeutung auf seine Hand entgegnete. "Oh weh, lass mal sehen." Während die Blondine sich die Bisswunde näher betrachtete waren auch endlich die Wachen bei den beiden angekommen und wurden sich schnell der Sachlage bewusst, dass sie hier nicht wirklich gebraucht wurden. Die Schlange machte sich währenddessen aus dem Staub und nur einer der Wachmänner bemerkte sie. "Mh, eine Schlange.. wahrscheinlich wurde er von ihr gebissen. Hier gibt es allerdings keine giften Arten. Also besteht kein Grund zur Sorge."Kommentierte dieser seine Beobachtung und Mina nickte, diese zur Kenntnis nehmend, woraufhin sie über die Hand Vico's Strich und ihm behutsam zuhauchte. "Komm, lass uns reingehen, dann verarzten wir das, ok ?" Der junge Fuertes nickte nur, erneut mit einem Schniefen. Beide gingen sofort zur Villa, während die Wachen sich zurück auf ihre Posten begaben.

...

"So. Alles wieder in Ordnung ?" fragte die Lady der Fuertes ihren Jungen, nachdem sie dessen Verletzung versorgt und abgebunden hatte. Von Vico kam nur ein "Mhm.." in Begleitung eines erneuten Nickens. "Ich will, dass die Sache so schnell wie möglich über die Bühne geht. Verstanden, Luego ?" "Alles klar Chef!" Plötzlich tauchte Vigalo auf und sein Weg führte ihn genau an seiner Frau und seinem Sohn vorbei. Zuerst schien es so, als würde er die beiden nicht beachten, doch kurz bevor er an ihnen vorbeischritt glitt sein Blick hinab zu seinem Sohn. Sofort bemerkte er den Verband und mit, wie auch sonst, finsterer Miene, aber dennoch ruhiger Stimme richtete er sich an seine Gattin.
"Was ist passiert ?" "Ach... er spielte draußen im Garten und eine Schlange hat ihn in die Hand gebissen." Wieder ging seine Aufmerksamkeit in die Richtung seines Sohnes, welcher ihn aus großen und noch vorheulten Augen ansah. Mit einem verächtlichem "Tz..." und einer Bemerkung ala "Und von so einem kleinen Kratzer fängst du gleich wie eine Memme an zu heulen... Du hast ihn wirklich verweichlicht, Mina." Und mit diesen abschließenden Worten und einem erneuten verächtlichen Blick in Richtung Vico's verschwand der Herr des Hauses auch wieder in Richtung seines Arbeitszimmer's. Welch ein toller und fürsorglicher Vater Vigalo doch war. Nicht zu verwundern war es, dass sich sein Junge nach dessen Äußerung nur noch schlechter fühlte. Doch wie zu jeder Zeit versuchte seine Mutter ihn wieder mit behutsamen Worten aufzubauen. "Das meinte dein Vater nicht so..." Erneut umarmte sie ihn leicht und strich ihm über den Rücken. "Hey, soll ich dir verraten wer gerade durch das Eingangstor gekommen ist, als ich aus dem Fenster schaute ?" Sofort war alles bisherige vergessen und Vico machte sofort erneut große Augen und schaute Mina fragend an. "Groß-?", wollte der Sohn der Familie Fuertes schon nachfragen, doch wurde er durch eine raue und gleichzeitig von Herz erfüllte Stimme unterbrochen. "Na! Wen haben wir den hier ?" "Großvater!" Sofort sprang Vico aus den Armen seiner Mutter auf und rannte auf seinen Opa, der gerade durch die Eingangstür eingetreten war, zu und fiel ihn regelrecht mit einer begeisterten Umarmung an, was Gasparo mit lautem Gelächter kommentierte und damit seine sichtliche Freude über diese Begrüßung kundtat. Wahrlich, Vico freute sich jedes mal so, wenn ihn sein Großvater besuchen kam. Aber welches Kind würde das nicht ? Schließlich waren es immer die Großeltern die einem hier und da mal etwas zusteckten. "Hast du mir was mitgebracht ?" Etwas unverschämt, aber der alte Durazzo war ein lebensfroher und lustiger Mann und konnte sich ein erneutes Lachen nicht verkneifen. Kurz fiel sein Blick auf seine Tochter, welche ihn strahlend einem Engel gleich anlächelte. "Hey.. Was hast du denn hier gemacht ?" merkte Gasparo an, als er den Verband Vico's rechter Hand bemerkte. "Ach, das ist nichts, eine doofe Schlange hat mich nur gebissen, als ich mit ihr spielen wollte!" "Soso, mein kleiner Enkel versucht sich also am Schlangenbeschwören." meinte Gasparo mit einem Schmunzeln. "Und dafür das du immer so tapfer bist, hab ich dir natürlich auch etwas mitgebracht.." Plötzlich zauberte der Großvater Vico's eine Kette hervor, an welcher ein bläulich schimmernder Ring hing. "Sugoi~..." Der Sechsjährige war sichtlich beeindruckt von diesem äußert schönen Geschenk. "Hey~, du verwöhnst ihn!" "Ach was, er verdient das. außerdem ist auf dem Ring unser Familienwappen eingeprägt. Er soll ihn stets als unseren Erben kennzeichnen. Der Ring ist allerdings noch etwas zu groß für deine kleinen Finger.. deshalb wirst du ihn bis du alt genug bist noch an einer Kette, um deinen Hals tragen." erläuterte der alte Herr Durazzo und hing seinem Enkel die Kette auch sogleich um. Dieser strahlte und nahm den Ring erstmal begutachtend in die Hand. "Danke... Großvater.." Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck auf dem sich ein deutliches Schmunzeln prägte tätschelte Gasparo Vico auf dessen Kopf.

Von diesem Tag an verging wirklich keiner, an dem Vico den Ring, den ihm sein Großvater geschenkt hatte, nicht trug. Die Jahre vergingen und der junge Erbe wurde älter und älter. Doch noch immer änderte sich nichts an den Verhältnissen. Alles lief ab, wie gehabt. Vico wurde in den verschiedensten Dingen unterwiesen und bekam Privatlehrer zugeteilt, die ihn unterrichteten und alles nötige beibrachten. Besonders in dieser Zeit entwickelte der gebürtige Fuertes das Interesse für Bücher. Stundenlang konnte er in ihnen lesen und war begeistert von den Abenteuer-Geschichten und Legenden die es so in der Welt gab. Alles schien, als würde es auf ein wohliges und schönes Leben hinauslaufen, doch... dem war eben nicht so...


II - Nacht des Grauens

Es war spät. Die Sonne war bereits untergegangen. In vielen Häusern war schon Schlafenszeit und so eigentlich auch in der Villa der Fuertes. Vico schlief seinerseits recht fest, doch machten ihm zunehmender Lärm nach eigener Zeit wach und langsam öffneten sich seine Glieder und blickten in Richtung seiner Zimmertür. Er hatte sie offen gelassen und seichtes Licht brach durch den Spalt hinein. Doch woher kam der Lärm ? Der junge Fuertes richtete sich ganz auf, um sich besser darauf konzentrieren zu können, woher dieser Krach kam und wer oder was ihn verursachte. Seine Gesichtszüge verzogen sich etwas, als er realisierte was los war. Stimmen. Doch nicht irgendwelche Stimmen waren zu hören. Es waren die seiner Eltern. Langsam kroch er aus dem Bett und schlich aus seinem Zimmer in Richtung das seiner Eltern. "Ich sage doch nur dass es unverantwortlich von dir ist!" Was war nur los ? Mit leisen Schritten näherte sich Vico der Tür die in das Zimmer seiner Eltern führte, um herauszufinden, weswegen seine Mutter so aufgebracht klang. Denn diese Stimmlange kannte er von seinem weiblichen Elternteil überhaupt nicht. "Du möchtest mir also vorschreiben, was ich zu tun habe ?! Versteh ich das richtig ?!" "Nein, ich möchte doch nur, dass-" "Was ?! Was möchtest du nur ?!" unterbrach Vigalo seine Frau forsch und wirkte noch viel bedrohlicher als sonst. Auch seine gesamte Stimmlage vermittelte einen sehr herrischen Ton. Fast schon gänzlich eingeschüchtert traute sich Mina gar nicht mehr zu Wort. Doch dann fasste sich sich wieder etwas und richtete noch einmal ihre Stimme an ihren Mann. "Ich möchte das du auch an uns, deine Familie, denkst. Wir, ich und dein Sohn... wir brauchen dich." Plötzlich kehrte für einen Moment Stille ein. Schien es als hätten die Worte der Blondine ihren Gatten wirklich erreicht ? Vico hingegen verfolgte wie gebannt das Szenario weiter, hinter der Tür. "Und deswegen, kannst du uns nicht einfach-" noch ehe Mina ihren Satz beenden konnte, traf sie eine schallende Ohrfeige, die sie zu Boden brachte. "Wie.. kannst du, es wagen dir anzumaßen darüber zu urteilen, was ich zu tun habe und was nicht." entgegnete ihr Vigalo mit kühler und erschreckend ruhiger Stimme. Wie gebannt blickte Mina drein. Sie merkte gar nicht, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen, als sie so gekränkt auf dem Boden, vor ihrem Mann lag. Doch sie war nicht die einzige die von der Handlung und den Worten ihres Ehemannes geschockt war. Alles, hatte Vico verfolgt und mitansehen müssen. Am liebsten wäre er dabei sofort aufgesprungen, doch konnte er es nicht... noch zu diesem Zeitpunkt zumindest nicht.

"Ich... ich wollte doch nur-" "Schweig endlich!" "Mutter! Nun konnte er nicht anders. Er musste eingreifen, denn er wollte sie, seine Mutter um jeden Preis beschützen, selbst wenn er sich dafür gegen seinen Vater stellen müsste. So riss er die Tür auf und stürmte in das Zimmer. "Vater, wie kannst du nur ?! Wie kannst du Mutter das antun ?!" klagte der Sohn der Familie seinen Vater an und zerrte mit entsetztem Gesichtsausdruck an dessen Anzug. Schallend schlug auch ihn Vigalo zu Boden. "Vico!" Wie zu erwarten schnellte Mina zu ihrem Sohn und versuchte ihn wie schon so oft schützend in ihre Arme zu nehmen. Der Junge, fast starr vor Schock, klammerte sich sofort an das Kleid seiner Mutter und traute sich gar nicht mehr aufzustehen, so lange sein Vater in der Nähe war. "Ihr solltet mir am besten für immer aus den Augen gehen." Auf diese Bemerkung des Mannes, den sie so sehr und aufrichtig liebte, hin, machte sich selbst im Gesicht Mina's blankes Entsetzen, dem sogar die Tränen wichen, breit. Wie konnte er nur, nach allem ? Das dachte sie sich wohl. Doch sie schaffte es nicht, diese Frage an ihn zustellen. Nicht nur weil Vigalo längst das Zimmer und scheinbar auch die Villa verlassen hatte, sondern auch, weil sie es nicht mehr über sich brachte.

Einige Momente verstrichen nach diesem Szenario. Keiner von beiden sagte etwas, weder Vico, noch seine Mutter. Er lag nur in ihren Armen und sie versuchte gleichzeitig sich selbst und ihren Jungen zu beruhigen. Als der Puls beider dann endlich etwas runtergekommen war, strich Mina ihrem Sohn über die Wange und zog wieder das Lächeln eines Engels auf. Makaber, wenn man die getrockneten Tränen über diesem betrachtete. Und selbst Vico erkannte, dass es ein aufgesetztes und nicht wie sonst von Herz erfülltes Lächeln war. Weitere, wenige Momente verstrichen und dann schickte die Blondine Vico wieder zurück ins Bett. Er wollte zwar nicht wirklich, nach solch einem Ereignis, die Seite seiner Mutter verlassen, doch konnte er nicht anders, als ihr zu gehorchen. So begab er sich wieder in sein Zimmer, legte sich in das Bett und versuchte den versäumten Schlaf nachzuholen. Jedoch so wirklich wollte ihm das nicht gelingen. Sein Schlaf war unruhig und alles andere als fest. Dennoch, er zwang sich zumindest für 2 Stunden zu schlafen, bis ihn jedoch erneut etwas weckte...


...

Ein lauter Knall riss ihn aus seiner ohnehin schon nicht wirklichen Ruhezeit und Vico schreckte auf.
"Was zum...?" Es hatte sich eindeutig wie ein Schuss angehört. Entsetzt sprang er nach einigen Momenten zum zweiten mal in dieser Nacht auf und rannte aus seinem Zimmer. Vorher hatte er es nicht bemerkt, doch jetzt wo er aus seinem Zimmer und auf den Flur trat, bemerkte er es. Rauch! Rauch kam aus dem Arbeitszimmer. "Feuer...?!" Barfuß rannte Vico zum Zimmer in dem seine Mutter schlief. Wie auch immer das Feuer entstanden war, war in diesem Moment für ihn vollkommen egal. Er wollte nur eins... den von ihm geliebtesten Mensch in Sicherheit wissen. Stürmend stieß er die Tür zum Schlafzimmer auf und.. "Mutter! Hier im Haus ist-...ist...?" Der Junge fiel auf die Knie. Seine Mutter lag vor ihm, regungslos und inmitten einer Blutlache. Zitternd und mit dem natürlichen Abbild dieses Schocks in seinen Zügen gleitete seine Hand zu dem reglosen Körper Mina's. Zuerst tippte er sie nur sachte an, bis der Schreck ihn dazu trieb regelrecht an ihr zu rütteln. Doch keine Reaktion. Sie war eindeutig tot. Erschossen. Und ihr Blut klebte an seinen Händen... Mit einem tosenden Schrei, der durch die ganze Villa ging, verschaffte er seiner Verfassung über diese schrecklichen Entdeckung Gehör und fiel zurück, während seine Augen sich regelrecht aufrissen und er sich mit den blutverschmierten Händen ins Gesicht griff. Einige Momente nach diesem fesselnden Schock sprang er wie besessen auf, rannte aus dem Zimmer den Flur entlang. Er musste seinen Vater finden, um jeden Preis. Doch das Feuer hatte sich schon zu sehr ausgebreitet und gerade, als er in den Eingangsbereich kam stürzte ein entflammter Deckenbalken hinab und versperrte den Weg in Richtung Ausgang. Verzweifelt suchte er einen Weg an den Flamen vorbei oder durch sie hindurch, doch es war unmöglich zu schaffen, ohne dabei selbst schwere Verbrennungen zu erleiden. Hilflos blinkte er in die Richtung seiner einzigen und nun abgeschnitten Fluchtmöglichkeit und erkannte jemanden hinter den Flammen, mitten im Eingang stehend. Vico rief nach diesem jemand, nach Hilfe, bis er erkannte, um welche Person es sich bei dieser handelte. Es war sein eigener Vater, der dort, so schien es ihm, regungslos stand und sich nicht rührte. "Vater! Hilf mir!" richtete er sich nun persönlich an Vigalo, welcher sich jedoch nur umdrehte und verschwand. Mit entsetzten sank der Arm, den Vico noch verzweifelt nach Hilfe sehnend ausgestreckt hatte. Er ließ ihn im Stich, einfach so.

Der junge Fuertes versank regelrecht in einer Art Resignation und rührte sich für einige Augenblicke nicht mehr, bis ihn der zunehmende Rauch die Luft abschnürte und ihn wieder aus seiner Verzweiflung riss. Dennoch, wusste er keinen Ausweg. Wie sollte er nur entkommen ? Ihm blieb nur die Möglichkeit durch eines der Fenster dem Tod durch die Flammen zu entfliehen. Von der Wirkung des Rauches benebelt und hustend rannte er so schnell er konnte geduckt in sein eigenes Zimmer zurück, direkt auf dessen Fenster zu. Allerdings hatte er vergessen, dass sich dieses nicht öffnen ließ. Das Feuer hingegen begann sich immer weiter auszubreiten und ihn einzuschließen. Die Atmung fiel ihm immer schwerer und es würde nicht mehr lange dauern und er würde das Bewusstsein verlieren. Es blieb ihm keine Wahl. Er musste durch das geschlossene Fenster, durch die Scheibe, springen. Sein reiner Überlebensinstinkt trieb ihn zu diesem Entschluss und er nahm Anlauf. Doch kurz bevor er losspringen musste, stoppte er wieder. Eilig hastete er zu dem Schränkchen das neben seinem Bett stand und griff nach der Kette mit Ring der sein Familienwappen trug. Danach fasste er all seinen Mut und die letzten Kräfte die ihm geblieben waren und sprang durch das Fenster hinaus. Die Scheibe zersplitterte und riss einige Wunden in seinen Körper, besonders schlimm sah die auf seiner linken Wange und die die von seiner Stirn bis auf den Kopf ging aus. Doch der Rauch hatte ihn schon so sehr der Sinne beraubt, dass er weder die Schmerzen spürte, noch auf seinen eigenen Füßen landen konnte. Zitternd und schwach lag er in den Scherben und auf dem kalten Erdboden. Doch er konnte nicht dort bleiben, sonst würde er wahrscheinlich sterben. Unter letzten Anstrengungen richtete er sich auf und schleifte seinen Körper den Weg von der Villa zur Stadt hinunter. Auf halben Wege jedoch konnte er einfach nicht mehr. Die seelischen und körperlichen Belastungen die ihn in dieser Nacht zu schaffen gemacht hatten ringen ihn endgültig nieder und er fiel in die schutzlose Bewusstlosigkeit...

...

Am nächsten Tag wachte er erst wieder gegen die späte Abendzeit auf. Langsam und noch immer von der davor liegenden Nacht strapaziert öffnete er seine Augen. Eindeutig, er befand sich in einem Krankenzimmer und war am Leben. Die Verbände realisierend strich er sich über seine Arme und seinen Kopf, bis sein Blick neben sich glitt und er die Person erblickte, die neben seinem Bett sitzend verweilte. Es war sein Großvater Gasparo, der ihn nur aus bestürzten und betrübten Augen ansah. Keiner von beiden brachte auch nur ein Wort heraus. Vico's Blick legte sich nieder auf sein Bett, seine Hände ballten sich zu Fäusten und griffen fest in seine Bettdecke. Sein Gemüt war zum ersten mal in seinem Leben von so viel Wut erfüllt. Unbändiger Wut die sich in seinem Gesicht nieder zeichnete. Doch gleichzeitig rannen ihm ebenso Tränen über die Wangen. Die Trauer über den Verlust seiner Mutter war zu groß gewesen, als das sie sich nicht auch, trotz des geballten Zorns, durch zu setzen vermochte...

Vigalo hingegen war spurlos verschwunden. Niemand hatte auch nur einen Anhaltspunkt auf ihn. Weder wusste man ob er tot oder lebendig war, noch wo er sich wenn denn aufhielt. So oblag das alleinige Sorgerecht dem verbliebenen Großvater, der nach diesem Tag seinen Enkel bei sich aufnahm. Gasparo versuchte so gut wie es ihm möglich war, Vico zu erziehen und ihm über den beiderseitigen Verlust hinweg zu helfen, doch mit jedem Tag der verstrich, schien es schwerer zu werden. Sein einzig übrig gebliebenes Familienmitglied entfernte sich mehr und mehr von ihm, so kam es Durazzo vor und er sah weites gehend keine Möglichkeit auch nur irgendwie wieder an seinen Erben heranzukommen. So verstrichen weitere 6 Jahre in denen Vico immer mehr zu einem ungehobelten, verwöhnten Rebell aufwuchs, der keine Grenzen kannte und sich, seinem Großvater zum Missfallen, immer wieder in Schlägereien verwickelte.


III - Entfesselter Zorn

"Was soll ich nur mit dir tun ? Sag es mir, was soll ich tun, damit du dich endlich nicht mehr über die Regeln und Gesetze die dir auferlegt sind hinwegsetzt ?" Eine erneute Moralpredigt, mal wieder. So langsam hing es Vico wirklich zum Hals raus. "Was verlangst du von mir, alter Mann? Soll ich deiner Meinung nach ruhig bleiben und mir jegliche Provokation gefallen lassen, wie ein Schwächling ?" entgegnete er seinem Großvater gelassen. Der junge Mann hatte sich schon wieder geprügelt. Wahrscheinlich, wieder aus eher nichtigen Gründen. "Ich weiß genau, wie verletzlich du reagierst, wenn man dich beleidigt, was deine Narben angeht. Doch das ist noch lange keine Rechtfertigung und schon gar nicht ein Grund für Gewalt. Ich dachte eigentlich, dass dir deine Mutter beibrachte, dass derartige Handlungen falsch seien!" Jetzt hatte der Alte den Bogen mächtig überspannt, so zumindest sah es in Vico's Sichtweise aus. "Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du sie daraus halten sollst, alter Mann ?! Ich will von deiner verdammten Moralpredigerei nichts mehr hören..." Gasparo wollte noch etwas erwidern, doch da war sein Enkel schon aus dem Zimmer verschwunden, mit einem nicht zu überhörenden Zuknallen der Tür. Ein schweres Seufzen glitt durch den Raum. Der alte Herr Durazzo fasste sich an die Stirn und schüttelte leicht mit dem Kopf. Er hatte einfach keinen Einfluss auf diesen Jungen und kam offenbar nie an ihn heran.

"Törichter alter Narr..." gab Vico hinter der geschlossenen Tür nur noch von sich und begab sich in sein Zimmer. Die Wunden die er sich in der Schlägerei zugezogen hatte, waren nicht so gravierend, also brauchte er sie, so empfand er, auch nicht versorgen. Sie würden schon von selbst heilen. Gelassen warf er sich in seinen Sessel, um sich zu entspannen, nachdem er sein eigenes Gemach betreten hatte. Er goss sich ein Glas Wein ein und griff nach dem Buch, in dem er er zu dieser Zeit las. Sein Großvater hatte wirklich eine ausgesprochen große Sammlung an interessanten Wälzern, das musste er zugeben und so einige hatte der junge Fuertes schon durch. Und wie an so vielen Tagen verbrachte er auch den Rest des Abends in seinem Zimmer und las bis in die Nacht hinein, bevor er sich schlafen legte.

...

Am nächsten Tag unternahm er, sogleich nach dem er aufgestanden war, wieder einen Ausflug in die Stadt, um sich einen seiner Lieblingsweine zu besorgen. Mit der Flasche in der Hand betrat er nach seinem kurzen Einkauf wieder das Herrenhaus seines Großvaters. Doch irgendwas schien merkwürdig zu sein, denn die Haustür stand sperrangelweit offen. Ohne sich jedoch besonders weiter darum zu scheren, schritt der dunkelhaarige junge Mann die Treppe hinauf und ging am Arbeitszimmer seines Großvater's vorbei. "Gasparo, bin wieder zurück..." merkte er nur gelassen und ruhig an und war schon einige Meter vom dem Zimmer des alten Mannes entfernt, als er stoppte und sein Kopf sich langsam umdrehte. Was war nun kaputt ? Es kam doch sonst immer irgendeine Äußerung zurück. Nie hatte es sein Großvater ausgelassen ihn wieder willkommen zu heißen oder viel eher sich nicht darüber zu erkundigen, ob sein Enkel sich nicht schon wieder geschlagen hatte. Doch so nicht dieses mal. Es war absolut still... zu still. Mit langsamen Schritten kehrte Vico wieder um und betrat anklopfend das Zimmer Gasparo's. "Oi, alter Mann...?" Die Respektlosigkeit verging dem Jungen jedoch sofort, als er geschockt und die Weinflasche fallen lassend seinen Großvater vor dessen Arbeitstisch liegen sah. "Was zum...? Großvater!" rief er und stürmte sofort auf den am Boden liegenden alten Mann, dessen Kopf anhebend, zu. Ein seichtes, schwaches Stöhnen entrang der Kehle Gasparo's und... Blut lief ihm am Mundwinkel hinunter. "Wie... Wie viele Jahre ist es her... dass du mich das letzte mal noch Großvater nanntest...?" "Was ist mit dir passiert ?" Erst kurz nach dieser Frage und nach genauerer Betrachtung fiel ihm das Messer auf, dass im Leib seines Großvater's steckte. Sofort verzog sich sein Gesicht durch Zorn und sein gesamter Körper spannte sich an. "Diese verdammten Bastarde...!" Die Erinnerungen kamen plötzlich in ihm hoch. Die Typen mit denen er sich schon mehrmals angelegt hatte, die die auch für die Mafia arbeiteten... Sie hatten ihm schon mehr als einmal angedroht, er solle ja gut auf sein Heim und den alten Knacker darin aufpassen, sonst könne diesem ja vielleicht noch etwas passieren. Des öfteren kassierten sie dafür Schläge. Dennoch hätte es der Rotäugige niemals für möglich gehalten, dass sie diese abscheuliche Drohung jemals wahr machen würden. Dafür hielt er sie für viel zu feige, denn schließlich hatten sie ihm ja auch sonst nie ernsthaft etwas angetan. Nun aber hatten sie es... und sein Großvater war das Opfer deren schändlicher Tat. "Mein Junge...hör mir zu... D-Du musst mir versprechen, dass du jetzt nichts unüberlegtes tust.. Ich... Ich möchte das du weißt, dass-" "Schon gut. Ich kann mir denken, was du sagen willst. Hör zu es,-.." "Nein!.. Du.. musst auf mich hören, Vico.. Du-du dar...darfst ni.." Die Stimme seines Großvater's wurde von Wort zu Wort schwächer und verstummte letzt endlich ganz. Vico hatte es bereits vorher realisiert... Der Blutverlust war zu groß gewesen, als das jegliche Hilfe, die er geholt hätte, zu spät gewesen wäre. So hatte er sich entschlossen lieber in letzten Momenten seines ihm noch einzig verbliebenen Familienangehörigen dabei zu sein, sodass sein Großvater nicht allein sterben musste. Doch konnte er seine Worte, die er noch unbedingt an Gasparo richten wollte, nicht mehr beenden und so blieben eigentlich wichtige, bedeutsame Dinge unausgesprochen. Langsam und behutsam, ließ der junge Mann den Körper des Alten sinken, schloss dessen Augen und richtete sich auf. Seine Fäuste ballten sich und sein Gesicht verzog sich mehr als je zuvor von Zorn erfüllt. Sogar seine roten Augen bekamen ein bedrohlichen, glühenden Schein. Das sollten sie zahlen, mit ihrem Leben... Vico wusste genau wo sie zu finden waren. Sie hielten sich immer in einem alten Lagerhaus, am Hafen von Corleone auf und genau dahin hatte er vor zu gehen...


...

"Hey, sag mal, wann soll diese ganze Ladung Schießpulver, die wir der Marine geklaut haben eigentlich abgeholt werden ? Ich fühl mich ein wenig unwohl, was so heiße Ware angeht. Ich mein, stell dir vor, die machen Durchsuchungen, wegen den geklauten Sachen." "Ach, hör doch auf dir über solche Dinge Sorgen zu machen. Diese Idioten von der Marine glauben wahrscheinlich, dass sie von irgendwelchen Piraten beklaut wurden!" Lautes Gelächter schallte aus dem kleinen Lagerhaus, in welchem Kerzenschein brannte. Es war mitten in der Nacht und so waren höchstens noch einige betrunkene Matrosen und andere zwielichtige Gestalten unterwegs. Plötzlich jedoch klopfte es an die Tür des kleinen Lagerhauses. "Was zum..?" "Wer könnte das sein, einer von unseren Leuten ?" "Glaub ich nicht... Zumindest, würde keiner von denen so anklopfen..." letzterer der beiden Mafioso stand auf und ging zur Tür. Kurz zögerte er und versuchte Geräusche von draußen wahrzunehmen, ehe er zum Türgriff fasste und das Schloss entsicherte. Gerade als er diese öffnen wollte, flog sie ihm ruckartig entgegen und er donnerten mit samt der Tür zu Boden. Jemand hatte sie eingetreten. "Hey! Scheiße was soll der Mi-..." "Uruse..." entgegnete Vico nur , um ihm deutlich zu machen, dass er die Klappe halten sollte, und schritt langsam gerade zu stolzierend hinein, über die Tür unter der noch immer einer der beiden Halunken lag und sich vor Schmerzen windete. "Narbengesicht...? Was willst du denn hier ?" fragte der unter der Tür Begrabene mit verwundertem, vor Schmerz verzogenem Gesicht und sofort bekam er einen heftigen Tritt genau ins Gesicht, wodurch er das Bewusstsein verlor. Gleich darauf machte sich dessen Kumpane bereit und zückte einen Dolch. "Dieses mal bist du zu weit gegangen, Kiddo! Ich mach dich fertig!" brüllte er und stürmte auf den Rotäugigen zu, welcher in einer fließenden Bewegung dem stechenden Dolch auswich, dessen Führer sein Knie in den Magengrube stieß und den Arm, in dessen Hand sein Angreifer die Waffe hielt, packte und umdrehte, um ihn auf den Rücken seines Opfers zu drücken. Vor Schmerz schrie der Mafioso auf und forderte, dass der junge Fuertes ihn loslassen sollte, doch dieser griff zusätzlich noch mit der anderen Hand dessen Schulter und hämmerte den Oberkörper von ihm auf den Tisch an dem die beiden zuvor gesessen hatten und auf der noch immer die Kerze brannte. Den zuvor nach hinten verdrehten Arm drückte Vico nun auf den Tisch. Mit der anderen Hand nahm er ihm den Dolch ab und rammte ihn heftig mit aller Kraft durch die Hand des Besitzer's, um ihn so am Tisch zu halten. Natürlich schrie jener vor höllischen Schmerzen und fluchte, wie wahrscheinlich noch nie zu vor in seinem erbärmlichen Leben. Unbekümmert schritt der dunkelhaarige junge Mann weiter, hinein in das Lagerhaus, auf die Fässer voll Schießpulver zu. "Gott verdammt, was soll diese Scheiße ?!" schrie der an den Tisch gebundene vor Schmerzen und Unwissenheit den Erben der Fuertes an. "Hat es Spass gemacht..." fragte dieser seinerseits und nahm sich eines der Fässer, öffnete es und ging weiter zurück in Richtung Eingang, während er seine Frage weiter erläuterte, unter den entsetzten Blicken seines Opfers. "...einen alten, wehrlosen Mann zu überfallen und ihn kaltblütig abzustechen ?" beendete er kühl seine Erklärung, blickte mit seinen kalten und dennoch bedrohlich, schimmernd roten Augen in die seines Opfer's, während er das Fass waagerecht auf den Boden fallen ließ. "Wovon zum Teufel redest du Gestörter eigentlich ?" Doch dieses mal kam keine weitere Antwort, fiel eher ließ Vico seinen Worten Taten folgen und stieß das Fass mit einem Tritt an, wodurch es wieder zurück zu den anderen Fässern rollte und dabei eine Spur von Schießpulver hinterließ. "Scheiße, du wirst doch nicht...!" Oh, doch er würde. Genauso gelassen und mit fast emotionsloser Mimik ging der rotäugige junge Mann wieder auf den Tisch zu und hob den Kerzenhalter an. "Ich würde mich nicht drauf verlassen." Ebenso stolzierend wie er gekommen war, verließ er wieder das Lagerhaus, doch nicht ohne die Kerze im Verlassen fallen und damit genau auf der Spur des Schießpulvers landen zu lassen. "Oh, verdammte...!" fluchte der Mafiaso, der sich versuchte zu befreien indem er am Dolch zog, was jedoch nicht so einfach war, da die Waffe ziemlich tief im Tisch und damit auch in seiner Hand steckte. Die entzündete Spur bahnte sich ihren Weg in Richtung der Fässer und der am Tisch fest genagelte Kerl geriet immer mehr in Panik und zerrte wie wild am Griff des Dolches, während sein Kumpan immer noch bewusstlos am Boden lag.

Der junge Fuertes ging währenddessen weiter Richtung Bootssteg, machte die Leine eines einfachen Fischerbootes los, warf die Habseligkeiten, die er zuvor aus dem Hause seines Großvater's geholt hatte und die aus Kleidung, Proviant, einschließlich ein paar guten Flaschen Wein, für mehrere Tage sowie seinem übrig gebliebenen Geld, das er von Gasparo erhalten hatte bestanden, in dieses und... Mit einer zerstörerischen und lauten Explosion ging das gesamte Lagerhaus hoch und überall flogen Teile von diesem durch die Gegend. Gerade zu, als hätte ihn dieses Ereignis nicht ein bisschen gekümmert, stieg der Rotäugige in das Boot. Er hatte keine andere Wahl. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Auch wenn er gerne hier geblieben wäre, zumindest noch bis nach der Beerdigung seines Großvater's, so konnte er nicht, denn schließlich hatte er gerade 2 Männer der Vito Familie, einschließlich deren Lagerhaus und ihrer geklauten Ware vernichtet. Aber nicht nur das, es war anzunehmen, dass sie ihn auch ohnehin noch hätten ausschalten wollen, nachdem was sie seinem Großvater angetan hatten. Es gab wahrlich, kein Zurück mehr.. Und so drehte sich Vico um, während das Boot auf die offene See getrieben wurde, ohne auch nur noch einmal einen Blick zurück zu riskieren.
Er wusste zwar nicht wohin er gehen sollte, doch dass war ihm in diesem Moment absolut egal.. Hauptsache weg von dieser Insel, die er mit so viel schmerzhaften Erinnerungen verband...


IV - Gefangennahme, die neue Wege offenbart

Tagelang trieb sein Boot nun schon auf den weiten des West Blues. Sein Proviant neigte sich langsam dem Ende zu und bisher war keine Insel in Sicht gewesen. Wieso nur war er auch so dumm, ohne Erkundigung über nahe legende Inseln oder zumindest einem Kompass auf die offene See hinaus zu fahren ? Doch wirkliches Bedauern konnte man dem Rotäugigen über diesen Fehler nicht ansehen. Seelenruhig saß er in dem kleinen Fischerboot und nippte an einer Weinflasche. Sein Erscheinungsbild wirkte träge, fast so als hätte er jegliche Lebenslust verloren. Verständlich, da ihm wirklich jede Motivation fehlte weiter zu leben. Er hatte keine Familie mehr, seine Heimat hatte er aufgegeben. Doch meinte man nun, dass Vico etwa in eine Depression verfiel, so täuschte man sich. Ihm war schlicht einfach nur alles egal und er ließ sich wortwörtlich einfach nur treiben. Irgendwann, so meinte er zu sich selbst, würde er schon irgendwo ankommen... Irgendwann bestimmt...

...

Der junge Fuertes war in eine Art Trunkenschlaf versunken und so bemerkte er nicht, wie sein Boot plötzlich an den Strand einer Insel gespült wurde. Erst als die Strömung das Boot dazu brachte ihn etwas unsanft zu wecken, richtete er sich mühselig und langsam auf. Leicht ermüdet und von einem leichten Kater gequält rieb er sich durch sein Gesicht und blickte auf die Insel, welche er ungewollt erreicht hatte... und auf welcher sich ein riesiger Dschungel vor ihm ausbreitete. "Na perfekt..." Meinte er leicht abfällig, packte seine Sachen und zog das Boot weiter auf den Strand, um es zu sichern. Ob es hier wohl Zivilisation gab ? Danach aussehen tat die Insel so gar nicht. Besonders groß schien sie allerdings auch nicht zu sein. Mit einem Schwung legte er den schwarzen Beutel, in wessen sich seine Habseligkeiten befanden, über seine Schulter und machte sich auf das neu entdeckte Land zu erkunden.

Man würde wohl jeden für verrückt erklären, der einfach so in einem ihn vollkommen unbekannten Dschungel trat, doch der rotäugige junge Mann scheute sich kein bisschen davor. Was sollte es hier schon ach so gefährliches geben ? Riesen ? Urzeitmonster ? Wohl kaum. Höchstens lebten ein paar Tiere in diesem tropischen Wald. Und so schritt der gebürtige Fuertes vollkommen unbeeindruckt von der Natur durch das Unterholz des Dschungels und bahnte sich seinen Weg immer tiefer in diesen hinein. Was er sich erhoffte zu finden ? Nun, das wusste er wahrscheinlich selbst nicht so recht. Vielleicht etwas essbares oder aber eine versteckte, antike Stadt von der er ja so viel in seinen Büchern gelesen hatte. Aber auch eine solche zu finden, war wahrscheinlich genauso unwahrscheinlich, wie das sich hinter dem nächsten Baum ein explizites Weingeschäft versteckte.

...

Gähnend schreitete Vico immer weiter und es war ihm fast schon vollkommen egal, ob er sich verlaufen würde. Wichtig war im Moment vielleicht nur etwas essbares zu finden und dann wieder von dieser Insel zu verschwinden. Er hinterließ dabei eine regelrechte, rücksichtslose Spur auf seinem Weg. Ganz von den Fußabdrücken abgesehen, könnte jeder noch so einfache Spurenleser ihn verfolgen, denn die abgeknickten und teilweise am Boden zertretenen Äste, zerrissenen Lianen wiesen genau nach, wo er entlang ging... Aber hier würde es wahrscheinlich ohnehin niemanden geben, der ihn verfolgen würde. Also, warum dann Rücksicht nehmen. Plötzlich kam er dann an einem besonders großem Baum an, dessen Wurzeln so riesig waren, dass sie aus dem Boden herausragten und teilweise wie Art Brücken bildeten. Mit einem Satz sprang er auf eine der Wurzeln, um einen etwas höher gelegenen Punkt zu erreichen und so eine bessere Aussicht zu gewinnen. Doch weit und breit, nur Bäume, Gestrüpp und andere Pflanzen zu sehen. Vico wollte schon wieder von der riesigen Wurzel steigen, als es plötzlich begann in einem größerem Gebüsch neben der Wurzel heftig zu rascheln. Überraschend schnell sprang auf einmal ein Tier hervor und setze auf der Wurzel nur knapp zwei Meter vom jungen Fuertes entfernt wieder auf. Vico's Augen vergrößerten sich und reflexartig ließ er seinen Beutel nach hinten hinunter fallen. Ein Tiger. Und dann auch noch ein ziemlich großer war vor ihm aufgetaucht. Zwar angespannt, aber dennoch ungewöhnlich gelassen, blickte der Dunkelhaarige dem Tiger entgegen, mit seinen roten Augen direkt in die gelblichen der Bestie. Mit einem Brüllen vorher ankündigend machte der Tiger einen zweiten Satz, schärfte seine Krallen und sprang auf den jungen Mann zu, der jedoch nicht genügend Zeit hatte auszuweichen und nur noch mit einen kleinen Schulterzucken seinen Mantel nieder gleiten ließen. Die Krallen des Tiger's gruben sich in die Schulter und in den Brustkorb des Rotäugigen und rissen ihn samt seines Angreifers von der größeren Wurzel. Mit einem dumpfen Aufprall landete der Mann mit dem ihn angreifenden Tier auf dem Boden und das gesamte Gewicht der Bestie presste sich auf den Körper Vico's. "Mistvieh..." gab dieser nur verächtlich von sich, zeigte seinerseits seine Zähne, starrte dem Biest weiter in die Augen und versuchte sich mit all seiner Kraft gegen den Tiger zu stemmen, doch reichte es gerade mal dazu diesen mit seinen Händen an dessen Hals und Unterkiefer davon abzuhalten, dass sich das Gebiss des Raubtieres in sein Gesicht grub. Nie im Leben könnte er sich aus dieser Lage befreien, nicht mit seinen Kräften und schon gar nicht nach dem die Reise an diesen gezehrt hatte.

Vico war schon kurz davor sich in seinen Gedanken zu fragen, ob dies das Ende sei und ob er wirklich als Futter für diese Bestie herhalten sollte, da seine Kraft langsam aber sich der des Tiger's unterliegen würde, als plötzlich...
"Hiyahyahyahyahyah!" durch den wahrscheinlich gesamten Dschungel schallte und ein Speer in die Richtung des Tiger's geflogen kam und sich genau neben den Körper des jungen Fuertes in die Erde grub. Der Tiger seinerseits brüllte erneut, als ebenso schnell eine Gestalt hervorsprang. Schwerlich legte Vico seinen Kopf in den Nacken, während er sich immer noch gegen das Raubtier stemmen musste. Ihm offenbarte sich eine Person die ganz dem typischen Abbild eines Eingeborenen entsprach. Spärlich gekleidet, ausgeprägte Muskeln, bemalter Körper und das Gesicht verdeckt mit einem monströsen Maske. Der eingeborene schwang seinen zweiten Speer herum und keifte den Angreifer des jungen Mannes weiter an, während er beide umkreiste. Sich bedrängt fühlend ließ der Tiger etwas von Vico ab und genau darin sah jener seine Chance. Mit all seinen Kräften stemmte er sich weiter gegen das wilde Tier und stieß es mit beiden Beinen von sich. Sofort danach richtete er sich auf, während das Blut aus seinen Wunden, verursacht durch die Pranken des Tiger's, welcher sich ebenso schnell wieder einige Meter entfernt aufrichtete, über seinen Oberkörper rann. Durch das Adrenalin, das in seinem Körper rauschte, schneller atmend blickte der Erbe der Familie Fuertes in die Richtung seines vermeintlichen Retter's, der noch immer das Tier umkreiste. "Hiyahyahyahyahyah!" ertönte es erneut, doch dieses mal nicht nur von einer Person. Weitere Gestalten, wahrscheinlich Stammesangehörige des ersten, tauchten in der Umgebung auf. Der Tiger war fast komplett umzingelt und war nun selbst in die Lage des Gejagten versetzt. Er brüllte, versuchte seine Bedränger mit Drohgebärden und dem Zeigen seiner Reißzähne zu vertreiben, doch schnell begriff das wilde Tier, das es besser wäre zu verschwinden und flüchtete wieder zurück in den schützenden Dschungel.

Es gab also doch ein wenig Zivilisation auf dieser Insel, bemerkte Vico für sich und schaute sich die Eingeborenen um ihn genauer an. Daran sich zu bedanken dachte er nicht mal im geringsten. Und selbst wenn, war es unklar, ob sie ihn überhaupt verstehen würden. Er wollte indes gerade zu seinen liegen gebliebenen Sachen gehen, als plötzlich ein weiterer Speer auf ihn zu schnellte und sich in die Erde grub. Was war denn jetzt los...? Der rotäugige junge Mann drehte sich mit leicht erzürnten aber dennoch fragenden Gesichtausdruck um, in die Richtung aus der die Waffe geflogen gekommen war. Dabei sah er eindeutig aus den Augenwinkeln heraus, wie sein eigentlicher Retter seinen Speer auf ihn richte, aus einem festen und aufrechten Stand heraus und nicht mehr wie zuvor gegenüber dem Tiger in einer gebückten Haltung. Offensichtlich verlangten diese Wilden doch tatsächlich von ihm zu kämpfen. Leicht genervt griff Vico nach dem nach ihm geworfen Speer und machte sich bereit dem offensichtlichen Anführer entgegen zu treten, auch wenn er absolut keine Ahnung von einem Kampf mit einem Speer hatte. Aber was war das für ein makaberes Spiel ? Erst retteten sie ihn, nur um ihn dann gleich danach selbst zu töten ?

"Ich weiß zwar nicht, was das hier soll, aber, wenn ihr euch unbedingt mit mir anlegen wollt, hab ich nichts dagegen." Man hätte erwarten können, dass er wenigstens ein Funken Dankbarkeit innehatte, doch so nicht der Erbe der Fuertes. Er begegnete seinem Kontrahenten mit Überheblichkeit und Arroganz. "Koi.." meinte er nur noch auffordernd und winkte seinem Gegenüber mit der Hand zum Angriff, was dieser auch sofort lauthals tat, mit dem Speer voraus. Doch mit einer derartig schnellen Attacke hatte der arrogante Jungspund nicht gerechnet. Zwar konnte er dem ersten Angriff noch ausweichen, doch streifte ihn der Speer an seinem linken Arm und fügte ihm erneut eine Wunde zu. Allerdings glaubte Vico nicht mal im Traum daran sich das bieten zu lassen und wollte noch im eigenen Ausweichen einen Angriff starten. Mit Schwung versuchte er seinem Angreifer mit dem von ihm zuvor gegriffenen Speer auf den Rücken zuschlagen, doch wurde dieser Versuch blitzschnell dadurch vereitelt, dass sein Gegner den länglichen Griff mit seiner freuen Hand packte und ihn so stoppte. Vico seinerseits konnte es kaum fassen und nahm einen Satz zurück. Was war das nur für eine Schnelligkeit die dieser Typ an den Tag legte ? Andererseits, was erwartete der junge Fuertes auch ? Etwa, dass dieser Eingeborene, der wahrscheinlich sein Leben lang tagtäglich mit Kämpfen verbrachte, mit den Halunken mit denen er sich üblicherweise prügelte zu vergleichen war ? Nie im Leben.

Nun war sein Gegner im Besitz zweier Speere und ließ diese in beiden Handgelenken kreisen, ehe er erneut auf seinen jungen Kontrahenten zu stürmte. Vico machte sich derweilen schon dazu bereit den wahrscheinlich kommenden Angriff, abzuwehren, doch war der Ansturm seines Gegners lediglich eine Finte und mit ziemlicher Wucht warf der Eingeborene beide Speere nach dem Rotäugigen, welcher nur mit aller Mühe beiden ausweichen konnte. Und so war es ihm nicht mal annähernd möglich den danach sofort folgenden Angriff abzuwehren. Sein Gegner schlug ihn mit einer blitzschnellen Bewegung und abgeknickten, halb zur Faust geballten Händen in die Magengegend. Die beide Schlägen waren so stark, dass sie den jungen Fuertes nicht nur von den Beinen holten, nein, es warf ihn auch noch ein ganzes Stück zurück. Auf dem Erdboden schlitternd lag Vico nun einige Meter von seinen Peiniger entfernt. "Teme...!" ließ er nur noch fluchend verlauten, ehe er sich mächtig übergeben musste. Verdammt, was waren das nur für heftige Schläge gewesen ? Wahrscheinlich konnte er froh sein, wenn diese ihn nur zu Erbrochenen brachten und ihm nicht schwere innere Verletzungen zugefügt hatten. Wahrlich solche Schläge hatte er noch nie zuvor in seinem Leben abbekommen und wenn auch widerwillig und mit zutiefst verletzten Stolz musste er seine Niederlage anerkennen.

So richte sich der junge Kämpfer wieder auf, kniete allerdings nur vor seinem Bezwinger und breitete die Arme aus, seinem Schicksal sich beugend. Sollte der Eingeborene doch über ihn richten, ihm sein Leben nehmen. Es war ihm ohnehin egal. Der Speer des Anführers richtete sich auf die Kehle Vico's und beide schauten sich gegenseitig in ihre Augen. Erst jetzt, im hellen Schein der Sonne, welcher nur spärlich durch die Baumkronen drang, und von unten hinauf schauend, fiel es dem jungen dunkelhaarigen Mann auf. Dieser Krieger, der ihn besiegt hatte, hatte die selben, stechend roten Augen, wie er und sein Vater. Leicht verwundert darüber sanken seine Arme wieder etwas, ehe plötzlich einer der anderen Eingeborenen hinter ihm schnellte, sich seine Arme griff und mit einer Liane kräftig zugeschnürt aneinander bindete. Fast schubsend forderte er dann Vico auf, sich ganz aufzurichten, was jener auch tat, wenn auch mit noch fiel mehr Verwunderung, die sich ebenso in seinem Gesicht wieder zeichnete wie sie sich auch in seinen verlangsamten Bewegungen äußerte. "Wieso.. tötet ihr mich nicht ?" Doch war diese Frage vergebens gestellt, denn scheinbar sprachen diese Eingeborenen die seine nicht. Sie nahmen ihn gefangen und bejubelten ihren Anführer über dessen Sieg über den Eindringling, welchen sie schubsend und vor sich voran treibend durch den Dschungel zu ihrem Dorf brachten.


...

Oberkörperfrei und nur noch mit seiner Hose bekleidet fiel er vor dem weiblichen Chief des Stammes auf die Knie, wenn auch unfreiwillig, da er mal wieder mit einem Stoß dazu gebracht wurde. Seine gesamten Sachen hatte sie ihm auf dem Weg durch den Dschungel zum Dorf abgenommen, ja sogar seine Schuhe! Als wenn diese Wilden mit denen etwas anfangen könnten! Mit verächtlichen und erzürnten Blicken musterte er die alte Frau vor sich. Sollte das etwa deren wirkliche Anführerin sein ? Was Eingeborene sich so alles als Führungspersönlichkeiten aussuchten. Vor dem jungen Fuertes stand, wie bereits erwähnt, eine alte ziemlich kleine Frau mit braunen kurzen Haaren und verblassten gelblichen Augen, in der Hand einen kleinen Stock tragend. "Es kommt wahrlich nicht oft vor, dass wir Besucher auf unser kleinen Insel vorfinden. Und dann bist du auch noch ein Abkomme unseres Stammes..." Vico glaubte nicht richtig zu hören. Immense Verwunderung machte sich in all seinen Zügen breit. Nicht nur das es überraschend war, dass diese alte Lady seine Sprache konnte, nein, sie erzählte nun auch noch etwas davon, dass er angeblich ein Abkomme von diesem Stamm voller Wilder sei. "Sag mir mein Junge, woher kommst du...?" "Cosa Nostra..." gab er als Antwort, wobei er den Namen besonders betonte und sehr abfällig aussprach, während er seinen Blick seitlich von der Alten abwendete. "So... Nun, ich schätze dir ist nicht klar, dass deine Vorfahren von dieser Insel stammen, hab ich nicht Recht ? Jedenfalls, wenn nicht wäre das alles andere als sehr verwundernd, denn jene die im Laufe der Jahrzehnte diese Insel verlassen hatten, taten es meist aus schändlichen Hintergründen, über die sie wohl nie mehr zu reden vermochten." fuhr die alte Dame fort und ging einige Schritte auf den jungen Mann zu. Dieser wollte jedoch nichts von derlei Geschichten hören und wendete sein Gesicht weiter von ihr ab, abweisend und ihr lediglich die Narben auf seinem Gesicht zeigend, statt ihr in die Augen zu schauen. "Mein Junge..." begann sie weiter und zittrig richtete sich ihre rechte Hand auf Vico zu. "Ich sehe, dass du viel Leid in deinem Leben erdulden musstest... Du... hast Menschen verloren die dir sehr nahe standen." Woher..? Die Hand der Alten berührte fast die Narbe, die sich auf der linken Wange des Rotäugigen befand und ruckartig sprang dieser noch aus der knieenden Stellung und mit gefesselten Armen auf, ihr zur Seite ausweichend. Niemand sollte diese Narbe jemals berühren dürfen, niemand!.. So hallte es wohl in den Gedanken des letzten übrig Gebliebenen der Familie Fuertes wieder. "Verzeih einer alten Närrin, wenn sie dich bedrängt habe sollte..." Die Entschuldigung schien ernst gemeint, denn sie machte einen doch recht betrübten Eindruck. "Mann nennt mich Baba. Und wie lautet dein Name, mein Junge ?" Was sollte das hier eigentlich werden ? Ein nettes Schwätzchen ? War Vico nicht ursprünglich deren Gefangener ? Doch gerade als dieser sich das selbst wohl fragte, schnitt ihn plötzlich einer der Stammesgehörigen auf Geheiß Baba's los. Gleich darauf richtete sich Vico wieder vollständig auf und rieb sich an seinen gescheuerten Handgelenken. "Ich habe keinen Namen mehr... " Antwortete er kühl und leise. Er verwehrte nun schon seinen eigenen Namen, was merkwürdig war, wenn man bedachte, dass er den Ring, dem ihn sein Großvater geschenkt hatte, wie seinen eigenen Augapfel hütete und noch immer an seinem linken Finger tragen würde, wenn sie ihm nicht auf sein einziges Schmuckstück genommen hätten. "Scar..." hauchte die Alte nach einigen Momenten auf die Antwort des jungen Fuertes hin, wessen Augen sich plötzlich verengten. "So werden wir dich nennen, solltest du dich denn entschließen bei uns zu bleiben. Das Recht dazu... wäre dir gegeben. Deine roten Augen und diese dunkle Färbung deiner Haut, beweisen eindeutig, dass du einer unseres Stammes bist." Scar ? Eine Anspielung auf seine Narben. Dennoch, merkwürdiger Weise gefiel diesem diese Betitelung durchaus. Aber bei ihnen bleiben ? Einige Momente verstrichen und der neu getaufte Scar machte einen nachdenklichen Eindruck. "Wenn..ich bei eurem Stamm bleibe... Werdet ihr mir dann auch alles beibringen, was ihr könnt und wisst ?" Natürlich hatte der Mann mit dem gebürtigen Namen Vico etwas ganz besonderes dabei im Sinn. Er wollte sich den Kampfstil, den sein Retter angewandt hatte, zu eigen machen. Die alte Baba antworte ihm mit einem Schmunzeln auf den Zügen. "Natürlich." "Dann habt ihr ab heute einen neuen Stammesangehörigen namens Scar unter euch." entgegnete er gelassen auf die Antwort und die Zufriedenheit der alten Baba machte sich in ihren Gesichtszügen kund. Sie erläuterte kurz daraufhin dem ganzen Stamm die Neuigkeit und mit heller Begeisterung und zujubelnden Schreien wurde Scar, zu dessen eigener Überraschung, willkommen geheißen...

Und so wurde Vico bei den Eingeborenen aufgenommen und verbrachte als Scar ganze 3 Jahre bei ihnen im Stamm, der sich Marino nannte. Er lernte mit ihnen zu Leben und sie brachten ihm Dinge bei, die man bei weitem nicht so in einer Stadt hätte erlernen können. Ihm wurde beigebracht die Natur als Gabe zu schätzen und das was sie einem bereitstellte in allen Zügen zu nutzen. Doch auch, worauf der Rotäugige am meisten scharf war, den Kampfstil, den sie selbst "Den Weg der wütenden Bestie" nannten, lehrten die Marino ihrem von der Außenwelt Hinzugestoßenen. Ein äußerst passende Bezeichnung für diesen Stil, wenn man über die entsprechenden Techniken die jener beherbergte Bescheid wusste. Sein Lehrmeister, bis auf alles was sich rein ums Wissen drehte, war sein damaliger Retter, den der Stamm Kasimba zu nennen pflegte. Er war der stärkste unter ihnen und kannte die gesamte Insel, wie kein anderer. Auch war dieser ungeschlagen in allen Kämpfen, die offiziell unter den Angehörigen der Marino auf ihrem Dorfplatz ausgefochten wurden. Mehr und mehr wurde Kasimba damit zu eine Art Vorbild für Scar. Ein Vorbild, das er übertreffen und dann in einem Kampf besiegen wollte. Und so versuchte er immer wieder und immer wieder im Laufe der Monate, nach dem der junge Fuertes von sich selbst meinte Fortschritte gemacht zu haben, ihn zu übertrumpfen und forderte Kasimba zu einem Duell heraus. Doch jedes mal unterlag er ihm. Jedoch zeichneten sich aus jedem Kampf seine Fortschritte heraus und besonders im dritten Jahr, war es schon zu einer Art besonderen Ereignis geworden, wenn es hieß, dass Meister und Schüler aufeinander trafen. Doch sollten auch bald diese besonderen Veranstaltungen für Scar ihr Ende finden, denn seine Zeit auf der Insel war begrenzt...


V - Die Bestie und der aufstrebende König

"Du hast mich zu dir gerufen ?" fragte der inzwischen nun 21 Jahre Alte Erbe der Fuertes, als er die Hütte der alten Baba betrat. "Ja, das habe ich. Nimm bitte Platz." Scar kam dieser ruhig ausgesprochenen Bitte sofort nach und setzte sich zu der alten Frau auf den Boden. Sie selbst saß vor ihm auf einem Kissen im hinteren Bereich ihrer Hütte. "Ich.. habe dich zu mir gerufen, weil ich eine Bitte an dich habe.... Du lebst nun seit 3 Jahren in unserem Dorf und bist zu einem starken und erfahrenem Krieger herangewachsen. So ist es nun an der Zeit, dass du all das, was du gelernt hast und deine Willensstärke unter Beweis stellst." "Ich höre.." entgegnete der Rotäugige der Alten nur unbeeindruckt und war gespannt, auf die Prüfung die sie ihm wohl auf erlegen würde. "Du bist der Bestie dieser Insel schon mehrere Male begegnet, selbst schon als du gerade erst auf diese Insel gekommen warst..." Unbewusst strich sich Scar über einige seiner Narben. Und wie er sich erinnerte. Er hatte schon mehrmals versucht, diesen Tiger zu erlegen, doch jedes mal scheiterte sein Unterfangen. "Er ist ein außergewöhnliches Exemplar seiner Art und der größte Tiger dieser Insel. Wir haben mehr als einmal einen Mitglied unseres Stammes an dieses Ungeheuer verloren... und nun, möchte ich, dass du dem ein Ende setzt und diese Bestie erlegst." "Wie stellst du dir das vor ? Ich, ganz allein, gegen dieses Raubtier, das nicht einmal Kasimba oder ein Trupp des ganzen Stammes geschafft hatte zu erlegen." Mit guten Gründen stellte er die Bitte Baba's in Frage. Allein könnte er es nie im Leben schaffen dieses Monstrum zu besiegen. Wie stellte sich die Alte das nur vor ? "Nun..." begann sie und richtete sich auf... "...du wirst über etwas verfügen, das Kasimba nicht hat." fuhr sie fort und brachte eine Schatulle aus der hintersten Ecke des Raumes hervor. "Dies , mein Junge, ist der wohl behüteste Besitz und der größte Schatz dieser Insel..." erklärte die alte Baba weiter und öffnete die Schatulle genau vor den Augen Scar's. "Eine...Teufelsfrucht...?" "Ja.. Sie wird dir die Kraft geben, um mit der Bestie fertig zu werden."Nur woher hatte die alte Frau solch eine wertvolle und vor allem machtvolle Frucht ? Doch die Antwort auf diese Frage schien Scar im Moment mehr egal zu sein, als alles andere. Und so nahm er dieses Teufelsgeschenk behutsam in seine Hände und begutachtete sie ausgiebig mit seinen roten Augen. "Aber, warum gibst du sie mir... und nicht einem der anderen, wie Kasimba...?" "Weil du etwas besitzt, was keiner aus unserem Stamm jemals besitzen wird. Du hast gesehen, zu was die Welt dort draußen fähig ist.. Und als du hier ankamst, warst du ein jähzorniger Junge, der keine Grenzen kannte. Doch nun, in diesen 3 Jahren, hast du gelernt, wie wertvoll eine Gemeinschaft sein kann. Du hast gelernt dich selbst und deinen Zorn zurückzustellen, um für das zu sorgen, was dir wichtig ist. Und genau das wirst du ebenso heute tun..." Die alte Baba fasste Scar an dessen Hände, in denen er noch immer die Teufelsfrucht hielt, und führte sie weiter zu dessen Mund. Zögerlich und dann doch noch ruckartig biss er in diese hinein und aß sie vollständig auf, wodurch er sich den darin befindlichen Teufel verinnerlichte. Mit sichtlicher Zufriedenheit in ihrem Gesicht richtete Baba erneut ihre Worte an Scar. "Und nun geh, und erlöse deinen Stamm von der Bestie..."Mit purer Entschlossenheit in seinen Augen stand Scar auf und schnellte ohne zu zögern aus der Hütte...

Er rannte den kürzesten Weg direkt in den Dschungel, wie besessen. Zwar wusste er nicht genau, wo der Tiger zu finden war, doch würde er ihn mit ziemlicher Sicherheit finden.. Es war gerade zu so, als würde ihm sein Instinkt die Richtung weisen. Genauso wusste er ohne wirkliche Gründe, dass er keinerlei Waffen für den bevorstehenden Kampf brauchen würde und so schnellte er weiter durch den Dschungel, sprang und hechtete über alles was sich ihm in den Weg stellte. Sein Körper begann sich langsam zu verändern. Ihm wuchs weißes Fell mit einem schwarzen Muster und seine Hände und Füße... Sie wurden regelrecht zu Pranken. Scar spürte den Verwandlungsprozess ganz deutlich, während er durch den tropischen Wald rannte. Wie sich seine innere Körperstruktur veränderte. Sein Mund zu einem Maul, seine Pupillen zu Schlitzen wurden und seine Ohren zu denen eines Tieres. Er wurde immer schneller und schneller und bewegte sich mittlerweile auf allen vier Gliedmaßen und als der Verwandlungsprozess endlich abgeschlossen war, konnte man einen wunderschönen weißen Tiger mit schwarzem Muster durch den Dschungel jagen sehen. Der in ein Raubtier verwandelte Scar hatte die Fährte seiner Beute längst aufgenommen, denn seine Sinne waren viel schärfer als zuvor. Zwar hatte er Mühe sich nicht irritieren zu lassen, doch mit Hilfe seines Instinktes trieben sie ihn genau in die richtige Richtung.

Mit einem mächtigen Satz sprang Scar aus dem Unterholz hervor und schlitterte noch etwas seitlich über den Erdboden. Er hatte ihn gefunden. Den Tyrannen der Insel. Jener große Tiger stand ihm nun gegenüber und hatte noch seine wahrscheinlich gerade erst erlegte Beute im Maul, welche er aber sofort fallen ließ, als ihm nun plötzlich ein scheinbarer Artgenosse gegenüberstand. Die beiden Tiger begannen sich sogleich zu umkreisen und Drohgebärden auszustoßen bis sie sich letzt endlich anbrüllten und aufeinander losgingen. Die Pranken beider streiften den jeweils anderen und sie fügten sich beide heftige Verletzungen zu, ringten sich immer gegenseitig fast nieder, bis Scar letzt endlich seine große Chance sah und seinem tierischen Gegner direkt in dessen Kehle biss, um ihn dann erfolgreich nieder zu reißen. Der Herrscher dieses Dschungels wehrte sich natürlich weiter mit Tatzenhieben, während sich das ursprünglich so schöne weiße Fell des verwandelten jungen Mannes langsam immer mehr rötlich färbte. Mit einer ruckartigen Kopfbewegung durchbiss Scar jedoch dann endgültig die Kehle des gegnerischen Tiger's, woraufhin dieser kurz darauf mit leichten verendenden Bewegungen regungslos liegen blieb. Schwer atmend und leicht schlauchend stellte sich der weiße Tiger über seine erlegte Beute und stieß ein heftiges Gebrüll aus, das wohl gut über die ganze Insel zu hören war. Er hatte es wahrhaftig geschafft, dieses Ungeheuer zu bezwingen, mit seinen neu gewonnen Kräften. Dennoch, war der Preis hoch gewesen. Mehrere tiefe Wunden hatten sich in sein Fleisch gerissen und bluteten dementsprechend heftig. Doch ließ sich Scar seinen Triumphzug nicht nehmen. Er verwandelte sich in einem ebenso, wie zuvor, lang andauerndem Moment zurück und schleifte sich, samt der erlegten Bestie wieder zurück ins Dorf, wo er mit entsprechenden Jubelschreien empfangen wurde.


"Hiyahyahyahyahyah!" hallte es so einige Male wieder und das gesamte Dorf hatte sich versammelt. Sie feierten den Bezwinger der Bestie, wie ein wahren Helden. Und jener schritt ebenso eines solchen gleich stolz über den Dorfplatz. Seine Wunden bluteten zwar noch, doch sie wahren nichts im Vergleich zu dem Sieg den er errungen hatte. "Der Bezwinger der Bestie ist zurück gekehrt!" Etwas melodramatisch veranlagt, aber dennoch wahre Worte die die alte Baba dort sprach. "Tigerkönig, du hast bewiesen, dass du es würdig warst in unserem Stamm zu leben und dich von uns unterweisen zu lassen. Dein Wille war stark genug sich gegen den Tyrannen dieser Insel zu behaupten! So ist es denn nun an der Zeit, dass du uns verlässt..." "Was ?!" Überraschend, jedoch schien dies nur für den jungen Fuertes zu sein. "...Du bist wahrlich einer der unseren, doch spüre ich, dass dein Platz nicht hier, bei uns ist. So nun obliegt es an dir, uns zu verlassen und dich wieder zurück in die äußere Welt zu begeben, um-" "Was zum Teufel soll das bedeuten ?!"unterbrach Scar die alte Baba heftig, aufgebracht, so wie er schon lange nicht mehr gewesen war. Er konnte es nicht leugnen. Er war gerne hier, in diesem Stamm und sah ihn inzwischen schon als seine neue Familie an. Doch nun, wollten sie ihn wieder fortschicken und Scar konnte es einfach nicht fassen... "Wollt ihr mich ernsthaft wieder loswerden ?! Ist es das was ihr wollt ?!" schrie er den Stamm, der sich um ihn herum versammelt hatte an, seine Arme ausbreitend, während seine Augen wieder dieses unheimliche Glühen bekamen. Stille machte sich breit. Er bekam keine Antwort, nicht einmal von Baba. Resignierend ließ Scar seine Arme wieder sinken und plötzlich trat ein Marino aus der Menge hervor.. und hielt ihm seine alten Sachen, einschließlich Proviant für mehrere Tage entgegen. Diese Geste war Antwort genug und ruckartig, entriss der Rotäugige seinem Gegenüber die Sachen, zog sich spärlich und... "Wie ihr wollt...!!" rannte, so schnell er nur mit seinem erschöpften Körper konnte aus dem Dorf. Du bist zu so viel Größerem bestimmt, mein Junge.. und ich hoffe das du das eines Tages erkennen und uns verzeihen wirst... dachte sich Baba als sie betrübt dem jungen Krieger nachblickte.

Die Wunden... sie waren ihm egal. Sie bluteten und schmerzten noch immer... Doch es war ihm jedoch vollkommen egal, denn er verspürte wieder einen ganz anderen Schmerz. Einen, den er schon seit langem nicht mehr zu kennen glaubte und der ihm fa
st in Vergessenheit geraten war. Von diesem Leid getrieben erreichte er letzt endlich eilig den Strand. Das Boot war noch immer an der selbe Stelle und so wie er es vor 3 Jahren zurück gelassen hatte. Wütend und schnaubend schmiss er all sein Hab und Gut in das kleine Fischerboot und ließ es zu Wasser. Und als das Transportmittel weit genug draußen war und ihm dabei das Wasser gerade mal soweit zu den Beinen stand, dass er nicht seine Kräfte verlor, aufgrund dessen, dass er eine Teufelsfrucht gegessen hatte, stieg er in das Boot und machte sich auf den Weg aufs offene Meer hinaus. Noch immer wütend darüber, dass sie ihn doch tatsächlich davon gejagt hatten, wollte er keinen Blick zurück riskieren. Doch irgendwie, beschlich ihn das Gefühl, dass er noch einmal zurückschauen sollte.. und genau das tat er dann auch. "Kasimba...?" hauchte er leise und blickte überrascht zu dem am Strand stehenden Krieger, welcher einen prächtigen Speer in der Hand hielt und Anlauf nahm, ihn zu werfen. Die Waffe warf er mit so viel Kraft und Zielgenauigkeit, dass es das Boot seines Schützlings noch erreichte und dem Holz der kleinen Nussschale stecken blieb. Hinterfragend glitt Scar's Blick über den Speer und verstand dann als er den an diesem festgemachten Federschmuck erkannte. Ein Abschiedsgeschenk seines Mentors, welches Scar auch sofort an sich nahm und an seinem Hinterkopf an den Haaren festmachte. Fast als wäre all die Wut verflogen nahm er den Speer an sich und warf ihn mit all seinen Kräften wieder zu seinem alten Meister zurück, während er sich immer weiter von der Insel treibend entfernte und dabei den Blick nicht von Kasmiba, der diesen die ganze Zeit erwiderte, abwendete...

Und so verließ der der so genannte Tigerkönig die Insel des Marino-Stammes und begab sich auf eine neue Reise, die ihn zu weiteren Abenteuern und damit verbundenen Prüfungen und Kämpfen führen sollte.



Charakterbild

Im nachfolgenden Bild ist ein Video verlinkt, dass über den Charakter, dessen Aussehen ich für meinen Char genommen habe, handelt. In diesem werden viele trächtige Szenen und das Aussehen, wie auch Mimik und Art, die mein Charakter ebenfalls hat, gezeigt. Es soll noch einmal verdeutlichen, wie man ihn sich in bestimmten Szenarien vorzustellen hat. Zudem hab ich das Video bzw. das Lied darin als Scar's Theme ausgewählt. In den Alben meines Profils sind übrigens weitere Bilder von ihm.




Schreibprobe

Zusätzliches Kapitel - Die Ankunft des rotäugigen Unbekannten

Es war ein später sommerlichen Abend und die Sonne ging gerade unter. Nur ein einziger älteren Fischer befand sich am Hafen der kleinen Stadt und versuchte sein Glück. Gähnend blickte er hinaus auf das weite Meer, als plötzlich am Horizont ein Schatten auftauchte. "Hö, was zum...?" Ein Boot tauchte vor der untergehenden Sonne auf. Und nur ein einzelner Schatten schien es zu besetzen. Ein einzelner Mann um genau zu sein. Der alte Fischer rieb sich etwas die Augen, um genauer Erkennen zu können, um wen es sich vielleicht handelte und ob dieser jemand etwa von der Insel stammte. Doch, offensichtlich war dem nicht so. Diesen jungen, dunkelhaarigen Mann der sich einen schwarzen Ledermantel über die Schultern geworfen hatte und dessen Boot sich langsam an den Steg, auf den der Fischer saß, trieb... den, hatte er noch nie zuvor gesehen.

Mit einem leichten Satz setzte der Besucher der Insel auf dem Steg auf. Seine Augen waren stechend rot und seine Miene war finster. Alles in allem wirkte er recht bedrohlich und heimlich. Seine Kleidung bestand nur aus einem Paar schwarzen Schuhen, einer ebenso schwarzen Hose wie Krawatte die er sich über das weiße Hemd das er am Leibe trug lasch gebunden hatte und einem Beutel, die er sich über die Schulter geworfen hatte. Auffallend blitzte der schimmernd blaue Ring, den der junge Mann an der linken Hand trug, dem Fischer entgegen und leicht verdattert blickte jener den Mann der zwei Narben im Gesicht hatte an. Der Blick wurde von diesem sofort erwidert, woraufhin der alte Fischer leicht zusammen zuckte.
"Oi, in welcher Richtung befindet sich das Wirtshaus...?" richtete sich der junge Mann an den Alten und starrte diesen von oben herab, regelrecht bedrohlich an.
"Äh-äh... das W-Wirthaus ? In dieser Richtung, d-die Straße hinunter. G-gar nicht zu verfehlen." antworte der Fischer stotternd und sichtlich verängstigt, woraufhin sich der Rotäugige sofort auf dem Weg machte, den Steg entlang. Oh Gott, hoffentlich macht der uns keinen Ärger... betete der alte Mann für sich in Gedanken, als der ihm Unbekannte in Richtung des Wirtshauses verschwand....
 

Scar

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Kampfstil
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Teufelsfrucht
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Technikdatenblatt

Attribute:

Stärke: 4
Schnelligkeit: 3
Kampfgeschick: 4
Fernkampfgeschick: 1
Intelligenz: 2
Geschicklichkeit: 2
Widerstand: 3
Willenskraft: 3

Attributssteigerung:

Stärke: 1
Schnelligkeit: 1
Kampfgeschick: 1
Fernkampfgeschick: 3
Intelligenz: 2
Geschicklichkeit: 2
Widerstand: 1
Willenskraft: 2


Kampf-Klasse:

Reiner Schläger:

[table="head"]Stufe|Boni
1 |Man erlernt mit dieser Stufe die erste Stufe seines Kampfstils.[/table]

Job: - Keiner -
[table="head"]Job|Vorraussetzungen
/ |keine[/table]

Ausrüstung:

Waffen: - Keine -

Gegenstände:
- einen schwarzen größeren Beutel für allerlei Habseligkeiten, wie Kleidung, Geld, Bücher und derartiges
- einen bäulich schimmernden Ring der das Wappen seiner Familie trägt
- Federschmuck dem ihm sein Mentor schenkte, meist an seinem Hinterkopf an den Haaren befestigt
- stets, und darauf kann man sich verlassen, eine Weinflasche mit einem mal edlerem, mal weniger edlem Tropfen

Geld: 200.000 Berry.


Teufelsfrucht:

[Néko-Néko no Mi: Modell Tiger]

Beschreibung: Wer von dieser Zoan-Frucht gegessen hat, kann sich fortan in einen Tiger oder dementsprechende Mensch-Tiger-Hybridformen verwandeln. Das Aussehen entspricht in der ersteren ganz dem Antlitz eines solchen. Man bekommt in beiden Verwandlungvarianten Fell mit dem üblichen schwarzen getigertem Muster und einer leichten Mähne. Die Färbung, welche von orange über gold-rot bis zu weiß, bei bestimmten Chromosomenfehlern und Defekten, gehen kann, hängt ganz von den Genen und dem vom Erbmaterial bedingten Stoffwechsel desjenigen ab, der von dieser Frucht gegessen hat. Die Augen behalten in beiden Formen die ursprüngliche Farbe, gleichen allerdings vom Aussehen her nun mehr denen einer Katze. Die Hände und Füße sind mehr Pranken und Tatzen als solche und gesamte Muskulatur erlebt in der Verwandlung zum Hybriden einen erheblichen Zuwachs. So steigt die Körpergröße auf gut das doppelte an und die Muskeln gewinnen einiges an Masse und sind in allen Körpergliedmaßen weit ausgebildeter. Ebenso wächst einem ein Schwanz, die Ohren und Füße werden zu denen eines Tigers und das gesamte Kopfskelett gleicht sich in vielen Punkten mehr dem eines Tieres der Panthera Art an. Dementsprechend wird der Mund zum Maul mit dem Gebiss eines Raubtieres und genauso wie in der Tier-Form wächst einem eine, einem Bart ähnliche, Mähne. Trotz einer solchen Verwandlung verliert man aber nicht die Fähigkeit zu sprechen. Einzig die Hände bleiben bis auf die zusätzlichen Krallen größtenteils in der Ausbildung denen eines Menschen, um so nicht die Geschlichkeit zu verlieren, die die menschliche Hand aufweist. Techniken die mit der Néko-Néko no Mi Modell: Tiger ausgeführt werden können basieren in der Regel auf die überlegene Stärke eines Tigers.

Zusatz: Durch Scar's Gene und den dadurch entstehenden, leichten, doch harmlosen Stoffwechselfehler, ausgelöst durch die Verwandlung, bekommt das Fell bei ihm eine weiße Färbung.

Stufe 1: Die einfachsten Verwandlungsmöglichkeiten sind auf dieser Stufe anwendbar. Entweder die monströse Hybrid-Form oder die normale Tier-Form. Auf dieser Stufe bringt man zwar die tierischen Veranlagungen wie Stärke, Ausdauer und Schnelligkeit mit, kann diese jedoch noch nicht mal im Ansatz voll ausnutzen. Auch geht man eher ungestüm mit seiner Kraft um. Geschick im Umgang mit seiner tierischen Form fehlt hier fast völlig. Die Verwandlung nimmt auch einen längeren Moment in Anspruch und kostet erhebliche Konzentration. Die Sinnesverschärfungen durch die Verwandlung üben meist noch mehr Irritation und Verwirrung aus, statt dass sie von Nutzen sind. Noch erkennt man nicht die wahren Ausmaße seiner Fähigkeiten und spürt nur in etwa welche Kräfte noch in einem schlummern.


--- Techniken der Teufelsfrucht ---

Royal Claw

Typ: Teufelskraft
Klassenstufe: 1, 3, 6
Benötigte Erfahrungspunkte: 100, 300, 600
Voraussetzung: Neko Neko no Mi Modell: Tiger

Beschreibung: Durch Konzentration lässt der Zoan-Nutzer seine Krallen, sowohl an Füßen und Händen möglich, um eine Länge von 12 Zentimetern wachsen. Die Schärfe sowie Härte hängt hierbei ganz von der Stufe ab (Stufe 1: Schärfe 3, Härte 4; Stufe 3: Schärfe 5, Härte 7; Stufe 6: Schärfe 7 Härte 8). Die nun, durch diese Technik, verlängerten Krallen wirken sich so auf andere Techniken aus, dass deren Reichweite zunimmt und der Schaden sowie die Verletzungswahrscheinlichkeit des von diesen Pranken Angegriffenen um einiges steigt. Diese Technik lässt sich also mit anderen kombinieren.


Kampf-/Schießstil :

Beast Fury


Kampfart: ohne Waffen
Kampftechnik: Thaiboxen
Klassen: Schläger
Verfügbarkeit: Öffentlich

Beschreibung:
Beim Beast Fury handelt es sich im Grunde genommen um Thaiboxen, wie man es auch kennt. Jedoch liegt der große Unterschied darin, dass beides Schläge und auch Tritte beim Beast Fury mit einer solchen Wucht und Aggression ausgeführt werden, dass es nicht zu vergleichen ist mit normalem Thaiboxen. Greift der Stilnutzer an, so sind dies meist Schlagkombinationen oder aber Trittkombinationen die sehr kraftvoll als auch sehr schnell ausgeführt werden. Dies allein wirkt schon sehr animalisch und wild, doch wenn beides kombiniert wird, ähnelt der Nutzer eher einer rasenden Bestie wodurch auch der Name dieses Stils entstand. Besonders auffällig ist das beim Beast Fury alles sehr offensiv ausgelegt ist und dabei Gnade eine Fremdwort ist. Der Anwender ist wenn er einmal anfängt eher ein Tier als ein Mensch und genau diese brutalen und wilden Angriffe bekommt der Gegner zu spüren. Der große Unterschied zum normalen Thaiboxen ist der, dass wilde Tiere als Vorbild genommen wurden was ihre Bewegungen angeht. Besonders wurde dabei auf Sprintangriffe geachtet die wohl mitunter die meiste Kraft bringen zusammen mit dem eigentlichen Angriff. Dies soll dem Ansturm eines Tieres ähneln. Doch auch Klauenangriffe die nur mit den Fingern durchgeführt werden sind möglich. Beast Fury weicht dann in soweit vom Thaiboxen ab, dass sogar Angriffe wie mit Bärenpranken durchgeführt werden oder aber auch mal eine Kopfnuss beim Ansturm kommt. Zu Beginn ist vor allem die Faust sowie das Bein die Basis doch schon zu Beginn wird der Kopf eingesetzt. Meister des Beast Fury können sogar mit ihren Fingern Angriffe vollführen die einer Kralle gleichen.

Stufe 1:

Man beherrscht normales Thaiboxen und fängt nun auch die Grundzüge des Beats Furys zu begreifen. Die Kampfkunst des Nutzers zeichnet sich schon jetzt mit starker Aggressivität aus, was sich in den vielen Sprintangriffen zeigt. Der Kopf des Nutzers wird bereits in den Stil eingebaut.


--- Techniken des Stils ---

Fury Headbutt

Typ: Kampf
Klassenstufe: 1
Benötigte Erfahrungspunkte: 100
Voraussetzung: Beast Fury Kampfstil

Beschreibung: Simple von Zorn erfüllte Kopfnuss, ohne Rücksicht und Gnade. Man nimmt jedwede eigene Kopfschmerzen oder sogar Platzwunden in Kauf. Ganz nach dem Motto "Hauptsuche der Gegner blutet mehr...". Die Ausführung kann sowohl vor direktem Stehen des Gegners als auch aus einem Sprint heraus erfolgen. Hierbei reißt man den Kopf soweit wie möglich nach hinten, um so viel Wucht wie nur irgendwie möglich zu zu erzeugen und hämmert dann den eigenen Kopf mit Schwung gegen den des Gegners.
 
Status
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