Aktuelles

III. Sei ein Mann!

B

Beubo

Guest
-> II. Die Glocken von Noträdamm

Nun ist zwar schon wieder eine kleine Weile ins Land gegangen, seit Beubo zusammen mit Tanith und den anderen Noträdamm verlassen und Kurs auf Lohen genommen hatte, aber dennoch kam es dem optimistischen Sprungfedermenschen nicht einmal halb so lange vor! Die Zeit an Bord von Yukikos großartigen Schiff machte die Strapazen vom Tupsy Turvy und Lalas abenteuerlichen Befreiung locker wieder wett. Den lieben langen Tag konnten sie alle größten teils faullänzen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Das lag nicht etwa daran, dass es nichts zu tun gab auf dem stattlichen Zimmermans-Firmenschiff, doch nun war es so gekommen, dass der ehrgeizige Akataja so gut wie jede auch nur erdenkliche Aufgabe, die mit dem Navigieren als solches zu tun hatte, an sich riss. Das einzige, was der Schertkämpfer den anderen überlassen wollte, war es Ausguck im sogenannten Krähennest zu beziehen. Beubo und Ark hatten sich schon so einiges Mal darum gekabbelt, wer dieser Aufgabe nachkommen sollte und so kam es, dass sie schließlich täglich eine Art Wettrennen zum Ausguck veranstaltete - wer als erstes oben ankam, durfte auch gleich Stellung beziehen! Beubo sprang immer mit Hilfe seiner Teufelskräfte, Ark bevorzugte hingegen seinen eigenen akrobatischen Kletterstil. Was auf die eine oder andere Weise vielleicht unfair klingen mag, entpuppte sich immer wieder als ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennnen! Mit der Zeit starteten die beiden Jungs sogar von einer festgelegten Startlinie, der Fairnis wegen, und Tanith sollte immer einen Startschuss abgeben… aber das war dem coolen Schützen dann einfach zu dämlich, bzw. er bestand darauf, für so einen “Schwachsinn” nicht sein kostbares Pulver aufzubrauchen. Stattdessen beschäftigte er sich lieber Tag ein Tag aus damit, seine Kanonen zu pflegen und an diesen herumzutüfteln. Yukiko ging dem Schützen dabei gelegentlich zur Hand - wahrscheinlich verstanden sich die beiden auf Grund ihrer beiderseitigen Vorliebe fürs Tüfteln auf Anhieb so gut miteinander. Obwohl Beubo auch einmal festgestellt hatte, dass es wohlmöglich auch daran liegen mochte, dass sie beide irgendwie grantig waren. Und obwohl Ark seinem neuen Kumpel da zustimmte, fing sich Beubo für diesen Frechen Spruch dennoch eine deftige Klatsche von Yukiko ein - die lässt sich eben nichts gefallen! Seitdem ist der Spiralhüpfer vorsichtiger geworden, was er so von sich gibt, wenn die Zimmermannsfrau dabei ist, denn er hat gelernt, dass sie zwar kein übler Charakter ist, aber dennoch sehr leicht gereizt und handgreiflich wird! Ansonsten hatte sich Beubos Verhältnis zu Yukiko jedoch entspannt - die sexuelle Spannung war verschwunden und Beubo hatte nur noch wenig Mühe damit, sie nicht nur als hübsches Mädchen, sondern auch als coolen Kumpel zu betrachten…
“Jungs, es ist wieder soweit!”, meldete sich eine kräftige Stimme zu Wort. Es war Akataja, der wie immer an seinem Platz stand - mit einer Hand am Steuerrad und mit der anderen ein merkwürdiges Zirkelgerät über die gestrafften Seekarten führend, um den Kurs zu kontrollieren. Yukiko hatte dem silberhaarigen Navigator netter weise einen kleinen Tisch gebaut, damit er zum berechnen des Kurses nicht immer unter Deck verschwinden musste.

“Aye~ Aye~ Käp’t’n!”, bestätigte Beubo Akatajas Ausruf und von anderswo aber dennoch unweit entfernt wiederholte auch Ark diesen Gruß. Beubo nahm also an der Startlinie Stellung ein und zog sich seine Jacke aus. Nebenbei dehnte und streckte er seinen Oberkörper, indem der dünne junge Mann seine Arme hinterm Kopf verschränkte und seinen Torso hin und her wog. Inzwischen hatte er wieder seine eigenen Klamotten an, denn sie waren schon vor langer Zeit im sommerlichen Wind getrocknet: ein grün- orange gestreiftes T-Shirt, eine dunkle Hose und festes Schuhwerk… obwohl Beubo auf Deck meistens seine Hosenbeine hochgekrempelt hatte und barfuss herumlief. Nur für das tägliche Wettrennen zog er seine Stiefel an.
Schließlich schloss Ark zu Beubo auf und fragte seinen Laufkumpanen, was denn nun mit den Ringen sei. “Ach ja,” fiel Beubo wieder ein und machte eine einzelne Kniebeuge, um seine Knöchel zu tätscheln, “wie ich es mir gedacht habe: Bei Sonneneinstrahlung wachsen die Haare an den schwarzen Stellen eindeutig schneller! Wenn du meine Meinung hören willst.” Ark begutachtete Beubos Tattoos eingängig und schien verblüfft. “Red’ nicht immer so einen Müll.”, blaffte Tanith tonlos herüber, “Er glaubt dir den Scheiß am Ende auch noch.” Jetzt war Ark ein kleines Bisschen verstimmt, wie es schien, man konnte aber nicht eindeutig erkennen, ob auf Beubo, weil er ihn hops nehmen wollte, oder auf Grund Taniths Bemerkung, er, Ark, sei leichtgläubig… “Ach komm schon, ich wollte dich nur ein bisschen Ärgern, äh nein, anstacheln! Damit du schneller bist diesmal!”, lachte Beubo schließlich und dann machten sie sich endlich bereit. Da Tanith sich grundsätzlich weigerte, einen Startschuss abzugeben, hatten die beiden Kindsköpfe vereinbart, dass Rennen sei immer dann eröffnet, wenn eine Welle viel mehr Gischt als sonst über den vordersten teil des Bugs schlug. Das mag ein wenig unmöglich zu definieren klingen aber inzwischen hatten die beiden Jungs das ganz gut raus und es kam beinahe überhaupt nicht mehr zu Fehlstarts… Und dann war es soweit!
Als der Zeitpunkt gekommen war, morphte Beubo seine Schienbeine sofort zu Spiralen und spannte die schweren metallenen federn unerbittlich an. Ark hastete indes flink wie ein Wiese los und machte einen deutlichen Vorsprung wett, aber das war schon okay, denn mit nur einem krachenden Sprung würde Beubo den Mönch wieder eingeholt haben - egal ob in der Distanz oder einfach nur Höhe! SQUIIIEEEK! SPRRROINNNG! Wie ein Footballspieler, der an der Startline auf den Anpfiff wartet verharrte Beubo konzentriert und federte sich dann schließlich ab - Ark war schon längst den Halben Mast hinauf geflitzt und wie ein kleines Äffchen dabei, sich an der Takelage entlang zu hangeln. Dabei wehten seine goldenen Haare stark im aufkommenden Wind. Und dann: WUMMS! Der Mast hatte sich plötzlich um einige Meter nach links verschoben! Allerdings war er nicht beschädigt gewesen oder so, nein, das ganze Schiff hatte sich urplötzlich geneigt. Wahrscheinlich waren sie aufgelaufen? Wie dem auch sei, auf jeden Fall hatte Beubo mit so etwas überhaupt nicht gerechnet und knallte mit voller Wucht gegen den Dicken Holzstamm. “Uff!”, keuchte er baff. Jetzt würde wohl ein Abdruck von seiner Körperlänge zurückbleiben, dachte er noch bei sich, als er dann schließlich zu Boden krachte. “A-ach du Donner, ja, nein, okay, ALTER!”, zischte der unfreiwillige Mastslayer Beubo und tätschelte sich seine empfindliche Nase, während er teils vor Ärger, teils vor Schmerz auf den Planken des Hauptdecks herumkugelte. “Was ist passiert? Sind wir aufgelaufen?”, fragte Yukiko nervös und beugte sich über die Reling. Bis jetzt hatte sie sich unter Deck aufgehalten und war wohl vor Schreck an Deck gekommen. Ark erklärte, er war zum Krähennest geklettert, dass er nichts sehen konnte… dann aber korrigierte er sich und schrie: “Da ist ein Schiff!”
Jetzt sprangen auch Tanith und Beubo und Akataja zu Yukiko an die Reling und beugten sich weit über diese. Und dann sahen sie es: Ihr Schiff musste auf eine Sandbank aufgelaufen sein und außerdem flankten sie nun ein zweites, viel, viel kleineres Boot als Yukikos Schiff. Es erinnerte Beubo ein wenig Maurices Schiffchen, dass ihn und Tanith zuverlässig nach Noträdamm gebracht hatte. “Hay! Hay, da liegt ja jemand drinnen? Oder?'' Beubo war ganz aufgeregt. Die anderen bestätigten seine Entdeckung und sie entschlossen sich, die scheinbar bewusstlose Person an Bord zu nehmen, denn ihr eigenes kleines Boot war völlig ramponiert.

Schließlich standen sie alle im Kreis um das kleine Häufchen Elend, dass sie da zu Tage gefördert hatte. Der Mensch atmete noch und sah wie gesagt nicht sehr munter, bzw. gesund aus.
“Was machen wir jetzt mit ihr?”
“Ist mein Schiff ein Hotel oder was?”
“Willst du sie zurück lassen!?”
“Ach was! Nein, du Nuss!”
AUA!”
“Bitte. Kriegt euch wieder ein. Wie die Piraten. Nein, wirklich.”
“Schüttel nicht den Kopf, ich wäre ein toller Pirat. … Und Yukiko sicherlich auch."
Yukiko rollte mit den Augen.
“Piraten, wir sind Piraten!”, stellte Ark fest, als hätte man ihm eine Frage beantwortet und just in diesem Moment schlug das blonde, ausgemergelte Mädchen die Augen auf!
 

Sumi

Pirat
Beiträge
102
Alter
26
Schon lange trieb Sumi in ihrem kleinen Boot über das Meer. Seit sie von Konomi aufgebrochen war, hatte sie kein Land mehr gesehen und ihre, sowieso schon geringen Essensvorräte neigten sich dem Ende zu, genauso, wie ihre Kraft. Tag und Nacht hielt sie ununterbrochen Ausschau nach einer Insel oder nach einem Schiff, doch sie war völlig allein auf dem Meer. Nur einmal entdeckte sie ein großes Schiff, welches sie aber vollkommen zu ignorieren schien. Schließlich raubte ihr ein großer Sturm, der fast ihr Boot zerstört hätte, jede Hoffnung.
„So endet es also.“, mumelte sie, als sie völlig erschöpft am Rand ihres Bootes lag und eine Hand durch das Wasser gleiten ließ. „Aber irgendwie war das ja zu erwarten. Ich dummes Kind.“ Sie schloss die Augen und summte leise ein Lied, bis ihre Kräfte sie vollkommen verließen und sie bewusstlos wurde.
Sumi wusste nicht, wie lange sie schon bewusstlos gewesen war, als sie bemerkte, wie sie hochgehoben und kurz darauf wieder abgelegt wurde. 'Eine Nahtoderfahrung?', dachte sie und beschloss, ihre Augen für Erste fest verschlossen zu halten und abzuwarten, was weiter geschah. Sie hörte Stimmen um sich herum, die irgendetwas beredeten, aber was es genau war, verstand sie nicht. Dafür waren ihre Sinne noch zu vernebelt. Doch eines verstand sie klar und deutlich: „Piraten, wir sind Piraten!“ Sofort schlug Sumi die Augen auf. „Piraten?“, murmelte sie heiser und schaute in die Gesichter der Personen, die um sie herum standen. 'Gute Piraten? Oder welche von den Bösen?', fragte sie sich in Gedanken. Sie versuchte aufzustehen, taumelte jedoch rückwärts und fiel wieder zu Boden, wobei sie versehentlich an einen Mann mit roten Augen – das einzige Merkmal, das Sumi im Moment wahrnahm - stieß. „Tu...Tut mir leid.“, sagte sie erschrocken und musste husten. Ihr Hals tat weh, bei jedem Wort das sie sagte. In diesem Augenblick zog sich ihr Magen krampfhaft zusammen. Sofort presste sie ihre Hand an den Bauch und verzog das Gesicht. 'Ich brauche etwas zu Essen und zu Trinken.', überlegte sie, aber sie fürchtete sich davor, diese Leute darum zu bitten. Was wäre, wenn sie ihr gar nicht helfen wollten? Vielleicht würden sie sie nur auslachen und über Board werfen. Außerdem hatte sie nichts, womit sie hätte bezahlen können. Wahrscheinlich würde Sumi einfach zurück in ihr Boot gesetzt und müsste dort verdursten oder so. Schließlich kam sie zu dem Schluss, dass sie nichts zu verlieren hatte. Verlegen und etwas ängstlich mumelte sie: „Ich...Ich habe kein Geld oder sonst irgendetwas, aber...Ich verhungere und brauche dringend etwas zu Essen und ein wenig Wasser.“ Und etwas leiser fügte sie, mit flehendem Blick hinzu: „Bitte.“
 

Akataja

Pirat
Beiträge
1.900
Crew
Beubos Bande
Posten
Navigator
Alter
30 Jahre
Größe
1,95 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Sie hatten Noträdamm bereits weit hinter sich gelassen, doch trotzdem legte Akataja immer noch alles daran so viel Platz wie möglich zwischen das Schiff der Handwerker und die Insel des Richters Frollo zu bringen.
Zumindest konnte Akataja sich etwas entspannen, nachdem Ark ihm am Ende des ersten Tages ihrer Flucht, vom Ausguck aus, bescheinigen konnte, dass kein weiteres Schiff zu sehen war. Der improvisierte Navigator dieser improvisierten Crew sah das als gutes Zeichen und nahm sich in den folgenden Tagen etwas Zeit die anderen ein wenig besser kennen zu lernen.
Aka konnte, von seinem Platz bei dem Steuerrat aus, den Rest der Crew beobachten, wie sie sich in dieser Situation verhielten und konnte von ihnen lernen.
Auch wenn Aka sich sicher war, das sich ihre Wege bald wieder trennen würden, wollte er irgendwie so viel wie möglich über seine Weggefährten lernen /vielleicht sind es die letzten Leute die ich in Freiheit, oder im Leben kennen lerne…/
Am meisten interessierte sich Akataja für Beubo, ein lebenslustiger junger Mann, mit dem Herz am rechten Fleck und einer ordentlichen Portion Mut /und vor allem Anderen… hat er Teufelskräfte, nicht wahr?/
Beubo und Ark machten regelmäßig Wettrennen zum Ausguck, bei denen Beubo seine Teufelskräfte immer wieder einsetzte und von Mal zu Mal immer ein klein wenig besser wurde. Akataja versuchte dabei über Teufelskräfte zu lernen, schließlich waren auf einer bestimmten Ebene der Grund seiner Existenz.
Die Geschichten über die Teufelskräfte schienen alle samt ein wenig übertrieben zu sein, Akataja konnte kein unbesiegbares teuflisches Monster vor sich sehen, auch keinen Unverwundbaren oder Unsterblichen. Sicher war Beubo ihm Gegenüber im Vorteil, was das Springen anging, aber Aka war sich sicher, dass er Beubo im Kampf jeder Zeit schlagen könnte. /Vater… war so etwas wirklich dein angestrebtes Ziel? Soll das der Sinn meiner Existenz sein? Bevor sich unsere Wege trennen sollte ich Beubo vielleicht erzählen was ich über diese teuflischen Früchte weiß, auch wenn es nicht viel ist und auch, wenn ich ihm nicht sagen kann woher ich das weiß./

Akataja beneidete die anderen ein wenig.
Während ihrer Fahrt hatten zumindest Beubo und Ark ihren Spaß, auf jeden Fall konnte man das glauben. Die beiden verstanden sich gut, irgendwie waren sie auf einer Wellenlänge. Und auch die anderen schienen während dieser Fahrt nicht an ihre baldige Inhaftierung zu denken.
Ark konnte jeden Tag für die Crew kochen, was ihm augenscheinlich großen Spaß machte. Der junge Speerkämpfer war sehr begabt, wenn dieses Kind erst einmal erwachsen ist, so wäre er entweder ein gefährlicher Kämpfer und Soldat oder ein Idealer Koch /vielleicht auch beides… kämpfende Köche… hab schon von merkwürdigeren Dingen gehört…/
Beubo erzählte Ark irgendwelche merkwürdigen Geschichten, bei denen er viel ausschmückte oder ganz neu hin zu erfand, wie zum Beispiel, dass Haare auf tätowierter Haut langsamer wachsen, wegen der Farbe und der Sonneneinstrahlung.
Die beiden, also Ark und Beubo, stritten sich jeden Tag darüber wer im Krähennest sitzen dürfte, dabei wäre es Akataja am liebsten gewesen wenn Tanith das übernommen hätte. Der Freelancer hatte vermutlich die besten Augen der Crew und wirkte auch diszipliniert und konzentriert genug für so eine wichtige Aufgabe. Aber vielleicht sah es der Freelancer ja gar nicht als so wichtig an das verlängerte Auge der Crew zu sein? Er war für Akataja immer noch ein Münze mit zwei Seiten, die sich im Stand um sich selbst drehte /Schade das ich wohl nicht mehr erlebe, auf welcher Seite er nun wirklich landet. Bist du wirklich nur ein eiskalter Söldner und handelst nur für deinen eigenen Vorteil?/
Die Besetzung des Krähennestes war für Akataja aber erst einmal zweitrangig, immerhin waren das keine allzu tückischen Gewässer und er hatte von Patrick in Noträdamm ja eine Seekarte bekommen, mit der er alle Hindernisse umschiffen konnte.
Akataja konnte Yukiko immer noch nicht wirklich einschätzen, sie war eine starke Persönlichkeit, die meisten würde sie vielleicht sogar als unhöflich bezeichnen. Zudem war es selten dass sie jemanden an sich heran lies, aber vielleicht kam das auch nur Aka von seinem kleinen Stützpunkt hinter dem Steuerrat so vor.
Auf der anderen Seite schien Yukiko sich sehr gewissenhaft, für Akataja schon fast liebevoll, um das Schiff zu kümmern /aber vielleicht kümmert sich ja jeder Schiffszimmermann so um sein Schiff? Ich habe mich nie mit den Handwerkern der anderen Schiffe beschäftigt./ Yukiko hatte für Akataja auch einen kleinen Tisch gebaut, auf dem er seine Messungen und Berechnungen für den Kurs anstellen konnte. Er hatte sie nicht darum gebeten. Als er am Ende des zweiten Tages gerade wieder unter Deck wollte um den Kurs zu berechnen, knallte sie ihm ohne Worte diesen Tisch hin, auf dem die Seekarten und Messinstrumente lagen. Sie sah ihn dabei streng an und nach einiger Zeit, für Akataja genug Zeit sein ganzes Leben am geistigen Auge vorbeiziehen sehen zu können, sagte sie was „Das kann sich ja keiner ansehen!“ und stampfte davon, Akataja war so überrumpelt das er nur ein leises, kaum hörbares „Danke“ heraus bekam.
Bevor sie das Schiff ausgeliehen hatten, musste es einen Navigator und einen Steuermann gehabt haben, nun war Akataja dies beides zusammen und irgendwie vermisste er diesen Luxus. /Würde die Fahrt länger gehen könnte ich einem der anderen beibringen wie man das Schiff steuert, dann bräuchte ich ihm nur den Kurs ansagen./
Akataja hatte einmal ein Experiment gewagt, in dem er Beubo zurief „20 Grad Backbord.“ Der Mann mit den Teufelskräften sah ihn daraufhin eine Zeitlang mit annähernd leeren Blick an, Aka meinte fast das Rattern von Zahnrädern hören zu können, dann antwortete Beubo jedoch gekonnt „es hat aber bestimmt fast 30 Grad. Es ist nur wegen dem Wind etwas kälter.“ Danach hatte Akataja es erstmal aufgegeben, bevor er von Ark sowas hören konnte wie „wir haben doch gar keinen Ofen an Bord.“

Akataja beneidete sie alle etwas auf dieser Reise. Er konnte immer nur daran denken, dass wenn das Schiff anlegt, er nur noch wenige Stunden von seiner Gefangennahme oder Exekution stehen würde /auf der anderen Seite… kann ich wenigstens nochmal Onkel Vince besuchen… warum tust du das eigentlich Aka? Wenn ich nicht mal die Kraft aufbringe, mich meiner Vergangenheit zu stellen, wie soll ich denn die Kraft aufbringen die ganze Welt zu verändern?/

Aka hätte wesentlich lieber etwas trainiert oder sich mit den anderen beschäftigt, aber auf dieser speziellen Reise wollte er alles daran legen, dass sie ihr Ziel so schnell wie möglich erreichen. Die anderen schienen im Moment kein anderes Ziel zu haben, keiner sagte etwas dagegen, als Akataja die Route nach Lohen einschlug.
Das Wort „One Piece“ fiel ein paar Mal, Akataja sagte nicht dazu, aber dachte sich seinen Teil /Kinder… sie haben keine Ahnung was das wirklich heißt. Das One Piece… Unicorn… der König der Piraten… Wunschdenken von Kindern und Material für Seemannsgarn… wobei… Gold Roger, hat dennoch die ganze Welt verändert, nicht wahr Aka? Das Zeitalter der Piraten und das One Piece./

„Jungs, es ist wieder soweit!“ so sagte er Beubo und Atk an diesem Tag, dass er wieder jemanden im Krähennest brauchte /laut Seekarte müsste hier irgendwo eine Sandbank sein…. Die Dinger sind tückisch und können sogar wandern, da ist es besser lieber etwas früher jemanden nach oben zu schicken./
Beubo antwortete wie immer hoch motiviert “Aye~ Aye~ Käp’t’n!” Akataja wusste das er das nur sagte weil Aka am Steuer stand und vielleicht der einzige an Bord war, der wenigstens etwas Ahnung von Seefahrt hatte, aber dennoch mochte er dieses Wort nicht, wenn es auf ihn angewandt wurde /Kapitän… Kapitän Mojo… Frollo, man kann dir nicht trauen… aber wenn doch…?/ er schüttelte kurz den Kopf. Als Kapitän wäre er eh nicht zu gebrauchen, er war ein Einzelgänger, vielleicht hatte er es deswegen ja nie über den Rang des Fähnrichs hinausgeschafft.

Ark und Beubo hatten wieder ihr kleines Renne gestartet. Akataja war wie immer gespannt wer es wohl werden würde und wie weit sich Beubo diesmal verbessert, aber irgendwie kam es anders. Es gab eine Erschütterung, das Schiff blieb schlagartig stehen und während Akataja über das Steuerbord geschleudert wurde dachte er sich noch /Die Sandbank./
Als er sich wieder aufrichtete klopfte er sich seine Kleidung etwas ab, er trug an diesem Tag nur seine Trainingskleidung, die war bequem und vor allem konnte man sie auskochen um sie sauber zu kriegen. Er sammelte seine beiden Geta wieder auf und strich nochmal über das Haori und den Hakama, dabei dachte er kurz nach was es jetzt zu tun gab /wir brauchen Seile und ziehen das Schiff einfach von dem verdammten Ding runter… so groß dürfte die Sandbank nicht sein… und wenn doch? Warten wir auf eine große Welle oder graben das Schiff frei. Das ist ein Handwerkerschiff, bestimmt findne wir was nützliches was uns die Arbeit leichter macht. Hoffen wir, dass das Schiff keinen Schaden genommen hat ansonsten würden wir/ „Da ist ein Schiff!“ Das war Ark, er war ins Krähennest geklettert. /Ein Schiff? Marine? Jetzt schon? Verdammt!/ er legte schon die Hand an seinen Schwertgriff und sprang zur Reling. Dort wurde er dann aber wieder ruhig /Achso… er meinte diesen Kahn da…/

Wie ging man mit Schiffbrüchigen um? Akataja erinnerte sich das es bei der Marine immer einfach war. Insofern alles ruhig war nahm man sie mit und setzte sie beim nächsten Hafen ab. Im Notfall gab man dem Schiffbrüchigen ein Beiboot und etwas Proviant und setzte ihn wieder aus. So wollte Akataja es auch handhaben /wir haben nicht viel Zeit und manchmal ist sich nun mal jeder Mensch selbst der/ Er stockte als er sah, was sie dort an Bord geholt hatten.
Das war eine bewusstlose Person, ein Mädchen und eigentlich sogar noch ein Kind. /schon wieder ein Kind./ Dachte sich Akataja zweifelnd. Ein Mädchen mit blonden Haaren, so wie Ark, in Aka’s Augen hätten die beiden sogar Geschwister sein können /wir können kein kleines Mädchen auf ein Beiboot setzen und aufs Meer hinaus trudeln lassen./
Aka wollte erst einmal wissen was die Anderen wohl vorhatten „was machen wir jetzt mit ihr?“
Aus irgend einem Grund kam Ark im laufe der folgenden Gespräche dazu laut aus zu rufen „Piraten, wir sind Piraten.“ Dabei legte Aka seinen Handfläche an die Stirn /Kinder…/
Dann stand das Mädchen plötzlich auf, sie schwankte, hatte wohl kaum Kraft und wirkte auch etwas ängstlich. Sie stieß zuerst an Tanith und sprach dann mit schwacher Stimme. Was sie zu sagen hatte war klar, ihre Bedürfnisse waren die Selben, wie die der andere Schiffsbrüchigen, die Aka bisher getroffen hatte. Das Mädchen wollte Wasser und etwas zu Essen /auch wenn einer mal gezielt nach Rum verlangt hat... merkwürdiger alter Mann./
Da brauchte man natürlich nichts weiter zu sagen. Akataja hatte einen Trinkschlauch bei sich und gab dem Mädchen gleich etwas Wasser. Sie trank gierig, als wäre sie kurz vorm Verdursten gewesen /vermutlich entsprich das sogar der Wahrheit./
Ark war losgelaufen und hatte ihr eine Schüssel von dem gebracht, was vom gestrigen Abendessen übrig geblieben war. Ark setzte sich anscheinend immer erst nach dem Wettrennen und dem Ausguck in die Küche /das war gutes Essen… Ark ist ein guter Koch, aus den schmalen Vorräten die wir haben schafft es immer ein gutes Essen zu zaubern… was der aus ein wenig Reis und Gemüse zaubern kann ist erstaunlich… trotzdme hätte ich gerne noch mal etwas Fleisch./
Auch bei der Schüssel mit dem Essen war das Mädchen sehr schnell. Erst als die Schüssel zur Hälfte leer war, als die wichtigsten Grundbedürfnisse wieder erfüllt waren, hielt sie inne und bemerkte wohl die Blicke der Umstehenden. Ihre Wangen waren voll wie kleine Hamsterbacken und über ihr halbes Gesicht waren Reiskörner verteilt und sie wurde von allen Personen angestarrt. Das Mädchen wurde etwas rot und Aka meinte sogar einen einzelnen Schweißtropfen über ihre Stirn gehen zu sehen.
„Also Kind“ sagte Akataja ruhig „was ist passiert? Wo kommst du her? Wo sind deine Eltern?“ dabei hockte er sich hin um dem sitzenden Mädchen in die Augen sehen zu können. Als er ihre Eltern erwähnte änderte sich ihr Gesicht etwas, Aka meinte eine Schmerzhafte Erinnerung zu sehen /vielleicht sind sie in einen Sturm gekommen oder so? Vor einigen Tagen soll ein ziemlich starker Sturm in der Nähe der Koralleninsel gewesen sein. Sind ihre Eltern dabei umgekommen und seit damals treibt sie allein hier herum? Das muss schrecklich gewesen sein./ „Und ach ja… du brauchst keine Angst zu haben… im Gegensatz zur vorhergehender Aussage“ dabei sah er nur kurz zu Ark herüber „sind wir nicht wirklich Piraten… wir sind eher sowas wie eine Reisegruppe… auf dem Weg nach Lohen.“
 

Yukiko

Piratenkapitän
Beiträge
743
Crew
Yukikos Kazoku
Posten
Zimmermann
Alter
19 Jahre
Größe
1,75 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Yuki war mit ihrer neuen Gesellschaft schon einige Zeit nun unterwegs und so sehr sie sich ab und zu wünschte, dass doch einfach wieder alles normal sein sollte und sie wie sonst jeden Tag einfach zur Arbeit ging und abends wieder heim kam, so sehr genoss sie auch die etwas andere Abwechslung. Natürlich gab es zu Anfang noch ein paar Missverständnisse. Eines der besten Beispiele wäre hier wohl Beubo und seine Art zu reden ohne zu denken, doch nach ein paar ordentlichen Schlägen auf den Hinterkopf, schien er langsam zu begreifen, dass sich die Shinin nicht alles gefallen ließ.
Ansonsten war der Ablauf der Reise soweit recht entspannt, das Wettrennen der zwei Chaoten des Schiffes brachte die Zimmerfrau immer zum Kopfschütteln und Grinsen, Akataja steuerte die Gruppe durch die Gewässer und Yuki saß ab und zu bei Tanith um ihm Gesellschaft zu leisten und zur Hand zu gehen bei seinen Waffen. In der restlichen Zeit fertigte sie entweder Möbel an wie den Tisch für Akataja oder sie zeichnete Pläne für neue Stücke die sie erschaffen wollte.
Doch als sie gerade mal wieder an einem Morgen über einem ihrer Pläne saß, dieses mal für eine aufwendig verzierte Komode ertönte ein Knall und die Shinin wäre fast mit ihrem Stuhl zusammen umgeflogen wenn sie sich nicht gerade noch hätte fest halten können.
Sofort stürmte sie an Deck und rannte zur Reling. „Was ist passiert? Sind wir aufgelaufen?“ sie versuchte irgendetwas zu erkennen doch von hier oben würde eine Diagnose ob das Schiff beschädigt war wohl schwer werden. “Was macht dieser Knallkopf von Navigator denn…… ich dachte er kann das Schiff SICHER steuern“ wenn das Schiff beschädigt wäre dürfte sich der arme Kerl wohl eine ordentliche Standpauke anhören dass er gefälligst besser aufpassen solle oder den Rest schwimmen könnte. Doch kaum hatte sie den Gedanken zu Ende Gedacht war da ein Schiff mit einer Person drin einem jungen Mädchen.
Kaum hatten sie das Mädchen an Deck geholt, endbrannte auch schon wieder ein Wortgefecht, in dem Beubo die Kommentare der Frau, mal wieder völlig falsch auffasste.
Doch bevor der Wortwechsel in den sich irgendwie alle einmischten weiter gehen konnte wachte die Blondine auf.
Natürlich beobachtete die Zimmerfrau den Versuch der Blondinen sich aufzurichten mit verschränkten Armen vor der Brust und einem skeptischen Blick und als sie gegen Tanith stolperte und sich sofort erschrocken entschuldigte musste sie einfach den Mund auf machen „ich glaub sie hat Angst vor dir, hast du ihr mal irgendwas getan?“
Dann fragte die Fremde auch schon nach Wasser und etwas zu Essen und sagte auch gleich dass sie aber kein Geld hätte. Sofort rannte der blonde Mönch los um etwas zu essen zu holen und Akataja gab ihr etwas zu trinken und da die Zimmerfrau gerade etwas überflüssig war in dem ganzen geschehen entschied sie sich dazu mal nach dem Schiff zu sehen. Das war ihr im Moment wenn sie ehrlich sein sollte auch etwas wichtiger denn mit beschädigtem Schiff würden sie nicht weit kommen.
So drehte sich die Zimmerfrau einfach um, befestigte ein Seil und kletterte an dem Schiff hinab um sich mal alles von außen an zu sehen. Es war nicht zu leugnen sie waren auf eine Sandbank aufgelaufen, aber nach genauem betrachten, konnte die Shinin erleichtert feststellen, dass sie immerhin kein Leck hatten und das Schiff auch sonst nicht größer Beschädigt war. Wie sie allerdings von der Sandbank wieder runter kommen sollten dürfte auch schon die nächste Frage sein.
So sonderlich groß war die Sandbank nicht, das war ihr Vorteil, aber was sollten sie machen, das Schiff einfach wieder runter schieben, dafür würde es vermutlich mehr als nur ihr paar kräftige Hände benötigen und Yuki hatte nicht wirklich eine Ahnung wer von den Jungs da oben dafür geeignet war.
Tanith war ein Schütze er würde wohl kaum auf Kraft viel Wert legen, Akataja würde sie am ehesten noch ordentlich Kraft zu trauen und bei Beubo und Ark war sie sich nicht ganz sicher, aber außerdem müsste ja auch wer auf dem Schiff sein, das lenkt sich ja auch nicht von allein, sonst würden sie am Ende nur direkt noch einmal drauf fahren. Yuki fuhr sich ein bisschen verzweifelt mit einer Hand übers Gesicht und schüttelte dann grinsend den Kopf, die Gruppe war zusammen aus einem Kerker ausgebrochen, irgendwie würden sie auch hier runter kommen also kletterte die Zimmerfrau wieder hoch und setzte sich auf die Reling um erst einmal wieder einen Überblick zu bekommen was hier oben geschah, zudem wollte sie a nicht das Gespräch stören und b wollte sie schauen wie lang es ging bis noch wer außer ihr auf die Idee kam, dass sie von der Sandbank runter mussten, vielleicht hätte sich das Problem bis dahin ja auch durch eine große Welle selbst erledigt.
 
B

Beubo

Guest
Akataja hatte dem fremden Mädchen erklärt, was es mit ihnen, also Beubo und seinen Freunden, auf sich hatte - dass sie keine Piraten seien und lediglich auf der Durchreise nach Lohen. Und dabei sollte es auch erst einmal bleiben… dann aß sie erst einmal etwas, sicherlich würde das Kind ihnen später noch anvertrauen, wie es hieß.
Yukiko hatte sich schon ein genaueres Bild von dem Unglück gemacht und schließlich ihrer Aushilfscrew erklärt, dass es wenn sie Pech hatten eine heiden Schinderei werden würde, das Schiff wieder Flott zu machen. Ark verstand das nicht auf Anhieb, denn er kannte sich mit Schiffen und der Seefahrt allgemein noch nicht wirklich gut aus. Aber Beubo konnte dem Mönch dieses Mal schnell erklären, was es mit einer Sandbank im Meer auf sich hatte und welche Gefahren von einer solchen ausgehen konnten. Ausnahmsweise erfand er, Beauregard, nichts hinzu sondern erklärte die Lage ganz ernst und bei der Sache - Beubo hatte den Ernst der Lage verstanden und er wusste außerdem auch, wann es an der Zeit war, sich einfach nur auf eine Sache zu konzentrieren und wann man Scherze reißen konnte. Das kam nicht oft vor, möchte man meinen, doch Beubo wollte sich vor dem jungen Mädchen nicht affig geben. Sicherlich war die Jugendliche auch schon so verunsichert genug und man musste ihr nicht auch noch mit dummfrechen Späßen und Mätzchen ein zusätzliches unbehagliches Gefühl in der Magengegend bescheren… “So oder so ähnlich jedenfalls!”, schloss Beubo schließlich seinen Gedanken ab und sprang zusammen mit Yukiko von der Reling auf die Sandbank. Man hatte sich letzten Endes darauf geeinigt, dass, da sie beide handwerklich wohl am besten geschult waren, Beubo und Yukiko sich die ganze Sache mal aus der Nähe betrachten sollten. “Wie meinen?”, wollte die Zimmerfrau wissen, als sie zum Unfallpunkt wateten. “Was?” Hab’ ich was gesagt?” Beubo wusste nicht, worauf die Zimmerfrau hinaus wollte und guckte verwirrt umher, als könne er die gesprochenen Worte auf diese Weise erhaschen. Yuki drehte mit den Augen und stöhnte anfänglich gereizt: “Hast du nicht gerade etwas gesagt?” Jetzt verstand Beubo und lachte: “Ach so! Nein, ich habe nur über dieses Mädchen nachgedacht. Das heiß, ich habe laut gedacht. ‘Ne Angewohnheit von mir. Sorry…” Die junge Frau zuckte besiegelnd mit den Schultern und drückte ihrem Kameraden dann eine Art langes Abschleppseil in die Arme.Uff! Du hast och vorhin schon mal drübergeguckt? Was hast du denn jetzt vor? Abschleppen oder was?”, Beubo klang ein wenig skeptisch. Er verstand nicht soviel vom Zimmern wie Yukiko, nicht einmal ansatzweise meinte er sogar, aber gesunder Menschenverstand war ihm dennoch nicht Fremd, “Ich meine, wie sollen wir dein Schiff den ziehen, noch ein paar Meter und man würde Schwimmen müssen, um abzuschleppen. Verstehst du, was ich meine?” Natürlich verstand Yukiko und nickte Gedanken versunken. Beubo machte dann schließlich Anstalten, einen abgebrochenen Teil von dem Schiffchen des fremden Mädchens als Hebel einzusetzen. Mit blutroten Kopf und so angestrengt herumfuchtelnd, dass es schon wieder lächerlich aussah, stemmte der Stubbelpeter immer wieder "HAU RuuuuhhhhhhHHH~UUU~UUU~UUUCK!" brüllend an dem Keil herum, doch es half alles nichts: Im schlammig weichen Morast der Sandbank grub sich lediglich der eigentliche Hebel immer tiefer in den erhobenen Meeresboden.
Plötzlich ertönte eine sachte Stimme. Beubo meinte zu erst, sich bei all seinem unartikulierten Schnaufen verhört zu haben doch dann wiederholte sich das zarte Stimmchen - es handelte sich um das mysteriöse Mädchen! Zögerlich lukte sie über die Reling zu Yukiko und Beubo hinab und meldete sich kleinlaut zu Wort, dass sie da eine Idee hätte, wie man das Schiff befreien könnte.
Yuki und Beubo waren ganz Ohr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Sumi

Pirat
Beiträge
102
Alter
26
Sumi spürte, wie ihre Kräfte zurückkehrten, als sie das Wasser trank und die Schüssel Reis aß. 'Das ist wirklich lecker.', dachte sie und hoffte, dass ihre Dankbarkeit bemerkbar sei. Sie schaute auf, um ihren Rettern ein Lächeln zu schenken, doch als sie bemerkte, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren, fühlte sie sich etwas unwohl in ihrer Haut. Plötzlich sprach ein Mann mit langem weißen Haar sie an und fragte sie, was mit ihr passiert sei und wo ihre Eltern seien. Und er fügte noch hinzu, dass sie, also die Leute auf diesem Schiff, keine Piraten sind, sondern nur eine Art Reisegruppe. 'Das wäre ja auch zu schön gewesen.', dachte Sumi, sichtlich enttäuscht. Auf seine Frage ging sie nicht ein. Darüber wollte sie jetzt sicher nicht reden und sie hoffte, dass niemand weiter nachfragen würde. Plötzlich fiel ihr auf, dass der Mann irgendetwas von „Lohen“ gesagt hat. 'Nach Lohen? Wo soll dieser Ort denn bitteschön liegen?', überlegte sie, 'Davon habe ich noch nie etwas gehört.' Sie wollte eben nachfragen, doch sie bekam keine Gelegenheit dazu, denn eine Frau – die Einzige, die Sumi bisher auf diesem Schiff entdeckt hatte – erklärte, dass das Schiff auf eine Sandbank gelaufen war und es schwierig werden könnte, es wieder frei zu bekommen. Ein Junge mit blonden Haaren schien das nicht zu verstehen, darum erklärte ein anderer Mann, mit braunen Haaren und einem gestreiften Shirt, was es damit auf sich hatte. Sumi hörte dem Vortrag aufmerksam zu. Sie wusste zwar bereits einiges über Sandbänke, aber ein Auffrischen seines Wissens konnte ja nicht schaden. Der Mann blieb ziemlich ernst, während er redete, was Sumi etwas seltsam vorkam, da er eher ein lustiger Typ zu sein schien. 'Da kann man nichts machen. Ich habe wahrscheinlich mein Einschätzungsvermögen eingebüßt.', dachte Sumi und schaute zu den anderen Anwesenden, um deren Persönlichkeiten zu erahnen. Aber das unterließ sie schnell, da sie sich nicht in der Lage fühlte, über so etwas nachzudenken.

Nachdem der Mann seinen Vortrag beendet hatte, sprang er mit der jungen Frau über die Reling von Board, um das Problem einmal aus der Nähe zu betrachten. Alle schienen sich darüber Gedanken zu machen, wie man das Schiff wieder frei bekommen konnte. Auch Sumi dachte ein wenig darüber nach. Sie erhob sich und ging, noch immer etwas unsicher wankend, zur Reling, um sich die Sandbank einmal von oben zu betrachten. 'Scheint nicht sehr groß zu sein. Da müsste man doch eigentlich...', überlegte sie und stellte sich das ganze Szenario einmal im Kopf vor. 'Vielleicht klappt es ja so.' Direkt unter ihr entdeckte sie plötzlich den Mann und die Frau, die anscheinend beredeten, wie man das Schiff wieder flott bekommen könnte. Der Mann versuchte gerade, mit einem abgebrochenen Stück von Sumis Boot, das Schiff frei zu hebeln, was ihm allerdings nicht gelang. Stattdessen amüsierte er Sumi ein wenig, die ihn leise kichernd beobachtete. Doch sofort nahm sie sich wieder zusammen und meldete sich leise zu Wort. 'Bevor die mein schönes Boot noch völlig zerstören.', dachte sie. „Ich habe vielleicht eine Idee, wie wir das Schiff von der Sandbank runter bekommen.“, sagte sie, als die beiden sie bemerkt hatten. Sie kletterte über die Reling und sprang hinab. Natürlich kam sie nicht sicher auf und stützte sich an dem Schiff ab, bis sich ihre zitternden Beine beruhigt hatten. Als sie wieder relativ sicher stand, schaute sie die Frau und den Mann an und warf dann einen kurzen Blick auf den Hebel, den der Mann verwendet hatte. Sie überlegte nocheinmal kurz und meinte dann: „Freihebeln geht nicht und schieben wird wahrscheinlich auch nicht funktionieren, ebenso wenig wie freigraben allein, aber wenn man alle drei Möglichkeiten vereint, müsste es doch eigentlich klappen.“ Unsicher sah sie die beiden an. „Sicher gibt es auf dem Schiff irgendwo eine Schaufel, mit der jemand den Sand weggraben kann.“, fuhr sie fort, „Zum Hebeln können wir mein Boot verwenden. Wenn wir es umdrehen, können wir darauf einen Hebel platzieren und wir hätten einen Drehpunkt. Damit müsste es einfacher gehen. Und wenn der Rest schiebt, bekommen wir das Schiff vielleicht frei- oder?“ Sie überlegte noch einmal genau, ob das, was sie eben erklärt hatte, auch wirklich möglich sei und kam zu dem Schluss, dass es immerhin einen Versuch wert sei.
 

Akataja

Pirat
Beiträge
1.900
Crew
Beubos Bande
Posten
Navigator
Alter
30 Jahre
Größe
1,95 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
/Onkel Vince hätte gesagt, der Karren steckt tief im Dreck./ Dachte sich Aka als er sich den Rumpf des Schiffes ansah. Bei der Marine wäre sowas kein Problem gewesen, damals hätte man einfach ein weiteres Schiff Gerufen um dieses hier ab zu schleppen, dafür brauchte nur der Wind richtig wehen. Darum konnte Aka am Anfang auch ruhig bleiben, es wurde aber schwieriger als ihm bewusst wurde, dass er diesmal an gar keine Teleschnecke gehen konnte um die Basis in Lohen an zu rufen. Aber das war kein Grund zu verzweifeln /Onkel Vince sagte auch: s‘ gibt kein Problem, das mit harta Arbeit nich gelöst werden kann./ Also holte Aka aus dem Lagerraum des Handwerker Schiffes einige Spaten und Schaufeln, es wären genug dagewesen für alle, aber Akataja wollte nicht, dass die Kinder, Ark und das unbekannte Mädchen, hart arbeiten mussten.
Als Akataja zu den anderen kam waren diese an Deck versammelt und Beubo erklärte gerade, den Plan, den das unbekannte Mädchen ausgeheckt hatte. Beubo war auch ziemlich überrascht als plötzlich ein Spaten auf ihn zuflog, den er gerade noch fangen konnte „und das wichtigste dabei ist das Graben.“ fügte Akataja hinzu und warf auch Yukiko und Tanith eine Schaufel zu. „Das Mädchen hat ganz recht, mit einem ausreichendem Hebel und wenn der Wellengang gut ist, können wir das schaffen. Wichtig ist aber, dass wir das Schiff Backbord ausgraben, denn Steuerbord ist das Schiff, das wir als Drehpunkt benutzen wollen.“ Akataja betrachtete dann die anderen. Tanith blickte ihn, wie fast immer, irgendwie zornig an, als wollte er gleich sowas sagen wie „du redest zu viel.“ Oder „das hätte ich auch selbst gewusst.“ Yukiko schien in etwa das selbe zu denken.
Beubo und Ark warfen große fragende Blicke „Backbord ist links.“ Meinte Akataja und gleich darauf zeigte er auch in die Richtung „also da lang.“ Ark schien immer noch irritiert zu sein „wo ist meine Schaufel?“ fragte er. Akataja wollte jetzt nicht lange diskutieren „Wir brauchen dich in der Küche… nach harter Arbeit, muss man gut essen, ist doch klar.“ Ark schien nicht zufrieden damit zu sein, schließlich könnte er auch danach noc etwas kochen, sein Wok war schließlich geduldig. Bevor er aber was sagen konnte drückte Yukiko ihm ihre Schaufel in die Hand „ich werde uns erst mal einen entsprechenden Hebel bauen, jemand scheint vergessen zu haben, das die nötige Kraft durch die Länge und Stabilität des Hebels beeinflusst wird.“ Erklärte sie und warf dabei nur kurz einen Blick zu Akataja.

Der silberhaarige Schwertkämpfer markierte mit seinem Spaten in etwa den Bereich, der aus zu graben war /wenn wir tief genug graben und der Bereich sich mit Wasser füllt… und wir beim richtigen Wind und Wellengang das Schiff hinein schieben, müsste es ganz von allein zurück ins Meer treiben und wir können die Sandbank umschiffen./
Das Graben verlief äußerst schleppend, Akataja war unzufrieden, dass Ark mit machte. Der Junge konnte tausend mal ein guter Speerkämpfer und/oder Mönch sein, in Akas Augen war er ein Kind und ein Kind hart arbeiten zu lassen, war einfach falsch /Auf der anderen Seite… spielen Kinder doch häufig mit Schaufeln im Sand, oder?/
Auch Tanith schien nicht zufrieden mit dieser Arbeit zu sein. Vielleicht nervte es ihn auch nur das Beubo die ganze Zeit redete, größtenteils übers Graben und was er alles schon ausgegraben hatte. Manchmal sprach er sich aber auch darüber aus wie froh er darüber war, dass sie im Schatten des Schiffes arbeiten konnten, statt in der prallen Sonne. „Und außerdem“ meinte Beubo gerade „sollte man beim langen abreiten eh singen.“ „Vielleicht ein Piratenlied?“ fragte Ark gleich darauf mit großen Augen. Beubo gefiel der Gedanke und er wollte wohl auch gleich anfangen, Akataja sah schon das „Yo-hoho“ auf seinen Lippen, als Tanith seinen Spaten auf Beubo richtete, wie eine Pistole, eine sehr schwere Pistole. „Es ist warm… und die Arbeit ist hart… wenn du jetzt anfängst zu singen, benutze ich diesen Spaten für was ganz anderes, als zum graben.“ Daraufhin machten sich alle wieder an die Arbeit. Aka musste ab da nur noch darüber nachdenken, dass er ja kaum Piratenlieder kannte /Piraten singen nur selten wenn man auf sie einschlägt oder sie verhaftet./
Als die Sonne sich schon daran machte wieder unter zu gehen war soweit alles fertig. Der Bereich backbord vom Schiff war geflutet und steuerbord wurde der Hebel angesetzt. Das unbekannte Mädchen, das sich bisher nur Yukiko vorstellen konnte, hatte geholfen ihn zu bauen. Schließlich wurde er aus Teilen ihres Bootes gebaut und ihr Boot musste auch als Drehpunkt herhalten, der danach vermutlich so tief im Matsch stecken würde, dass man ihn nicht mehr ohne weiteres herausbekommen würde.
Akataja musste auf dem Schiff sein um es zu steuern, während es passierte, ansonsten würden sie wohl nur wieder in der selben Sandbank landen. Er wartete auf eine gute Welle und als sie kam, gab der Navigator das Zeichen.
Der Hebel schien seine Aufgabe zu erfüllen, das Schiff setzte sich langsam in Bewegung.
 

Yukiko

Piratenkapitän
Beiträge
743
Crew
Yukikos Kazoku
Posten
Zimmermann
Alter
19 Jahre
Größe
1,75 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Yuki hatte sich zuerst mit Beubo über den Schaden und die Möglichkeiten der Behebung unterhalten und schließlich brachte die neue eine Idee. Nach kurzem Überlegen, wäre es die wahrscheinlichste Möglichkeit um das Schiff wieder fahrbereit zu machen.
Als der Spiralkopf gerade dem Rest erklärte was sie vorhatten kam Akataja und verteilte an alle außer der neuen und Ark schaufeln und meinte das Graben wäre das wichtigste. Der Schwertkämpfer hatte den Plan zu Recht gelegt und verteilte jetzt gerade Anweisungen und wollte Ark in die Küche schicken, als dieser nach seiner Schaufel fragte.
Die Shinin war da anders, mitgehangen mit gefangen. Also drückte sie dem blonden ihre Schaufel in die Hand, sie würde sowieso den Hebel bauen und die Vorrichtung dafür. Als sie sich dann alle auf den Weg machten um mit dem graben anzufangen blieb sie noch kurz stehen, ebenso wie Tanith.
„Wer hat eigentlich dem das Kommando gegeben?“ fragte sie leicht kopfschüttelnd und der Schütze zuckte nur mit den Schultern bevor auch die zwei sich an die Arbeit machten.
Yuki machte sich wie angekündigt daran einen Hebel mit genug Stabilität zu bauen. Dabei hatte sie Hilfe von der neuen, was vielleicht daran lag das Yuki die einzige Frau war oder die neue noch nicht genug Kraft hatte zum Schaufeln und lieber bei ihr ein wenig leichtere Arbeit verrichten wollte beim Helfen und natürlich willigte die Zimmerfrau ein dass sie helfen könnte.
„ich bin übrigens Yukiko“ stellte sie sich dann mit einem schiefen grinsen vor während sie das Schiff der fremden begann auseinander zu nehmen. Diese antwortete mit einem freundlichen „Sumi“ und dann begann auch schon die Arbeit, Yuki erklärte ihr immer was sie ihr helfen konnte und sie setzte es dann um. Viel mehr sprachen die zwei nicht, Yuki hatte ihre Konzentration gerade sowieso vollständig bei der Arbeit und ausfragen wollte sie Sumi nicht, immerhin tat sie es ja auch nicht bei ihr.
Als es dann gegen Abend ging war endlich alles soweit dass das Schiff befreit werden könnte. Die Zimmerfrau hatte Sumi wieder zurück aufs Schiff geschickt, sie war ihr doch etwas zu wacklig auf den Beinen. Als dann endlich das Zeichen kam und der Hebel von den restlichen betätigt werden konnte, beziehungsweise das schiff geschoben werden konnte setzte sich das Schiff auch endlich wieder in Bewegung, der Plan ging tatsächlich auf und es konnten alle zurück an Board.
“Gott sei Dank…. Aber wenn er mein Schiff nochmal auf eine Sandbank setzt kann er darauf gefasst sein dass er auf der gleichen Sandbank zurück bleibt <.<“ dachte sich die schwarzhaarige Frau und lehnte sich an die Reling während Ark in die Küche ging um wohl das Abendessen vorzubereiten. Akataja stand wieder am Steuerrad und brachte sie hoffentlich ohne weitere Unfälle nach Lohen, Tanith war wieder mit seinen Waffen beschäftigt und Beubo fragte Sumi entweder gerade aus oder er erzählte ihr eine seiner übertriebenen Geschichten. Das konnte die Frau noch nicht so ganz sagen.
Sie selbst spazierte gerade mit den Händen in den Taschen zu Akataja und lehnte sich dort wieder mit verschränkten Armen an der Reling an. „Wie lange brauchen wir noch bis nach Lohen?“ fragte sie ihn eher beiläufig, sie hätte nichts dagegen wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, sie mochte die Seefahrt, aber sie wollte sich das Schiff noch mal genauer ansehen und beobachtete deswegen den Navigator aufmerksam während er sich über die Karte beugte und überlegte um wohl eine möglichst genaue Angabe geben zu können.
 
B

Beubo

Guest
"Fischi! Fischi! Pasta! Pasta!”, rief Beubo auf das Meer hinaus aber Sumi tat es ihm trotz seiner aufmunternden Worte dennoch nicht gleich. Stattdessen betrachtete sie Beauregard mit eher skeptischen Blick. Er hatte, um mit dem Mädchen ins Gespräch zu kommen, begonnen darüber zu erzählen, dass es Glück bringen würde, wenn man etwas auf den Ozean hinaus rufen würde, was man sich zum Mittagessen wünscht… Natürlich war das ein ausgemachter Blödsinn aber immer noch besser, als Sumi direkt über ihren kleinen Schiffbruch zu belatschern und Beubo war der Überzeugung, solcherlei Spaß könnte das sprichwörtliche Eis zwischen ihnen schneller brechen lassen. “Genau…. Ach! Ich bin übrigens Beauregard. Kannst mich ruhig Beubo nennen.”, schloss der Stuppelkopf schließlich ab, um zum Kern der Sache vorzudringen, “Yukiko hast du ja schon kennen gelernt…”. Trotz seiner Worte nickte Beubo dennoch einmal deutend auf die junge Frau in Rot. "Der Mann da bei ihr, der mit den langen haaren, das ist Akataja - er ist ein erfahrener Seefahrer.” Beubo grinste Sumi freundlich an und freute sich über ihren nicht mehr arg so eingeschüchterten Blick in den Augen. Es fiel Beubo selbst nicht so leicht, sich lässig mit Sumi zu unterhalten - sie war zwar jung aber immer noch ein Mädchen. Sie sah echt süß aus und ihrer Zopffrisur ließ sie irgendwie niedlich wirken. Allerdings gab ihr das Stirnband auch wieder einen rebellischen Look und beubo fragte sich beiläufig, ob Yukiko wohl auch so aussah, als sie noch jünger war. Alles in allem hatte Beauregard den Eindruck, er gab sich recht vertrauenerweckend: “Der andere Kerl heißt Tanith. Er ist ein… also, er kann gut mit Knarren umgehen.” Beubo zischte ein Paar Pfui!Pfui! und imitierte mit seinen Händen Pistolen, während er auf Tanith zielte. Dieser bemerkte das natürlich und warf seinem Kameraden und Sumi einen finsteren Blick zu, dass es Beubo einen Schauer über den Rücken jagte: “Ups!” Schnell wandte er sich daher wieder an Sumi: “Er sieht fieser aus, als er ist, vertrau mir. … Tja und dann haben wir noch Ark. Du weißt schon, der kurze blonde! Er ist ein Mönch von Übersee und ein echt guter Koch. Naja, jeder kann ja irgendwie kochen, aber Ark ist richtig gut, das kann ich dir sagen.” Demonstrativ strich sich Beubo über seinen schmalen Bauch und beleckte ich die Lippen. “So. Ja. Wir wollen erstmal nach Lohen segeln. Es wird nicht mehr lange dauern und wir müssten da anlegen können. … Ja … Wie sieht’s mit dir aus? Wohin warst du auf den Weg, als es dich, ähm, entschärft hat? Warst du alleine oder wie?” Jetzt war Beubo doch auf einmal ziemlich direkt geworden. Und obwohl er die meiste Zeit auf Meer hinaus guckte und den Wellen zusah, während er zu Sumi sprach, wurde dennoch klar, dass er sich schon längst wie jeder andere an Bord ernsthafte Gedanken darüber gemacht hat, wenn nicht sogar Sorgen, was es mit Sumis Schiffsbruch auf sich hatte…
Vielleicht wollte das scheinbar verschüchterte Mädchen nach der langen Pause, die sich zwischen die beiden gelegt hatte, sogar antworten. Jedoch wurde sie, kaum hatte Sumi Luft geholt einfach von Arks Stimme übertönt: “Essen Fassen ihr räudigen Landratten!”
Am Tisch versammelt hackte Tanith nach: “Räudige Landratten?”
“Hat mir Beubo beigebracht. So reden Piraten.”
“Bring ihm nicht so einen Schwachsinn bei.”
“Sorry ey… was gibt’s zu essen?”
“Fisch und Pasta. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass müsste es heute werden.”
Beubo zwinkerte Sumi zu, die sich neben Yukiko gesetzt hatte, wenn auch erst, nachdem die Gruppe das Mädchen einheitlich davon überzeugt hatte, sie könne ohne zur Last zu fallen auch mit zulangen, wenn sie wollte. “Ich hab’s dir ja gesagt. Es wirkt!” Sumi grinste verschworen und zum ersten Mal seit sie an Bord gekommen war machte sie einen halbwegs unbefangenen Eindruck auf Beubo. “Was jetzt? Weniger blödeln, mehr essen. Lass das Mädchen in Ruhe…. Sumi deine Idee war übrigens sehr hilfreich, echt klasse.” Lobte Yukiko die blonde Zierliche und griff nach einem Glas Wasser. “Ohne deinen Einfallsreichtum säßen wir immer noch auf der Sandbank und guckten Beubo beim Abrackern zu.” “Ich habe mein bestes gegeben!”, protestierte Beauregard energisch, das heißt, immer dann, wenn er sich nicht gerade einen Ladung Nudeln in den Mund schob. “Lasse niemals einen Mann den Job einer Frau erledigen.” beendete Yukiko ihren Gedanken und meinte es auch so.

Am nächsten Tag, Sumi bekam von Yukiko Beubos Kabine für sich alleine zugewiesen, weswegen er selbst in der Kombüse auf den Bänken schlafen musste, fühlte sich Beauregard recht… eigenartig. Er dachte darüber nach, ob er am vergangenen Abend etwas verdorbenes gegessen haben könnte, aber bis auf den Fisch und den Küchlein zum Nachtisch, die Tanith hatte mitgehen lassen, als sie sich beide nach Noträdamm abgesetzten, kam Beubo nichts in den Sinn. Außerdem traute er Ark nicht zu, etwas verkommenes zu servieren. Der Junge war in Ordnung und kannte sich mit seinem Handwerk aus. “Uargs! Nie wieder Pummelkartoffeln… also echt…”, stöhnte Beubo und überlegte krampfhaft, woher er die Dinger nur kannte, das heißt von ihnen gehört hatte. "Guten Morgen, Aka', na, alles fit?"
 

Sumi

Pirat
Beiträge
102
Alter
26
Sumi war insgeheim ein wenig stolz darauf, dass ihre Idee diesen Leuten geholfen hat, das Schiff von der Sandbank runter zu bekommen. Am liebsten hätte sie auch beim Hebeln mitgeholfen, aber sie sah ein, dass sie dafür eindeutig noch zu schwach war. Dafür half sie Yukiko dabei, einen stabilen Hebel zu bauen. Auf diese Art und Weise fühlte sie sich wenigstens nicht völlig nutzlos. Als das Schiff endlich wieder fuhr, redete der Mann mit den braunen Haaren und dem gestreiften Shirt mit Sumi. Was er erzählte, stufte sie natürlich als ziemlichen Unsinn ein. Sie betrachtete den Mann skeptisch, als er laut irgendwelche Speisen auf den Ozean hinaus rief und das gleiche von ihr verlangte. 'Seltsamer Kerl.', dachte Sumi, 'Ich hatte also doch Recht, mit meiner Annahme.' Schließlich nannte der Mann seinen Namen und die der anderen. 'Beubo, Yukiko, Aktaja, Tanith und Ark.', wiederholte Sumi in Gedanken, 'Das muss ich mir merken. Aber werde ich das überhaupt brauchen? Wahrscheinlich werden wir uns sowieso bald wieder trennen und ich werde sie nie wieder sehen.' Sumi seufzte innerlich, aber in diesem Augenblick vernahm sie schon wieder das Wort „Lohen“. 'Lohen. Ich bin mir sicher, dass ich von diesem Ort noch nie gehört hab. Ich werde wohl einfach nachfragen müssen.', dachte Sumi, aber auch dieses Mal bekam sie keine Gelegenheit dazu, denn Beubo hatte bereits weitergeredet und ihr nun die Fragen gestellt, die Sumi seit Beginn ihres „Gesprächs“ erwartet hat. 'Wenigstens interessiert er sich nicht für meine Eltern.' Aber eine Antwort fiel ihr trotzdem nicht ein. Ja, wohin war sie denn überhaupt auf dem Weg? Eigentlich war sie doch bloß losgezogen, um Piratin zu werden. Aber konnte sie das Beubo einfach so sagen? 'Naja, er scheint doch ziemlich vertrauenswürdig zu sein...', meinte Sumi in Gedanken, aber sicher war sie sich noch immer nicht. Sie überlegte weiter, bis sie sich schließlich doch dazu entschied, Beubo davon zu erzählen, aber noch ehe sie dazu kam, ertönte der Ruf zum Essen. 'Dann eben nicht.' Sie folgte Beubo, setzte sich jedoch nicht hin, während die anderen bereits Platz genommen hatten. Inzwischen hatte Sumi zwar wieder Hunger bekommen, aber sie fühlte sie nicht sonderlich wohl dabei, als Fremde einfach so das Essen von anderen weg zuessen. Allerdings gelang es der Gruppe schließlich trotzdem, sie zum Mitessen zu bewegen. Sie nahm neben Yukiko Platz und schaute auf das Essen, das auf dem Tisch stand. 'Fisch und Pasta?', dachte sie und schaute ein wenig verblüfft zu Beubo, 'Es hat also funktioniert. Unglaublich.' Als das auch Beauregard aufgefallen war, konnte sie nicht anders, als zu grinsen. Diese Leute gefielen Sumi und sie begann sogar, sich hier wohl zufühlen.
Für diese Nacht bekam Sumi von Yukiko Beubos Kabine zugewiesen, was ihr aber nicht so ganz Recht war. Sie protestierte, dass sie nicht einfach jemandem das Zimmer stehlen darf, aber Yukiko hatte es bereits beschlossen und auch Beubo war damit einverstanden, sodass Sumi sich geschlagen geben musste. Sie war hundemüde und legte sich sofort hin, aber ihr fiel es trotzdem schwer, einzuschlafen. Sie dachte über viele Dinge nach. Wie lange würde sie beispielsweise mit diesen Leuten zusammen sein können, bis sich alle wieder trennen würden und Sumi erneut allein wäre? Lohen, der Ort, der ihr immernoch unbekannt war, schien das Ziel der Gruppe zu sein. 'Dann wird das wohl auch mein Ziel sein.', überlegte sie traurig, 'Und was mache ich dann dort? Ich habe doch keine Ahnung von nichts. Was habe ich nur für eine Dummheit gemacht. Ich hätte nicht weggehen dürfen.' Sie lag noch lange wach und dachte darüber nach, bis sie schließlich einschlief.
Als sie wieder aufwachte, war es noch dunkel, aber sie konnte nicht mehr schlafen, also stand sie auf und ging ans Deck. Die frische Seeluft tat ihr gut und sie fühlte sich, trotz des wenigen Schlafes, sehr munter. Im Dunkeln lief sie zur Reling und schaute auf die Wellen. „Wie schön.“, murmelte sie und beobachtete das Wasser. Nach ein paar Augenblicken drehte sie sich wieder um und schaute über das Deck. Am Mast wanderte ihr Blick nach oben und blieb am Krähennest hängen. 'Da will ich hoch!', beschloss Sumi und kletterte los. Ein paar Mal verlor sie den Halt und rutschte wieder ein Stückchen nach unten, aber schließlich erreichte sie den Mastkorb. Begeistert schaute sie umher. „Wow, das ist so riesig.“, sagte sie und fühlte sich in diesem Augenblick unglaublich frei. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, machte sie es sich bequem und schlief, mit einer leisen Melodie auf den Lippen, ein. Die Sonne war bereits aufgegangen, als sie wieder aufwachte. Sie streckte sich und erhob sich und wurde sofort wieder von der Aussicht überwältigt. Ein paar Minuten stand sie nur da und schaute aufs Meer hinaus, bis sie unten eine Stimme hörte. 'Das muss Beubo sein.', dachte sie und blickte hinunter auf das Deck. 'Vielleicht sollte ich mal Guten Morgen sagen.', überlegte sie, aber sie beschloss, einfach hier oben stehen zu bleiben und abzuwarten, ob sie jemand bemerkte.
 

Akataja

Pirat
Beiträge
1.900
Crew
Beubos Bande
Posten
Navigator
Alter
30 Jahre
Größe
1,95 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Das Schiff war endlich wieder in Bewegung. So liebte Akataja es, das Schiff musste das Meerwasser durchschneiden und vom Wind getrieben seinem Ziel entgegen schwimmen.
Kurz nachdem sie das Schiff von der Sandbank befreien konnten kam Yukiko zu Akataja, sie war die erste Person die danach fragte, wie lange die Reise wohl noch gehen würde. /Vielleicht macht sie sich Sorgen um das Schiff? Es könnte vielleicht wirklich bei der Hebelaktion beschädigt worden sein./
Aka musste noch einmal nachsehen wo ihr aktueller Kurs war, dafür verglich er mehrere Seekarten und warf zweimal seinen Blick auf den Kompass. Yukiko lehnte dabei erstaunlich geduldig an die Reling und auch wenn man es Aka nicht ansah, ihr Blick wog auf seinen Schultern wenigstens tausend Tonnen /ob sie mir die Sache mit der Sandbank krumm nimmt? Nun… zum Glück ist das Mädchen auf die Sache mit dem Hebel gekommen…/
Aka sah dann nochmal auf, sein Blick fiel kritisch auf die Segel, die im Moment von dem starken Wind gebläht waren. „Wenn ich mich nicht verrechnet habe und der Wind so günstig bleibt, kommt die Insel morgenfrüh in Sicht… und zur Mittagszeit legen wir in Sankt Karin an.“ Dabei zeigte er auf der Karte von Lohen auf den etwas abgelegen Hafen im Nordosten der Insel. Den Rest der Zeit konzentrierte sich Akataja nun völlig auf die Navigation und Steuerung des Schiffes. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass wenn noch einmal soetwas wie mit der Sandbank geschehen würde, Yukiko ihm ernsthaft wehtun würde.

Nachdem sie alle hart gearbeitete hatten um das Schiff wieder frei zu bekommen, freute Akataja sich bereits auf ein gutes Essen. Ark hatte bereits bewiesen dass er sein Handwerk als Koch verstand und Aka war gespannt, was es heute geben würde.
/Vielleicht… habe ich das ja verdient…/ dachte er sich als er dann seufzend auf seinen Teller sah. Er hatte nichts gegen Pasta, aber er mochte einfach keinen Fisch. /Welch tragisches Los… dabei gibt es auf Schiffen so oft Fisch…/ die anderen und vor allem Beubo, schienen das Gericht zu genießen. Akataja wartete nur bis Ark mal wegsah und schob den Fisch so gut er konnte zu Beubo auf den Teller, als dieser fragend zu ihm sah warf Aka ihm nur einen scharfen Blick /iss einfach, iss einfach, iss einfach…/ Beubo zuckte nur mit den Schultern und aß es dann wirklich.
Im weiteren Verlauf des Abends stellte sich das Mädchen der ganzen Crew als „Sumi“ vor. Viel mehr konnte man jedoch nicht erfahren, auch wenn sie den Eindruck machte, als wolle sie noch etwas hinzufügen.

Bevor alle Lichter an diesem Tag ausgingen erreichte das Schiff ein kleines Riff, wo sie die Segel rafften und vor Anker gingen. Deswegen brauchte Aka sich zumindest keine Sorgen um das Schiff zu machen, dennoch konnte er kaum schlafen. Der Gedanke, an das was vor ihm lag, beschäftigte ihn zu sehr. Er blätterte unkonzentriert in seinem liebsten Roman, aber wirklich lesen konnte er nicht. Nach dem er sich doch ein zwei Stunden unruhigen Schlaf abringen konnte, beschloss er früher auf zu stehen. /Das Morgentraining kann eigentlich nicht früh genug sein…/

Die Stille, als er in seiner Trainingskleidung an Deck kam, war herrlich. Nur das Rauschen des Meeres war zu hören und das sanfte Auf-und-Ab des Meeres wiegte das ganze Schiff in einen sanften ruhigen Schlaf. Die frische Luft war noch unverdorben, es roch nur nach dem Meer. Durch den harten Wind war es zwar etwas kalt, aber sowas konnte Aka gut verkraften. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber der Himmel in dieser Nacht war völlig klar, so dass Mond und Sterne genug Beleuchtung lieferten.
Aka hörte erst auf mit Liegestützen, Rumpfbeugen und Kniebeugen als die Sonne aufging. Dann zog er die stabile Holzlatte hervor, die er sich aus dem Lager geliehen hatte /kein echtes Shinai, aber es wird seine Arbeit tun./ Mit seinem neuerworbenen „Schwert“ ging Aka in gewohnter Manier seinem Training nach. Zuerst 500 Hiebe aus dem Stand zum warm werden und danach ging er seine eingeübten Figuren mit dem Schwert durch, die Techniken die seine Meisterin ihm beigebracht hatte.
Er rief die Namen der Techniken dabei laut aus, da die andere unter Deck waren, sollte es sie nicht stören. „Flügel Kreuzen! … Sternstoß!... Stahlflug!“ diese drei beherrschte er wirklich gut, er setzte sie immer wieder hinter einander ein, er drehte sich dabei und schlug um sich, bis ihm die Arme schmerzten und die Holzlatte in seinen Armen ihr gefühltes Gewicht verzehnfacht hatte.
Schwitzend und außer Atem wischte er sich mit dem Handrücken über die Stirn, eine weitere Technik hatte er noch, er wusste das er sie schon beherrschen könnte, aber bisher hatte er sie nie ausgeführt. Es ging bereits in Position, das Schwert auf Augenhöhe gehoben und den Blick starr auf seine eingebildeten Ziele /Flug/ sein Griff wurde fester /des Sper/ „und was wird das jetzt?“ Aka's ganze Konzentration platzte wie eine Seifenblase, er stolperte über die eigenen Füße und fiel der Länge nach aufs Gesicht.
„Ouh… das tut mir leid, war das meine Schuld? Hast du dich erschreckt?... ehm… guten Morgen!“ Rief von Krähennest aus Sumi herunter. Aka sah auf, wischte sich das Blut von der Nase und rief zurück „ich… ehm… ja… morgen.“ Er stand dann auf und sah ihr entgegen „du solltest da oben herunter kommen… Beubo und Ark werden vielleicht böse wenn du ihnen nicht zumindest beim Wettrennen eine Chance gibst da oben den Posten ein zu nehmen.“ „das… kriege ich dann schon geregelt.“

Aka ging dann lieber in die Kombüse, es sehnte ihn nach einer Orange vor dem eigentlichen Frühstück. Als er die Kombüse betrat fand er dort Beubo vor „Guten Morgen , Aka‘, na, alles fit?“ /was soll das überhaupt heißen? Fit… keine Ahnung…/ er nickte Beubo daraufhin einfach freundlich zu und nahm sich aus einer Kiste eine Orange. Das waren seine Lieblingsfrüchte, er aß sie auch lieber zum Nachtisch, anstelle dieser merkwürdigen Kekse, die Tanith und Beubo von einem anderen Kahn hatte mitgehen lassen.
Beubo sah auch nicht allzu gesund aus „Seekrank?“ fragte Aka als er seien Orange schälte „Pummelkartoffeln…“ seufzte dieser nur. Beubo fühlte sich wohl nicht gut genug um soviel zu reden wie sonst, die Chance ergriff Akataja. Er sah direkt zu ihm herüber „Ich habe noch nie jemanden getroffen der wirklich Teufelskräfte hatte…“ das ticken der Uhr an der Wand erfüllte den Raum „wusste aber immer, dass es sie gibt.“ Er schob die Schalen in den Mülleimer „Ich denke ihr wisst nicht wirklich was das bedeutet, oder?“ Beubo sah Aka auf diese Frage hin zweifelnd an „ich weiß auch nicht viel… in dem Labor damals… naja, ich war zu jung und konnte nicht mal lesen.“ „Labor?“ „aber ich weiß das ihr nicht mehr schwimmen könnt, weil das Meer euch alle Kraft entzieht… das habt ihr ja in Noträdamm sicher gemerkt. Aber… es gibt da etwas, das einen schwächenden Effekt auf euch haben sollte, sie nennen es Seestein. Gerüchten zu folge, soll die Marine daraus Zellen und Handschellen bauen, leider weiß ich nicht wie das Zeug aussieht. Darum solltet ihr vermutlich aufpassen, wenn ihr euch mal mit der Marine anlegt, achtet auf Kieselsteine oder so… ach ja, und noch was. Den Geschichten nach… wenn ihr noch eine Teufelsfrucht esst… dann soll euer Körper anschwellen und platzen, wie eine reife Melone, die man aufs Deck fallen lässt. Und es gibt anscheinend drei Arten von Teufelsfrüchten... die Namen habe ich aber vergessen und... ich kenne auch nicht den Unterschied zwischen ihnen.“ Beubo sah Akataja fragender und verwirrter an als zuvor an „das sage ich euch… weil ich euch zutraue wirklich nach dem One Piece zu suchen… und irgendwie einen Weg auf die Grand Line zu finden. Es wäre schade, wenn euer Abenteuer wegen einem Kiesel oder einem Stück Obst endet.“ Akataja wollte dann wieder nach draußen gehen, Beubo richtete sich aber auf und fragte ihn „Was für ein Labor?“ dabei klang er wirklich ungewohnt ernst. Aka schien nicht daran zu denken ihm alles zu sagen, er krempelte nur seinen Ärmel hoch, um Beubo die eintätowierte Seriennummer und den Strichcode zu zeigen, die Aka schon so lange hatte, wie er zurück denken konnte „wenn ihr irgendwann mal so etwas hier seht… macht lieber einen großen Bogen darum.“

Das gestohlene Handwerkerschiff landete, so wie von Aka prophezeit zur Mittagszeit im Hafen von Sankt Karin. Ein dreckiger Ort an dem der meiste Umsatz mit Alkohol und Frauen gemacht wurde. Akataja kannte ihn nur beiläufig und durch die Geschichten der Soldaten, die hier an ihren freien Tagen ihren Sold unter die Leute brachten. Aber Aka wusste auch, dass dieser Hafen hier nicht kontrolliert wurde. Er war schäbig, klein und heruntergekommen, aber er wurde nicht kontrolliert. Als Aka mit seinem Koffer in der Hand die Planke herunter ging und ihm der stechende Geruch von dem Abfall Sankt Karins in die Nase stieg wehte sein schwarzer Mantel im Wind. Er hatte sich beim Anziehen für ein einfaches schwarzes Shirt ohne Aufschrift entschieden, denn so ging es ihm an diesem Tag auch. „Hier in dieser Stadt“ erklärte er den anderen noch „dürftet ihr niemanden über dem Weg laufen der nach einem gestohlenen Schiff sucht oder verdächtigen Personen, die in Noträdamm vermutlich gesucht werden… außer vielleicht nachts… betrunkene Marine Soldaten, die aber keine drei Meter weit kucken können.
Außerhalb der Stadt gibt es königliche Soldaten und Söldner, die auch als Legionäre bezeichnet werden, schwer gepanzert und bewaffnet. Ich würde sie an eurer Stelle meiden.
Durchsucht ihr die Geschäfte hier und die Bars, findet ihr Schmuggler, die euch alles besorgen können was ihr braucht und vermutlich auch einen fähigen Navigator, der euch nicht auf die nächste Sandbank setzt.“

Akas Blick ging dann gerade aus in die Stadt, ein elender Ort, aber er würde ja nicht lange bleiben müssen.

Ohne zurück zu blicken, denn er war sich nicht sicher ob er das überhaupt schaffte, hob er die freie Hand zum Abschied „lebt Wohl…“
 
Beiträge
695
Crew
Beubos Bande
Posten
Waffenmeister
Alter
22 Jahre
Größe
1,87 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Der Tag an dem sie das Mädchen auf der Sandbank aufgesammelt hatten war seltsam kurz, zwar war viel passiert aber die Ereignisse waren an Tanith regelrecht vorbeigeflogen. Eigentlich hatte sich in sein Gedächtnis nur Sumis Name und die Tatsache dass Aka das Schiff auf Grund gesetzt hatte. Der ganze restliche Tag war irgendwie weg, verschwommen und bestenfalls unklar, aber die verfluchte Aktion das Schiff wieder frei zu kriegen hatte dem Schützen auch gereicht.
Am nächsten Morgen schlief der Schütze ziemlich lange, erst als die Sonne schon ein ganzes Stück über dem Horizont stand rührte er sich, es musste schon später Vormittag sein. Es dauerte fast eine halbe Stunde bis der grundsätzliche Hass auf den frühen Morgen verflogen war und Tanith sich auf den Weg in die Küche machte. Auf dem Weg begegnete ihm zum glück niemand, gerade jemand wie Beubo, der ständig irgendwelchen Mist quatschte und versuchte witzig zu sein war kurz nach dem Aufstehen für den Schützen ein rotes Tuch. In der Küche angekommen reichte es gerade mal für ein grummeln, Worte waren um in nächster Zeit erstmal von Tanith nicht zu erwarten. Er registrierte nicht mal ob wirklich jemand da war, er schnappte sich eine Tasse kalten Tee und zwei Äpfel und verschwand damit auf's Oberdeck.
Oben angekommen stellte sich der Schütze vorne an die Reling und begann zu essen, die Teetasse stellte er dabei auf dem hölzernen Handlauf ab und hoffte dass der Seegang ruhig genug blieb damit sein Tee sich nicht verselbstständigte. Während dieses herrlich ruhigen Frühstücks genoss er den Fahrtwind und fragte sich was er wohl als erstes tun sollte sobald sie Lohen erreichten.
Sie mussten einiges einkaufen, allen voran Lebensmittel, immerhin waren die Vorräte ihres erbeuteten Schiffes nicht sonderlich umfangreich. Aber das war etwas was Tanith eher Ark zugeschoben hätte, einerseits weil der sich besser mit so was auskannte und zweitens weil er keine Lust hatte Essen für ein halbes Dutzend Leute zu schleppen. Er selbst beschloss dass er seinen Munitionsvorräten den Hauptteil seiner Aufmerksamkeit widmen wollte und vielleicht fand er ja noch ein paar nützliche Dinge zum basteln oder neues Werkzeug.

Als die Sonne hoch am Himmel stand tauchte eine Insel auf und dann dauerte es nicht mehr lange bis sie in einen Hafen einliefen. Allerdings sahen der Hafen und die dazugehörige Stadt nicht sonderlich einladend aus, wenn Tanith die Wahl gehabt hätte dann wären sie weiter gefahren und hätten wo anders angelegt. Am Pier wimmelte es von freizügig gekleideten Frauen die sehr direkt versuchten einige der Arbeitet und Seemänner zu einem Schäferstündchen zu überreden, allerdings sahen die meisten davon nicht übermäßig attraktiv aus. "Vermutlich machen die Schabracken ihren Hauptumsatz wenn die Nacht stockfinster ist und die Männer sternhagelvoll sind."
Als Akataja, kurz nachdem das Schiff festgemacht war, selbiges verließ und noch einige letzte Erklärungen machte schaute Tanith ihn ausdruckslos an. Als der großgewachsene Schwertkämpfer außer Hörweite war schüttelte der Schütze resignierend den Kopf. "Er macht ne ziemliche Show aus seinem Abgang." Die Anderen waren ebenfalls alle auf dem Deck versammelt und wurden nacheinander prüfend gemustert. Taniths Blick wanderte letztendlich zwischen Yukiko und Sumi hin und her. "Vielleicht hofft er dass eine von euch beiden ihm nachrennt und ihn mit Tränen in den Augen bittet zu bleiben." Es war vermutlich gar nicht so einfach die Worte als Scherz zu erkennen, immerhin scherzte der Schütze selten und außerdem änderten sich weder sein Gesichtsausdruck noch die Tonlage seiner Stimme.
Nach einigen Augenblicken wandte Tanith seinen Blick auf die Stadt vor ihnen und seufzte ein Mal deutlich hörbar. "Also gut, ich brauch Munition und vielleicht finde ich ja auch nen netten Werkzeugladen oder was ähnliches. Will einer von euch mit?"
 

Yukiko

Piratenkapitän
Beiträge
743
Crew
Yukikos Kazoku
Posten
Zimmermann
Alter
19 Jahre
Größe
1,75 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Die Zimmerfrau war nach dem Essen in ihrem kleinen Raum verschwunden um wieder über ihren Bauplänen zu sitzen.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, nach dem sie eine recht erholsame Nacht mit dem Kopf auf ihrem Papierkram verbracht hatte musste sie zwar erst einmal alles durchknacksen lassen aber dann war sie recht fit.
Sie stibitzte sich in der Küche schnell ein Frühstück, kontrollierte ob das Schiff noch fuhr und sie nicht die nächste Katastrophe zum Ausbaden hatten und ging dann grinsend wieder in ihre Kombüse und beendete ihre Arbeit kurz bevor sie im Hafen ankamen.
Yuki kam natürlich genau zur rechten Zeit an Deck um den Abgang von Akataja mit zu erleben.
Er gab ihnen noch eine Menge Ratschläge, welche sie nicht zwingend hätten hören müssen und verabschiedete sich dann, wie es sich für eine Dramaqueen gehört ohne sich noch einmal umzudrehen mit einem ‚lebt wohl‘.
“Da hatte ja nur noch der dramatische Handrücken an der Stirn und ein leichtes einknicken gefehlt und es wäre reif für eine Show gewesen“
Tanith war jedoch dieses Mal schneller mit dem kommentieren. Als er jedoch sagte dass der Schwertkämpfer vielleicht hoffte einer der Frauen würde ihm weinend hinterherrennen, zogen sich die vor der Brust verschränkten Arme der Frau etwas fester zusammen und ihre Augen wurden ein Stück schmaler. Doch darauf antworten wollte die Shinin in diesem Moment nicht.
Yuki machte erst den Mund auf als der Schütze fragte ob jemand mit wollte, er bräuchte Munition und würde vielleicht ein Werkzeugladen aufsuchen.
„Werkzeugladen hört sich nicht so verkehrt an ich komm mit“ antwortete Yuki deswegen und blickte dann zu den restlichen Anwesenden von denen wohl keiner so sonderlich begeistert war sich ein Werkzeugladen oder Munitionsladen anzuschauen. „Wenn ihr nichts zu tun haben solltet könntet ihr ja neuen Proviant besorgen oder einen neuen Navigator“ schlug sie dann Beubo und Ark vor, was Sumi nun machen würde hatte sie keine Ahnung aber das war ja auch nicht ihre Entscheidung.
Mit den Händen in den Hosentaschen verließ sie dann das Schiff und lief mit Tanith einfach mal drauf los, da sich keiner von beiden wirklich auf der Insel auszukennen schien.
Doch es dauerte nicht lang bis man feststellen konnte, dass es normale Läden hier nicht sonderlich viel gab und vor allem gab es keine sonderlich große Auswahl. Am meisten gab es Bordells und freizügige Frauen. „Entweder wir müssen wohl zu einem der von Akataja genannten Schmuggler oder unser Glück wo anders auf der Insel versuchen.“ Stellte die Schwarzhaarige trocken fest während sie von einer schäbigen Gasse in die nächste wanderten.
„Aber mal eine ganz andere Frage. Was hat dich auf Noträdamm eigentlich dazu veranlasst mir diesen Zettel zukommen zu lassen….. wäre es halbwegs normal gelaufen hätte er weder mir noch dir auch nur irgendwas genützt.“
Das mit dem Zettel hatte sie damals schon nicht verstanden, also klar den Inhalt hatte sie begriffen aber nicht warum ob ihm einfach nur langweilig war oder sonst was.
 

Ark

Pirat
Beiträge
391
Posten
Koch
Größe
1,65 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Das war also Sankt Karin, Ark war bisher schon auf einigen Inseln gewesen, aber auf Lohen noch nicht. Bestimmt war das eine tolle Insel, immerhin schien die Stadt schon aus der Entfernung ziemlich groß zu sein, aber selbst Sankt Karin wurde von der Stadt ganz oben auf der Insel vollkommen in den Schatten gestellt, war vielleicht die Stadt oben sogar größer als Noträdamm? Und da es ein Königreich war, musste es von einem König regiert werden und wenn man den Geschichten glauben durfte, waren alle Könige aus fernen Ländern immer gütige Herrscher und was könnte ferner sein als der South Blue?
Und das ist das erste Mal seit Längerem, dass es ein angenehmes Klima hier gab, irgendwie hatte es etwas sehr Vertrautes und Heimeliges, wenn das Wetter mal so gütig war und nicht ihm das Gehirn versenkte, dann musste es eine wirklich schöne Insel sein.
Nicht dass Ark hitzeempfindlich wäre, aber der South Blue war schon ziemlich warm, musste er zugeben und dass er mal auf einer etwas angenehmeren Insel gelandet ist, musste mal extra erwähnt werden, immerhin war es mal echt angenehmes Wetter! Vielleicht schneit es mal hier! Leider war es nicht die richtige Jahreszeit dafür, aber es könnte wirklich mal passieren, dass es hier schneit und das war schon Bewunderung selbst wert!
Selbst der Dreck in der Stadt war irgendwie angenehmer als in Noträdamm, lag bestimmt daran, dass er weniger eine schleimige, als eine trockene Konsistenz hatte und dass der Geruch von Fischinnereien den schlimmsten Geruch, den es in jeder Stadt gab, gut überdeckte. Solange man also daran dachte, dass die muskulösen Kerle mit den grimmigen Gesichtern alles Männer waren, die bestimmt hier arbeiten um ihre Familie zu ernähren (ein Konzept was der Mönch nicht so wirklich verstand), dann war dies ein sehr angenehmer Ort!
Wo Noträdamm eher laut wegen tausender Glocken, lauten Gebeten, Gringoires Theaterspielen und anderen Beschäftigungen war, wurde hier das Ohr mit lautem Geschrei, Gegrummel und Gebrüll beschäftigt. Eine so ruppige Art und Weise war, wenn er es richtig verstanden hatte, ein Zeichen von Ehrlichkeit und Nähe zueinander, denn es hieß doch: „Man streitet sich nur mit dem, der irgendwie es wert war zu streiten.“ Nein, irgendwie war es anders…
Während Ark noch auf dem Steg stand und mit riesig aufgerissenen den Hafen betrachtete und etwas abgelenkt war, sah er plötzlich einen vertrauten Rücken, der sich von ihnen weiter entfernte. Es war eine wirklich große Person, mit langem silbernem Haar… „Ist das nicht Akataja?!“, brach es überrascht aus ihm hervor, während der Kiefer runterklappte. „Hey, Akataja! Komm zurück!“, rief er noch hinterher, doch dann wurde der große Mann von der Menge verschluckt… oder so, im Grunde schaute er immer noch oben heraus und war recht auffällig, aber zumindest drehte er sich nicht um und ging einfach weiter.
Tanith kommentierte Akatajas Lebwohl mit einem: „Er macht ne ziemliche Show aus seinem Abgang. Vielleicht hofft er dass eine von euch beiden ihm nachrennt und ihn mit Tränen in den Augen bittet zu bleiben.".
Ark schaute den Schützen an: „Das ist nur eine Show?!“ Denn immerhin hatte Ark einige Zeit mit dem Theaterkünstler Gringoire verbracht und wusste, dass das Wort „Show“ etwas mit Theater zu tun hatte und Theater war ein „so tun als ob“.
Doch anstatt zu antworten, wollte er sich selbst auf den Weg machen, Yukiko begleitete ihn, also blieben hier nur noch Beubo, Sumi und Ark. „Hm… aber sie haben Recht, kümmern wir uns um die Vorräte.“ Die Augen des Jungens verengten sich und sein Gesicht nahm leicht angestrengte Züge an: „Ansonsten muss ich bald anfangen die Besen und Moppe zu kochen.“ Dass er es ernst meinte, machte alles nur schlimmer, denn Ark war der Meinung, dass man mit den richtigen Gewürzen und ein wenig Beilage diese Haushaltsgegenstände tatsächlich essbar machen können sollte! „Dann gehen wir auch mal, Beubo.“ Er wandte sich noch an Sumi: „Dann viel Erfolg noch und pass auf, dass du dich nicht Piraten oder so etwas einlässt!“ Er schenkte ihr zum Abschied ein strahlendes Lächeln. Ihr Schiffsbruch war echt unglücklich und er wusste ja nicht, was ihr Ziel war, doch zumindest konnte man sie angemessen verabschieden!
 
B

Beubo

Guest
Beubo hatte seine Hand auf den Hinterkopf gelegt und wuschelte sich durch sein kräftiges Haar, während er Taniths Abschiedsworten für Akataja lauschte. Beauregard selbst kniff lediglich ein Auge zu und zischte enttäuscht Luft zwischen den Zähnen hindurch - zwar hatte Akataja seinen Abschied von der kleinen Gruppe schon frühzeitig angekündigt, dass er sich jedoch ohne ein nettes Wort verdrücken würde… nun, irgendwie hatte Beubo wohl darauf gehofft, dass sich ihre Wege doch nicht so schnell wieder trennen würden. Nach allem, was der Schwertkämpfer ihm erst am Morgen bei dem überraschenden Plausch zugesteckt hatte, war der sonst so unbefangene Spiralenmensch doch sehr skeptisch geworden, ob es eine gute Idee gewesen war, diese Insel anzusteuern. Vielleicht verstand Beubo noch immer nicht so wirklich, worauf sein weißhaariger Kamerad eigentlich hinaus wollte, denn er gab sich wie bisher sonst auch schlicht zu geheimnisvoll dafür, doch Beubo konnte sich schon ganz genau ausmalen, was er von Akatajas Tattoovierung halten sollte. Er selbst hatte zwar auch Streifen auf seinen Armen und Beinen… aber Akatajas erinnerten viel eher an eine Art Bar-Code, wie man ihn manchmal auch auf Lebensmitteln finden konnte. Zur Identifizierung der Ware. Und da zwang sich Beubo dann doch automatisch eine Frage auf: War Akataja genau das, zu Testzwecken verwendet und verkauft? Beubo schauderte. Er erinnerte sich an diese merkwürdige Laborprädigt des Schwertkämpfers und das ließ ihn sich an so gut wie jeden Horrorroman erinnern, den Beubo jemals gelesen hatte… unheimlich.
Es dauerte nicht lange, und Akataja war zwischen den herumwuselnden Männern des Hafens verschwunden. Ark und Beubo schienen jedoch die einzigen zu sein, welche das ausscheiden des weißhaarigen Kameraden wirklich zu bedauern schienen. Kurz nach dem Abschied des Schwertkämpfers teilten sich die Freunde also in zwei Gruppen auf. Yukiko begleitete Tanith und Beubo und Ark würden sich einmal nach Lebensmittel umsehen. Irgendwann später würden sie sich dann alle Mann wieder am Schiff treffen und schlussendlich entscheiden, wie es dann für sie weitergehen soll.
„Dann viel Erfolg noch und pass auf, dass du dich nicht Piraten oder so etwas einlässt!“, verabschiede Ark Sumi, als der Schütze und die Schiffszimmerfrau schon längst abgezogen waren. Beubo hatte das Mädchen, welches Sie erst einen Tag vorher auf dem Meer aufsammelten, beinahe völlig vergessen! Wie auch zuvor vermittelte sie einen recht eingeschüchterten Eindruck, vielleicht kam das aber im Augenblick auch nur so rüber, weil sie irgendwie jeder ignoriert hatte, seit die Freunde an Land gegangen waren… Beubo blickte sich um und nahm die Atmosphäre Sankt Karins erneut in sich auf. Er verzog angespannt das Gesicht und wurde nur allzu deutlich an jenes Ereignis von vor wenigen Jahren erinnert, welchem er seine krumme Nase zu verdanken hatte. Dann musterte er noch einmal Sumi, wie sie so dastand in ihren Nickerbockern und dem pinken Hemdchen. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch die Füße ungeschickt zueinander gedreht, was ihren Stand nur noch mädchenhafter wirken ließ - alles in allem hielt es Beubo in Anbetracht der Umstände für keine besonders gute Idee, ein so junges und vor allem so süßes Mädchen alleine an einem Ort wie diesem herumspazieren zu lassen. „Ach was Ark. Nicht so voreilig, vielleicht will Sumi uns ja noch ein Bisschen begleiten? Bestimmt liegt ihr weg auf unserem Weg…“, kommentierte Beubo daher mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht, um seine Sorge über die wortwörtliche Unschuld des Mädchen zu verstecken. Dabei bemühte er sich außerdem besonders locker und freundlich zu klingen. Immerhin wollte Beauregard weder Ark an den sprichwörtlichen den Karren fahren, noch Sumi seinerseits drängen, sie beide zu begleiten. Sumi, die anders als Ark nicht so weltfremd zu sein schien, wie es der Koch zu weilen pflegte, schien außerdem zu verstehen, worauf Beubo eigentlich hinaus wollte und willigte schließlich zögerlichen: „Ähm. Ja. Nein. Okay.“
Und so machten sich also das frisch formierte Dreiergespann auf den Weg, Proviant aufzutreiben. Ein schwieriges Unterfangen, wie sich herausstellte, denn aus irgend einem Grund waren so gut wie alle Läden in der Hafenladenstraße geschlossen. Mal ganz abgesehen davon, dass es zu Weilen echt schwierig war, sich fortzubewegen: In regelrechten Schüben kamen ihnen immer einmal wieder große Gruppen von aufgebrachten Männern entgegen. Oftmals trugen sie Säbel und auch andere Handwaffen bei sich, welche Ark immer sofort und genau zu benennen wusste - fröhlich plapperte der ausgebildete Mönch die Vorzüge und Nachteile dieser herunter. Ein mal wurde Ark sogar dafür gelobt, dass er einen Speer bei sich trug - der junge Mönch war natürlich in seiner vollen Kampfmontur unterwegs, samt leichtem Panzer und Schulterschutz - und mit tröstenden Worten darauf vorbereitet, dass es immer ein nächstes Mal gab… weder Beubo, noch Ark oder Sumi wussten zu diesem Augenblick, was die fremden Männer damit meinen mochten…
Beubo hingegen wurde ein, zwei Mal von herumstreunenden Matronen angequatscht, von denen man leider Gottes nicht wirklich auf anhieb sagen konnte, ob sie nun Männlein oder Weiblein waren. Und es kostete Beubo viel Überredungskunst die Angebote der Damen vom Gewerbe abzuschlagen!
Dann, vor dem vielleicht fünften geschlossenen Fischhändler, stellte Beauregard seinen Seesack ab und wollte erst einmal verschnaufen. Die stinkende Luft des Hafens machte es recht unangenehm und anstrengend, sich lange im freien aufzuhalten. Ark wollte gerne wissen, wieso Beubo denn überhaupt seinen Rucksack hatte mitgenommen? Yukiko hatte den Jungs doch erklärt, sie habe das Schiff manipuliert, so dass man es nicht wegfahren, sprich stehlen könne und sie habe die Kabinen mit von ihr gebauten speziellen Schlossvorrichtungen gesichert. „Ach, nimm‘s mir nicht übel, ich vertraue der Gegend einfach nicht.“, rechtfertige sich Beubo, „Aber vielleicht hast du recht, ich wäre nicht so aus der Puste, müsste ich meinen Scheis- äähhhh, ich meine meinen Kram mit mir rum schleppen!?“ Beubo korrigierte seine Wortwahl, denn er wollte keinen schlechten Eindruck auf Sumi machen. Ark schüttelte missbilligend den Kopf und erklärte Beubo, dass es wohl weniger am Gepäck als an seiner, Beubos, schlechter Kondition lag, dass er so außer Atem war. Jetzt setzte sich Beubo in einen Schneidersitz und verschränkte die Arme vor der Brust: „Soll ich hier etwa auch wieder Barfuß laufen? Nein danke, bei meinem Glück trete ich mir was ein und sterbe daran!“, zickte er rum und die beiden stritten kurz darüber, was ein gutes Ausdauertraining ausmachte und dass Beubo bei dieser Gelegenheit auch gleich einmal lernen sollte, wie man richtig und gut kämpft, denn auf Noträdamm glänzte er nicht gerade durch ausgezeichnete Manöver - und er könnte sich nicht nur auf seine Spiralen verlassen und so weiter. So ging das eine Weile hin und her und schließlich vielen ein paar mal zu oft solche Worte wie „Kampf“ und „Soldaten verprügeln“ dass sich Sumi schließlich sichtlich … man könnte sagen deplaziert fühlte. Beubo, der den freundlichen Eindruck, den Sumi vielleicht bis dahin von ihnen gewonnen hatte, nicht zerstören wollte, wechselte daher schnell wieder das Thema: „Ja. Okay. Pass auf, wie wäre es, wenn du mir einfach ein Paar Tricks bei bringst, ich meine, mich praktisch ein bisschen Crashkurs mäßig ausbildest oder so, damit ich in Zukunft nicht immer gleich absaufe? Ja? Und nebenbei kaufen wir weiter ein… vorausgesetzt, wir finden endlich mal ein Geschäft, das offen ist.“

Unweit von Sankt Karin verließen während dessen auch die letzten der aufständischen das Schlachtfeld, auf welchem sie sich eigentlich erhofft hatten, ihre Freiheiten zurück zu erkämpfen. Doch aller Eifer und alle Entschlossenheit welche die mutigen Bauern und Händler, sprich die Väter und Söhne des einfachen Volkes Lohens zu dieser Stunde aufgebracht hatten, sahen letzten Endes gegen die Königliche Armee, angeführt vom Vizekönig persönlich schlicht und ergreifend einfach nur blass aus. Bevor es überhaupt zum so lang ersehnten Befreiungskampf kommen konnte, beendete der Stellvertreter des Königs die Schlacht, noch ehe diese beginnen konnte - er vollbrachte es, den frustrierten Bürgern Lohens, welche sich heute eigentlich final wehren wollten klar zu machen, dass sie nicht nur viel zu wenige sondern außerdem auch nicht annährend gut genug ausgebildet sein, um sich im Kampf Mann gegen Mann mit dem königlichen Heer zu messen. Mal ganz abgesehen davon, das dieses auch noch von etlichen angeheuerten Söldnern und der Lohener Marine unterstützt wurde… Somit waren also auch Kapitän Sterling persönlich, und seine beiden direkten Untergebenen Legna und Siseneg anwesend - und nicht wenige behaupteten, dass alleine diese drei den angestandenen fast im Alleingang hätten niederschlagen können, wenn sie denn gewollt hätten.
„Käpt‘n, es scheint mir fast so, als verdrückten sich fast alle der Typen zurück nach Sankt Karin.“, gab Siseneg zum besten und beobachtete, wie die Aufständischen kampflos, aber dennoch aufgebracht davon schritten, „Was sie wohl mehr ärgert: Dass wir sie Kampflos geschlagen haben oder dass sie solche loser sind?“ Sterling antwortete nicht auf diese Bemerkung sondern blickte einfach nur starr zum Horizont., genau an das Ende des Feldweges, der nach Sankt Karin führte. Er hatte wie immer eine ernste Mine aufgesetzt und machte ganz den Eindruck, als würde er etwas planen. „Kapitän?“ jetzt war es Legna, der sprach. Von Sterlings Leuten war er, wenn man das so sagen mochte, der umgänglichste Kämpfer und mehr oder weniger nicht wirklich unbeliebt bei der Lohenern. Sterling nickte in Richtung Horizont und befahl seinen beiden Männern knapp: „Sankt Karin schein ein Unterschlupf für bewaffnete und gefährliche Widerständler geworden zu sein. Ich will, dass alle, die sich ab heute dort aufhalten und in Waffenbesitz befinden, festgenommen und zur Marinebasis gebracht werden.“ „Waffenbesitz, Kapitän?“ Siseneg erntete für diese Frage einen finsteren Blick seines Vorgestzten: „Muss ich dir etwa erklären, was eine Waffe ist?“ Siseneg zuckte kurz nervös, dann erklärte er : “Alles was Sticht, prügelt, schneidet oder feuert.“
„Was ist mit en Söldnern, von den leben auch einige in Sankt Karin?“, Legner schien der Befehl überhaupt nicht zu gefallen aber Sterling wimmelte auch ihn ab: „Die … Lieblinge des Königs halten sich im Schloss auf. Keine großen Verluste also. Gibt es sonst noch irgendwelche Bedenken?“ Beide Marinesoldaten Schwiegen und somit war Sterlings jüngster Befehl beschlossene Sache.
 
 

Sumi

Pirat
Beiträge
102
Alter
26
Sumi fühlte sich ziemlich unwohl, als die Gruppe Sankt Karin erreichte. Abgesehen davon, dass ihr die Stadt schon jetzt nicht gefiel, allein schon wegen der heruntergekommenen Stege, lag das wohl vor allem daran, dass sich das Mädchen hier höchstwahrscheinlich von ihren neuen Freunden trennen musste. Sie seufzte traurig, als Akataja sich verabschiedete und in der Menge verschwand. 'Ich hab sie doch gerade erst kennen gelernt und schon verschwinden sie alle wieder. Naja, mir bleibt wohl nichts anderes übrig.' Sie beobachtete noch, wie Tanith und Yukiko verschwanden und nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, ließ sie ihren Blick über den Hafen schweifen und überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. 'Wahrscheinlich ist es am Besten, wenn ich mir zuerst ein wenig Geld verdiene, damit ich mir etwas zu Essen kaufen kann und ein neues Boot.' Aber die Leute, die hier herumliefen, sahen größtenteils nicht aus, wie ehrenwerte Arbeiter. Sumi mochte sich gar nicht ausmalen, was ihr in dieser Stadt widerfahren könnte, als so junges Mädchen. „Dann viel Erfolg noch und pass auf, dass du dich nicht Piraten oder so etwas einlässt!“, riss Ark sie plötzlich aus ihren Gedanken. 'Ja, nein...Vielleicht sollte ich fragen, ob ich doch noch ein bisschen bei ihnen bleiben darf.', überlegte Sumi und schaute erneut über den Hafen, um noch einmal genau darüber nachzudenken. Schließlich hielt sie es wirklich für das Beste, nicht allein durch Sankt Karin zu streunen. Beubo schien das Gleiche zu denken, denn er bot Sumi an, Ark und ihn zu begleiten. Etwas überrascht, aber vor allem erleichtert willigte Sumi ein und so machten sie sich zu dritt auf die Suche nach einem Laden, in dem sie neuen Proviant kaufen konnten.

Die Straßen Sankt Karins waren ziemlich voll und Sumi musste sich Mühe geben, Beubo und Ark in der Menge nicht zu verlieren. Trotzdem nahm sie sich die Freiheit, ein bisschen die Leute, die sie sah, zu beobachten und zu beurteilen. Einige waren ausgelassen und amüsierten sich offenbar. Einmal pfiffen ihr sogar ein paar Männer hinterher und zwinkerten ihr zu, was Sumi allerdings, wenn es sie auch leicht verängstigte, einfach ignorierte. Oft kamen ihnen aber auch Gruppen aufgebrachter Männer entgegen, die größtenteils Waffen bei sich trugen. 'Mh, vielleicht gab es irgendwo einen Kampf oder sowas...Naja, was auch immer es war, es schien nicht sehr erfolgreich gewesen zu sein.', überlegte Sumi, 'Vielleicht sind auch deswegen diese ganzen Geschäfte geschlossen.'
„Ich denke, wir sollten irgendjemanden fragen, wo wir einen geöffneten Laden finden.“, meinte sie schließlich, nachdem sie sich während eines kleinen Streits zwischen Beubo und Ark ziemlich deplatziert gefühlt hatte, „Ansonsten werden wir wahrscheinlich noch bis zum Abend hier herumirren.“ 'Und ihr werdet euch nochmal streiten.', fügte sie in Gedanken hinzu. Sie schaute Ark und Beubo an und hoffte, dass einer von ihnen das Fragen übernehmen würde.
 

Akataja

Pirat
Beiträge
1.900
Crew
Beubos Bande
Posten
Navigator
Alter
30 Jahre
Größe
1,95 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Die Befehle von Kapitän Sterling wurden immer schnell ausgeführt und es wurde nur selten hinterfragt, denn alle wussten, dass es nicht schlau war dem Kapitän zu wiedersprechen und alle wussten, was passierne konnte, wenn man ihm wiedersprach.
Legna und Siseneg trugen nicht ihre Marineuniformen, das taten sie nie wenn sie für den König von Lohen unterwegs waren. So wie auch der Kapitän. John Sterling trug an diesem Tag seine rote Uniform, unter der sich das Metall einer Rüstung abzeichnete, zusammen mit breiten Schulterstücken und einer Mütze mit schwarzem Blendschutz, auf der golden das Wappentier von Lohen prangerte.
Legna klopfte sich gerade noch den dunklen violetten Pullover ab und richtete den breiten Gürtel, den er trotz der Hosenträger trug, bevor er auf seinen Wagen stieg, der von vier Pferden gezogen wurde. Er wollte das Gewicht seines panzerbrechenden riesigen Schwertes keinem einzelnen Pferd zumuten.
„Siseneg, wir brauchen Leute die uns antworten können… also konzentrier dich darauf Gefangene zu machen.“ Das sagte Legna ruhig und gelassen, während Siseneg sich seinen blutroten langen Mantel überzog und das Rapier an seinem Gürtel richtete „ja, ja… ich halte mich zurück…“ dann fügte er noch mit verstellter Stimme und winkenden Händen an „oh großer weiser Bruder.“ „nimm das gefälligst ernst!“ fuhr Legna ihn da gleich an. Wenn es um Menschenleben ging kannte Leutnant Legna von der Lohenmarine keinen Spaß. Siseneg, der ihm als Oberleutnant eigentlich höhergestellt war, nickte ihm zu, man sah dass er Legna respektierte. Kurz darauf verschwand Siseneg mit drei Dutzend bewaffneter Reiter am Horizont, in Richtung Sankt Karin. Legna fuhr ihm nach, sobald er noch zwei Wagen mit medizinischen Gütern gefüllt hatte „Es wird jede Menge Verletzte geben, sichert auf jeden Fall die Straßen, sammelte alles ein, was einwandfrei als Waffe zu identifizieren ist und versucht nur im Notfall zur Gewalt zu greifen.“ Rief er seinen nur leichtbewaffneten Leuten noch zu.

Akataja fielen natürlich die vielen Leute auf der Straße nach Sankt Karin auf /Was ist denn hier passiert… hier sind doch sonst nicht so viele unterwegs… Männer und Jungen… alle bewaffnet, gab es schonwieder einen Aufstand? Ich sehe keine verwundeten… und die Gesichter dieser Leute sprechen auch nicht gerade von Freude und sieg…/ „hey du da!“ Eine Stimme rief nach Akataja, er kannte sie und gerade deswegen zuckte er zusammen. „Ja du da… bist du nicht der Junge von Vince?“ ein etwas dicklicher Mann mit einem rostigen Schwert in der Hand kam aus der Masse auf Aka zu „ja klar bist du das… hab dich zwar vor fast zehn Jahren das letzte Mal bei uns im Keller gesehen… aber so‘n Gesicht vergisst man nur schwer.“ /ah ja… einer der Barmänner aus Unterwacken./ „Ja… es ist einige Zeit her… was ist hier los? Warum sind die ganzen Leute unterwegs?“ der Barmann seufzte und senkte sein Haupt, voller Scham sah er auf das rostige Schwert, das er sich erst vor zwei Tagen gekauft hatte „Eine große Schande Junge… wir wollten’s dem König endlich mal zeigen… verdammter Schweinesohn… aber als wir da ankamen, da standen wir plötzlich nicht nur der königlichen Armee gegenüber, sondern nem riesigen Heer. Sowas hast du noch nicht gesehn Junge. Wir hätten auf deinen Onkel und auf Dorrin hören sollen, das war ne schlechte Idee. Zumindest haben die Typen uns ziehn lassen.“ Der Barmann seufzte wieder „wenn du deinen Onkel suchst, der sollte gerade in seiner Hütte bei Wehfühlens sein… ich wünschte ich wäre heute auch zuhause geblieben.“ Der Barmann ging dann weiter, Akas Blick jedoch strich zum Horizont, etwas stimmte nicht /wäre mir völlig neu… das die irgendjemanden ziehen lassen… vielleicht/ er drehte sich um, sah zurück nach Sankt Karin und dann wieder nach vorn, er sah, dass viele der geschlagenen Männer nach Sankt Karin gingen /nein… das würden sie doch nie tun…/

Die Letzten, die das Schlachtfeld vor der Hauptstadt verlassen hatten, standen gerade auf einem Hügel, von dem aus sie Sankt Karin und den Wald um Wehfühlens herum gleichzeitig in der Ferne sehen konnten. Alle Anwesenden schämten sich irgendwie für das, was geschehen war „wir… haben versagt, oder?“ „können wir so überhaupt nach Hause gehen?“
Das Gemurmel ging durch die ganze Gruppe bevor es still wurde. Die Erde erbebte leicht und das Getrampel von Pferden war zu hören. Gerüstete Pferde, mit den wehenden Bannern von Lohen ritten über die Felder und Wiesen auf die Gruppe zu und sie verlangsamten ihre Geschwindigkeit nicht. Die mit Lanzen und Speeren bewaffneten Reiter rauschten durch die unvorbereiteten Rebellen und hinterließen ein Feld von Blut und Schmerz.
Der Mann an der Spitze dieser Reiter trug einen roten Mantel, der im Wind wehte, sein Gesicht zierte ein breites Grinsen, bei dem er viele Zähne zeigte. „Die kleinen Fische sind mir egal!“ Rief er laut aus und zog sein Schwert, er richtete die rote Klinge auf das entfernte Sankt Karin „Los Männer! Auf in die Schlacht! Blut und Gerechtigkeit!“

Auf den Straßen von Sankt Karin war es um diese Zeit sonst nie so belebt, die ganzen Männer, die aus der Schlacht geflohen waren, füllten die Gasthäuser und Straßen der Stadt. Die wenigsten lebten hier, dennoch kamen die meisten hierher, weil sie wussten, dass man hier gut seine Wunden lecken konnte.
„Natürlich kann ich euch was zu Essen verkaufen.“ Meinte ein Händler von seinem Stand aus zu Ark und Beubo, während er seinen prächtigen Schnurbart zwirbelte „aber da ich gerade der einzige Händler bin, der geöffnet hat, kostet euch das alles ein wenig mehr.“ Er hatte neben seinem Stand eine neue Preisliste ausgehangen, die Preise lagen über dem dreifachen des normalen Standes. „Das ist viel zu teuer!“ protestierte Beubo, zudem beäugte Ark sehr kritisch die feilgebotenen Waren. Das Gemüse lag schon viel zu lange, der Fisch roch bereits komisch und im Mehl tummelten sich verschiedenen Schädlinge. „Naja, wir könnten ein Geschäft machen.“ Meinte der Händler ruhig und deutete auf Sumi, die sich lieber im Hintergrund hielt „ich habe da einen Bekannten… ihr könntet euch bei ihm Geld leihen… und das Mädchen dort könnte es ganz bestimmt ganz schnell abbezahlen, davon bin ich überzeugt.“ Sumi sah da auf, sie wirkte gleich sehr verärgert „das ist doch“ ihre folgenden Worte gingen in zahllosen lauten Schreien aus dem Hintergrund nieder. Hilferufe und panisches Gekreische erfüllte die Luft und feine Sinne konnten den Geruch von Blut und Schießpulver wahrnehmen.

Tanith und Yukiko wurden tatsächlich auf ihrer Suche fündig. In einem kleinen Lagerraum am Hafen, fanden sie einen Schmuggler der Holz und anderes Material verkaufte, das sie suchten. Über die Glatze des Schmugglers liefen bei den Verhandlungen dicke Schweißperlen und auch die beiden Leibwächter an seiner Seite schienen nervös, vor allem nach dem einer von ihnen ausfiel, nachdem er sich einen Tritt von Yukiko einfing, nach der Frage „hey Kleine, wie viel krieg ich bei dir für 1000 Berry?“
„Wenn ich weiter mit dem Preis herunter gehe… verdiene ich gar nichts mehr daran.“ Versicherte der Schmuggler Tanith „das ist ein echtes Sonderangebot… für fünfzigtausend Berry kriegen sie das sonst nirgendwo.“ Bevor Tanith antworten konnte stürmte der dritte Leibwächter wieder hinein, ganz außer Atem hatte er anscheinend die Schmerzen an einer sehr intimen Stelle vergessen „Boss, Boss! Da ist was los! Ich glaube… sowas… sowas wie… eine Razzia.“ Der Schmuggler sprang da auf „was!? Hier in Sankt Karin!?“

Der erste Tote an diesem Tag in Sankt Karin war ein junger Rebel gewesen, der beim Anblick der Lohenbanner und der gezogenen Waffen der Reiter gleich mit gezogener Waffe auf Siseneg zustürmte. Der Knüppel des Jungen glitt aber aus seinen Fingern nachdem Siseneg von seinem Pferd gesprungen war und bei seiner Landung auf dem Jungen seine rote Klinge tief in dessen Brust trieb. Er riss das Schwert extra noch einmal herum um die Wunde weit zu öffnen, so dass die Straßen vom Blut des jungen getränkt wurden. Die Menschen um die Soldaten herum wichen ängstlich zurück als Siseneg sich aufrichtete „Wer nicht enden will wie der Kleine“ rief Siseneg da aus „der soll sich ergeben und mit dem Gesicht nach unten auf die Straße in den Dreck legen!“ und leise fügte er für sich hinzu „da wo ihr schwaches Pack hingehört.“ Kurz darauf brach die Panik aus, die Leute flohen oder ergriffen den Kampf.
Einpaar Männer mit Schwertern und Äxten waren überzeugt, dass sie hier nun ihre Niederlage ausgleichen könnten. Doch der Schwertkämpfer mit dem roten Mantel stürmte ihnen allein entgegen. Seine Bewegungen waren so schnell und flüssig, dass man zuerst hätte denken könne, er lief nur an den Männern vorbei, doch als er hinter ihnen war öffneten sich überall an ihren Körpern Schnittwunden und ein roter Regen fiel auf die Erde herunter. Zwei Männer zogen Pistolen hervor und schossen auf Siseneg. Der Oberleutnant hatte sie schon bemerkt bevor sie auch nur auf ihn zielen konnten und wich aus in dem Augenblick, als sich ihre Finger zum Abdrücken krümmten. Die erste Kugel verfehlte ihn weit, die zweite traf ihn in die Brust, aber das machte Siseneg nichts aus, Schmerzen wirkten bei ihm anders. Er blieb nur kurz stehen, rannte dann aber weiter und rammte dem ersten seine Klinge ins Gesicht , zog sie herum und enthauptete den zweiten gekonnt, während der erste mit weit aufgerissenem blutigen Mund erstickende Schmerzensschreie ausstieß.
Danach legte Siseneg eine Hand unter seinen Mantel, kramte herum und ließ dann die Kugle herunter fallen, die das dichte Kettenhemd unter seiner Kleidung nicht durchdrungen hatte.
„Ihr kennt die Befehle.“ Sagte er noch ruhig zu seinen Reitern und diese ritten los durch die Massen, ganz egal ob irgendwelche Menschen im Weg waren. Siseneg lief ihnen nur langsam hinterher, er hatte seinen Spaß daran die zu jagen, die zurück blieben, oder töricht genug waren sich ihm in den Weg zu stellen. Er hatte keine Angst, nicht vor diesen Menschen, er hatte nicht mal Angst wenn eine Pistole auf ihn gerichtet wurde, er war erfahren und gut genug ausgerüstet, um keine Angst vor Kugeln zu haben. Er hatte nur Angst, dass Legna ihm seinen Spaß verderben könnte. Bevor er losging leckte er noch genüsslich das Blut von seiner Klinge „mmmhhh… ich denke das wird ein guter Tag… ein sehr guter Tag.“


Legna kam etwas später in der Stadt an und auf der anderen Seite. Siseneg kam vom Süden her und Legna vom Norden, so konnten sie den Auftrag am schnellsten beenden. „Lasst die Wagen mit den Versorgungsgütern hier… ihr sechs bleibt hier und kümmert euch um die Verletzten und Gefangen die wir her schicken, der Rest kommt mit mir.“ Legna hörte natürlich die Hilferufe und panischen Schreie aus der Stadt, er seufzte leise und sah zum Himmel „oh bitte Siseneg… halte dich zurück.“ Dann sah er entschlossen nach vorn „los Leute, Beeilung!“
 
Beiträge
695
Crew
Beubos Bande
Posten
Waffenmeister
Alter
22 Jahre
Größe
1,87 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Wenn sie wirklich Piraten wären, dann wäre vermutlich Yukiko ihr Kapitän und keiner der Männer. Noch bevor sie mit Tanith das Schiff verließ erteilte sie Beubo und Ark quasi die Anweisung sich um Vorräte zu kümmern und wie nicht anders zu erwarten war widersprach ihr niemand, sie war bereits so etwas wie die unangefochtenen Herrscherin ihrer Gruppe. Der Schütze fand es ziemlich gut dass er sich mal nicht darum kümmern musste die beiden Chaoten auf Kurs zu halten, aber vermutlich würde es früher oder später auch wieder mal auf ihn zurück fallen.
Die folgende Tour durch die Stadt war eher eine blanke Zeitverschwendung, die wenigen echten Läden die es gab hatten so wenig im Angebot, dass man kaum glauben konnte dass es sich wirklich um Geschäfte handelte und die paar Sachen die es gab waren fast ausnahmslos von schlechter Qualität. Einzig der Anblick der freizügigen Damen vermochte einen Mann ein wenig zu unterhalten, Tanith allerdings hätte keine dieser Frauen auch nur mit einem Stöckchen berührt, wer wusste schon mit wem die schon alles... und vor allem was man sich bei denen einhandeln konnte. Allein der Gedanke führte dazu dass der Schütze sich kurz angewidert schüttelte bevor er weiter ging. Als seine Begleiterin meinte sie sollten ihr Glück vielleicht bei einem der Schmuggler oder gleich in einem Teil der Insel versuchen nickte Tanith kurz. "Vermutlich wäre es besser wirklich einen Schmuggler zu suchen. Ein Trip über die halbe Insel würde ewig dauern und irgendwie glaube ich nicht dass wir dann wesentlich bessere Dinge zu Gesicht kriegen. Höchstens noch mehr von den... Damen." Auf die Frage nach dem Zettel ging er allerdings erstmal nicht ein, ausnahmsweise nicht weil er nicht darüber reden wollte sondern weil er erstmal selbst überlegen musste was er dazu sagen sollte.
In einer Kneipe in der Nähe versuchten sie erste Kontakte zu knüpfen, seiner Erfahrung nach waren Diebe, Schmuggler und Hehler selten wirklich offen bei ihrer Arbeit, aber auf dieser Insel war das anders. Als er mit dem Wirt darüber sprach dass er gerne Waffen, Werkzeuge, Baumaterial und Munition kaufen würde deutete der direkt auf mehrere Leute und erklärte dass fast jeder in seiner Kneipe illegal mit irgendetwas handelte. Irgendwie war es gut dass es so einfach war und dass es so viele Möglichkeiten gab wo sie die gesuchten Dinge erwerben konnten, vielleicht drückte das ja die Preise.
Nach einigen Unterhaltungen und einer erheblichen Anzahl lüsterner Blicke für Yukiko hatten die Beiden endlich einen Kerl gefunden der in der Nähe ein Lagerhaus hatte und mit allem handelte was sie brauchten, noch dazu zu halbwegs vernünftigen Preisen. Also folgten sie ihm und ließen sich in aller Ruhe vorführen was er so da hatte. Während Tanith die Waffen und die Munition unter die Lupe nahm hörte er wie einer der Leibwächter die Zimmerfrau für käuflich hielt, irgendwie konnte er ja verstehen dass der Kerl Yukiko attraktiv fand, aber für jeden der sie kannte war klar das ein derart herablassender Spruch bei ihr nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen würde. Nachdem der Suizidgefährdete Kerl weg war ging das Verkaufsgespräch weiter und der Händler verkündete Großspurig dass er sich jetzt bereits am Minimum seiner Gewinnspanne bewegte. Einige der Waffen sahen durchaus interessant aus, aber sie waren längst nicht so gut wie er behauptete.
Tanith nahm eines der Gewehre in die Hand und untersuchte es genauer. Die Patronenkammer wurde durch einen Kippmechanismus am hinteren Ende der Waffe geöffnet, so konnte man die Kugel direkt einführen ohne die Waffe stopfen zu müssen, aber ein solches System erforderte zwangsweise die Bestückung mit Papierpatronen, das Schwarzpulver getrennt von der Kugel zu laden würde nicht funktionieren. Als die Waffe geöffnet war reichte auch bereits ein Blick durch den Lauf um zu erkennen, dass dieser nicht gut gerichtet war und die Waffe zu wenige Züge hatte, Tanith sah nur zwei obwohl vier doch das mindeste war was man erwarten konnte. Schließlich legte er das Gewehr wieder hin und schaute den zwielichtigen und ziemlich verschwitzen Kerl an. Bevor er aber dazu übergehen konnte den Preis weiter zu drücken stürmte der Wächter, der zuvor Yukiko angemacht hatte, in das Innere des Lagerhauses und schrie etwas von wegen einer Razzia.
Wie alle Männer die illegalen Geschäften nachgingen und nicht über ausreichende Geldmittel für eine Bestechung verfügten verfielen die Anwesenden sofort in Panik und begannen unkoordiniert zu flüchten. Tanith konnte sich ein diabolisches Grinsen nicht verkneifen und schaute genau mit diesem Gesichtsausdruck zu Yukiko. "Schnapp dir alles was du brauchen und tragen kannst, so billig wie jetzt kommen wir nie wieder an den Kram." Sofort begann der Schütze seine Taschen mit Munition zu füllen und griff sich eine der Waffen mit dem Kipplademechanismus, außerdem wanderten ein langes Jagdmesser, ein kleines Uhrenmacherwerkzeugset und ein neues Feuerzeug samt ein paar kleiner Flaschen Öl in seine Taschen. Während er so dabei war sich zu bedienen schaute er kurz zu Yukiko und konnte sich eine kurze Rechtfertigung seiner Aktion nicht verkneifen. "Der Typ wollte uns sowieso nur Bescheißen und darüber hinaus sind die Dinge hier doch sowieso garantiert alle samt geklaut. Es ist nur gerecht wenn ihm mal das gleiche passiert wie den Leuten die er ausraubt."
Als er fertig war rannte er so schnell er konnte zu einem Seitenausgang und huschte hinaus. In den Dunklen Gassen der Stadt konnte man sich hervorragend verstecken und wenn sie Glück hatten waren sie wieder auf dem Schiff bevor die Männer der Lokalbehörden sie erreichten und dann konnten sie ja einfach behaupten sie hätten das alles schon vorher an Board gehabt. Während Tanith und Yukiko also so heimlich wie möglich durch die Gassen huschten fiel dem Schütze endlich eine gute Antwort auf Yukikos Frage bezüglich seines Zettels auf Noträdamm ein. "Hey, du hast mich doch vorhin wegen des Zettels gefragt. Es sollte eine Art Warnung sein, nicht weil ich dir drohen wollte oder so, eher weil Beubo aus unerfindlichen Gründen Ärger anzieht und irgendwie wollte ich dir glaube ich damit sagen dass du von uns weg bleiben sollst. Der Text selbst war dabei glaube ich ziemlich unerheblich, ich hab einfach geschrieben was mir gerade passend vorkam." Er zuckte kurz mit den Schultern. "Hätte ich geahnt was für ein elender Sturkopf du bist hätte ich mir das aber vermutlich sparen können."
Die Bogen um eine Ecke und standen urplötzlich vor vier seltsam gekleideten Männern. Das waren definitiv keine Polizisten, sie sahen eher aus wie Soldaten, aber keine von der Marine. War das etwa das örtliche Militär? Tanith zog eine Augenbraue nach oben und schaute die Männer skeptisch an, welche ziemlich überrascht waren als plötzlich zwei Fremde aus einer dunklen Seitengasse kamen. "Stehen bleiben! Nehmt die Hände hinter den Kopf und macht keine hastigen Bewegungen! Kommandant Legna hat gesagt wir sollen so viel Rebellenabschaum gefangen nehmen, aber ein oder zwei Leichen mehr oder weniger machen den Kohl nicht fett. Tut euch also selbst einen Gefallen und macht keinen Ärger." Ein deutlich hörbares Seufzen verließ Taniths Kehle und er schaute leicht genervt zu Yukiko hinüber. "Siehst du, auch wenn er nicht da ist, allein Beubo zu kennen macht einem Ärger. Manchmal glaube ich irgendwer denkt sich diesen ganzen Mist für uns aus und amüsiert sich darüber wie wir bis zum Hals in der Scheiße stecken."
 

Yukiko

Piratenkapitän
Beiträge
743
Crew
Yukikos Kazoku
Posten
Zimmermann
Alter
19 Jahre
Größe
1,75 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Die Zimmerfrau stand mit Tanith zusammen in dem Lagerhaus und ließ den Schützen die Verhandlungen führen. Er schien das schon öfters gemacht zu haben und sie wollte ihm da jetzt nicht zwingend rein reden. Sie betrachtete eher die Auswahl welche vor ihnen ausgebreitet war, prinzipiell natürlich erst einmal alles was sie davon gebrauchen könnte: Nägel, Sägeblätter, Schleifpapier, Muttern, Schrauben, Holz und einen ganzen Haufen den man kaum als Werkzeug betiteln konnte.
Yukiko selbst würde das ganze wohl eher auf legalem Weg kaufen und dafür auch wissen ob es etwas taugte oder nicht.
Doch soweit, dass sie eine Entscheidung fällen musste was sie nahm und was nicht, kam es erst gar nicht. Eine Razzia machte wohl gerade die Runde und schon waren die Schmuggler Weg. „Ein Wunder das sie bei dem Abgang keine Staubwolke hinterlassen haben.“
Die ganzen Wahren lagen natürlich noch vor den zweien ausgebreitet, was auch Tanith bemerkte, und mit einem Grinsen im Gesicht, das ihr doch etwas seltsam vorkam, sagte der Schütze sie solle alles mitnehmen was sie brauchen und tragen konnte.
Daraufhin folgte noch die Begründung, dass Dieben etwas zu klauen kein Diebstahl wäre. Die Frau zweifelte noch kurz doch was sollte ihr denn schon großartig passieren. Die Schmuggler könnten sie nicht anschwärzen und dass sie aus einem Kerker raus kam hatte die Gruppe ja schon bewiesen.
Langsam aber sicher war sie der festen Überzeugung sie könnte sich eh nicht mehr viel schlimmer in die Sche…… das Schlamassel reiten.
Die Nägel, Muttern, Schrauben und sonstiger Kleinkram verschwanden in ihren unzähligen Taschen an ihrer Hose, in irgendeiner dieser Taschen müsste auch noch der Zettel stecken, die Frage war nur in welcher. Die Sägeblätter wollte sie nicht, die waren absolut unbrauchbar wenn man sich nicht zu tote arbeiten wollte und das Werkzeug war die Mühe auch nicht wert es bis zum Schiff zu tragen. Vom Holz nahm sie sich die besten Bretter, sie sollte diese vielleicht nicht gerade für die Reparatur des Schiffes verwenden aber gerade für kleinere Sachen waren sie durchaus noch geeignet und legte sich die Bretter auf die Schulter bevor sie Tanith folgte.
Kaum hatte sie ihn eingeholt kam er auf die Sache mit dem Zettel wieder zu sprechen und erklärte ihr dass er sie wohl damit warnen wollte und versucht hätte sie vor Beubo und dem damit verbundenen Ärger abzuhalten. Yuki hätte mit jeder erdenklichen Art von Erklärung gerechnet, aber nicht damit. Als Tanith dann auch noch erläuterte, dass er es sich gespart hätte, hätte er gewusst was für ein Sturkopf sie ist musste sie lachen. „Als ob ich eine richtige Wahl gehabt hätte, aber ja hätte ich den Zettel und dessen Aussage bei der Ankunft schon verstanden hätte es vermutlich auch nichts gebracht.“
Sie wusste, dass sie wirklich ein Sturkopf sein konnte und sie wusste auch, dass Drohungen nichts bei ihr brachten. Sie bogen um die nächste Ecke und schon hatten sie wieder Ärger am Hals. „Stehen bleiben! Nehmt die Hände hinter den Kopf und macht keine hastigen Bewegungen! Kommandant Legna hat gesagt wir sollen so viel Rebellenabschaum gefangen nehmen, aber ein oder zwei Leichen mehr oder weniger machen den Kohl nicht fett. Tut euch also selbst einen Gefallen und macht keinen Ärger.“ Wurde ihnen befohlen und während Tanith seufzte grinste Yuki einfach nur etwas ungläubig.
“Irgendwie höre ich diesen Satz in letzter Zeit zu oft.“ Ihr Begleiter schob das schon wieder kommende Pech direkt Beubo in die Schuhe und dass er sich schon überlegt hätte ob sich jemand den Mist nur ausdenkt um sich darüber zu amüsieren wie sie in der Scheiße steckten.
„Ach sehe es positive, sollte sich das irgendwer ausdenken, kommen wir auch wieder aus der Sache raus, sonst könnte er sich ja gar nicht mehr amüsieren, wenn er uns nicht von neuem in die Scheiße reiten kann.“ Antwortete die Schwarzhaarige Tanith während sie langsam die geschulterten Bretter herunter nahm, wie sollte sie auch sonst die Hände hinter den Kopf machen, sofern sie das wirklich vorhätte.
Wieso um Himmelswillen sollte sie denn auch einsehen ein zweites Mal festgenommen zu werden obwohl sie nichts getan hatte, oder besser gesagt nicht dass was man ihr gerade vorwarf. Sie war kein Rebell und hat soweit sie sich erinnern konnte auch noch nie auf dieser Insel rebelliert, bzw war sie noch nie zuvor auf der Insel.
Gerade als sie die Bretter auf Brusthöhe hatte, schleuderte sie eben diese mit aller Kraft nach vorne auf die Vier, was auch immer sie jetzt genau waren, da ihre Gegenüber keine Schusswaffen hatten oder zumindest noch keine auf die zwei gerichtet wurden ein recht ungefährliches Manöver.
Die vier Herren der Gesellschaft kamen also in einen kleinen Bretterhagel mit wörtlich umwerfendem Resultat. Yuki selbst machte eine leichte Verbeugung und deutete mit einer Hand auf den frei gewordenen Weg, sie sah dabei aus wie einer dieser Buttler, der einem den Weg zeigt sofern das Haus groß genug ist um sich darin zu verlaufen und fügte grinsend ein „Nach dir“ hinzu.
Kaum ausgesprochen rannte erst Tanith dicht gefolgt von Yuki zwischen denen sich gerade aufrappelnden Kerlen hindurch auf die ‚Hauptstraße‘ nur um kurz darauf in eine neue dunkle Gasse zu biegen und sich kreuz und quer durch weitere hindurch zu schlängeln.
Erst als sicher war, dass ihnen keiner folgte, was eigentlich schon nach dem 4 mal neu Abbiegen der Fall gewesen wäre, blieben sie in der wohl versifftesten Straße in diesem Ort stehen. „Ich wusste doch, dass ich die Bretter noch brauche.“
Erst jetzt kam die Frau wirklich dazu sich umzusehen wo sie waren. Klar genau sagen nach diesem Irrlauf konnte sie es nicht mehr, dafür kannte sie den Ort nicht gut genug, aber sie sah einen Kirchturm, als sie kurz aus der Gasse schaute, ein Stück von ihnen entfernt über den Dächern und an dem sind sie heute schon einmal vorbei, von dem Schiff hatten sie sich wieder entfernt.
„Die dachten wir seien Rebellen und wollten uns festnehmen, sie wissen nicht wer alles zu den Rebellen gehört deshalb nehmen sie jeden Prinzipiell einmal fest.“ Erörterte sie und machte eine kurze Pause bevor sie hinzufügte „Beubo und Ark laufen hier auch herum, wie erfahren wir ob die zwei nicht schon längst erwischt wurden, zum Schiff zurück und warten fände ich jetzt gerade etwas unpraktisch. War schon mehr als Glück dass wir bisher nicht schon wieder solchen Heinis in die Arme gelaufen sind.“ Natürlich sprach die Shinin nur noch im Flüsterton, sie traute sich zu es mit ein paar Kerlen aufzunehmen, wenn es zwingend sein musste auch parallel aber sollten sie Schusswaffen haben und irgendwer hatte das bestimmt, gäbe es ein ziemliches Problem was sie nur allzu gerne vermeiden würde. Das nächste Problem das festnehmen an sich war egal, aber um zu beweisen, dass sie keine Rebellen waren wurde bestimmt nachgeschaut wer sie waren und wer wusste schon was bisher von der letzten Insel durchkam……
 
B

Beubo

Guest
Genau so wie Tanith und Yukiko hatte auch Beubos Gruppe das Pech, von der Großrazzia, welche in Sankt Karin gestartet wurde, überrascht zu werden. Wobei überrannt der wohl passender Begriff gewesen wäre! Und zu allem Unglück hielten sich Ark, Sumi und Beubo auch noch in dem Teil des Ortes auf, welchen Siseneg’s Truppen aufs Korn nahmen…
Der Kampflärm von der Straße hatte scheinbar schon eine Spitze erreicht und Beubo brauchte einen Augenblick, um das Brüllen und all den anderen Krach überhaupt erst einmal zu verstehen, ihn irgendwie einzuordnen - Sumi schien es da nicht anders zu gehen, wenn es ihr wohl auch schon zu dämmern schien, dass da draußen etwas nicht in Ordnung war. Als dann Schüsse fielen und stählernes Klingeln ertönte, tauschten die beiden einen unbehaglichen Blick miteinander aus und… Beauregard wusste nicht genau wieso, aber er hatte das Gefühl, er müsste das Ruder in die Hand nehmen, denn er befürchtete, dass das Mädchen sonst verzweifeln würde ob der Gefahr, in der sie sich jetzt zweifelsohne befanden! Selbstverständlich fürchtete sich Beubo vor dem, was da draußen vorgehen mochte, denn es klang ohne Frage nach einer kleinen Schlacht. Aber er konnte und wollte nicht zulassen, dass Sumi ihren Schiffsbruch nur überlebt hatte, um dann bei einem Überfall auf eine Hafenstadt verletzt zu werden! “Es ist ein Kampf!”, gab Ark zum Besten, der sich an das Schaufenster begeben hatte, um sich einen vorsichtigen Überblick zu verschaffen. Der Kampferprobte Mönch mochte sicherlich auch die Gefahr erkannt haben, möglicher Weise sogar schon viel eher als die anderen beiden - doch Ark ging dementsprechend locker mit der Erkenntnis um, dass sie sich nun wohl selbst gleich verteidigen werden müssen. Kein Wunder, denn immerhin konnte der Stabfechter auf seine antrainierten Fähigkeiten vertrauen. “A-ach du Donner! Wieso greifen die denn die Leute an?!” Beubo konnte seinen Augen nicht trauen: Soldaten, solche, die denen von Noträdamm ganz ähnlich sahen und sogar vereinzelt Marinekämpfer in typischer Tracht attackierten wild jeden, der ihnen in die Quere kam.
Ohne Ausnahme. Ohne Gnade.
Sumi blieb scheinbar vor Entsetzen stumm und beobachte mit großen, weit geöffneten Augen den Kampf vor der Ladentür. Wahrscheinlich hatte sie eine Auseinandersetzung in diesem Ausmaß noch nie zu vor gesehen. Und um bei der Wahrheit zu bleiben: Beubo auch noch nicht. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Was sollten die drei jetzt tun? Sie hatten nichts zu tun mit den Problemen in diesem Land und eigentlich hatten sie ja alle gehofft, nie mehr in so einen Ärger wie auf Nortädamm zu geraten… “Runter!”, befahl Ark energisch und Beubo und Sumi taten dem wie aus einem Reflex gute. Ein berittener Kämpfer hatte etwas brennendes durch das Ladenfenster geschmissen und die Scheibe des Geschäftes hielt dem Gewicht des Geschosses nicht stand! Ein klirrender regen aus Glassplittern regnete auf die Freunde nieder und Sumi quiekte sogar vor Schreck kurz auf - Beubo rutschte das Herz einfach nur in die Hose, so überrumpelt war er und brachte keinen Ton mehr raus. “Feuer!”, wieder hatte Ark das Wort ergriffen. Das Wurfgeschoss wurde von ihm als eine Art Brandsatz identifiziert! Der Ladenbesitzer rannte bei der aufkommenden Hitze und dem starken Rauch sofort aus dem Geschäft - jedoch nur, um, kaum hatte er den Laden verlassen, niedergeschlagen zu werden. Oder besser gesagt niedergestreckt! Hämisch lachte der Reiter, welcher auch zuvor den Brandsatz geschleudert hatte den Flüchtling aus: “Jahaha! Mehr, mehr! Lasst keinen dieser Schmuggler, dieser Ratten entkommen - alle in einen Sack und draufgeprügelt, man erwischt immer den richtigen! Räuchert sankt Karin aus!” Der Mann auf dem Pferd lachte erneut, scheinbar schien ihm der Kampf sehr zu gefallen. Angestachelt von seinen eigenen Hetzrede ließ er sein Pferd wenden, um das wärmende Feuer im Nacken spüren zu können. Genusvoll schloss er dabei die Augen und lauschte dem Kampflärm. Dann plötzlich öffnete der bösartige Mann sie wieder und nahm eine fliehende Person ins Visier! Der Reiter zückte erneut sein Schwert und gab dem Pferd die Sporen. Im Galopp raste das Tier auf die wehrlose Frau zu, eine Mutter mit Kind im Arm, und er schlug mit seiner Waffe durch die Luft. Der rote Umhang des Monsters in Menschengestalt flatterte im Wind und er schrie der Flüchtenden Frau entgegen, sie solle nur rennen, keiner entkommt seinem gerechten Zorn. Siseneg holte aus und dann ging alles sehr schnell: etwas großes und schweres traf den blutrünstigen Marine Oberleutnant im Rücken. Der unerwartet harte Treffer war gewaltig und schleuderte Siseneg aus dem Sattel, über den Kopf seines Pferdes hinweg und direkt in einen stinkenden Misthaufen - dabei verlor er dann schließlich auch sein Schwert! “A-ach du Donn-nnerrrr!”, schrie Beubo, als er ungeschickt auf dem Pferd gelandet war und rücklings auf dem Sattel Platz genommen hatte. Denn das, was Siseneg da gerammt hatte, war natürlich niemand anderes als Beubo selbst gewesen!
Als die Gruppe beobachtet, wie der Mann mit dem roten Umhang den Ladenbesitzer niedergestreckt hatte, gefror ihnen allen das Blut in den Adern, trotz der immer intensiver werdenden Hitze des schwellenden Feuers im Ladengeschäft… zu ihrem Glück hatte Siseneg die drei allerdings nicht bemerkt. Allerdings erwachte Beubo aus seinem Schock, als er realisierte, dass der Ritter nun eine weiter wehrlose Person erledigen wollte und da platzte Beauregard einfach der Kragen! Sicher, Ark konnte vielleicht besser Kämpfen als er, aber dafür konnte Beubo sich auf seine Teufelskräfte verlassen! Also brüllte Beubo Sumi und Ark zu, sie sollten sich in Sicherheit bringen und rannte dann dem Pferd hinter her. Natürlich konnte Beubo nicht mithalten, aber das machte nichts, denn er hüpfte nach wenigen Schritten wie ein Sportler beim Weitsprung in die Luft und als er dies tat, verwandelten sich seine Schienenbeine natürlich in große Sprungfedern! Beubo kam schließlich wieder auf dem Boden auf und dieses mal stauchten sich seine Beine nicht nur alleine durch sein Körpergewicht - sein Zorn und auch der Wille, diesem schlimmen Treiben ein Ende zu bereiten, ließen ihn die Spiralen alleine durch pure Willenskraft noch über den bisher bekannten Max. Punkt hinaus stauchen! Das schrille Squiiieeek! Sprrrrooinnng! Ging zwar im Lärm der Straße unter aber der Sprung verfehlte dennoch nicht seine Wirkung! Beubo schleuderte sich selbst ohne Rücksicht auf Verluste zu Siseneg und tackelte den Marine Oberleutnant von seinem Ross - Beubos Zielgenauigkeit hatte sich durch das tägliche Wettrenen mit Ark an Bord von Yukis Schiff sichtlich verbessert. Die Schwere Rüstung verhinderte es jedoch, dass der bösartige Reiter verletzt wurde. Stattdessen würde aber Beubo einen mächtigen blauen Fleck an der Schulter zurück behalten… aber wie dem auch sei, Siseneg landete also in einem Misthaufen und Beubo ungeschickter Weise auf dessen Ross. Das gut trainierte Tier wollte seinen neuen Reiter natürlich loswerden und versuchte Beubo daher wie wild abzuschütteln.
Siseneg inzwischen kam auf die Beine und beobachte mit ungläubigen Blick, was, bzw. wer ihn da so überraschen konnte: “Ein Kind!?” Er griff nach seinem Schwert und realisierte, dass Beauregard wohl auch aus dem Ladengeschäft gekommen sein musste, denn das lag zur zeit der Attacke in Siseneg’s Rücken. Also schrie der Marnie: “Männer kauft euch dieses Geschäft, sie sind bewaffnet!” Eine Handvoll Soldaten, alle samt nur leicht ausgerüstet, stürzten sich auf Ark und Sumi!
Beubo wurde indes von dem wütenden Gaul abgeschmissen und landete hart auf dem Boden. Er hatte kaum Zeit sich aufzurichten, als Siseneg auch schon vor ihm stand, ein wütendes Grinsen im Gesicht. “Keine Ahnung, wie du mich so umhauen konntest, aber das hilft dir jetzt auch nicht mehr! Glückstreffer sind kein Kampfstil, kleiner!?” Siseneg schlug mit seinem Schert nach Beubo und der Junge kniff die Augen krampfhaft zusammen in Erwartung des tödlichen Hiebes. Doch der Schmerz blieb aus? Nicht einmal einen Ruck spürte er. Stattessen ertönte ein metallisches Kling! Und eine sanfte Männerstimme erklärte: “Nimm dir keine Ratschläge von Mördern zu gute, mein Freund.” Beubo blickte auf und erwarte zu erst, Akataja zu sehen - die poetischen Worte des Mannes erinnerten ihn sehr an seinen Freund. Doch statdessen stand dort ein Mann, der sein Gesicht hinter einer grünen Maske versteckte. Und dieser hielt gerade gegen das Schwert Siseneg’s. Allerdings nutzte der maskierte Retter kein Schwert sondern einen Langbogen dafür!? “Lasst die Stadt in Ruhe, die Schlacht wurde abgebrochen, ihr habt dieses Mal gewonnen?…!” “Die Schlacht ist vorbei, wenn ich es sage!”
 
Oben