Aktuelles

Eine kleine Hütte in der Unterstadt Black Lungs

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
http://fc04.deviantart.net/fs22/f/2008/022/f/b/Swamp_Hut_by_cynstock.jpg

Als Agwe nach einer von Gebeten und Rausch durchsetzten Nacht aufwachte, wummerte sein Schädel. Jedes einzelne Geräusch das der Sumpf ihm entgegenwarf dröhnte zwischen seinen Ohren in unerträglicher Lautstärke, selbst das Surren der Moskitos klang wie das Gebrumm eines Hornissenschwarms. „Agh, man!“, grummelte der Voodoopriester, während er sich langsam erhob, vorsichtig ja nichts umzustoßen. Erst als er merkte dass sich nichts in der Nähe befand an dem er sich festhalten konnte, ließ diese Vorsicht ein wenig nach. Wo nichts zum Festhalten war, da war auch nichts zum Umstoßen. Eine schmerzhafte Lektion mit einem Sockel und einer Porzellanvase hatten ihn das gelehrt.
Immer noch etwas benebelt rieb sich der Priester die Augen, seine Sicht war immer noch ein wenig verschwommen und seine Beine fühlten sich an, als habe jemand die Muskeln darin mit Gummi vertauscht. Er hatte es schon oft mit Alkohol und ähnlichen Substanzen übertrieben, aber das war das erste Mal, dass es ihm wirklich an die Substanz ging, er fühlte sich wie von irgendetwas sehr großem und stinkendem ausgespien. „Sehn‘ wir mal nach, was in der Kiste ist.. jetzt hab‘ ich ja auch mal den Schädel dazu“, schoss es ihm durch den Kopf. Ein leicht beschränkter Gesichtsausdruck machte sich auf Agwes Gesicht breit, während er versuchte, den Sinn hinter diesem Wortgebilde zu verstehen. Kiste.. ja, es war etwas mit der Kiste gewesen, die da vor ihm lag. Sie war geöffnet, also musste er sie wohl aufgemacht haben.. ja, Agwe spürte dass das ein Schritt in die richtige Richtung war. Aber warum war er so stolz darauf, eine Kiste zu öffnen? Und warum hatte er offenbar die Hilfe der Loa dafür gebraucht? Denn dass er sie gebraucht hatte, das war offensichtlich. Um die Kiste herum standen mehrere abgebrannte schwarze Kerzen, in den Staub vor ihr waren komplizierte Muster gezeichnet. Agwe kniff die Augen zusammen, sah genauer hin. Das Veve von Papa Legba, dem Herrn der Tore.. also hatte er wirklich Hilfe beim Öffnen dieser Kiste gebraucht. Aber warum? Hatte ein Scharnier geklemmt?
In diesem Moment knallte draußen eine Tür zu und erinnerte Agwe schlagartig daran, dass er Nachbarn hatte, die jetzt ebenfalls erwachten. Irgendjemand hatte anscheinend einen emotionalen Schock verkraften müssen und seine Tür so laut zugeschlagen, dass es klang wie ein Pistolenschuss. Das Geräusch bohrte sich wie eine glühende Nadel durch Agwes Trommelfelle und ließ sein Schädelwummern noch schmerzhafter werden, um ein Haar hätte der hochgewachsene Priester sich übergeben. „Damnit, man“, keuchte er als er sich von dem ersten Schrecken erholt hatte, „Das hier is‘ nicht gut…“
Schnell setzte er sich hin, massierte die Schläfen seines kahlen Schädels und blickte auf die Kiste. Dann blickte er den auf seinen Hut gemalten Totenschädel an, während er seine Kopfbedeckung nachdenklich zwischen seinen langen, dürren Fingern drehte. Langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Er konnte sich entsinnen, lange vor dieser Truhe gebetet zu haben. Er hatte sie geschlagen, er hatte sie angeschrien und immer wieder Papa Legba um Hilfe angefleht. Ja, jetzt fiel es ihm ein! Das war die Kiste der Hopstetts! DIE Kiste! Verdammt, wie konnte er das vergessen? Getroffen von dem Geistesblitz seines Lebens sprang Agwe auf, vergaß dabei aber, dass er etwa zwanzig Minuten im Schneidersitz gehockt hatte. Seine Beine waren unterdessen eingeschlafen und reagierten auf die abrupte Belastung, indem sie ihren Dienst verweigerten und einknickten. Mit einem lauten Krachen flog der Voodoopriester mit dem Gesicht nach vorne in die modrig riechende Kiste, schlug dabei mit seiner Stirn eine mächtige Delle ins Holz. „WOOOOOOAH!“, schrie er noch im freien Fall, teils aus Überraschung, teils aus Freude. Immerhin kam er durch diesen Sturz schneller an die Kiste, wo er sowieso hingewollt hatte. Das war den schmerzenden Schädel und die Beule wert.
Nachdem er sich von dem plötzlichen Sturz ein klein wenig erholt hatte, musterte Agwe das Innere der Kiste. Sie war leer. Der Voodoopriester rieb sich die Augen, sah noch einmal hin. Dann sah er kurz weg, schüttelte den Kopf, klopfte sich gegen den Schädel. Dabei geriet er aus Versehen an seine gerade frisch gewachsene Beule und jaulte vor Schmerzen auf, beherrschte sich aber recht schnell. Sah wieder hin. Die Kiste war immer noch leer. „Irgendwas war da doch drin..“, flüsterte er nachdenklich, während er fieberhaft überlegte. „Eine ziemlich hässliche Puppe glaube ich.. ah, whateva, man!“ Wieder sprang er auf, wobei er sich um ein Haar erneut auf den Boden legte. Nur sein beherztes Greifen nach dem offenstehenden Deckel der Kiste rettet ihn davor, eine zweite Beule auf seiner ersten zu kassieren. Nun atmete er erst einmal tief durch, dann tat er die ersten unsicheren Schritte. „Papa Legba, ich verstehe den Traum nicht, den du mir gegeben hast. Aber ich werde ihn entschlüsseln, man, und wenn es das letzte ist, was ich tue! Verlass dich drauf, Legba-Boy!“ Damit sprintete Agwe voller Tatendrang zum Ausgang der Hütte, drehte sich aber in letzter Sekunde um. „Falscher Ausgang, man. Nochmal kriegst du mich nicht!“ In diese Richtung lag die Terrasse zum Sumpf hin, mit den Krokodilen dort verband Agwe keine Freundschaft. Außerdem konnte er seitdem der schwarze Schlangenloa ihn gesegnet hatte ohnehin nicht mehr schwimmen. „Heute wird a good day, man!“, lachte der Voodoopriester, während er nach draußen sprintete, ohne dabei zu merken dass der Schwalbenschwanz seines Anzugs an einer niedrig angebrachten Fackel Feuer fing. „Das spüre ich!“
 
C

Cerebrum

Guest
Geritten vom Schicksal, getrieben von unvorhersehbaren Kräften war es der kleinen Marionette ein letztes mal vergönnt, die Erde heimzusuchen, um seine letzte Reise zu begehen. Allerdings waren die ersten Eindrücke viel zu viel. So etwas war ganz sicher nichts für ihn. Zitternd kauerte das Holzgerippe unter der Decke sich mit allen vieren und dem Schwanz festklammernd. Obwohl er Agwe offensichtlich dankbar war, dass er ihn aus der großen Dunkelheit befreit hatte, hielten Respekt und einschüchterung das dürre Wesen genau da fest wo es war. Erst als sein "großer Meister" Feuer fing gingen dem schwarzen Ungetüm Gedanken durch den Kopf, dass er unbedingt handeln müsse. Er wusste zwar nicht wo er war, aber Feuer, dass wusste er, war auch in dieser Welt ein Feind. Also wappnete sich der so eben selbsternannte Schutzpatron des schwarzen Loaheiligen und rannte....naja mehr klapperte der schuseligen Dunkelhaut nach, nur um dann geistesgegenwärtig den Mund zu öffnen.
"AAAAAHHHHHH DUU BRENNST.........FEUER FEUER FEUER FEUER"
Dabei tanzte er reichlich unprofessionelle Piruetten, simpel gesagt drehte er sich um die eigene Achse und warf alle Arme in die Luft.
Der dunkle Hexenmeister rief darauf "shit,man" und wälzte sich etwas hektisch auf dem Boden hin und her.
John dachte in diesem Moment folgendes:"Was für ein MANN. Angesichts meiner Erweckung angelogte Feuergeister entflammten das teure Geschmeide, wahrscheinlich wäre er sofort verbrannt, hätte ihn sein magischer Mantel nicht vor dem größten Teil des Feuerzaubers gerettet!"
Der magische Kampf gefährlicher übernatürlicher Wesen musste zu gunsten von Agwe ausfallen und Der Holzkopf fühlte sich schon jetzt als Schüler des großen Lehrmeisters und tat alles, um ihn zu unterstützen. Er schaute sich noch einmal im Raum um, bis zwei seiner Augen eine alte zerfledderte Decke erspähten und schon griffen zwei seiner Hände danach, um sie auf den brennenden entlöser zu werfen.
"Ganz ruhig, keine hektik..OH MEIN GOTT ICH SCHAFF ES NICHT.....also gut ich muss die Decke in Drittel teilen, damit ich die genaue...OH MEIN GOTT ICH SCHAFF ES NICHT....also drei Drittel...HILFE"
Irgendwann gelang es ihm schließlich doch beide Hände in genau dem gleichen Abstand an das Objekt zu legen, weil man so die otimale wedelbewegung ausführen konnte und rannte wieder aus dem Haus, zurück zu dem nun immer mehr in Flammen gehüllten Kämpfer. Das Kommando an die Arme, dass zerfliederte etwas nun loszuwerfen wurde erteilt und sie machten eine dazu notwendige Bewegung, doch etwas stimmte nicht. Keine notrettende Zudecke stülpte sich über die gefährlichen gelben Monster um sie zu ersticken, sondern nichts passierte. Sie war verschwunden. Völlig iritiert machte sich der Helfer so schnell es ging wieder auf zur Hütte, wo er die Insektenversuchte Decke wieder fand, daran festgeklammert seine Hände. Erst jetzt vielen ihm die eigen Arme auf, an denen eben jene Hände fehlten.
"WOW, was für ein COOOLER Trick!" Völlig fasziniert vom eigenen Körper und den abnehmbaren Händen, vergass er leider den noch brennenden Agwe, der immer noch mit dem Feuer kämpfte.
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
“Shit, man!“Über die seltsame hässliche Puppe die auf ihn zu gestürmt kam warder Priester nicht halb so überrascht wie über die Flammen, die miteinem Mal an ihm hochzüngelten. Sofort warf er sich zu Boden imVersuch, die Flammen zu ersticken, die sich immer rasanter auf seinemguten Anzug und, was noch wichtiger war, seinem Körper ausbreiteten.Die seltsame Puppe war unterdessen keine Hilfe, sie schien sogar vieleher schon mit sich selbst überfordert, von der Hilfe eines anderenganz zu schweigen.


Schließlich aber hatten die Flammendas Nachsehen und Agwe schaffte es, sie zu ersticken. Schwer atmendrückte er seinen Zylinder zurecht und sah nach, ob nichts angekokeltwar. Wie durch ein Wunder hatte sein Schwalbenschwanz zwar ein paarBrandflecken abbekommen, ansonsten war der Anzug aber heil. So zahltesich ein Vertrauensverhältnis zu den Loa eben aus. Langsam nähertesich der Voodoopriester nun der merkwürdigen Puppe, die immer nochdamit beschäftigt war, über irgendetwas zu staunen. Was genau daswar konnte der Priester nicht ausmachen, aber er hielt es für dasBeste, auch nicht nachzufragen. „Und wer bist du,man?“, fragte er stattdessen, die Puppe mit dem strengstenBlick bedenkend zu dem er fähig war. “Und wasmachst du da überhaupt? Du siehst ziemlich weirdo aus, man, das magich, aber vielleicht erklärst du mir trotzdem erst einmal, wer dubist.“ Ohne weiter darüber nachzudenken klopfte er gegenden Kopf des vermeintlich Maskierten, vielleicht hatte sich einer derGläubigen einen Spaß erlaubt und dieses hässliche Kostümangezogen während er geschlafen hatte. “Holzkopf hat er, man!“, dachte der Priester bei sich, während erauf eine Antwort des seltsamen Geschöpfs wartete. Da diese nichtsofort erfolgte griff er nach der Packung Zigarillos die er in seinerSchärpe aufbewahrte und entzündete sich eine davon, sorgfältigdarauf achtend, dass sein Anzug nicht schon wieder Feuer fing. DieQuote für heute war jedenfalls erfüllt.
 
C

Cerebrum

Guest
Lautes Klappern durchzuckte immerwährend die Nacht, als Agwe sein erschaffenes Geschöpf ansprach. Das war beinahe zuviel für den kleinen Mann und so zitterte er vor banger Aufregung, an eine Erwiderung noch gar nicht denkend. Erst das leichte Klopfen gegen die dünne Holz-Schädeldecke rüttelte ihn etwas wach, sodass er sich endlich an einer Antwort versuchte. "Oh Heiliger...OHHH GROßER...eure Macht ist wahrlich groß. Ich glaube ihr habt mich zum Leben erweckt. Lange habe ich geschlummert, wo weiß ich nicht, vielleicht im Reich der Dämonen oder so?! Auf jeden Fall habt ihr mich befreit....Ich bin euch so dankbar!! Ich heiße....mein Name ja....öhm...vielleicht ist es an euch GROOOßER MEISTER meinen Namen zu bestimmen?"
Mit einem Mal zuckten Bilder hin und her, dem Holzkopf wurde ganz schwindelig, sie tanzten um seinen Schädel und führten ihm eine Geschichte vor Augen, die ihm seltsam bekannt vorkam. Er nuschelte dabei, er wusste gar nicht was er nuschelte, er sprach einfach Dinge aus, die ihm gerade in den Sinn kamen und vergass den Inhalt sogleich wieder. Er sah glänzende Waffen, Schwerter wie glänzende Dornen, was waren Schwerter? Seine Kiste, sie waren in seiner Kiste, was war in seiner Kiste, er wusste es nicht mehr. Immer schneller rasten die Bilder und am Ende sah er die Formen eines knäuels, klein und matschig und ohne umschweife wusste er was es war. Das einzig beständige Bild und die Bezeichnung dafür brannte sich in sein Gedächtnis, nicht leicht und vergänglich, sondern schwer und beständig. Als der Spuk vorbei war gingen die kleinen Holzhände sofort zum Schädel und öffneten ihn, um das wabbelige etwas hinaus zu nehmen.
"Mein Gehirn! hahaha" Freude sauste durch die nicht vorhandenen Adern und er knuddelte und küsste sein geliebtes Gehirn, was ihm sofort einen leichten Onmachtsanfall einbrachte.
Agwe starrte ihn derweil an.
"Was?"
Agwe war mit seinen Gedanken anscheinend an einem anderen Ort. Für ihn hatte das Genuschel einen Sinn ergeben und er wusste, welcher Schatz sich in der alten Kiste befand, aus dem sein untergebener "geschlüpft" war.


 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
Die Augen des Voodoopriesters weiteten sich, als er sah wie sein Gegenüber sich einfach die Schädeldecke öffnete und sein Gehirn herausnahm. Ungläubig rieb er sich die Augen. Über diesen Anblick hätte er sogar beinahe vergessen, was dieses seltsame Holzding gesagt hatte... Aber eben auch nur beinahe.“Was sagst du da, man?“ Jetzt war es an Agwe, verzückt zu werden, blitzschnell rannte er auf die seltsame Kiste zu in der sein neuer Begleiter noch vor kurzem gelegen hatte, reglos wie ein Toter. Tatsächlich, da lagen sie! Zwei wunderschöne Dolche, etwas angenagt vom Zahn der Zeit aber unverkennbar Meisterwerke. Sachte glitten Agwes lange Finger in die Truhe hinein und förderten die Dolche zutage, wie endlos wertvolle Schätze dieseit Urzeiten in der Tiefe dieser hölzernen Truhe geruht hatten.“This be somethin', man“, hauchte er ehrfürchtig, während er die Klingen leicht nach oben hielt.

“Ich weiß nicht, wer du bist, man“, wandte er sich nach einer Pause der Ehrfurcht an seinen neuen Freund und Gläubigen, “Aber ich bin dir zu tiefstem Dank verpflichtet. Die Loa blicken dankbar auf das was du getan hast. Und ich tue es auch, man, auch wenn das im Vergleich zu der Dankbarkeit der Loa eher unbedeutend ist.“Damit legte er die Klingen sorgfältig wieder zurück in die kleine, unscheinbare Truhe und schloss diese zu. “Komm mit,man. Auf diesen Fund wollen wir anstoßen und feiern. Ich gebe dir aus was du willst und wieviel du willst! Du brauchst ein wenig Fleisch auf den Knochen, man! Und danach kümmern wir uns um einen Namen für dich!“ Beschwingt huschte Agwe zu seinem kleinen Privatschränkchen und holte eine dunkelgrüne Flasche daraus hervor. Drei große schwarze X waren auf das Etikett gemalt und der schiere Geruch der aus dem Gefäß drang hätte einen gestandenen Seemann würgen lassen, doch der Loapriester trank einen kräftigen Zug daraus als enthielte es lediglich Wasser. Er hatte zwar immer noch den Kater seines Lebens, aber die schiere Euphorie über seinen Fund ließ ihn solche Belanglosigkeiten sofort wieder vergessen.“Die Schlangendolche, man! Die echten! Wenn ich das Opa erzähle, man! Er wird umkippen vor Freude! Thank ya, Papa Legba, man!“ Agwe musste sich beherrschen, nicht laut los zu lachen. “Komm schon! Trink auch was, man! Das hält dein kleiner Denkkasten schon aus, keine Bange!“ Er hielt der seltsamen Puppe die Flasche mit seinem selbstgepanschten Gebräu hin, schlug ihr dabei so kräftig auf die Schultern dass die hölzernen Glieder klapperten. “Heute haun' wir aufdie Pauke! Wir zechen bis wir umfallen und dann zechen wir weiter,man! Es ist ein großer Tag und große Tage sind selten, auch im Voodoo, man!“
 
Zuletzt bearbeitet:
C

Cerebrum

Guest
Irgendwas stimmte mit dieser Realität eindeutig nicht, denn das man sein Gehirn herausnehmen kann, ist doch selbstverständlich! Oder etwa doch nicht? Nein, nein, da musste es einen andere Erklärung geben. Wahrscheinlich war der Denkapparat von Agwe so bedeutsam und gewaltig, dass eine zur Schaustellung seinen Untergebenen schlicht bloßgestellt hätte. Ein ehrenvoller Grund entschied der Klapperkasten.
Zudem wischte eine weitere Tatsache seine Bedenken bei Seite, schließlich interessierte er sich viel mehr dafür, wer Opa war. Wie war jemand beschaffen, zu dem selbst Agwe aufsah. Vielleicht eine Bestie und gar keiner wie Agwe. Da fiel ihm auf, dass er gar nicht wusste, ob der dunkle Zauberer der einzige seiner Art war. Gut möglich, denn so ein großartiges Wesen zu kopieren, wenn auch nur ansatzweise, wer oder was sollte das fertig bringen?
Die nächsten Momente waren sehr verworren und bevor er sich versah, zerrte der schwarze Buhmann an seiner Hand, um ihn irgendwo hin zu bringen. Dann gab er ihm eine Flasche mit dunklem Inhalt, die angeblich Wunder verbringen könne.
"MEISTER....ich kann doch nicht von eurem Gebräu nehmen. Ich bin unwürdig..." Aber das glänzende Paar Augen, dass die Flasche immer wieder ohne weitere Worte in seine Richtung zucken ließ, waren sehr überzeugend und so setzte er an.
Doch zu seinem Entsetzen lief alles durch ihn hindurch und klatschte auf den Boden.
"Neeeeeein es tut mir leid...." Weinend rannte der möchtegern Pinoccio davon und warf sich einige Meter weiter auf den Boden, dass Gesicht in die Hände vergraben. "WIESOOOOO"
Er blickte zu Agwe, aber keine Antwort. Die Augen des Voodoopriesters waren entsetzlich verdreht, in zwei gänzlich verschiedene Richtungen. Bevor Cerebrum der weitere Dinge in Erfahrung bringen konnte, trat eine Gruppe von Wesen in sein Augenfeld, dass er nicht genau erkennen konnte, aber das in ihren Händen sehr wohl, die Kiste, SEINE KISTE. Sein zu Hause.
"AGWE" rief er, doch sein Herr war dem Delirium verfallen und lachte nur schäbig über irgend einen Traum. Verzweifelt ging die Puppe selber auf Gefechtsstellung und rannte den Unbekanten Feinden entgegen. Vielleicht hätte er die Augen aufmachen sollen!?! Nun krachte er nämlich nur gegen die Truhe, die er zu retten gedachte und fiel selber in die Dunkelheit der Onmacht.
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
”Eeeeh.. was?” Agwes Sinne waren schon wieder zu benebelt, um sofort auf das zu reagieren was sein quirliger kleiner Freund sagte. Es war so viel auf einmal, auch wenn ihm der Tonfall gefiel. Großer Meister.. ja, so gehörte sich das. Dann erst fiel sein Blick auf die seltsamen Gestalten, die offenbar die Kiste der Hoppstetts an sich nahmen.. nun, das war ihr gutes Recht, immerhin war diese Kiste kostbares Kulturgut und so gut wie unersetzlich. Jeder wollte sie haben. Da war es doch nur natürlich dass man sie sich auch nahm. Grinsend trank Agwe einen weiteren Schluck, diesmal auf das Wohl dieser unbekannten Draufgänger, denen keine Konventionen mehr im Weg standen, ehe er sich neben der nun anscheinend vom Alkohol bewusstlosen Puppe auf den Boden niederließ.

”Das war ja schon fast zu einfach”, brummte Emaune de Chauntier, der die seltsame Holzkiste mit seinen groben, schweren Pranken trug. ”Der Boss hat Recht gehabt, wenn dieser irre Priester erst einmal betrunken ist, dann kann man ihm dieses Ding echt vor der Nase wegstehlen. Aber wer war diese komische Puppe? Von der hat er nichts gesagt.“ Emaune war ein großer breitschultriger Kerl, dessen Gesicht man ansah, dass er es gewohnt war wie die Leute ihm besonders Abends in dunklen Gassen aus dem Weg gingen. Seine Hände waren mächtig wie Schaufelblätter und konnten einem erwachsenen Mann den Oberarm brechen wie einen Zweig, er war der ungeschlagene Champion der zahlreichen Armdrückwettbewerbe im „El Pollo Negro.“ Sein Schädel war schwarz wie der Schlamm der Moraste auf Black Lung und vollkommen glattrasiert, einzelne Schweißperlen rannen die von einigen hübschen Dellen und Beulen gekennzeichnete Schädeldecke herunter. Bei ihm handelte es sich um einen der Männer, die man gerne dabei hatte wenn man wollte dass Sachen kaputt gingen und keiner viel herumfragte, aber wenn man eine geistig anspruchsvolle Tätigkeit erfüllt haben wollte verließ man sich besser nicht allzu sehr auf ihn. Emaune war durchaus nicht dumm, er konnte sogar bis neun zählen, aber sein Verstand arbeitete manchmal nahezu kriminell langsam.

Über das Rätsel der merkwürdigen Puppe verfiel er daher in dumpfes Brüten und seine Kumpanen konnten regelrecht hören, wie die kleinen Zahnräder die seinen Verstand in Schuss hielten ratterten. Freilich sagten sie ihm nichts davon, denn wenn es um seine Intelligenz ging war Emaune enorm ehrgeizig und verteidigte dieses hehre Gut auch schon einmal mit der Faust. Dass dies nicht der richtige Weg war solche Dinge zu regeln sah er natürlich nicht ein, immerhin hatten sich seine Argumente bis jetzt immer als wahr herausgestellt, manche aber auch erst nach längerem Draufhauen. ”Beeilt euch mal ein bisschen!”, riss sich Emaune schließlich selber aus den komplizierten Gedanken denen er immerhin eine halbe Minute lang nachgegangen war und die jetzt drohten, ihm Kopfschmerzen zu bereiten, “Das hier ist ein Diebstahl und kein Kaffeekränzchen!“ Einer seiner Komplizen wies ihn darauf hin, dass ein Diebstahl besser geheim bleiben sollte, aber Emaune lachte nur. ”Dem Boss kommt sowieso keiner in die Quere! Und jetzt macht schon! Oder soll ich Euch kielholen?“ Auch wenn die Männer ihre Zweifel daran hatten ob Emaune wusste was „kielholen“ bedeutete, so legten sie dennoch lieber einen Zahn zu. Selbst wenn er sich etwas Falsches unter diesem Begriff vorstellte, was er mit ihnen anstellte würde sicherlich nichts Angenehmes werden…

Zum zweiten Mal an diesem Tag erwachte Agwe mit einem höllischen Brummschädel. Diesmal aber lag ihm alles klar vor Augen was er getan hatte.. oder vielmehr, was andere getan hatten! Die Kiste! Bei allen Loa, die Kiste! Hastig sah Agwe sich um in der Hoffnung es sei alles nur ein böser Traum gewesen, eine Halluzination die die Loa ihm als einen ihrer grausamen Scherze gesandt hatten, aber an den Tatsachen war nicht zu rütteln: Die Kiste war nicht mehr da! ”He! Holzpuppenmann! Aufstehen!” Agwe trat dem klappernden Holzgestell unsanft in die Seite, weniger aus Wut denn aus purer Gedankenlosigkeit. Ein wertvolles Relikt der Loa war verschwunden, was waren da schon ein paar schmerzende Rippen? Kaum dass die Holzpuppe sich erhoben hatte (dass sie dabei kein verwirrtes Gesicht machte ließ die Szene umso grotesker erscheinen) packte Agwe sie auch schon am Arm und zog sie mit sich. ”Bad news, man! Die Kiste is’ verschwunden. Weg! Gone! Und nur Papa Legba weiß wo sie ist. Und vielleicht die Kerle im Pollo Negro, der Kneipe, man! We be goin‘ there, man, as soon as possible! Also jetzt! Wenn jemand das Ding geklaut hat, dann ist es da oder wird da landen, ich kenne die Vögel da, man! Ziemlich seltsame Kerle, man, und sie haben verdammt nochmal Alkoholprobleme!“ Während er das sagte fummelte Agwe nervös an dem Verschluss seines Flachmanns den er immer mit sich führte und gönnte sich einen kleinen Schluck Whiskey mit Schuss um seine Gedanken zu klären. Immer noch zerrte er die verblüffend leichte Holzpuppe hinter sich her, während er so schnell rannte wie seine dürren Beine es hergaben und das war, beflügelt vom Geist der Loa, überraschend schnell. Die einzige Kneipe der Unterstadt befand sich nicht weit von seiner Wohnstätte, wenn er sich also beeilte konnten er und sein neuer Mitstreiter diesen Sündern vielleicht noch zuvorkommen. Oder sie bestenfalls sogar abfangen! Nicht auszudenken was geschah wenn sie die Kiste verkauften ehe Agwe etwas dagegen unternehmen konnte. Ein Sieg für die Frevler! Nein, das war unmöglich. So etwas würden die Loa nicht zulassen. Sie waren mit ihm! Er spürte es. Ach was spüren, er WUSSTE es, mit jeder Faser seines Körpers spürte er die religiöse Erleuchtung, die…

Ein lautes Scheppern und Krachen riss den Voodoopriester abrupt in die Realität zurück. Er war über ein Huhn gestolpert, das sich ihm in den Weg gestellt hatte. Baff blickte er das panische Federvieh an, welches jedoch keinen Gedanken an eine formelle Entschuldigung vergeudete und aufgeregt gackernd davonhüpfte. ”Be glad I’m busy, man…”, grollte der Voodoopriester und wollte gerade wieder aufstehen, als sein Blick auf eine der zahlreichen verdächtigen Seitengassen fiel, aus denen die Unterstadt zu bestehen schien. Sofort drückte er seinen Gefährten unsanft mit dem Gesicht voran in den Staub, sodass dessen Augen die interessante Zusammensetzung des hiesigen Bodens aus Dreck, Hühnerfedern und noch mehr Dreck begutachten konnten. ”There, man”, flüsterte Agwe so leise dass er kaum zu verstehen war. ”Die Übeltäter, man! Ya see! Gleich da vorne! Wenn wir uns beeilen kriegen wir sie noch! Lieg da nicht so faul in der Gegend rum, man, tu etwas!“ Damit sprang er auch schon wieder auf und hastete in die Richtung, in der er ganz eindeutig den Schatten der Männer gesehen hatte, die seine wertvolle Kiste entwendet hatten! Jetzt würde es blutige Rache geben, das spürte er… Doch als er zusammen mit seinem klapprigen Freund in die besagte Gasse einbog war die Diebesbande einfach nicht mehr da. Der Voodoopriester schüttelte den Kopf. Massierte seine Schläfen. Riss die Augen auf. Sie waren immer noch nicht wieder da. “That just be impossible, man!“, entfuhr es ihm, während er jetzt beinahe panisch die Wände der Häuser sowie die massive Backsteinmauer untersuchte, die diesen Gang in eine Sackgasse verwandelte. Aber es blieb dabei: Die Männer die sie verfolgt hatten waren verschwunden, ganz so als hätten sie sich einfach in Luft aufgelöst.
 
C

Cerebrum

Guest
Nachdem Agwe seinen kleinen Freund unsanft geweckt hatte und seinen Körper mit einer abenteuerlichen Verfolgungsjagt durcheinandergebracht hatte, kamen sie an einer kahlen Wand zum stehen. Besser gesagt liegen, denn Cerebrums Beine wollten einfach nicht stehen. Trotzdem war die Zeit für eine Rast nicht angesagt und Agwe schleifte ihn weiter über den holprigen Boden. Das klang wie ein billiges Holzwindspiel im Sturm und nach wenigen Minuten gelang es dem Maltretierten endlich auf den Rücken des Schwarzen zu klettern. So fokussiert hatte er Agwe noch nie wirklich erlebt, anscheinend bedeutete ihm die Kiste ebenfalls eine Menge!
In der Ferne, am Ende einer leicht beleuchteten Gasse, erschien ihr Ziel in seinem Blickfeld. Der alte Glanz eines längst Vergangenen Wohlstandes dieser Gegend, überzogen von Schimmel und Ratten, war der Stolz von Gilbert Schmunk. Der Wirt hatte das Gebäude geschenkt bekommen, nachdem andere nicht einmal ihre Hunde darin unterbringen wollten und ihn eine der heruntergekommensten Kneipe verwandelt die man sich nur vorstellen kann.
Agwe trat ohne Bedenken ein, kannte sich in dieser Gegend also aus, die Marionette machte sich hingegen alle Umstände, um nicht mit dem triefenden Schimmelpilz in Berührung zu kommen.
Das sollte aber nur das erste Übel sein, denn nur Sekunden später vergewaltigten unzählige Eindrücke und Gerüche sämtliche Sinne des Holzmannes.
Der Schlimmste kam aus der hinteren rechten Ecke, wo der Besitzer eifrig eine Suppe kochte. Gereizt drückte er sich eine Eiterbeule aus und ein paar Spritzer des gelben Eiters bahnten sich ihren Weg in die Suppe, was keinem der Anwesenden zuwider war.
Der größte und schwerste Kerl stand bei der Ankunft von Agwe auf und lief laut brüllend auf ihn zu.
"DUUUUU........von wegen Schlangenschnaps! Gauner...BETRÜGER......"
Entschlossen stellte er sich mit all seinen Gliedern entgegen um seinen Herrn zu schützen und setzte zu einer langen Rede an. "Ich glaube du weißt nicht....." Ohne überhaupt Notiz von ihm zu nehmen stratzte der Muskelprotz vorbei, um sich den Voodoopriester direkt vorzunehmen, als das schwarze Monster auf seinen Rücken sprang und ihm mit allen Armen auf den Kopf schlug. entnervt packte die riesige Hand seinen Kopf, um ihn mit einen Ruck von den Schultern zu reißen, dass klappte auch ganz gut, nur leider blieb der Rest an seinem Körper kleben, durch einen dünnen Draht mit dem Rest verbunden. Schnell griff er sich einen Arm, aber genau das gleiche Problem, bis er sich ganz und gar verheddert und mit dem Widersacher verbunden hatte. Leicht röchelnd wand er sich am Boden und spuckte heftig aus, als er in das lächelnde gesicht des Loaanbeters blickte.
"WAS IST DAS FÜR EIN ZAUBER.....!?!?!"
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
"I dun' know, man", erwiderte der Loapriester leichtfertig, während er Cerebrum interessiert musterte. "Aber es stellt dich ruhig, also frag' ich nicht weiter, man. Gute Arbeit, Holzbuddy." Damit klopfte er seinem neuen Freund auf den ersten Körperteil den er erreichen konnte, ein Gelenk seiner in sich verhedderten Arme. "But now listen up, man! We be searchin' for a heretic! Jemand hat etwas sehr wertvolles geklaut, man. Die Kiste der Hoppstetts. Und ich will sie wiederhaben! Sie gehört nicht denen die sie geklaut haben sondern den Loa und wir", dabei deutete er auf sich und das Knäuel an Draht und Holz das den Hitzkopf immer noch umklammert hielt, "Sind on a mission sie zurück zu bekommen! Jeder der etwas weiß möge jetzt sprechen um sich den Segen der Loa zu verdienen, man!"

Tatsächlich kam es zu einer Reaktion, allerdings zu einer anderen als der Voodoopriester sie sich erhofft hatte. Die Gesichter einiger Leute an einem Tisch wurden feindselig und sie standen auf. Sofort ging jeder, der damit nichts zu tun haben wollte auf Abstand, denn was jetzt bevorstand war klar. "So", meinte einer der insgesamt fünf Personen die jetzt um den Voodoopriester herumstanden, alle mit Messern oder Knüppeln ausgestattet. Ihr Wortführer war ungefähr so groß wie Agwe, allerdings deutlich muskulöser und tätowierter, außerdem stank er bedeutend mehr nach Alkohol, was bei Agwe wirklich eine Kunst war. "Du hörst jetzt auf dumme Fragen zu stellen und machst dich ganz schnell vom Acker oder wir machen wir ein Loch weiter unten in der Kehle aus dem du Unsinn reden kannst." Eine schmale Augenbraue nach oben ziehend musterte der Priester sein Gegenüber von oben bis unten. Er schien nicht recht zu verstehen was da gesagt worden war, also entschloss sich der Schläger, seinen Worten mit einem lauten Knacken seiner Finger Nachdruck zu verleihen. "Nimm deine komische Holzpuppe hier und mach dich vom Acker!"

Für eine Sekunde schien Agwe zu überlegen. Dann aber grinste er, entblößte seine mächtige Zahnlücke. "You know somethin' man", meinte er mit hoher, fröhlicher Stimme. "You damn sure know something!" Die Schlägertypen tauschten verwrirte Blicke aus. Normalerweise reichte diese Nummer schon, um jeden der ihnen zahlenmäßig unterlegen war aus dem schwarzen Huhn heraus zu jagen, aber dieser Voodoopriester schien genau so todessehnsüchtig zu sein wie man es ihnen erzählt hatte. "Eh, Gilbert-boy! Ich mach' ein wenig Rabatz!" Der Wirt, mittlerweile fertig damit seine Suppe zu würzen, schüttelte nur den Kopf. "Aber die Schäden bezahlst du mir", brummelte er, während er sich bereits daran machte, den Spezialdrink zu brauen den Agwe nach jeder Keilerei orderte. Ein breites Grinsen stahl sich auf das Gesicht des schmächtigen Voodoopriesters, der sich nun mit einem verstohlenden Zischeln über die schmaler werdenden Lippen leckte, während sein Gesicht sich mit schwarzen Schuppen überzog. "I damn sure will do, man!"

Das "El Pollo Negro" hatte im Verlaufe seiner.. interessanten Geschichte schon einige Schlägereien gesehen. Manchmal war es um das Bezahlen einer Wirtshausrechnung gegangen, manchmal um ein Mädel und nicht selten auch um geschäftliche Interessen. Immer hatten diese Schlägereien einen Gewinner und einen Verlierer und was der Gewinner dem Verlierer diktierte, das war Gesetz. So auch dieses mal. Nachdem der Voodoopriester seinen Zylinder abgesetzt hatte um seinen narbenübersäten Schädel zu entblößen hatte er kurz ein wenig gesucht und diesen Schädel dann seinem puppenhaften Begleiter auf den Kopf gesetzt. Dieser war immer noch damit beschäftigt seinen Körper zu entwirren und so nahm Agwe die fünf Gegner selbst in die Hand. Zu seinem Glück waren es keine geübten Schläger sondern lediglich einige Taugenichtse, die schon nach wenigen Schlägen mit seinem muskelbepackten Schlangenschwanz wimmernd in der Ecke lagen. Während er sich zurückverwandelte und seinen Hut aufsetzte schüttelte Agwe lediglich den Kopf. "Nichtskönner", brummte er, wobei er sich zur Bar begab und seinen Schlangenwhiskeyrumschnaps abholte, ein Getränk dessen purer Geruch überzeugte Säufer nachhaltig bekehren konnte.

"Now you will talk man!", meinte Agwe leise, während er dem unterlegenen Anführer mit seinen spitzen Schuhen auf die Hand trat. "Tell me everything ya know, man, und lass nichts aus! Dann haben die Loa vielleicht mit dir ein Einsehen, man!" Kurz schien der Unterlegene darüber nachzudenken, die ehernen Regeln des "El Pollo Negro" zu brechen, aber der fanatische Blick aus den Augen des Voodoopriesters belehrte ihn schnell eines besseren. "D..die Grim Fellows", wimmerte er, "Sie haben uns für diese Sache hier bezahlt! Sie wollen dass niemand hier etwas über die Kiste erfährt, aber wo sie ist weiß ich selber auch nicht.. bitte, tu mir nicht weh..."

Das tat Agwe nicht. Stattdessen kippte er sein Getränk in einem Zug herunter, schnalzte kennerisch mit der Zunge und brütete kurz. Es schien, als würde er jemandem zuhören, denn von Zeit zu Zeit nickte er oder murmelte unverständliche Silben, bis sich sein Blick schließlich klärte. "Good, man. Ya can go! Aber bevor du gehst, lass dir gesagt sein, dass nur intensives Beten dich von deinen Sünden reinwaschen kann. Du wirst in die Kirche gehen und die Hälfte deines Besitzes den Loa opfern und danach nie wieder Gläubige angreifen. Du wirst Altarjunge werden und all deine Freundchen hier mit dir. Dann wird Papa Legba vielleicht ein Einsehen haben und Baron Samedi euch doch ins Totenreich einlassen wollen." Unter hektischem Nicken und Dankbarkeitsbezeugungen machten sich die Schläger vom Acker. Agwe wusste es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber aus ihnen würden treue, innige Gläubige werden, die diesen Tag später als ihre "Erweckung" bezeichnen würden, geschehen durch den Loa der schwarzen Schlange.

"We be goin' now, man!", befahl der Voodoopriester seinem holzigen Gefährten, der es mittlerweile geschafft hatte sich zu befreien. "Wo die Grim Fellows sich aufhalten weiß ich, man, die haben uns schon einmal Schwierigkeiten gemacht. Mein Opa meinte schon, dass sie nochmal für Ärger sorgen würden und wie immer hat der alte Mann Recht gehabt, man! Come now! Hurry! Make haste! We don' have much time, man, wer weiß welchen Schachzug diese üblen Gesellen als nächstes planen!" Damit rannte er los, in Richtung des Hafens, der mitten in der Oberstadt gelegen war. Irgendwor dort, in einem seit Ewigkeiten leerstehendem Gebäude hatte man damals ein altes Schiff gefunden.. und auf diesem hatten die Grim Fellows angeblich ihr Quartier. Agwe konnte spüren, wie die Aufregung ihn durchflutete, aber vielleicht war das auch nur die Nachwirkung des Drinks, der manchmal eigenwillige Nebenwirkungen zeigte. Seinen Hut trug er mittlerweile wieder auf dem Kopf, allerdings verkehrt herum, was das Tragen des guten Stückes zu einem ziemlichen Balanceakt machte und es nebenher einem Huhn ermöglichte, unbemerkt dort hinein zu flattern und es sich in diesem neuen Quartier gemütlich zu machen.
 
C

Cerebrum

Guest
Ein Gedanke wollte Cerebrum nicht aus dem Kopf, seitdem er den Ort ihres Schicksals erfahren hatte, bei dem ein epischer Kampf gegen das Böse, die Diebe seines wertvollsten Besitzes losbrechen sollte. Naja wirklich was anderes besaß er auch nicht, außer der gesamten Insel, die er eine Ewigkeit regiert hatte. Wüssten seine Nachfahren nur, dass es ihn noch gab, dass er auf ihrem Terrain war, sie würden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn ausfindig zu machen.
Crow erinnerte sich jedoch nicht mehr, nur noch an ein Bild. Energisch stoppte er Agwe. Der übereifrige Priester war nämlich schon dabei zum Hafen zu hasten, ohne einen Moment inne zu halten und nach zu denken. Die Puppe sah in das unschuldige Paar Augen und sprach, immer noch ein Bild vor Augen.
"Seit Anbeginn der Geschichte haben große Führer und geniale Strategen mit ihren übereiferten Taten Unglück heraufbeschworen, durch das Generationen Unschuldiger in den Ketten von Trauer und Rache versklavt wurden."
Für einen Moment blieb Agwe die Spucke weg, was sein neu gewonnener Freund dort von sich gab.
"AGWE....was heißt das?!?!" Und als er sich zum schwarzen magier umdrehte, erkennte diesen den Theaterflyer über ein neues Stück, von dem sein Freund schlichtweg vorgelesen hatte. Doch bevor er eine Antwort bekam, verband er diesen Satz mit dem Bild in seinem Kopf.
Kopfüber rannte er davon und ließ den Schwarzen stehen, der etwas bedröppelt drein schaute.
Nur wenige Minuten später kam die dunkle Gestalt wieder, hatte sich aber verändert. Von dem schwarz bemalten Holz war nichts mehr zu sehen, sondern weiße Federn schmückten den klapprigen Körper. Über seinem Gesicht hing ein gelber Stoffschnabel, mit wirren leblosen Augen darüber geklebt.
"Du duuu wirst es nicht glauben Agwe!! Ich hatte ein Bild böser Dämonen im Kopf, mit deren wilden Aussehen wir unsere Widersacher verschrecken können und dann hing der tote Körper so eines Wesens hinter einer magischen Wand. Sie sah aus wie Luft, aber ich kam nicht hindurch! Ich weiß ich weiß" fügte er bedächtig hinzu "so etwas komisches hast du vielleicht noch nicht gesehen, aber der Jäger von diesem Monster war ganz nett, nur als ich wieder ging, war er ganz komisch drauf! Gefällt es dir?"
Mit den Worten griff er es mit beiden Händen an den Seiten und zog es so, als wolle er einen Knicks machen und klimperte mit den erwartungsvollen Augen, die er sich eingesetzt hatte, als der Besitzer des Kostümladens um wutschnaubend um die Ecke gestapft kam.
"DIIIIEEEEEEEEEEEB"
Agwe schnappte die kleine schwarze Hand, die nun eher einem Hühnerflügel glich. "We be goin man....."
Bald darauf rannten sie duch ein großes Tor, das zwar nicht offen war, aber so in den Angeln hing, dass man problemlos hindurch schreiten konnte. Dahinter war ein künstlicher See aus pekigem Wasser, in dem ein Schiff schwamm. Wenn man es denn so nennen wollte, den der zugeschissene Kahn kam einem Müllhaufen viel näher, ein Wunder das er überhaupt noch schwamm.
Das erste was Agwe sah war Cerebrums weißer Flügel, an dem schwarz weiße Hühnerkacke klebte.
"Heeey, guck mal, dass kann man lustig formen hihihi"
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
Die Ereignisse hatten sich wirklich überschlagen seitdem Agwe aufgewacht wahr. Zuerst dieses seltsame Puppenwesen, das sich nun auch noch als Huhn verkleidet und einen Geistesblitz gehabt hatte, dann das Verschwinden der Kiste und jetzt dieses Boot. Er hätte gerne zum Ausdruck gebracht, wie sehr ihn das alles überforderte. Dass er glaubte, die Loa würden ihm eine Prüfung auferlegen um seine Willens- und Glaubensstärke zu testen und endgültig zu erfahren ob er es würdig war, in ihre Dienste zu treten. All diese Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er brachte sie kurz und knapp auf den Punkt. ”...man...” Das musste reichen. Während sein Gefährte, der immer noch keinen angemessenen Namen hatte, mit den Hinterlassenschaften einiger Hühner herumspielte machte Agwe sich lieber daran, das Schiff unter die Lupe zu nehmen. Dieses nämlich schien ihm trotz seiner schlechten Verfassung irgendwie.. verführend. Fast so als habe es hier nur auf ihn gewartet, Agwe Facilier, seinen neuen rechtmäßigen Besitzer.


Ein lautes Gackern ließ den Voodoopriester aus seinen Gedanken aufschrecken und einen Schritt zurück machen. Dabei stolperte er über einen Haufen alter Seile die hier wohl zum Vertäuen gelegen hatten und fiel nach hinten um, direkt in einen der Haufen aus geflochtenen Pflanzenfasern. Sein Hut, ohnehin schon schief und wackelig, fiel dabei zu Boden und erschrak das darin sitzende Huhn so sehr, dass dieses mit einem empörten Gackern hochflatterte und seine neue Heimstatt verließ. Kurz schien der weiße Vogel unentschlossen zu sein, wohin er nun sollte, dann aber tippelte er zielstrebig auf das mit Hühnerkot verkrustete Schiff zu.. und wurde mit lautem Gekrähe empfangen. Agwe rieb sich ungläubig die Augen, den Hintern hatte er sich bereits vor Schmerzen gerieben, bis er schließlich entschied dass dies hier die Realität war und kein von den Loa, Schlangenschnaps oder seinem schmerzhaften Fall verursachter Traum.


Was er sah war folgendes: An Bord des Schiffes standen, ungefähr drei dutzend Hühner. Sie hatten die verschiedensten Farben, von absolut weiß bis braun gescheckt, und hatten beinahe militärische Formation angenommen um den Neuen unter ihnen willkommen zu heißen. Das ganze Schiff klebte von ihren Hinterlassenschaften und Federn, was wohl darauf schließen ließ, dass sie schon länger hier waren. ”Hold on, man”, meinte Agwe zu seinem hölzernen Freund während er seinen Hut aufsetzte, diesmal natürlich richtig herum, und dann über die Reling auf das knarzende Schiff sprang. ”Just lemme look at this.”


Wenn man eine Weile lang für eine Gemeinde sorgte, dann hatte man einiges gesehen. Agwe hätte stundenlang über seltsame Erlebnisse mit seinen Schäfchen sprechen können wenn der Voodoo nicht auch das Beichtgeheimnis kennen würde, zumindest in einer.. abgeschwächten Form. Doch so etwas wie hier hatte er noch niemals gesehen. Sicher, das Schiff war teilweise etwas dreckig und es stank absolut erbärmlich, aber davon abgesehen war es in bester Verfassung. Die Hühner, so schlussfolgerte er, mussten alle Holzwürmer und Parasiten gefressen haben bevor sie ernsthaften Schaden anrichten konnten.. so hatten sie hier auch überlebt. Doch wovon hatten sie vorher gelebt? Holzwürmer kamen erst nach einer Weile und Insekten trieben sich in einer Lagerhalle nicht oft herum. Und er hatte bisher noch keine Menschen hier gesehen... Noch nicht einmal Skelette.


”Ey! Ey, Holzpuppenmann!” Hastig kam Agwe aus dem Schiff gestolpert, immer noch vollkommen außer Atem. Um ein Haar wäre er in den Wasserstand des Gebäudes gefallen, schaffte es aber gerade noch sich an einem der Pfähle festzuhalten, die zum Vertäuen benutzt worden waren. Vorsichtig hangelte er sich an diesem hoch, setzte sich danach auf diesen und atmete aus, zündete sich einen stinkenden Zigarillo an. ”Hör gut zu, man, denn es könnte dir das Leben retten. Die Hühner auf diesem Schiff sind gefährlich. Sehr gefährlich. Keine Menschenseele weit und breit, man, nicht einmal ein Skelett. Ich denke du weißt, was das bedeutet.“ Wieder nahm er einen tiefen Zug und hauchte die stinkende Qualmwolke aus. Diese Hühner sind Killer, man, eiskalte Killer. Sie haben die letzten Besitzer dieses Schiffes getötet und gegessen, mitsamt der Knochen, weil sie von den Loa abfielen. Uns darf dieses Schicksal niemals ereilen, man. So lange wir die Loa ehren und die Hühner das wissen sind wir sicher denke ich. Fall' also nie vom rechten Glauben ab, Holzbuddy, oder du wirst gefressen wie all die Narren die vor uns dieses Schiff betreten haben.“ Wissen zu verbreiten, das war das Wichtigste für einen Diener der Loa und gerade wenn es um so etwas vitales ging dann verlor Agwe keine Zeit.


Unbemerkt von Agwe und seinem neugewonnenen Freund hatten sich die momentanen Besitzer dieses Schiffes in die Lagerhalle begeben. Natürlich waren es keine Geister und die Hühner hatten ihnen nie etwas getan.. im Gegenteil, Emaune liebte es, hin und wieder eines zu fangen und zu braten, weshalb die schreckhaften Tiere mittlerweile einen gehörigen Respekt vor ihm entwickelt hatten. Stumm wichen sie zurück, jedes Einzelne in der Hoffnung, dass er es heute verschonen möge. Die Tiere waren mitnichten feige, aber gegen diesen Berg aus Muskeln waren sie alleine wehrlos.
Neben dem glatzköpfigen Hünen stand ein weiterer, bedeutend schmalerer Mann und die wenigen die ihn kannten hätten anhand seines Gesichtsausdruckes sofort gewusst dass Ärger im Anzug war. Terry Bgagbo war ein breitschultriger, sehnig gebauter Mann Mitte zwanzig der als Anführer der Grim Fellows einen beachtlichen Teil des Schwarzmarktes von Black Lung kontrollierte. Nichts auf dieser Insel geschah ohne dass seine dürren, klauenartigen Finger nicht irgendwo darin verwickelt gewesen wären und trotzdem konnte man diejenigen die ihn kannten an einer Hand abzählen. Emaune gehörte zu ihnen und das war weniger Terrys Respekt als viel eher seinem Misstrauen geschuldet. Mit Emaune war es wie mit einem dreijährigen Kind, man musste ihm regelmäßig über die Schulter schauen und ihn anmahnen um ihn kuschen zu lassen, ansonsten ging alles den Bach runter. Aus diesem Grund trug Terry mittlerweile auch überall eine Peitsche, die wie eine schlafende Schlange an seinem Gürtel baumelte. Mit ihr konnte er nicht nur seinen etwas minderbemittelten Diener ein wenig züchtigen, sondern sich auch all zu aufdringliche Ordnungshüter vom Hals halten.


“Emaune“, zerschnitt Terrys hohe, unangenehme Stimme die Luft. ”Was genau machen zwei Fremde in unserem Lagerhaus, von denen einer ganz offensichtlich der Voodoopriester ist, der unter GAR KEINEN UMSTÄNDEN von diesem kleinen Unternehmen hier erfahren sollte?” ”Ich.. weiß nicht, Boss”, erwiderte Emaune mit gesenktem Kopf. Er wusste, wenn sein Boss so redete bedeutete das Ärger. Trotz seiner eleganten Erscheinung, Terry trug immer perfekt geschnittene Anzüge, konnte dieser Mann sehr, sehr unangenehm werden und wo seine Peitsche traf tat es ungeheuer weh. Emaunes ganzer Rücken war voller Striemen die Terry ihm als Strafe für kleinere und größere Verfehlungen beigebracht hatte und diese Form von Schmerz war das Einzige, was dieser große Mann wirklich fürchtete.


Natürlich war dieses Gespräch Agwe nicht entgangen, der sich umgedreht hatte und die Beiden musterte. Sein Grinsen wurde von Sekunde zu Sekunde breiter, bis er schließlich spürte dass sich ein Krampf in seinen Wangen anbahnte. Das hinderte ihn allerdings nicht daran weiter zu grinsen, denn der Triumph war ihm sicher. Sein kleiner Freund hatte eine Weissagung von den Loa erfahren und sie perfekt umgesetzt. Wenn das hier vorbei war würde er ihn mit einem Fest ehren, das sich gewaschen hatte. Aber zuerst musste er sich um diese Ungläubigen kümmern.


In Emaunes Kopf rasten die Gedanken umher. Keine besonders komplizierten Gedanken, aber immerhin Gedanken. Er wusste, dass der Boss diesen Priester aus dem Weg haben wollte.. und diesen komisch verkleideten Kerl vermutlich auch. Beide wussten zu viel. Das leichte Nicken welches sein Boss ihm zuwarf bekräftigte diesen Entschluss noch, sodass Emaune nun auf die beiden Eindringlinge zukam, betont lässig seine riesigen Wurstfinger krachen ließ. ”So, ihr zwei”, dröhnte er, während seine Muskeln um- und ineinander flossen wie Pferdekutschen. ”Sprecht eure Gebete, zu wem auch immer ihr betet, denn gleich gibt es euch nicht mehr.” Es waren solche Sprüche, die Emaune zum Einschüchtern so geeignet machten, denn obwohl sie nicht besonders kreativ waren, so kündigten sie doch von einem gesunden Selbstvertrauen.


Bei Agwe allerdings schien diese Einschüchterungstaktik nicht aufzugehen. Er blickte Emaune zwar an, sein Blick aber wirkte eigenartig verklärt, während er immer wieder im Takt wippte und leise Antworten murmelte, die zumeist nach “Ja, man” oder “He be talkin'” klangen, auchw enn man das nicht klar ausmachen konnte. Dann aber klärte sich sein Blick wieder und er nickte, das Feuer der Zuversicht brannte in seinen Augen. ”Listen, man”, sprach er, erhob eine Hand wie um diesen Riesen mit eben dieser aufzuhalten. ”Du hast die Chance zur Einsicht! Die Chance zur Besinnung! Denn ansonsten wird mein treuer Freund dich auf den Weg der Loa geleiten und glaube mir, das ist kein leichter Weg!” Damit deutete er auf die Holzpuppe, die mittlerweile den Ernst der Lage zu begreifen schien, jedenfalls hörte sie auf, mit Hühnerkot herumzuspielen und sah zu den beiden Schwarzen. Emaune hielt inne, blickte den als Huhn verkleideten Holzmann an. Er schien die Äußerung Agwes für einen Witz zu halten und reagierte auch entsprechend, schon fing er an, mit tiefem dröhnenden Bass zu lachen. ”Oh, I'm not joking, man. Dieser Junge ist auserwählt und wird dich besiegen, man. Du wirst schon sehen, er bezwingt dich.” Damit nickte er seinem Begleiter zu als Zeichen dass er es ernst meinte. Noch bevor dieser angemessen reagieren konnte nahm Agwe Anlauf und sprang über Emaune indem er dessen Kopf als eine Art Stütze benutzte, lief dem fliehenden Terry hinterher.


Verwirrt blickte Emaune sich um, entschloss sich dann aber, zuerst die Holzpuppe zu erledigen. Er würde sie in der Mitte durchbrechen und dann diesen verrückten Priester jagen. Das hier würde immerhin nur ein paar Sekunden benötigen und selbst wenn dieser Irre Terry vorher einholte.. er würde schon sehen was er davon hatte. ”Komm her, kleiner Mann. Ich verspreche auch, es wird nicht wehtun. Oder nur ein bisschen.” Wieder lachte Emaune, erleichtert darüber dass es nach allem doch sehr einfach werden würde. Nur ein wenig Holz brechen und einen Menschen verprügeln.. mehr nicht. Langsam hob er die Arme, wie um das seltsame Geschöpf vor ihm zu umarmen, trat mit langsamen aber extrem weiten Schritten auf es zu.
 
C

Cerebrum

Guest
Panik.....PANIK....Das kann er doch nicht ernst gemeint haben?!? Agwe würde ihn nicht einfach alleine lassen. Oder etwa doch? Mit großen Augen verfolgte das angeblich beschworene Wesen, wie sein Herr und Beschützer einen Abgang machte und ihn, eine einfache Holzpuppe mit diesem grobschlächtigen Koloss alleine ließ, der nun auch noch mit seinen riesigen Plattfüßen herüber watschelte und mit jedem Schritt fast zwei Meter zurücklegte.
"Oh mein Gott ich werde jetzt schon sterben....aber halt! Wenn Agwe glaubt ich schaffe das, dann hat er das gesehen, dann weiß er es! Agwe ist immer hin ein schwarzer Zauberer, bewandert in den dunklen Künsten, wie könnte er falsch liegen? Ich werde ihm vertrauen müssen und diesen Klotz besiegen!"
Nachdem er seine Gedanken gesammelt hatte, trat er seinem Feind stolz entgegen, um einen tödlichen Streich auszuführen. "DU DICKER KLOTZ. MICH TÄUSCHT DU NICHT, DU BIST BÖÖÖÖÖSE UND DAFÜR WIRST DU NUN VON MIR.....BESIEGT!"
Eine fettige Pranke griff nach seiner Taille und schleuderte den Holzkörper quer durch die Lagerhalle, bis er gegen ein Regal sehr schmerzhaft zum stehen kam, zusammen mit einem leichten knacken einer seiner Arme, der sich mittig spaltete.
Der kleine Mann schrie aus Leibeskräften, der Schmerz war gewaltig und kaum zu ertragen.
Ohne nachzudenken rannte er los, sprang ab hangelte sich mit seinem Schwanz und den drei verbliebenen Armen über den Kopf seines grobschlächtigen Gegenübers und ließ zwei Drahtschlaufen hinab. Sie stülpten sich über die Ohren und mit einem festen Zug der Finger fügte er ihm nun vergleichbare Schmerzen zu, wie ihm wiederfahren waren.
Emaune war völlig desorientiert und suchte nach den Ursachen für seine gewaltigen Schmerzen und brauchte eine Zeit, um das schwarze Etwas über sich zu entdecken. Wütend zerrte er an den Drähten, jaulte dabei jedoch immer wieder auf, weil sie beim greifen in seine Finger schnitten. Doch seine Aggression steigerte sich ins unermessliche und überwand irgendwann auch die Schmerzgrenze, sodas er beide Drähte packte und Cerebrum wild herum schleuderte. Dieser krachte gegen mehr als einen Gegenstand und blieb beinahe reglos am Boden liegen.
Emaune, immer noch wütend und gewillt Cerebrum auseinander zu nehmen, stampfte los, um ihm in die Weichteile zu treten, wenn es jedem Mann weh tat, dann auch diesem etwas. Er holte aus und ließ seine dünnen Lederschuhe an die Stelle niederfahren, wo normalerweise das Gemächt zu finden war.
Schrill johlte und jaulte er, als ihn das vermeindliche Gemecht in den Fuß biss.
"Ah du verdammtes...AHHH" Mit einem verzerten Ausdruck auf den Lippen zog er sein großes Schwert, schwang es einmal, um Cerebrum ein Bein und einen weiteren Arm Mittig abzutrennen, und ihm die wuchtige Waffe dann in den Brustkorb zu treiben.
Was bewußtlos vor Schmerzen, die den unschuldigen Geist überschwemmten, regte sich überhaupt nichts mehr in dem schwarzen kleinen Haufen und Emaune schien sehr zufrieden damit, wie er das Mistding zugerichtet hatte.
"Hmpf, ich glaube das wars mit deiner Bestimmung haha!"
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
Von dieser dramatischen Szene bekam Agwe nichts mit. Er rannte aus Leibeskräften seinem Opfer hinterher, Terry Bgagbo, dem Anführer der Grim Fellows. Dieser hatte einen kleinen Seitengang genommen, der voller Kisten und unbenutzter Ware stand und warf von diesem im Laufen einige um, damit diese den Voodoopriester behinderten. So tollpatschig dieser aber auch im alltäglichen Leben war, jetzt schien sich all diese Anfälligkeit zu verflüchtigen und einer beinahe traumwandlerischen Sicherheit zu weichen, mit der er sich nun bewegte. Er sprang über umfallende Fässer, schlängelte sich an einer bedrohlich geneigten Rüstung vorbei und das alles ohne auch nur für eine Sekunde innezuhalten oder an Geschwindigkeit zu verlieren. Wenn es in diesem Takt so weiterging würde Terry schneller eingeholt werden als ihm lieb war und das musste dieser verhindern.

"Mal sehen wie dir das hier schmeckt!", rief der Schmuggler laut und ließ seine Peitsche nach hinten knallen. Während er dies tat stieß er mit der Schulter eine kleine versteckte Tür auf.. und mit einem Mal traf es Agwe wie der Peitschenknall der nur wenige Millimeter an seinem rechten Ohr vorbeisauste, dieses womöglich abgerissen hätte wenn er dort gelandet wäre. Der große Klotz mit dem sein Gefährte sich gerade herumschlug war nicht magischerweise verschwunden gewesen.. sondern die Tür durch die er gegangen war hatte jemand nur ungeheuer raffiniert getarnt. Auf den ersten Blick nämlich schien diese Tür vernagelt, mit mehreren Holzbrettern geschlossen.. doch diese waren so angesägt dass man die Tür duchaus öffnen konnte. Man musste nur davon wissen. Ein raffinierter Trick, das musste er diesen Ganoven lassen.

Schwer atmend hielt Terry inne. Normalerweise war es nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung, durch enge Gänge zu laufen und dabei Gegenstände umzustoßen, schon garnicht über so lange Zeit. Und jetzt stand dieser vermaledeite Priester immer noch da, schien nicht einmal besonders außer Atem. "Regret, man", meinte er leise, ein bedrohliches Lächeln auf den schmalen Lippen. "Dann lasse ich dich vielleicht am Leben!" Trotz der bedrohlichen Worte des Voodoopriesters, die dieser mit dem Ziehen seiner eigenartig gekrümmten Dolche untermalte, musste Terry laut lachen. "Du willst mir drohen? Ich glaube du weißt nicht, wen du vor dir hast! Ich bin der Anführer der Grim Fellows, der mächtigsten Schmugglerbande auf Black Lung! Die halbe Unterstadt kuscht unter meinen Befehlen und ich habe genug Geld, um alle in der Oberstadt, sogar die Marine zu bestechen! Du kannst mir nichts anhaben! Niemand kann das! ICH STEHE ÜBER ALLEN GESETZEN!"

Mit einem Mal wurde Agwe gefährlich ruhig. Er sah Terry undeutbar an, während dieser wahnsinnig zurück stierte, in der Hoffnung den Priester mit diesen Worten einzuschüchtern. Dann schließlich fischte er einen Zigarillo aus seiner Schärpe, dazu ein Streichholz welches er an seinem Daumennagel anriss und damit den Zigarillo entzündete. "You be talkin' nonsense, man", meinte er unbeeindruckt, während er eine stinkende Wolke in den Himmel paffte. "Die Gesetze der Menschen sind flüchtig. Sie sind Ergebnisse dessen, was die Menschen wollen. Über diesen Gesetzen zu stehen ist keine Kunst. Die Regeln aber welche du überschritten hast sind weit mehr als nur Gesetze, man. Sie sind die Worte der Loa und diese Worte sind die von liebenden Eltern, die nicht wollen dass ihr Kind sich verletzt. Du bestrafst dich selber mit jedem Wort, das du übertrittst und jedem Gläubigen, dem du etwas antust." Wieder hauchte er eine Qualmwolke aus, schnippte den Zigarillo dann achtlos auf den Boden und zertrat ihn. Die Symbolik darin war nur schwer zu übersehen. "Deine Sünden sind zu viele, um sie einfach zu verzeihen. Darum werde ich dich reinwaschen, man. Mit den Kräften, die die Loa selber mir gegeben haben. Mach dich bereit, man, for this is gonna be a load painful!" Damit nahm er wieder seine Klingen in die Fäuste und knickte die Beine leicht ein, bereit den Kampf zu beginnen.

Terry blinzelte. Hatte dieser Mann da gerade gesagt, dass er ihn bestrafen würde? Ihn? Terry Bgagbo? Nein. Das konnte nicht sein. Das DURFTE nicht sein! "NIEMAND BESTRAFT MICH!", kreischte er, es klang beinahe wie ein hysterischer Anfall. Seine Stimme zitterte und überschlug sich. "DIE MARINE NICHT! DU NICHT! UND AUCH DIE LOA NICHT!" Noch bevor Agwe auf diese blasphemische Äußerung reagieren konnte zischte das geflochtene Leder von Terrys Peitsche durch die Luft und traf den Voodoopriester mitten auf die Brust. Mit einem überraschten Keuchen flog dieser zurück und strauchelte, schaffte es gerade noch so sich zu fangen. Ein mächtiger roter Striemen zog sich über seine Brust, es schmerzte höllisch. Aber trotzdem grinste er. "As you will, man! Dann zeige ich dir jetzt, welche Mächte die Loa denen geben, die an sie glauben, man!" Mit einem widerlichen Knirschen drückte Agwe seinen Rücken durch.. und zum zweiten Mal an diesem Tage veränderte er sich. Seine Haut wurde dunkler, fast schwarz, überzog sich mit zahllosen kleinen Schuppen. Die Nase des Voodoopriesters verschwand vollständig, ebenso seine Ohren, sie wichen kleinen, platten Löchern in dem immer breiter werdenden Schädel. Die dürren Beine verschmolzen ineinander, wurden dabei auch immer länger bis sie schließlich ein mächtiger, peitschender Schwanz geworden waren der aus einer Art Rock hervorlugte, den der Voodoopriester jetzt trug. Seine Arme waren muskulöser geworden, die mächtigen Hände hielten die Schlangendolche in einer bedrohlichen Position. Kalte, mitleidlose Schlitzaugen blickten aus einem Schlangengesicht auf den Frevler herab, während eine gegabelte Zunge immer wieder aus dem Maul dieses Mischwesens hervorzischelte, das nun vor Terry stand. Mit einem Grinsen, welches zwei riesige Giftzähne entblößte sah der nun fast zwei Meter hohe Voodoopriester auf sein Opfer herab. "Now I'll bite ya, man!"
 
C

Cerebrum

Guest
Einem wirklichen Menschen wären dicke Tränen über die Wange gekullert, Cerebrum hingegen war alleine mit seinen Gefühlen und musste den feuchten Begleiter der Traurigen missen. Was machte er sich eigentlich vor?
"Ich weiß nicht mal wer ich bin und schon bekriege ich mich mit einem Hohlkopf!?!..........Moment mal, was ist ein Hohlkopf. Das Wort kam von irgendwoher, habe ich das etwa schon immer gekannt? NATÜRLICh......in meinem Kopf ist mein Schwabbelding, also wenn sein Kopf hohl ist und hohl das gleiche ist wie leer, dann hat er sowas nicht.
Vielleicht ist dieses Wort ein Geschenk? Ein Zauberwort von Agwe? Möglicherweise....."

Mit neuem Mut in den Gliedern rappelte sich auf, was der Fettsack übrig gelassen hatte. Lauthals schrie er
"Hey, du HOHLKOPF" Der Andere erschrak, wohl eher weil die Puppe noch am leben war, obwohl ihm auch die bekundung übel aufstieß. "WAS hast du gesagt......wieso lebst du überhaupt noch und was bist du?!?!"
Es wirkt dachte er und wollte nicht aufhören. "HOHLKOPF HOOOOHLKOPF!!"
Das er nun umfallen würde, ohne Weiteres zutun ersticken oder gleich in Flammen aufgehen, dass hätte Cerebrum erwartet, aber nicht das das sabbernde Monster wie von der Tarantel gestochen auf ihn zuraste, mit so einer unglaublichen wucht, dass er ihn wahrscheinlich plätten müsste.
Ein natürlicher Reflex sorgte dafür, dass der Veränstigte beiseite sprang. Emaune rannte strikt weiter und fiel in das Wasserbecken. Wie wild fuchtelte er mit den Armen und flehte und jammerte "ICH KANN NICHT SCHWIMMEN", Panik stieg in ihm auf! Nur wenige sekunden später verlor er das Bewusstsein.
Mit einem leichten Seufzer sprang die Holzpuppe hinterher und stand nicht viel mehr als bis zu den Knöcheln im Wasser, in dem sich die dicke Wurst gewunden hatte. Dort fesselte er ihn, mit dem Draht, der lose von seinem einen Armstumpf baumelte.
"Hmm......zum Glück hab ich mein Schwabbeldings....mein GEHIIIRN..anscheinend bewahrt es einen davor, in dem beweglichen Boden nicht wahnsinnig zu werden. Das wollte Agwe mit Hohlkopf sagen! Er hat mir diese Nachricht hinterlassen. Natürlich lässt er mich nicht alleine mit dem Typen...OH AGWE"
Bei diesen Worten funkelten zwei Augen in den Höhlen, die er sich passend zur Stimmung eingesetzt hatte.
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
Der Kampf zwischen Agwe und Terry hatte zahlreiche Schaulustige angezogen. Kinder aus den umliegenden Gassen, Gesocks aus dem Pollo Negro, sogar einige Gläubige aus der Kirche waren gekommen, um diesem einmaligen Spektakel beizuwohnen. Mal fiel die Gunst des Publikums mehr für Agwe aus, mal für Terry, aber keiner traute sich in dieses Duell einzugreifen, welches zwischen zwei Geistern stattzufinden schien die sich mit übernatürlichen Mitteln bekriegten. Auf der einen Seite ein Schlangenmensch, der fauchend nach seinem Gegner biss oder versuchte diesen mit seinen Dolchen zu zerfetzen, auf der anderen ein hysterisch kreischender dürrer Mann, der mit seiner Peitsche schmerzhafte Wunden in das Schlangenfleisch riss.

"Wie gefällt dir das, hä?", keuchte Terry voller Zorn, Blut rann seine Schläfen herunter und er atmete schwer. "Hast du jetzt endlich genug!?" Ein hämisches Lachen war die Antwort, während Agwe sich mit einem kräftigen Arm Blut von der geschuppten Schnauze wischte. "We are not even beginning, man!" Die wenigen Gläubigen in der Masse jubelten, hatten sie doch längst ihren gesegneten Priester erkannt. Die Legenden von dem schwarzen Schlangenloa waren auf Black Lung weit verbreitet und jetzt wo sie seinen erwählten Jünger sahen, brannte die Flamme des Glaubens heller in ihnen als je zuvor. "SEHEN WIR MAL WIE DIR DAS HIER SCHMECKT!", schrie Terry nun, ließ seine Peitsche weit nach hinten ausschnellen. "Ich zeige dir, wie wenig dein verfluchter Glaube wert ist! SNAKE STORM!"

Hunderte, tausende von Peitschenhieben schienen gleichzeitig auf Agwe niederzugehen. Sie trafen ihn an der Schulter, am Kopf, an der Brust und am Bauch, rissen kleine Fetzen Haut herunter und ließen ihn bluten. Es tat weh, der Schmerz war kaum mehr zu ertragen und mit einem gepeinigten Stöhnen sackte er zusammen, das hämische Gelächter seines Gegners in den Ohren.

"He, man! Steh auf!" - "Ja, man! Du kannst hier nicht so liegen!" Die Stimmen der Loa klangen in seinen Ohren, tausendfach. Er sah Baron Samedi, Maman Brigitte, Ogoun den stolzen Krieger und auch Agwe, den Loa nach dem sein Großvater ihn benannt hatte. Sie redeten auf ihn ein, beschworen ihn nicht aufzugeben und färbten sich langsam rot. Blut lief über seine Augen und sein Denken schien ausgelöscht, oder viel eher losgelöst von Raum und Zeit. "Ich kann nicht mehr weiter, man", antwortete er stumm, ohne dass seine Lippen sich bewegten. "Er hat mich, man! Er hat mich gut!" - "Red keinen Stuss! Du bist auserwählt! Du bist stark! Dein Wort soll über die Ozeane reichen, weit über diese Insel hinaus! Wie kannst du dessen würdig sein, wenn du schon hier versagst?" Und noch bevor Agwe auf diese vorwurfsvolle Frage antworten konnte schlug er die Augen auf und die Loa waren verschwunden. Dafür sah er Terry vor sich, wie er großmäulige Reden schwang, sich vor dem Volk groß aufspielte. Und das konnte er nicht hinnehmen. Nicht länger. Die Loa hatten zu ihm gesprochen und auch wenn ihre Worte bereits zu verblassen begangen, ihr glorreicher Widerhall gab Agwe neue Kräfte. "Es ist noch nicht zuende, man!", zischte er, während er sich in seiner ganzen glorreichen Schlangengestalt aus dem Trümmerhaufen erhob, in den Terry ihn geschleudert hatte. Angst trat auf Terrys Gesicht, als wisse er, was kommen würde.

Der Kampf dieser beiden Männer war zuvor ausgeglichen gewesen, vielleicht mit einem leichten Vorteil für Terry. Er hatte einfach die längere Reichweite und auch wenn seine Waffe keinen direkt tödlichen Schaden anrichtete, so waren die Schmerzen doch behindernd und erlaubten es ihm schnell und präzise nachzulegen. Doch als hätte Agwe in seiner fast zweiminütigen Bewusstlosigkeit neue Kräfte erhalten, so wich er den meisten Hieben jetzt mit schnellen, flexiblen Bewegungen aus und setzte immer häufiger zu kräftigen Gegenangriffen an, denen Terry seinerseits oft nur knapp entrinnen konnte. Dann schließlich wendete sich das Blatt vollständig zu Agwes Gunsten, inmitten weniger Sekunden: Terry holte aus, schlug nach ihm.. und Agwe gelang es, die Peitsche in der Luft zu fangen. Sie wickelte sich um seinen Arm, eine schmerzhafte Angelegenheit, aber er ließ nicht los. Stattdessen zog er seinen Gegner mit einem kräftigen Ruck zu sich, dieser segelte mit einem entsetzen Gesichtsausdruck auf die Schlange zu. "Fühle den Zorn der Loa!" Mit diesen Worten zerschnitt Agwe die Peitsche seines Gegners mit dem Dolch in der freien Hand und ließ seinen kräftigen Schwanz von oben auf diesen niedersausen. Es gab ein mächtiges Krachen als dieser auf dem Lehmboden aufschlug und sich dabei wohl einige Rippen brach und mit einem verhängnisvollen Klirren barsten Agwes von dem Kampf strapazierten Schlangdendolche, da er sich bei dem letzten waghalsigen Überschlag mit aufs Pflaster legte. Umnebelt von den Wolken des Triumphes aber schien ihm dieses Detail eigenartig nebensächlich und unter dem Jubel der Gläubigen verwandelte er sich zurück. "No time for celebrations, man! Bringt diesen Frevler zu meinem Opa, er soll über ihn richten! I gotta go now, man, ich werde erwartet!" Mit diesen Worten stürmte Agwe hastig zurück in die Lagerhalle um nach seinem Freund zu sehen. Die Loa hatten ihn mit Sicherheit beschützt, aber er wollte auch dieses Wunder mit eigenen Augen sehen. Sehen, um davon zu erzählen.
 
C

Cerebrum

Guest
Cerebrum hüpfte, immer noch ein Bein missend umher, um nach einem Scharfen Gegenstand zu suchen. Er fand ein mäßig scharfes Messer, mit dem man zumindest irgendwie würde arbeiten können. Wahrscheinlich verteilte Agwe gerade die gerechte Strafe für den Ungläubigen und schleuderte funkelnde donnernde Blitze und kam wie ein Unheil über seinen Gegner.
Cerebrum kletterte auf das Schiff, dass so ruhig im Wasser hin und herschwappte um es ein wenig zu erkunden, als plötzlich eine Heerschar von Hühnern hevor preschte, um ihn zu jagen. Cerebrum setzte sich die großen Augen ein und rannte so schnell er konnte, aber mit einem bein war da nicht viel zu machen. Ein Huhn, er nannte es "karmesin roter Drache" gab keine Ruhe und verfolgte ihn, bis in die entlegensten Winkel des großen Gefährts.
"HEEEY LASS MICH IN RUHE" Doch der Teufel von Tier dachte überhaupt nicht daran, diese einzigartige Nestgelegenheit entgehen zu lassen. Es sprang über ihn hinweg, öffnete mit dem Schnabel seinen Bauch und schwang sich hinein. Wie angewurzelt erstarrten die Bewegungen des Flüchtigen und er transformierte zu einer beweglosen Eiche, die strubeligen Haare wirken wie die Krone des kleinen Geästs. Ein Gackern in seinem Bauch, dass sich fast wie ein Befehl anhörte und die Marionette gehorchte sofort. Er wollte bloß keinen Fehler machen, nachher fraß ihn das Monster noch auf! Wahrscheinlich hatte er es durch sein Hühnerkostüm verärgert, dass nun in Fetzen geschnitten in der Halle lag. Er stopfte Stroh und alles weiche in sich hinein und hoffte so, das Schnabelwesen glücklich zu machen.
Da plötzlich fielen seine Augen auf die Truhe, nachder sie gesucht hatten. Freudig schrie er in sich hinein und versuchte sich nicht zu regen und erneutes Gackern ließ ihn davor zurückschrecken, sich dem Ort zu nähern, der ihm am liebsten auf der Welt war. Also setzte sich der laufende Brutkasten auf den Boden und schnitzte mit seinem Messer an einem kleinen Holzbalken herum, um sich daraus so etwas wie eine Hand zu machen und seine Glieder zu ersetzen.
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
"Puppenmann! Puppenmann! Ey!" Agwe kam so schnell es seine dürren Beine erlaubten auf seinen Gefährten zugestürmt, wobei er insgesamt zwei Rüstungen, einen Schrank voller gestohlenem Porzellan und vier Fässer beschädigte, sowie sein Knie aufschrammte und sich eine respektable Beule holte. Blut sickerte aus seinem Hosenbein, aber er achtete nicht darauf. Der Wunsch, die Loa zu preisen, lauthals und wiederholt, war immer noch zu stark in ihm und nur mit Mühe unterdrückte er diesen. Wie war da schon an Schmerz zu denken? "You did it, man! You really did it!" Freudig riss er die Arme hoch und stieß einen Triumphschrei aus, der einige Hühner aufflattern ließ. Aber selbst auf sie achtete er nicht. Er wusste, dass sie ihn akzeptierten, ihn alten Narren. "Und die Kiste..." Ehrfürchtig kniete er nieder, ließ seinen Gefährten an seinem Arm herumschnitzen. Mit geschlossenen Augen betete er, eine Träne stahl sich in sein rechtes Auge. Die Loa hatten ihn belohnt. Mit langsamen Schritten trat er auf die Kiste zu und öffnete diese, die Hühner machten ihm, verschreckt von seinem seltsamen Verhalten, Platz. Da waren sie. Die heiligen Schlangendolche, unversehrt, ihm als Präsent dargeboten. "Ich danke euch, Damballah und Papa Legba, dass ihr diese Gnade auf mich habt fallen lassen", sprach er die rituell überlieferten Worte, ehe er die heiligen Dolche zum ersten Mal seit beinahe hundert Jahren aus ihrem Versteck hervorholte. Doch, sie standen ihm. Sie waren nur ein wenig rostig. Aber diese Klingen waren vom Geist der Loa selbst berührt, da würde dieser Rost ihnen nicht viel ausmachen. Und außerdem war das Blut von Ungläubigen ein äußerst probates Reinigungsmittel.

Was so viele Gläubige zum Voodoo zog waren sicherlich auch die Feiern, welche zu Ehren besonderer Ereignisse gegeben wurden. Die Weihe eines neuen Priesters war ein solches Ereignis, ebenso bestimmte, streng festgelegte Feiertage. Zuerst wurde eine Zeremonie abgehalten, stets vom wichtigsten Voodoopriester was auf Black Lung in den meisten Fällen Michelle war. Dann wurde gefeiert und bei Loco, diese Leute wussten zu feiern. Natürlich gehörten Unmengen Alkohol dazu, aber auch rituelle Tänze und laute Gesänge, oftmals bis spät in den Abend. Und jeder war willkommen, Gläubige wie Ungläubige, und nicht selten verleißen einige erleuchtet diese Festivitäten. Natürlich war auch Agwes Fund der heiligen Dolche, die er nun anstelle seiner zerstörten Waffen trug, ein Grund für so eine Feier und es wurde mehr auf den Putz gehauen als damals, an dem Tag als er seine heiligen Kräfte des schwarzen Schlangenloa zum ersten Mal demonstriert hatte. Der Alkohol floss in Strömen und noch lange nach Mitternacht war der Platz vom Widerschein zahlloser Fackeln und Lampions taghell erleuchtet. Michelle selbst hatte für seinen Enkelsohn die Karten gelegt und daraus eine große, ungeheure Zukunft prophezeit, die dem Träger dieser heiligen Dolche würdig sein würde. Unnötig zu erwähnen, dass diese Vorhersage der Grund für noch mehr Getränke und weitere Feierlichkeiten war.

Doch natürlich war der Voodoopriester nicht so größenwahnsinnig, all diese Taten für sich zu beanspruchen. Ein Großteil seiner Dankesworte gebührte den Loa und auch seinen Freund, den Holzpuppenmann, erwähnte er lobend. "Ich weiß nicht, wo er herkommt oder was er ist, man, aber sein Wesen ist das eines Heiligen!" Die Menge jubelte, als Agwe den frisch geschnitzten Arm seines Freundes in die Höhe riss und diesen dabei versehentlich vom restlichen Körper trennte. Auch hatte der Schwung hinter dieser Bewegung zur Folge, dass er sich mit der hölzernen Faust selber gegen die Stirn schlug, was ein hohles Geräusch zur Folge hatte, aber das ignorierte jeder. "Doch er sagte mir, dass er seinen Namen nicht weiß und die Loa haben mir die ehrwürdige Aufgabe zugeteilt, ihm einen zu geben. Du, man, bist ein Gehirn in einem Kasten! Du bist entschlussfreudig, wagemutig und tapfer. Die Medizinfritzen haben für das Gehirn, oder vielmehr seine Teile ein Wort, welches dein Name sein soll, man! Sie sind Armleuchter, aber dieses Wort soll ab nun dein Name sein! Ich nenne dich Cerebrum!" "CE-RE-BRUM! CE-RE-BRUM!", feuerte die Menge den Puppenmann an, der soeben in die Liga der Gläubigen erhoben worden war. Mit einer beschwichtigenden Geste brachte Agwe sie zur Ruhe. "Und nun.. lasst uns feiern! Für uns! Für die Loa! Für Cerebrum!" Ein weiterer Jubelsturm brach los und diesmal gab sich Agwe nicht die geringste Mühe, ihn zu unterbrechen.

Erst als die Feier bereits ein wenig abgeflaut war und nur noch der harte Kern übriggeblieben war, trafen Agwe und Cerebrum wieder zusammen. Sie standen abseits von den Meisten, an einer alten Mangrove deren vom Alter müde Blätter beinahe bis auf den Boden herabreichten. "Listen, man", meinte Agwe und setzte sich neben Cerebrum auf eine Baumwurzel. "I'll be leaving this island, man. Genau morgen. Die Loa haben mir mit diesem Schiff ein Zeichen gegeben, man. Sie wollen, dass ich ihr Wort verbreite und das nicht nur auf dieser Insel. Ich habe schon mit Großvater gesprochen und er hat mir seinen Segen gegeben. Ich werde aufbrechen, auf diesem Schiff. Ich weiß, für dich ist dieses Leben noch neu, aber..." Er streckte seine Hand aus, wie damit Cerebrum diese ergreifen konnte. Als würde er die kleine Holzpuppe aus einem Sumpf ziehen wollen. "Ich kann diese Reise nicht allein schaffen, man. Willst du mich auf diesem langen und gefährlichen Weg begleiten?"
 
C

Cerebrum

Guest
Die dicken Zotteln des wilden Haarschnitts wehten im heftigen Fahrtwind des, im wahrsten Sinne des Wortes, Beschissenen Schiffes. Der Kopf des Holzmannes lugte nur ein paar Zentimeter über den Rand, aber ihm gefiel der Platz, so na an dem glühenden leuchtenden Ding am Himmel. viel war passiert und viel geschehen, was er immer noch verdauen musste. Gerade vertiefte er sich wieder in die Intensive Erinnerung, die schon der Vergangenheit angehört.

Nach der feierlichen Namensverkündung, die Cerebrum sehr gerührt hatte, denn sein Gehirn oder Cerebrum, hatte ihm nun schon einmal das Leben gerettet und würde das sicher nochmal tun. Er wollte kein dummer Holzkopf sein! Danach hatte Agwe ihm die Hand gereicht und ihn in seine Crew eingelanden. Doch die Marionette hatte nicht verstanden. Und Agwe sagte nochmal, er solle ihm die Hand geben. Etwas verwundert baute Cerebrum seine Hand ab und gab sie dem verdutzten schwarzen Magier, der sie darauf hin wieder an den Arm seines Freundes bastelte und lächelte.
"Mit dem Arm dran natürlich und auch mit dir dran, all togatha man! Ich will das du mich begleitest!"
Als die Synapsen endlich schalteten und dem Gerippe dämmerte, was ihm Agwe anbot, verdunkelte sich die Welt um ihn herum und er kippte hinten über. Nach einer Stunde weckte Agwe ihn wieder auf, um nocheinmal die gleiche Frage zu stellen. Cerebrum hatte gestammelt und ein "J" herausbekommen, bevor er wieder regungslos zusammengebrochen war.
Das nahm Agwe großzügig für ein JA und packte den kleinen Kerl einfach mit auf sein Schiff.

Da plötzlich riss der wackelige blaue Boden auf und ein riesiges Monster tauchte aus den fluten auf, um seine Herren und Meister in die Tiefen des Ozeans zu verschlingen.
"Halte ein" sagte er ruhig. "Ich bin hier, um Agwe auf seiner Reise zu begleiten, also bin ich dein Gegner!" Er sprang auf das riesige Wesen mit der schuppigen Haut zu, Rang und kämpfte, die dicken Reißzähne bohrten sich in seine Holzarme, doch die neuen Körperteile waren so hart wie Stein! Nichts und niemand konnte ihm etwas anhaben! Das Gebiss des Wesens zerschmetterte und es flog mehrere Zentimeter zurück.
Doch das war nur die Vorhut. Immer mehr und mehr traten aus den Fluten hervor, um das neu erworbene Schiff in tausend Stücke zu zereißen. Da erhob sich der Schlangengott in die Lüfte und erzeugte einen Wirbelsturm, der all die fiesen Monster mit sich riss und zurück in die Pforten der Hölle verbannte. "Nein nein, lasst uns leben, wie werden nichts tun!"
Imitierte der Puppenmann die Stimmen, als sich der echte Agwe über den Rand des Auskucks lehnte und die vielen kleinen Holzfiguren betrachtete.
"Yeah man....genau was passiert ist" Er zwinkerte und beide fingen an zu lachen.
 

Agwe

Kopfgeldjäger Boss
Beiträge
615
Crew
Mojo Bunch
Posten
Arzt/Kapitän/Hohepriester
Alter
27 Jahre
Größe
1,97 Meter
Steckbrief
Link
Kampfstil
Link
Teufelsfrucht
Link
Es war ein langer Tag für Agwe gewesen. Vorbereitungen für eine Crew zu treffen war nicht einfach, doch zum Glück hatte er Freunde und Gläubige, auf deren Unterstützung er sich verlassen konnte. Sie malten auf sein Geheiß hin einen Jolly Roger, brachten das Schiff einigermaßen auf Vordermann, sorgten für Proviant und erklärten ihm, wie man dieses Ding überhaupt steuerte. Auch fertigten sie in Windeseile eine Kopie der Kiste der Hopstetts an und verriegelten diese, sodass niemand je den Unterschied bemerken würde. Als Geste für seinen neuen Freund Cerebrum hatte Agwe sich entschieden, das Original mitzunehmen. So hisste er schließlich mit seinem immer noch bewusstlosen Freund das Segel des "El Pollo Diablo". Zu neuen Ufern.

Schon wenige Tage später wusste Agwe, dass er nichts bereuen würde. Er lag in seiner Hängematte, rauchte und blickte dabei an die leicht schwankende Decke. Cerebrum tobte an Bord mit den Hühnern, die ihn als einen der ihren zu akzeptieren schienen und seine Gegenwart zu schätzen gelernt hatten. "Es wird nicht leicht werden", dachte Agwe zum wiederholten male, stieß dabei einen tiefen Seufzer aus. "Travelin' aint easy, man." Er stand auf, ging an Bord und nickte Cerebrum zu, während er seinen Blick in die Ferne schweifen ließ. "Cerebrum", meinte er schließlich zu seinem neuen Begleiter, wobei er diesen nun direkt ansah. "Let's shake this world to it's core, man."
 
Oben