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Haltet die Hamster!

Boris

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Boldman – Mit voller Männlichkeit voraus!

Die nächsten Tage gingen fast schon ereignislos vorbei. Immerhin war der Angriff der Rasiervögel höchstens für die Behaarten ein Problem, doch konnte Boris ohne Probleme diese Piepmatzen mit ihren Rasierern in die Flucht schlagen, da sie bei ihm nur die Augenbrauen angreifen konnten.
In der Zeit konnten die Hamster Seebär besser kennenlernen. Nicht, dass er wirklich so hieß, aber da der Mann nur grunzte, war das der Spitzname, den sie ihm gaben. Seebär war ein echter Seemann und konnte gut am Schiff anpacken, wenn es notwendig war, während er aber ein noch besserer Fischer war.
Boris, der einfach keine Probleme damit hatte, wenn jemand einfach so ohne jegliche Erklärung auftauchte und mitmachte, freundete sich schnell mit Seebär an. Durch die schiere Masse des alten Mannes, war er aber auch so etwas wie ein Rivale, denn keinem war klar, wer nun die dickeren Muckis hatte.
Deswegen hatte Boris ihn heute zum Armdrücken herausgefordert: „UUUAAAARGHHHHH!“ Der Piratenkapitän hatte hervortretende Adern auf der Glatze, während er versuchte den massiven Arm zu bewegen. Beide Ellenbogen waren auf einem Fass, die Bizepse schienen aus der Haut platzen zu wollen und die Hände drückten so stark zu, dass es so aussah, als ob sie sich gegenseitig aufessen wollen.
„Meurgh.“ Seebär schwitzte wie ein Schwein, während er gegen die unglaubliche Kraft des Glatzkopfes gegenhielt. Währenddessen ist die Crew dabei... das Schiff zu segeln, da der Wettkampf inzwischen schon drei Stunden andauerte, keiner der beiden war in der Lage, den anderen zu bewegen und jeder technische Handgriff mag den Moment der Blöße geben, wo schiere Kraft dann den Sieg entscheiden würde.
Ist es nur Boris, oder wurde es hier mächtig heiß? „Gib auf, alter Mann! Gegen die Kraft der Jugend hast du keine Chance!“
„Hmu.“, konterte Seebär.
„Auf Gefahr hin, dass ich euch beide störe“, ertönte eine bestimmte Stimme in Form von Hero, welche den Lockport betrachtete: „Das Wetter hat sich stabilisiert, also sind wir im Bereich einer Insel. Bestimmt Luminoe.“ Es war klar eine gewisse Vorfreude zu hören, welche sich dadurch erklären ließ, dass sie bisher noch nie auf einer fremden Insel war.
„Oh, dann muss BORIS es nun beenden!“ Die Muskeln des Hünen pumpten sich sogar weiter auf, als er in einem letzten Endspurt nun versuchte, seinen Gegner plötzlich und mächtig zu erledigen.
„RRRgh...“ Doch hielt Seebär ohne Probleme dagegen und es war nicht nur das Wetter, was heißer und heißer wurde. Nein, alleine in der Nähe der beiden Männer zu stehen, war mit einem Hochofen vergleichbar.
Letzten Endes musste aber der Schwächere nachgeben. Und der schwächste in diesem Kampf war eindeutig das Fass, welches unter der Kraft der beiden Männer die darauf die Arme drückten, einfach zerberste und der darin enthaltene Teer überall hinspritzte und eine riesige Sauerei verursachte.
„...aufräumen?“
„Uh...“

Luminoe Kara Ben Ir
Auf Luminoe in Kara Ben Ir befindet sich das Ira-Mos-Anwesen. Es ist ein Haus mit schönsten Verputz mit vielen Schnörkeln und Kriegerstatuen, ein Protzwerk der Macht und des Reichtums. Der Patriarch des Hauses, Ira Mos Wedi, sitzt mit einem Gast zu Tische. Fleisch, Früchte und Silberbesteck waren auf den reich dekorierten Tisch zu sehen und der dickliche Händler fraß wie ein Schwein. „Du musst sehen, mein Freund, dass alles bereit ist.“
Der Mann mit den harten Gesichtszügen und den sauber gestutzten Bart legte sein Kinn auf seine geballten Finger: „Ich weiß. Ich habe es selbst angeordnet.“
„Freund, Freund, nicht so düster. Nimm einen Happen. Bald werden wir über Luminoe herrschen!“
Der Don wird über Luminoe herrschen.“
„Mein Reden, mein Reden. Deine Leute machen echt einen tollen Job und bald habe ich die Männer. Gar nichts kann schiefgehen!“
„Du wunderst dich nicht, warum ich persönlich hier bin?“
„Hey, ein guter Geschäftsmann ist immer am Puls und schaut, dass alles seine Ordnung hat, ne?“
„Bald wird eine Piratenbande ankommen. Bumm-Bumm Boris und die Hamster-Piraten. Sie scheinen es auf uns abgesehen zu haben. Ich möchte, dass du die Häfen der Insel beobachten lässt und mir berichtest, wenn sie ankommen. Du kannst gerne das Kopfgeld einstreichen.“ Damit legte Warrant Orcus, Anführer der Teufelseinheit, einen Steckbrief auf den Tisch. 50 Millionen Berry für Bumm-Bumm Boris.
Die gierigen Lippen des Händlerkönigs verzogen sich in ein hämisches Grinsen.
 

Hikari

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Selbst mit einer leichten Gehirnerschütterung war nicht zu spaßen, so zumindest hatte die Schiffsärztin namens Kakuga ihre Beule am Kopf diagnostiziert. Anstelle von erholsamen Schlaf hatte die fiese Superchirurgin dann auch noch Hikari die gesamte Nacht wach gehalten, damit es zu keinen Komplikationen oder so kommen konnte. Weshalb die Blauhaarige noch Tage später gähnend und blinzelnd über das Deck schlenderte und… ja, die komischen Vögel waren eine nette, etwas aufgeregtere Angelegenheit, die es bewusst von behaarten Köpfen fernzuhalten galt.
„Und nicht vergessen, keine Überanstrengungen, sonst… ja, ja, ja, bla, bla, bla…“, murmelte Hikari die Worte der Jüngeren vor sich her, die hoffentlich wirklich nur ihr Wohl im Blick hatte und es nicht als Rache ausnutzte die Schiffszimmerfrau von ihrer liebsten Tätigkeit abzuhalten: der Arbeit am Schiff. Oder besser gesagt allen Reparaturarbeiten, welche der dreiundzwanzig Jährigen seit dem Angriff der Kannirobben aufgefallen waren. Und dann war da ja auch noch Seebär, ein etwas… wortkarger Kamerad, der aber ohne Probleme die Tätigkeiten übernahm, die Hikari gerade selbst nicht ausführen durfte und sich dabei sogar recht geschickt anstellte.

Ein Krachen ließ die Blauhaarige aus ihren Tagträumen über mögliche neue Konstruktionen aufschrecken. „Ich putz das nicht weg.“, beeilte sich Hikari deshalb gähnend zu verkünden, als sie die Sauerei aus Holzsplittern und Teer bemerkte: „Anweisung von Kakuga, ich soll mich noch nicht wieder körperlich betätigen, sondern ausruhen… damit ich nicht ihr Versuchskaninchen werde.“ Vielleicht war die verordnete Ausruhzeit doch keine so blöde Idee, wenn sie sich diese Sauerei anschaute: „Finger und Flossen weg vom Feuer, sonst brennt gleich das ganze Schiff noch bevor wir Luminoe erreicht haben!“, obwohl Boris dieses Wissen als Zimmermann durchaus besitzen sollte, aber Vorsicht war schließlich die Mutter der Porzellankiste… oder so ähnlich hatte es ihre Mutter stets ausgedrückt.
„Wie lange denn noch bis zur neuen Insel, Hero? Schon abzuschätzen wann wir Luminoe erreichen?“, wandte sich Hikari schließlich an die Person an Bord, die ihre Fragen vermutlich mit höchster Kompetenz beantworten konnte.
 
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"Ich ganz sicher auch nicht. Irgendjemand muss sich immerhin um unser Schiff kümmern während der Rest spielt..." grummelt der mittlerweile zweite Seebär an Bord. Hrmm, wie Blake ihn mittlerweile mental nannte, Antwortete selbstverständlich mit einem empathischen, "Brmp!". Kurz schien Blake nachzudenken ehe er mit den Schultern zuckt. "Auch wieder wahr. Na gut, dann kümmer ich mich eben weiter ums Schiff." Stellt er fest und folgt Heroes Instruktionen während sie weiter auf die Insel zusegeln, "Apropos Gehirnerschütterung. Wie gehts deinem Dickschädel mittlerweile Hikari? Nur für den Fall das Boris uns schon wieder in eine Keilerei hineinreitet!" Blake lacht leise, auch wenn er bei sich denkt das es wohl kaum mehr als ein Ergebnis einer Reise mit Boris gibt. Zwischen Ring und kleinem Finger seiner Linken hat Blake eine Flasche eingeklemmt aus der er immer wieder mal einen Schluck trinkt, in der Rechten eine Zigarre wie fast immer, auch wenn er bei dieser nun vorsichtig die Glut löscht als er betrachtet wie sich der Teer überall verteilt. Während er gerne mal unvorsichtig mit brennbaren Stoffen umgeht, ist das etwas ganz anderes wenn andere Leute das tun. Tsk tsk. Womöglich ist es nicht die beste Idee seinen Steuermann saufen zu lassen, aber hey, bis auf den Geruch merkt man ihm kaum an das er schon drei andere Flaschen Rum geleert hatte. Blake lässt seinen Blick übers Meer gleitet, betrachtet den Sonnenschein der auf den Wellen glitzert und geniesst die Hitze die ihm auf den Rücken brennt. "Vielleicht wird das ja kein Disaster und die Insel ist schön ruhig. Ich finde Strandurlaub klingt gut, ich hoffe ja ihr habt Badeklamotten dabei." Meint er immer noch heiter zu den anderen beiden Neuankömmlingen auf dem Schiff.
 

Kakuga

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Gelangweilt spähte Kakuga auf das Deck und dachte darüber nach, sich zu den anderen zu gesellen. Da draußen war Heroe, und mit der zu reden war zurzeit super unangenehm. So ein Risiko wollte Kakuga nicht wirklich eingehen, aber auf der anderen Seite... hatte sie gerade so rein gar nichts zu tun! Sie hatte schon mehr als genug medizinische Vorräte zusammengebraut, niemandem ging es so schlecht, dass sie eine Operation rechtfertigen konnte, und hilfreich war sie unter Deck gerade auch keinem. Mit einem Seufzen stieß sie die Tür auf und rückte ihr Hütchen zurecht – seit dem Vorfall mit den Vögeln trug sie eine blaue OP-Haube, die ihr ja niemand wegnehmen durfte. Was die Viecher mit ihren Haaren angestellt hatten, durfte die Menschheit nicht erfahren!
Deswegen war die Ärztin auch vorsichtig, während sie sich wieder auf Deck traute, und durchsuchte den Himmel nach Anzeichen dieser grausamen Wesen. Der war im Moment aber ziemlich ruhig, und sonnig noch dazu. Eine angenehme Wärme breitete sich auf dem Schiff aus und die Hakai entschied, dass es gar keine schlechte Idee wäre, sich ein wenig in die Sonne zu setzen und das gute Wetter zu genießen. Nur... war das auch nicht so spannend. Gelangweilt immer mal zu den zwei Armwrestlern zu gucken, bei denen sich nichts tat – offenbar war Boris doch schwächer, als sie gedacht hatte, schade auch – half auch nicht dabei, den Tag spannender zu machen. Was sollte eine junge Frau auf einem Schiff, auf dem es noch viel Arbeit zu verrichten gab, denn tun, um die Zeit vergehen zu lassen?

Ein lautes Krachen lenkte ihre Aufgabe hinüber zu dem Kampf der Kräfte, der wohl damit geendet hatte, dass sich eine riesige Pfütze – und einige kleine Spritzer – Teer auf dem Deck verteilt hatte, und kaum war es passiert, suchte auch schon jeder Gründe, nicht aufräumen zu müssen. „Bin beschäftigt“, drückte sie sich instinktiv davor, wollte sich schon auf die andere Seite des Ausgucks verziehen, ehe sie realisierte, dass sie doch so gar nicht beschäftigt war. Ihr kleines Arztzimmer hatte sie schon auf Vordermann gebracht, da war kein Staubkorn mehr zu finden. Vor Langeweile hatte sie sich sogar schon um den Schlafraum der Mädels gekümmert, auf die Gefahr hin, Hero über den Weg zu laufen. Warum also nicht ihre übrige Langeweile in ein wenig Deckschrubben ertrinken?
„Aaach, von mir aus“, drehte sie sich wieder zu den beiden um, mit einem strahlenden Grinsen auf dem Gesicht, und tänzelte auf das kaputte Fass zu. Boris und Walris, wie sie ihn nannte, scheuchte sie weg, indem sie sie mit ihren Händen wegwedelte wie Hunde. „Na kommt, aus dem Weg, ihr zwei. Ihr macht das doch eh nicht richtig!“ Mit einem zufriedenen Summen holte sie sich alle nötigen Werkzeuge und begann damit, die Fassreste wegzukehren oder, wenn sie im Teer steckten, mit dem Stiel des Besens wie mit einem Golfschläger wegzuschlagen. Dann konnte sie mit Mopp, Tüchern und einer Schaufel an den Teer ran und ihn vom Boden wischen und kratzen. Das alles in einer angenehmen Wärme... in einer glühenden Hitze... mit einer erstickend heißen Sonne, die auf das Schiff runterbrannte. Warum wurde es hier denn immer heißer?
„Bääh... kann mal wer den Ofen ausschalten?“, meinte sie und streckte die Zunge raus, während sie mit der Schippe ein Häufchen Teer über die Reling warf. Als sie wieder zurückkam, blickte sie skeptisch auf die übrige schwarze Masse herab. Am Anfang war sie besorgt gewesen, dass der Teer fest werden würde, bevor sie damit fertig war, doch jetzt war er flüssiger denn je und blubberte und brodelte und wirkte so gar nicht wie etwas, das man anfassen sollte. Ihr Blick glitt auf das Meer, hinüber zu der unbekannten Insel, die sie bald entdecken würde. „Wenn wir da sind, ist's hoffentlich kühler...“, murmelte sie vor sich hin und vergrub wieder die Schaufel in der düsteren Masse. Blakey hatte absolut recht – sie würden definitiv Badekleidung benötigen!
 

Boris

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„Kuga der Ofen ist schon aus!“, verkündete Boris, als er in die Küche ging, um den Wunsch der Ärztin nachzukommen, die sich freiwillig an die Beseitigung des Teer-Desasters gemacht hatte.
Warte... da war noch ein kleiner, brodelnder Rest. Wieso hatte Kakuga den nicht beseitigt? Bedeutet es etwa... es ist der Endboss. Vielleicht eine mutierte Version, die viel teeriger war und besondere Kräfte hatte. Offensichtlich auch das Letztere, da es ja brodelte.
Boris legte Puc aufs Deck. „Es wird Zeit, dass BORIS der Bestmmung von BORIS nachgeht. Dass BORIS diese Teufelsfrucht gegessen hat, war nur für diesen Moment.“ Mit einem schnellen Hechtsprung, machte sich der künftige Piratenkönig ans Werk: BORIS Bürste!!! Mit diesem riskanten Manöver, verwandelte der Werkmensch seine Hand in eine riesige Bürste und während des Sprungs, begann er den Bossteer wegzuschrubben. BORIS Doppelbürste!!! Die andere Hand folgte und es sah so aus, als würde Boris eine sehr interessante Variation von Liegestützen machen, während er beidhändig den Teer abschrubbte und sich die Bürsten dann im Wasser reinwusch.
Aus den Borsten traten bei der Rückverwandlung wieder die Finger auf. Es gab keine Brandwunden, denn immerhin hatte Boris seine Teufelskraft so weit verfeinert, dass er nun besonders starke Borsten hervorbringen kann!
Mit diesem glorreichen Sieg über das selbst verursachte Chaos, rieb sich der Glatzkopf den Siegesschweiß von der Stirn. Das war ein wahrlich beeindruckender Sieg, wenn man so sah, wie viel Flüssigkeit von den starken Muskeln floss.
Blake hatte es schon gesagt: Es wird Zeit, die Badesachen anzuziehen. Wie nur einen Moment später, stand Boris stolz mit den Fäusten in die Hüften gestemmt auf dem Deck und lachte in die See hinein, während er nur einen Lendenschurz trug. Der war wasserabweisend und somit die perfekte Wahl für jedes Wasserabenteuer. „Buahahahahahaha!“ Jeder seiner gut betonten Muskeln bebte mit seinem Lachen. „Damit ist BORIS jeder Hitze gewappnet! Luminoe, mach dich auf BORIS und Crew gefasst!“
 

Hikari

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Hm, Strände… ob es wohl weißer Sand war? Der zwischen den Zehen kitzelte, weil er so weich war? Mit einigen Tagen am Strand würde sich die Blauhaarige sicherlich gut anfreunden können. „Kakuga? Darf ich mit meiner Beule schwimmen gehen? Oder zählt das zu anstrengenden Tätigkeiten, die ich aktuell noch meiden sollte?“, wandte sich Hikari deshalb direkt an die Schiffsärztin. Lieber gleich mal abklären, ob sie sich überhaupt auf den Strand und das Wasser freuen konnte, bevor sie sich in Tagträumen verfing und dann im Nachhinein bitter enttäuscht wurde. „Und wie sieht es aus mit Sandburgen bauen? Ich rede natürlich nicht von solchen schnöden, langweiligen Dingern, die kleine Kinder sie zustande bringen, sondern von architektonischen Meisterwerken, wie sie eben nur von jemandem mit dem Kunsthandwerk der Zimmermannskunst erbaut werden können.“, wurde direkt noch hinterher geschoben.
Oh meine Güte. Hikari wäre beim Anblick der beeindruckenden Muskulatur ihres Kapitäns wohl rot angelaufen, wenn sie nicht unter schwitzenden Männern im Grunde genommen aufgewachsen wäre und sich so deshalb nur fragte, ob der Lendenschurz von Boris wirklich eine so tolle Idee zum Schwimmen war? Das seichte Wasser wäre wahrscheinlich für einen Teufelsfrucht-Nutzer schon heftig genug für den Kreislauf und die Konstitution, oder? So wirklich kannte sich die Zimmerfrau damit nicht aus, immerhin war Boris effektiv der erste, den sie wirklich kennengelernt hatte, der von einer solchen Frucht gegessen hatte.
 

Heroe

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Seit geraumer Zeit maßen sich Boris und Seebär im Armdrücken. Anfangs hatte Hero das Kräftemessen beobachtet. Sie hatte die Stirn gerunzelt, da die Armhaltung des Seebären verhinderte, dass dieser seine gesamte Kraft einsetzen konnte. Irgendwann schien er es zu bemerkten und ging etwas mehr in die Hocke. Seither wurde die ansonsten stille Meeresluft gelegentlich von einem Stöhnen oder einem grimmigen Grunzen unterbrochen. Nach mehr als zwei Stunden, in denen das Schiff weder vom Kurs abgedriftet war, noch das Wetter auch nur durch einen Luftzug eine Unregelmäßigkeit angekündigt hatte, glaubte Hero hoffen zu dürfen, dass Luminoe in ihre Nähe gerückt war. Seither beobachtete sie den Horizont und gab Boris schließlich Bescheid, der den Wettkampf auf unerwartete Weise beendete. Holz barst, Teer spritze und Hero sprang zu spät ein Stück zurück. Ihr Kimono war von Teer besprenkelt und sie sog scharf die Luft ein.
Finsteren Blickes schälte sie sich aus dem Kleidungsstück. Der weite Stoff ließ ihren kindlichen Körper für gewöhnlich etwas stabiler erscheinen. Die darunterliegende schwarze Unterbekleidung hingegen lag eng an, sodass Hero als geradliniger, vom Hals bis zu den Oberschenkeln schwarzer Federstrich zurückblieb.
Hikari wandte sich an sie und fragte, wann sie voraussichtlich Luminoe erreichten. Den Blick auf das Desaster ihrer Kleidung gerichtet, schob Heroe unwillkürlich die Unterlippe vor.
»Nicht bevor ich das hier sauber habe.« presste sie hervor. Und da der schwer beleidigte Unterton – Hero weigerte sich, ihn auch nur in Gedanken ein Schmollen zu nennen – deutlich hervortrat, wandte sie sich in ihrer Scham ab und schlich zu einem Waschbottich. Dabei wäre sie beinahe in Kakugas Sichtweite gelaufen, die sie eigentlich mied wie verirrte Teerspritzer, doch bemerkte es nicht einmal.


Einige Zeit später war Luminoe zunächst als Flimmern in Sicht gekommen, das nur entfernt an einen Landstrich erinnerte. Hero saß mit ausgestreckten Beinen an Deck. Dort befand sie sich am weitesten weg von den Überresten des Teeres, der Boldman wie eine Infektion befallen hatte. Sie griff immer wieder empor und betastete den an einem Seil im sanften Wind tanzenden Kimono.
‘Fast trocken.‘ Zufrieden mit sich, dem Meer und der Welt verschränkte Hero die Arme. Der Himmel war rein und blau. Die Sonne strahlte so sehr, dass sich jede Wolke verzogen hatte. Als sie ihren Kimono gereinigt hatte, war der Seebär war irgendwann hinzugekommen. Er hatte ihr mit einem wasserlöslichen Mittel, von dem Hero befürchtete, dass er es Kakuga abgenommen hatte, in ihrer Verzweiflung geholfen, den Teer von ihrer Kleidung zu entfernen. Seine Bemühungen hatte er mit manchem »Hnu« und »Brreuhm« kommentiert und Hero hatte sich ihrerseits bemüht, eine kohärente Antwort zu finden.
Hero blickte in die Ferne, in der Luminoe nun definitiv über einen weiten Teil des Horizonts auszumachen war. Sie kniff die Augen zusammen, doch die Konturen der Insel verschwammen immer wieder. Indes waren Kakuga und Hikari in eine aufgeregte Unterhaltung über Sandburgen verwickelt, der Hero nur mit halbem Ohr lauschte. Boris stellte seinen Lendenschurz zur Schau und hatte zunächst Hikari, dann Blake und nun Puc erklärt, dass dieser sogar wasserabweisend war. Pucs zögerndes Quieken schien die wenigen Bedenken, die an Bord dieses speziellen Schiffes mitreisten, zum Ausdruck zu bringen.
Hero sog die salzige Luft tief ein und atmete wieder aus. Es war sengend heiß. ‘Und wir sind noch nicht einmal angekommen.‘


Nachdem beschlossen war, welche Hilfsmittel beim Bau der mehrstöckigen Sandburg mit Burggraben, Verteidigungsanlage, einem Dutzend Turmspitzen samt unterschiedlicher Flaggen und Treppenfluchten von jedem Gebäude zum anderen dienen sollten und nachdem der Seebär ein zweites vom Schweiß triefend nasses Tuch durch ein drittes getauscht hatte, standen sie kurz davor, an Land zu gehen. Hero befand sich mit Blake im Gemeinschaftsraum der Hamster und stand über eine Truhe gebeugt. »Das hier auch. Und das. Vorsichtshalber auch das, falls das andere zu klein ist.« Auf Blakes Armen und manchmal, wenn Hero nicht genau hinsah, auch auf seinem Kopf türmten sich Lagen von Stoff.
»Das sollte reichen.« »Ich denke auch.« erklang Blakes gedämpfte, doch noch immer geduldige Stimme, während er die Stoffe von seinem Kopf herunternahm.
Gemeinsam traten sie an Deck.
»Bevor wir an Land gehen: Jeder kann sich hiervon etwas aussuchen. Auf Luminoe erwartet uns eine Wüste. Es wird also weniger ein Strandurlaub, sondern eher ein Spaziergang durch einen Hochofen ohne festen Boden. Die Sonne wird uns die Haut verbrennen, wenn wir nichts anziehen. Und die Stoffe sind weit und luftig und kühlen ein wenig.« In den Jahren, in denen Heroe auf einem Schiff gearbeitet hatte, hatte sie ein Weniges über die Insel gehört, auf die sie nun zusteuerten. Wie genau sich eine Wüste verhielt, wusste sie jedoch nur aus Büchern. »Und nachts wird es in Wüsten so kalt, dass man friert wie im Winter.« Sie deutete auf die Kleidungsstücke, die Blake dankenswerter Weise trug. Der Stapel war beinahe halb so groß wie sie selbst. »Man kann sich auch einen Turban binden. Zumindest machen es die Männer in Wüsten angeblich so.«
Hero griff sich ein weißes Kleidungsstück und wickelte es um ihre hagere Gestalt, da sie wusste, dass heller Stoff weniger Hitze staute. Sie blickte an sich herab und: „Du siehst aus wie ein Gespenst!“, rief Hikari. Hero starrte zurück und ihre Wangen färbten sich rot, was zweifelsohne an der Hitze lag. »Fang schon mal an, die Segel einzuholen.« murmelte sie und befestigte ihr Schwert an ihrer Hüfte.

Hinter ihr brüllte Boris bereits nach dem Anker und so kam Boldman an einem sandigen Ausläufer Luminoes zur Ruhe. An einer buchtähnlichen Felsformation vertäut und geankert wiegte sich das Schiff in dem ruhigen Gewässer. Hero stand auf der Reling des Schiffes und beschattete die Augen. Sie sah nach links und fand Sand und Palmen. Sie blickte nach rechts und ihr Blick fiel auf weitere Palmen und Sanddünen bis zum Horizont. Die Wüste mochte ein ebenso formidabler Gegner sein wie das Meer.
 

Kakuga

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Ihre Hände in die Hüften gestemmt betrachtete Kakuga missmutig, wie sich Boris über die letzten Reste Teer hermachte. Das war zwar eigentlich ihre Beschäftigung gewesen, aber gut, er hatte extra für sie nach dem Ofen geschaut, da konnte sie ihn auch für sich arbeiten lassen, großzügig wie sie war. Sie hätte vermutlich eh einfach akzeptiert, dass ein Stück Pfütze übrig blieb, wenn es zu anstrengend geworden wäre... „Warum ist es dann so heiß...?“, murrte sie nachdenklich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Anscheinend machte sich der Rest der Gruppe aber weniger über den Grund der Hitze Gedanken als vielmehr über das Strandabenteuer, das sie erwartete. Gerade Hikari fragte zu diesem Thema nach ihrer fachkundigen Meinung als Ärztin, was Kuga mit einem versucht selbstbewussten Lächeln annahm, in dem man allerdings deutlich sehen konnte, wie geschmeichelt sie sich fühlte. „Na klar kannst du schwimmen!“, meinte sie energisch und deutete mit einem Finger gen Himmel. „Du musst sogar schwimmen! Das Gesündeste, was du tun kannst, ist dich bewegen und dabei Spaß haben!“ Sie nickte, sehr überzeugt von ihren Worten, und tätschelte der jungen Dame, die nur minimal älter und größer war als sie selbst, den hübschen blauen Haarschopf. So ein gutes Mädchen!
Ihre freudige Bewunderung verschwand allerdings schnell wieder von ihrem Gesicht, als ihr Kapitän seiner Truppe seinen Lendenschurz präsentierte. DU gehst definitiv nicht schwimmen!“, keifte sie – was würde sie machen, wenn ihre vermutlich wertvollste lebende Probe in den Tiefen des Ozeans versank, weil er vergaß, dass er nicht schwimmen konnte? – und wirbelte dann wieder herum zu Hikari. „Und du!“, begann sie mit einem entschiedenen Kopfschütteln. „Kunsthandwerk? Zimmermannskunst? Du klingst wie ein totaler Kerl!“ Bisher hatte Kakuga, die darauf bedacht gewesen war, Heroe zu vermeiden, nur eine begrenzte Menge an Zeit mit diesem neuen Schiffsgast Hikari verbringen können. Eine Untersuchung, bei der sie sich nicht von einer Operation am offenen Schädel zur zukünftigen Beulenprävention hatte überreden lassen, stellte den Großteil ihrer gemeinsamen Zeit dar. Zwei Dinge hatte die Hakai in der Zeit ohne Zweifel festgestellt: Von Natur aus hatte die Kamiya absolut das Potential, eine süße Schönheit zu sein, die sich vom Leben nehmen konnte, was immer sie wollte... und sie verschwendete dieses Potential von vorne bis hinten! Ein männlicheres Mädchen hatte Kakuga noch nicht getroffen!

„Sandburgen sind keine architektonischen Meisterwerke, belehrte die Ärztin. „Nein, Sandburgen sind das Sinnbild der Romantik!“ Mitgerissen in ihrer fanatischen Begeisterung legte Kuga die Hände zusammen wie zum Gebet und blickte mit roten Wangen und träumerischem Blick hinauf in den Himmel. „Romantische Nachbildungen uralter Schlösser... eine abstrakte Realisation von Träumen und Sagen, die in die Welt der Fantasie verbannt wurden... Ein Zeichen für die Geschichten der Antike, in denen ein Mann noch wusste, was es bedeutet, eine Frau zu retten! Modern und realistisch? Im Gegenteil, eine Sandburg muss ein lebender Traum sein!“ Dass gerade zwei Männer mit an Deck waren, die in der nahen Vergangenheit ihr Leben gerettet hatten, das ignorierte sie mal gekonnt. Wichtig war nicht die Realität, sondern der Traum! Und den schien Hikari gerade so gar nicht zu leben, nicht einmal in ihrem Kopf! Was für eine Verschwendung! Nach kurzer Diskussion packte die Hakai das Handgelenk der Kamiya und zog sie mit sich zurück unter Deck. „Na komm schon!“, meinte sie entschlossen. „Du bist so ein süßes Mädel, wenn du es schon nicht in dir trägst, dann kannst du es wenigstens nach Außen hin zeigen!“

Für eine kurze Zeit war das Deck relativ ruhig – während Blake und Heroe den Gemeinschaftsraum nach ihren Tüchern durchsuchten, verwandelte Kakuga mit Hikaris Hilfe das Damenzimmer zu einer kurzzeitigen Modenschau, um die perfekte Sommermode zu finden. Als sie dann realisierten, dass das Samuraimädchen und ihr Handlanger noch nicht da waren, machte Kakuga noch eine schnelle Runde um ein paar Ecken, damit sie nach den beiden oben ankommen konnten. Mit entschlossener Präsenz stieß die Ärztin die Tür auf und trat wieder in die warmen Sonnenstrahlen, ließ ihren Blick über Heroe und Boris und Puc und Walris wandern, ehe sie an Blake hängen blieb. „Naa, Blakey? Ist das die Bademode, an die du gedacht hast?“ Mit einem leisen Kichern zwinkerte sie ihm zu und machte eine kleine Drehung auf dem Deck. Der Großteil ihrer hellen Haut war deutlich sichtbar, von ihren schlanken Armen bis hin zu ihrem Bauchnabel. Die wichtigsten Teile hielt sie natürlich verdeckt, umgarnt von einem Bikini, dessen tiefblauer Stoff komplett umhüllte, was sie umhüllen wollte, aber jedem Teil ihres Körpers den Raum zur Bewegung gab, den sie brauchte, um die Fantasie eines Mannes den Rest füllen zu lassen. Über ihren Schultern hing ein viel zu langes, weißes, aufgeknöpftes Männershirt, das sie als Ersatz für eine Sommerjacke nahm und vor ihrem Körper zusammenzog, als wäre sie schüchtern. „Jetzt guck doch nicht so“, meinte sie gespielt scheu, während sie auf Blake zu stakste und die Ärmel ihrer neuen 'Jacke' im sanften Wind wehen ließ. Selbst ihre Operationskappe hatte sie ausgetauscht gegen ein farblich und thematisch passendes Modell, ein dem Himmel gleiches Hellblau, auf dem ein paar weiße Wolken spielten. Nur ihre roten Lippen bildeten einen starken Kontrast, doch bei dem verführerischen Lächeln, das darauf lag, würde ihr das schon keiner übel nehmen. „Die Hauptattraktion habt ihr noch gar nicht gesehen... Hikari?“ Sie rief den Namen ihrer neuen Kameradin laut, um sie aus den Schatten hinter der Tür zu locken. Bei sich selbst hatte sie sich auf etwas Reifes und Erwachsenes konzentriert, doch die Ältere fiel doch eher in das Camp niedlich, und mit diesen Einflüssen hatte sie auch gearbeitet – auch wenn die Kamiya die finalen Entscheidungen zu ihrem Strandoutfit selbst hatte treffen dürfen.

Kakuga hatte sich darüber gefreut, ihr neuestes Experiment vorzuführen, aber kaum war die Vorführung vorbei, holte Heroe sie auch schon wieder auf den Boden der Tatsachen. „Wer auch sonst...“, murmelte sie und hob dann die Stimme: „Du wusstest, dass wir eine Wüste vor uns haben, und hast nichts gesagt? Wir haben uns auf den Strandausflug gefreut, weißt du das?“ Dem Blumenmädchen einen fiesen Blick zuwerfend, schritt Kakuga an ihr vorbei und zog sich ein Tuch, dessen Farbe ihr gefiel, zwischen den ganzen Stoffen in Blakes Armen hervor. Sie achtete ein wenig darauf, dabei sanft zu bleiben, damit ihm nicht alles runterfiel, auch wenn sie dafür eh keine Verantwortung übernehmen würde. „Ich habe mir so viel Mühe gegeben, und jetzt bekommt niemand meine Kunst zu sehen...“ Mit einer flinken Drehung warf sie sich den sandbraunen Umhang mit ein paar dünnen, roten Streifen darauf um, band ihn sich um den Hals, damit er auch gut hielt. Ihr ganzer Körper, eben noch fast bloß, war mit einem Mal umhüllt und unsichtbar geworden. Dort, wo sich die Enden des Stoffes trafen, ragte ihr linker Arm hervor – auf der entgegengesetzten Seite schnitt sich ihr anderer Arm ein Loch, um herausragen zu können. Ob wohl jemand gemerkt hatte, dass das Gummiband ihres Bikinis auch ein Skalpell an ihrem Körper gehalten hatte? Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihre Augen woanders gewesen waren...
Nachdenklich betrachtete Kuga den Knoten, den sie vor ihrem Hals gemacht hatte. Toll sah das ja nicht aus. „Wenn ich das zusammennähe, ist das fast wie ein richtiger Umhang...“, murmelte sie und sah sich den Rest ihres Outfits an. „Und wenn ich das da aufschneide, hab ich mehr Armfreiheit... ich könnte es auch so wieder zusammennähen, dann wäre es quasi ein Poncho...“ Wenn sie schon Wüstenkleidung tragen musste, dann würde sie wenigstens das Beste daraus machen. Dass sie das konnte, daran zweifelte sie nicht. Erfahrung mit Stoffarbeit hatte sie abgesehen von ein paar Experimenten nicht, aber hey, sie war eine Meisterin darin, Lebewesen zusammen zu nähen! Kleidung konnte da doch keinen großen Unterschied machen, oder...?
 
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Mit einem leichten Ausdruck der Resignation im Blick betrachtet Blake das erneute Schauspiel das die Schiffsärztin ihnen bot. Eines musste man ihr geben, sie hatte einen gewissen... Flair, ja genau, das war das richtige Wort für ihr spezielles Verhalten. Aber sie war lustig genug das er ihr die unschönen Vorwürfe an dem Schiff vergeben konnte. Als ob es Absicht gewesen war das er sie Teile ihrer Kleidung entledigt hatte. Eigentlich war sie daran sogar ganz alleine Schuld, aber nein, sie musste ihn ja als brutalen Perversling darstellen. Hero hatte ihn für Tage komisch angeschaut bis sie gemerkt hatte das Kakuga vielleicht etwas übertrieb. Als ob er es nötig hatte sich an ihr zu vergreifen! Aber wenigstens nahm alles doch noch einen halbwegs geordneten Lauf als der Captain sich daran macht das Teerdesaster aufzuwischen und die Mädels sich umziehen.

Tatsächlich gräbt er sich durch den Tuchhaufen den er und Hero gerade an Deck geschleppt haben und schnappt sich schon einmal eines der paar Tücher in übergröße. Der Kanonier zieht die Parodie eines Marinemantels mit dem provokanten Schriftzug aus die er meist trägt und wirft sie über das Steuerrad wo die Goldfäden in der heftigen Sonne glitzern. Stattdessen zieht er sein Hemd aus so das er nur noch im Unterhemd dasteht als Kuga zurückkehrt und somit ist auch der tätowierte Schriftzug sichtbar, wie auch die alte Tätowierung die er verdeckt. Das Marinelogo ist unter den dicken Lettern so ausgebleicht wie es von der Sonne ist kaum mehr zu erkennen, aber die drei blauen Kanonen und die römische 11 darunter durchaus. Nichtsdestotrotz schlingt er sich mit einer geübten Bewegung das Tuch um den Oberkörper, immerhin lenkt Kuga ja gerade sehr effektiv alle ab mit ihrem kleinen Auftritt.
Er muss zugeben... Das sie gut aussieht wenn sie nicht mit Ruß bedeckt ist und der alte Pirat lässt einen langen Blick über ihren Körper wandern. An den richtigen Stellen sorgt ihr Körper auf jeden Fall für eine ziemlich angenehme Schwingung als sie sich so showkräftig dreht. Er zieht kurz die Nase hoch, sein Gesicht eindeutig positiv überrascht, ein leichtes grinsen auf seinen Lippen wie meist und will ihr gerade auch so viel sagen als sie ihre kleine Show fortsetzt. Dieses freche Stück! Das grinsen wird ein Stück provokativ, auch wenn er noch kurz zur Türe linst hinter der sich wohl noch Hikari verbirgt. "Bah! Bei deinen Kokosnüssen muss man sich doch fürchten wenn du so herumläufst! Ich frage mich ja ob die echt sind oder du auch an dir selbst herumschnibbelst." Er bringt sein Gesicht näher an ihres, die Arme vor der Brust verschränkt, auch wenn er sich dafür bücken muss, "Ein Wunder das der Bikini nicht aufgibt. Hauptsache du passt auf das du Niemanden mit ihnen erschlägst. Als ob du dich mit so etwas an mich ranschmeissen kannst, du magst zwar heiss sein aber du bist nicht die erste Frau die das probiert. Und da waren bessere dabei!" Er winkt mit einer Hand ab. Dann runzelt er die Stirn, "Und warte mal..." Er mustert ihr Outfit noch einmal etwas genauer. "Ist das mein Hemd?" Das war ja schon irgendwie heiss. Wieder entrüsteter fährt er fort, "Hast du dich etwa durch meine Sachen gewühlt? Du hättest auch etwas sagen können können." Grummelt er, wenn auch, wenn man genau hinhört, weniger enthusiastisch.

Glücklicherweise löst Heroe die Situation auf. So schnaubt er nur während Kuga die Tücher inspizieren geht und sich... Einen Umhang daraus macht? "Normalerweise wickelt man die Tücher. Das schafft Luftpolster. Die halten kühl. Aber... du lässt dir sicher etwas einfallen. Warst du noch nie auf einer Wüsteninsel? Gute Idee auf jeden Fall, Heroe." Damit lässt er ein weiteres Segel schlaff werden und damit das Tempo der Fahrt. Man hört das Schiff leise knarzen und rucken als es in eine der etwas höheren unter Wasser liegenden Sanddünen hineinfährt. Er lässt den Anker fallen und Blake lenkt das Schiff langsam nach Backbord bis es seitlich zum Strand zum stehen kommt. "Wenn sich dann alle ihren Kram schnappen würden? Ich glaube wir haben eine Insel zu erkunden. Ersauf nicht wenn du von Bord springst Boris. Denk dran, Wasser, schlecht. Bleibt unser Freund eigentlich hier?" Fragt er im Bezug auf den alten Seebären und geht hinüber zur Reling. Als er seine Kanone aufhebt kann man schon fast eine kleine Rauchfahne aufsteigen sehen wo seine hitzefesten Lederhandschuhe auf die heisse Oberfläche treffen. Offensichtlich hat sich das Rohr ganz schön aufgeheizt.
 
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Boris

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Boris begann sich einen Turban zu wickeln. Seine Finger bewegten sich verdächtig geübt und schnell hatte er das Tuch mehrere Male um den Kopf geschlungen, gewickelt und verknotet, dass man ihn auf den ersten Blick für einen Wüstenbewohner halten könnte. Zugegebenermaßen, waren seine Ohrringe dabei hilfreich für das Bild, auch wenn die Form der Tätowierung nun verschwunden war und es nun fast wie ein merkwürdiger Schatten auf der Platte wirkte. Oder als ob er beim Bräunen sich nur auf eine Seite gelegt hätte und dann das so lila wieder abgeklungen sei.
„Du kannst es aber gut. Wo hast du das gelernt?“, fragte Hikari, als sie ihrem neuen Kapitän beim Erschaffen dieses Kunstwerkes zusah. Vielleicht dachte sie, dass er auf seinen Reisen über das Meer so einiges aufgeschnappt hätte.
Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein: „Zuhause. BORIS hat BORIS es selbst beigebracht. Puc hat geholfen.“
„Huh? Warum? Ich dachte du kommst von einer gemäßigten Insel.“
„Dafür: Puc, BORIS und du zeigen, was Sache ist!“
„Quiek!“ Das hamsterartige Wesen begann mit einem Beifall zollendem Laut auf die Hose von Boris emporzuklettern, von dort über Bauch und Brust und Schulter und Hals zu kraxeln. Als er beim Kopf angelangt hat, öffnete es mit seiner kleinen Klaue eine Lasche, die extra locker gelassen wurde und kletterte hinein.
„Kommandozentrale besetzt!“, erklärte Boris mit einem männlichen Gelächter und stemmte die Fäuste in die Hüfte. „Buahahaha! BORIS-Puc Krachbummbot bereit!“ Und somit wurde dieses kleine Talent von Boris durch eine neue Perspektive darauf zerstört.
„Oooooh!“ Oder auch nicht, wenn man sich Hikari betrachtet, die mit leuchtenden Augen die sagenhafte Transformation von Boris und Puc begutachtete. Aber am Ende war sie auch nur ein Mann, genau wie jedes andere Mitglied der Crew, auch wenn die Definition hier definitiv gestreckt wurde.

Jetzt waren sie aber endlich auf der Insel. Die luftige Wüstenkleidung fühlte sich komisch an, aber am Ende ließ sich Boris dazu breitschlagen, diese Kluft anzuziehen, anstatt mit nacktem Oberkörper und Turban durch die Gegend zu ziehen. War es eine Erklärung der Naturgesetze? Nein, Boris war ein Pirat und er scherte sich nicht um Gesetze! War es ein Hinweis auf seine medizinische Gesundheit? Nein, denn wer so voller Kraft ist wie Boris, der scherte sich wenig um gesundheitliche Risiken, sondern sah sie eher als Herausforderungen. War es ein Kompliment, wie männlich er darin aussehen würde? Ja, genau das.
Anders als normalerweise, hatte der Hüne zu seinem hellgrauen Turban eine orangene Kluft angezogen, die mit schwarzen Streifen verziert war. Bei seiner Statur war dies der einzige Stoffballen gewesen, der ihn vernünftig bedecken konnte. Die weiten Hosen waren in der gleichen Farbe des Turbans und darunter trug er... Arbeiterstiefel. Ja, da ließ er nicht mit sich reden.
Jetzt war es aber an der Zeit, Fuß auf die Insel zu setzen, da sie Boldman weiter reinziehen wollten. Blake und Boris sind dafür genug, weswegen beide nun auf der Reling standen und merkwürdigerweise die Gelenke bewegten, als würden sie sich gerade für einen Wettbewerb warmmachen.
„Wir befinden uns bei der ersten Hamstermeisterschaft im Sandköppern. Die Kandidaten machen sich warm und wir warten gespannt darauf, was sich ergeben wird. …ist das gut so?“ Hikari mimte hier den Kommentator, da die beiden sie spontan gefragt haben und sie ihr Bestes tun wollte, um ein Teil dieser Crew zu werden. Deswegen hatte sie auch gerade Puc auf dem Kopf, welches sie als Zeichen deutete, dass sie gerade das Kommando hatte.
„Klasse!“ Boris setzte die Hände auf die Reling und machte einen Handstand. Ironischerweise sah das viel balancierter aus als es sollte, da Boris dickere Arme als Beine hatte. Blake hingegen entschied sich dem Klassiker zu nutzen, gebeugte Haltung mit beiden Händen aufeinander.
„Beide Anwärter haben sich in Position gegeben und der Pfiff ist in fünf, vier, drei, zwei, eins, LOS!“ Mit dem Signal sprangen Boris und Blake von der Reling. Blake hatte jahrelange Erfahrung mit dem Meer, weswegen er sicher war, dass er mit Leichtigkeit bei der Höhe eine zweieinhalbfache Spiraldrehung vollführen würde, um dann auf den Füßen zu landen, anders als bei Wasser.
Boris aber war der Schwimmeister auf Sharewood, bevor er die Teufelsfrucht gegessen hat, was ihm... erstaunlich wenig Erfahrung im Kunstspringen gab, da er eher durch seinen Schmetterlingsstil, der eher eine Libelle gleichkommt, die Wettbewerbe gewonnen hat, anstatt durch einen guten Start. Jedoch gab ihm der Handstand das Potenzial zu einer weiteren Drehung, wenn er dieses Kunststück vollbringen würde, musste die Jury sich für ihn entscheiden.
Blake kam wie geplant auf den Füßen auf. Boris schaffte dadurch, dass er sich richtig beim Absprung hochkatapultierte sogar eine ganze Extradrehung, auch wenn die Drehung um die eigene Achse fehlte, aber er hatte keinen Plan und seine Finger gruben sich im Sand ein... und tiefer... und tiefer... Schultern und Kopf folgten und schnell sah man nur die Beine ab den Knien von Boris aus dem Boden herausstechen.
Blake hatte da etwas mehr Glück, weil er nur bis zur Hüfte versunken war: „Leute? Treibsand. Wirf ein Seil rüber! Warte, da ist etwas an meinen Füßen! BORIS, BIST DU DAS!?“
„B-W-F-F-F!“, antwortete der einzige Mann, bei dem der Leser tatsächlich von Anfang an glauben könnte, dass er nur so weit versinken konnte, weil er härter war als ein massiver Sandfußboden aus mehr als zehn Metern Höhe.
Wer genau hinsah, konnte erkennen, wie die Oberfläche des Treibsandes anfing in kleinen Stößen aufzuplatzen, dann gab es eine Erschütterung, die man sogar bis aufs Deck von Boldman spüren konnte, bevor die beiden starken Männer in einer Fontäne von Sand aus dem Boden herausgeschossen kamen.
Boris spuckte noch in der Luft seine eigene kleine Fontäne aus und landete unsanft einige Meter ins Landesinnere. „BORIS mochte das nicht.“, kommentierte er, während er seine Kleidung vom Sand befreite und gleichzeitig nach Blake schaute, der anscheinend gerade durch die Kleidung hindurch die Unterhose leerte, aber sonst auch keinen bedeutenden Schaden erlitten hat.
Was war denn das!?
 

Heroe

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Durch die geöffnete Holztür drang Hikaris laute Stimme herein. Sie läutete eine Hamstermeisterschaft ein und gab kurz darauf das Startsignal. Hero drückte den Korkverschluss tief in die Wasserflasche. Anschließend fuhr sie sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn. Sie waren erst vor einigen Minuten angekommen und schon wurde die Temperatur zu einer Belastung. Die Flaschen verstaute Hero in ihrem Rucksack. Sie hatte alle Schränke, Ablagen, Schubladen und die große Kiste neben dem Esstisch durchsucht. Mehr als vier Flaschen hatte sie nicht finden können. Aber das war kein Problem, dachte sie und nickte. Fleischliche Bedürfnisse wie Hunger oder Durst waren im Zweifel nachrangig. Die Reaktion ihres Körpers auf die sengende Hitze nur eine Schwäche, die sie überwinden musste.
‚Fertig. Jetzt noch etwas Essbares.‘ Hero öffnete den Vorratsschrank und betrachtete einen Augenblick lang dessen übersichtlichen Inhalt. Ihrer Fantasie waren nur durch die vorhandenen Lebensmittel Grenzen gesetzt, also ließ Hero ihr freien Lauf. Sie packte einen Großteil des Obstes ein, von jeder Farbe mindestens eines. Da etwas Gelbes fehlte, fügte sie noch fünf Stück Gemüse hinzu, für jeden von ihnen eins. Zufrieden mit dem Menü schloss sie den Schrank und trug den Rucksack nach draußen.
Hero trat neben Hikari, die über die Schiffswand gebeugt etwas beobachtete. Unauffällig trat Hero auf eine der Kisten, die sich nahe der Bordwand befand. Seit sie an Bord gekommen war, hatte sie dafür Sorge getragen, dass überall eine gewisse Erhöhung verfügbar war. Sie sah ebenfalls herab und beobachtete Blake und die aus dem Sand ragenden Füße des Kapitäns. Hero schwieg einen Moment, tat einen Atemzug und einen weiteren und bot Hikari dann eine Flasche an. »Hier, für unterwegs.«
Die gesammelte Ruhe zahlte sich aus. Kaum hatten die Hamster den Wüstenboden betreten, wandte sich die Natur gegen sie. Gerade sahen sich die Frauen der Crew nach dem verlangten Tau um, als der Sandboden wie ein Vulkan ausbrach. Jetzt war es an Hero, sich mit dem Oberkörper über die Bordwand zu beugen. Ihr Mund formte sich zu einem kleinen runden O. Dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle und beschattete die Augen wie um einen besseren Blick auf den sonnenhellen Sand zu haben und ihm seine Geheimnisse zu entlocken. Blake und Boris waren ganze Meter weit durch die Luft katapultiert worden und klopften sich den Sand von der Kleidung.
Der Sand verhielt sich ruhig, als habe er aufgestoßen und verdaue nun. Nur eine Briese wehte über die obersten Körner hinweg und zeichnete kurzlebige Muster.

Hero ließ sich mit wehendem weißem Tuch von der Bordwand fallen und landete am Rand der Insel, wo das salzige Wasser stetig über die Sandausläufer leckte. Bedächtig wagte sie sich einige Schritte vor und sank selbst ein Stück weit ein. Sie hockte sich nieder und befühlte den Sand, soweit sie ihre zierlichen Finger hineingraben konnte. ‚Trocken.‘ stellte sie fest.
»Das ist kein Treibsand. Jedenfalls kein richtiger. Er ist völlig trocken. Der Wind wirbelt die Sandkörner auf und sie bieten keinen Halt, wenn man auf ihnen steht. Oder auf sie springt. Aber das erklärt nicht -« Unwillig, dem Phänomen einen fiktiven Namen zu geben, deutete sie mit einer bogenartigen Geste mit beiden Armen den Ausbruch der Sandfontänen an.
Auf einen plötzlichen Einfall hin nahm Hero eine kleine Frucht aus ihrer Tasche und warf sie einige Armlängen weit entfernt auf den Sand. Die rundliche Frucht sank in den lockeren Boden ein und produzierte eine winzige Sandfontäne, ganz ähnlich der ungleich größeren und kräftigeren, die Boris und Blake in die Luft befördert hatte. Hero schüttelte den Kopf, watete durch den Sand und grub die Frucht wieder aus. Eine Frucht war eine Sache. Aber eine Person?
»Irgendwo unter uns muss gewaltig viel Platz sein. Besser: war viel Platz. Genug Luft, die heraufgepresst wurde, als eine riesige Menge Sand schlagartig den Raum gefüllt hat.« Sie sprach nachdenklich, als schien sie auf eine naheliegendere Erklärung zu hoffen, die sie übersehen haben konnte. Ihre schmalen Lippen formten sich zu einer Linie.
»Auf jeden Fall sollten wir vorsichtig sein. Es war pures Glück, dass keiner von den Sandmassen vergraben wurde.« Sie erhob sich wieder und schlich wie ein kleines Gespenst über den Sand zu Blake und hielt ihm ebenfalls eine Wasserflasche hin. Boris spuckte indes den restlichen Sand zurück in die Wüste. Die Hitze war übel, in der Ferne nichts zu sehen und der Sand drohte, sie ohne Vorwarnung zu verschlucken. Die Lage war ernst und einen Fehltritt konnten sie sich kaum leisten. Sie wandte sich mit eindringlicher Stimme an die anderen: »Wir sollten uns sehr langsam fortbewegen und-«
»BORIS an BORIS Kommandozentrale! BORIS wird der Wüste austreiben… der Treibwüste den Sand.. dem Sandarsch das wüste Treiben–«
Puc sprang ihm mit elaboriertem Quieken zur Seite.
»Buahahaha! Genau!“ Ein hünenhaftes, unförmiges Bündel Tuch bewegte sich mit kräftigen Schritten im Sand voran.
Hero blickte ihm hinterher. »- und das, was Puc sagt.«

Es gelang ihnen, ihren Kapitän nicht aus den Augen zu verlieren. Die Hitze und die Wüste sprangen ihnen bei. Niemandem bekamen die Temperaturen gut und die Eintönigkeit der Wüste trug nicht dazu bei, Boris‘ Lebensgeister zu unterhalten. Mit großer Fürsorge kümmerte er sich um Puc und gab ihm Wasser aus seiner Flasche. Der Wind hatte nachgelassen und die Trittfestigkeit des Sandes verbesserte sich beinahe mit jedem Schritt. Nur wenige Pflanzen trotzten der extremen Hitze. Allesamt waren Palmen und was zu Beginn nicht weiter bemerkenswert schien, entwickelte eine Regelmäßigkeit: »Die sieht auch aus wie abgerissen..“« nuschelte Kakuga, die trotz Sand und Sonne von einem Strandurlaub nur noch träumen konnte. Als Hero ihr die Wasserflasche gereicht hatte, hatte sie sie an sich genommen, als habe man ihr ein Neugeborenes mit Teufelskräften vorenthalten. Hero nickte träge. Der vorangegangene Streit und die damit verbundenen Emotionen waren von einem Block aus Hitze und beginnender Dehydration versperrt. Irgendwann hatte auch ihre Sorge nachgelassen, der Sand würde sie verschlucken. Sand und Dünen verhielten sich weiterhin ruhig. »Aber wo sind die Pflanzen hin.« murmelte sie. Und vor allem, was oder wer war dafür verantwortlich?
Hinter einer Düne, die sich links von ihnen gen blauem Himmel reckte, erklang ein Brüllen. Oben manifestierte sich ein Schatten und raste den Sand herab. Zwei kräftige Hinterläufe beförderten das pelzige, mausartige Tier mit der spitzen Nase und großen Ohren über den Sand. Bloß sprang es nicht, sondern rannte. Sand spitze der Crew entgegen, als das Tier an ihnen vorbei und die gegenüberliegende Düne hinaufschnellte. Das Brüllen wurde lauter und etwas anderes stürzte ebenfalls die Düne herab, warf etwas zu Boden und näherte sich ihnen schnell. Auf einer ausgerissenen Palme stehend rutschte ein gewaltiger, bis auf eine Art Lendenschurz aus Palmenblättern nackter, muskulöser Mann mit brustlangen, verflizten Haaren mit hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Er sah die Menschen an, blickte dem Tier hinterher, sah wieder zu den Menschen. Mit grimmigem Gesicht begnügte er sich, Boris anzubrüllen, bevor er am tiefsten Punkt zwischen den Dünen in einer flüssigen Bewegung von der Palme sprang, sie mit dem Fuß zurück auf seine Schulter beförderte und mit großen Sätzen dem Tier hinterherhastete und ihm nachbrüllte.
Dann waren beide hinter der Düne verschwunden. Der sanfte Wind verwischte ihre Spuren und flüsterte erneut sein leises Lied.
 

Hikari

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Schwimmen, sehr schön. „Das freut mich zu hören, ich verspreche feierlich, dass ich dabei Spaß haben werde und dann bin ich auch schnell wieder fit“, erwiderte Hikari in die Richtung der Schiffsärztin, die gerade ihre fachliche Einschätzung auf ihre Frage gegeben hatte.
Wenige Augenblicke später stand Hikari das große Fragezeichen ins Gesicht geschrieben: „Aber natürlich!?“ Vielleicht auch ein kleines bisschen Entrüstung. „Kunsthandwerk und Zimmermannskunst sind noble Ziele, die es mit viel Hingabe zur Perfektion zu bringen gilt. Wie sollte ich denn sonst klingen!?“ An ihrer Antwort schien Kakuga aber nicht sonderlich interessiert gewesen zu sein, denn prompt kam die Erklärung, was ihrer Meinung das Sinnbild einer Sandburg ausmachte. So hatte Hikari es noch nie betrachtet und kratzte sich deshalb etwas verwirrt den Kopf: „Romantik, eh? Na, wenn du meinst…“ Davon hatte sie schließlich keine Ahnung und es klang – nach dem Brustton der Überzeugung von der Schiffsärztin – als hätte die Dunkelhaarige da mehr zum Thema zu sagen. Vielleicht konnte sie ja noch von ihr lernen, was es bedeutete eine Frau zu sein?
Ein Gedanke, welcher die alleinige Grundlage dafür war, sich überrumpelt von Kakuga unter Deck ziehen zu lassen – ohne Protest wohlbemerkt – und sich in Kleidungsfragen beraten zu lassen. Etwas eingeschüchtert und mit einem leisen Horror zwar im Gesicht, aber dennoch stumm und für den Moment gehorsam sich diesem Mehr-Wissen zum Thema Weiblichkeit für den Moment zu beugen.

Das Endergebnis von Kakugas Enthusiasmus waren helle, weite Leinenhosen, die bis zu ihren Knöcheln reichten, geschlossene Schuhe – da hatte Hikari nicht mit sich reden lassen, wer wusste schon wann sie wieder am Schiff arbeiten müsste und da störten offene Sandalen oder ähnliches nur, viel zu gefährlich – und ein ebenso weites hellblaues Leinenhemd, welches allerdings eine Nummer zu groß war und somit gut um ihre Gestalt schlackerte. Natürlich hatte Kakuga versucht mit einem Gürtel ihre Figur mehr zu betonen, doch nach zwei Minuten an Deck hatte Hikari nach ihrer Outfit-Präsentation unauffällig besagten Gürtel wieder gelöst und verschwinden lassen: viel besser.
Hikari griff nach zwei der dargebotenen Tücher von Blake. Während das größere für den Moment über ihren Schultern lag und in ihrem Rücken verknotete war, brauchte es für das kleinere Tuch etwas mehr Aufwand. Sie faltete das kleinere Tuch in ein Dreieckformat und legte es der Länge nach auf ihren Haaransatz an der Stirn und verknotete die beiden Enden unter ihrem blauen Haar im Nacken. Eine bekannte Methode aus ihrer Werftzeit, die sie bisher stets erfolgreich vor Hitzeschlägen und Schweiß in den Augen bewahrt hat. Im Zweifelsfall würde sie die Luftpolster von denen Blake gesprochen hatte, mit dem größeren Tuch noch immer bewerkstelligen können. Wenn der Bedarf und die Hitze es von ihr verlangen würde.
Nachdem ihr Mundwerk in Richtung Hero mal wieder schneller war, als ihr Filter im Kopf es zugelassen hatte und sie für ihren Kommentar nur einen starrenden Blick kassiert hatte, bedachte die Blauhaarige ihre Aufmerksamkeit wieder in Richtung Insel, samt Sanddünen und noch viel mehr Sand, als es die Zimmerfrau erwartet hätte.
Blakes Erinnerung, dass sie sich alle vorbereiten sollten, ließ Hikari aus ihren Gedanken aufschrecken. Hm, sollten sie wirklich machen, eine gute Idee. Aus diesem Grund schnappte sich die Blauhaarige direkt noch ein weiteres Tuch, welches behelfsmäßig als kleine Tasche, um ihre Hüfte gebunden wurde. Wie zum Beispiel das Wasser, welches Hero einige Augenblicke später für ihre anstehende Erkundung anbot: „Danke, vielleicht sollte ich auch noch etwas essbares organisieren.“, überlegte die Zimmerfrau laut, nachdem die Flasche sicher verstaut war.

Mit einigen Äpfeln und einer Orange mehr im Gepäck wanderte Hikari zu ihrem Kapitän und Puc. In den folgenden Minuten kommentierte sie das Sandköppern zwischen Blake und Boris, wobei sie sich durchaus wichtig fühlte: so mit Puc auf dem Kopf. Der kleine warme Körper des Hamsters saß auf ihrem Sonnenschutz und schien aufmerksam dem Treiben in ihrer Umgebung zu folgen. So langsam fragte sich Hikari – je mehr Zeit sie mit Boris verbrachte – ob Puc womöglich der heimliche Kapitän an Bord war und durch Boris, der als fragwürdiger Übersetzer fungieren musste, die Zügel in der Hand hielt. Natürlich handelte es sich bei ihm um einen netten Kerl, aber so ganz passte das irgendwie nicht mit ihrer Vorstellung eines Piratenkapitäns zusammen und ob er wirklich so… intellektuell sein konnte, wie er sich gab, wusste sie momentan auch nicht einzuschätzen.

Oh, Treibsand. Das man das Teufelszeug auf die Entfernung nicht erkennen konnte, war wirklich keine gute Sache. Aber noch bevor Hikari ein Seil auf Blakes Geheiß hätte organisieren können, waren beide Männer in einer riesigen Sandfontäne wieder ausgespuckt worden. „Dann mal los, Puc.“, meinte Hikari dann schließlich und spürte wie der Hamster bereitwillig unter ihren Kopfschutz krabbelte, um für den Abstieg sicher geschützt zu sein.
Ein Quieken später hatte die Blauhaarige ihren pelzigen Kameraden auf dem sandigen Untergrund abgesetzt, der daraufhin in Boris‘ Richtung abzog.
Ihre erste Insel fernab von der Heimat hatte sich Hikari irgendwie anders vorgestellt, die zwar durchaus ihre Erfahrungen mit Hitze hatte und in ihr auch schon mehrfach stundenlang unter sengender Sonneneinstrahlung geackert hatte. Aber Luminoe war nochmal etwas ganz anderes. Notgedrungener Weise hatte sie deshalb irgendwann ihre Wasserflasche gezückt und zwei kleine Schlucke von dem Trank der Götter konsumiert, ehe sie mit kräftigen Griff wieder den Verschluss bemüht hatte, damit auch ja kein Tropfen verloren gehen konnte.
Ein Brüllen in gar nicht allzu entfernter Distanz ließ Hikari zusammenzucken. Überrascht beobachtete sie erst das pelzige Vieh, welches eindeutig nicht die ästhetischen Qualitäten eines Puc besaß, ehe eine hochgewachsene Gestalt dem Vieh hinterherjagte. Sie blinzelte, blinzelte wieder, als beide Gestalten wieder verschwunden waren und blinzelte erneut, ehe sie sich an ihre Kameraden wandte: „Habt ihr das auch gesehen?“
 

Kakuga

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Da spielte Kakuga mit Blakey ein ganz unschuldiges Spiel, und er musste natürlich wieder gemein werden! Behauptete, dass man sich vor ihr fürchten müsse und sie eine minderwertige Frau war und das sie nicht das Recht hatte, ihm seine Sachen zu steh-... zu borgen, ohne dass er davon wusste! Oh, da hatte er sich aber ein starkes Kontra von ihrer scharfen Zunge verdient!
„H-heiß? Ich? R-red doch nicht, du... du alter... Humanoid!“
Die Ärztin wandte ihr Gesicht ab, versteckte das unwillkürliche Lächeln auf ihren Lippen unter einer ihrer Hände und war erleichtert, dass ihre Wangen bereits von der Sonne gerötet waren. Was war denn jetzt los? Zugegeben, bisher war die Fähigkeit, Männer mit Flirten zu kontrollieren, eher eine Theorie als eine Praxis gewesen, schließlich konnte – und wollte – man das nicht unbedingt mit den ganzen Landeiern auf Modaha ausprobieren, die nichts anderes als Muckis und Farmen kannten. Wenn man Haare spalten wollte, dann war das hier wohl ihr erster Testlauf mit einem gebildeten Mann gewesen, der nicht ihr Lehrmeister war und jedes ihrer Worte ignorierte oder schalt. Trotzdem... nur weil ihre Erfahrung hauptsächlich auf Büchern und Fantasien basierte und sie zugegebenermaßen eine Schwäche für Komplimente hatte, sie machte sich selbst ja nicht ohne Grund so viele, bedeutete das doch nicht, dass sie gleich nervös werden musste, oder...?

„Äh... Luftpolster... Klar... krieg ich hin“, meinte die Hakai mit einem unsicheren Lachen und stocherte mit ihrer Nadel in ihrem Poncho herum, fokussierte sich lieber darauf, wie sie die Wüste hier besser überstehen konnte, als weiter darüber nachzudenken, was andere über sie sagten. An so etwas wie einem Kopfsprung-Wettbewerb hatte sie ganz sicher kein Interesse, wurde erst aus ihren Gedanken rissen, als plötzlich die Sorge um Treibsand aufkam. Oh, Treibsand war cool! Den kannte sie aus ihren Büchern! Auf ihrer Heimatinsel gab es keinen, da konnte man ihn nicht studieren, aber wenn sie hier welchen fanden, konnte sie ja ein paar Proben mitnehmen und später ordentlich analysieren!
„Kein richtiger Treibsand?“, fragte sie enttäuscht, als Hero die Wahrheit offenbarte. Ein weiterer Traum, an der Wand der Realität zerschellt. Heute war irgendwie echt nicht Kakugas Tag...

Es wurde nicht besser, als sie durch die Hitze der Wüste stapften und der Ärztin mehr und mehr Fehler an ihrer Kleidung auffielen. Es drang immer noch viel zu viel Wärme an sie heran, ihr Kopf war viel zu wenig geschützt und einen Weg, sich den Schweiß vom Leib zu halten, hatte sie auch nicht. „Blakey... noch ein Tuch, bitte...“, meinte sie schwächlich, erdrückt durch die Temperaturen, während sie hier und da an ihrem Poncho herumwerkelte. Immerhin konnte sie so mehr Informationen über das Leben in der Wüste und den exakten Nutzen verschiedener Attribute von Kleidungsstücken sammeln! Die Forscherin in ihr war ziemlich glücklich.
Im letzten Moment reagierte sie, hob schnell ein abgeschnittenes Stück Tuch vor ihre Augen, sodass sämtliche auf sie zufliegenden Sandkörner abgewehrt wurden, ehe sie dem kleinen Tierchen hinterher blickte, das über die Dünen huschte. Richtig süß! So ein Tier hatte sie im echten Leben noch nicht gesehen... ob seine Leber wohl anders aussah als die von den Ratten, die sie früher aufgeschnitten hatte?
Der Mann, der dem Tier folgte, war deutlich weniger niedlich. „Habt ihr das auch gesehen?“, fragte Hikari verblüfft, und Kakuga zuckte entspannt mit den Schultern. „Boris gibt es eben überall.“ Auf Modaha waren solche Kerle keine Seltenheit, auch wenn ihr schlechter Kleidungsstil normalerweise etwas weniger Haut preisgab. Allerdings hatte die Beobachtung dieses Exemplars ein interessantes Studienthema aufgeworfen: „Jetzt wissen wir immerhin, wieso überall die Blätter abgerissen werden. Glaubt ihr, die haben eine kühlende Wirkung?“ Interessiert näherte sie sich der abgerissenen Palme, die der Wilde hatte liegen lassen, und riss ein großes Blatt ab, das noch übrig war. Langsam fächerte sie sich damit Luft zu und seufzte erleichtert. „Ooh ja, Hikariii, probier das mal!“

Ein kleines Stück Weg und vier Blätter später hatte Kuga einen hübschen Fächer zusammen und warf einen Blick auf eine kleine Baumgruppe in der nähe, auf deren Stämmen sich etwas zu befinden schien. „Oh, hey“, meinte sie überrascht, kniff die Augen zusammen und sah genauer nach. Konnte es denn sein? „Da sind mehr von diesen... rennenden Mäusen. Die mit den großen Ohren!“ Was die da wohl taten? Eine Sandwolke in der Distanz zog die Aufmerksamkeit der Ärztin auf sich und sie sah, wie die erste Maus wieder zurückkam, der Krieger von zuvor noch immer dicht auf seinen Fersen. Das kleine Tier lief gezielt zwischen den Bäumen hindurch und der Wilde folgte, lief direkt in die Falle.
Wie auf Kommando stürzte sich das Rudel hinab auf ihn, die winzigen Tierchen bissen sich in seine Arme, seine Haare, den Rest seines Körpers. Jaulend und brüllend blieb der Mann stehen, versuchte die kleinen Angreifer von seiner Haut zu ziehen, doch sie wichen seinen starken Pranken aus, während er langsam zu Boden ging. Kakuga seufzte und zuckte mit den Schultern.
„Tiere, die klüger sind als Boris, gibt es eben überall...“ Nach einen kurzen Moment des Überlegens breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus und sie piekste ihren eigenen Boris mit dem Ellbogen in die stahlharte Bauchgegend. „Hey, schau mal, Captain“, kicherte sie. „So sehen Riesenhamsterbabys auf dieser Insel aus.“
 
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"Was denn, da verschlägt es dir plötzlich die Sprache? Heh, das muss ich mir merken!" vielleicht war es nicht das beste das Wespennest noch ein wenig zu provozieren aber so ganz konnte Blake es sich nicht verkneifen. Er betrachtete jedoch kurz Kugas gestocher an ihrer Kleidung ehe er in einem weniger provokanten Tonfall nur kurz hinzufügte, "Achte drauf das deine Arme bedeckt sind. Du bist etwas blaß, sonst musst du dir später noch die Haut abpellen bei dieser Sauhitze." Dann wendete er sich Boris zu. Immerhin gab es einen Athletikwettbewerb zu gewinnen!

Kurz zögerte er als sie beide auf der Reeling standen. Das schien ihm irgendwie eine dumme Idee zu sein, was wenn einer von ihnen Kopfüber im Sand landete? Sollte ein echt mieser Tod sein, aber ach, sie waren ja beide Profis, nicht wahr? So sprang er kräftig ab, drehte sich um seine eigene Achse und landete auf seinen Füßen. Zumindest bis diese durch die Oberfläche brachen und er mit einem lautstarken "Huch!" einsackte. Wie er feststellte hatte er noch Glück gehabt, immerhin war er nur bis zur Hüfte eingesackt, von Boris war gar nichts mehr zu sehen! "Leute?" Fragte er unsicher, aber dann zog ihn etwas tiefer in den Sand hinab, wie eine eisige Hand die ihn packte und in den Tod reissen wollte! "Treibsand! Werft ein Seil rüber! Warte, da ist etwas an meinen Füßen!" Jetzt wo er darüber nachdachte, es war eine sprichwörtliche Hand und sie war gar nicht mal so kalt. "BORIS, BIST DU DAS!?“ Er hätte nie gedacht das sein eigener Kapitän sein Tod sein würde...
Langsam stieg ihm der Sand bis zum Hals und schon spürte er seine Seele in den Himmel aufsteigen. Ein erneuter Irrtum als er, sozusagen, schnell in einer Sandfontäne auf den Boden der Tatsachen zurückfiel. "Igitt! Das Zeug kommt überall hin! Was für eine schräge Insel." meinte er grummelig und lauschte den Spekulationen der anderen während er sich so gut wie möglich sauberklopfte und ihm der Sand aus dem... Überall rann.

"Hoffen wir mal wir versinken nicht zu oft. Ich glaube Heros Vorschlag ist das beste..." aber zu diesem Zeitpunkt stapfte sein Kapitän schon voraus. Blake teilte einen langen leidenden Blick mit Hero, streckte dann seine Hand aus und nahm die prall gefüllte Wasserflasche entgegen... "Danke." Antwortete der Kanonier, ein einzelnes Wort das viel mehr ausdrückte als bloß froh darum zu sein etwas zu trinken zu bekommen...

Blake konnte die Hitze vielleicht noch mitunter am besten ertragen und hatte durchaus Übung darin sich passend zu kleiden, immerhin kam er von einer semi-tropischen Insel mit vulkanischer Aktivität. Was er sich nicht gewohnt ist, ist dieser götterverdammte Sand überall! Es erinnerte ihn an... besonders nervigen Schnee und es gab nichts was er mehr hasste als Schnee. Vielleicht Eis. Aber Eis rutschte wenigstens nicht weg, es ist bloß rutschig. Und noch schlimmer, er ahnte schon jetzt das durch sein eintauchen vorher die zum Teil etwas komplexeren Mechaniken seiner Waffen in Mitleidenschaft gezogen waren.

"Na klar..." war seine unenthusiastische Antwort an Kakuga eine ganze Weile später als diese ihn um mehr Material bat, auch wenn er dieses mal zu ihr hinüber ging. Gerade als er sie passend einwickeln will, rannte die mausartige Kreatur an ihnen vorbei. Während Kuga geschützt war durch ihren Stoffetzenregenschirm wurde er natürlich von dem Sand wieder einmal völlig eingestäubt. Blake seufzte leise, macht jedoch dann da weiter wo er aufgehört hatte und wickelte kurzerhand Kugas Körper in die Plane Stoff ein. Mit ein paar Gürteln konnte sie immer noch dafür Sorgen das es "figurbetonter" oder was auch immer wurde. "Da." meinte er nur mit einem leichten Grinsen und folgte ihr als sie hinüber ging um die Palme zu inspizieren.

"Hm." auch Blake hob eines der frischeren Blätter auf und riss den Stil an einer neuen Stelle an. Die herausquellende Flüsigkeit tippt er mit einem Finger an, verreibt es, ehe er sie von seinen Fingerspitzen leckt. "Bah. Ist das schwefelig, das Wasser der Insel muss voll mit Mineralien sein. Und eisig, ich glaube die Pflanzen produzieren eine Art Kühlmittel, ansonsten würde die ja auch verdorren bei dieser sauhitze. Vielleicht sammelt sich Flüssigkeit im Stamm, dann hätten wir schlimmstenfalls etwas zu trinken. So ähnlich wie ein Kaktus." Hypothetisierte er während manche der anderen schon damit beschäftigt waren sich Luft zuzufächeln. Hm. Kurz betrachtete der Seebär das große Palmblatt und riss dann einen in der Mitte längeren Streifen davon ab, ehe er zu Kuga hinüber ging und diesen Streifen zumindest, ihre Proteste ignorierend, um ihren Kopf wickelte nicht unähnlich eines Schals. Könnte schlimmer aussehen "So, jetzt kriegst du wenigstens keinen Hitzschlag. Ich zumindest habe keine Lust dazu dich die ganze Strecke zurück zum Schiff tragen zu müssen bloß weil du dir Sorgen um deine Haare machst." erklärte er mit einem Grinsen, ehe er sich der neuen heransausenden Sandwolke zuwandte.

Stirnrunzelnd betrachtete er wie dieser Wilde hinter der Riesenmaus herrannte... Und dann prompt von einem Rudel der Tiere überrascht wurde. Als er zu Boden ging zögerte Blake kurz, aber fluchte dann. "Wir können doch nicht zuschauen wie dieser Kerl von den Viechern gefressen wird? Außerdem... Weiß er ja vielleicht wo es Wasser gibt, wir wissen nicht mal wie lange wir auf der Insel hier feststecken!" Meinte der Kanonier während er sich das dicke Rohr schnappte und auf die kleinen Viecher zuging. Ein Griff in eine seiner Taschen bringt eine der Kugeln mit kälte-erzeugenden Chemikalien zu Tage die er in die Luft über den Nagetieren wirft, die sich gerade an dem Mann gütlich tun wollen und diese dann mit einem Schuss aus der, bei ihm schon fast komödiantisch kleinen, Pistole an seinem Gürtel zum Platzen bringt. Gut, für einen ganz kurzen Moment bilden sich Eispartikel. Diese fallen jedoch kurz darauf als kleine Wassertropfen zu Boden und es ist wohl gut das sie nicht mehr Distanz zu überbrücken haben, da sie sonst wohl verdunstet wären. Scheinbar reichte der Schreck des kalten Wassers jedoch aus um die Nager zu erschrecken, da viele quietschend das weite suchten. Eine der Mäuse fiel sogar auf den Rücken und blieb bewegungslos liegen. Problem war bloß das ihr "Opfer" einen großteil des Schauers abbekam und sogleich wie Espenlaub anfing zu zittern.
 

Boris

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Teufelsfrucht
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„BORIS gibt es nur einmal!“ Doch Kuga war schon längst dazu übergegangen, die Bäume ein weiteres mal zu untersuchen. Komisch, er hatte doch gerade über etwas Wichtiges nachgedacht, deswegen hatte er doch die Hände an seiner Kluft... wollte er sie geraderücken oder entsanden? Der kahle Kopf legte sich schief und Puc beschwerte sich vom Turban aus. Na, konnte nicht so wichtig sein.
Da man durch den Wind den Spuren nicht folgen konnte, ging die Gruppe weiter. Da aber keiner von denen Wüstenüberlebenskünste hatte, merkten sie auch nicht, dass ihr gerade Fahrt ungefähr so krumm und schief wie ihre Moralvorstellungen war.
Deswegen trafen sie die merkwürdigen Nager zusammen mit den Brüller, der sich nicht gegen sie erwehren konnte. Boris hätte einfach jede von denen wie eine Mücke zerquetscht, kein Problem. Kuga deutete auf die Tierchen, die den Mann bedrängten:
„Hey, schau mal Captain. So sehen Riesenhamsterbabys auf dieser Insel aus.“
„Kuga, das sind keine Riesenhamsterbabys und diese Insel hat keine, denn es gibt nur eine Insel der Riesenhamsterbabys und wenn wir da wären, hätte Puc schon Bescheid gesagt. Das zeigt wieder, auch wenn du oft ganz schlau bist, bist du manchmal blöder als BORIS.“ Natürlich meinte Boris es scherzhaft und gut gemeint, aber der Inhalt seiner Worte war hart... blöder als Boris war ein Standard, den bisher keiner halten konnte und von dem Glatzkopf als Blödkopf bezeichnet zu werden mochte eine der schlimmsten Beleidigungen sein, die es gab.
Nun zeigte Blake sein Können und schoss Eis, um die Tierchen zu vertreiben, was gut klappte. Doch war das kühle Lüftchen mehr als der Brüller abkonnte und er begann erst zu zittern, dann zu kochen und auf Boris und seine Crew zuzuspringen. Die Faust gespannt, bestimmt stark genug um Felsen zu zertrümmern, flog Richtung Blake, der einmal seufzte und zur Seite ging.
*Bamm~* Der kraftvolle Schlag landete in Boris' ausgestreckter Handfläche, die Finger des Piratenkapitäns schlossen sich um die Faust des Einheimischen und obwohl der große Mann sehr stark war, trotz all dem Widerstand, wurde langsam seine Faust nach Innen gedreht und er realisierte, dass der Glatzkopf größer und stärker war. Der Piratenkapitän fragte mit eisiger und bedrohlicher Stimme: „Aufs Maul?“ Der Blätterträger antwortete mit vehementen Kopfschütteln.

„Mein Name ist Wahid Mejaba und ich bin Krieger vom Mäusestamm!“, stellte er sich vor, während er immer stets vorsichtig zu Blake schaute. „Ihr seid Krieger aus der Unterwelt?“
„Wieso glaubst du das?“
„Ihr seid stark und kämpft mit Kälte des Totenreichs. Ihr sucht nach dem Übeltäter, der eure Ruhe gestört hat?“
„BORIS sucht nach dem One Piece. Denn BORIS wird Piratenkönig!“
„Was ist das?“
„Der Stärkste, der Tollste, der Beste!“
„Kann nicht sein, Bena Tekala ist der Beste!“
„Wer ist das?“
„Stärkster, Tollster, Bester! Wenn da nur nicht Tatscha Hakunu wäre...“
„BORIS steckt beide gleichzeitig in die Tasche!“
„Quiek!“
„Ah, eine misratene Wüstenmaus!“
„WER IST HIER EINE WÜSTENMAUS!?“
„Boris, lass mich die Fragen stellen,“ schlug Hero vor und hinderte Boris daran, Wahid unangespitzt in den Boden zu rammen.
Jetzt begann die Zeit, wo Boris ganz bei sich war. Worte wurden gesagt, ausgetauscht, während er mit leeren Blick alles in seinem leeren Kopf widerhallen ließ und nur bedingt aufnahm. Das war halt das Gespräch von klugen Leuten, da hatte Boris wenig zu melden.
Irgendwann riss das Ganze aber ab, als Wahid laut verkündete: „Eine Sandwalze!“ Er deutete auf eine riesige Welle aus Sand, welche bedrohlicher aussah als jede Welle, die Boris bisher auf dem Meer sehen konnte.
Der Stammeskrieger hechtete weg, die Hamster-Piraten folgten seinen Beispiel. Doch Boris merkte schnell... er ist zu langsam! Deswegen würde er nicht entkommen, aber er hatte einen Plan. Er drehte sich zur Sandwalze um und hob die Faust: BORIS Krach!!! Zugegebenermaßen war das nicht der beste Plan. Aber er würde erst aufgeben, wenn er tot ist.
Die Walze schlug über Boris hinweg und riss ihn in die Tiefe.
 

Kakuga

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„... Na danke“, meinte Kakuga und warf Blake einen wenig dankbaren Blick zu, als der ihr Stück für Stück angepasstes Wunderwerk von einem Kleidungsstück ignorierte und sie einfach komplett in eine Plane einwickelte. Hätte sie das gewollt, hätte sie es auch selbst geschafft! Aber sie hatte bei dem Wetter nicht wirklich die Energie, sich groß darüber aufzuregen, weswegen sie sich schnell daran machte, auch diese Plane mit Nadel, Faden und ihren Seziermessern zu bearbeiten. In der Zeit musste sie sich ja nicht mit jemandem anlegen – es reichte, sich ein wenig über Boris lustig zu machen, als die Gruppe beobachten konnte, wie selbst hier große, starke Männer von kleinen Nagetieren gesteuert wurden.
Der Spaß mit ihrem Kapitän klappte aber auch nicht wirklich so, wie sie sich das vorgestellt hatte, und ging ordentlich nach hinten los. „B-blöder als Boris?“, wiederholte sie geschockt und schüttelte verzweifelt den Kopf. „Das kann doch nicht sein! Das denkt doch hier sonst keiner! Hikari? Blakey? P-Puk?“ Sie blickte zwischen ihren Verbündeten hin und her, suchte irgendwo ein bisschen positive Verstärkung, und man konnte sehen, wie mit jeder verstreichenden Sekunde etwas in ihr zu sterben schien. „K-kommt schon, sagt was...“

Während die Hakai ihren Nervenzusammenbruch hatte, verscheuchte Blake die fleischfressenden Mäuschen und fror dabei fast deren Opfer ein, das darauf nicht ganz so glücklich reagierte, aber nicht wirklich etwas gegen den starken Griff von Boris unternehmen konnte. Kaum war er gestoppt, schien er auch reden zu können und offenbarte einen interessanten Gedanken: Er hielt sie für Kämpfer aus der Unterwelt, dem Reich der Toten, aufgrund der Kälte, die Blake entfesselt hatte. Klang nach einem ziemlich leichtgläubigen – nein, abergläubischen Menschen! Ob das ein Glauben war, der auf der ganzen Insel verbreitet war? Wenn ja, dann konnte man sicherlich davon profitieren. Die Mächte des Todes machten einen großen Eindruck auf Menschen, das hatte sie bei ihrem letzten Abenteuer bemerkt, also konnte sie die gleiche Tour doch hier nochmal abziehen. Alles, was sie brauchte, waren Blake und seine Wundermunition...
Der laute Ruf ihres Kapitäns, als der eine seiner Attacken ankündigte, schreckte sie hoch aus ihren Gedanken. Wann hatte denn ein Kampf angefangen? Sie blickte zu ihm herüber und sah geschockt, wie der große, starke Boris im wahrsten Sinne des Wortes vom Erdboden verschluckt wurde. Ihre Augen weiteten sich. Ihre Verbündeten waren das Einzige, was ihr die Sicherheit gab, sich hier draußen über all diese gefährlichen Inseln zu quälen! Gerade Boris Kraft und seine Fähigkeit, die Realität surreal werden zu lassen, gaben ihr einen gewissen Halt, der ihr gerade unter den Füßen weggerissen wurde. Schnell wirbelte sie herum, sah nach Blake, guckte ob der Hilfe brauchte, aber es sah aus, als wäre er noch nicht in der Gefahrenzone. Gut. Sehr gut. Solange er und seine Kältemunition da waren, würde sie sicher einen Weg finden, die Sicherheit ihrer Crew zu gewähren.

Erleichtert atmete die Hakai aus, während sich hinter ihrem Rücken eine Welle aus Sand erhob, über ihrem Kopf einschlug und sie in die Tiefen der Wüste zog...

Tbc: Tunnel für Nager (Boris, Kakuga)
 
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»Wir suchen eine Stadt. Oder ein Dorf.« Wahid sah grimmig drein und nickte.
»Ich verstehe. Was kann ich für euch tun?«
» Kannst du uns hinbringen? Oder sagen, wie wir dorthin kommen?«
»Nein!« rief er.
Hero sah ihn an.
»Wir haben keine bösen Absichten.« Wahid nickte und grunzte nachdenklich. »Wer ist diese.. Stadt und dieser.. Dorf?« Hero starrte ihn an.
»Wo.. lebst du?«
»Kaff Mäusestamm. Fünfzehn Dünen hinter der Eckpalme.« Es war an Hero zu nicken, als wisse sie, wovon er sprach.
»Und Bena Tekela ist euer Stammesführer?« Wahid schlug sich mit der rechten Faust gegen die linke Brust und mit der linken anschließend gegen die rechte.
»Bena Tekela ist Kalah des Mäusestammes, richtig!« Er stemmte die Arme in die Hüfte und sah Boris an.
»Er ist auch ein Kalah?«
Hero zögerte, bevor sie antwortete. »Er ist Kapitän der Hamsterpiraten.«
Wahid öffnete den Mund, um zu antworten. Plötzlich richtete sich sein Blick auf einen Punkt hinter Hero. Sie zuckte herum, noch bevor er den warnenden Schrei ausstieß. Hero erstarrte für einen Augenblick angesichts der Naturgewalt, die sich unaufhaltsam in ihre Richtung bewegte. Groß wie ein Berg mit tosendem Rauschen, erhaben in der Verheißung von gewaltiger Vernichtung - »Eine Sandwalze!« Hero wurde aus ihrer Bewunderung gerissen und sprang so schnell es der nachgiebige Sand zuließ mehrere Meter zur Seite. Noch als sie sich umdrehte, um zu sehen, wie die Welle aus Sand an ihrem höchsten Punkt herabbrach, erkannte sie, dass es für Boris und Kakuga zu spät war. Der Sand verschluckte sie und verteilte sich daraufhin so flach auf dem umliegenden Boden, als sei nichts geschehen. Hero sah zu ihren Begleitern und ihr Blick blieb auf Hikari hängen.

Hikari hatte sich bei Kakugas Frage nach ihrem Intellekt gekonnt um eine Antwort gedrückt, während sie mit Anstrengung ihre Umgebung beobachtete. Oder so ähnlich, aber auf jeden Fall damit ihre Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwandte und somit der Ärztin versuchte zu suggerieren, dass sie sie gar nicht gehört hatte.
Erst die Sandwalze schaffte es ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der aufgewirbelte Staub und der Sand der Naturgewalt hatten einen überraschten Gesichtsausdruck samt eindrucksvoller O-Form des Mundes zur Folge, weshalb Hikari laut zu fluchen begann, als sie den Sand samt Staub und Schmutz im Mund spürte: „Widerlich!“ Mehrmals spuckte sie aus, um den Dreck loszuwerden und rieb sich die Augen. „Ähm… Hero, Blake? Wo ist unser Rest?“, stellte sie überflüssigerweise fest, dass Kakuga und Boris, vermutlich damit auch Puc, von der Sandwalze verschluckt worden und nirgendwo mehr zu entdecken waren. „Ob wir sie wohl ausbuddeln können? Aber keiner von uns hat Schaufeln dabei, könnte bei dem heißen Sand schmerzhaft werden…“

Hero war wortlos vorangestapft, wo der Sand Boris verschlungen hatte. Sie löste ihr Schwert samt Scheide von ihrem Gürtel und begann zu graben. Obgleich sich die Schneise stets sofort mit neuem, fließenden Sand füllte, gab Hero nicht auf. Sie waren eine Insel weit gereist. Waren inmitten einer Wüste. Nicht fehlendes Wasser, Nahrung oder ein Gegner hatte sie dahingerafft. Es war nicht hinnehmbar, dass ihre Gruppe auf diese Weise getrennt war, es war inakzeptabel und sie würde es – Hero rammte die Scheide erneut in den heißen Sand – nicht – sie riss die Ummantelung ihres Schwertes zurück – zulassen!
»Eh! Kleines Mädchen!«
Hero fuhr mit wehenden Haarsträhnen herum und Wahid starrte durch ihre Augen hindurch geradewegs in die gefrorene Kälte der Unterwelt. Aber er war ein Krieger des Mäusestammes und auch von Kriegern der Unterwelt – er schüttelte den Kopf – von einem Mädchen würde er sich nicht einschüchtern lassen.
»Sie sind jetzt in der Unterwelt.« intonierte er, als handle es sich um einen Satz, den er schon viele Male gehört und wiederholt hatte. Auf seiner Stirn bildeten sich finstere Furchen. Hero wollte protestieren – so einfach starb weder Boris noch Kakuga. »Es war wieder Tatscha Hakunu. Mit einem Schlag macht er eine Sandwalze. Womm! Wie Bena Tekela. Es ist eine Kriegserklärung. Der Kampf beginnt! « Er ballte eine Faust und schlug sie in die Fläche der anderen Hand.
»Hat er euren Frieden gestört?« wandte er sich an Blake, als sei ihm ein neuer Gedanke gekommen. »Ihr werdet gerächt!« Damit packte er sich zwei der herumliegenden Nagetiere, die ihn zuvor angegriffen hatten und warf sie sich über die Schultern. Dann stürmte er davon. Die verbliebenen Hamster tauschten einen Blick aus. »Kommt!« rief Wahid über die Schulter. »Seht ihr nicht die nächste Walze?« Und dann sahen sie sie. In der Ferne türmte sich Sand zu einem wirren, unscharfen Gebilde auf, das in ihre Richtung rollte. Stumm schlossen Blake, Hikari und Hero einen Pakt. Ihre Gefährten würden noch leben und sie würden tun, was sie konnten, um sie zu retten. Gleich, nachdem sie ihre eigene Haut gerettet hatten, auf das von ihnen etwas übrig blieb, das nach Boris und Kakuga suchen konnte.

Eine Handvoll Dünen später richtete Hero ihre trockenen Augen auf eine -
“Ist ‘ne Eckpalme.“ stieß Blake aus. Wahid war die Düne bereits heruntergestürmt. Unten wuchs eine Palme vertikal in die Höhe und machte dann einen waagerechten Knick. In die Richtung, in die sie wies, rannte Wahid weiter.
„Noch fünfzehn Dünen.“ keuchte Hikari. Heros Mund war ebenfalls trocken und ihre Lunge begann bereits zu brennen. »Also weiter.« Wahid lief voraus und sie folgten ihm.

Auf der windigen Spitze der letzten Düne blickten drei erschöpfte Reisende und ein Wüstennomade tief hinab in eine Art Tal zwischen mehreren Sanddünen. Sie waren höher als mehrere Häuser auf Kyoko und auf ihren Kämmen wuchsen Palmen. Bereits einige Zeit zuvor waren sie auf sukkulente Pflanzen gestoßen, die Wahid für sie ausgerissen hatte, damit sie Wasser trinken konnten. Jetzt pflückte er zwei riesige Blätter von umstehenden Palmen, die sich im Wind leicht beugten. Die Blätter reichte er Hero und Hikari. Dann umarmte er eine Palme, stieß ein Grunzen aus und riss sie mit einem lauten Knacken und Knallen vom unteren Stumpf des Stammes. Er reichte den Stamm Blake. »Die Blätter müssen ab.« Für sich riss er eine zweite Palme aus dem Boden, pflückte die stabilen Blätter wie Blüten von der Pflanze und warf sie auf den Abgrund der Düne, der ins Tal hineinführte. »Los!« Er packte sich wieder die regungslosen Körper der Nagetiere, sprang mit beiden Füßen auf die Palme und schlitterte hinab ins Tal. Bald war er hinter einer aufgewirbelten Sandwolke kaum mehr zu erkennen. Hero warf Hikari einen Blick zu, die flink ihr Blatt auf dem Boden positioniert hatte, sich darauf setzte und mit beiden Händen die vordere Seite hochhielt. Sofort riss sie die unstete Oberfläche des Sandes hinab in die Tiefe. Hero rümpfte die Nase. Nicht umsonst hatte sie zwei Beine. Die müde waren von dem langen Weg durch den Sand. Noch nie war sie einen Abhang heruntergerutscht! Zumindest nicht freiwillig. Und doch war Hikari bereits fast unten angekommen. Dann packte Blake sie mit einer seiner großen Pranken. Mit einem Sinn für Gleichgewicht, den sie dem Hünen kaum zugetraut hatte, ahmte er Wahid nach und stürzte beide in die Tiefe. Hero kreischte nicht überrascht wie ein Kind und schon gar nicht vor aufkeimender Euphorie. Und behauptete Blake etwas anderes, so sprach er die Unwahrheit.

»Das sind-«
„Hikari.“
»Heroe.«
“Bl-“ »Hikari und Heroe vom Hamsterstamm. Und das ist -«
“Blake.“
»Blake! Ein Krieger der Unterwelt. Er kämpft mit der eisigen Kälte des Totenreichs!« Ein Raunen ging durch die Menge.
»Tatscha Hakunu hat seine Ruhe gestört! Und den Kalah BORIS des Hamsterstamms in die Unterwelt gerissen!« Ein erstickter Schrei erklang und das Raunen wurde zu anschwellendem, empörten Gemurmel. Wahid senkte die Stimme und sammelte sich für die nächsten Worte. Verbittert konstatierte er: »Tatscha Hakunu.. er hat eine Sandwalze geschickt.« Die aufgebrachte Menge brach in wütenden Lärm aus. Ein Kind begann zu weinen.
Kaff Mäusestamm war eine Ansammlung von Menschen und zu Wällen oder Behausungen angeordneten Palmenstämmen. Hero vertrat die private Theorie, dass einst fremde Reisende den Ort besucht hatten und ihn zutreffend weder als Stadt noch als Dorf, sondern als Kaff eingeordnet hatten. Hero stand auf dem trockenen Stumpf einer längst ausgerissenen Palme. Sie war nun beinahe so groß wie Blake und konnte die Menge leicht überblicken. In Gedanken war sie bei Boris und Kakuga. Hier würden sie sie nicht finden, dachte sie bitter.
Die Menge verstummte und begann sich zu teilen. Ein Mann, noch einen Kopf größer als die Umstehenden, bahnte sich langsam einen Weg über den heißen Wüstensand.
»Wahid.« sagte er mit tiefem Bariton. Hero konnte auf eine formale Vorstellung verzichten. Bena Tekela besaß das Kreuz eines Stiers und die Stirn eines Bocks. Um die Stirn trug er blassgrünen Stoff, aus dem sein lockiges, schulterlanges Haar überquoll. ‘Kein Stoff. Ein längliches Blatt. Wie eine Liane.‘ Sein Körper war ein einziger Muskel und allein seine Leistengegend war von breiten Palmenblättern bedeckt.
»Bist du dir sicher, was du gesehen hast?« er sprach langsam und nicht einmal laut. Doch da selbst das weinende Kind schwieg, waren seine Worte unschwer zu verstehen. Wahid schlug sich erneut gegen die Brust, wie er es zuvor getan hatte und nickte einmal. Bena Tekela schwieg.
»Fang‘ das Ritual an. Dann kämpfen wir.« Die Menschen brachen in donnernde Kampfschreie aus. Er drehte sich um. »DEN FETTEN SCHMAUS DER MAUS!« brüllte er. »DER MAUS!« hallte es aus allen Kehlen zurück. Das Kind begann wieder zu schreien.
Hero sah zu Hikari und Blake. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Ein Schlag auf ihren Rücken presste ihr die Luft aus den Lungen. »Euer Stamm zu meinem. Kalah Boris wird gerächt. Darauf habt ihr mein Wort. Hanak. Zeig‘ ihnen das Kaff!«


Zur gleichen Zeit, hunderte Dünen entfernt:
Ein junger Mann schlug die herabhängenden Palmenblätter zur Seite und stürzte in den schattigen Raum. »Kalah! Kalah!« er hustete und stolperte beinahe, bevor er zum Stehen kam. Seine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt, sodass er nicht sehen konnte, dass der Bewohner ein Auge öffnete. »Ganz ruhig.« Die Stimme des menschlichen Berges, der sich mit einem Palmenblatt träge Luft zufächerte, klang schläfrig.
»Bena Tekela! Er.. er hat eine Sandwalze geschickt.« Der Palmwedel segelte zu Boden.
»Er hat was..!« Tatscha Hakunu war im Bruchteil eines Wimpernschlags zu seiner vollen Größe aufgerichtet. »Tekela.. hat er nie genug..« grollte er und stapfte hinaus in das gleißende Sonnenlicht.
 
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Kälte des Totenreichs? Na das war neu. "Also..." aber das interessierte weder Boris noch seinen ebenso intellektuellen Gesprächspartner, also hielt er seine Widersprüche bei sich und als Kuga so kläglich um Beistand fragte, nun... Ganz unauffällig rutschte er weg von ihr und tat so als wäre er dabei intensivst seine Fingernägel zu betrachten während er Heros Diskussion mit dem Wilden lauschte. Manchmal, aber nur manchmal, ja, da konnte auch sie ein Boris sein.
Das er das allerdings genau so konnte bewies Blake als er viel zu spät auf die Sandwalze reagierte, erst als sein Kapitän aufbrüllte um genau zu sein. Schnell betrachtete er sich die Situation, Kuga schaute ihn genau an... Und er schaute neben ihr auf die sich aufbäumende Sandwalze, "Kakuga! Weg..." Mit einem Rumsen schlug die Sandwalze neben ihm zusammen. Die Hakai war erst einmal verschwunden, "da. Mh." verdammt. Aber irgendetwas stimmte nicht. Unter dem Sand bewegte sich nichts und es hatte sich auch keine neue Düne aufgebauscht, fast als ob der Sand irgendwo hin gesickert war. Sicherlich ging es den beiden gut... Auch wenn der Eifer mit dem der Einheimische am liebsten schon eine Grabrede für die beiden halten wollte ihn da etwas irritierte. Auch wenn diese Unterwelt nach einem Ort klingt, "Ich glaube... Der Boden ist unter dem ganzen Sand abgesackt Hero. Vielleicht sind sie irgendwo Unterirdisch wenn hier öfters Leute verschwinden?" meint er mit einem Stirnrunzeln. Aber Wahid hatte eine sehr deutliche Vorstellung davon was zu tun war und dieser Tatscha Hakunu? "Diesem Tatscha werden wir zeigen was wir mit denen anstellen die unserem Captn sowas antun! Und Kuga natürlich." Verkündete Blake entschlossen und folgte Wahid, auch wenn er immer mal wieder etwas langsamer machte wenn Hero und Hikari mit ihren kürzeren Beinen zurückfielen.

Nun. Blake hatte nach dieser Strecke ganz sicher keine Lust mehr zu rennen, auch wenn Hero alles andere als begeistert wirkte, war es nicht seine Absicht eine ewig lange besonders glitschige Düne hinunter zu rennen in diesem verdammten Sand. Wage dachte er bei sich das er froh war das so eine Kanone aus exakt einem Beweglichen Teil bestand und dieses sich mal so gar nicht dafür interessierte ob irgendwelche Körnchen in die Mechanik kamen, aber seine ganzen Handfeuerwaffen..!
Lachend betrachtete er wie Hikari wie ein Kind beim rodeln die Düne hinunterrutschte. Man musste auch die Vorteile sehen, es war immer noch kein Schnee. Aber eigentlich sah das ganz lustig aus, "Komm schon Kleine, hab dich nicht so!" meinte er und packte sich Hero mehr oder weniger einfach unter den Arm. Ihren wortlosen Protest ignorierend sprang er auf die Palme und sauste in halsbrecherischem Tempo die Düne hinunter. Viel anders als das Wellenreiten war das gar nicht, nun, vielleicht viel gefährlicher. Er hörte Heros kreischen natürlich sehr wohl, ein kleiner Fakt den er als Erpressungsmaterial für ein andermal gut memorisierte... Wenigstens hatte sie so keine Luft um sich zu beschweren.

Geduldig liess Blake die Vorstellung über sich ergehen, auch wenn er seufzte als Wahid erneut insistierte das er aus der Unterwelt stammte. Natürlich schaffte er es nicht dieses kleine Missverständnis zu klären und prompt wurde er - respektvoll - beiseite bugsiert, von einer älteren Frau behangen mit dutzenden kleinen Talismanen aus Steinen und Fäden aus Palmfasern, mit einer Haut die wirkte als hätte Jemand sie zum trocknen in die Sonne gehängt, die etwas davon brabbelte das auch er an dem Ritual teilzunehmen hatte um seine Seele zu reinigen auf das er wieder Ruhe finden könne. Unterstützt wurde sie von ein paar jüngeren Männern, vielleicht junge Krieger und einer jüngeren Frau die ihr wohl als Schamanenschülerin diente. Da wird es ihm zu viel. "Ich bin doch kein rachsüchtiges Gespenst! Ich will euch nichts böses!" versucht er zu erklären und die Schamanin starrte ihn an als habe sie nicht erwartet das er so redet, ihre Stirn tief in Furchen gelegt. Dann hellte sich ihr Gesicht auf. Ah, sie hatte es begriffen. "Ein Ahnengeist! Kaff Mäusestamm ist gesegnet! Die Ahnen sind auf unserer Seite, der Sieg ist uns sicher!" Oder auch nicht. Vielleicht war es besser das dabei zu belassen.

So ergab sich der Hühne der sehr entschlossenen Alten und wrd zur Vorbereitung des Rituals beiseite geschleppt während die Mäuse für den traditionellen Schmaus zubereitet werden. Erst nahm man ihm seine Wüstenkleidung - "Die Lumpen mit denen du einst zur Ruhe gebettet wurdest!" - ab nur um diese durch Teile der urtümlichen Blätterkleidung zu ersetzen die die Einheimischen verwendeten. Als sie sich an seinen Hosen zu schaffen machten wurde es ihm zu bunt und auch wenn er schlussendlich im Lendenschurz dastand hatte er darunter zumindest noch etwas an. Er wurde irgendwo in der Mitte des Dorfes an eine kleine Glutgrube voller Kräuter gezerrt die Wahrscheinlich einen Halluzinogenen Effekt hatten, aber glücklicherweise war Blake ganz schön schwer und die leichte benommenheit merkte er kaum, während er verwirrt betrachtete wie Leute um ihn herumtanzten, er nebenbei auch noch mit irgendwelchen komischen Kriegsfarben bemalt wurde und man ihn mit Schutztalismanen behängte, einer von ihnen gefühlt von den Ausmaßen eines kleineren Mühlsteins. Ganz ehrlich? Mittlerweile hätte er fast ein schlechtes Gewissen sie zu enttäuschen. Sie freuten sich alle so sehr!
 

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Mit überkreuzten Beinen saß Hero neben dicht aneinandergedrängten Palmenstämmen, die die kurze Wand einer Hütte bildeten. Ein von der Sonne braungebranntes Mädchen griff nach einer der Seerosenblüten, die an einem Stecker befestigt ihr Haar zurückhielten. Hero schob die zierlichen Finger zur Seite. »Nicht anfassen.« Das Mädchen kicherte und sprang in ihrem gewickelten Kleid aus Palmenblatt davon. Auf die Schulter gelehnt und am Boden abgestützt stand Heros Schwert, dessen Scheide sie genau beäugte. Mit schwieligen Fingerspitzen fuhr sie über die Hülle und war erleichtert, keinen weiteren als den bekannten Kratzer oberhalb der Endkappe auf der schmalen Seite zu finden. Damit nach Boris und Kakuga zu graben, war weder klug noch rational gewesen. Aber wichtiger als das Schwert oder die Hände, die es führten war, wofür sie es schwang. Dass sie sich so leicht von ihrem Kapitän und ihrer Crew hatten trennen lassen, von nicht mehr als einer bloßen Naturgewalt – Hero kniff die Lippen zusammen. Das Mädchen kam mit einem Jungen an der Hand um die Ecke des Hauses. »Guck! Das ist eine richtige Blume, ich hab’ es dir gesagt! So eine hast du auch noch nie gesehen!« Der Mund des Jungen formte ein kleines O. Hero kam auf die Beine und klopfte den Sand von ihrem weißen Wüstengewand. Zeit einen anderen Ort zu suchen, an dem ihr Ethos sie ungestört richten konnte.

Sie kam nicht weit. Ein in ihr Brustbein gestochener, knorriger Finger gebot ihr Einhalt. »Ihr habt meinem Wahid geholfen. Aber ihr seid kein Wüstenvolk!« Das war richtig, also sagte Hero nichts. Das schüttere Haar der alten Frau reichte in einigen weißen Strähnen bis zu ihrem Bauchnabel. Die kleinen, wimpernlosen Augen waren schmal und ihre Lippen spitz. Ihre Stimme zitterte wie beim Gesang eines Hohelieds, wenn sie sprach. »Nur Fremde nach Fremden nach Fremden. Tekela, der Bengel, hat über seine Muskeln vielleicht schon lange vergessen, was eine Maus ist. Aber nicht diese Felka, nicht die.« Wiederholt stieß der Finger mit den geschwollenen Gelenken gegen Heros Brustbein. Die alte Felka senkte die Stimme. »Ich habe den Geistern mein Opfer dargebracht. Wenn ihr den Kampf entweiht, werden sie von den Felsen herabsteigen und eure Seele mit sich ziehen in ihre finstere Welt und ihr werdet ein blasser Schimmer im Dunst, von dem sie zehren!« Selbst mit ihrem gebeugten Rücken überragte die Frau Hero um eine Kopfgröße. »Ich werde es im Kopf behalten.« sagte Hero. »Aber Blake-« »Sprich‘ nicht seinen Namen, Seelenfresser!« spie die alte Frau. Hero versuchte es erneut. »Der Krieger der Unterwelt begleitet uns.« »Was nimmst du dir heraus! Er ist hier, um uns zu warnen und zu prüfen, dass wir uns nicht mit euch einlassen!« Die Belagerung ihres Brustbeins ließ nicht nach und die Hitze ließ Heros Haarsträhnen an der schweißnassen Stirn haften. »Beim Morgengrauen sind wir wahrscheinlich längst nicht mehr da.« Sie hatten keine Zeit, in einen Krieg verwickelt zu werden, der sie nichts anging. Die Frau hob die knochigen Hände. »Lunge der Maus, puste deine Feinde hinweg, Zähne der Maus, entreiße diese fremde Zunge, Nase der Maus, spüre die Lüge auf - « skandierte Felka.

*​

Hikari war von ihrer Tuchbekleidung befreit und trug nur ihr gelbes Kleid. Jede freie Hautstelle war in unterschiedlichen Farben ringförmig bemalt. Kantige Zeichnungen ließen Augen und Mund größer wirken. ‘Ob die Farbe ebenfalls vor Sonne schützt..‘ Um sie herum standen jüngere Stammesmitglieder, die ihre eigene Haut ganz ähnlich bemalt hatten. Nur ihr Unterleib war von Palmenblättern bedeckt. Hero fing Hikaris Blick auf, der stummes Leid ausdrückte. Felka war Hero durch das Dorf gefolgt und stierte die Männer mit finsteren Blicken an.
Hero hob fragend die Augenbrauen. Hikari zuckte mit den Achseln.
»Und hast du Blake-« Felka zischte wie eine drohende Schlange. »Hast du den Ahnengeist gesehen?«
„Ein paar von den Frauen haben ihn vorhin mitgenommen.“

»Das Ritual beginnt!« Der Junge, den Hero zuvor getroffen hatte, kam zwischen zwei Hütten hervorgerannt und blieb aus vollem Lauf stehen. »Nicht Tekela besiegt diesmal das Feuer, sondern der Ahnengeist!« Der Junge drehte sich auf der Ferse um und rannte weiter, um das Dorf zusammenzurufen. Die jungen Krieger sprachen aufgeregt miteinander und Hikari und Hero tauschten einen ratlosen Blick. »Was heißt das, er besiegt das Feuer?« »Ihr werdet schon sehen.« grummelte Felka. »Er geht durch’s Feuer und zeigt uns den Weg. Wenn dann Tekela aus seinem Schlaf erwacht, greifen wir zu den Waffen.« erklärte einer der bunt bemalten Krieger. »Er schläft?« »Was denkst du! Wann sonst?!«

Der Mäusestamm kam entfernt von den Hütten zusammen. In einem Halbkreis standen und saßen sie auf Palmenblättern und -stämmen um eine freie Fläche herum, auf der eine Anzahl der Palmenstämme, Blätter und andere verdorrte Pflanzen aufgetürmt standen. ‘Ob sie damit nicht sparsamer umgehen sollten.‘ Hero war zunächst am Rand der Kinder platziert worden. Von dort hatte sie sich schnell entfernt. Felka folgte ihr weiterhin wie ein Schatten und war nicht weit, als Hero schließlich neben Hikari auf einem Palmenstamm Platz nahm, ihr Schwert an den linken Oberschenkel gelehnt.
»Hört die Geschichte des Mäusestamms von Beginn an!« rief Wahid mit dröhnender Stimme aus muskelbewehrter, nackter Brust. Langsam schritt er barfuß durch den hießen Sand vor der Menge entlang. Hero unterdrückte ein Seufzen und setzte sich bequemer hin, um der Erzählung zu lauschen.
»Seit immer schon wühlten wir im Sand. Die Ahnen fanden den Weg zum kalten Felsen und bändigten das kalte Feuer der Geister. Der Vater des Vaters des Vaters der Mutter des Vaters der Mutter des Vaters der Mutter des Vaters des Vaters von Bena Tekela erhielt durch die Ahnen das heiße Feuer, das alle Stämme unter ihm vereint!« Ein tiefer, kriegerischer Laut ertönte aus zahlreichen Kehlen und Wahid erwiderte ihn. Die Krieger schlugen sich mit der rechten Faust auf die linke Brust. Dann trat Wahid ab.
„Das war’s?“ raunte Hikari. Felka fauchte leise. »Still, Fremde!« Hero wandte sich auf die Mahnung hin zu ihr um. »Du hast gesagt, wir sind Fremde nach Fremden nach Fremden. Hier sind schon andere wie wir gewesen, die Bena Tekela willkommen geheißen hat?« Der Gedanke, dass die Insel aus nichts als diesem urtümlichen Stamm, seinen Feinden und Wüstensand bestand, war Hero ein Graus. Der Mangel an Zivilisation machte ihr bereits zu schaffen. Indes drehte sich die Nadel des Log-Ports weiterhin ziellos. Womöglich gab es doch Hoffnung auf eine entwickelte Siedlung. Felka machte ein langgezogenes Geräusch und schnalzte. »Als mein Rücken noch gerade war« begann sie langsam und verfiel in Schweigen. »Also vor einiger Zeit«, half Hero ihr weiter. Felka bleckte stumm die gelben Zähne. »da waren Fremde da. Und als Wahid das vorletzte Mal gejagt hat, da war auch ein Fremder da.« »Sonst niemand?« fragte Hero ungläubig. »Er war ein schwächlicher Junge.« fuhr Felka ungerührt vor. »Konnte nicht ohne ein Gestell im Gesicht.« „Ein Gestell.. So eins?“ Hikari griff in ihre Tasche und zeigte Felka ihre Lesebrille. Die Alte beäugte Hikari misstrauisch und grunzte. »War halb verdurstet, als er hier ankam. Närrisches Kind! Wollte zum Felsen auf der Insel, dachte, da findet er Wasser.« Sie gackerte. »Auf einmal war er nicht mehr da. Das Dämonenkind hat ihn geholt. Ich habe ihn gewarnt! Tekela hat es ihm verboten! Fremde gehören nicht hierher.« Ausgelaugt von Verärgerung und Bedauern verfiel sie erneut in Schweigen. Nur manchmal stieß sie einen leidenden Laut aus, als kommentiere sie eine Unterhaltung, den allein ihr Innerstes führte.

Inzwischen brannte der gestapelte Haufen lichterloh. Hero war froh, in ausreichender Entfernung zu sitzen. Die Sonne stand noch immer am höchsten Punkt und die Hitze war gnadenlos.
 
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"Gefährlich? Nein, natürlich könnt ihr ihnen trauen. Hikari ist harmlos und irgendwie putzig. Also nicht harmlos in dem Sinne, ich glaube sie würde trotzdem die meisten der Leute hier im Armdrücken schlagen. Aber ich glaube sie würde keiner Fliege was zu leide tun, außer die Fliege ist besonders eklig oder beleidigt ihren Kleidergeschmack. Hero ist zwar zäh und stark, aber sie scheint einen Ehrenkodex zu haben... Was das sein soll? Das heisst soviel wie... wenn ihr nett zu ihr seid, ist sie das auch zu euch." So viel zu Felkas Worten ihnen gegenüber. Die Mitglieder des Mäusestamms die sich darum kümmerten ihn willkommen zu heissen, hatten ihn gefragt welche Warnungen er ihnen über die Fremden zutragen wollte. Zu ihrer Verwirrung schien der Ahnengeist sie nicht wirklich warnen zu wollen, im Gegenteil. Er war wohl der Meinung das die merkwürdigen Fremden vertrauenswürdig waren.
"Aber warum genau habt ihr mich zum Feuer gebracht?" Fragte er dann nachdem er einen Blick auf die lodernden Flammen geworfen hat. "Es wird Zeit das Feuer zu bezwingen, oh großer Ahnengeist um uns den Segen der Geister für die Schlacht zu bewahren!" "Was soll das heissen, das Feuer bezwingen?" Als Antwort lachten die jüngeren Stammesmitglieder um ihn herum, "Der Ahnengeist hat einen Sinn für Humor! Nun durchschreite das Feuer und zeig uns den Kriegsweg!" Damit gab man Blake einen sanften Schubbser. Schlagartig wurde ihm ganz schön heiss als er das Gleichgewicht verlor und fast in die Flammen stolperte. Der Kanonier blickte zurück zu den sehr insistenten Stammesmitgliedern auf deren Hilfe sie angewiesen waren. Dann zurück zum Feuer. Er seufzte in sich hinein, holte Anlauf und sprang durch die brennenden Flammen.

Blakes Arbeit hatte über die Jahre mehrere Effekte auf ihn gehabt. Eine davon war, das er sich extreme Hitze und sogar Kontakt mit Stichflammen gewohnt war und seine Haut bis zu einem gewissen Grad immun dagegen war, immerhin befand er sich öfters extrem Nahe an Explosionen. Auf der anderen Seite hatte er morgens noch mit Schieß und Schwarzpulver in verschiedenen Konzentrationrn herumhantiert und dabei war ihm in einer Wolke ein Sack zu Boden gefallen. Das Schießpulver das sich dabei in Haar und Poren festgesetzt hatte geriet nun stichartig in Brand, etwas mit dem er nicht unbedingt gerechnet hatte. Glücklicherweise brannten solche Restspuren wenigstens nicht lange und er hatte keine Kleidung die Feuer fangen konnte. Trotzdem war er recht schnell darin -wenn auch wenig elegant- die Flammen an seinen Haaren auszuklopfen, aber die ganze Sache liess ihn leicht angesengt zurück, seine Haut von der Asche graustichig. Kurz schwiegen die Mitglieder des Mäusestamms verwirrt bevor einer rief, "Der Ahnengeist hat das kalte und das heiße Feuer in sich vereint!" Kurz darauf gefolgt vom Jubel der anderen.
 
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