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Leni Minh

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Leni

Pirat
Beiträge
202
Crew
Marauder Piraten
Posten
Waffenmeisterin
Alter
21 Jahre
Größe
1,69 Meter
Steckbrief
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Charakterdatenblatt

Persönliche Daten

Name: Minh
Vorname: Leni
Spitzname: Kadett, Soldat, Private

Geburtstag: 13. August
Alter: 21 Jahre
Größe: 1,69 m
Gewicht: 52 kg

Augenfarbe: blau
Haarfarbe: Von Natur aus schwarz, aber meistens auch grün, rot, blond oder blau gefärbt. Je nachdem, welche Farbe ihr gerade gefällt und was der Dschungel gerade für passende Früchte zum Färben hergibt.

Blutgruppe: B Negativ

Aussehen: Leni war schon immer im oberen Mittelfeld angelegt, was die reine Körpergröße angeht und da sie wahrscheinlich nicht mehr wachsen wird, wird das auch ewig so bleiben. Gewichtstechnisch sieht das Ganze aber auch schon anders aus, denn dank einer strengen Reis- und Wasserdiät, die nur selten mit etwas Rattageibraten, Soldatendeckelschildkröte oder geklauten Konserven aufgestockt wurde, ist sie schlanker als schlank! Hätte der ständige Drill ihr nicht ein paar Muskeln und damit auch Gewicht verpasst haben, wäre sie eine Bohnenstange, wie sie im Buche steht... Gott sei Dank hat sie aber doch ein paar Konturen bekommen. Darunter fallen Bauchmuskeln, definierte Arme und Beine, sowie ein stahlhartes Gesäß. Natürlich alles ohne dabei wie eine Bodybuilderin rüber zu kommen, denn dafür müsste ihr Speiseplan wohl einige Proteine mehr enthalten. Letztendlich erinnern einen auch nur Lenis A‑Körbchen an die Tatsache, dass sie auch ohne sportliche Betätigung und mageren Essensplan ein "Spargel" wäre.
Wenn man sie sich mal etwas genauer von Kopf bis Fuß anguckt, dann entgeht es einem nicht, dass sie ein Hybrid aus männlich-erzogenem Soldaten und heimlich doch weiblich betontem Mädchen ist. Bemerkbar macht sich diese Eigenschaft durch die schwarzen Haare, die aber weder eine richtige Form haben, noch professionell gefärbt werden. Meistens sieht man rote, grüne, blaue oder restliche schwarze Strähnen im komplett blond gefärbten Haupthaar, aber nie würde jemand auf die Idee kommen, dass ein Plan gemacht wurde, bevor Leni die Farbe auftrug. Kurz unter ihrer zerzausten Mähne glänzen die Augenbrauen in ihrer eigentlichen Naturhaarfarbe – schwarz. Ihre Augen selbst sind oftmals halb geschlossen und wirken daher leicht müde, doch sobald einen die blauen Glubscher ins Visier nehmen, erkennt man schnell, dass Leni eigentlich einen sehr fokussierten, fast schon stechenden Blick hat!
Es folgt der Weg über die Stubsnase runter zum nahezu perfekten Kussmund, der meistens – und übrigens genauso wie die Augen – in einer dunklen Farbe geschminkt wird. Hier wird der Kontrast zwischen dem spartanischen Militärlook und Lenis Wunsch, die weibliche Seite ausleben zu können, besonders klar. Über viele Jahre hinweg trug sie keine Form von Make-Up, was nicht als Kriegsbemalung durchgehen würde, aber seit dem Tod ihres Vaters begann Leni sich mit Kohle und pflanzlichen Farben zu verschönern. Irgendwann stahl sie letztendlich ein Schminkkoffer, aber mehr als die Augen, die Fuß-, sowie Fingernägel und die Lippen wurden seit je nie zurecht gemacht... Zudem ist schnell ersichtlich, dass es sich bei dieser Arbeit auch nicht um die einer geübten Societylady handelt, sondern um das Werk eines Wildfangs.
Eine eher breite, aber dennoch weibliche Kopfform mit kleinem Kinn schließt das Gesicht ab, denn die Ohren, die üblicherweise von einem Helm an den Kopf gedrückt werden, fallen nicht weiter auf.
Als letztes äußerliches Merkmal ist wohl Lenis eigentlich schöne, weiße Haut zu nennen, die aber gern mal unter Dreck und Schrammen versteckt ist, sowie ein von ihrem Vater gestochenes Tattoo auf dem rechten Oberarm. Dies führt einen auch gleich zum ersten Kleidungsmerkmal – wenn man es denn so nennen will. Da Leni keinesfalls einer Entzündung und dem damit zusammenhängenden Fieber erliegen will, pappt sie ein Pflaster oder eine Bandage auf jeden Kratzer, was dazu führt, dass ihr Körper fast schon mehr durch die ärztlichen Accessoires als durch ihre eigentliche Kleidung bedeckt ist.
Der eigentliche Kleidungsstil basiert nur auf verschiedenen, kurzen Oberteilen, die viele Menschen wohl nur als Unterwäsche bezeichnen würden, aber in der morastigen Hitze des Sumpfes sehr gelegen kommen. Ihr Lieblingsstück ist dabei ein mit roten Zielscheiben bemaltes, weißes Tanktop, weil es farblich gut zum weißen Schlüpfer passt, der mehr schlecht als recht unter der grünen Militärshorts versteckt ist. Die Shorts zeichnen sich durch einen fehlenden, oberen Knopf und eine – aufgrund ihrer Größe – schlabberige Tragweise aus. Am unteren Ende des Körpers trägt die Modekatastrophe, die sich Leni nennt, lange, rosa-schwarz gestreifte Strümpfe, gegen die am Boden lebenden Parasiten, sowie dicke, erdfarbene Springerstiefel.
Abgerundet wird Lenis konfuser Kleidungsstil durch eine Hundemarke mit ihrem Namen, die sie nie abnimmt und welche daher stets um ihren Hals baumelt. Ergänzt wird der militäre Look durch, je nach bevorstehenden Einsatz, diverse Waffenhalfter und einem grünen Stahlhelm, samt Fliegerbrille. Die Waffenhalterungen befinden sich wahlweise an der Hüfte, über dem Fußknöchel oder auch per Schulterträger neben der Brust. Falls Leni mal kalt werden sollte, kann sie auf ein paar Kniestrümpfe, Armstulpen und finger lose Handschuhe zurück greifen.

Besondere Merkmale: Wenn jemand nur von einem paranoiden Vater in den tiefen des Mangrovendschungels aufgezogen wird, ohne jeglichen Einfluss von Außenstehenden, dann ist es nicht verwunderlich, dass so gut wie alles ein besonderes Merkmal darstellen wird, sobald die Person zurück in die Zivilisation gelassen wird. Leni ist da nicht anders, denn sie mischt den Girly-Look mit dem eigentlich sehr strikten Militärlook. Auf der einen Seite sehen wir also einen Stahlhelm, Shorts und Stiefel, alles in Grün und alles so, wie es nur das Militär verwenden würde, und auf der anderen Seite bunte Socken, Tops, geschminkte Gesichtspartien, lackierte Finger- und Fußnägel und ein kleines Strichmännchentattoo auf dem rechten Oberarm. Nichts, was ein Soldat stolz tragen würde.
Hinzu kommen die unzähligen Pflaster und Bandagen, die Katastrophe, die Leni Frisur nennt und das fehlende Schamgefühl, um sich generell verhüllter zu kleiden. Und selbst nackt wirkt sie durch ihren recht definierten Körper irgendwie anders als andere Frauen ihres Alters.


Herkunft und Familie

Verwandte:

Chao Minh (56, lebendig, Vater): Chao ist Soldat mit Leib und Seele. Schon früh wurde er von Großvater und Vater in die Kunst der Waffenherstellung, sowie deren Pflege eingeweiht. Natürlich wollte er diese Begeisterung auch mal ausleben und so war es nicht verwunderlich, dass er den Krieg suchte. Schnell arbeitete er sich zum Offizier hoch, ohne aber große Erfahrung in der Schlacht zu sammeln. Er war stets die zweite Reihe und kam somit seltener zum Einsatz als alle anderen. Eines Tages stellte er sich allerdings dem Feind, der zuvor alle anderen Reihen an der Front ausgelöscht hatte, und obwohl er überlebte, so behauptete seine Frau fortan, sei der Mann, den sie geheiratet hatte, in der Schlacht gestorben. Chao war einfach nicht mehr derselbe. Er war hochgradig paranoid geworden durch die abartigen Taten, zu denen er im Krieg gezwungen war.
Seine Frau lernte er noch während der Zeit des Waffenbastelns kennen und lieben. Sie war eine ruhige und friedliche Person, die aber durchaus wusste sich durchzusetzen und auszudrücken. Ihr diplomatischer Charakter war auch der Grund, warum die friedliebende Frau auch einen kriegslüsternen Kerl wie Chao heiratete, denn sie wollte nie den perfekten Mann. Sie wollte lediglich jemanden der sie liebte, so wie sie ist.
Leni wurde kurz vor der charakterverändernden Schlacht geboren und war das erste und einzige Kind der Familie Minh. Aufgrund der immer stärker werdenden Paranoia nahm Chao seine Tochter irgendwann mit und entfloh der Stadt und seiner Frau. Leni war die einzige Vertrauensperson, die er in seiner Gedankenwelt auf seiner Seite hatte, weil sie zu jung war, um wirkliche Verratsgedanken zu haben. Fortan lebte er mit ihr tief in den Mangroven des Sumpfes, klaute alles, was er zum Leben brauchte aus der Umgebung und übte seine Tochter in der Kunst mit Messer und Gewehr umzugehen. Er nannte sie immer Kadett und bis er sterben wird, wird sie die einzige Person sein, die nicht durch seine Paranoia betroffen war. Leni selbst lernte nur ihn kennen und hatte nie jemand anderen, was sie eine sehr enge Bindung zu ihrem Vater haben ließ. Seine Weltansichten wurden ihre Weltansichten und nichts würde sich den beiden in den Weg stellen.

Mai Minh geb. Nam (50 Jahre, lebend, Mutter): Bei Mai handelt es sich um eine bewundernswerte Person, die trotz des aufgeheizten Klimas und der dadurch noch mehr aufgeheizten Köpfe immer den Weg des Friedens gegangen ist. Obwohl sie, wie jeder Bewohner der Insel, in der Lage ist mit Waffen umzugehen, hat sie sich geschworen nie wieder eine zu benutzen. Sie wuchs am Rand des Dorfes auf, welches ihr sehr früh den Schrecken des Krieges präsentierte. Als Teenager zog sie mit ihrer Familie in den Ortskern und heirate keine zehn Jahre später Chao, ihren Geliebten. Die beiden waren ein ungleiches Paar, aber Chao war der erste Mann, der sich wirklich für sie interessierte, also war es nicht verwunderlich, dass ein Kind - Leni – aus dieser Beziehung hervorging. Immer wieder bat sie ihren Gatten zwar mehr für das Kind und weniger für den Krieg da zu sein, aber als er nach einer tagelang andauernden Schlacht total verstört nach Hause kam, wusste sie, dass es besser gewesen wäre, wenn er gefallen wäre. Nach mehreren nervenzerrenden Monaten kam es, wie es kommen musste und die kriegsinduzierten Paranoia ihres Mannes nahmen überhand. Er entführte die gemeinsame Tochter, was Mai ihm nie verzieh und versteckte sich fernab von der Gesellschaft. Mai hat bis heute kein Vertrauen mehr zu einem Mann fassen können und lebt alleine im Familienhaus. Sie würde alles dafür geben ihre Tochter noch einmal wiederzusehen, was allerdings wohl ein Traum bleiben wird, da Leni immer nur gehört hat, dass ihre Mutter im Krieg starb, genau wie jeder andere.

Bekannte:

Durch den Umstand, dass Leni als Baby von ihrem Vater entführt wurde, hatte sie niemals die Gelegenheit Freunde oder auch nur Bekanntschaften zu machen. Abgesehen von ihrem Vater war jeder andere ein Feind, eine Person, die getäuscht werden musste, um ans Ziel zu kommen. Keinem konnte vertraut werden, keiner war es wert kennengelernt zu werden. Der Feind lauert überall.

Geburtsort: Hochinh
Geburtsinsel: Chientranh
Geburtsozean: South Blue


Charaktereigenschaften

Interessen: Leni hat viele Interessen und Vorlieben, aber ebenso viele können in der Kategorie „Militär“ zusammengefasst werden. Der Grund dafür liegt in der angewandten Erziehungsform ihres Vaters, die dem eines Drillcamps gleich kommt. So ist es nicht ungewöhnlich, dass sie körperliche Ertüchtigung bis zum Umfallen liebt oder das stundenlange Ausspähen des Feindes. Auch lästige Jobs wie das Reparieren und Reinigen von Waffen machen ihr äußerst viel Spaß und ist eines ihrer Steckenpferde, denn die Waffenbegeisterung ihres Vaters spiegelt sich in ihr wider. Sogar einer ihrer Lebensträume hat mit dem Erschaffen einer Waffe zu tun. Natürlich wusste die junge Leni noch nichts von der Neuen Welt, der Grandline und ihren mächtigen Waffen, aber dennoch fantasierte sie über Gewehre, die scheinbar unendlich Munition hatten, über Kanonen, die ganze Inseln in Schutt und Asche legen konnten und über Schwerter die so scharf waren, dass sie ALLES schneiden konnten. Aus dieser Liebe zu Waffen kommt auch ihre Sammelleidenschaft. Es gibt für Leni nichts Schöneres als eine komplette Wand voller Gewehre, Messer und Co. Diese Gegenstände stielt sie bevorzugt von ihren zuvor ausgespähten Opfern. Die verdeckten Operationen, die oftmals eigentlich gar nicht so dramatisch sind, wie Leni es gern darstellt, bestehen dabei aus tagelangem Beobachten des eigentlichen Inhabers – Gewohnheiten werden studiert, analysiert und dann ausgenutzt. Beim Stehlen selbst liebt sie das Adrenalin, das in ihre Blutbahnen schießt, wenn jemand nur einen Meter und in voller Ahnungslosigkeit an ihr vorbeigeht. Erst dann fühlt sich das schlanke Mädchen wirklich lebendig.
Obwohl Leni selbst nie im Krieg war und auch nie beim eigentlichen Militär antrat, weiß sie doch einiges, wenn nicht sogar eine Menge mehr als echte Rekruten, denn von den Verhaltensweisen, über die Taktiken, bis hin zu den Grundlegenden Attributen wie Mut und Loyalität hat sie alles verinnerlicht, was ihr Vater ihr beigebracht und vorgelebt hat.
Aber es ist nicht alles Mord und Totschlag, was die junge Frau Minh begeistert. Tief in ihrem Inneren gibt es nämlich noch eine andere Seite – eine weibliche Seite. In den Jahren im Dschungel gab sie nämlich ihr Bestes, um es geheim zu halten, dass sie öfter alleine in eines der umliegenden Dörfer schlich, um sich zu informieren, wie sich Mädchen in ihrem Alter hübsch machen. Natürlich waren Leni’s Methoden etwas anders als die ihrer gleichaltrigen Feinde, da sie keine wirklichen Mittel hatte, um sich hübsch zu machen. Sie nutze Ruß von einem angekokelten Holscheit oder Öl oder das Blut eines armen Tieres, um sich etwas Farbe ins Gesicht zu bringen. Der Spaß, den sie bei diesen kleinen Verschönerungen hatte, war enorm, wurden aber gleichzeitig immer vor ihrem Vater geleugnet.
Eine letzte Kleinigkeit, die sie von ihrem Vater übernommen hat, ist die Vorliebe für guten Whisky. Er muss rauchig sein und ein wenig im Rachen kratzen, dann erwecken sich Leni’s Lebensgeister.

Abneigungen: Wenn man sich sein Leben lang mit den Strukturen des Militärs auseinandergesetzt hat, dann erscheinen einem Lügner und Deserteure in einem noch schlechteren Licht, denn im Gegensatz zum alltäglichen Verraten hat es diesmal oftmals den Tod vieler Kameraden zur Folge. Loyalität muss einfach das oberste Gebot sein und jeder der dies nicht so sieht, verdient automatisch den Tod.
Eine weitere Macke, die auch dem strengen Militärdienst entspringt, ist das Einhalten von Rangfolgen. Wenn jemand über einem steht, dann wird es wohl seinen Grund haben und jedes bisschen Zweifel könnte ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg einer Mission sein. Das Motto ist also: Widerspreche niemals deinem Vorgesetzten! Und wenn du es doch tust, dann seiest du verdammt!
Als nächstes wäre da noch die Liebe zu Waffen, die ein Problem mit sich bringt, was der jungen Waffenmeisterin die Haare im Nacken hochgestehen lässt: Ladehemmungen – der Feind eines jeden Schützen. Durch die liebevolle, fast schon rührende Pflege, die Leni ihren Waffen entgegenbringt – ihr eigenes Kind hätte es sicher nicht besser – verlangt sie allerdings auch ständige Einsatzbereitschaft. Sollte also mal die Mechanik versagen und eine Kugel irgendwo in den Eingeweiden der Waffe stecken bleiben, dann überfällt die Minh ein tiefes Gefühl von Betrug. Es ist fast so als ob die Waffe sich von sich aus dazu entschieden hätte aufzugeben, zu desertieren, und das ist, wie wir wissen, das Schlimmste, was passieren kann.
Und wenn man eine Frau des Krieges ist und das Hantieren mit Waffen liebt, dann entwickelt man automatisch eine Abneigung gegen Pazifisten. Für Leni sind diese Leute nichts weiter als geistig umnachtete Personen, die zu ängstlich sind Probleme auf die schnelle Methode zu lösen. Manchmal ist es einfach nötig ein wenig die Faust zu schwingen.
Zuletzt geht es um eine Sache, die Leni sehr am Herzen liegt, die sie aber niemals öffentlich ansprechen würde. Die Rede ist natürlich von ihrem Geschlecht. Die asexuelle, männerdominierte Riege des Militärs verkennt gerade den Nutzen weiblicher Rekruten gerne mal, was für Wut sorgt. Leni steht damit im Zwiespalt: Einerseits will sie durch ihre Arbeit akzeptiert und geschätzt werden, aber andererseits hat sie das Gefühl, das sie dafür ihre Weiblichkeit aufgeben müsste, was sie auf keinen Fall will. Wenn man Leni also einen Gefallen tun will, dann bemerkt man nicht nur den Soldaten, sondern auch die Frau… zumindest ein wenig.

Mag: Krieg, Drill, Militär, Kriegstrophäen, Waffen, Taktik, Offenheit, verdeckte Operationen, ihren Vater, Loyalität, Schminke, Whisky
Hasst: Deserteure, Lügner, Menschen, welche die militärische Rangfolge nicht beachten, Ladehemmungen, nicht als Frau gesehen zu werden, Pazifisten

Persönlichkeit: Die Persönlichkeit der jungen Frau, die sich Leni Minh nannte, ist eine durchaus komplizierte und zwiegespaltene. Sie ist hin- und hergerissen zwischen den heimtückischen Paranoia, die sie von ihrem Vater vererbt bekommen hat, der unbändigen Neugier, die sie doch immer wieder antreibt rauszugehen, in die Dörfer, und Menschen zu beobachten, und dem Pflichtbewusstsein einer loyalen Soldatin, die bis heute in einem unübersichtlichen Krieg kämpft.
Ihre Erziehung macht, wie man sich vorstellen kann, einen sehr großen Teil ihres Charakters aus. Von ihrem Vater alleine im tropischen Dschungel großgezogen, isoliert von den restlichen Menschen der Insel, gab es eigentlich nur eine Sache, die sie zu tun hatte: Dem militärischen Drill Folge leisten. Tagein, Tagaus widmete sie sich der körperlichen Ertüchtigung, befolgte Befehle und schärfte ihre Sinne. Dass daraus eine gewisse Disziplin und auch Begeisterung für diese Art des Zeitvertreibs hervorging, wenn man es täglich tun muss und keine andere Wahl hat, versteht sich von selbst. Gleichzeitig werden aber auch noch andere Werte vermittelt, die sich teils positiv und teils negativ auswirken.
Zum einen wären da die Loyalität und die Kameradschaft, die deutlich als etwas Positives aufgefasst werden können. Durch das ständige Zusammenarbeiten in gefährlichen Situationen und das Kämpfen gegen einen gemeinsamen, scheinbar übermächtigen Feind bildet sich ein Rückhalt aus, der letztendlich in totaler Loyalität mündet, wie es sonst nur gegenüber geliebten Familienmitgliedern oder langjährigen Freunden der Fall wäre. Dass man diesen Personen vertraut, ja, sogar sein Leben anvertraut, ist selbstverständlich.
Außerdem bildete sich bei der Soldatin auch ein starkes Bewusstsein für Rangfolge aus. Den Befehlen des Vorgesetzten muss ständig Folge geleistet werden, während die dir unterstellten Soldaten – in Lenis Fall also leider noch niemand – dir gehorchen müssen. Ausnahmen bestätigen zwar oft die Regel, aber nicht hier, nicht im Kosmos der Gefreiten Minh.
Zum anderen vermittelt dieses seitenbasierte Denken den Anschein, dass die Welt problemlos in Schwarz und Weiß aufgeteilt werden kann. Es gibt nur Kameraden und den Feind – nichts anderes! Und so ist es nicht verwunderlich, dass Leni gegenüber anderen Leuten unterschiedlichste Reaktionen zeigt, je nachdem, wie sie die Einordnung vornimmt. Hält sie dich für einen Freund, dann wirst du bevorzugt behandelt und mit der Wahrheit belohnt, egal, welche Frage du ihr stellst. Wenn du allerdings in die unangenehme Situation geraten solltest von ihr als Feind eingestuft zu werden, dann erntest du Schweigen, Lügen, finstere Blicke und – sofern es sich anbietet – eine Kugel zwischen die Augen. Sollte man versuchen Leni von dieser Weltansicht abzubringen und ihr zu erklären, dass die Realität nicht nur schwarz und weiß ist, sondern auch viele verschiedene Grauabstufungen hat, die es schwer machen komplizierte, emotionale Wesen, wie Menschen, einzuordnen, dann läuft man gegen eine Wand. Vielleicht kassiert man einen dummen Spruch, vielleicht ein verlogenes Nicken, aber niemals könnte sie jemand davon abbringen, denn dieses Modell der Welt ist tief in ihr verankert.
Die Wirkung, die sie mit diesen Eigenschaften und Denkweisen auf andere hat, ist dementsprechend unterschiedlich. Ein als feindlich Eingestufter wird Leni als gemein, verschwiegen oder bösartig wahrnehmen, während ein freundlich Eingestufter ein verrücktes, aber im Kern nettes Fräulein sieht.
Doch ihr Vater hat ihr noch mehr mitgegeben. Seine eigenen kriegsinduzierten Paranoia wurden stets von klein Leni beobachtet und als normal wahrgenommen, weswegen es dem ehemaligen Soldaten sehr bizarr vorkam, als seine Tochter genauso wie er redete und handelte. Diese Paranoia sind in ihrer Stärke immer situations- und tagesformabhängig, weswegen man getrost sagen kann, dass es unmöglich ist sie einzuschätzen. Auch die Symptome können unterschiedlich ausfallen. Von nervösem Hin- und Hergucken über Tobsuchtsanfälle und suizidale Aktionen kann alles möglich sein. Meistens hat man es allerdings nur mit wirrem Geschrei, absurden Vorwürfen und dem Zusammenkauern in der Fötusstellung, sowie Gewaltorgien im Falle von Feindkontakt zu tun.
Tief in ihrem Inneren gibt es aber dennoch einen weichen Kern, der neugierig auf die Welt ist und sich fragt, ob hinter dem Sumpf noch etwas anderes existiert als das schier unendliche Meer. Leni träumt, sofern sie die Zeit hat, von solchen mystischen Orten und deren eigenartigen Waffen. Ebenso fielen ihr im Verlauf der Pubertät die körperlichen Unterschiede der Geschlechter deutlicher auf als zuvor. Deswegen schlich die Minh auch öfters nachts davon, um sich in einem der umliegenden Dörfer die Frauen anzugucken und die Unterschiede in ihrem Verhalten zu analysieren, was zur Folge hatte, dass sie sich manchmal schminkte, was dem Vater zwar nicht gefiel, er aber durchgehen ließ. Im Endeffekt war er ja doch nur ein liebender, wenn auch merkwürdiger Papa.

Lebensziel: Als Soldatin auf Lebenszeit und Waffenmeisterin der Superlative will Leni eigentlich nur zwei Dinge: Zuerst möchte sie Kameraden, die ihren Weg teilen und eine Unterstützung darstellen. Ein Krieg wird niemals im Alleingang gewonnen, das weiß doch jeder! Außerdem möchte die junge Frau auch noch ihre Kenntnisse auf dem Gebiet des Waffenbaus soweit verfeinern, dass sie in der Lage ist etwas Legendäres zu erschaffen. Dabei ist es egal, ob ein Drachenschwert oder eine Kanone, die eine ganze Insel in Schutt und Asche legen könnte, dabei herauskommt. Die Hauptsache ist nur, dass ihr Werk schon beim Klang des Namens Angst und Schrecken in den Menschen auslöst.


Stärken und Schwächen

Stärken: Fräulein Minh bringt viele Stärken mit sich, die sich durch das lebenslange Training ihres Vaters wie Zement manifestiert haben.
Als allererstes wäre da die unendliche Loyalität zu nennen mit der Leni eine wahre Vertrauensperson – momentan ist es nur ihr Vater – belohnt. Nie würde sie auch nur auf den Gedanken kommen einen geliebten Freund hinterrücks an die Marine, Kopfgeldjäger oder sonst wen auszuliefern. Kein Geld der Welt und keine Art der Folter würden diese Standhaftigkeit jemand brechen können, denn ihr Wille ist einfach zu stark. Dass sie diese Art der Aufopferung im Gegenzug auch von ihren Kameraden erwartet, ist allerdings nicht so. Sofern sie sich nicht betrogen fühlt, ist es ihr egal, ob ihr Opfer einer Person galt, die dasselbe für die Soldatin getan hätte.
Eine weitere Stärke, die sich aus ihrem täglichen Trainingsregime ergab, war der Umgang mit Waffen. Was wäre ein Soldat nur, wenn er nicht gut mit Hieb-, Stich- und Schusswaffen umgehen könnte? In Leni’s Fall sind es aber gerade die Schusswaffen, die ihr liegen. Ein fixes Nachladen oder ein präziser Schuss auf große Distanz sind dabei ihre Markenzeichen. Auch kleinere Reparaturen oder Reinigungsarbeiten kann sie praktisch wie im Schlaf, während einer Schlacht, ausführen. Das aus dieser Fähigkeit eine enorme Faszination für die Schiffskanonen entspringt, dürfte der Crew über die Jahre zu Gute kommen, denn Leni beschäftigt sich zudem mit der Herstellung von Waffen aller Art. Noch ist ihr Wissen um das Schmieden, Biegen und Bearbeiten zwar sehr begrenzt, aber das Potenzial scheint unendlich.
Eine weitere Stärke der Minh ist ihre strenge Arbeitsmoral. Sollte es einmal eine durchzechte Nacht geben, so wird Leni dennoch ihre Übungen mit den ersten Sonnenstrahlen beginnen und fleißig ihre täglichen Aufgaben erfüllen. Willensstärke ist nun einmal das wichtigste Attribut eines jeden Soldaten. Wer pausiert, der stirbt!

Schwächen: Leni Minh ist eine Person mit vielen Stärken, aber ironischerweise zählt körperliche Kraft nicht dazu. Die paar Kilo, die ihre Ausrüstung wog, waren zwar mit Leichtigkeit zu verkraften, aber jedes darüber hinausgehende Gramm fühlte sich schon an wie ein Elefant auf dem Rücken. Schon öfter scheiterten ausgefuchste Diebesaktionen an der Tatsache, dass es dem dünnen Mädchen nicht möglich war die Beute bzw. die komplette Beute davon zu schleppen. Manchmal, wenn etwas auf dem Rückweg schiefging, war sie auch dazu gezwungen die wertvollen Diebesgüter an Ort und Stelle zurück zu lassen, weil die Wachmänner sie sonst während des Laufens eingeholt hätten.
Die körperliche Schwäche ist auch der Grund, warum die Minh den Nahkampf vermeidet. Denn trotz ihres Kampfeswillens könnten ihre Schläge oder Tritte, selbst, wenn sie mit Keule und Stahlkappenschuh ausgeführt würden, nicht die gewünschte Wirkung entfalten. Deswegen wird von ihr auch alles daran gelegt nicht in engen Räumen, sondern auf weiten Plätzen zu kämpfen.
Für Spionagemissionen oder dergleichen ist Leni natürlich immer eine gute Wahl, aber leider nicht mehr, wenn diese Mission es verlangt, dass das Dschungelmädchen mit Charme und Überredungskunst ans Ziel kommt. So wäre es vielleicht möglich sie zu waschen, zu frisieren, ihr eine nette Klamotte überzustreifen und sie auf eine Feier zu schicken, aber die fehlenden sozialen Kenntnisse würden dennoch zu einer schnellen Enttarnung führen. Leni könnte nicht mal eine feine Lady spielen, wenn ihr Leben davon abhinge.
Letztendlich ist es ihr Charakter, der die meisten Nachteile mit sich zieht. Egal, wie loyal, belastbar und willensstark sie auch ist, ihre vererbten Paranoia lassen Leni oftmals in einem Zustand völliger Hilflosigkeit oder – und das ist noch viel schlimmer – völligem Wahnsinn zurück. Der Wahnsinn äußert sich meistens durch vollkommen hirnrissige Ideen, die auch nicht vorher mit dem befehlshabenden Gruppenleiter abgesprochen werden, sondern einfach herausplatzen oder durch eine extreme Übertreibung bei dem was sie tut. Beispielsweise könnte es sein, dass sie sich einen Feind zur Brust nimmt, der bereits tot ist und auf ihn einsticht bis er nichts weiter als schleimig-roter Brei ist, anstatt ihn einfach zu erschießen und dann weiteren Befehlen zu folgen.


Klassen

Kampfklasse: Scharfschütze
Jobklasse: Waffenmeister


Biographie

Ein Blitzen erleuchtete die sonst rabenschwarze Nacht und das schallende Donnern überspiele die Geburtsschreie aus dem Hause Minh. Die stickigen, schwülen Luftschwaden sorgten gerade im Sommer immer wieder für solch ein stürmisches Wetter auf Chientranh. Doch im Haus selbst war der Sturm bereits vorbei und ein in strikter Militäruniform gekleideter Mann blickte lächelnd auf das nackte Bündel, das er seine Tochter nannte. Zuvor hatten sie bereits beschlossen, dass sie Leni heißen sollte, sofern es denn ein Mädchen wird. Zu dieser Zeit war allerdings noch alles normal – oder zumindest so normal, wie es auf Chientranh sein konnte, denn die Familie Minh war nur eine von vielen Familien, die sich seit Jahren am Krieg zwischen den beiden größten Städten beteiligte. Der Krieg war ein stolzes Handwerk und teilweise seit Generationen tief in den Familienleben verankert. Witwen, Männer in Uniformen und das ständige Hintergrundgeräusch von in der Ferne einschlagenden Kanonenkugeln und Waffenfeuer war Teil des täglichen Lebens.
So war es keineswegs verwunderlich oder ungewöhnlich, dass Chao Minh seine erst zwei Wochen alte Tochter und seine geliebte Frau Mai zurückließ, um sich an den Schlachten an der Front zu beteiligen. Er war schon vorher in einer Hand voll Scharmützeln dabei gewesen, aber immer an hinterster Front; er war die eiserne Reserve. Dieses Mal sollte aber alles anders werden.
Gegen fünf Uhr morgens, als die Sonne gerade aufging und alles in einem fahlen Licht schimmerte, bewegte sich eine Schar aus grünen Hügeln auf das feindliche Lager zu. Die Hügel waren die runden Stahlhelme, die, in Tarnfarbe getaucht, unsichtbar ihren Weg durch das dichte Gestrüpp des Dschungels fanden. Ihr Weg führte sie eine Anhöhe hoch auf der der Feind Stellung bezogen hatte und hinter der seine Lager aufgebaut waren. Vorsichtig tasteten sie sich vor bis plötzlich ein warnender Schrei ertönte, gefolgt von einem Signalschuss, der eine rote Rauchschnur in den Himmel zog, wo sie mit einem Knall in einer roten Wolke mündete. Nun rannten die Männer. Keine Zeit galt es zu verlieren. Die Anhöhe musste eingenommen werden bevor der Gegner seine Verstärkung an die Frontlinie bringen konnte. Die Verstärkung war die Einheit von Chao. Als er keuchend und noch immer mit Schlaf in den Augen seinen Weg durchs Lager gefunden hatte, sah er auch schon wie Soldaten links und rechts niedergingen. Ein ständiges Pfeifen sagte ihm immer und immer wieder, wie knapp er doch gerade verfehlt wurde. In lauter Panik warf er sich hinter ein paar Munitionskisten, atmete kurz durch und schoss dann auf den Feind. Aber es gab kein Ende in diesem Massaker. Für jeden Soldaten, den er erschoss, kamen zehn neue über den Hügel ins Lager runtergerannt. Manche von ihnen stolperten über die Leichen ihrer Freunde und Feinde.
Chao kämpfte einen aussichtslosen Kampf, denn seine Munition war begrenzt und seine Kameraden liefen wild verstreut in den umliegenden Dschungel. Sie waren überrannt, aber Vater Minh war starr vor Angst – er konnte nicht laufen – und so spielte er tot. Über Stunden hörte er seinen Peinigern beim Feiern zu bis er an den Beinen gepackt zu den anderen Toten geschleppt wurde. Zwischen den Gesichtern seiner Freunde starb der Mann, der er eins war, auch, wenn ihm das jetzt noch nicht bewusst war. Erst später, als alle betrunken in ihren provisorisch aufgebauten Betten lagen, erhob sich Vater Chao aus dem Leichenhügel, in seiner Hand etwas silber-schimmerndes.
Mai hatte sich schon fast damit abgefunden nun auch eine Witwe zu sein, als ihr geliebter Ehemann ihr in ramponierter Kampfmontur über die Felder entgegenkam. Seine Augen waren blasser geworden und irgendwie leer, aber Mai machte sich keine Gedanken. Die Freude über sein Wiederkommen überwiegte bei weitem.
Die nächsten zwei Jahre waren hart. Ein Großteil der Erziehung Lenis blieb an Mai hängen, sowie auch der Haushalt und das Geldverdienen, da Chao seine Ansprüche auf Militärgelder verloren hatte. Aber das war nicht, was der fleißigen Ehefrau wirklich zu schaffen machte. Das Schlimmste war für sie die emotionale Kälte ihres Gatten und seine paranoiden Wahnvorstellungen. Immer wieder fand sie ihn dabei, wie er minutenlang auf die raschelnden Blätter umliegender Gebüsche starrte und wie es Anspannung in ihm auslöste. Sie sah, wie er sich unter Fenstern hinwegduckte, weil er meinte jemand hätte ihn gesehen. Und beim Essen weigerte er sich ein Messer anzufassen.
Auch auf die vielen liebevollen Versuche hin ihn zu öffnen oder einfach nur ein klärendes Gespräch zu führen, reagierte er nur mit Ablehnung, Verschlossenheit und teilweise ungezähmter Wut. Lediglich Leni schien ihn in einer anderen Form zu erleben. Immer wieder beobachtete Mai ihren Mann aus der Entfernung, wie er lachte und mit dem Kleinkind spielte. Sie konnte sich nicht erklären, warum er der Kleinen gegenüber so aufgeschlossen war, aber solange es auch nur einen kleinen Funken Hoffnung gab, dass es für sie irgendwann auch wieder so sein könnte, stellte Mai ihre eigenen Ansprüche und Wünsche zurück.
In einer klaren Nacht, die so stillt war, dass man eigentlich eine Nadel im Nebenraum fallen hören konnte, veränderte sich die kleine Familie für immer. Mai wachte in einem leeren Bett auf. Die Delle in der Matratze neben ihr, in der Chao immer schlief, war schon kalt, was sie beunruhigte. Immer wieder flüsterte sie seinen Namen, damit er sie nicht in einem Anfall nächtlicher Paranoia töten würde – das war ihre größte Angst - bis ihr auffiel, dass Leni’s Krippe ebenso kalt und leer war, wie ihr Ehebett. In Panik schrie sie nach ihrem Mann und Kind; sie schrie bis die Nachbarn aufgewacht waren und rüberkamen; sie schrie bis der Suchtrupp, der am nächsten Morgen geformt war, losging.
Und so kam es, dass Leni fernab jeder Zivilisation im Glauben aufwuchs, dass nur ihr Vater der einzige überlebende eines tobenden Krieges war. Eines Krieges, den sie nun zu zweit noch gewinnen mussten.
Der Tag begann mit dem ersten Sonnenstrahl und Drillübungen, dann sporadisch mal einem Bad im nahegelegenen Fluss, einer primitiven, geschmacklosen Mahlzeit und endete schließlich oftmals in einer Mission. Missionen hießen immer höchste Vorsicht, denn diese Dörfer gehörten alle dem Feind und ihr Ziel war es meistens Nahrung, Kleidung oder Waffen zu stehlen, denn falls es wieder zu einer offenen Schlacht kommen würde, würden diese Vorräte der Schlüssel zum Sieg sein – so glaubten die beiden wenigstens. Ab und zu, wenn keine Mission anstand, saßen beide vorm Lagerfeuer und General Chao erzählte der kleinen Kadettin Leni, wie er in der großen Schlacht versuchte seine Freunde zu schützen, den Feind auszurotten und schließlich auch, wie er ihnen in Schande entkam. Klein Leni war von diesen Geschichten fasziniert, obwohl Chao ihr gegenüber niemals auch nur ein brutales und perverses Detail ausließ. Er erzählte all das, was er seiner Frau nicht erzählen konnte, weil er glaubte sie wäre in seiner Abwesenheit mit dem Feind unter eine Decke gestiegen. Und eben diese Paranoia und die Tatsache, dass Leni außer ihrem Vater niemals eine andere Kontaktperson hatte, sorgten dafür, dass das niedliche Mädchen von vornherein einen Knacks bekam, ganz wie ihr alter Herr.
Heute ist das kleine Gör zu einer jungen Frau herangewachsen. Vieles erledigt sie mittlerweile automatisch, denn ihr Vater bleibt oftmals fern von Missionen. Er ist alt geworden, aber das war vollkommen normal. Es war natürlich und Leni wusste instinktiv, dass es nun an ihr war das über die Jahre Gelernte weiter umzusetzen. Dennoch verspürte sie aber auch eine andere Seite, die sie in die Ferne trieb. Manchmal, während des Wachdienstes, bemerkte sie, wie sich ihr Fantasien aufdrängten von einer anderen Welt, die sie noch nie gesehen hatte, aber die es irgendwo dort draußen geben musste. Dies ging einher mit den kleinen Extramissionen, die sie tätigte, ohne, dass ihr alter Herr davon etwas mitbekam. Sie klaute Bücher, um mehr über diese geheime Welt zu lernen und auch eher typisch weibliche Eigentümlichkeiten, wie zum Beispiel Schminke, fanden den Weg in ihre Gedanken. Die asexuelle und disziplinierte Spielart des Militärs machten ein Mannsweib aus ihr, aber tief im Inneren war doch ein sehr weiblicher Kern. Würde sie dies jemals gegenüber einer Person offen kundtun oder sie jemand damit aufziehen, der sie durchschaute, dann würde sie ihn im Schlaf erstechen, genau wie Papa es immer in den alten Lagerfeuergeschichten mit dem Feind getan hatte, da war Leni sich mehr als sicher.


Charakterbild




Schreibprobe

Der Feind war nah. Das spürte die Soldatin instinktiv, ohne hinter dem dicken Baum hervor zu sehen. Auf der anderen Seite des Mangrovengewächses wanderten drei Männer mit grünen Stahlhelmen, die auf Hüfthöhe ein Gewehr im Anschlag hielten, langsam umher. Sie waren auf der Suche nach dem Mädchen, das bis zum Oberschenkel im trüben Wasser stand und sich die Schuhe an den Schnürsenkeln zusammengebunden und um den Hals gelegt hatte. So wurden sie weniger nass und die Bewegung durch den tiefen Sumpf fiel leichter. Natürlich war man so auch nicht gegen die heimischen Parasiten gefasst, aber wenn einem die Wahl gelassen wurde, ob der Tod durchs Gewehr oder ein Blutegel am Fuß angenehmer klingt, dann würde jeder den Blutsauger wählen.
„Ich sehe mich mal da drüben um…“, murmelte ein Soldat mit rauer Stimme, als er Schritt für Schritt in Richtung der Gesuchten wanderte und dabei immer tiefer in den Morast ging. Sein Blick fiel sofort auf die Militärboots, die dank verbundenen Schnürsenkeln sauber an einem Bajonett baumelten, welches im Holz steckte. Es war unmöglich zu sagen, ob die Schuhe nicht schon ewig dort hingen und vor sich hin schimmelten, weil sie definitiv so aussahen. Vorsichtig inspizierte der Helmträger die Kerbe im Baum und bemerkte, dass es erst frisch hineingeschlagen wurde. Während er aber munter Detektiv spielte, entstieg dem braun-schwarzen Wasser hinter ihm eine nun ebenfalls braun-schwarze Leni. Langsam erhob sie sich ohne auch nur eine kleinste Welle im Wasser zu verursachen bis die Augen geöffnet werden konnten. Dann blitzte ein zweites Messer auf, welches die junge Frau in der rechten Hand trug, und gerade als der Feind begriff, was sich hier abspielte, pulsierte seine Halsschlagader auch schon gegen die unnachgiebige Klinge. Leni sagte: „Hör mir genau zu und ich werde dich verschonen, hast du verstanden? Wenn ja, dann nicke!“ Ängstlich und bis zur Unendlichkeit angespannt folgte ein minimales Kopfwackeln, welches ein Ja signalisierte.
Ein paar Meter weiter zündete sich einer der anderen beiden Soldaten eine Kippe an und sondierte die Umgebung, die dank dichter Moskitoschwärme kaum sichtbar war. Erst nach einer Weile fiel ihm auf, dass er im Wasser nur die Wellen seines Kollegen wahrnahm, der kurz vor ihm lief, weswegen er sich mit der Waffe zur Mangrove drehte, hinter der sein Kamerad eben verschwunden war. „Alles klar da drüben? Du bist verdächtig still…“ „Oh, tut mir Leid, ich hab hier nur ihre Schuhe gefunden, die sie mit einem Messer an dem Gewächs hier angebracht hat. Ich schmeiß sie dir eben rüber. Fang!“ Dabei kam er hinter der Mangrove hervor und schmiss tatsächlich die gammeligen Stiefel vor die Füße seiner Gefährten und gerade als einer sie aufheben wollte, bemerkte er die Granate im Inneren des Schuhs. „Verd‑!“ Ein Knall wirbelte Massen von Schlamm auf und schleuderte den kreuz und quer durch die Gegend. Zwei der Soldaten waren sichtbar außer Gefecht gesetzt und der Dritte, der sein Gewehr nicht mehr um den Körper trug, bebte am ganzen Leib. „Ich kann gehen hast du gesagt! Ich werde nun gehen, Ok?“ „Ok, aber du hast mich meine Schuhe gekostet. Gib mir deine als Gegenleistung!“ Mit zittrigen Fingern fummelte er den dicken Knoten auf jeder Seite auf und ließ die Schuhe am trockenen Wegesrand fallen. Sie waren dreckig, aber wenigstens heile und damit eine Verbesserung gegenüber den alten Tretern. Dann rannte der Soldat los – in Richtung des Camps – und Leni beugte sich begutachtend runter und massierte kurz das Leder. Danach legte sie ruhig das entwendete Gewehr an und fokussierte den Hinterkopf des Flüchtlings.
„Kein Deserteur verdient Gnade…“ Es Schuss unterbrach die Ruhe des Sumpfes.
 
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Leni

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Technikdatenblatt

Technikdatenblatt

Attribute:

Stärke: 2
Schnelligkeit: 2
Kampfgeschick: 3
Fernkampfgeschick: 4
Widerstand: 2
Willenskraft: 4

Attributssteigerung:

Scharfschütze:

Stärke: 3
Schnelligkeit: 2
Kampfgeschick: 1
Fernkampfgeschick: 1
Widerstand: 2
Willenskraft: 1


Kampf-Klasse:

Scharfschütze


StufeBonus
1 Man erlernt mit dieser Stufe die erste Stufe seines Kampfstils.

Ausrüstung:

Waffen:
-Normales Gewehr (Härte: 5)
-Normale Pistole (Härte: 4)
-Kampfmesser (Härte: 6 ; Schärfe: 3 )

Gegenstände:
-Grüner Militärhelm
-ein dünnes Seil, welches gerade so ausreicht ihr Körpergewicht zu halten
-Kohlestücke, etc. zum provisorischen Auftragen von Tarnfarbe

Geld: 0 Berry


Job:

Waffenmeister

JobstufeBeschreibung
1 Du hast als Erbauer und Schmied gerade die Ausbildung hinter dir und bist mit deinen Werkzeugen vertraut. Kleinere Dinge zu bauen sind für dich durchaus denkbar, die Grundzüge sind verstanden und das was du werden magst hängt davon ab, welche Verfahren und Bautechniken du erlernst. Noch ist der Traum einer eigenen Erfindung in weiter Ferne, aber das was du gelernt hast, wirst du gut umsetzen können.

Jobtechniken

Blendmittel

Jobstufe: 1
Erfahrungspunktosten: 100
Voraussetzungen: Waffenmeister

Beschreibung: Der Waffenmeister versteht sich auf Stoffe, die kurzzeitig die Sehkraft anderer Menschen einschränken können. Seien es Blendpulver, die aus Pflanzen gewonnen werden, oder Blendgranaten die Metallverbrennungen nutzen, sie können nun als Waffe nutzbar gemacht werden.

Effekt: Blendmittel können nur temporär den Gegner das Augenlicht nehmen und schränken abgesehen von gewissen Schmerzen seine Kampffähigkeit normalerweise nicht weiter ein. Sie müssen nicht extra als Gegenstände beworben werden, solange es sich in diesem Rahmen hält.


Brennbare Stoffe

Jobstufe: 1
Erfahrungspunktosten: 100
Voraussetzungen: Waffenmeister

Beschreibung: Feuer ist der Alptraum jedes Seemannes der auf einem hölzernen Schiff die Meere bereist. Es ist also nur natürlich dass ein Waffenmeister früher oder später versucht das Feuer für sich zu nutzen. Das Problem ist solche Stoffe auf einem Schiff zu verarbeiten, immerhin will man ja nicht den eigenen Kahn abfackeln.
Beispiele die der Waffenmeister damit herstellt sind Molotowcocktails oder Feuergeschosse.

Effekt: Der Waffenmeister hat die Grundlagen der Erschaffung mit brennbaren Stoffen verstanden und verinnerlicht. Solange es sich nicht um eine einfache Wurfwaffe oder ähnlich primitive Waffe handelt, muss sie als Gegenstand vorgestellt werden.


Kampf-/Schießstil:

[Stil]
-

--- Techniken des Stils ---
-
 
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Leni

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Fragen über den Charakter und den Spieler

Warum hast du gerade diesen Charakter erstellt und was gefällt dir an ihm?

In der Geschichte meines RPG-Daseins gab es einen Charakter, der mir besonders viel Spaß bereitet hat und Leni ist stark an diesen angelehnt. Mir gefällt die Verrücktheit und das Unberechenbare, das dieser Charakter in sich trägt. Man kann sie normal spielen, sich aber in der nächsten Sekunde einem paranoiden Impuls hingeben – das mag ich.


Was soll dein Charakter auf dem Höhepunkt seiner Karriere werden?

Erfinderin von einzigartigen Waffen, also die beste Waffenmeisterin der Weltmeere. Zudem sollte sie eine der größten Waffensammlungen der Welt besitzen.


Welche Crew ist in Aussicht?

Marauder Piraten


Was war der Anreiz, diese Crew zu wählen?

Mich verbindet eine gute Freundschaft zum Kapitän und wir haben diese Idee mehr oder weniger gemeinsam aufgezogen und lange drüber geredet. Eine andere Crew könnte ich mir also nicht vorstellen.


Wie stellst du dir das Sein in dieser Crew vor?

Entspannt, aktiv, witzig und sehr kreativ – genau so ist der Kapitän mir in all den Jahren vorgekommen, also wird die Crew genauso sein.


Umschreibe kurz die Eindrücke von dir über die bereits vorhandenen Crewmember, sowohl über deren Charaktere als auch über die Personen selbst und beweise damit, dass du dich ausführlich mit den Steckbriefe und den Spielern beschäftigt hast!

Es gibt momentan nur den Kapitän und wie oben schon erwähnt, kenne ich ihn schon lange und verstehe mich bestens mit ihm. Sein Wahnsinn ist erschreckend und vorbildlich zugleich.
Sein Charakter, der mein Kapitän sein wird, ist ein Mann, der von derselben Insel wie Leni stammt. Er ist ein Fass ohne Boden und die personifizierte Gier. Besondere Merkmale, abgesehen von der Gier, wären sein Begleiter, ein Rattagei und die gelben Fingerkuppen, die vom ständigen Rauchen herrühren.


Wodurch bist du auf das Forum aufmerksam geworden?

Partnerforum (Naruto)
 

Jammimakei

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Ahoi,
willkommen zurück, lange ist es her und es freut mich, dass du es erneut auf dem Bord versuchen willst. Mir persönlich reicht deine Quantität für einen "Matrosen" vollkommen aus, ganz zu schweigen von der Quallität. Du hast alles in allem einen sauberen Job abgeliefert. Ich habe mir dennoch die Freiheit genommen, zB. einige Sätze umzustellen, oder Wörter aus zu tauschen, um Wiederholungen entgegen zu wirken und natürlich, damit sich der Text im allgemeinen flüssiger lesen lässt.

Du würdest dem zweiten Abteilungsmitarbeiter dennoch bestimmt einen Gefallen tun, wenn du dich trotzdem noch einmal ran setzt, und dein Charakterdatenblatt auf Grammatik und Zeichensetzung kontrollierst.

Am Technikdatenblatt habe ich nichts aus zu setzten. Wie zu erwarten, hast du als Veteran meiner Meinung nach, alles richtig gemacht. Prima.

ANGENOMMEN


MfG

NEMO
 

Leni

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Ich danke vielmals und warte damit auf den zweiten Bearbeiter :3
 
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Ennosuke

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Ich habe auch nichts was ich an der Bewerbung bemängeln würde, daher nur die Frage, ob du dir sicher bist, dass du keinen Kampfstil wünscht, da du ihn später mit EXP dazu kaufen müsstest.
 

Leni

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Ich kauf ihn später dazu. =)
 
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Ennosuke

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Okay, dann bist du ANGENOMMEN nun noch die Frage wie dein Name lauten sollte (hatte ich gerade vergessen sorry) Leni oder Leni Minh oder wie?
 

Leni

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Leni und... wie änder ich mein Bild? :D
 
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Ennosuke

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Oben rechts einfach auf deinen Namen gehen und in dem Drop Down "Avatar" auswählen.
 
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