Mary Hornigold
Pirat
Vor dem Finale...
"Während meine Assistentin die Unterlagen heraussucht, möchte ich mit einem Anliegen an euch herantreten, Lady Siren", sprach Ol Packa mit sichtlich besorgter Miene. Sein breites Gesicht war auf den Steinboden gerichtet, die Gesichtszüge lösten in der Musikerin ein wenig Mitleid aus. Mary lehnte sich auf dem bequemen Sofa etwas zu dem älteren Mann hinüber, um ihm zu signalisieren, dass er ihre Aufmerksamkeit hatte.
"Ich habe schon länger die Befürchtung, dass man mir nach dem Leben trachtet. Als Arenabesitzer habe ich einen großen Einfluss auf diese Stadt. Und nicht jedem behagt dieser Umstand. Dabei habe ich niemals meinen Status dazu verwendet, um mir oder jemand anderem einen Vorteil zu verschaffen. Glaubt mir! Mir liegt viel an meinen Angestellten und Arenakämpfern! Sie sind wie meine Familie", beteuerte der aufgelöste Arenabesitzer und konnte sich einige Tränen nicht verkneifen. Ein Schluchzer beendete seine Ausführungen. Mary hatte ihm aufmerksam zugehört. Mit jedem Wort wurde ihr Ol Packa sympathischer, weswegen sie ihre Hand auf seine Schulter legte.
Sie beugte sich zu seinem Ohr hinunter, bis sie ihm ohne Schwierigkeiten ihre Worte zuflüstern konnte.
"Seid versichert, Ol Packa. Sobald sich eure Befürchtungen als wahr herausstellen sollten, könnt ihr mich zu euren Verbündeten zählen."
Zurück beim Finale...
"Was für eine Glanzparade! Die Frau im Poncho hat einen großen Abstand genommen und einige Wurfmesser mit einer Schere abgewehrt! Den Restlichen ist sie gekonnt ausgewichen! Solch ein Finale hat diese Arena lange nicht gesehen!"
Wie recht doch der arme Sandy hatte. Die Anspannung in Mary stieg. Jeden Moment konnte es zum Höhepunkt des Finales kommen. Die Worte von Ol Packa kamen ihr wieder in den Sinn, doch blieb sie in ihrer Rolle als Co-Moderatorin.
"Die beiden Frauen schenken sich Nichts! Die vermeintliche Kakuga ist nicht bereit ihre wahre Identität offenzulegen! Nein! Selbst eine Kapitulation kommt ihr nicht in den Sinn! Sie geht zum Gegenschlag über und verpasst Madame Rika einen kräftigen Tritt in die Magengegend!"
"Jetzt hat Frau Poncho sich etwas Zeit erkauft. Doch was hat sie vor?! Sie geht auf unseren Champion zu und versteckt sich hinter diesem, während dieser mit BORIS zu tun hat! Welch ausgefuchstes Manöver!"
"Doch bei dem Versteckspiel bleibt es nicht! Sie greift nach der Axt des Champions und nimmt sie aus der Halterung! Damit stehen dem Hünen nur noch zwei seiner Waffen zur Verfügung!"
"Wie hinterhältig! Jetzt bleibt dem Champion nur seine Keule und sein Schwert. Aber was tut er da? Es wirkt, als würde er etwas von ihnen entfernten, ehe er sie zu seiner halsbrecherischen Waffe formt! Meine Damen und Herren, werden sie Zeuge von einer der mächtigsten Waffen des Champions! Begrüßt den "Dünenfeger"!"
Die Menge tobte, als das Keuschwert geformt wurde. Diese Waffe, geformt aus der schweren Nietenkeule und dem brachialen Breitschwert, war für die Zuschauer jedes Mal aufs Neue atemberaubend. Kaum ein Kämpfer konnte diese Waffe tragen und noch weniger konnten sie so führen, wie es Effendi tat.
Doch lange hielt der Jubel nicht an, da erregte eine neue Persönlichkeit die Aufmerksamkeit vieler Anwesenden.
Mit Entsetzen besah sich die Musikerin den Neuankömmling. Wie eine Kuh auf zwei Beinen hatte dieser das Tor an der Zuschauertribüne aus den Angeln gehoben und dabei einer Wache einen Freiflug verpasst.
Dies war das Zeichen für die Musikerin in Aktion zu treten. Ein Blick zu Mos Wedis Ausdruck im Gesicht verriet ihr, dass sie mit ihrer Annahme richtig lag. Das zuvor ernste Gesicht hatte sich in ein siegessicheres Grinsen gewandelt.
"Tut mir leid, Sandy. Es hat Spaß mit dir gemacht, aber ich muss dir den Rest des Kampfes überlassen. Die Lady macht jetzt einen Abflug!"
"Die Ereignisse überschlagen sich! Einen tosenden Applaus für Lady Siren", brachte der Kommentator in seiner Fassungslosigkeit noch heraus, ehe sich die Musikerin zur Kante der Plattform begab und den Blick nach unten richtete.
Mit einem Satz sprang sie von dieser hinunter. Sandy konnte nicht anders, als ihr geschockt hinterher zu blicken.
Aus großer Höhe flog sie kerzengerade in Richtung der Zuschauertribüne.
Der Muhnotaurus schaute sich wild um, ehe er über sich eine hohe Stimme vernahm, welche sich schnell näherte.
Doch ehe er gen Himmel starrte, hatte er bereits die Absätze ihrer Stiefel im Gesicht und das Gewicht und die Geschwindigkeit der Musikerin taten ihren Rest. Die Wucht überwältigte das muskulöse Rindvieh und ließ seinen behornten Schädel krachend in den Tribünenboden einschlagen. Die Zuschauer um sie herum verschlug es den Atem und auch Sandy war sprachlos.
Mary stand in einer Pose auf dem Kuhschädel, ehe sie von ihm Absprang und Fahrt aufnahm. Sie musste zu Ol Packa und ihn vor diesem Monster schützen. Mit großen Schritten rannte sie zu seinem Büro, in welchem er sich vorsorglich eingesperrt hatte.
Mos Wedi hatte die Situation mit Wut und Argwohn beobachtet. Die Leute des Dons waren zäh. Zumindest wurde ihm dies versichert. Dennoch wollte er kein Risiko eingehen und sah zu einer Wache an seiner Seite auf, die gar nicht wussten, worauf sie zuerst ihr Augenmerk legen sollten.
„Wartet ihr auf den nächsten Sandsturm?! Haltet die Sängerin auf! Sie ist eine Unruhestifterin! Verfolgt sie mit den Wachen und schneidet ihr den Weg ab! Aber verletzt sie nicht zu sehr! So ein schönes Goldkehlchen wird mir nicht durch die Dünen gehen!“
Die Wachen nickten lediglich und gaben die Befehle weiter.
"Während meine Assistentin die Unterlagen heraussucht, möchte ich mit einem Anliegen an euch herantreten, Lady Siren", sprach Ol Packa mit sichtlich besorgter Miene. Sein breites Gesicht war auf den Steinboden gerichtet, die Gesichtszüge lösten in der Musikerin ein wenig Mitleid aus. Mary lehnte sich auf dem bequemen Sofa etwas zu dem älteren Mann hinüber, um ihm zu signalisieren, dass er ihre Aufmerksamkeit hatte.
"Ich habe schon länger die Befürchtung, dass man mir nach dem Leben trachtet. Als Arenabesitzer habe ich einen großen Einfluss auf diese Stadt. Und nicht jedem behagt dieser Umstand. Dabei habe ich niemals meinen Status dazu verwendet, um mir oder jemand anderem einen Vorteil zu verschaffen. Glaubt mir! Mir liegt viel an meinen Angestellten und Arenakämpfern! Sie sind wie meine Familie", beteuerte der aufgelöste Arenabesitzer und konnte sich einige Tränen nicht verkneifen. Ein Schluchzer beendete seine Ausführungen. Mary hatte ihm aufmerksam zugehört. Mit jedem Wort wurde ihr Ol Packa sympathischer, weswegen sie ihre Hand auf seine Schulter legte.
Sie beugte sich zu seinem Ohr hinunter, bis sie ihm ohne Schwierigkeiten ihre Worte zuflüstern konnte.
"Seid versichert, Ol Packa. Sobald sich eure Befürchtungen als wahr herausstellen sollten, könnt ihr mich zu euren Verbündeten zählen."
Zurück beim Finale...
"Was für eine Glanzparade! Die Frau im Poncho hat einen großen Abstand genommen und einige Wurfmesser mit einer Schere abgewehrt! Den Restlichen ist sie gekonnt ausgewichen! Solch ein Finale hat diese Arena lange nicht gesehen!"
Wie recht doch der arme Sandy hatte. Die Anspannung in Mary stieg. Jeden Moment konnte es zum Höhepunkt des Finales kommen. Die Worte von Ol Packa kamen ihr wieder in den Sinn, doch blieb sie in ihrer Rolle als Co-Moderatorin.
"Die beiden Frauen schenken sich Nichts! Die vermeintliche Kakuga ist nicht bereit ihre wahre Identität offenzulegen! Nein! Selbst eine Kapitulation kommt ihr nicht in den Sinn! Sie geht zum Gegenschlag über und verpasst Madame Rika einen kräftigen Tritt in die Magengegend!"
"Jetzt hat Frau Poncho sich etwas Zeit erkauft. Doch was hat sie vor?! Sie geht auf unseren Champion zu und versteckt sich hinter diesem, während dieser mit BORIS zu tun hat! Welch ausgefuchstes Manöver!"
"Doch bei dem Versteckspiel bleibt es nicht! Sie greift nach der Axt des Champions und nimmt sie aus der Halterung! Damit stehen dem Hünen nur noch zwei seiner Waffen zur Verfügung!"
"Wie hinterhältig! Jetzt bleibt dem Champion nur seine Keule und sein Schwert. Aber was tut er da? Es wirkt, als würde er etwas von ihnen entfernten, ehe er sie zu seiner halsbrecherischen Waffe formt! Meine Damen und Herren, werden sie Zeuge von einer der mächtigsten Waffen des Champions! Begrüßt den "Dünenfeger"!"
Die Menge tobte, als das Keuschwert geformt wurde. Diese Waffe, geformt aus der schweren Nietenkeule und dem brachialen Breitschwert, war für die Zuschauer jedes Mal aufs Neue atemberaubend. Kaum ein Kämpfer konnte diese Waffe tragen und noch weniger konnten sie so führen, wie es Effendi tat.
Doch lange hielt der Jubel nicht an, da erregte eine neue Persönlichkeit die Aufmerksamkeit vieler Anwesenden.
Mit Entsetzen besah sich die Musikerin den Neuankömmling. Wie eine Kuh auf zwei Beinen hatte dieser das Tor an der Zuschauertribüne aus den Angeln gehoben und dabei einer Wache einen Freiflug verpasst.
Dies war das Zeichen für die Musikerin in Aktion zu treten. Ein Blick zu Mos Wedis Ausdruck im Gesicht verriet ihr, dass sie mit ihrer Annahme richtig lag. Das zuvor ernste Gesicht hatte sich in ein siegessicheres Grinsen gewandelt.
"Tut mir leid, Sandy. Es hat Spaß mit dir gemacht, aber ich muss dir den Rest des Kampfes überlassen. Die Lady macht jetzt einen Abflug!"
"Die Ereignisse überschlagen sich! Einen tosenden Applaus für Lady Siren", brachte der Kommentator in seiner Fassungslosigkeit noch heraus, ehe sich die Musikerin zur Kante der Plattform begab und den Blick nach unten richtete.
Mit einem Satz sprang sie von dieser hinunter. Sandy konnte nicht anders, als ihr geschockt hinterher zu blicken.
Aus großer Höhe flog sie kerzengerade in Richtung der Zuschauertribüne.
Der Muhnotaurus schaute sich wild um, ehe er über sich eine hohe Stimme vernahm, welche sich schnell näherte.
Doch ehe er gen Himmel starrte, hatte er bereits die Absätze ihrer Stiefel im Gesicht und das Gewicht und die Geschwindigkeit der Musikerin taten ihren Rest. Die Wucht überwältigte das muskulöse Rindvieh und ließ seinen behornten Schädel krachend in den Tribünenboden einschlagen. Die Zuschauer um sie herum verschlug es den Atem und auch Sandy war sprachlos.
Mary stand in einer Pose auf dem Kuhschädel, ehe sie von ihm Absprang und Fahrt aufnahm. Sie musste zu Ol Packa und ihn vor diesem Monster schützen. Mit großen Schritten rannte sie zu seinem Büro, in welchem er sich vorsorglich eingesperrt hatte.
Mos Wedi hatte die Situation mit Wut und Argwohn beobachtet. Die Leute des Dons waren zäh. Zumindest wurde ihm dies versichert. Dennoch wollte er kein Risiko eingehen und sah zu einer Wache an seiner Seite auf, die gar nicht wussten, worauf sie zuerst ihr Augenmerk legen sollten.
„Wartet ihr auf den nächsten Sandsturm?! Haltet die Sängerin auf! Sie ist eine Unruhestifterin! Verfolgt sie mit den Wachen und schneidet ihr den Weg ab! Aber verletzt sie nicht zu sehr! So ein schönes Goldkehlchen wird mir nicht durch die Dünen gehen!“
Die Wachen nickten lediglich und gaben die Befehle weiter.