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Oh Gott, die Hamster kommen!!!

Boris

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Boldman war schon bereit, mit an Board war die Hoshi-Family, wo auch ihr Anführer sich stolz präsentierte, diesmal aber ohne den irreführenden Afro. „Wir werden schon das Kinn schaukeln! Vielleicht sogar das Kind! Aber ganz gewiss das Kinn!“ In der Family waren auch einige ehemalige Seemänner dabei, weswegen das Ziel es war, dass diese dann, nachdem die Hamster anfangen Lost Hope zu entern, diese dann mit Boldman und anderen Schiffen von Außen Druck machen konnten.
Ja, diesmal würde ein kleines Geschwader von 5 seetauglichen Schiffen den Angriff starten, dabei war sogar richtige Kriegsschiff dabei, welches der Hifumi gehörte, drei Stück. Neben Boldman war noch eine Fregatte mit am Start, alle bemannt mit den Leuten Kyokos, seien sie von der Hifumi oder die braven Seelen Gakugas, die sich so einen Angriff auf ihr Dorf gar nicht gefallen ließen.
Im Osten bei Do wurde noch gekämpft, doch dort war auch die Marine mit von der Partie. Doch zogen sich dort nun auch Schiffe zurück, wenn man den Teleschnecken trauen konnte, das bedeutete das diese dann Boldman und die anderen zur Lost Hope führen würden.
Heroe korrigierte die Befehle, die Boris bellte, um das Schiff zum Auslaufen zu bringen und die Schiffe fuhren los, mit Boldman an der Spitze der Keilformation. Stolz flatterte der Jolly Roger der Hamster-Piraten am Mast, genauso wie ihr Totenkopf auf den Segeln zu erkennen war.
Sie umrundeten die Insel, die Ausrüstung wurde ein letztes Mal geprüft und insbesondere der Hammerhamster, der auf die Schnelle aufs Schiff gehievt wurde und nun dort installiert war, mit Rei am Steuerelement. Er hatte sich schon zuvor als wertvoll erwiesen, weswegen nun auf ihn nicht verzichtet werden wollte.
Die Schiffe fuhren bei Do vorbei und sahen eine Streitmacht an Schiffen da, Marine, Hifumi, Estella Muerta und andere, das war ein echtes Fest da. „Feuer!“ *Kaboom* Auf den Befehl des Glatzköpfigen Kapitäns wurde einmal eine Salve Kanonenschüsse von der linken Flanke geschossen, um eines der Schiffe der Estella Muerta ein wenig zu zerdeppern, sodass die richtige Seite hier gewinnen würde.
Da aber Boris nicht genau wusste, welche die richtige Seite war, besonders mit den Marineschiffen auf dem Meer, war es für ihn einfacher, die definitiv bösen Jungs zu beschießen. Und die Hoshi-Family erwies sich als guter Ersatz für richtige Kanoniere.
„Setzen wir dem einen drauf: Hammerhamster: Feuer!!! Rei führte den Befehl aus: *Booooooooooom* Was aber nicht bedacht worden war, war einmal die noch nicht erfolgte Kalibrierung des Hammerhamsters (da jede Seite dachte, dass die anderen es schon machen würden), die Schlagseite die Boldman durch dessen Installation bekommen hat, und dass die pure Durchschlagskraft für das eher kleine Schiff ohne einen Gegenstoß zu viel war.
So flog die Kanonenkugel über die Schiffe hinweg, der Hammerhamster war zu stark, weswegen die Kugel nicht einmal im Wasser landete, sondern mitten in Do, genauer gesagt in ein Gebäude. Das Geschoss krachte in den höchsten Auswuchs des Gebäudes, so etwas Ähnliches wie ein Turm, und zerschmetterte die oberste Etage, während der Rest dann umkippte und auf das übrige Gebäude fiel.
Boris verengte die Augen, während er etwas Verfolgte, es war etwas Großes, etwas sich Drehendes. „Zur Seite!“ Er rief den Befehl, während er selbst rückwärts an die Reling torkelte, als dann das Teil direkt auf Boldmans Deck einschlug.
Es war ein Flaggenmast! Und dieser steckte nun aufrecht stehend auf dem oberen Deck von Boldman, während eine weiße Flagge dort wehte, mit einem Schraubenschlüssel, einer Möwe und einem Schriftzug in blau.
„Ähm... schnell, den Schiffen nach!“ Anstatt nun beiläufig noch zu versuchen, in den Kampf einzugreifen, befahl Boris die Bemühungen darauf zu verwenden, den beschädigten Schiffen und jenen, die nur Truppen und Gefangene hatten, nachzujagen.

Hamster: 5; Marine: 0



Endlich waren sie da, am Rande der stabilen Zone der Insel, hinter Felsen und Gischtnebel versteckt, lag ein metallenes Ungetüm, welches die Lost Hope sein sollte. „Meine Fresse! Das Teil ist riesig!“
„Quiek?!“
Wahrscheinlich war es der erste weltliche Gegenstand, der eventuell Boris' Ego an Größe überbieten könnte. Am Deck des Monsters waren unzählige Kräne befestigt, an denen andere Schiffe hochgezogen wurden, Waffen waren darauf montiert, die... „Die ballern!“
So leicht würde es wohl doch nicht gehen...
Die Lost Hope… der Name passt, denn wer einmal hier gelandet ist, für den ist jede Hoffnung verloren. Das Schiff besitzt 10 Decks, jedoch befinden sich 8 davon unter dem Wasser, aufgrund des großen Tiefganges. Die Länge des gesamten Schiffs beträgt einen Kilometer, es ist siebenhundert Meter breit, die Gesamtfläche auf denen die Menschen hier leben beträgt ungefähr 5.000 m².
Ein solches Schiff dürfte gar nicht fahren, und doch tut es das. Die Wände, sind dick, wirklich dick, und stabil. So mancher hat versucht einer der Schiffswände ein Leid zuzufügen, sie ließen sich verbiegen, aber niemals durchdringen.
Wer immer die Baupläne des Schiffes entworfen hat, der muss ein krankes Genie sein. Doch es war kein Kriegsschiff im herkömmlichen Sinne, es war bewaffnet und stark gepanzert, aber die wahren Waffen waren nicht auf dem Schiff montiert, sondern befanden sich innen drin.
Die Lost Hope ist ein einziges Gefängnisschiff und es gehört Don Reed. Wie genau er es erhalten hat, ist nicht wirklich klar, doch der Zweck ist klar: Die untersten sechs Decks waren ein einziges Gefängnis, dessen Grausamkeit vielleicht nicht der Impel Downs gleicht, aber das war nicht verwunderlich: Die Gefangenen waren keine Verbrecher, sondern potenzielle Waffen. Die Lost Hope nimmt ihnen alles und formt sie um, macht sie zu etwas Anderen… und diese neuen Waffen werden auf die Feinde der Organisation gehetzt.
Deswegen wurden nur starke Individuen in dieses Gefängnis geworfen. Es soll sie brechen und neu schmieden.
Die Suizidrate der Lost Hope war hoch. Jeder der nur ein wenig Verstand hatte, sollte begreifen, dass der einzige Weg zu entkommen der war, dass man sich das Leben nahm. Denn ansonsten würden das Schiff und die Besatzung der Wärter auf ewig die Seelen der Gefangenen bekommen.
Niemand kann dem Schiff entkommen… niemand.
Und das erkennt man am besten, wenn man die Aufschrift auf dem großen Torbogen sieht, welcher in die Tiefen des Schiffes führt.

Es ist das Ende aller Hoffnung
das Ende der Naivität, des Glaubens,
das Ende der Unschuld,
das Ende des Selbst.

Dies ist der Ort der Wiedergeburt,
denn das was einst war,
ist nur noch ein brennender Überrest
und dieser wird vergehen und etwas Neues geboren

Ende der Hoffnung
Ende der Liebe
Ende der Zeit
es bleibt nur Leere.

Die letzten Zeilen sind mit Blut nachträglich dazugesetzt worden…
 

Kakuga

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Voller Begeisterung hatte Kakuga dem Beginn dieses Großangriffes entgegengesehen, hatte sich zu ihrem Kapitän auf dem Deck gesellt und boshaft gelacht, während sie dem Don nachsetzten. Dieser Enthusiasmus gab sich dann aber auch wieder. Recht schnell, tatsächlich. Einen Moment lang war es wirklich amüsant, die sich zurückziehenden Feinde zu verfolgen – bis es dann zum tatsächlichen Angriff kam und das Schiff vom Rückstoß ihrer eigenen Kanone ordentlich durchgeschüttelt wurde. Überrascht von dem plötzlichen Ruckeln und dem kurzweiligen 72 Grad-Winkel der Boldman stolperte die Ärztin zurück und landete auf ihrem zarten Hintern. Irgendwie hatte sich die anderen auf den Beinen gehalten... war das, weil sie keine Erfahrung mit Schiffen hatte? Kopfschüttelnd richtete sie sich auf, klopfte ihre Klamotten sauber – insbesondere den coolen Mantel, der bloß nicht schmutzig werden sollte – als auch schon die Warnung erklang: „Zur Seite!“ „Was zur...?“, murmelte die Ärztin, während sie aufblickte... und dann alarmiert zur Seite hechtete, gerade rechtzeitig, ehe ein lautes Krachen das Deck erfüllte. Mit einem ehrfürchtigen Blick zurück erkannte die Schwarzhaarige, was genau da eben auf die Piratenbande gefeuert worden war: Die Flagge der Marine! „Was?“, keuchte sie aufgebracht. „Selbst jetzt versuchen diese Mistkerle, uns zu töten? Was denken die sich?“ Zitternd vor Zorn – und eventuell auch aus Angst um das eigene Leben – zog Kuga sich zurück in Richtung der Reling, machte langsame Schritte rückwärts um sehen zu können, falls noch ein weiterer Angriff folgen sollte. Es war in diesem Moment, dass es auch hinter ihrem Rücken zu knallen begann...

Die Kanonen der Lost Hope hatten das Feuer eröffnet und ihre massiven Kugeln sorgten für Wellen, die das Schiff noch ordentlicher schaukelten als die Hoshis es mit dem Kinn taten. In der ganzen Aufregung hatte sich die Hakai inzwischen in den Knien an die Reling gedrückt, den Kopf mit beiden Händen festhaltend und ihre Atmung nur mit Mühe in einem gesunden Bereich haltend. Das war also die neue, mutigere Kakuga: Anstatt sich zu verstecken und Panik zu schieben, versteckte sie sich und versuchte, sich aus ihrer Panik zu beruhigen! Irgendwie schaffte sie es dann auch, sich langsam an dem Geländer hochzuziehen, bis ihre Haare und ein Anteil ihrer Augen darüber schauten, in Richtung der feindlichen Meeresfestung. Die Lost Hope war wirklich groß, aber größer hieß nicht immer auch besser. Wäre das Schiff der Hamster etwa doppelt so groß, wäre es sicher längst getroffen worden, so aber konnte Heroe genug Ausweichmanöver einleiten, dass nur wenige Kugeln tatsächlich abgewehrt werden mussten – und dafür waren die Muskelprotze der Truppe ausreichend geeignet. Viel näher würden die Hamster so allerdings auch nicht kommen, zumindest nicht unversehrt... Eine unschöne Situation. Wenn sie nicht an den Feind herankamen, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie einen kritischen Treffer erleiden würden. Wehren konnten sie sich von hier auch nicht – die Kanonen mochten das gegnerische Schiff erreichen, aber selbst das Bombardement der Schiffe der Hifumi hinterließ kaum einen Kratzer an der Hülle des Titanen. Die Männer, die deren Kanonen steuerten, lachten vermutlich nur über diesen Angriff...
„Moment mal...“ Ein Geistesblitz ließ Kakuga hochzucken, während sie das Spektakel betrachtete. „Die Kanonen sind bemannt... und wir können das Schiff treffen...“
„Haltet die Stellung!“, rief die Ärztin, während sie in Richtung ihrer kleinen, aber feinen Praxis rannte. Auch, wenn es vermutlich weniger eine tatsächliche Praxis war als mehr ein Labor für Experimente aller Art – optimalerweise natürlich am lebenden Objekt. Was sie jetzt suchte, waren allerdings die Ergebnisse einer ganz normalen Testreihe... Eilig durch ein unordentliches Schränkchen kramend schnappte sie sich einen Beutel, mit dem sie dann wieder nach draußen stürmte, hinüber zu den Kanonen. Als sie auf dem Weg die Köchin erblickte, rief sie ihr zu: „Hey, Kaja! Es ist wieder Zeit für eine Schießübung!“

Breit grinsend öffnete die Ärztin den Beutel und holte eine etwa handgroße Kugel aus Ton hervor. Keine perfekt runde Kugel, aber eine Kugel. „Das hier“, erklärte sie stolz, „ist eine meiner neueren Entwicklungen, das 'Kuga Bowl'. Genauer gesagt, Kuga Bowl Version 0.1 bis 0.449! Alles Fehlschläge!“ Mit vollster Überzeugung stieß sie diese Worte aus, auf das Risiko hin, sich damit ein paar schiefe Blicke einzufangen. Eifrig begann sie damit, mehrere dieser Bälle in die Kanonen zu stopfen. „Na kommt schon! Mannt die Kanonen! Zielt so hoch ihr könnt – unser Ziel ist das Deck!“ Das war keine Situation, in der man Zeit zum diskutieren hatte! Es wurde gestopft und gefeuert und das war's! Eine Salve der Kugeln ging hoch in die Lüfte, und ein Großteil schaffte es tatsächlich auf das Deck der Lost Hope. Die Folge war eine große Rauchwolke, die sich deutlich sichtbar ausbreitete. Das hier war der Moment, auf den die Ärztin am meisten gespannt gewesen war! Die medizinischen Gase, die sich in den Kugeln befanden, waren verschiedenster Art, nur die wenigsten hatten wertvolle Narkotika in sich, also war es unglaublich interessant, welchen Effekt das Ganze tatsächlich dort oben auf dem Deck hatte. Leider war es unmöglich, das von ihrer aktuellen Position wirklich zu sagen, aber zumindest ließ das Kanonenfeuer nach, stoppte nicht vollkommen, aber einige der Kanonen hörten erst einmal auf zu feuern. Mit so vielen Leuten würde das zwar sicher nicht lange halten, aber damit hatten sie zumindest eine Öffnung geschaffen. Außerdem war noch eine weitere Salve übrig. Nicht mehr als das, aber immerhin. Diese Chance durften sie sich nicht vermasseln! Kakuga musste dort oben auf das Deck, komme was wolle! Dort waren so viele Testsubjekte, die ihre experimentelle Medizin kosteten... sie musste einfach sehen, was für Ergebnisse sich daraus ergaben! Sie konnte es kaum erwarten, nach dort oben zu kommen! Wenn sie nah genug kamen, würden sie... würden sie...
„Ähm... ob diese Kräne uns wohl auch hochbringen werden...?“
 

Mika Ruko

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Wenn einem das salzige Nass um die Ohren spritze und der frische Seeluft vom Feuer der zahllosen Kanonen erzitterte, wenn der Grund unter den Füßen ein Schiff wie kein zweites war und dieser unter den von der Seeschlacht aufgewühlten Wogen schaukelte und erst, wenn er all das aufrichtig genoss, dann war ein Mann wahrlich ein Mann. Mika Ruko war schon die ganze Zeit aufgeregt, bevor das ganze Spektakel auch nur begonnen hatte. Als es dann wirklich begann und der berüchtigte Boldman unter dem Rückstoß des gewaltigen Hammerhamster erzitterte und sich im Wasser wand, konnte sich der Zimmermann vor Aufregung kaum halten! Oder es lag eben daran, dass das Schiff durch den unterschätzten Rückstoß so richtig durchgerüttelt wurde. Auf jeden Fall verlor er fast das Gleichgewicht und konnte sich nur noch so grade noch an der Reling festhalten. WOW! Mann, das Ding hatte echt Bumms. Da hatten Rei und er selbst ja ganze Arbeit geleistet… aber irgendwie war entweder die Kanone zu groß, das Schiff zu klein oder man brauchte einen Gegenbumms, um den Bumms der Kanone auszugleichen, damit der Boldman nicht jedes Mal herumgeschleudert wurde wie eine Nussschale auf dem großen, weiten, unbändigen Ozean.
„Zur Seite!“ Die Augen des Zimmermanns schnellten zum Himmel, nur um gerade noch rechtzeitig erkennen zu können, dass von der Insel her, ein Objekt auf sie zuflog und mitten im Deck des Boldman stecken blieb. Was zur… stimmte der Afro-Träger bei der Ärztin ein ohne dass sie beiden sich wirklich hören konnten und betrachtete mit offenem Mund die Flagge der Marine, die sich nun voller Stolz im Zentrum des Piratenschiffes räkelte, als wolle sie ihr Revier markieren. Doch nicht so… nicht mit Mika. Das würde er garantiert nicht dulden. So tat er das, was in dieser Stunde am allerdringendsten gefordert war. Er priorisierte es über alles andere, unter Deck zu laufen, sich einen Eimer mit schwarzer Farbe zu schnappen und damit wieder an Deck zu flitzen, nur um dann mit ein paar unheimlich unprofessionellen Pinselschwüngen einen Totenkopf über das Symbol der Gesetzeshüter der Meere zu kritzeln und den Schriftzug “Marine“ durchzustreichen, nur um diesen mit “Hamster“ zu ersetzen. Piraten und Hamster. Zusammen machte das Hamsterpiraten. SO und nicht anders konnte dieser Minimast vorerst auf dem Schiff bleiben. Zufrieden mit seiner eigenen Arbeit nickte Mika vor sich hin und realisierte erst dann, dass sie inzwischen die Verfolgung der verbliebenen Boote der Estella Muerta aufgenommen hatten. Endlich würden sie den Kampf zu ihnen tragen und vielleicht dann auch ihre verschleppten Freunde befreien können!

Dann war es auch schon so weit… es dauerte nicht lange, sie hatten nur beinahe die stabile Wetterzone um Kyoko verlassen, da erschien es vor ihnen. Ein Koloss aus Stahl und Metall, wie ihn der Zimmermann noch nie gesehen und noch nicht einmal erträumt hatte? Denn welcher Zimmermann, in dessen Adern noch das wahre Blut seiner Zunft floss, würde sich ein solches Monstrum erträumen? Es fehlte jegliche Wärme, jegliche Seele in diesem Werk, von Kunst einmal ganz zu schweigen. Aber doch… ohne jede Frage und ohne jeden Zweifel… es war eine überaus beeindruckende Konstruktion, bei der Mika einmal schlucken musste. Heiliger Hammerhai… was ist denn das? DAS war also das Schiff ihrer Gegner? Klar, er hatte es sich beeindruckend vorgestellt, aber ganz sicher nicht… so.
Dann wurde die Luft wieder vom Getöse der abgefeuerten Kanonen erfüllt, doch dieses Mal gehörten sie zur Lost Hope und wie vereinzelter Hagel schlugen die schwarzen Sphären in das Wasser ein und es war sicher nur das gute Karma unserer Helden, das verhinderte, das eine einzelne das Deck des Boldman durchschlug und diesen auf den Grund des Meeres schickte. Entweder das oder der Punkt, dass es gar nicht so einfach war, etwas aus dieser Höhe zu treffen, das selbst gar nicht einmal so groß war. Die entstehenden Wellen schubsten den Boldman auf der Wasseroberfläche hin und her und erschwerte ein Vorankommen, was wohl allerdings auch daran scheiterte, dass niemand so wirklich im Angesichts dieser Monstrosität einen direkten Plan hatte, wie man ein Schiff dieser Kategorie am besten entern sollte. Nur dank dem Geschick Heroes am Steuer sowie der tatkräftigen Mithilfe fast aller andere außer Kakuga konnte Boldman allein in diesem Zeitraum unbeschadet bleiben, bis letztgenannte dann auf einmal bei den Kanonieren erschien und irgendwelche Befehle brüllte, die Kanonen mit irgendwelchem Kram befüllte und sie in Richtung der Lost Hope ballern ließ. Eben noch der mit der Abwehr von ganz anderen Geschossen befasst, ließ Mika seinen Blick den unbekannten Flugobjekten folgen… von denen scheinbar wirklich ein paar auf dem Deck des Riesenschiffes landeten… und dann nichts passierte. Kein großes Bumm, keine spektakuläre Explosion, kein Flammenmeer, kein gewaltiger giftgrüner Totenkopf, der hinter dem stählernen Horizont zum Himmel emporstieg… es war fast ein wenig enttäuschend. Doch dann erst bemerkte der Zimmermann, dass tatsächlich weniger passierte. Es war ruhiger, ein paar der Kanonen waren verstummt. Als er das erkannt hatte, brüllte Mika sofort in Richtung des kleinen potenziellen Vergil-Ersatzes los. Los, los, los! Das ist unsere Chance! und deutete mit dem Finger in Richtung der Lost Hope, denn während des Bombardements hatte er eine Idee gehabt, die ihnen den Zugang zu dieser schwimmenden Festung ermöglichen würde. Also zumindest in seinem Kopf stand fest, dass das klappen würde. Die Kräne waren natürlich Bullshit. Quatsch! brüllte er hinüber zu Kakuga, während er sich hinüber begab, um bei dem Manövrieren des Boldman zu helfen, wo jetzt weniger Geschosse abgewehrt werden mussten. Wir gehen einfach durch die TÜR rein! Ein mehr als nur breites Grinsen begann sich auf den weißen Zähnen abzuzeichnen. Und weil das Ding noch keine hat, machen wir uns einfach selbst eine! Eine Eingangstür Marke Hammerhamster!!!
Wen kümmerte es schon, dass noch keine der anderen Kanonenkugeln es geschafft hatte, die Hülle der Lost Hope auch nur mehr als anzukratzen! Immerhin war das hier der Hammerhamster, ein Gemeinschaftsprodukt von Rei und ihm und das war einfach ein im wahrsten Sinne des Wortes vollkommen anderes Kaliber. Es gab nur das ein kleines Problem, das er eben noch hatte miterleben dürfen. Wir müssen nur nah genug ran, dann treffen wir auch garantiert! Nun war das Grinsen endgültig da und ließ sich auch nicht von der am Schiff emporspringenden Gischt wegwischen, die Boldman verursachte, als er durch die Wellen pflügte.

Doch ein solch im Grunde simples Manöver wie an das große Schiff heranfahren, ein Loch in seine Hülle ballern und dann wie ein Champion in sein Inneres klettern, konnte natürlich nicht so einfach vonstatten gehen. Nein! Kaum, dass sich die Schiffe der Angriffstruppe dem Giganten etwas genähert hatten, erkannte einer der Späher aus dem Ausguck einen Schatten im Wasser. Und keinen kleinen. Gefahr wurde ausgerufen, Leute liefen umher und auch der Afro-Träger rannte zur Reling, nur um sehen zu können, wie sich etwas Großes unter ihnen im Wasser bewegte. Haben die auch Seemonster?! schrie Mika zu seinen Nakama hinüber während er dem Schatten mit großen Augen folgte. Man, das wäre echt kacke und echt cool zugleich, wenn die anderen so ein Riesenbiest unter ihrer Kontrolle hätten… und wenn dann jemand darauf reiten und es kontrollieren würde! Verdammt, wie gern würde er das selbst tun!? Dann fiel Mika wieder ein, dass ihm das längere Dasein unterhalb der Wasseroberfläche inzwischen lange nicht mehr so gut bekam wie es das früher einmal hatte – auch nicht sonderlich gut, aber wesentlich besser als nach dem Verzehr der Teufelsfrucht – und es ärgerte ihn gleich ein wenig weniger, dass die Hamsterpiraten noch keinen riesigen Seehamster oder so etwas gefunden und gezähmt hatten.
Doch es gab noch eine weitere Sache, die Mika diese Vorstellung riesiger, cooler, berittener Seekönige verdarb. Zwischen der angreifenden Miniflotte aus Hifumi und Hamstern und der Lost Hope wallte auf einmal das Wasser auf und ein massiver Körper schnellte empor, nur um mit einem lauten Bellen seine Präsenz unter den Himmeln bekannt zu machen… Ein Bellen? Ja, genau, ein Bellen. Es war groß, es war weiß und verdammt noch einmal, es sah einfach nur so unheimlich unterwältigend aus, dass der Tagträumer sich in seiner Illusion einfach nur verarscht fühlte. Was bist du denn bitte für’n Vieh!? brüllte der Zimmermann den Koloss an und der enorme Seepudel drehte den länglichen Kopf in Richtung des tapferen Boldman, dessen Hamster-Gallonsfigur selbst in Anbetracht des neuen Hindernisses nicht einmal blinzelte. Tapferes kleines Kerlchen! Mika dagegen guckte etwas blöd aus der Wäsche, weil er wohl den Seekönig auf sie aufmerksam gemacht hatte… Ups…
 

Kaja

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Wie lange war es schon her, dass die Rothaarige mit den Hamster-Piraten angefangen hat zu reisen? Wann war es das letzte Mal, dass sie auf einem anderen Schiff mitfuhr und Koch war? Sie konnte sich nicht mehr wirklich daran erinnern. Zu vieles ist seither passiert. Sie hatte miterlebt wie Boris einfach so neue Leute anheuerte, wie Leute wieder gingen bzw. dazu genötigt wurden und trotz all den Geschehnissen wunderte sich die junge Frau immer wieder von Neuem wie sie in dieses Chaos nur hineingeraten war. Hätte sie nicht frühzeitig sich davor schützen können? Bestimmt, doch warum war sie dann noch immer dabei?

Boris, der das Kommando übernahm, Rei, die zum Teil als Übersetzerin diente, wenn er etwas Unlogisches von sich gab, Heroe, welche das Schiff sicher an ihr Ziel schaukelte und dann natürlich noch der Rest, welcher alles von sich gab. Es wirkte alles trotz Chaos, oder gerade wegen dem Chaos, gut organisiert. Umso weniger überraschte die Frau der Ausruf des Kapitäns: “Die ballern!“ Es war doch absehbar, dass es kein leichter Kampf sein würde. Immerhin wollten sie ihre Leute von diesem Sch-

Was sich vor den Augen der Piraten breitmachte war kein gewöhnliches Schiff. Es war ein Monster unter allen Schiffen, die die Tetsukage jemals gesehen hatte. So gewaltig, dass man sich nur fragte wie man auf eben dieses Monstrum gelangen sollte. „Hey, Kaja! Es ist wieder Zeit für eine Schießübung!“ Die linke Augenbraue der Köchin zuckte kurz nach oben. “Ist das dein ernst?!“ Es war eigentlich redundant diese Frage der Verrückten zu stellen, denn natürlich war es ihr voller ernst. Dazu musste sie nicht einmal in ihre fest entschlossenen Augen schauen, welche ein funkeln wiederspiegelten. “Argh!.. Mach einfach!“ Nun übernahm die Ärztin die Führung in ihrem Vorhaben, in ihrer Schießübung und Kaja versuchte ihr so gut es geht zu helfen. Schon allein, als sie mitbekommen hat was Kakuga da eigentlich verballern wollte. Natürlich traf die besagte Kugel auch das Deck und hatte wohl eine recht benebelnde Wirkung auf alle in dessen Nähe. Nun, wo der Kanonenhagel von dem Monstrum sich gemildert hat, bestand nun noch die Frage: Wie kommt man an Deck? „Ähm… ob diese Kräne uns wohl auch hochbringen werden…?“ Prinzipiell, ja; allerdings die Chancen, dass wir ungeschoren nah genug rankommen.. sind gleich null.. “Nein -“ Eins simple Antwort, die allerdings durch ihren Gedankengang später kam als erwartet und somit auch die Aussage von Mika verneinte. Man konnte auch des Gefühl haben, dass die Köchin eigentlich noch etwas sagen wollte, doch sie wurde unterbrochen. Nicht etwa durch einen Spruch, sondern durch ein komisches Gefühl. Sie war seit Jahren auf der See und ja, die Grandline ist anders als der Blue, aber sie war nun etwas unruhiger, oder bildete sie sich das etwa ein? Ihr Blick schweifte zu Heroe, welche das Steuerrad fest in ihren Händen hielt. War etwa doch alles in Ordnung? Die Antwort war: Nein.

„Haben die auch Seemonster?!“ Stumm in Gedanken beantwortete die Köchin seine Frage mit scheinbar... Auch wenn sie es anzweifelte, doch.. war es nicht unmöglich, vor allem, da dieses Seeungeheuer einem großen weißen Hund doch sehr ähnlich sah. Dressiert? Schnell den Gedanken beiseite geworfen, wollte sie gerade ausrufen, dass sie nicht die Aufmerksamkeit des Seekönigs auf sich richten sollten, doch sie hatte etwas vergessen. Sie war umgeben von Idioten. Als das Ungeheuer den Afroträger in seinem Blick fixierte. Erneut hielt sich die Rothaarige mit der Hand den Kopf fest und fragte sich, wie dumm man nur sein konnte; wollte aber lieber keine Antwort diesbezüglich herausfinden. Stattdessen versuchte sie – warum auch immer – die Laune des Seekönigs zu verbessern, indem sie ihren Nakama anbrüllte: “Bist du denn schon vollkommen Gehirnlos?! Siehst du nicht dass es ein SeeKÖNIG ist?! Kannst du nicht zumindest etwas Menschenverstand haben und ihn nicht sofort beleidigen selbst wenn er wie ein weißer begossener Pudel aussieht?!“ Scheinbar wurde auch Kaja infiziert. Kaum hatte sie den letzten Satz ausgesprochen, schien eine sehr unheimliche Aura von dem Seekönig zu kommen. Schwer schluckend schauten die beiden Hamster-Piraten zu dem weißen Pudel hin und merkten, dass sie nun jegliches Maß überzogen hatten. Er war nicht einfach nur böse oder wütend, er qualmte förmlich vor Zorn! “Haltet euch fest!!“, war noch das einzige was die Köchin von sich geben konnte bevor das Meeresmonster den gesamten Boldman in einer einzigen Bewegung in die Lüfte befördert hatte. Wenn jemand meinte, dass Schiffe nicht fliegen könnten, hier war die Bestätigung, dass sie es konnten. Zumindest schaffte das Hamster-Piratenschiff eine wundervolle Umdrehung um ihre eigene Achse in der Luft. Und was das für eine wunderbare Aussicht war! Unter ihnen erstreckte sich das Deck des Gegnerisches Monsterschiffes. Moment.. Deck?! “Käpt’n! Wir sollten abspringen!“

Der Fall war ebenso chaotisch wie die verrückte Idee von einem Schiff, welches gerade seine Luftakrobatik vorführte, auf das Deck eines anderen Schiffs zu springen. Es war ein Wunder, dass jeder - mehr oder minder – freiwillig mitmachte. Boldman hingegen landete wieder auf dem Meer und wurde von der Hoshi-Familie weitergeführt. Langsam setzte sich das rothaarige Biest auf und schaute sich um. Die Gegner schienen perplex dazu stehen und nicht recht zu wissen, was nun wirklich vorgefallen war. Ein lauter Seufzer entkam Kaja, fast als ob sie gleich in Wut ausbrechen würde, doch was folgte, war vielleicht noch gefährlicher. Es war ein lautes Lachen, welches ihr die ein oder andere kleine Träne in die Augen trieb. Ja, sie war nun wirklich infiziert, infiziert mit all dem was die Hamsterpiraten ausmachte.
 

Heroe

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Während Hero fiel, verschränkte sie nachdenklich die Arme und hatte mehrere Erkenntnisse. Zum einen fiel sie nicht im Sinne des Wortes. Sie war natürlich absichtlich gesprungen und führte somit kontrolliert einen längeren Schritt aus. Vertikal nach unten gerichtet. Niemand würde schließlich auf den Gedanken kommen, von einem Schiff zu springen, das soeben auf der Grandline von einem Seekönig über ein gewaltiges, gepanzertes und feindliches Kriegsschiff geschleudert worden war, kurz nachdem es zum Ziel eines Marinebataillons geworden war. Sie nickte zufrieden zu sich selbst, alles andere wäre Wahnsinn.
Zum anderen rauschte die Luft derart um ihre Ohren, dass sie nicht einmal mehr den Schlachtlärm um sie herum wahrnahm und das hatte ihren Kopf wieder klar werden lassen: Kaum war der Seekönig aufgetaucht, hatte Hero das Steuerrad losgelassen, an das sie zuvor gehastet war, um Komplize von Mikas Plan zu werden und die Strömung hatte ihr die Kontrolle über Ruder und Schiff entrissen. Die schiere Größe des majestätischen Tieres, das laute, dröhnende Bellen ging durch Mark und Bein, so gewaltig - Mit großen Augen hatte sie das riesige Wesen in stiller Andacht betrachtet und war erst aus ihrer Reverie gerissen worden, als der Pudelseekönig die Hamster samt ihres Schiffes aus dem Wasser katapultiert hatte. Sie dankte dem Riesen still dafür, es wäre unverzeihlich gewesen, hätte sie die anderen auf so schändliche Weise auf sich gestellt gelassen - schließlich, so lautete ihre letzte, aus der vergangenen halben Stunde geborene Erkenntnis, war es absolut und vollkommen unmöglich, dass die Hamsterpiraten allein und ohne einen Navigator nach Kyoko gefunden hatten. Andererseits war es auch völlig unmöglich, auf diese Weise ein Schiff zu entern - und doch rasten sie unaufhaltsam auf die Lost Hope zu.

»Wir werden angegriffen! Sie stürmen das Schiff!«
»Was? Vollkommen unmöglich!« An Bord des Ungetüms huschten Blicke von Steuerbord zu Steuerbord, man sprang auf die Schiffswände, die so breit waren, das durch schlichtes Hinüberlehnen nichts als massives, stahlverkleidetes Holz erblickt werden konnte und sah über die am Rand angebrachte Reling hinunter, ob jemand vielleicht auf die wahnwitzige Idee gekommen war, am Schiffsbauch hinaufzuklettern - oder sich die Kräne zunutze gemacht hatte. Die Lost Hope galt gemeinhin als Festung, die von keiner Seite erstürmt und niemals eingenommen werden konnte.
»Von oben! Sie kommen von oben!«

Der Boden in Gestalt des Decks kam näher. Hero breitete die Arme aus. Vielleicht, wenn ihr Kimono besser geschnitten war, würde sie in der Lage sein, hinabzugleiten? Feststand, dass sie es jedenfalls gegenwärtig nicht vermochte, sodass die Schultern eines unachtsamen Crewmitgliedes der Lost Hope für den Augenblick als ausreichende Abfederung ihrer Positionsveränderung vom Deck der Boldman auf das der Lost Hope dienen musste.
Heros geringes Gewicht schien unbedeutend, als der Mann von mittlerer Größe in die Knie ging und das Mädchen von seinen Schultern herab an die Seite ihrer ebenfalls gelandeten Mitstreiter sprang. An einen Masten waren einige Fässer festgezurrt, auf die Hero kurzerhand hinaufkletterte, um einen besseren Überblick und überlegene Größe zu gewinnen. Im Unterschied zur Boldman bewegte sich der Untergrund nicht, war vollends des charakteristischen Schaukelns eines Schiffes beraubt.
Die Masten des Ungetüms waren so dick wie Stämme hundertjähriger Bäume und Verästelungen gleich rankte sich in scheinbarem Chaos das Tauwerk in der Takelage. Die Rauchwolke, mit der Kakugas Geschosse das Oberdeck der Lost Hope überzogen hatte, hatte sich inzwischen verflüchtigt, sodass die Folgen sichtbar wurden. Um sie herum waren Rufe laut geworden, die inmitten des Durcheinanders zunächst untergingen. Mindestens zwei Dutzend Befehlshaber versuchten sich Gehör zu verschaffen. Hero sah Männer Tränen lachen und weinen, sah sie husten und schniefen, sich von stetem Schluckauf schütteln und rot und blau anlaufen. Nicht wenige lagen an Deck, als vermöge nichts sie aus ihrem Schlummer aufzuschrecken. Es war zu beobachten, wie die nutzlos gewordenen Mannschaften beiseite geschleift, ins Unterdeck gekehrt oder schlicht über die Reling geworfen wurden. Längst nicht die gesamte Besatzung hatte bemerkt, dass der Feind es auf übermenschliche Weise geschafft hatte, das Schiff zu betreten.
Endlich erklang das Schrille Leuten einer Glocke und es vergingen nur wenige Herzschläge, bis die geschundene Mannschaft der Lost Hope davon abließ, sich um die von dem Gasangriff betroffenen Männer zu kümmern und ihre Aufmerksamkeit auf ihre jeweiligen Befehlshaber richteten.
 

Boris

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„Buahaha!“ Durch den Gasnebel hinweg konnte man das herrlich laute Lachen von Bumm-Bumm Boris hören: „Auch wenn BORIS nur zu gerne mit euch noch aufwischen mag, hat BORIS viel Besseres zu tun!“ Er richtete seine Faust gegen das Deck der Lost Hope: BORIS Krach!!!
Eine kleine Schockwelle schoss durch das Gas und den Boden unter den Füßen der Hamster-Piraten,
die ganze Kraft einer Mörderattacke einer der notorischsten Piraten der Grand Line (Anfängerniveau) konnte man darin erkennen.
Nur... „Häh!?“ Dass es nicht wirklich viel Wirkung zeigte. Eine kleine Delle wurde auf das Metalldeck der Lost Hope gehauen, aber Boris hatte eigentlich etwas wie ein faustdickes Loch erwartet, welches er sogleich aufgerissen hätte, um sich eine Abkürzung zu schaffen. „Nochmal: BORIS Krach!!! Doch das Ergebnis war praktisch das Gleiche.
„Keine Sorge, Bro, das passiert den Besten.“
„Mach's erstmal besser!“
„Na klar! … Scheiße, mein Hammer ist futsch. Und mit 'ner Säge geht’s nicht, wäre total unprofessionell.“
„Ja, das richtige Werkzeug für die richtige Arbeit.“ Die beiden Handwerker nickten sich gegenseitig zu, als wären sie nicht gerade auf ein feindliches Schiff eingefallen und würden über den Bau eines Schiffes sprechen. „Hey, Hero“, fuhr der Kapitän fort: „kannst du es zerschneiden?“
„Ich versuche es.“ Schnell wie ein Augenblick zog Hero ihre Klinge während ihres Angriffes und trotz ihres kleinen Körpers, konnte man viele Funken sehen, als das Schwert auf das Metalldeck traf: „Ryusosen!“ Doch trotzdem war da nur ein kleiner Kratzer: „Ich muss härter trainieren.“
„Das hat wenig mit Training zu tun, du redest vom Metallschneiden. Aber anstatt hier unsere Zeit zu verschwenden, sollten wir schnell los.“
„Wohin?“
„Da riecht es nach Essen, da muss es nach unten gehen!“, schnüffelte die Ärztin über den verflüchtigenden Gasgeruch.
„Dann dorthin!“ Das war Boris, er traf immer schnelle Entscheidungen, besonders wenn es nur eine Option gab, die ihm präsentiert wurde. Und so ging es Kakugas Nase nach.
Es gibt viele Orte, wo man nicht sein möchte. Um einige aufzuzählen: Im Inneren eines Vulkans, nackt auf einer Polkappe, wasserlos in einer Wüste, ohne Sauerstoff im tiefsten Punkt des Ozeans, auf den Weg in ein Schwarzes Loch, auf der Flugbahn Richtung Sonne und im direkten Weg der Hamster-Piraten.
Die Männer der Lost Hope waren motiviert, sie waren trainiert, sie waren tödlich, doch als der Erste von Boris so hart geschlagen wurde, dass er mehrere Meter weit flog und drei weitere mitriss, da trauten sie ihren Augen nicht. Als Mika das zweite Opfer als Surfbrett benutzte, um es in noch mehr Krieger reinzusteuern, da wussten sie nicht, wie sie reagieren sollten. Als Kaja und Hero mit den Schwertern einen Pfad reinschnitten und dabei Kugeln auswichen, wurden sie ungläubig. Als sie Zeuge wurden, was mit jenen passierte, die Kakuga in die Hände fielen, da kam erste Panik auf.
Natürlich nur unter der normalen Schiffsbesatzung, die Krieger unter den Gefangenen, die gerade von ihren Raubzügen zurück sind, waren schon weit genug gebrochen, dass sie kaum mit der Wimper zuckten, doch gegen diese war pure Kraft ausreichend.
„Was steht da?“ Boris sah den großen Torbogen an, der mit einem Schriftzug versehen war und äußerst wichtig aussah. „E...ssen...auf...Hof? En-erg-ie?laub. Dan-iel-Schulz? Währenddessen? Ne, Interessen? Erge- verge- vertreten? Und dann steht da...“
„Nicht ganz, da steht:

Es ist das Ende aller Hoffnung
das Ende der Naivität, des Glaubens,
das Ende der Unschuld,
das Ende des Selbst.

Dies ist der Ort der Wiedergeburt,
denn das was einst war,
ist nur noch ein brennender Überrest
und dieser wird vergehen und etwas Neues geboren

Ende der Hoffnung

Der letzte Teil ist in Blut geschrieben worden...“
Heroe, die Heldin in der Not, da schon die ersten der Hamster-Piraten die Geduld verloren hatten, Boris diesen Ausschnitt falsch vorlesen zu lassen. Doch sie blieb ruhig und cool, insbesondere dessen, was da geschrieben stand: „Nichts, wovor wir uns fürchten müssen.“
„Ne! Da ist eine Tür, die eingetreten werden muss.“

„BORIS kann es nicht glauben!“
„Bro, alles ist gut!“
„Aber... aber die Tür!“
Ja, dies war die erste Tür, die Boris nicht eintreten konnte, sie war nicht nur massiv dick gewesen, sondern auch ähnlich schwer. Also war diese „Tür“ eigentlich ein Tor, welches gegen Ausbrüche gefeit war und somit hohen Belastungen aushalten mussten. Ironischerweise aber auch nicht abgeschlossen.
Das erste, was sie da sahen, war der Wachposten, doch... es gibt keinen Grund mehr, über ihn zu reden. Jetzt führte der Gang weiter und die Hamster-Piraten standen in etwas, was wie ein Versammlungsraum war. Viel Platz war um eine Bühne herum, doch um diesen Platz herum war ein dicker, stacheliger Zaun, der schwer bewacht war, insbesondere das schwere Schiebetor.
Boris schlug in seine offene Handfläche: „Zeit zum Eintreten!“
 

Kakuga

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Während sich das Schiff in die Lüfte erhob, hatte Kakuga nicht wirklich die Wahl, von Bord zu springen oder eben nicht – der Schwung allein hob ihren leichten Körper an, als die Boldman den höchsten Punkt ihres Fluges erreichte, und ohne wirklich zu wissen, was geschah, flog sie schon auf das Deck des metallenen Titanen zu, der sich unter ihr erstreckte. Stocksteif vor Schreck stürzte sie nieder. „Alle Mann, an die Wa-...“, brüllte ein zorniger Offizier, der sich von der feindlichen Invasion nicht einschüchtern lassen wollte, bis die überraschend strahlend weißen Sohlen der Ärztin sein Gesicht dem Boden näher brachten und sich ihr weicher Hintern auf seinen stahlharten Bauchmuskeln niederließ. „Auuu...“, stöhnte die Ärztin, die langsam aufstand und sich das unsanft gelandete Hinterteil rieb. Ihre ohnmächtige Landefläche ignorierte sie gekonnt, während sie sich auf Deck umsah und langsam, aber sicher realisierte, was um sie herum geschehen war – erkennbar daran, dass ihre Augen Stück für Stück aufhellten, ehe sie strahlte wie die Sonne. „Aahn, meine geliebten Versuchsobjekte ♥, freute sie sich, ehe ihre Silhouette auch schon verschwamm, von Seite zu Seite zischte zwischen Gruppen von am Boden liegenden, lachenden und sich übergebenden Piraten, eine ihrer Hände eifrig Notizen auf die Papiere kritzelnd, die sie in einer anderen Hand hielt, und wieder eine andere war damit beschäftigt, unsanft Spritzen in die Adern ihrer Feinde zu schieben, um deren Blutproben zu nehmen. Sie huschte so flink hin und her, dass selbst die wenigen kampfbereiten Piraten auf dem Deck nur zusehen konnten, wie plötzlich Stiche in den Körpern ihrer Kameraden erschienen.
Einige Proben später stand die Hakai zufrieden mit sich und der Welt auf dem Deck, starrte das Blut in einer der durchsichtigen Spritzen an und murmelte Formeln vor sich hin, versunken in der Welt der Chemie, bis sie stockte. Was war das...? Zwischen dem übrigen Gas auf Deck fiel es kaum noch auf, doch da lag etwas in der Luft... ein Duft, der...
„Das riecht nach Essen, da muss es nach unten gehen!“, rief sie mit wässrigem Mund aus, ihr Blick starr auf eine Tür gerichtet, die zwischen ihr und ihrer zukünftigen Nahrungsquelle stand. Überrascht war sie nur, als sie Boris hörte: „Dann dorthin!“ Da sie ihren Teamkameraden seit der Ankunft auf dem Schiff keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, hatte ihre Aussage eigentlich nichts mit deren Diskussion zu tun gehabt... aber hey, wenn es passte, dann passte es!

„Ende der Hoffnung...?“, murmelte sie, nachdem Heroe die Passage in den finsteren Gängen der Lost Hope vorgelesen hatte. Sie hob wieder leicht die Nase und schnupperte. „Das Futter ist definitiv in der Richtung! Wenn überhaupt, ist das hier der Anfang der Hoffnung!“ Sich dessen sicher folgte die Ärztin weiter ihrem Kapitän, bis sich der Versammlungsraum vor ihnen erhob. Nur ein mickriger Zaun stand zwischen der Ärzten und dem nächsten Schritt in Richtung Ziel; ein mickriger Zaun und was sich wie ein Meer an Piraten anfühlte. „Zeit zum Eintreten!“, rief Boris entschlossen aus, und Kakuga konnte nur zustimmen: Es war Zeit, dass die Hamster zeigten, wie wenig dieses Kleinvieh für sie bedeutete! Während Mika seiner Säge doch endlich wieder einen Einsatz gönnte, zeigte Boris, dass ein Zimmermann auch mit vielen anderen Werkzeugen umgehen konnte! Gleichzeitig fielen in Kajas Weg Unmengen an Feinden, ohne auch nur einen einzigen Schnitt davonzutragen – im Gegensatz zu denen, die es wagten, sich Heroe in den Weg zu stellen. Die motivierenden Worte, die Kakuga aus sicherer Entfernung an ihre Mannschaft sandte, verstärkten die dargebotene Leistung vermutlich auch um ein Zehnfaches, weswegen es nicht allzu lange dauerte, bis der Stiefel des Kapitäns das Tor aufstoßen wollte und die Damen der Gruppe aufklären mussten, dass es zum Schieben und nicht zum Treten gebaut worden war.
„Aah, endlich ist es nicht mehr so eng...“, meinte die Ärztin und streckte sich, als sie in den geräumigen Bereich um die Bühne herum schritt. Nicht, dass der Rest des Schiffes nicht viel Platz bot, aber zwischen den ganzen Wachen war es so eng gewesen! So sehr, dass sie sich sogar vom Zusehen eingeengt gefühlt hatte! Jetzt stellte sich nur die Frage, wie es von hier aus weitergehen sollte, und auch dafür hatte sie natürlich schon einen Gedanken: Die Nase der Ärztin hob sich in die Luft und sie begann, zu schnuppern...
 

Prof. Dr. Arthur Venture

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Ajane betrachtete den Professor, der auf seinen Drehstuhl sich schnell herumdrehte: „Huuuuuuuiiiiiiiiiiii!!!“ Die Kammer war immer noch dunkel, aber diesmal schimmerte das Licht von ein paar Bildschirmen, die das wiedergaben, was Videoschnecken sendeten.
Bald würden Kaja und ihre Bande in den Raum ankommen, dort wo alle Gefangenen und Wärter durchgehen müssen, es gab nur einen Weg rein und raus. Prinzipiell ein sehr guter Ort um einen Ausbruch auf jeden Fall abzuhalten oder auch einen Einbruch wie diesen Standzuhalten.
„Bald, bald, bald! Oh, so schnell! Ich bin ganz aufgeregt, mein Herz ist wie eine Sprungfeder, ich bin verliebt, ich kriege keine Luft!“ Der Professor rutschte im Stuhl während des drehens auf den Rücken und hob die Beine in die Luft, dann aber blieb er starr in der Position, fiel vom Stuhl und landete auf den Boden.
Er rührte sich nicht mehr.
„Professor?“
„...ah! Bin fast erstickt!“ Er sprang auf die Beine zurück. Ajane dachte schon, dass er sie für diese Reaktion ausgenutzt hatte. „Aber bald, bald! Ne, gleich! Ah, gleich, so gleich. Nein, mir ist es nicht gleich, es ist gleich, deswegen... MAGNIFICIENT!
Dann machte sich der Professor dran, die Teleschnecke zu überprüfen. Diese hatte eine direkte Verbindung zu dem Raum, bei den dann endlich all seine Wünsche wahr werden würden.
 

Boris

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„Wieder größer.“ Lost Hope war ein Labyrinth aus Gängen und kleinen Räumen, hier aber war wieder mehr Platz, auch wenn es praktisch nur geradeaus durchging. Die einzige „Einrichtung“ war eine verhüllte Gestalt, man konnte keinen Zentimeter Haut sehen, doch war es ein Hüne, wahrscheinlich so groß wie Boris selbst und mit ähnlichen Ausmaßen.
Doch etwas tönte von oben, eine Lautsprecherschnecke: „Test, Test, eins, zwei, drei, eure Hoffnung ist vorbei! Hallo ihr alle, hier ist der Professor!“
Während Kaja, Kakuga und Afro die Stimme wiedererkannten, konnte Boris sie nicht zuprdnen: „Was für ein Professor?“
„Na, der Professor, Boris. Ah, Boris! Wie sehr ich mich nach dir sehnte!“
„Kennen BORIS und du sich? … Puc, kennen BORIS und der sich?“
„Quiek?“
„Nenne es eine einseitige Liebe! Oh, es brennt, mein Herz brennt wegen der Aufregung! Weißt du, Boris, du bist das, nachdem ich gesucht habe!“
„Aha?“
OOOOHHHH! Diese gleichgültige Antwort, die gibt mir Gäääääääänsehaut!“
„Professor, kommen Sie auf den Punkt.“
„Ach ja, ach ja. Also... *räusper* Ich kenne dich, Boris, denn ich habe dich beobachtet. Nur einmal und es war Liebe auf den ersten Blick, denn du warst die Antwort.“
„BORIS ist die Antwort?“ Die meisten haben Boris immer als ein Rätsel tituliert, weswegen es für den Glatzkopf etwas merkwürdig war, nun eine Antwort zu sein.
„Hey Prof, wie heißt du denn eigentlich?“
„Ah! Das habe ich total vergessen. Während ich zu wichtig bin, um meine Zeit damit zu verschwenden, mich jedem vorzustellen, wie soll mein Liebesbrief denn nur angenommen werden, wenn da nicht einmal ein Name steht? Mein Name ist Arthur Damien Venture.“
Plötzlich begannen die Gesichter der meisten Hamster-Piraten bleich zu werden, denn sie konnten den Namen zuordnen, entweder von Hörensagen, von Zeitungsartikeln oder von älteren Steckbriefen. Prof. Dr. A. D. Venture, der Piratenprofessor, Gottes Kritiker, das Böse Genie. Seine Doktor und Professorentitel waren so zahlreich, dass man es bei der Erwähnung seines Namens auf jeweils einen abkürzte, damit man beim Gespräch nicht den Faden verlor.
Ein anderer Name ist „die Graue Eminenz“, denn er ist jemand, der im Hintergrund blieb. Doch war sein Einfluss auf das Weltgeschehen massiv, da er in der Vergangenheit Piraten mit Waffen und Schiffe versorgt hatten, um diesen einen deutlichen Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten und der Marine zu geben. Gerüchten zufolge waren das aber seine eigenen Auslaufmodelle, an denen er kein Interesse mehr hatte.
Viele glaubten, er sei der intelligenteste Mensch der Welt, der praktisch Erfindungen und Durchbrüche häufiger auswarf, als normale Menschen ihren Stuhlgang.
Eine äußerst gefährliche Gestalt, welche das Gleichgewicht des Ozeans nach Belieben verändern konnte, ausgestattet mit einem Kopfgeld von 279 Millionen Berry. Oder zumindest bis vor kurzem.
Durch die sogenannte „Ära der Piraten“ fühlte die Weltregierung sich dazu gezwungen, einigen Piraten einen Kaperbrief auszustellen und die sogenannten Shichibukai zu bilden. Und Prof. Dr. Venture war einer von ihnen, ein legalisierter Pirat, der nun eigentlich Waffen für die Weltregierung herstellte.
Was machte er auf dem Schiff des Dons? Oder eher... dem Schiff, was er zuvor dem Don verkauft hatte?
Boris, der kaum lesen konnte und kein gesteigertes Interesse an anderen Piraten hatte, war natürlich praktisch ahnungslos, was gerade sich hier genau abspielte, als Venture seine Identität preisgab: „Venture? Das hört sich stark an!“ Er war eher darauf aus, den Professor einen in die Fresse zu geben, wenn sie sich treffen würden.
„Ah! So erfrischend! Leider kann ich dich noch nicht treffen, mein liebster Boris, aber ich habe jemanden mitgebracht. Deinen und meinen Sohn!“
„BORIS hat einen Sohn!?“
„Ja~❤
Endlich rührte sich die verhüllte Gestalt und hob die Arme, wo plötzlich Geräusche von abgeschossenen Pistolen erklangen. Schnell sprangen die Hamster-Piraten zu den Seiten, um eine ganze Salve an Kugeln auszuweichen, doch aus dem linken Arm schoss eine stachelige Kette los, die zwei, dreimal zuschnellte und wieder eingezogen wurde.
„BUUUUAAAAAH!“ Boris schnellte nach vorn, bereit dem Kerl eine in die Fresse zu geben, doch kam dessen Kreuzkonter schneller und schmiss Boris mit einem vernichtenden Haken gegen eine der Metallwände, die kaum nachgab und somit nur umso mehr wehtat.
Der Piratenkapitän stellte sich auf die Beine wieder und sah, wie die Hand, die ihn gerade geschlagen hatte, eine merkwürdige Metallplatte über den Knöcheln hatte. Warte, die Knöchel waren auch Metall und die Platte bewegte sich gerade zurück und die Finger der Hand verdrehten sich merwürdig nach hinten, dafür sah man eine Mündung aus dem Handteller herausgucken, es war wie von einem großkalibrigen Gewehr.
Dann nahm die Gestalt die Robe ab und zeigte einen Körper, der von den Fußspitzen bis zu der Kopfplatte pures Metall war, Platten die schützten, Gelenke die bewegten, er sah wie ein Transformer oder eine Actionfigur aus. Und hatte genau die gleichen Proportionen wie... „Ich, Prof. Dr. Arthur Damien Venture, Genie ohne gleichen, präsentiere: Den Boroter!“
Ein echter Roboter, der nach dem Vorbild von Boris gebaut worden ist. Doch anstatt wechselnder Werkzeuge, hatte er wechselnde Waffensysteme, die er je nach Situation anpassen konnte. Er sah noch etwas roh und unausgeklügelt aus, mehr wie ein Prototyp, aber es war eine einzige Waffe, wie sie nur einem Genie wie Venture einfallen konnte.
Es war vielleicht der stärkste Gegner, den die Hamster-Piraten jemals zu Gesicht bekommen haben...
 

Kaja

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Es war weniger erstaunlich, dass der Käpt’n nicht richtig lesen konnte. Es war nicht das erste Mal, dass die Crew miterleben durfte, wie Boris sein Bestes gab um einen Text zu lesen, doch dennoch wusste jeder, dass es eigentlich keinen Sinn gab ihm wirklich dabei zuzuhören. Es wäre viel besser einfach den Text selbst zu lesen. Manchmal war es möglich, manchmal aber nicht, da ein gewaltiger Körper ihn versperrte. Zum Glück war Heroe dabei und las den Text korrekt ab. Lost Hope? Schmunzelnd schaute die Rothaarige noch ein letztes Mal auf den Text ehe sie weiter durch ein Tor gingen. Es war ein Raum, welcher eindeutig ein Knotenpunkt in der ganzen Schiffskonstruktion war. Sie mussten aber weiter. Vorsichtig schaute sich Kaja um. Der Raum, nein, das ganze Schiff war stabiler als gedacht.

„Test, Test, eins, zwei, drei, eure Hoffnung ist vorbei! Hallo ihr alle, hier ist der Professor!“ Die Schwertträgerin erstarrte. Ein eiskalter Schauer rutschte auf ihrem Rücken herab. Diese Stimme würde sie nicht so schnell vergessen. Es war eine Stimme, welche nach Boris suchte und zu einem Verrückten gehörte. Langsam und schwer Schluckte sie. Und wenn das noch nicht genug war, ertönte nach einer Weile eine zweite, ebenfalls sehr bekannte Stimme. Zumindest Kaja und wahrscheinlich auch der Käpt’n und Puc kannten sie. “Ai-jana…“ Auch wenn der Professor eine gewisse Schockstarre bei der Piratin auslöste, so war doch die vertraute Stimme etwas, was sie nicht nur erstarren sondern auch verkrampfen. Erst die Frage von Ruko riss die Frau wieder aus den Gedanken heraus. Wer war dieser Professor, mit dem Ajane anscheinend unterwegs war?“ „Mein Name ist Arthur Damien Venture.“ “W-was?!“, die Stimme überschlug sich fast komplett, so dass wahrscheinlich nur diejenigen, die wirklich in ihrer unmittelbaren Nähe befanden, es wirklich verstanden. Dieser Venture? Diese, nein, die graue Eminenz? In was bist du hineingeraten Ai? Ist das wirklich jenes, was du möchtest?
“BORIS hat einen Sohn?“ Bitte, was?! Erneut wurden die Gedanken zurück in die Realität gezogen. Aber der Käpt’n? Einen Sohn? Das Klang absurd, war es auch, aber ein Sohn?! Gespannt starrte die Rothaarige auf den Faustwechsel zwischen Vater und Sohn. Die Robe kam ab und dieser Sohn war ein Roboter. „Den Boroter!“, präsentierte der verrückte Wissenschaftler sein Meisterwerk. Kaja’s Augenbraue zuckte irritiert. “D-der Boroter?“, wiederholte sie den Namen dieses Sohnes und ein ganz seltsames Gefühl stieg in ihr hoch. Mit diesem Gefühl zog sich auch ihre Hand hoch und klatschte gegen ihre Stirn. Ein tiefer Seufzer entkam der Schwertträgerin. Langsam aber sicher wurde ihr klar, dass nicht nur sie so manchen Idioten an der Backe hatte. Nein, ihre Schwester hatte da ein ganz anderes Kaliber an ihrer Seite und sie wusste nur zu gut, wie sich diese dabei Fühlen musste. In was bist du nur hineingeraten…
 

Kakuga

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Wie war es so weit gekommen...? Wie kam es, dass Kakuga hier zitternd an der Wand hockte, während eine übergroße Maschine auf ihre Kameraden losging? Ihre Hände mussten sich gegenseitig halten, um zumindest ein wenig die Ruhe bewahren zu können, aber sie spürte, wie die Panik mit ihr durchging...

Noch vor wenigen Minuten hatte sie noch sorglos nach Essen geschnuppert – zwar in einem feindlichen Schiff, aber dennoch ohne sich wirklich bedroht zu fühlen. Auch ihre Crew schien entspannt, hatte gerade ein paar Feinde niedergemäht und war bereit, weiterzugehen... als dieser Kerl plötzlich im Weg stand! Seine Größe war beunruhigend, aber als Einzelner gegen die gesamte Hamstermannschaft zu Kämpfen, war verrückt! Boris allein machte schon die Größe und vermutlich auch die Kraft des Gegners wett, und Kakuga war sich sehr sicher, dass da niemand sonst war... bis eine Stimme von der Decke erschallte. Ein Professor stellte sich und seine wahnwitzige Liebe zu Boris vor und bezeichnete sich als Arthur Damien... „V-Venture...?“ Die Augen der Ärztin weiteten sich. Auch wenn viele Leute seinen Namen kannten, war Kakuga wohl einer der wenigen Menschen, die nicht nur wussten, wie viele Professoren- und Doktortitel dieser Mann hatte, sondern auch aufzählen konnte, in welchen Bereichen er sie gesammelt hatte! Beispielsweise den Doktor der Forstwissenschaften würde wohl niemand sonst bei ihm erwarten, aber Kakuga wusste es besser, als mit ihm eine Diskussion über das Wachstum von Bäumen anzufangen! In diesem Moment kam ihr noch gar nicht der Gedanke, dass der Professor nicht auf ihrer Seite war – nein, sie dachte lediglich daran, dass sich dieses Idol der wissenschaftlichen Welt hier in ihrer unmittelbaren Umgebung befand! Kakugas Herz mochte nur die Wissenschaft lieben, doch die Wissenschaft liebte Professor Doktor Venture – das wusste jeder.
Gefangen in diesem Dreieck der Liebe wachte die Hakai erst wieder auf, als Schüsse erklangen, schaffte es nur knapp, sich an die Wand zu werfen, um ja nicht von der Salve getroffen zu werden. Das Monster, das nun vor ihnen stand, war... BORIS selbst?! Nein, schlimmer als das – es war ein Boroter! … Boroter? Für das brillanteste Genie der vier Weltmeere war der Professor nicht allzu gut darin, seinen Erfindungen Namen zu geben...
Auch dieser Gedankengang fand schnell ein Ende, als auf dem kahlen Kopf des Boroter plötzlich ein metallener Mohawk wuchs, der kaum eine Sekunde später als Kreissäge an einer Kette hervorschoss, um alles, dass sich frontal in die Nähe der Maschine wagte, einen Kopf kürzer zu machen. Mit einem Hechtsprung schaffte sie es seitlich an dem Roboter vorbei, rollte sich ab, um dann an die Wand geduckt zurückzublicken. Es schien, als hätte der Boroter kein Interesse an der Richtung, in der sie sich befand... vermutlich, weil die Mehrzahl der Hamster auf der anderen Seite standen. Jetzt musste sie nur...

Bumm! Ein lautes Geräusch, ein Lichtblitz. Von hier aus sah Kakuga nicht mehr als das breite Kreuz des Boroters, hatte keine Ahnung, was er gerade getan hatte, aber... irgendwas war explodiert! „Ey! Ein bisschen näher und das Ding hätte mir den Afro versengt!“, beschwerte sich Mika und auch den Lärm, den die anderen Hamster beim Kämpfen machten, konnte Kakuga gleich wieder hören. Erleichtert atmete sie auf, ehe sie sich einen Moment Zeit nahm, den Koloss zu betrachten. Solange die anderen ihn beschäftigt hielten, konnte sie als geschulte Alleswisserin den Schwachpunkt dieses Konstruktes ausmachen, ohne dass es ihr auch nur das Geringste tun konnte! Zwar verstand sie nicht viel von Robotik – am Anfang der Grandline waren echte Roboter Dinge, von denen man höchstens in der Zeitung las –, aber da dieser hier nach einem Menschen geformt war, konnte sie ihr Spezialgebiet anwenden: Anatomie! Noch dazu menschliche Anatomie! Was waren also die wichtigsten Schwachstellen des menschlichen Körpers, die sie hier ausnutzen konnte? Innere Organe konnte man vermutlich abhaken, einschließlich Adamsapfel, Luftröhre und Magengegend. Das Hirn, oder der Kopf als Gesamtes, wäre für jemanden wie Boris eventuell ein Angriffspunkt, aber dafür musste er zu nah an den Körper, nur um etwas zu erwischen, das vermutlich gar nicht das Rechenzentrum enthalten würde – logisch betrachtet sollten die am stärksten gepanzerten Stellen des Korpus, also vermutlich der Brustbereich, die wichtigsten Teile enthalten. War also vielleicht der Solarplexus ein Angriffspunkt...? Nein, selbst mit Boris Kraft war das vermutlich zu viel verlangt... Die Gelenke waren vermutlich der beste Versuch, aber selbst hier sah das geschulte Auge schnell, dass sie verstärkt waren. Man bemerkte wirklich, dass der Professor zwei Professoren- und vier Doktortitel in medizinischen Bereichen hatte – Zahnmedizin nicht mitgezählt.
Ideal wäre vermutlich eine Stelle, an der etwas ins Innere der Maschine gelangen konnte, so wie der Gewehrlauf, der aus ihrem Rücken direkt in Richtung von Kakugas Gesicht ragte...
Moment!
Mit einem schnellen Sprung schaffte es die Ärztin, sich in Sicherheit zu bringen, ehe auch schon zwei schwere Schüsse in die Bodenkehle fielen, in der sie gekniet hatte. Ihr Herz raste, ihre Finger zitterten, aber sie rief sich zur Besinnung: Die übrigen Hamster hatten es mit mehr als einem einzelnen Gewehr zu tun! Entschlossen glitt ihre Hand in ihren langen Mantel, zog zwei Nadeln hervor, während sich der Lauf langsam wieder auf sie ausrichtete. Sie wartete, bis die Mündung exakt auf sie zeigte, und keine Millisekunde länger, ehe sie die Nadeln geradewegs in die Öffnungen warf und zur Seite hechtete – zumindest war das der Plan.
Die Realität war, dass aus der Öffnung im Körper des Boroters, aus dem das Gewehr gekommen war, ein kraftvoller Windstoß unter Hochdruck hervorschoss und ihre Nadeln so kraftvoll wegwehte, dass sich eine in die stählerne Decke bohrte und man hörte, wie die andere an der nächsten Wand abprallte – eine Wand, die die Ärztin von hier aus nicht einmal sehen konnte!

Es war in diesem Moment, dass Kakuga eine Erkenntnis erlangte: Der Professor war nicht nur ein Wunderkind der Wissenschaft, sondern auch ein Shichibukai. Ein Feind der Hamster, der auf dem höchsten Level war, den sie sich nur vorstellen konnte – nein, jemand der weit darüber hinausragte! Und die Erfindung dieses Mannes, gegen die sie zu kämpfen versuchte, hatte keine Schwachstellen! Sie hatte sich sicher gefühlt hinter dem Rücken dieses Monsters, doch die Wahrheit war, dass sie sich damit ihre einzig wahre Fluchtroute abgeschnitten hatte! Nun hockte sie zitternd an der Wand, machte sich so klein sie nur konnte und versuchte, jede Bewegung zu unterdrücken, damit sie bloß nicht wieder Ziel dieses Werkzeugs der Zerstörung wurde. Das alles, während ihre Kameraden um ihre Leben kämpften!
Wie war es nur so weit gekommen...?
 

Heroe

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Schneller als Hero erwartet hatte, sah sie sich mit ihren neuen Gefährten einem Gegner gegenüber, den zu unterschätzen der erste tödliche Fehler war, den man begehen konnte. Die Waffe des Wissenschaftlers war sein Verstand und er wusste sich mit Werkzeugen zu umgehen. Diese wusste er in Gestalt von Erfindungen einzusetzen, wie jene, unter deren Schussfeld Hero sich soeben hinweg duckte, oder andere menschlicher Gestalt. Dazu zählte die Frau, bei deren Stimme Kaja einen Teil ihrer Gesichtsfarbe verloren hatte und kaum ein weiteres Wort herauszubringen vermochte.
Hero richtete sich wieder auf und hörte lediglich, wie die Kugeln, die hinter ihr gegen die Metallwand geprallt waren, klirrend zu Boden fielen.

Zwischen ihrem Kapitän und dem Professor gab es eine Vorgeschichte, von der Hero bislang keine Einzelheiten kannte. Ihre erste Erleichterung hatte dem Umstand gegolten, dass Boris nicht ein weiteres Mal auf die Behauptung hereingefallen war, er habe ungeahnten Nachwuchs. Unmittelbar im Anschluss eröffnete das riesige Metallgerüst einen wüsten Kampf, indem es Boris einem Gongschlag gleich gegen die nächstgelegene Wand schleuderte. Der Automat war ohne Zweifel beeindruckend, aber Hero hatte wenig übrig für künstlich hergestellte Körper, Intelligenzen, Krieger - sie versuchten nachzuahmen, was sonst nur in Fleisch und Blut bestand und für diesen Versuch hatte sie wenig mehr als Verachtung zu erübrigen. Zugleich musste sie zugeben, dass der Koloss, geronnenes Genie eines hochklassigen Wissenschaftlers, einen Gegner darstellte, für dessen Niedergang sie keine unmittelbare Lösung fand. Sie hatte begonnen, nach Schwachstellen Ausschau zu halten, die Bewegung des Gerätes zu beobachten, eine Abfolge in den Veränderungen des mechanischen Körpers zu entdecken. Ein gewaltiger Satz hatte sie sogar auf die Schultern des Roboters befördert, doch als reagierte er auf den Kontakt, war das gesamte Kopfteil plötzlich glühend heiß geworden, sodass Hero hastig das Weite gesucht hatte und dabei beinahe Opfer einer blitzartig auf sie ausgerichteten Gewehrmündung geworden war. Kein größerer oder feiner ausgeführter Angriff schien Wirkung zu zeigen, selbst der präzise Angriff der Ärztin auf eine scheinbare Schwachstelle verdampfte beinahe wortwörtlich in der Luft.

Auf der Brust des Roboters befand sich eine Aufschrift, die Hero aus ihrer derzeitigen Position heraus kaum erkennen konnte. An der Seite schien ein Berryzeichen angebracht und Zahlen veränderten sich langsam auf einem daneben angebrachten Ziffernblatt. War die Erfindung in Wirklichkeit eine Bombe und der Professor spielte nur mit ihnen? Der Boroter begann in die Hocke zu gehen und diese Bewegung konnte sie inzwischen einordnen. »In Deckung!« Der Metallkoloss drückte wieder eine Sprengladung ab. Eine Handvoll explosiver Kugeln löste sich aus einer an der Rückseite angebrachten Öffnung, fiel zu Boden und rollte oder hüpfte je nach Beschaffenheit der Ummantelung davon. Was diese Einrichtung über die Persönlichkeit des Professors verriet, hielt Hero für eine Frage, mit der sie sich nicht befassen wollte. Wer in die Nähe einer der Sprengsätze geriet, ging schnellstmöglich in Deckung oder spielte sie rechtzeitig zurück. Eine der Granaten sprang in hohem Bogen in Heros Richtung und wenn es an diesem Ort schon kaum etwas gab, das ihre Klinge durchtrennen konnte - das galt nicht für die diese Sprengsätze. Hinter ihre fielen die verbleibenden Hälften zu Boden. Der Boroter drehte sich um und an mehreren Stellen im Raum erblühten Sprengfeuer. Leichter Rauch machte die Luft stickig. Die Arme des Roboters streckten sich dann zu beiden Seiten aus, falteten sich und klappten je zwei parallele Klingenvorrichtungen aus. Langsam begann der Rumpf zu rotieren und wurde immer schneller. Die Art des Angriffs, der nun folgen sollte, war vorhersehbar und Hero hielt sich bereit. Dann erscholl ein Geräusch wie von austretender Druckluft, die Rotationsgeschwindigkeit nahm ab und das schwache Licht hinter den Photorezeptoren des Roboterkopfes flackerte. Schneller, als Hero reagieren konnte, huschte an ihrer Seite eine schmale Gestalt vorbei.
»Bitte. Münzen. Einwerfen.« Die Stimme klang höflich, mechanisch - und weiblich.
»VERDAMMT! WELCHE ALYTES OBSTETRICANS WAR DAS! ICH SAGTE MINDESTENS FÜNFHUNDERT BERRY! NICHT FÜNF! NICHT FÜNFZIG! 500! D! QUINGENTI! MÜNZJUNGE! LOS!« Aber der Münzjunge war auf seinen Einsatz vorbereitet gewesen und bereits aus seinem Versteck heraus losgerannt, bevor die verärgerte Stimme des Professors über die Lautsprecher erklang. Insgeheim hatte der Junge es ohnehin für eine bescheuerte Idee gehalten, ausgerechnet eine Kampfmaschine wie den Boroter mit einer solchen Funktion zu versehen. Aber er vermutete, dass es sich bei dieser Erfindung zunächst um eine Spielerei des Professors gehandelt hatte, bis dieser das Potenzial und die Parallelen zu dem Piratenkapitän Boris erkannt hatte, von welchem der Mann zuletzt wie besessen schien. Und diese Kinderkrankheit war das einzige, was von dem einzigen Spielzeug übrig geblieben war. Von der unpassenden Stimme abgesehen, die in einem solchen Notfall erklang.
»Haltet den Jungen auf!« rief Hero, als sie erkannte, dass sie den Vorsprung des wendigen Kerlchens nicht mehr würde aufholen können. Dessen schnellen Beine trugen ihn an allen Versuchen, ihn von seinem Ziel fernzuhalten, vorbei und in die Nähe des Boroters, vor dem er auf beinahe merkwürdig anmutende Weise in die Höhe sprang und einmal, zweimal Berrys einwarf, bis er selbst von dem zu neuem Leben erwachenden Boroterarmen zur Seite befördert wurde. Es waren zwar keine fünfhundert Berry, stellte Hero mit einem Blick auf die korrigierte Anzeige fest, aber zweifelsohne würde das Monstrum eine Weile weiterlaufen. Sollten sie bis dahin durchhalten? Und welche Art von misslichem Sieg sollte es ihnen einbringen, wenn sie darauf angewiesen waren, auf den Moment zu warten, in dem ihrem Gegner der Treibstoff ausging, der ihn auf den Beinen hielt.
 

Mika Ruko

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Es war, als hätte Mika ein Schlag getroffen und keiner von dem Kaliber eines BORIS KRACH, sondern ein ganz anderes. Nicht einmal unbedingt ein größeres, sondern einfach ein anderes. Als würde man eine Keule mit einer Explosion vergleichen. Der Professor war DER Professor Venture? Der von den Steckbriefen mit dem riesigen Kopfgeld, der aber nun irgendeine Art von Posten für die Weltregierung angenommen hatte?! Mika stockte der Atem in Ehrfurcht. Der Mann war berühmt! Und Boris kannte diese Berühmtheit sogar, denn wie sonst sollten die beiden einen Sohn haben?! Von wegen dem Ende aller Hoffnung, das hier war doch erst der Anfang! Denn dass das der Sohn von Boris sein sollte, war ja wohl unverkennbar, wenn man sich allein einmal die Proportionen des gewaltigen Körpers ansah oder die Gewaltigkeit dieser Arme, die… Verdammt! Pistolenfeuer erklang und die Reflexe der Zeit übernahmen für kurze Zeit das Steuer des athletischen Körpers und ließen ihn sich mit einer Rolle in Sicherheit vor den herannahenden Kugeln bringen und direkt im Anschluss an die Rolle musste ein weiterer Sprung folgen, um einer Stachelkette entgehen zu können, die aus dem anderen Arm geschossen war. Der Kopf des Afro-Trägers schoss herum, um erneut einen Blick auf den offensichtlich feindlich gesonnenen Sohn Boris‘ zu werfen, der gerade dabei war, seinen Vater durch die Luft und gegen eine der Wände zu schleudern. Das verschlug Mika wirklich den Atem, aber nicht einmal annähernd so sehr wie das, was nun folgte. Die Roben fielen und darunter befand sich nicht die über und über mit Muskeln bepackte Karottenfigur, die man von Boris kannte, sondern nur überall Metall, wo man auch hinsah. Ein stählerner Koloss, dessen Ähnlichkeit mit dem ihnen bereits bekannten Glatzkopf aber doch unverkennbar war… ein wahres mechanisches Meisterwerk aus der Hand eines Genies, vielleicht des größten, das ihr Welt derzeit beheimatete… aber dann… „Ich, Prof. Dr. Arthur Damien Venture, Genie ohne gleichen, präsentiere: Den Boroter!“ Nun fiel der Unterkiefer Mikas endgültig hinab, seine Augen wurden ausdruckslos und leer und eine tiefe Enttäuschung lag in der Luft.
Wie hatte er nur erwarten können, dass eine Mann von dem Kaliber Ventures perfekt sein könnte?! Natürlich, er war der Professor und er hatte sicher immer Recht und so weiter und so fort, aber… es war so unterwältigend. “Boroter…“ Wie konnte er nur eine Erfindung, eine solche Erfindung derartig verhunzen? Allein mit diesem Wort?! Nein, der Sohn von Boris und Professor Venture hatte einen viel besseren, stärkeren, männlicheren Namen verdient. Einen, der ihm gerecht wurde und Furcht in die Herzen seiner Gegner und Zuversicht in die Herzen seiner Kameraden brachte. Ein Boroter tat dies alles nicht. Der tat nichts. Rein gar nichts. Na gut… außer einer Menge ganz schön gefährlicher Dinge, denn die nächste Attacke verfehlte ihn nicht so weit wie der Tagträumer es gerne gehabt hätte und der er wohl nur deswegen hatte entgehen können, weil die Stimme der kleinen Navigatorin ihn aus seinen Gedanken riss. Nur um Haaresbreite war seine wunderbare Haarpracht aus der Reichweite des nächsten Angriffs des Boroters – allein bei dem Gedanken erschauderte der Zimmermann wieder einmal – einer Explosion von einer Kugel, die in einem mehr als merkwürdigen Winkel und von denen eine mit ungeahnter Höhe vom Boden abgesprungen war und sich auf einmal in relativer Nähe zu seinem Kopf befunden hatte. Das hatte Mika so noch nicht einmal ganz geblickt, da war das Ding schon explodiert und um ein Haar wäre es ihm wirklich an die Haare gegangen, so stieg nur ein kleines, winziges bisschen Qualm auf und es roch ein kleines bisschen angebrannt. „Ey! Ein bisschen näher und das Ding hätte mit den Afro versengt!“ folgte die wohlverdiente Klage, obwohl es ja an und für sich nicht einmal unbedingt etwas Schlimmes gewesen war, aber eben doch etwas, das einen ein kleines bisschen schocken konnte. Weniger wegen dem, was dieses Scheusal einer Maschine, so cool sie auch war, zu tun imstande war, sondern eher wegen dem, was sie nicht tat. Sie agierte nicht wie Boris, kein bisschen! Mit der Hand versuchte Mika die leichten Rauchschwaden aus der Luft zu wedeln, damit er wieder einen besseren Blick auf das Monstrum einer Maschine und die ganze Situation werfen konnte, da wurde dieser auch schon von einer Welle aus Druckluft beiseite geweht, die von dem Boroter – war es nicht vielleicht der Luftzug, der den Afro-Träger erschaudern ließ und doch weniger der Name? Nein, eindeutig der Name! – ausging, der sich nun wie ein Brummkreisel zu drehen begann. Doch anstatt dass er dann wie die große, stählerne Gefahr, die er war, auf die bereits beeindruckten Hamster-Piraten losging, gab es nur ein Zucken, das Flackern eines Lichtes und unter der freundlichen Klage in eindeutig weiblicher Stimmlage nach mehr Geld stoppte die Bewegung des Roboters und die furiose Stimme des Professors erklang erneut über die Lautsprecherschnecke.
Da war es wieder… das unglaubliche Gefühl der Unterwältigung. Mika starrte nur fassungslos mit offenem Mund das Maschinenwesen an, während der Münzjunge unaufhaltbar – was eventuell auch ein weeeenig die Schuld des Tagträumers sein könnte – zu diesem hinüber flitzte und das Geld einwarf. Während es in dem Boroter noch ein wenig klimperte und klackerte und die Anzeige auf seiner Brust zurück auf eine höhere Zahl sprang, platzte dem enttäuschten Afro-Träger der Kragen und er wandte sich an die Lautsprecherstimme. Sach ma, Professor, Bro, Bro-Professor… Brofessor! – ja, auch Mika hatte kleinere Gedankenblitze der absolut überflüssigen Art – hast du eigentlich irgend‘nen Plan, wie Boris-Bro funktioniert? Der frisst kein Klimpergeld, der braucht Fleisch und Bier und noch mal Fleisch! Und auch wenn ich sagen muss, dass das Ding, dass du da nach ihm gebaut hast, echt verdammt cool ist, Mann, du kannst es doch nicht einfach… Boroter nennen… – Mika verzog bei dem Wort angewidert das Gesicht – das macht doch jeden Impact bei seinem Auftritt zunichte, Bro. Er braucht einen besseren Namen, einen, der alles verkörpert, was er ist und was er kann… In diesem Moment stockte Mika ein kleines bisschen, hatte er sich doch selbst noch nicht einmal fest für einen Namen entschieden, den er dieser borisartigen Monstrosität geben wollte. Es klackerte und ratterte hörbar in dem Kopf des Hamster-Piraten, bis ein metallenes “Pling!“ den entscheidenden Durchbruch verkündete und der Mann mit der eindruckvollsten Haarpracht im ganzen West Blue sich grinsend schlendernd auf den Weg zum Boroter machte, den er nie wieder so nennen würde. Ganz sicher nicht, denn das war einfach nur langweilig. Dabei schaute er natürlich immer noch zur Lautsprecherschnecke, ging er doch aus, dass er auch von genau dort beobachtet werden würde. So verpasste er, dass das Klackern und Rattern nicht nur in seinem Kopf, sondern auch im stählernen Torso des Roboters stattgefunden hatte, genau wie das den Vorgang abschließende Pling. Ein Name, in dem sich Kraft und Männlichkeit widerspiegelt, der Furcht in den Herzen seiner Feinde säht und der – ganz besonders wichtig – auch ganz easy über die Zunge geht und so einen wunderbar runden Sound hat. Rund wie ein Afro. Es folgte eine vielsagende Geste in Richtung seiner schwarzen Mähne, bevor er mit steigender Begeisterung zum großen Finale ansetzte, wie sich hinter ihm auch der metallene Koloss wieder zu voller Größe aufbaute. Boroter kann das alles nicht, Bro. Es gibt einen viel stärkeren Namen! Gestatten: der BROBOTER! Euphorisch riss der Tagträumer die Hände in die Höhe und hoffte, dem Brofessor, dieser Berühmtheit der sieben Meere, ein wenige die Augen dafür geöffnet zu haben, was einen Boris oder einen Mann von Sharewood im Allgemeinen ausmachte. Wenn er dem Broboter dann noch einen Afro verpass.. in diesem Momente krachte ach so vertraut eine gewaltige Faust gegen den Kopf des Plappermauls und schickte es postum auf eine Reise direkt gegen die Metallwand des Raumes, die ihm eine Sache recht deutlich klar machte: dieses Ding mochte nach dem Professor nicht so heißen, wie es eine Boris-Maschine verdient hatte, es mochte mit Geld laufen statt mit Fleisch, Bier und Fleisch und insgesamt nicht so wirklich dem Idealbild entsprechen, das Mika von seinem Kapitän hatte… aber er musste zugeben: ihm eine zimmern wie Boris, das konnte der Broboter!
 

Boris

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Die Fäuste auf die Knie stützend stand Boris auf. Es war nicht die Zeit sich hinzusetzen und ein Päuschen zu machen, denn der Boroter wütete, ungehindert und mit einer unglaublichen Kraft ausgestattet, man hatte es geschafft eine Kampfmaschine zu bauen, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie gut darin ist!
Ah, das war Afro. Aber: „Als ob Afro eine zu langen BORIS beeindrucken würde!“ Das konnte ja jeder! Zu einem gewissen Maße. Egal, Boris musste nur die Situation einmal umdrehen und dann!
Dann rutschte er aus und fiel auf den Rücken. Worauf war gerade das Schwergewicht eines Piraten denn ausgerutscht? „Quiek!“ Was? Boris sah hin, von seinem kleinen Freund mit dem großen Herzen geleitet und ja: Es war eine 50-Berrymünze.
Boris öffnete die Augen und sah, wie der Boroter gerade versuchte, Heroe unter seinen klingenausfahrenden Fuß zu zerdrücken, doch dann kam etwas aus dem Münzschacht... eine weitere Münze...
„Quiek!“
„Was!? Nur Fake!?“

Im Venture's Beobachtungsraum
Ajane stand mit verschränkten Armen und starrte auf den sitzenden Professor runter, der in ein Dauerkichern verfallen ist, weswegen gerade das Mikrophon auch ausgeschaltet war: „So, der Münzschacht hat keine Funktion?“
„Mehr als ein Schacht, ist es mehr ein kleines Loch, wo ein paar Münzen reinpassen. Deswegen fallen die ja auch im Kampf heraus: Es geht nirgendwo hin, Sackgasse, kein anderer Ausgang!“ Mit erhobenen Finger, weißen Gläsern und einem laut aufklaffenden und lächelnden Mund, erklärte Prof. Dr. Venture seine Kreation.
„Warum? Warum ist so etwas überhaupt dann eingebaut worden, ich meine, um den Gegner zu verwirren erscheint es zu viel zu sein.“
Plötzlich schaltete Venture von lustig zu bierernst, während er seine Brille zurechtrückte: „Ajane. Eine Waffe, die nicht mindestens zwei Zusatzfunktionen und einen Selbstzerstörungsmechanismus besitzt, ist kaum besser als die Keule eines Wilden.“
„Und was genau soll das sein?“
Ein breites Grinsen: „Eigentlich wolle ich einen Flipperautomaten noch einbauen, damit dem Boroter nicht langweilig wird, aber ich hatte keinen Platz mehr.“ Dann liefen plötzlich ihm Tränen aus den Augen: „Doch weglassen konnte ich es nicht vollkommen: Der Münzjunge braucht den Job, er arbeitet anstatt seiner schwerkranken Mutter.“
Staubtrocken: „Was hat sie?“
„Andauernde Bocklosigkeit!“
Ajane begann unverständliches Kauderwelsch von sich zu geben, während sie sich abwand und scheinbar gerade etwas zertreten wollte.
Prof. Dr. Arthur Damien Venture mag der einzige Doktor der Welt sein, der „kein Bock“ als die Krankheit wahrnahm, die sie auch wirklich ist.

Weiter gegen den Boroter
Eine weitere Salve an Kugeln flog in alle Richtungen, wenig zielgerichtet, aber dafür gut um die Hamster-Piraten wieder zu zerstreuen und Zusammenarbeit zu stören. Dann schlug er wieder mit der Stachelkette aus, diesmal Richtung Kakuga, doch diesmal sprang Boris dazwischen, er verwandelte seinen Arm in eine Vollmetalgabel und die Kette wickelte sich darum, ohne bleibenden Schaden anzurichten: „BORIS bleibt. Ihr geht.“ Er traf eine Entscheidung als Kapitän: „BORIS weiß, dass das hier keine wichtige Aufgabe ist, doch BORIS weigert sich zu gehen! BORIS ist ein wahrer Mann, deswegen wird sich BORIS dieser Herausforderung stellen, während ihr die wichtigen Sachen übernehmt!“ Er grinste zur Crew: „BORIS wird zeigen, dass Männlichkeit siegt!“
Und somit begann der Kampf, Mensch gegen Maschine. Wird Männlichkeit oder Technologie obsiegen? Wird Boris seinem Metallebenbild unterliegen oder ist das Original immer stärker als die Kopie? Ein Kampf, bei der es um weit mehr geht als nur, wer gewinnen wird.
 
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Heroe

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Hinter sich spürte sie einen Windzug und hörte den dicht darauffolgenden Aufprall. Heros Kopf zuckte herum und sie sah Mika, den der Roboter geradewegs erwischt hatte. Anfangs hatte sie kaum hingehört, als der Zimmermann eine Diskussion um die Namensgebung mit dem unsichtbaren Professor angefangen hatte, aber ihr Sinn für Ordnung und Richtigkeit hatte seinen Gedankengängen schnell folgen können. Während sie damit beschäftigt war, nicht selbst dem leblosen und zugleich äußerst effektiven Gegner zum Opfer zu fallen, wartete ein Teil ihrer Konzentration auf das Resultat von Mikas Überlegungen - und war sich beinahe sicher, dass dieses abgesehen von nachlässiger Aufmerksamkeit der Grund war, ihn der Roboter als Nächsten ins Visier nahm. 'Broboter.' Hero kicherte. Im selben Moment schlug sie die Hand vor den Mund, in der Hoffnung, dass niemand den kindlichen Laut gehört hatte und zu ihrer Erleichterung ergriff Boris das Wort.

Lautlos glitt die Klinge ihres Schwertes zurück in seine Scheide und Hero sah sich nach dem Ausgang um. Ihr Kapitän hatte es auf sich genommen, die vermeintliche Familienfehde allein auszufechten und hielt seiner Crew den Gegner vom Leib. Es blieb somit vorerst an ihnen, die Erledigungen der Hamsterpiraten auszuführen. Sie waren jedoch nicht die einzigen, die den Raum verlassen wollten. Hero sah, wie der agile Münzjunge flink in Richtung der massiven Flügeltüren spurtete. Er öffnete die Tür, schlüpfte hindurch und wollte sie wieder zuziehen, als sie sich schon nicht mehr schließen wollte. Er sah auf und blickte jemandem von ähnlicher Statur entgegen.
»Hallo. Geht es hier weiter? Und müssten wir es ausfechten?« Verdattert nickte er. »Also ja, ich meine, nein! Nein: ja und dann nein, ich- ich bin kein Kämpfer.« Hero nickte ebenfalls. Der junge wirkte schmächtig und einige grüngelbe Stellen und Schrammen auf seiner Haut deuteten darauf hin, dass er in der Hierarchie der Lost Hope weit unten stand. Hinter der halb geöffneten Tür konnte sie indes gedämpfte Zurufe ausmachen. Dann schien jemand auf den Jungen aufmerksam zu werden.
»Was ist los, Gizzy? Hast du wieder deinen Münzsack fallen gelassen?« Das Grölen rief einiges Gelächter hervor und Gizzy lief rot an. Er blickte über die Schulter. »Hier ist ein Mädchen und-« »Ein Mädchen! Gizzy hat ein Mädchen. Lass' mal sehen.« Hinter Hero erklang zur selben Zeit ein ohrenbetäubender Schlag, als die Schöpfung des Professors ihren Gegner erneut knapp verfehlte. 'Der Broboter.' Bevor sie sich mit einem verstohlenen Lächeln nach Boris umsehen konnte, tauchte in ihrem Sichtfeld tauchte ein bärtiges Gesicht auf.
»Ho, Gizzard hat echt ein Mädchen gefunden und oh -« Der Bärtige wurde der übrigen Crew gewahr, die ebenfalls auf den Ausgang zustrebte. »DIE HAM-« begann er zu schreien, als ihn schräg von unten ein Schwertknauf zielgerichtet am Kopf traf.
»Woha. Bamm! Das muss wehgetan haben!« hauchte Gizzy und zog die Vokale in andächtigem Staunen lang, schlug sich mit der Faust in die Handfläche der anderen Hand und grinste.
»Er hat gesagt, ich bin ein Mädchen.« Gizzy blickte drein, als könne er sich nicht erklären, was daran anstößig sei. »Verstehe.«
»Ich müsste nun weiter.« bekundete Hero der Höflichkeit halber. Der Bärtige war nach vorn gekippt und bildete einen Keil, der die Tür offen hielt. Gizzy sah zu ihm hinunter, dann wieder hoch.
Er hob die Schultern. »Okay.«
»Lebe wohl, Gizzy.« Hero nickte ihm dieses Mal zum Abschied zu und stieg über den Bärtigen. Dessen Zustand war nicht unbemerkt geblieben und schon wurde die Tür von einer schwieligen Pranke weit aufgerissen.
»Es sind die Piraten! Sie kommen!« Hero spannte sich an und ihre Hand war schon an ihrem Schwertgriff. Doch die herandrängenden Männer stürmten an ihrem am Boden liegenden Gefährten vorüber und damit auch an ihr, ganz als sei sie unsichtbar. Einer der letzten bemerkte sie schließlich doch und schlug Gizzy in Begleitung eines zahnlosen Lächelns auf die Schulter. »Paff' gut auf dein Mädfen auf!«
Heros Lippen formten sich zu einem dünnen, blassen Strich, als ihre innere, kampfbereite Anspannung kein Ventil fand. Der Drang, der Lawine, die an ihr vorübergezogen war, ohne sie überhaupt eines Angriffs würdig zu empfinden, führte Krieg gegen ihre Selbstbeherrschung. Ihr verletzter Stolz sollte nicht ihrem Ziel im Weg stehen und ein schnelles Vordringen in das Zentrum des feindlichen Schiffes konnte nicht unerheblich sein - zwar befand sich die Lost Hope in einem Gefecht, aber der überrumpelten Reaktionen an Deck nach zu schließen rechnete niemand ernsthaft mit einem Angriff im Inneren und es würde dauern, bis die Nachricht zu allen Ebenen durchgedrungen war. Ohnehin ließ Hero den Feind nicht ziehen, sondern überließ ihn lediglich ihren Mitstreitern. 'Und dennoch!'
Gizzy beobachtete, wie das Mädchen sich mit einem Schnauben umwandte, nachdem sie den Männern abschätzig nachgeblickt hatte. Jetzt trat sie von dem Bewusstlosen herunter, an ihm vorbei und stampfte in den Gang, dessen Geruch nach Metall und Schweiß Gizzy längst nicht mehr wahrnahm.
 
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Kaja

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Die Ereignisse seit des Auftauchens des metallischen Gegners überstürzten sich förmlich übereinander. Man konnte kaum alles genau mit verfolgen ohne von einem der Angriffe dieses Dings gestört zu werden oder eben erwischt, doch in diesem Falle bevorzugte wohl jeder der Anwesenden lieber weniger das Geschehen mit zu verfolgen und stattdessen erfolgreicher den Angriffen auszuweichen, welche von Feuerwerfer, Stahlketten bis hin zu Feuerwaffen so ziemlich alles beinzuhalten schien. Nur so richtig diesen Boroter besiegen schafften es die Hamster nicht. Nicht weil sie zu schwach waren, nein, es war wahrscheinlich weil einfach zu viel Männlichkeit, wie es wohl Boris sagen würde, auf einem viel zu kleinen Raum geballt war. Und es war wohl auch eben dieser Gedanke, was den Kapitän der Hamsterpiraten zu dem Entschluss brachte, dass die gesamte Crew weitergehen sollte und nur er, als einziger, sich seinem Sohne gegenüberstellen würde. Es konnte natürlich auch daran liegen, dass er doch nicht ganz alleine war, da Puc seine Seite wohl niemals verlassen würde. Es konnte aber auch daran liegen, dass die Hamster ja ursprünglich ein ganz anderes Ziel hatten, als diese metallische Kopie zu bekämpfen, wie zum Beispiel ihre Nakamas aus den Fängen dieses Schiffsbauches zu befreien. So oder so war es jedenfalls kein all zu großes Aufersehen, als der Kapitän sein Machtwort erhob und ihnen befahl weiterzugehen. Heroe war als erste bei der Tür. Der Rest versuchte sich und zusammengekauerte Nakamas aufzuklauben und in Richtung der Tür zu stürmen, während Boris seine Männlichkeit unter Beweis stellte mit Hilfe einer Gabel. Kaja dachte, dass sie nicht richtig sah, doch jetzt war nicht der Moment um den Kopf sich wegen solchen Kleinigkeiten zu zerbrechen oder zu schütteln oder, was wohl bevorzugt wäre, ihn gegen eine Wand zu schlagen und sich zu fragen warum! Nein, stattdessen, schnappte sie sich Kakuga, hievte sie auf ihre Schulter und eilte zur Tür, bei welcher nun auch der Afroträger, noch immer mit einer heilen Kopfbedeckung, angelangte. Kaum waren sie bei der Tür hindurch, konnte man eine Horde auf sie zu laufen zu sehen. Fast wie eine Horde kleiner Kinder, welche man mit Süßigkeiten locken würde, man aber zu wenige für alle hätte. Ähnlich schnell wurde die Gruppe von der Rothaarigen und dem Afromann besiegt. "Wir müssen Waylander, Kassia und Rin finden", sagte die Schwertträgerin zu Mika mehr als das Offensichtliche, während sie Kakuga wieder festen Boden unter den Füßen bescherte. Sie war zwar nicht sonderlich schwer, doch mit ihr auf der Schulter zu kämpfen würde doch recht nervenaufreibend werden, vor allem, wenn sie noch dazu darauf aufpassen müsste, dass sie nichts von den ganzen Schlägen oder ähnlichem abbekommen sollte. In ihr Blickfeld fiel der Münzjunge, der wohl eher versuchte unauffällig an die Wand sich zu drücken, so dass niemand ihn bemerken würde. "Wo sind die Gefängnisse?", fragte die Köchin den Jungen, welcher erschrocken zusammenzuckte. Das vorige Mädchen schien doch relativ süß zu sein, doch hier waren drei weitere Hamsterpiraten und vor allem der Mann und die Frau in dem weißen Kittel schienen auf gar keinen Fall vertrauenswürdig zu sein. Die Rothaarige wiederum schien doch wie die Assistentin des Professors zu sein. Warum war sie hier? Warum fragte sie nach dem Weg? "Wird's bald?", Kaja hatte heute nur mehr wenig Geduld übrig. Auch wenn sie ihrem Käp't'n vertraute, so wollte sie doch so schnell es ginge ihre Nakama wieder bei sich haben und von diesem Monstrum verschwinden. Natürlich würde sie auch Ajane mitnehmen wollen, doch das würde wahrscheinlich jetzt nicht möglich sein. Noch war sie nicht bereit um ihr erneut gegenüber zu treten und sie zu bekämpfen. Noch nicht. Der Junge deutete mit dem Finger den Gang entlang, setzte an etwas zu sagen, doch als er es aussprach, waren die drei Piraten bereits den Gang entlang fortgelaufen, in welche er gedeutet hat. Etwas irritiert schaute sich der Junge die verprügelten Leute an und schluckte ehe er seinen Münzsack wieder schnappte und sich auf den Weg machte.
 

Mika Ruko

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Immer noch ein wenig benebelt von der Schelle, die er soeben von dem Broboter bekommen hatte, stolperte Mika mehr wieder auf die Beine als dass er wieder normal aufstand und wankte auch noch ein paar Schritte, bevor er sich wieder vollends gefangen hatte. Der Zimmermann schüttelte den Kopf, damit die Welt aufhörte, immer von einer auf die andere Seite zu kippen und das gelang ihm tatsächlich auch nach einer kurzen Weile und gerade rechtzeitig genug, um der nächsten Salve an Kugeln aus dem Weg zu springen, die schier willkürlich durch den Raum gefeuert wurde. Er wollte gerade wieder auf den Broboter zustürmen, um diesem zu zeigen, dass er sich da von so einem coolen Konstrukt ganz sicher nicht so einfach gefallen lassen würde, da erfüllte das Knirschen von Metall auf Metall den Raum und der Tagträumer konnte erkennen, wie sein Kapitän die Stachelkette der Maschine aufgegabelt hatte wie ein echter Profi und Anweisungen durch den Raum brüllte. Na klar, er wollte seinem Sohn selbst die Hammelbeine lang ziehen so wie es Boris‘ Vater einst bei ihm gemacht hatte. Wer konnte ihm das auch schon verdenken? Zumal Boris ganz sicher der Beste war, um jemanden wie Boris aufzuhalten, denn immerhin hatten sie keine zweistelligen Additionsaufgaben hier! Also erwiderte der Zimmermann das Grinsen seines Kapitäns und zeigte ihm einen nach oben gestreckten Daumen, das internationale Zeichen für die Akzeptanz seines Vorhabens. Es war zwar irgendwie schade, weil Mika in seiner Berufung als Zimmermann selten so ein überaus interessantes Konstrukt wie den Broboter gesehen hatte und es gern eingehender studiert hätte, doch ihm war klar, dass sie Wichtigeres zu tun hatten. Sie hatten Nakama hier, die auf ihre Befreiung warteten und wer wusste schon ob Boris nicht genug von seinem Sohn übrig lassen würde, dass man das Wrack ein wenig untersuchen konnte. Als ob Boris diesen Kampf verlieren könnte, allein der Gedanke daran war lächerlich.
Doch nun war es erst einmal die Frage, wo sie denn bitte lang mussten, um zu den Gefangenen zu kommen oder wie man denn überhaupt erst einmal in diesem Raum heraus kam. Mika wusste, dass es da eine Tür gegeben hatte, doch für den Moment war er sich noch nicht einmal so ganz sicher, wo genau er in diesem Raum gelandet war. Sein Rücken schmerzte noch und sein Schädel dröhnte ein wenig, aber wenigstens letzterer war immerhin gepolstert. So war hatte er zwar eh schon wieder einen halbwegs klaren Kopf, doch es bedurfte noch ein paar Blicken in alle Richtungen, um sich neu zu orientieren und die Tür, die weiter ins Innere des Schiffes führen würde, neu zu entdecken. Direkt davor entdeckte er das zierliche Figürchen ihrer neuen Navigatorin, die dort mit dem Münzjungen zu reden schien… Sofort machte sich Mika auf den Weg in die Richtung der beiden wie es auch die anderen Mitglieder der Crew taten und als die Strecke überbrückt war, hatte Hero es auch schon geschafft, einen der Soldaten zu überwältigen und zu Boden zu bringen, was dessen Kameraden offensichtlich als Signal zum Angriff interpretiert hatten oder so wirkte es zumindest auf Mika und nun wie eine kleine Heuschreckenplage auf sie zu stürmten. Doch das war natürlich kein Hindernis, dass die Hamster-Piraten oder zumindest den Teil, der gerade hier war – immerhin war gefühlt die Hälfte von ihnen gefangen im Schiffsbauch – lange aufzuhalten wussten. Wie ein schwarzer-roter Doppelblitz fegten Kaja und Mika durch die Gegner und es dauerte nicht lange, da konnte sich keiner von denen mehr auf seinen Beinen halten. Fast genauso schnell holte die rothaarige Küchenhexe aus dem Münzjungen heraus, wo genau sich ihre Nakama befinden würden und noch schneller war die kleine aber schlagkräftige Truppe auch schon wieder unterwegs, hinein in den Gang, in den Hero wohl auch schon unterwegs war. Mika rief dem Jungen, der eigentlich noch etwas hatte sagen wollen, noch ein Danke, Bro! hinterher und übertönte damit endgültig, was auch immer dieser noch zu sagen versucht haben konnte. Wen interessierte das auch schon? Immerhin hatte er ihnen doch schon die Richtung gewiesen und das war alles, was die Piraten wissen mussten.
Schnelle Schritte trugen das Hamster-Trio den langen, komplett mit Metall verkleideten Gang entlang und hallten aus allen Richtungen wider. Es war nicht unbedingt auszumachen, wie lang der Gang war, da er nicht besonders gut beleuchtet war, doch es war eindeutig zu lang. Wenn sie langsam gehen würden, wäre sicher die Schlacht vorbei, bevor sie angekommen waren. Wenn erst mal die Frage war, wohin sie denn genau ankommen müssten. Denn mit einem Mal standen die 3 Hamster vor einer Kreuzung! Es ging nach links, nach rechts und gerade aus und die Wege führten irgendwie alle ein wenig leicht geneigt nach unten, tiefer hinein in das Monstrum, das irgendjemand fadenscheinigerweise als Schiff deklariert hatte. Mit einem etwas fragenden Blick sah der Hamster-Pirat seine Nakama an. Wo lang jetzt? Oder teilen wir uns auf? Denn immerhin hatte er keinen Schimmer, welches nun der richtige Weg sein sollte, das hatte dieser dämliche Münzjunge ihnen ja nicht gesagt! Schlitzohr, ey! Und so etwas wie einen praktischen Wegweiser mit „Schiffsgefängnis, hier entlang“ gab es ja leider auch nicht. Echt schlecht ausgerüstet dieses Ding, ne?
 
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Er mochte Jerkins noch nie. Er mochte auch viele andere Leute an Bord dieses Schiffes nicht, doch Jerkins gewann jeden Preis als Unsympath. Er war völlig wahnsinnig zum einen. Zugegebenermaßen war das im Allgemeinen unter Piraten und insbesondere auf diesem Schiff kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal. Doch das reine Ausmaß des Wahnsinns das diesen Mann gepackt hatte war eine ganz andere Sache. Der Vizedirektor konnte mit der selben Gleichgültigkeit eine Proviantliste aufstellen, wie er befahl die Leichen seiner Untergebenen auf Katapulte zu laden und zu verschießen um den Feind zu demoralisieren. Letzte Woche hatte er einen der Schiffsleute wegen mehrfacher Unpünktlichkeit aufgeschlitzt, um genau zu sein, wegen 2.3 Sekunden. Dabei hatte er noch nicht einmal gezuckt oder einen zweiten Blick auf den Mann geworfen. Gespräche mit ihm verliehen einem einen ersten Eindruck davon wie es wohl war mit einem intelligenten Eisberg zu verhandeln. Noch beunruhigender war, das er noch nie gesehen hatte wie der Vizedirektor verletzt wurde. Nur einmal hatte eine Kugel seinen Umhang gestreift und einen Pulverfleck hinterlassen. Zugegebenermaßen, keinen der Kämpfe die bisher stattgefunden hatten seit er sich auf dem Schiff befand konnte man wirklich bedrohlich nennen. Das hieß, jeden außer der Schlacht von Kyoko. Normalerweise hätte die Lost Hope einfach die Wahnsinnigen vom Schiff gejagt, der Vizedirektor hätte sich seinem Laster gewidmet, die... Soldaten des Schiffes hätten sich alles geschnappt was nicht festgenagelt war und wären wieder aufs Schiff gekommen. Mit... frischem Blut. Jedes mal wenn neue Leute an Bord gebracht wurden betrank er sich. Das Schiff trug erstaunlich gut Geräusche.

Jetzt stand er nun hier und der Vizedirektor stand keine fünf Schritte von ihm entfernt. In dem Gang standen weitere 10 Seeleute, sie alle waren unruhig, manche zitterten. Nicht wegen des Kampfes natürlich, nein, wegen ihres Chefs. Sie alle wussten das auch nur ein geringes Anzeichen von "Ineffizienz" dafür sorgen konnte das man über Bord geworfen wurde und das war, wenn man Glück hatte und der Vizedirektor nicht selber die Arbeit erledigte. Glücklicherweise hatte dieses mal keiner offene Stiefel, hatte zu lang gebraucht, geschweige denn eine seiner Waffen vergessen. Das, oder der Vizedirektor hatte gute Laune, die hatte er meistens wenn er schwafeln konnte und gleichzeitig wusste das er bald Jemanden in Stücke schneiden konnte.

"... Also werden gemäß meinen Analysen zwei Mitglieder dieser," Mit einem Tonfall der Klang als hätte Jerkins gerade in eine Zitrone gebissen fuhr er fort, "Hamsterpiraten und zwar die physisch schwächsten, wie ich feststellen möchte, versuchen unsere Reihen zu umgehen um tiefer ins Schiff vorzudringen. Auf Basis der Konfrontationen ihrer Kameraden und der Positionierung der restlichen Kämpfer besteht eine 97.2% Chance das sie hier entlang kommen, eine weitere 2.6% Chance das sie sterben bevor sie hier ankommen und eine 0.1% Chance das sie sich wimmernd an Bord ihres Schiffs zusammenkauern. Natürlich sind diese zahlen gerundet, aber es wäre ineffektiv ins Detail zu gehen und zum Beispiel Möglichkeiten wie die 0.001% Chance aufzuzählen das eine von ihnen spontan während der Überfahrt an einer Geburtskrankheit verstorben ist, oder sich während eines Snacks verschluckte und erstickt ist. Im Fall der Ärztin beträgt die Wahrscheinlichkeit sogar fast 0.03%. Sie kaut wirklich viel zu wenig bevor sie etwas hinunter schlingt." Wenigstens war er endlich zum Punkt gekommen. In seinem Versuch sämtliche Ineffektivität zu vermeiden, verschwendete er manchmal ganz schön viel Zeit mit seinen Monologen, "Klar, Boss." bestätigte Blake und hatte Mühe die Abscheu aus seiner Stimme zu verbannen, "Ich habe übrigens unterdessen schon die Vorbereitungen getroffen um die sie mich gebeten haben... Auch wenn ich nicht weiß ob es eine kluge Idee ist so viel Sprengstoff so nahe an der Stelle zu platzieren wo wir sie erwarten." Sein kleiner Widerspruch war gerade noch im Rahmen des akzeptablen. Immerhin hatte ihm der Vizedirektor nicht genau gesagt was für eine Kampfstrategie sie verfolgten, nur das sie sich schon früh genug zurückziehen würden und das es die effizienteste Methode war um die beiden Hasen zu erjagen auf die sie es abgesehen hatten. Natürlich hatte er auch eigene Sprengmittel platziert, verschiedene Arten von Granaten und Minen verwandelten den Gang hinter der Stelle an der der Gang in dem sie warteten in einer T-Kreuzung auf den Gang traf wo später die beiden Piratinnen entlang gehen würden. Ein simpler aber effektiver Hinterhalt. "Nun heißt es abwarten." erklärte Jerkins erfreut, der es offensichtlich als ineffizient ansah Blake zu antworten. Dieser seufzte nur leise. Der Vizedirektor wirkte wie ein Kind vor einem Spielzeugladen. Nur weniger hibbelig. Die Übelkeit die ihn bei dem Anblick überkam spülte er mit einem Schluck aus seinem Flachmann hinunter.
 

Kakuga

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Einfach geschnappt und rumgeschleppt zu werden war keine gewohnte Erfahrung für Kakuga und definitiv auch keine, die sie zur Gewohnheit machen wollte. Besonders, wie sie hin und her geschleudert wurde, während Kaja kämpfte, beschaffte ihr schlussendlich nur Unwohlsein. Immerhin hatte die impulsive Köchin so ihre Schockstarre lösen können, aber dankbar fühlte sie sich trotzdem nicht unbedingt. Stattdessen huschte sie an der Seite ihrer Kameraden zwischen den gefallenen Piraten hindurch und lief durch den Gang, bis dieser sich teilte.

Wo lang jetzt? Oder teilen wir uns auf?
Der Afro sprach aus, was vermutlich alle vier dachten. Diese Spaltung auf dem Weg in die Hölle stellte sie vor eine Herausforderung, die sich wohl nur mit einem Wissen lösen ließ, das sie nicht hatten. Ein Teil von Kakuga hoffte immer noch, sich einer möglichen Konfrontation entziehen zu können. Ein anderer Teil hoffte darauf, mit dem schmackhaften Duft zusammengeführt zu werden, der noch immer tiefer inmitten des metallischen Biestes lauerte. Natürlich hatte sie auch das Ziel der Hamster noch im Kopf, die tiefsten Ebenen der feindlichen Flotte zu erreichen und dort die alten Kameraden zu finden, die ihre neuen Kameraden hier drinnen verloren hatten. All diese Wünsche drängten sie in verschiedene Richtungen – zurück, nach rechts, geradeaus. Aber ihren widersprüchlichen Instinkten zu folgen wäre eine Dummheit für jeden Forscher, der etwas auf sich hielt. Es gab nur eine wahre Lösung zu dem Problem, das sich hier erstreckte:
Spekulation!
„Das Schiff hier ist im Prinzip ein großes Gefängnis, nicht wahr? Um aus Gefangenen die Krieger zu machen, die sie uns schon die ganze Zeit vor die Füße werfen?“ Aus allen Informationen, die Kakuga von den übrigen Hamstern gehört und im Zuge der letzten Ereignisse selbst gesammelt hatte, ließ sich dieser Schluss eindeutig ziehen. Und das bedeutete... „Vermutlich ist die ganze untere Etage – oder zumindest ein Großteil – Gefängnis. In diesem Fall sollten alle Wege nach Rom führen. Vermutlich ein Haupteingang über den mittleren Weg und weniger genutzte Anlagen an den Seiten, die schlussendlich doch mit dem Gefängnis verbunden ist. Zum Beispiel eine Kantine!“ Wenn man bedachte, dass alle drei Wege nach unten führten, machte dieser Gedanke am meisten Sinn. Vermutlich lagen irgendwo hier unten auch Kajüten für das Personal an Bord, die auch eine direkte, schnelle Verbindung zu den Gefangenen brauchten. Vermutlich gab es also auch die beiden Seitenwege hinunter nicht nur ein Ziel, sondern noch viele weitere Abzweigungen, manche tiefer in den Bauch des Schiffes, manche weiter an der Seite entlang, bis alles vernetzt war, was vernetzt sein musste. Nur im mittleren Weg sah die Ärztin etwas, das vermutlich direkt an den Ort führte, an den sie wollten.
„... das kann ich natürlich nicht garantieren, aber es macht Sinn“, rundete Kuga den Gedanken ab und blickte in die Runde. „Wenn wir das Ziel so schnell wie möglich erreichen wollen, müssen wir uns vermutlich trotzdem aufteilen, nur für den Fall, dass es doch Sackgassen gibt. Aber ich denke, das ist eine gute Basis, um die Aufteilung zu organisieren. Die Mitte zum Beispiel...“ Die Schwarzhaarige deutete den Weg entlang. „Das ist vermutlich der Ort, an dem die meisten Feinde warten, und der Weg, auf dem man am Ehesten auffällt. Das heißt, hier entlang geht eine Ablenkung, die viel aushält und gut auf sich selbst aufpasst.“ Dann drehte sie sich in Richtung des rechten Pfades und schnupperte. „Dort... gibt es Essen. Das heißt, es gibt vermutlich auch Menschen. Wenn wir problemlos durchkommen wollen, sollte dort jemand ruhiges und schnelles entlang ziehen, nicht mehr als eine Person, und vielleicht... jemand von geringer Körpergröße?“ An der Stelle konnte sie nicht anders, als Heroe anzusehen. Natürlich schaute sie schnell wieder weg, konnte aber ein leichtes Grinsen nicht verbergen. Ein Räuspern folgte, damit sich ihr neutraler Gesichtsausdruck wieder einfinden konnte. „Zu guter Letzt der linke Weg. Kein direkter Weg in die Mitte. Kein Lebenszeichen. Die höchste Wahrscheinlichkeit, ungefährlich zu sein. Die höchste Wahrscheinlichkeit, eine Sackgasse zu sein. Aber vermutlich auch der schnellste Weg ans Ziel, wenn es keine ist. Das heißt, da drin kommt man entweder in Sicherheit, oder direkt in die größte Gefahr!“ Eine dramatische Pause, ein entschlossener Blick. „Euch zuliebe würde ich mich freiwillig melden, diesen Weg zu wählen!“
Noch lieber wäre Kakuga natürlich dem Duft zum Essen gefolgt, aber schleichen gehörte nicht zu ihren Stärken. Dafür war ihr Körper nicht gebaut – nicht mit den Beinen, die viel zu lang für ihren Oberkörper waren. Sie konnte kaum knien, geschweige denn kriechen. Da akzeptierte die Taktikerin doch lieber den Münzwurf, den die andere Seite anbot...
 

Boris

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Teufelsfrucht
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Im Grunde lief es ganz gut. Klar, Boris mag sich vielleicht den kleinen Finger verstaucht haben, als er mit voller Wucht gegen den Boroter schlug, welcher sich jedoch ganze drei Zentimeter nach hinten schlagen ließ, und auch wenn es keine sichtbare Delle gab, war jedoch klar, dass ein mentaler Schaden entstanden sein musste.
Auch mag es fragwürdig sein, wie sehr es Boris half, am Fußgelenk gepackt zu werden und wie eine Keule dreimal gegen die Wände gehauen zu werden, bevor er in der Lage war, sich freizutreten. Dafür musste es dem Boroter schwergefallen sein, mehr als dreihundert Kilo pure Männlichkeit durch die Luft zu schwingen.
So gesehen, war Boris eigentlich am Gewinnen! Nun musste er es nur noch dem Boroter klarmachen, also schälte er sich vom Boden wieder ab und begann seine Fäuste gegeneinander zu schlagen, mit etwas Vorsicht wegen des kleinen Fingers. „BORIS wird dich fertigmachen!“
Der Boroter antwortete mit einer erhobenen Hand, der Arm öffnete sich und eine Kette kam heraus, während der andere Arm sich wieder für das Gewehr bereitmachte. Deswegen sprang auch Boris nach vorne, der Maschenboris musste seine Konfiguration wieder ändern um für den Nahkampf gewappnet zu sein, anstatt eines Gewehrs schloss sich eine Metallplatte vor die Knöchel, ähnlich wie ein Schlagring.
Dann schoss der Bororter die Faust ab, sie war durch eine Kette zum Hauptkörper verbunden. Sie traf Boris direkt ins Gesicht, nein: BORIS Hammer!!! Metall traf auf Metall, auch wenn Boris nicht vorraussehen konnte, hatte es ihn noch nie abgehalten, er lief bis sein Körper was traf und umarmte es: BORIS Presse!!! OK, der letzte Angriff war stumm, aber Boris versuchte es dennoch mit einem Hammerkopf zu sagen.
Die Innenseiten von Boris' Armen wurden Sägeblätter und er haute mit seinen Hammerkopf wiederholt auf den Boroter ein, aber da so ein Hammer immer noch keine Augen hatte, konnte er nicht wirklich ergründen, wie viel Schaden er verursachte.
Jedoch spürte er die Klinge im Bein, da versuchte der Boroter sich wohl zu befreien, aber jetzt hatte Boris ihn, er hatte viel Selbstvertrauen in seine pure Muskelkraft.
Blöderweise wurden seine Arme langsam auseinandergedrückt, obwohl er genug Druck darin hatte, um Menschen das Rückgrat zu brechen. Um nachzuschauen was genau da genau passierte, verwandelte Boris seinen Kopf zurück, nur um zu hören, wie ein Kreischen durch den Raum dröhnte, während die Motoren des Boroters gegen Boris' Muckis arbeiteten.
Dann bekam Boris ein Auge ab, der Boroter schlug mit seinen Zylinderaugen zu, die wie Kolben aus der Fassung nun hervorstießen, der Schlag war direkt auf die Nase und das sorgte dafür, dass sich der Griff des Hünen für einen Moment lockerte, sodass der Boroter sich freibrechen konnte.
Es folgte ein Schlag in die Bauchgegend und ein Tritt, den aber Boris seitlich ausweichen konnte, Messerknie und Schwertbeine im Körper wären gerade etwas nachteilig.
Den eigenen Fuß in einen Hammer verwandelnd, versuchte Boris diese Lücke auszunutzen, aber es prallte ohne sichtbare Wirkung am Metallkörper des Gegners einfach ab, um hier mit Schlägen zu gewinnen, brauchte es einfach mehr Kraft.
Zum Glück ist Boris ein unerschöpflicher Quell von „mehr Kraft“, er setzte den Hammerfuß ab und holte aus: BORIS Krach!!! Die Faust traf die offene Hand des Boroters, dessen Gelenke sich hochpräzise sich bewegten, sodass es sich für Boris anfühlte, als hatte er gerade gegen Schaumstoff geschlagen: Ja, es gibt Widerstand, aber schnell war die Luft aus dem Schlag.
Warte, was machte der Metallklumpen jetzt? Er holte zum Schlag aus, das perfekte Ebenbild von dem, was gerade Boris gemacht hatte. „...“ Eine Faust schlug mitten ins Boris' Gesicht, warf ihn gegen die ganz hintere Wand, er blieb zwei Sekunden an der Wand hängen, bevor er langsam abrutschte, während Blut aus Mund und Nase lief.
Der Boroter hatte sich BORIS Krach!!! zu eigen gemacht...

Im Beobachtungsraum
„...“ Ajane ist schockiert. Sie sah gerade etwas, was kaum Zeit des Tüftelns seitens des Professors war, gerade einen der notorischsten Piraten des West Blues mit einer Leichtigkeit vermöbeln, dass es zum Himmel schreit. Diese Waffe, so dämlich der Name „Boroter“ auch war, könnte das gesamte Kräftegleichgewicht der Welt aus den Fugen bringen.
„Ah, mein Sohn! Lerne von Papa!“ Der Professor schaute selbstverliebt auf sein Werk, scheinbar vollkommen von den Kampf besessen: „Ja, hau ihn, hau ihn! Und Ajane, ich verzeihe dir!“
„Was?“ Was meinte er damit!?
„Ich ziehe das Gespräch vor. Jetzt ist der Augenblick, wo du denkst, dass ich so befangen bin, dass du dir überlegst, ob es besser wäre mich umzubringen, gleich wird Boris wieder aufspringen und ich werde dann hysterisch kreischend wie ein Fangirl den Bildschirm umfassen und dann wirst du denken 'Jetzt oder nie!' und dann werde ich mit einem Oneliner auf den Lippen ausweichen, dich mit einer meiner Erfindungen versuchen zu zappen. Dann wird es schwer, da die Wahrscheinlichkeit dass es stattdessen ungeplant hochgeht bedenkenswert ist, weswegen ich dir jetzt schon sagen wollte: Ich verzeihe dir!“
Wollte er ihr tatsächlich weismachen, dass er das alles schon zuvor berechnet hatte? Nein, so gut kann kein Mensch sein, nicht mal er. Aber er war aufmerksamer, als sie dachte.
„Oh, die Zukunft eröffnet sich gerade mir! Ich habe eine neue Route geöffnet! Ajane, mein Schatz, wirst du mich heiraten!!! ❤
„NIEMALS!“, entfuhr es ihr. Diese Kopfschmerzen, hoffentlich war dieser Auftrag bald zu Ende.
 
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