Agwe
Kopfgeldjäger Boss
Seitdem der Mojo Bunch seine Abenteuer auf Float verbracht hatte waren einige Tage vergangen und Agwes letzte schmerzhafte Wunden wichen einem angenehmen kribbelnden Gefühl, das die Wundheilung mit Schlangenschnaps immer hinterließ. Gimbli, der mittlerweile als Mitglied an Bord willkommen geheißen worden war hatte sich so perfekt in die Crew eingefügt wie es nur ein zutiefst Gläubiger vermocht hätte, gerade war er anscheinend dabei, letzte Schönheitsreparaturen am Bug des Schiffes vorzunehmen.
Inspiriert von dem letzten, sehr harten Kampf gegen einen Verräter in den Reihen der floatschen Rebellen hatte Agwe es ernsthaft in Betracht gezogen, wieder einmal richtig zu trainieren, es dann aber schließlich fallen gelassen. Dieser Kampf war Training genug gewesen und auch wenn er eine neue Technik entwickelt hatte, so war es noch viel zu früh sich um all das Gedanken zu machen. Noch.
Was viel dringender war, war die Nahrungsmittelknappheit, denn um die mussten sie sich jetzt sofort kümmern. Zwei Tage nach der Abfahrt hatte Haydee Agwe darüber informiert, dass sie noch genau sechsundzwanzig komma achteinszweineundrei Kilogramm Vorräte hatten, was bei ihrem durchschnittlichen Kochpensum etwa drei Tage anhalten würde. Drei Tage, vier Stunden und einundzwanzig Minuten um genau zu sein. Agwe beunruhigte diese Rechnung ein wenig, so große Zahlen waren ihm unsympathisch. Eddie hingegen schien diese Rechnung durchaus zu verstehen und geriet in Panik als er sie nachprüfte, offenbar stimmte sie tatsächlich. Auf sein Anraten hin überlegte Agwe, etwas zu unternehmen, das Gespräch zu diesem Thema war äußerst konstruktiv verlaufen. “Wenn wir nicht bald irgendwo Land oder irgendwelche essbaren Fische finden, verhungern wir.“ “Mhm.“ “Du weißt aber schon was das heißt?““Aye, man.“ “Und dass das nicht gut ist?“ “Eyup.“ “Und was genau“, fragte Eddie mit nervös zitternder Stimme, “Gedenkst du deswegen zu tun?“ Agwe hob beschwichtigend die Hand, wie einer, der genau weiß was er gleich sagen wird. In aller Ruhe zündete er sich einen Zigarillo an, hauchte die dunkelblaue stinkende Qualmwolke elegant in den Himmel, direkt an Eddie vorbei. So viel Rücksicht musste sein. “Das ergibt sich dann schon irgendwie, man.“
Nachdem Eddie mit Schlottern und Weinen und Hyperventilieren fertig war schien er sich darauf zu besinnen seine Wut auf Agwes Art auf kreativere Weise abzulassen. Die nächsten drei Tage verbrachte er quasi ohne Unterbrechung im Werkraum und kam am Abend des dritten Tages mit einer mächtigen Alkoholfahne heraus. Auch Agwes permanente Nachfragen konnten ihm nicht entlocken was genau er da drinnen getrieben hatte und die Tür war hermetisch verriegelt, sodass der Mojo Bunch wohl oder übel mit diesem Geheimnis leben musste. Immerhin hatte es Eddie ruhig gehalten.
Am vierten Tag begannen die Mitglieder des Bunches, Agwe eingeschlossen, die Hühner mit einigem Misstrauen zu beobachten. Ihre Rationen hatte Agwe wohlweislich nicht gekürzt, denn wenn jemand an Bord Rettung versprach, dann diese gefiederten Teufel. Nicht dass Agwe sie als Notproviant angesehen hatte, er hatte viel eher die Befürchtung dass es umgekehrt war und sobald die Hühner mitbekamen dass die Nahrung an Bord knapp war eine Meuterei sondergleichen stattfinden könnte. Im Moment allerdings war alles ruhig und die meisten Federtiere schliefen leise fiepsend auf ihren Stangen oder pickten munter im Dreck. Planten diese kleinen Teufel irgendeine miese List oder beteten sie auf ihre unverständliche Weise zu den Göttern? Am fünften Tag, nun waren sie schon zwei Tage ohne Essen, lieferten sich ihre Mägen Knurrwettbewerbe und am sechsten Tag schließlich stand der blanke Hunger in ihrer aller Augen. Teufelshühner hin oder her, sie mussten essen und diese kleinen Mistviecher wirkten immer noch wie bestens gemästet. “Alright, people, here be da plan: Gimbli, du und Drago nähert euch von der Ostseite her...“ “...das ist Nordwesten...“, wagte Haydee ihren Kapitän zu unterbrechen. “Whateva. Von der Nordwestseite her dem Hühnerstall hier.“ Agwe machte ein kleines Kreuz auf seiner notdürftig in den Staub gezeichneten Karte. “Dann komm' ich von hier und lenke die Hühner ab, woraufhin Momo auf neun Uhr...“ “Das ist halb sieben, Käptn“, unterbrach ihn Gimbli, der gemütlich an seiner Holzpfeife kaute. Ein guter Teil des Stiels war mittlerweile weg, aber das schien dem Dwarf gar nicht aufzufallen, der munter weiter kaute und ab und an den Ewsgurn auf seiner Schulter misstrauisch fixierte. “Alright, alright I get it. Momo wird jedenfalls auf halb sieben die Bombe zünden. Dann kommt Edward von unten...“ “Agwe, willst du mich verarschen? DAS IST OBEN!“ Edward sah noch gehetzter und ausgemergelter aus als auf seinem zwangsmäßigen Entzug, auch wenn Alkohol immer noch in Massen vorhanden war. Aber der Mangel an Nahrung ging sogar ihm an die Substanz und man sah ihm an, dass ihm der Mangel an Nährstoffen ordentlich an die Substanz ging. “Also people, wenn ihr nur nörgeln wollt, dann können wir uns auch gleich in unsere Särge legen und ein Gebet an Baron Samedi sprechen, man!“
Der Streit hätte möglicherweise eskalieren können, doch in diesem Moment rief Momo etwas, womit keiner von ihnen mehr ernsthaft gerechnet hätte. “LAAND!“ Ihre Stimme klang ein wenig kraftlos und ausgezehrt, aber war klar und deutlich zu vernehmen und beendete den aufkeimenden Streit an Bord schlagartig. “Land in Sicht! Oder jedenfalls.. sowas.“
Was sie aus der Ferne auf sich zukommen sahen war ganz eindeutig kein Land, aber wie sonst sollte man einen etwa zwanzig Meter hohen Holzfisch beschreiben, an dessen Seiten mächtige Seeterassen ausgeklappt lagen? Gutgelaunte und bestens genährte Menschen saßen in Liegestühlen unter Sonnenschirmen und genossen das prächtige Wetter, man unterhielt sich, aß, trank und lachte. Schon von dem bloßen Anblick lief dem Mojo Bunch das Wasser im Mund zusammen und sie konnten kaum an sich halten, was ihre kulinarischen Phantasien betraf. Als dann auch noch ein kleines Boot mit einem wie geleckt aussehenden Kellner auf sie zuhielt kannte ihre Freude kein Halten mehr und seine Worte versetzten sie endgültig in Ekstase. “Guten Tag die Damen, die Herren, willkommen auf dem Baratié. Ich bin Sommé, der Maître d’, und wenn es Ihnen genehm ist dann überlassen Sie Ihr Schiff bitte unseren Kellnern und kommen Sie mit mir an Bord, wo Sie dinieren können.“ Die Freudenschreie welche der Mojo Bunch jetzt ausstieg waren noch weit, weit entfernt zu hören.
Agwe hatte dem kleinen speckigen Maître d' so viel Geld zugesteckt dass dieser sich kaum mehr bewegen konnte und seine anfänglichen Vorbehalte gegenüber diesen seltsamen Gestalten vergessen zu haben schien. Er führte sie in einen kleinen, abgedunkelten Raum in dem exakt fünf Stühle um einen eleganten Tisch gruppiert waren, auf dem ein wenig Brot und eine Suppe bereit standen. Beides war weg sobald der Mojo Bunch den Raum betreten hatte. und Agwe rülpste ungeniert. “Nun...“, meinte Sommé mit hochgezogener Augenbraue, aus der einiges an Verständnis sprach. Sie hatten schon oft gestrandete halbverhungerte Gäste gehabt, da gewöhnte man sich an solch einen Appetit. “Unsere Köche arbeiten bereits mit Hochdruck an Ihrem Menü. Bevor Sie aber dinieren möchten, darf ich ihnen einen Aperitif anbieten.. auf Kosten des Hauses, natürlich.“ Damit schenkte er mit geübter Geste fünf kleine Gläser Rum ein, die tief schokoladenfarbene Flüssigkeit perlte nur so in die Gläser und Sommé erwartete, dass sie ebenso schnell weg sein würde wie das Brot.
Stattdessen aber machte Agwe eine äußerst gebieterische Geste während er das Glas zum Mund führte, es war eindeutig dass er als erster zu trinken gedachte. Ruhig hob er das Glas empor, schnippte einmal mit dem Zeigefinger dagegen, dann nickte er und hielt seine Nase dicht an das Getränk, nahm einen tiefen Atemzug. “Ahhh“, machte er genießerisch und schwieg. Dann nahm er einen tiefen, genüsslichen Zug auf dem er lange herumkaute ehe er ihn herunterschluckte. “Ein tiefes Aroma von Mandel und Pistazie, die aber den Zuckerrohrgehalt nicht überdeckt. Eine robuste, erdige Note die auf eine Gärung im Eichenfass schließen lässt, aber mit einer hohen Süße. Der Nachhall bleibt überraschend kurz, schmeckt nach bitterer Schokolade und ebenfalls Mandeln mit einem ganz leichten Hauch von Kokosnuss. Ein wenig Holz, aber auf eine gute Art, die den Geschmack noch weiter unterstreicht. Keine Säure aber ein langer Ton von Erdbeeren und Mangos. Das hier ist ein.. 54er Wild Seaking, gereift im Eichenholzfass und abgefüllt im West Blue, von der einzigen Brauerei die so eine Bezeichnung führen darf.“ Sommé blinzelte leicht, war gelinde gesagt sehr überrascht. Dieser Lange verstand etwas vom Trinken und Manieren hatte er auch. “Ähm.. richtig. Nur das Beste für unsere geschätzten Gäste. Wenn Sie solche Kenner sind, dann wird Ihnen der nächste Gang sicherlich munden.. unsere Kellner sind gleich bei Ihnen. Guten Appetit.“
Inspiriert von dem letzten, sehr harten Kampf gegen einen Verräter in den Reihen der floatschen Rebellen hatte Agwe es ernsthaft in Betracht gezogen, wieder einmal richtig zu trainieren, es dann aber schließlich fallen gelassen. Dieser Kampf war Training genug gewesen und auch wenn er eine neue Technik entwickelt hatte, so war es noch viel zu früh sich um all das Gedanken zu machen. Noch.
Was viel dringender war, war die Nahrungsmittelknappheit, denn um die mussten sie sich jetzt sofort kümmern. Zwei Tage nach der Abfahrt hatte Haydee Agwe darüber informiert, dass sie noch genau sechsundzwanzig komma achteinszweineundrei Kilogramm Vorräte hatten, was bei ihrem durchschnittlichen Kochpensum etwa drei Tage anhalten würde. Drei Tage, vier Stunden und einundzwanzig Minuten um genau zu sein. Agwe beunruhigte diese Rechnung ein wenig, so große Zahlen waren ihm unsympathisch. Eddie hingegen schien diese Rechnung durchaus zu verstehen und geriet in Panik als er sie nachprüfte, offenbar stimmte sie tatsächlich. Auf sein Anraten hin überlegte Agwe, etwas zu unternehmen, das Gespräch zu diesem Thema war äußerst konstruktiv verlaufen. “Wenn wir nicht bald irgendwo Land oder irgendwelche essbaren Fische finden, verhungern wir.“ “Mhm.“ “Du weißt aber schon was das heißt?““Aye, man.“ “Und dass das nicht gut ist?“ “Eyup.“ “Und was genau“, fragte Eddie mit nervös zitternder Stimme, “Gedenkst du deswegen zu tun?“ Agwe hob beschwichtigend die Hand, wie einer, der genau weiß was er gleich sagen wird. In aller Ruhe zündete er sich einen Zigarillo an, hauchte die dunkelblaue stinkende Qualmwolke elegant in den Himmel, direkt an Eddie vorbei. So viel Rücksicht musste sein. “Das ergibt sich dann schon irgendwie, man.“
Nachdem Eddie mit Schlottern und Weinen und Hyperventilieren fertig war schien er sich darauf zu besinnen seine Wut auf Agwes Art auf kreativere Weise abzulassen. Die nächsten drei Tage verbrachte er quasi ohne Unterbrechung im Werkraum und kam am Abend des dritten Tages mit einer mächtigen Alkoholfahne heraus. Auch Agwes permanente Nachfragen konnten ihm nicht entlocken was genau er da drinnen getrieben hatte und die Tür war hermetisch verriegelt, sodass der Mojo Bunch wohl oder übel mit diesem Geheimnis leben musste. Immerhin hatte es Eddie ruhig gehalten.
Am vierten Tag begannen die Mitglieder des Bunches, Agwe eingeschlossen, die Hühner mit einigem Misstrauen zu beobachten. Ihre Rationen hatte Agwe wohlweislich nicht gekürzt, denn wenn jemand an Bord Rettung versprach, dann diese gefiederten Teufel. Nicht dass Agwe sie als Notproviant angesehen hatte, er hatte viel eher die Befürchtung dass es umgekehrt war und sobald die Hühner mitbekamen dass die Nahrung an Bord knapp war eine Meuterei sondergleichen stattfinden könnte. Im Moment allerdings war alles ruhig und die meisten Federtiere schliefen leise fiepsend auf ihren Stangen oder pickten munter im Dreck. Planten diese kleinen Teufel irgendeine miese List oder beteten sie auf ihre unverständliche Weise zu den Göttern? Am fünften Tag, nun waren sie schon zwei Tage ohne Essen, lieferten sich ihre Mägen Knurrwettbewerbe und am sechsten Tag schließlich stand der blanke Hunger in ihrer aller Augen. Teufelshühner hin oder her, sie mussten essen und diese kleinen Mistviecher wirkten immer noch wie bestens gemästet. “Alright, people, here be da plan: Gimbli, du und Drago nähert euch von der Ostseite her...“ “...das ist Nordwesten...“, wagte Haydee ihren Kapitän zu unterbrechen. “Whateva. Von der Nordwestseite her dem Hühnerstall hier.“ Agwe machte ein kleines Kreuz auf seiner notdürftig in den Staub gezeichneten Karte. “Dann komm' ich von hier und lenke die Hühner ab, woraufhin Momo auf neun Uhr...“ “Das ist halb sieben, Käptn“, unterbrach ihn Gimbli, der gemütlich an seiner Holzpfeife kaute. Ein guter Teil des Stiels war mittlerweile weg, aber das schien dem Dwarf gar nicht aufzufallen, der munter weiter kaute und ab und an den Ewsgurn auf seiner Schulter misstrauisch fixierte. “Alright, alright I get it. Momo wird jedenfalls auf halb sieben die Bombe zünden. Dann kommt Edward von unten...“ “Agwe, willst du mich verarschen? DAS IST OBEN!“ Edward sah noch gehetzter und ausgemergelter aus als auf seinem zwangsmäßigen Entzug, auch wenn Alkohol immer noch in Massen vorhanden war. Aber der Mangel an Nahrung ging sogar ihm an die Substanz und man sah ihm an, dass ihm der Mangel an Nährstoffen ordentlich an die Substanz ging. “Also people, wenn ihr nur nörgeln wollt, dann können wir uns auch gleich in unsere Särge legen und ein Gebet an Baron Samedi sprechen, man!“
Der Streit hätte möglicherweise eskalieren können, doch in diesem Moment rief Momo etwas, womit keiner von ihnen mehr ernsthaft gerechnet hätte. “LAAND!“ Ihre Stimme klang ein wenig kraftlos und ausgezehrt, aber war klar und deutlich zu vernehmen und beendete den aufkeimenden Streit an Bord schlagartig. “Land in Sicht! Oder jedenfalls.. sowas.“
Was sie aus der Ferne auf sich zukommen sahen war ganz eindeutig kein Land, aber wie sonst sollte man einen etwa zwanzig Meter hohen Holzfisch beschreiben, an dessen Seiten mächtige Seeterassen ausgeklappt lagen? Gutgelaunte und bestens genährte Menschen saßen in Liegestühlen unter Sonnenschirmen und genossen das prächtige Wetter, man unterhielt sich, aß, trank und lachte. Schon von dem bloßen Anblick lief dem Mojo Bunch das Wasser im Mund zusammen und sie konnten kaum an sich halten, was ihre kulinarischen Phantasien betraf. Als dann auch noch ein kleines Boot mit einem wie geleckt aussehenden Kellner auf sie zuhielt kannte ihre Freude kein Halten mehr und seine Worte versetzten sie endgültig in Ekstase. “Guten Tag die Damen, die Herren, willkommen auf dem Baratié. Ich bin Sommé, der Maître d’, und wenn es Ihnen genehm ist dann überlassen Sie Ihr Schiff bitte unseren Kellnern und kommen Sie mit mir an Bord, wo Sie dinieren können.“ Die Freudenschreie welche der Mojo Bunch jetzt ausstieg waren noch weit, weit entfernt zu hören.
Agwe hatte dem kleinen speckigen Maître d' so viel Geld zugesteckt dass dieser sich kaum mehr bewegen konnte und seine anfänglichen Vorbehalte gegenüber diesen seltsamen Gestalten vergessen zu haben schien. Er führte sie in einen kleinen, abgedunkelten Raum in dem exakt fünf Stühle um einen eleganten Tisch gruppiert waren, auf dem ein wenig Brot und eine Suppe bereit standen. Beides war weg sobald der Mojo Bunch den Raum betreten hatte. und Agwe rülpste ungeniert. “Nun...“, meinte Sommé mit hochgezogener Augenbraue, aus der einiges an Verständnis sprach. Sie hatten schon oft gestrandete halbverhungerte Gäste gehabt, da gewöhnte man sich an solch einen Appetit. “Unsere Köche arbeiten bereits mit Hochdruck an Ihrem Menü. Bevor Sie aber dinieren möchten, darf ich ihnen einen Aperitif anbieten.. auf Kosten des Hauses, natürlich.“ Damit schenkte er mit geübter Geste fünf kleine Gläser Rum ein, die tief schokoladenfarbene Flüssigkeit perlte nur so in die Gläser und Sommé erwartete, dass sie ebenso schnell weg sein würde wie das Brot.
Stattdessen aber machte Agwe eine äußerst gebieterische Geste während er das Glas zum Mund führte, es war eindeutig dass er als erster zu trinken gedachte. Ruhig hob er das Glas empor, schnippte einmal mit dem Zeigefinger dagegen, dann nickte er und hielt seine Nase dicht an das Getränk, nahm einen tiefen Atemzug. “Ahhh“, machte er genießerisch und schwieg. Dann nahm er einen tiefen, genüsslichen Zug auf dem er lange herumkaute ehe er ihn herunterschluckte. “Ein tiefes Aroma von Mandel und Pistazie, die aber den Zuckerrohrgehalt nicht überdeckt. Eine robuste, erdige Note die auf eine Gärung im Eichenfass schließen lässt, aber mit einer hohen Süße. Der Nachhall bleibt überraschend kurz, schmeckt nach bitterer Schokolade und ebenfalls Mandeln mit einem ganz leichten Hauch von Kokosnuss. Ein wenig Holz, aber auf eine gute Art, die den Geschmack noch weiter unterstreicht. Keine Säure aber ein langer Ton von Erdbeeren und Mangos. Das hier ist ein.. 54er Wild Seaking, gereift im Eichenholzfass und abgefüllt im West Blue, von der einzigen Brauerei die so eine Bezeichnung führen darf.“ Sommé blinzelte leicht, war gelinde gesagt sehr überrascht. Dieser Lange verstand etwas vom Trinken und Manieren hatte er auch. “Ähm.. richtig. Nur das Beste für unsere geschätzten Gäste. Wenn Sie solche Kenner sind, dann wird Ihnen der nächste Gang sicherlich munden.. unsere Kellner sind gleich bei Ihnen. Guten Appetit.“