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II. Die Glocken von Noträdamm

B

Beubo

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Es war geschafft! Beauregard Nulls und Tanith Sagitars Überfahrt von Korallendorf nach Noträdamm hatte ganze drei Tage in Anspruch genommen, doch die beiden Jungen beschwerten sich nicht weiter darüber - wären sie unterwegs nicht von einem zufällig vorbeifahrenden Handelsschiff aufgesammelt worden, wer weiß, wie lange sie ansonsten gebraucht hätten, um überhaupt einmal wieder Land unter ihren Füßen spüren zu können… Glück im Unglück wurde Beubos und Tanith Nussschale also von jenem vorbeigezogenen Kahn abgeschleppt und schließlich ging die Mannschaft des Schiffes bei Noträdamm vor Anker. Das heißt, bevor sie dies taten, mussten sie jedoch zu erst einmal in das Landesinnere vorstoßen - um die ganze Küste Noträdamms, so hatte es den Anschein, war eine hohe Wellenbrechermauer gezogen und der einzige wirkliche Hafen der Insel befand sich ziemlich genau im Mittelpunkt Noträdamms. Die gesamte Landmasse wurde von einer großen Wasserzunge praktisch geteilt. Beubo hätte darauf gewettet, dass es sich daher eigentlich um zwei verschiedene Inseln hätte handeln müssen, doch zuvor schnappte er irgendwo auf, dass es sich bei dem Wasser mehr um einen Fluss, als einen Kanal handelte… so oder so ähnlich, denn Beauregard Null war das im Grunde ziemlich egal gewesen, weshalb er wohl nicht so genau zugehört hatte. Auf jeden Fall mussten er und Tanith also erst einmal einen ordentlichen Weg zurück legen, bis sie dann endlich zusammen mit der Mannschaft des Abschleppers den besagten Hafen erreichten. Schon lange bevor die Gruppen an diesem Aufschlugen, konnten sie von weitem ein, so schien es, himmelhohes Gebäude ausmachen - zwei riesige Burgtürme, die größer waren, als alles andere, was Beubo bisher in seinem Leben zu Gesicht bekommen hatte, ragten steinern und absolut am unweit entfernten Horizont zu den Wolken empor. “Wow…”, staunte Beauregard nicht schlecht und zuckte leicht zusammen, als plötzlich ein dröhnendes Klingen durch die Luft schwang. Der Ton war so tief, dass es dem Jungen tatsächlich ein Bisschen auf der Lunge drückte: “Was ist das!?” “Das”, erklärte einer der Seemänner des Abschleppkahns, der sich zufällig in Hörweite zu Taniths und Beubos Schiffchen aufhielt, “sind die Glocken Noträdamms. Jede Stunde schlägt die große Kirche da die Zeit. Zuerst die große, dann die kleinen.” Der Matrose zeigte mit geballter Faust und ausgestrecktem Daumen lässig über seine Schulter und deutete aus die zwei mächtigen Türme, welche immer größer zu werden schienen, um so weiter man sich dem Hafen näherte. Mit stiller Andacht betrachtete sich Beubo auf die Erläuterungen des Mannes hin erneut die Kirche und wie es vom Matrosen erklärt worden war, läuteten nun sehr viel höher klingende, viel sanftere Töne der Gruppe entgegen. Beubo zählte im Geiste mit und als die Glocken dann verstummten, sprach er laut aus: ”Zehn mal! Es ist also um Zehn?” Es war eine rhetorische Frage, irgendwie jedenfalls, denn jeder Dummkopf hätte das schlussfolgern können… dennoch guckte Beauregard Null aufgeregt zu Tanith. Dieser zuckte, zwar nicht wirklich gleichgültig aber dennoch ein wenig peinlich berührt mit den Schultern und seufzte lächelnd ein bestätigendes “Scheint ganz so.” Nach dem Glockenspiel dauerte es noch knapp zehn Minuten, bis die Schiffe des eigentlichen Hafen erreichten. Während dieser Zeit packten Tanith und Beauregard ihr Hab und Gut in ihre mitgebrachten Taschen und achteten sorgfältig darauf, auch ja nicht an Bord zu vergessen. Beubo trödelte hier und da immer einmal wieder, weil er sich die am Wasser gebauten Wohnungen, Steinmauern, Straßenbrücken usw. näher betrachtete. Gelegentlich tauchten immer einmal wieder kleine Kinder am Ufer auf und begutachteten die einfahrenden Schiffe - Beubo winkte diesen ein Paar mal zu, worauf hin die Jungen und Mädchen kreischend lachend davon rannten. “Jetzt hast du sie verscheucht, Tanith! Was guckst du auch immer so grimmig…”, lachte Beauregard mit einem Augenzwinkern. Ehe der Schütze etwas ebenso schnippisches erwidern konnte, fiel ihm ein Matrose der Abschleppcrew ins Wort: “So, Leute, Endstation. Hier müssen wir euch abbinden - wir fahren noch ein bisschen weiter hinein, aber hier ist der Hafen. Einfach ranschippern und eure Daten angeben. Auf Bald, gute Reise noch!”
So freundlich waren die Seefahrer schon die ganze Zeit nicht gewesen, denn auch wenn sie sich ständig nach dem Befinden der beiden “Gäste” erkundigt hatten, geschah dies wohl doch nur unter dem Vorwand, sie im Auge zu behalten. Nicht ein einziges Mal durften Tanith und Beubo an Bord des Handelsschiffen kommen, während sie von diesem geschleppt wurde. Schließlich, vielleicht sogar als eine Art Racheaktion, haben sich die beiden Jungen letzte Nacht erst heimlich und im Schutze der Nacht an Bord geschlichen und sich ein kleines Bisschen Proviant eingesteckt… “Okay, danke für die Hilfe, gute Reise noch!”, bedankte sich Beubo in seinem und auch in Taniths Namen. Dann knüpperte er das Tau, welches die beiden Wassergefährte miteinander verband, ab und im Nullkommanichts hatten Tanith und er ihr kleines Boot an einen nahegelegen Steg manövriert. Noch gar nicht ganz aus dem Schiffchen gestiegen, fasste eine starke Hand auf Beubos Schulter - ein Mann räusperte sich und mit ruhiger, aber starker Stimme sprach der Fremde: “Name und Zweck des Aufenthaltes, bitte.” Bei dem Forderer handelte es sich um einen Marinesoldaten, das erkannte man sofort an der weißen, mit goldenen Knöpfen verzierten ärmellosen Jacke, den blauen gebügelten Hosen und dunklen straff geschnürten Stiefeln. Vor allem aber konnte man ihn eindeutig als Angehörigen der Marine identifizieren, weil er eine weiße Schirmmütze trug, auf dessen Stirnseite das weltweit bekannte Marinesymbol gestickt war - ein an eine Möwe erinnerndes, hellblaues “M”. “Ich, äh… ja… ähm…!”, stammelte Beubo und gestikulierte dabei wild mit sein Armen, als könne er sein Gehirn auf diese Weise dazu bringen, sich etwas einfallen zu lassen. “Äh, Beubo!?”, rief Beauregard schließlich aus. Der Marinesoldat lupfte eine Augenbraue und wiederholte: “Beu… bo?” “Beubo.”, bestätigte Beubo gezwungen grinsend. “…Beubo.”, schloss der Marinesoldat ab und konnte anscheinend nicht glauben, dass jemand einen so dämlichen Namen haben konnte, “Und weiter? Wie heißt du und wieso die Waffe…?” Der Mann nickte mit zugekniffenen Augen zu Tanith und dessen Gewehr.

Es war zehn Uhr. Frollo war sich da sehr sicher, denn die Glocken der Kirche hallten so kräftig und wunderschön wie jeden Tag, dass man sie sogar noch tief unten im Keller des Justizpalastes schwach wahrnehmen konnte. Aber da war noch etwas anderes - Frollo war sich für einen kurzen Augenblick nicht ganz einig, was er da gerade gehört hatte, doch als er schließlich auf seinem Weg inne hielt, um sich auf den mysteriösen Laut zu konzentrieren, erkannte er sofort, worum es sich dabei handeln musste! Auf der Stelle machte er daher Kehrt und begab sich tiefer in die Eingeweide des Justizpalastes. Hier unten war nichts zu sehen von dem Glanz und dem Prunk, wie man ihn in auf den oberen, für die Allgemeinheit zugänglichen Bereiche bewundern konnte. Die katakombenähnlichen Mauern der Kellergewölbe waren nackt und so unsagbar schlicht und zweckgemäß gehalten, dass es Frollo selbst zu Weilen schwer fiel, beim Anblick der kalten und trostlosen, nur von kleinen Fackeln beleuchteten Steinwände ein Schauern zu unterdrücken…
Es dauerte gar nicht lange und Frollo war dem ominösen Geräusch, dass zuvor seine Neugierde geweckt hatte, näher gekommen. Es wiederholte sich in schnellen, regelmäßigen Intervallen. Ein pfeifender Laut, dem ein kreischendes Klatschen folgte - immer und immer wieder. Dem Richter beschlich das ungute Gefühl, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Und als er schließlich an einer schweren, mit großen Bolzen versehenen Holztür angelangt war und diese zögerlich aufsperrte, sah Frollo auch, was er im geheimen schon befürchtet hatte: Im flackerndem Licht einiger Feuerschalen war eine Frau an eine Art hölzernen Pranger geschnallt worden. Sie sah stark mitgenommen aus, mehr ohnmächtig als bei Bewusstsein und die kreischenden Laute, die der Richter vernommen hatte, stieß eben dieses arme menschliche Wesen aus, jedes Mal, wenn ihr maskierter Peiniger sie im schnellen Akkord mit einer harten Gehrte auspeitschte. Frollo stockte der Atem, bei dem, was er da sah: “Was ist hier los!?” Der Folterknecht hörte vor Schreck auf zu Schlagen und starrte Frollo mit großen, angstgeweiteten Augen an. Anscheinend hatte er gar nicht gemerkt, dass der Richter das dunkle Verließ betreten hatte: “H-Herr…?” Frollo trat an den Schraubstock heran, so nahe, dass er den Geruch der Frau wahrnehmen konnte - ein künstliches Aroma, ein seifiger Duft von Erdbeeren: “Ich glaube nicht, was ich da sehen muss.”, plädulierte Frollo geschockt und sein Blick schien den des Maskierten zu durchbohren, “Wenn du sie in so schneller Reihenfolge schlägst, betäubt der erste noch vor dem zweiten!” Der Folterknecht klappte seinen Mund wieder zu und nickte verstehend. Frollo nickte ebenfalls und ärgerte sich offensichtlich, dass er dem Mann nun auch noch erklären musste, wie man Diebe hierzulande richtig bestraft… Vor wenigen Stunden, es war noch nicht einmal ein Tag vergangen, hatten der Junge, Ark, dessen Frollo sich angenommen hatte und einer dessen Freunde, ein silberhaariger Fremder, eine ganze Räuberbande hochgenommen. Frollos Mannen erreichten das Versteck gerade, als die beiden jugendlichen Kämpfer die Feinde gestellt hatten. Ark bat um Gnade für die rothaarige Frau und deren Kind und Frollo versprach, gnädig wie er war, Milde walten zu lassen… allerdings stellte sich heraus, dass die Frau scheinbar eine ganze Menge über die kriminellen Geschehen der Stadt wusste und eine solche Informationsquelle konnte schließlich nicht ungeschöpft bleiben - es war nun einmal die heilige Pflicht Frollos, seine Stadt, seine Insel vor allem Unrecht zu beschützen…Als der Richter das Zimmer wieder verlassen hatte, schloss er behutsam die große Bolzentür. Er hatte noch nicht zwei Schritte getan, da zischte erneut das peitschende Geräusch durch die kalte Luft der Kellergänge, nur dieses Mal gellte der darauf folgende Schrei noch schriller, als sie es vorher ohnehin schon taten!“Bei den Lehren von Dämm, möge Gott ihrer Sünde gnädig sein.”, seufzte Frollo theatralisch und faltete seine Hände selbstgefällig zu einem rechten Winkel. Er musste sich nun aber auch wirklich beeilen - er war ja schon um zehn Uhr mit dem Jungen Ark auf dem Balkon des Justizpalastes verabredet gewesen. Richter Frollo wollte Ark unbedingt noch in seine Aufgaben während des heutigen Festes einweisen - vom Justizpalast, sowie der Kirche hat man einen perfekten Blick auf den Festplatz.

“Es ist schon um zehn, um zehn!”, rief Gringoire außer sich und wuselte auf der großen Bühne mal hier und mal dort hin. Er hatte wie immer seine Laute unter dem Arm und harkte auf einem langen Stück Pergament allerlei Dinge ab, welche die ihm untergebene Aufbaucrew schon erledigt hatte. Sehr zu Gringoires Verdruss überwog jedoch der Teil an Aufgaben, die noch niemand in Angriff genommen hatte, geschweige denn fertig gestellt! Seit der Stadttribun Richter Claude Frollo ihn damit beauftragt hatte, für das alljährliche Tupsy Turvy ein Theaterstück zu organisieren, schwoll dem Künstler bei jeder Gelegenheit der der sprichwörtliche Kamm. Jedem erzählte er davon, ob er es nun hören wollte, oder nicht - vor allem aber dem jungen Mönch Ark, der seit kurzem im Kloster der Stadt Unterschlupf gefunden hatte. Irgendwie vollbrachte es dieses Schlitzohr, die linke Hand des Richters zu werden und daher nahm Gringoire an, dass, sollte es auch nur ein Mensch auf dieser Welt fertig bringen, zu erkennen, was für ein Genie er, Gringoire, mit der Feder war, dann musste es dieser Ark sein! Obwohl Gringoire der Überzeugung war, dass der Junge alleine nichts auf die Reihe bekam - erst kürzlich mussten sie einen Haufen Verbrecher dingfest machen und ohne seine, Gringoires, mutige Aktionen wären die beiden Freunde sicherlich nicht mit dem Leben davon gekommen. Da war sich der überzeugte Gringoire einhundertprozentig sicher… Gringoire guckte kurz hinauf zum Justizpalast und winkte auch gleich zu Ark und Richter Frollo hinauf, welche sich wohl davon überzeugen wollten, wie wunderbar, wie perfekt und einzigartig er seinem Organisationstalent freien Lauf ließ. KRAAAACK! Eine eben erst aufgestellte Maskenbude krachte zusammen. Gringoire erschrak höllisch und war beinahe verleitet gewesen, das Weite zu suchen, beherrschte sich allerdings, weil er wusste, dass Claude Frollo ihn beobachtete. Stattdessen wollte er diesem beweisen, dass er alles im Griff hatte: „Was soll denn das!? Bin ich hier nur von Banausen umgeben?! Da fehlen die Nägel, das sehe ja sogar ich - wer hat das da zusammengebaut?!“
Eine Frauenstimme antwortete, Gringoire drehte sich um und die Person, die sich gemeldet hatte, war eine junge Zimmermannsfrau, mit rotem Kopftuch…

„Hier, mein Sohn, ich möchte dir dieses zurück geben.“, sprach Bruder Alphonse und überreichte Akataja das zuvor konfiszierte Masamune Schwert. „Wir sind dir sehr dankbar, dass du unseren Bruder Ark zur Seite gestanden hast. Er hat dich sehr gelobt und ich denke, wenn Ark dich als vertrauenswürdig einschätzt, dann kann das auch für uns gelten. Leider konnte er sich nicht von dir verabschieden, er hatte noch einen wichtigen Termin mit Richter Frollo.“ Bruder Alphonse tätschelte Akataja die Schulter und rezitierte einen kurzen Gebetsspruch, ehe er fortfuhr: „ Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg alles Gute, Mein Sohn. Aber vielleicht hält es dich ja auch noch ein wenig in der Stadt? Gringoire dort“, der Bruder zeigte auf einen jungen Mann, der eine große Papierrolle in den Armen hielt und eifrig Befehle an tüchtige Arbeitskräfte brüllte, „kann sicherlich noch ein, zwei helfende Hände gebrauchen. Fleißige Menschen sind bei uns gerne gesehen, vor allem jede, die einer ehrlichen Arbeit nachgehen.“ Die Turmglocken schlugen nun, zuerst eine mächtige laute, dann mehrere kleinere, viel höhere. „Oh! Schon zehn Uhr, mein Sohn! Ich muss mich auf das Fest vorbereiten. Das wäre sicherlich auch etwas für dich, mein Sohn. Um zwölf geht es los.“, Bruder Alphonse lächelte Akataja zum Abschied zu und wandte sich dann schnellen Schrittes zurück zur Kirche.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Ark

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Es war frühester Morgen, als Ark seinen Wok mit beiden Händen herum schwang und dort sein Gemüse leicht anbriet: „Das wichtige dabei ist, dass man alles möglichst in Bewegung hält, für ein Wok braucht es etwas Kraft, aber ansonsten bietet er wunderbare Möglichkeiten.“ Dieses Küchenutensil war auf dieser Insel nicht heimisch, weswegen er nur zu gerne zeigte, was man damit machen konnte.
Nebenan kochte der Reis, auch wenn hier kein Reiskocher, sondern eine Heißplatte mit Topf die Arbeit erledigen musste. Er überprüfte die weißen Körner und nahm dann den Topf von der Platte und stellte ihn auf einen kleinen Holztisch, damit es abkühlen konnte. „Macht mal jemand bitte das Salzwasser fertig? Einfach in eine Schüssel tun, dazu brauche ich die getrockneten Algenblätter.“
Heute machte er das Frühstück, da die Mönche und Nonnen immer sehr früh auf waren, war auch noch einmal ein gutes Stück früher so weit gewesen. Heute gab es kein Brot und keine Suppe, sondern Gemüse und Reis, so wie er es im North Blue gelernt hat. Für sie war es exotische Küche, er dagegen fühlte sich fast wie Zuhause damit.
Er hatte noch seine „No Chiq“-Schürze angelegt, er mochte das Motiv, auch wenn die Mönche und Nonnen des Klosters darin einen Witz wohl sahen, den er nicht verstand. Er fragte sich immer, warum sie leise kicherten, wenn sie die sahen, aber er hatte es aufgegeben, es herauszufinden. Keiner wollte es ihm sagen und es wäre sehr unhöflich gewesen, sie zu zwingen es ihm zu sagen, wo sie doch so viel Acht auf ihn gaben.
„So…“ er begann das Essen auf Tellern zu arrangieren: „Die sind hier für euch, die schmecken auch kalt, auch wenn der Reis besser heiß gegessen wird.“ Dann wandte er sich einem Restreis zu, tauchte die Hände in eine Schüssel Salzwasser und begann den Reis zu Bällchen zu formen und diese dann mit den Algen abzukleben… Onigiri halt. Aber ohne Pflaumen, die hier erhältlichen passten nicht wirklich dazu. „Und die hier…“, er zeigte auf den Teller, der sich schnell mit Reisbällchen füllte: „Sind für Akataja, sobald er losgeht, als Wegzehrung.“ Das wäre sein Abschied.
Er nahm sich selbst ein Onigiri und biss rein, das wäre sein Frühstück. Als er fertig war, leckte er sich den letzten Reis von den Fingern und wechselte die Schürze gegen die Kampftracht und steckte den Speer in seine Halterung. Um zehn wollte er beim Gerichtsgebäude sein, doch bis dahin hatte er noch etwas Zeit und er hatte vor, sie zu nutzen.
Auch wenn Frollo ihm versprochen hatte, bei der Suche nach Eru zu helfen, war das Tupsy Turvey momentan wichtiger und Ark verstand das auch. Aber so kam er nicht weiter, weswegen er die letzten Tage damit verbracht hatte, einfach Passanten nach Eru zu befragen. Dazu hatte er sich an eine Zeichnung gesetzt, die wirklich verdammt nach Eru aussah und die er herumzeigte. „Hm… ich bin mir sicher, so ein Mädchen nie im Leben gesehen zu haben…“ Aber auch diesmal hatte er keinen Erfolg damit.
Damit schritt Ark auf den Stufen zum Justizpalast und ließ den Kopf hängen… es war jedes Mal sehr… bitter. Ja, es war bitter, auch wenn es nicht die Art Bitterkeit war, die man bei Schokolade kennt. Letzten Endes half es jedoch nichts: Er schlug sich die Wangen und setzte danach sein Lächeln wieder auf: Er war ja erst am Anfang seiner Suche!
Endlich war der große Tag und da hieß es… was hieß es eigentlich? Es soll ein Fest sein, aber Ark war zumindest aufgeklärt genug um zu wissen, dass es nichts mit den Festen im Terrakloster zu tun hatte, wo es zu Gemüsebrei und mit Wasser verdünnten Säften Kämpfe, Wettbewerbe und hemmungslose Meditationen gab. Gringoire hatte darüber eine Menge erzählt, aber warum wird da gesungen und getanzt? Merkwürdig.
Als Ark den Balkon betrat, begannen die Glocken zu läuten. Und er verbeugte sich vor dem Richter, auch wenn seine Worte von den Glocken übertönt wurden.
 

Akataja

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Es war an diesem Tag noch angenehm warm, vielleicht einer der letzten angenehm warmen Tage des Monats. Akataja erinnerte sich, dass er in Lohen um diese Jahreszeit die Zikaden sehr deutlich hören konnte und dass die Nacht von Glühwürmchen erhellt wurde. Früher hatte er sich für diese Details nicht interessiert und sie einfach hingenommen, hätte sein Onkel ihm nicht beigebracht immer aktiv auf seine Umwelt zu achten, hätte er sie vermutlich sogar ignoriert. Aber Aka war zuvor nie in Noträdamm und die kleinen Dinge begannen ihm zu fehlen.
Hier gab es gar keine Zikaden oder Glühwürmchen, es gab weit und breit auf der Insel kaum Vegetation, darum auch kaum Insekten oder andere Tiere. Nach ein paar Tagen fehlten ihm solche Sachen, die ganze Insel war fast völlig mit einer einzigen großen Stadt bedeckt, also war er auch fast nur von Stadtmenschen hier umgeben /oh man Aka… du darfst dich nicht mehr als Dorfjungen sehen wenn du die weite Welt bereisen willst./
Hier in Noträdamm gab es andere Dinge zu sehen und zu hören als auf Lohen. Akataja hörte hier immer die Menschen, ganz verschiedene Menschen die ganz anders waren, als die in seiner Heimat. Er sah auch jeden Tag diese Menschen, in der kurzen Zeit, in der er hier war konnte er auch schon einige kennen lernen.
Natürlich an erster Stelle die friedlebenden Mönche und Nonnen von Noträdamm, diese Menschen waren ihm Sympathisch und erinnerten ihn etwas an die Glaubensgemeinde seiner Heimat. Zu den Mönchen gehörte auch ein junger Mann, der dort, so wie Aka selbst, zu Gast war, ein Speerkämpfer mit dem Namen Ark. Ark war ein guter Kämpfer und Aka spürt das er ein gutes Herz haben musste, auch wenn der junge Blondschopf eine Entscheidung fällen musste, die Akataja nicht unterstützen konnte.
Akataja durfte frei bei den Mönchen als Gast leben, sie gaben ihm einen Schlafplatz, Nahrung und behandelten seine Wunden, nachdem er zusammen mit Ark ein Abenteuer bestehen musste. Nachdem die Mönche die Waffe von Akataja fanden, bestanden sie darauf, sie für die restliche Zeit seines Aufenthaltes in der Kirche in Gewahrsam zu nehmen. Sie trauten Akataja nicht soweit wie Ark, schlussendlich war Aka ja kein Mönch und sprach auch nicht über seine Vergangenheit.
Am Abend des Festivals wollte Akataja dann eigentlich abreisen, wenn in der Nacht alle Leute tanzen, feiern und trinken würden, wäre es für den silberhaarigen Schwertkämpfer kein Problem zu verschwinden, ohne bemerkt zu werden. Am Morgen des Festivals traf er sich mit dem Führer der Glaubensgemeinde, Bruder Alphonse. Auf dem Vorhof der Kirche gab er ihm seine Waffe wieder und sprach einige Worte. Akataja bekam diese Worte auch mit, aber nur am Rande, auch wenn es sehr schöne Worte waren. Aka konnte nur auf sein Spiegelbild in der kurzen Klinge der ersten Stufe seiner Masamune achten, seine Augen waren irgendwie leer, sein Blick war abwesend, weil er gedanklich gar nicht hier war.
Er dachte an die Ereignisse des Vortages, die nun nicht mal ganz 24 Stunden zurück lagen. Er und Ark hatten eine Diebesvereinigung gestellt und ihren Anführer, ein knapp 13 Jahre alter Junge und seine Assistentin, seine Tante. Die Tante /ich glaube ihr Name war… die… bäurige Blabla!... nein Aka, so heißt keiner… Vava? Lava? Lala… ja ich glaube Lala… die feurige Lala./ auf jeden Fall schien sie etwas über ihn zu wissen und wenn sie etwas wusste, wusste vielleicht noch jemand hier bescheid. Akataja konnte in diesem Moment von Kopfgeldjägern umzingelt sein, ohne zu wissen dass er überhaupt schon außerhalb von Lohens Gewässern gesucht wurde. Aber das war nicht alles, er wollte Lala zuerst retten, wollte mit ihr reden, obwohl sie versucht hatte ihn und Ark zu töten. Richter Frollo und seine Wachen warne jedoch zu schnell da und der Richter lobte Akataja noch für seine Weitsicht die Pferde des Fluchtwagens los zu machen und die Anführerin zu stellen. Aka übergab Lala nur schwermütig, zum einen weil er selber viel zu sehr geschwächt war um noch kämpfen zu können und zum anderen, weil er einfach hoffte das Ark sich in dem Richter nicht täuschen würde. Er erinnerte sich an die letzten Worte die sie gewechselt hatten „Denkst du… es war eine gute Entscheidung?“ „Ob ich…? Hast du mir nicht zugehört? Das ist der Richter, ein gerechter Mann, er schriebt Gesetze und hält sie sein. Ich sagte doch, sie kommen wahrscheinlich mit einem roten Hintern davon… das hat mir Frollo noch persönlich versichert.“ Bei dem Gedanken an Lalas Hintern wurde Akataja selbst im Gesicht etwas rot, aber der Gedanke wischte sich schnell wieder davon. Akataja hatte danach nicht mehr mit Ark gesprochen, er wusste nicht mehr was er sagen sollte, wenn Ark Recht behalten würde und Lala keine ungerechtfertigte Strafe erleben sollte, so würde er Ark vor seiner Abreise noch einmal aufsuchen und sich entschuldigen.
Akataja verabschiedete sich von den Mönchen, er hatte nicht vor länger zu bleiben, er wollte so schnell es ging mehr Raum zwischen sich und Lohen bringen. Als nächstes wollte er nach Korallendorf, von da aus vielleicht nach Redline und dann sehen ob er ein Schiff finden würde, das ihn zur Grandline bringt. Bevor er ging musste er sich nach Lala, Viola und Patrick erkunden. Bei seinem Weg über den Markt fiel sein Blick kurz eine junge Frau mit rotem Kopftuch, sie schien den armen Gringoire gerade zusammenstauchen, aber auf die Entfernung war das schwer zu sagen. Aka musste immer wieder darüber nachdenken, das vielleicht schon Kopfgeldjäger hinter ihm her waren. Instinktiv sah er sich überall auf seinem Weg nach verdächtigen Gestallten um.
Während er in seinem schwarzen Mantel, dem schwarzen T-Shirt mit einem Totenkopfsmiliegesicht darauf und dem viel zu langen Schwertgriff mit der viel zu kurzen klinge an der Hüfte, durch die Stadt lief, muss er ja selbst auch etwas Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Er suchte den Stand der Orangenverkäuferin, er sollte sie schon finden können. Während er den Stand suchte, lief ihn wirklich jemand verdächtiges über den Weg. Zwei Männer, der eine sah eigentlich harmlos aus, wildes struppiges Haar, ein gestreiftes Shirt und irgendwas plappernd, also eigentlich ein munterer Geselle, den Aka unter anderen Umständen sehr interessant gefunden hätte. Neben dem struppigen lief jedoch noch jemand anders, ein Mann mit stechenden Augen, braune Augen, die so hell waren, das Aka hätte wetten können, das sie eigentlich rot waren. Den Blick dieses Mannes kannte Aka, er hatte ihn schon oft genug gesehen und trug ihn selbst von Zeit zu Zeit, der Blick eines Mannes der schon einmal getötet hatte und bereit war, es noch einmal zu tun, zudem trug er ein Gewehr bei sich, kein Standartmodel. Die Blicke des Mannes und Akataja trafen sich kurz, Aka hatte zur Sicherheit seine Hand die ganze Zeit am Schwertgriff, doch die drei Männer liefen einfach aneinander vorbei, ohne das was geschah. /Aka… du wirst schon ganz paranoid… such Viola, vergewissere dich das alles in Ordnung ist und rede danach mit Lala… du hast diese Insel bestimmt verlassen bevor die Sonne untergeht./
 
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Drei Tage, drei verdammte Tage hatte es gedauert von Korallendorf nach Notredämm zu kommen. Tanith hatte keine Ahnung wie lange die Überfahrt normalerweise dauerte, aber ihm kam sie trotzdem unsäglich lang vor, auch wenn davon auszugehen war dass die Tatsache dass sie von einem Handelsschiff abgeschleppt wurden die Reise ganz erheblich verkürzt hatte. Hätte er geahnt dass sie bereits am nächsten Morgen ihr Ziel erreichen würden hätte er den kleinen Ausflug in der zweiten Nacht unterbunden oder zumindest hätte er nicht mitgemacht.
Doch egal was passiert war und wie unerfreulich es war, sie hatten ihr Ziel erreicht und das war schon mal ein kleiner Erfolg. Die Stadt selbst war äußerst beeindruckend, überall Häuser und Menschen, die Anzahl von beiden konnte man bestenfalls versuchen zu schätzen. Am Horizont thronten zwei gewaltige, die ganze Stadt regelrecht dominierende, Türme von denen lautes Glockengeläut ausging. Beauregard war davon derart beeindruckt dass ihm ein kurzer Laut des Erstaunens entglitt, der aber ausreichte um einen Matrosen ihres Schleppschiffes zu einer Erklärung zu nötigen. Als Beubo wenig später feststellte das zehn Schläge vermutlich bedeuteten dass es auch zehn Uhr war Tanith doch ein wenig enttäuscht. Erst wollte er die Fähigkeit seines Begleiters das offensichtliche zu erkennen loben, aber das wäre unpassend gewesen, immerhin war der ehemalige Musiker ja doch eher unerfahren was so was anging. Und wenn er ehrlich war beneidete der Schütze ihn eben genau um diese Unbekümmertheit. Er selbst hatte, obwohl er noch sehr jung war, schon viel zu viel gesehen und erlebt als dass er sich diese kindliche Sicht auf die Welt hätte erhalten können. Ein kurzer Seufzer, der von einem ebenso kurzen Lächeln begleitet wurde, ging einer eigentlich nichtsagenden Antwort voraus. "Scheint ganz so." Mehr wollte Tanith dazu nicht sagen, sonst hätte er vielleicht doch noch einen bissigen Kommentar abgegeben.
Während sie sich dem Hafen näherten und ihre Sachen zusammen packten winkte Beubo immer wieder einigen Kindern die am Rand des Flusses standen. Tanith schaute jedes mal skeptisch nach was denn diesmal die Aufmerksamkeit seines Begleiters auf sich gezogen hatte, bekam aber immer nur laut schreiende und lachend weglaufende Kinder zu sehen. Irgendwann fiel der Satz dass der Schütze schuld daran wäre weil er immer so grimmig schauen würde und in seinem Geist formte sich augenblicklich ein Gedanke. "Ich schaue nicht grimmig, ich schaue normal. Es muss ja auch nicht jeder ständig so breit grinsen als wäre er gerade high." Noch bevor er diesen Gedanken jedoch verbalisieren konnte verkündete einer der Seeleute auf ihrer Mitfahrgelegenheit dass sie den Hafen erreicht hatten. Tanith vergaß nun komplett Beubo zu antworten, im Moment musste sie das Boot an Land bringen und da war eine bissige Antwort so ziemlich das Unwichtigste was es gab.
Nur wenige Augenblicke nachdem sie das fest gemacht hatten stand ein Angehöriger der Marine vor ihnen, schnappte sich Beubo und fragte ihn nach seinem Name und dem Grund seiner Anwesenheit. Während der Marinesoldat ungläubig die Antwort des Musikers wiederholte hatte Tanith Zeit den Mann zu mustern und einzuschätzen. Dem Aussehen und der Uniform nach zu urteilen war der Kerl bestenfalls ein Laufbursche, er hatte also vermutlich wenig zu sagen und wahrscheinlich noch weniger Ahnung. Nach einigen Augenblicken widmete sich der Kerl dann, wie zu erwarten war, dem schützen und fragte ihn auch nach seinem Namen und wieso er eine Waffe hatte. Tanith atmete tief durch, schaute den Soldaten kühl an und antwortete mit absolut gleichgültiger Stimme. "Ich heiße Tanith Sagitar, ich bin freiberuflicher Söldner und nur auf der Durchreise hier. Das Gewehr und zwei Pistolen, die ich auch noch bei mir trage, sind dementsprechend mein Handwerkszeug, alles ordnungsgemäß registriert und nach den Gesetzen der Weltregierung legal." Der Soldat war sich nicht ganz sicher was er jetzt tun sollte, man konnte ihm mit Leichtigkeit ansehen dass sein Verstand hart arbeitete. Vermutlich grübelte er wie er mit Tanith, und dessen Waffen, umgehen sollte. Irgendwann grummelte der Mann etwas unverständlich vor sich hin und nickte dann. "Meinetwegen, aber wenn du das Ding in der Stadt auch nur ein Mal abfeuerst landest du direkt im Kerker." Immer noch mit Emotionslosem Gesichtsausdruck zuckte der Schütze mit den Schultern und marschierte los. Ohne sich umzudrehen gab er dem Matrosen jedoch noch eine letzte Anweisung, die beinahe wie der Befehl eines vorgesetzten klang. "Lass Beubo jetzt endlich los, er ist kein Andenken das du behalten kannst." Grummelnd und murrend ließ der Soldat Beubo los, auch wenn er offensichtlich unzufrieden damit war wie Tanith mit ihm redete traute sich jedoch nicht etwas dazu zu sagen. Dass sein Auftritt den gewünschten Erfolg hatte brachte den Schützen jedoch dazu, zumindest im Geiste wo es niemand sehen konnte, ein wenig zu grinsen.
Tanith nahm sich die Freiheit den Weg für sich und Beubo zu bestimmen, immerhin gab es ja einige Dinge die dringend einer Klärung bedurften. Zuerst besorgte er sich eine Zeitung und suchte verzweifelt nach irgendwelchen Artikeln über die Ereignisse im Korallendorf oder zumindest einen Hinweis auf das was mit Gaston geschehen war. Aber obwohl er die Zeitung mehrmals genau studierte konnte er beim besten Willen nichts finden das auch nur im Entferntesten auf ihre Eskapaden hinwies. Beruhigt warf er die eben erst gekaufte Zeitung in einen Mülleimer und atmete entspannt durch. "Hey Beubo, sieht aus als wären wir diesmal ungeschoren davon gekommen, kein Wort von uns oder Gaston."
Während Beubo und Tanith den Markt überquerten, und zumindest der Schütze nach einem Waffenladen suchte, passierte etwas Seltsames. Ein großer Mann mit einem langen schwarzen Ledermantel und einem Schwert, dessen Griff seltsamerweise beinahe so lang war wie die Klinge, an der Hüfte kam an den zwei Neunankömmlingen vorbei. Er sah Tanith an als glaubte er dass gleich etwas Fürchterliches passieren würde. Der Schütze seinerseits fixierte den Schwertkämpfer mit eiskaltem Blick, was vorrangig daran lag dass der Fremde die ganze Zeit eine Hand auf seinem Schwert ruhen ließ, für Tanith war er schlicht und ergreifend eine potentielle Gefahr. "Wenn er das Schwert zieht muss ich mich möglichst tief ducken und, wenn es nicht anders geht, mit der Last Sound den Schlag ablenken. Danach muss ich schnellstmöglich nah an den Kerl ran, dann kann er mit seinem Schwert nich mehr viel anfangen. Dann nur noch eine Pistole ziehen und ihn mit einem, nach Möglichkeit aufgesetzten, Schuss unschädlich machen." Als der Fremde ohne Reaktion an ihm und Beubo vorbei ging entspannte sich Tanith ein wenig und schaute zu Beubo. "In dieser Stadt gibt es ziemlich seltsame Leute."
Wenig später kamen sie an einem großen Platz an auf dem sowohl eine Bühne als auch zahlreiche kleinere Holzbuden aufgebaut wurden. Überall wuselten Leute mit Werkzeugen herum, hämmerten, sägten und gingen außerdem noch zahlreichen anderen Arbeiten nach die Tanith beim besten Willen nicht benennen konnte. er blieb stehen, schaute sich das geschäftige Treiben an und warf, ohne jemand speziellen anzusprechen, einen Gedanken in den Raum. "Was zum Teufel ist denn hier los?"
 
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Yukiko

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Die junge Zimmerfrau stand, schon seit die Sonne über dem Horizont aufgegangen ist und ihre erste Strahlen auf Noträdamm geworfen hatte auf diesem Marktplatz und arbeitete mit gefühlten 100 anderen Arbeitern zusammen, daran den Festplatz herzurichten. Ab und zu hatte sie das Gefühl, dass sich die Arbeiter nur gegenseitig im Weg herum rannten, sich darüber zu beschweren hätte jedoch vermutlich recht wenig bewirkt. Wohl von jeder Insel waren Handwerker zusammen getrommelt worden, natürlich war sie eine der fast nicht vorhandenen Frauen unter eben diesen.
Über den Morgen gab es am Anfang, fast keinerlei Probleme, ein paar wohl noch ungelernte Aushilfen verteilten an die bereits ausgelehrten Arbeiter Material, einen Plan und sagten wo der Stand oder was es auch war aufgebaut werden musste. Sobald dies erledigt war, liefen sie wieder zurück zu Gringoire um den nächsten Plan und das nächste Material zu holen und eben dieses an den nächsten freien Handwerker zu verteilen.
Es war wohl gerade einige Minuten nach neun Uhr dreißig, sie konnte es nur schätzen da sie nicht wirklich auf die Uhr achtete oder auf den Glockenton, als Yukiko eine ihrer Aufgaben wieder beendet hatte und einer dieser Aushilfen auf sie zu gerannt kam. Während dieser sie zu ihrer nächsten Aufgabe führte musterte sie ihn ein wenig. Es war ein junger Mann, vermutlich ein oder zwei Jahre jünger als sie, wirklich sonderliche Merkmale hatte er nicht, so ein Durchschnittstyp würde sie schätzen. “Ob er wohl gerade in der Ausbildung zum Handwerker ist oder braucht er vielleicht doch nur ein wenig Geld nebenher und hilft deswegen hier mit?“ Es war eigentlich nicht sonderlich wichtig für sie, was dieser Kerl wirklich machte, aber wenn sie nichts zu tun hatte dachte sie über Sachen nach die sie eigentlich gar nichts angehen sollten. Die Schwarzhaarige hatte ihren Gedanken gerade beendet als er auch schon auf einen Bretter Haufen deutete und ihr eine kleine Schachtel mit Nägeln in die Hand drückte und den Bauplan. Hier wurde während der Arbeit keine unnötigen Wörter gewechselt, inzwischen hatte jeder das Prinzip verstanden wie hier gearbeitet wurde.
Sie ließ den Blick kurz über den Plan schweifen und schaute dann auf den Materialhaufen, der auf dem Boden, wohl auf der Stelle lag, wo sie den Stand aufbauen sollte. Sie steckte den Plan in die Hosentasche und öffnete die Nägel, nur um zu bemerken, dass man ihr die falschen Nägel gegeben hatte. Diese Nägel waren viel zu kurz für die Dicke der Bretter. Sie drehte sich augenblicklich um und rief dem Kerl der die Frau hier hingeführt hat hinter her. „HEY! DU DA IM ääääähm…. GELBEN T-SHIRT!“ Er reagierte tatsächlich auf diese Beschreibung und drehte sich noch einmal zu der Shinin um, welche ihm mit einem Handzeichen zu verstehen gab das er sich zu ihr zurück bewegen sollte. Mit einem Augenrollen machte er sich wieder auf den Weg zurück und stand kurz darauf vor der Frau, welche die Arme vor der Brust verschränkte.
„Das sind die falschen Nägel, die sind zu kurz, wenn ich den Stand damit aufbaue, kracht er vermutlich zusammen bevor er fertig ist. Hol mir bitte die richtigen Nägel!“ Natürlich hätte sie in einer ihrer Taschen die richtigen Nägel gehabt, jedoch sah sie nicht ein wieso sie ihr eigenes Material hier benutzen sollte. „DAS sind die richtigen Nägel, jetzt bau den Stand auf wir sind sowieso schon im Zeitdruck!“antwortete der Mann und eilte wieder davon, was er dann noch sagte, konnte Yuki zwar nicht ganz verstehen, jedoch waren die Bruchstücke ‚Frauen‘ und ‚wer kam auf die Idee die anzustellen‘ ziemlich klar noch zu ihr durch. Also gut wenn er es so wollte, dann baute sie den Stand auch mit diesen Nägeln auf. Sie wollte sich ja keiner Arbeitsanweisung wiedersetzen. Sie würden schon sehen was sie davon hatten. Die Frau arbeitete strickt nach dem Plan welchen sie bekommen hatte und nach einiger Zeit stand ihre Arbeit sogar.

“Das habe ich jetzt nicht erwartet, die Nägel gehen gerade so durch die Bretter durch. Dass das wirklich hält.“ Natürlich schob sie das ganze ihrer hervorragenden Arbeit unter, dass der Stand überhaupt stand. Vielleicht würde er ja wirklich halten.
Solange das Ganze stehen blieb sollte es nicht ihr Problem sein. Mit diesem Gedanken wollte sie sich gerade auf den Weg machen, ihre nächste Aufgabe zu holen. Jedoch kam sie nicht allzu weit, nach einigen Metern hörte man ein Krachen. Yuki musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass dies ihre Bude gewesen war, welche zusammen gebrochen ist. Trotzdem wollte sich die Zimmerfrau ganz sicher sein und ihr Blick schweifte zurück. Genau in diesem Moment ertönte die Stimme, wohl von demjenigen der hier das Sagen beim Aufbauen hatte. „Was soll denn das!? Bin ich hier nur von Banausen umgeben?! Da fehlen die Nägel, das sehe ja sogar ich - wer hat das da zusammengebaut?!“ Sie musterte den Mann der soeben seine Stimme erhoben hatte. Er erschien ihr nicht wie die Sorte Mann die in ihrem Leben schon wirklich hart gearbeitet hatten, er wirkte eher wie ein Büromensch auf sie. Vielleicht hatte er genau deswegen die Aufgabe bekommen, hier die Organisation zu führen, ob es klug war so einem die Organisation von Handwerkern zu übergeben war fraglich, aber das stand auch gerade nicht zur Diskussion.
„Das hab ich zusammen gebaut!“ antwortete Yukiko selbstbewusst und verschränkte wie so oft die Arme vor der Brust, während die Frau mit dem Kopf in die Richtung der zusammengefallenen Bude nickte. „und wenn an diesen Brettern, auch nur ein einziger Nagel fehlt, welcher auf dem Plan eingezeichnet ist, fresse ich meinen eigenen Hammer!!!“ antwortete sie frech, einem höher geordneten gegenüber eigentlich viel zu frech, jedoch hatte dieser Mann, ihrer Meinung nach keinerlei Recht, ihre Arbeit zu kritisieren, wo er doch keine Ahnung davon hatte. „ICH kann nichts dafür wenn solch ein Banause nichts von seiner Arbeit versteht und Nägel als Arbeitsmaterial zur Verfügung stehen, die nur knapp, durch die Bretter hindurch gehen. Da kann die Bude nicht halten.“ Sie betonte das Wort Banause ganz besonders, wen sie nun jedoch genau mit ihren Worten angriff war unklar, diese gingen wohl an jeden der sich davon angesprochen fühlte. Gringoires Blick huschte ein paarmal hinauf zum Justizpalast, bevor er antwortete. „Wenn du das so genau gewusst hast, wieso hast du nichts gesagt und sabotierst unseren Zeitplan.“ Sagte er mit fester Stimme und sah die Zimmerfrau mit einem Blick an der sie wohl rügen sollte. Allerdings ließ sie sich auch hiervon nicht sonderlich stark beeindrucken. „Ich habe es gesagt, aber natürlich weiß es jeder ungelernte MANN besser, als die Frau die ihre Gesellenprüfung als Zimmerin schon abgelegt hat!“
Auf diese Worte viel dem Organisator wohl nichts mehr zum erwidern ein und so sagte er schlicht mit harten Unterton. „Hol dir die richtigen Nägel und Bau das gefälligst noch einmal auf und dieses Mal so dass es auch hält. Verstanden!“ Wieder blickte Gringoire hoch auf den Justizpalast bevor er auf die Bestätigung von Yukiko wartete. Diese nickte ihm nur knapp zu und damit war die Geschichte wohl beendet. Sie drehte sich nun selbst kurz um und blickte hinauf zum Justizpalast, da ihr die Blicke komisch vorgekommen waren und erkannte zwei Männer dort oben, kümmerte sich dann aber nicht weiter darum, was ging sie das auch an.
Sichtlich genervt machte sich die Shinin nun also auf den Weg, die richtigen Nägel zu holen, natürlich wollten man der Frau den Fehler zuschieben, als ob die Frauen an allem Schuld wären. Auf ihrem Weg standen zwei Kerle, sie schienen nicht in die Arbeitenden zu passen, Werkzeug hatten sie keines bei sich und sie wuselten auch nicht wie die Aushilfen über den Platz um die Aufgaben zu verteilen. Sie schauten sich etwas komisch um und vor allem standen sie ihr im Weg. „Lauft doch weiter! Falls ihr es noch nicht bemerkt habt hier wird gearbeitet und ihr steht im Weg herum!“ sagte sie mit einem scharfen Unterton, blieb deswegen aber nicht stehen, sie funkelte sie im Vorbeigehen kurz böse an und lief einen kleinen Bogen um weiter zu kommen.
 
B

Beubo

Guest
“Ark, mein lieber Junge”, ermahnte Frollo den aufgedrehten Jugendlichen, als die lauten Töne der Glocken schließlich verstummt waren, “Versuche nicht gegen die Stimmen Gottes anzukommen, denn ihre Töne werden die der gemeinen immer überlauten.” Richter Frollo deutete während er sprach mit einer verheiligenden Geste gen Glockentürme. Sein Blick war kurz zum Himmel gerichtet, als hätte er dort etwas mit vergebenden Blick fixiert… dann fuhr Frollo fort: “Auch dir einen guten Morgen, Ark. Hattest du einen erfolgreichen Tag bisher?” Der Junge wollte ganz bestimmt etwas darauf zur Antwort geben, doch Frollo drehte sich einfach um und schritt in Richtung Balustrade des Balkons - Ark musste zum Richter aufschließen, um seiner weiteren Instruktion lauschen zu können: “Sehr schön. Ark, wie du ja sicherlich weißt, wird es heute ein großes und bedeutendes Fest in unserer Stadt geben…” Frollo hielt kurz Inne und beobachtete das Treiben auf dem Platz zwischen Kirche und Justizpalast. Er erkannte Gringoire auf der bereits fertig gestellten Bühne und musterte ihn mit herabwertenden Blick, während Gringoire hingegen freudig zum Richter und Ark hinauf winkte. Der Junge erwiderte seinen Gruß freundlich, unterließ es dann jedoch gleich wieder, als Frollo ihn skeptisch ansah. “Gringoire hat die Aufgabe, den Aufbau der Buden auf dem Platz zwischen Kirche und Justizpalast zu leiten. Außerdem hat er auch ein Theaterstück für diese… Festivität geschrieben.”, erklärte der Richter Ark streng, “Aber leider ist Gringoire auch nicht zu mehr zu gebrauchen. Ein Künstler, wohlwahr, aber es fehlt ihm an Durchsetzungs… vermögen.” Frollo beobachtete, wie Gringoire begann, mit einem der Arbeiter in Streit zu geraten. Der Richter zog darauf kurz eine missbilligende Mine, als er erkannte, dass sich bei dem “Gegner” seines Aufbauleitungsbeauftragters auch noch scheinbar um eine Frau, ein Mädchen - einem Kind handelte. “Mein lieber Ark, unser Fest hat eine gute und lange Tradition und ich sorge schon seit jeher dafür, dass es zu keinerlei Störungen während der uns heiligen Veranstaltung kommt. Doch leider…” Frollo faltete seine dürren Finger zu einem kleinen Zelt und fixierte finster einen unbestimmten Punkt unten auf dem Platz, “Doch leider stieg die Kriminalitätsrate an, seid Gol D. Roger dieses Ammenmärchen von seinem Schatz verkündet hat. Auch auf Noträdamm ist es seid dem immer gefährlicher geworden!” Wieder setzte sich Frollo in Bewegung und schlich langsam an der Balustrade des Balkons entlang. Währenddessen rezitierte er seine Informationen, als hätte er sie schon oft an Zuhörer weitergeben müssen: “Selbstverständlich habe ich immer das größte Übel von der Stadt fern halten können, beziehungsweise das größte Übel in der Stadt eindämmen können - Wie du ja weißt, ist mir meine Stadt sehr wichtig! Allerdings besteht bei solchen Festen, wie unser Tupsy Turvy eines ist, immer eine erhöhte Alarmbereitschaft. Große Menschenmassen ziehen immer viele Diebe an… Die Gewalttäter lassen da nicht lange auf sich warten, ganz zu schweigen von Piraten und Mördern aller Art, die ihrem sündigen, verruchten Treiben unter allen Umständen Genuss tun wollen - sie alle sind hier zusammengepfercht und wild brodelnd durcheinander gewürfelt, in mitten der unschuldigen, besuchenden Bevölkerung, zu einem einzigen, aufkochenden sündigen Sud!?” Seine letzten Ausführungen keifte Frollo geradezu. Das Gesicht des Mannes war rot vor Abscheu und Zorn verzerrte seine Mine zu einer Art Fratze. Wütend starrte Frollo gen Horizont und musterte die wendigen Straßen und Wege Noträdamms aufmerksam. “Ark! Unsere Stadt ist in Gefahr, in großer Gefahr sogar! Die Feinde Noträdamms warten nur noch darauf, ihre verteufelten Ambitionen in die Tat umzusetzen!?” Frollo wusste, dass er Recht hatte - er drehte sich zu Ark und packte den Jungen an den Schultern. “Aber sei beruhig mein lieber Junge, habe keine Angst”, erklärte ihm Frollo, nun wieder so gefasst wie eh und je, “Ich werde auch dieses Jahr wieder mit meinen Mannen dafür sorgen, dass den braven Bürgern Noträdamms nichts zu leide getan wird, das verspreche ich dir. Ark, du wirst mich auf Tupsy Turvy begleiten - aber nicht etwa als mein Gast, sondern als meine Rechte Hand!” Der Richter lächelte dem Jugendlichen aufmunternd zu, um ihm auf diese Weise verständlich zu machen, was für eine Ehre das doch im Grunde war, “Du wirst mit helfen, die Leute und Besucher vor dem niederträchtigen Abschaum zu retten, sollte er es wagen, das Fest zu belästigen! Du wirst mein verlängerter Arm sein, meine starke Hand für diesen Tag sein… und sobald Tupsy Turvy überstanden ist, werde ich dir selbstverständlich helfen, das Mädchen zu finden, dass du suchst.” Aus Arks Gesicht konnte Frollo lesen, dass er den Jungen überzeugt hatte - mit welchem seiner Argumente auch immer. Zufrieden nickte er daher Ark zu und verkündete feierlich: “Nun gut, dann lass uns aufbrechen, es wird nicht mehr lange dauern - ich habe Logenplätze!” Dann machte Frollo kehrt und sich auf den Weg zu seinem besonderen, überdachten Sitzplatz nahe Gringoires Bühne…

“Tut uns leid!”, keuchte Beubo und gab sich alle Mühe der wütenden jungen Frau Platz zu machen - dabei stieß er an Taniths Schulter. Der Schütze rollte genervt mit den Augen und schubste Beubo wieder auf seine ursprüngliche Position zurück, als die Arbeiterin vorbeigegangen war: “Lass dich nicht immer so rumschubsen.” “Sorry…”, seufzte Beauregard und ließ etwas den Kopf hängen.
“Was zum Teufel ist denn hier los?”, fragte Tanith unvermittelt und noch ehe Beubo überhaupt daran denken konnte, seine Vermutungen preiszugeben, quatschte die beiden Jungs ein fröhlicher Mann an: “Das, meine Freunde, das ist die Hauptbühne für das heutige Tupsy Turvy. Noch niemals davon gehört?” Tanith und Beubo guckten den erklärenden Kerl gleichermaßen skeptisch wie empört an, doch wiederholte der Typ einfach seine Ansage: “Tupsy Turvy, das Fest, das heute Mittag um punkt zwölf beginnt - also in weniger als einer Stunde! Ich bin Gringoire, der Organisator der Veranstaltung und meines Zeichens auch talentierter Ausnahmeregisseur und sowie Künstler und Musiker.” Gringoire zupfte einen Ton auf seiner altertümlich wirkenden Laute an und grinste einmal breit über das ganze Gesicht. Dann trat eine peinliche Stille ein und man vernahm für eine gefühlte Ewigkeit nur das Hämmern und Werken der Bauarbeiten rund herum - sicher, Tanith hätte eventuell etwas über dieses Tupsy Turvy in der Zeitung von vorhin lesen können, aber es interessierte die beiden Kameraden schlicht weg viel eher, ob die Sache auf Korallendorf Wellen geschlagen hatte oder nicht. Da blieb wenig Ambition übrig, das örtliche Käseblatt nach Freizeitbeschäftigung zu durchstöbern…
Schließlich war es die Zimmermannsfrau, die den stillem Moment mit einem forschen “Obacht!” unterbrach und sich gleich darauf mit einigen schweren Utensilien zwischen den drei Männern durchquetschte. “Tut uns leid!”, rief Beubo ihr hinterher und wand sich dann an den Bauleiter Gringoire, “Äh, heute? Was ist denn da so los?” Der Musiker freute sich anscheinend über das Interesse Beubos und drängelte sich daher sofort zwischen Tanith und ihn. “Das wird eine ganz große Sache , meine Freunde, ein Stück, dass den Gesängen der heiligen Kirche Dämms gerecht werden wird, so viel steht fest! Kommt, ich erkläre euch ganz genau, wie alles ablaufen wird!” Gringoire drängte Tanith und Beubo an den Rand der großen Bühne und laberte wie aus dem ÄfÄf seine ganze Programmplanung herunter. Zwischendurch merkte er auch an, dass es bei den Buden, die gerade aufgebaut wurden, dann auch Tontaubenschießen und ähnliche Sachen geben würde, wo man tolle Preise gewinnen könne und dass so etwas doch sicherlich etwas für den Bewaffneten Tanith wäre. Darüber hinaus würde es viele Maskenstände und Süßigkeitenbuden geben und noch vieles mehr. Während Tanith scheinbar mit sich kämpfte, was er nun von dem Fest halten sollte, hörte Beubo nur noch mit halben Ohr zu. Er hatte schon längst für sich beschlossen, sich das Spektakel anzugucken. Und vielleicht würde er sich auch so eine Maske kaufen, ist doch lustig?
Während Gringoire die beiden Jungs weiter einlullte, beäugte sich Beubo die flache Bühne genauer und - lag da nicht ein Hammer auf dem großen Podest? Beubo hatte lange keinen richtigen Hammer in der Hand gehabt und hob das schwere Werkzeug daher auf, um einen genaueren Blick drauf werfen zu können…

In der Innenstadt, dort wo für gewöhnlich der bürgerliche Markt seine Zelte aufgeschlagen hatte, fehlte es zu dieser Stunde schon an sämtlichen Buden und Verkaufsständen. Eigentlich würde das Tupsy Turvy sich auf den großen Platz zwischen Kirche und Justizpalast beschränken, bzw. sich aller höchstens auf einige größere Straßen ausweiten, aber dieses Jahr würde den Besuchern des Festes eine ganz besondere Vorstellung geboten werden. Zu diesem Zweck versammelten sich bereits jetzt schon unglaublich viele Leute auf dem eigentlichen Marktplatz. Sie alle trugen bunte Kostüme, reich mit Glöckchen besetzte Stöcke und andere Krachmacherwerkzeuge mit sich herum - und sie alle redeten wild durcheinander. Zumindest so lange, bis ein schlaksiger Kerl mit lila Schlapphut auf dessen Krempe eine große, buschige gelbe Feder lag und der ein buntes Hofnarren Outfit trug auf eine willkürlich abgestellte Holzkiste sprang und das Gemurmel und Geschnatter der Zirkusartigen Truppe mit einem schrillen Pfiff unterband: “Hört mir zu, meine Freunde! Patrick, Viola und Lala können heute nicht bei uns mitmachen…” Die Menschenmasse schwieg andächtig, weil sie alle wussten, was das zu bedeuten hatte, “Aber hay!? Bleibt mehr für uns… zu tun, meine ich!” Der Mann auf der Kiste lachte und zwinkerte seinen Zuhörern zu. Auch diese fingen daraufhin an laut zu lachen. “Lass die Show beginnen!”, der Mann machte einen Salto von der Kiste und setzte sich anschließend eine violette Faschingsmaske auf, die seine Stirn und Nase bedeckte, “Auf zum Kirchplatz, Freunde!” “Aye, Aye!”, salutierten die vielen, vielen verkleideten Menschen und marschierten ihrem Spitzbärtigen Anführer hinterher.
 
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Akataja

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Akataja schritt durch die Stadt auf der Suche nach Viola, ihrem Sohn Patrick und ihrer Schwester Lala. Er musste sich ein wenig durchfragen, da Violas Stand nicht mehr dort war, wo er war, als er sie damals kennen gelernt hatte.
Als er dort ankam, wo die Beschreibungen der Stadtbewohner ihn hinführten, merkte er gleich dass etwas nicht stimmen konnte. Das Haus, in dem Viola und ihr Sohn leben sollten, war ziemlich klein, kleiner als die meisten anderen und es war von Ruinen eines viel größeren Hauses umgeben, das aber anscheinend schon vor einiger Zeit abgebrannt war. /ich habe keine Ahnugn was hier passiert sein könnte… Wenn da Haus vom Blitz getroffen wurde oder so… warum hat man die Überreste dann nicht schon lange weggeräumt und hier ganz neu gebaut?/
Etwas verunsichert trat Aka dann auf das kleine Haus zu, er erkannte schnell das einige Teile des kleinen Hauses den verbrannten Ruinen entnommen wurden. So klopfte er an die etwas rußige, aber dennoch stabile, Holztür und kurz darauf sah er wieder das Gesicht von Viola „Ach du bist es…“ das klang nicht sehr freundlich und irgendwie genervt, aber noch lange nicht feindseelig „Verzeiht das ich euch störe… ich wollte sehen wie es euch, eurem Sohn und eurer Schwester geht.“ Akataja versuchte so höflich zu sein wie es nur ging, er konnte sich schon vorstellen, das Viola nicht so gut auf ihn zu sprechen war, immerhin konnte er damals weder ihrem Sohn noch ihrer Schwester helfen vor dem Richter zu entkommen /ich hätte es gekonnt, wenn ich nur etwas stärker gewesen wäre…/ „dann… weist du gar nicht was passiert ist?“ fragte Viola ungläubig und öffnete Akataja etwas weiter die Tür.

„Was machst du da!?“ Raunte der maskierte Volterknecht unter dem Justizpalast den verängstigten kleinen Diener an, der gerade mit einem Tablett in der Hand die schwere. Mit vielen Bolzen versehende Holztür, öffnen wollte. Nachdem der klang von klappernden Blech in den Gängen verhallte, machte sich der Diener schnell wieder daran das Tablett, die nun Leere Blechtasse und den zerbrochenen Holzteller und das Brot wieder auf zu sammeln, dabei erklärte er mit zitternder Stimme „I-ich bringe den Gefangenen ihr Essen, so wie jeden Tag… Herr.“ „Diese hier bekommt nichts!“ meinte der Folterknecht mit lauter Stimme und schlug mit seiner Gärte an einen seiner schweren Lederstiefel, so dass es laut knallte und dem ängstlichen Diener ein Ahnung davon geben würde, wie schmerzhaft so ein Hieb auf blanker Haut sein würde. Der kleine Diener hatte seine Sachen wieder aufgeräumt, das vergossene Wasser und die klebrige unappetitliche Masse, die wohl eigentlich mal Kartoffelbrei werden sollte, blieben am Boden liegen. „A-Aber Herr… ich habe die Aufgabe p-p-persönlich von Richter… F-Frollo bek-k-k-kommen.“ Dem Diener fiel es schwer zu reden wenn er so nervös war und Angst vor Schlägen hatte „Hier ist ein neuer Befehl vom Richter…“ der Knecht hielt kurz inne und packte dabei die Gehrte fester „Niemand bringt dieser Gefangenen Essen oder zu trinken, bevor ich es nicht gestatte!!“ dabei landete ein schmerzhafter hieb mit der Gehrte auf der Schulter des Dieners, dieser ließ vor Schreck das Tablett wieder fallen und ergriff die Flucht. Der Folterknecht lachte amüsiert und laut auf „ich habe echt den besten Job der Stadt.“ Danach schob er mit einer Hand die schwere Tür auf und betrat den Raum, in dem die rothaarige gefangene im Pranger stand. Ihre Kleidung bestand nur noch aus Fetzen und war blutgetränkt. Unter der gefangenen hatte sich schon eine kleine Blutpfütze gebildet. Sie atmete schwer und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, der maskierte Knecht, welcher hinter ihr stand rieb sich gerade die Schulter. Er sah zu dem größeren und breiteren Folterknecht auf, der gerade eintrat „Verhörmeister Rengard, schön sie zu sehen.“ Der Knecht salutierte, obwohl weder er, noch sein Gegenüber zum Militär gehörten. „Hat die Gefangene denn schon was ausgespuckt…? Außer Blut meine ich.“ Fragte der, der wohl auf den Namen Rengard hörte „Nein… bisher ist sie verschwiegen… a-aber Richter Frollo war vorhin erst hier um mich noch einmal in die richtige Technik ein zu weisen.“ „Ja, ja… der alte Richter hat es schon drauf, wenn er dir gezeigt hat wie es geht, dann hast du es bestimmt auch richtig gemacht.“ Rengard beugte sich dann hinunter zu der Genfangenen und hob ihren Kopf etwas an, so dass er ihr ins Gesicht sehen konnte, dabei nahm er kurz noch einen künstlichen Geruch von Erdbeeren war „Du siehst gar nicht gut aus… du musst große Schmerzen haben.“ Rengard grinste leicht „und Hunger, nicht wahr?... es könnte doch so einfach sein… sag uns einfach was wir wissen wollen und deine Schmerzen finden ein Ende. Also… wo ist es... und tu nicht so, als ob du nicht wüsstest wovon ich rede!“ die feurige Lala sah ein Stück weit auf, öffnete den Mund etwas und spuckte dem Verhörmeister Rengard eine Mischung aus Speichel und Blut ins Gesicht. Zornig schlug er ihr mit seinem Handrücken ins Gesicht, so stark, das ihr Kopf gegen das Holz des Prangers geschlagen wurde und sie das Bewusstsein verloren hatte. „Verhörmeister Rengard.. hab ihr sie…?“ „Nein… keine Sorge, ich mach das schon lang genug um zu wissen wie man hinlangen muss. Mach sie los, lass ihre Wunden behandeln und geb ihr etwas Wasser und Brot… und vor allem… wenn sie wieder zu sich kommt, rufe mich, ich nehm die Sache jetzt selber in die Hand. Bei einer so störrischen Person, müssen wir wohl einen Schritt weiter gehen… ich werde gleich Bericht an Richter Frollo erstatten.“

Als Akataja wieder durch die Straßen der Stadt lief ging ihm das was er in dem kleinen Haus gehört und gesehen hatte nicht mehr aus dem Kopf. In ihm tobte ein Kampf um das, was er als nächstes tun musste. Er hätte einfach zurück zum Hafen gekonnt und hätte vermutlich problemlos eine Überfahrt nach Korallendorf gefunden, aber, etwas in ihm, etwas das mit der Stumme seines Onkels sprach, war anderer Meinung /du kannst jetzt nicht gehen Aka… du weißt das du noch nicht gehen kannst./ Aka blieb stehen und schlug vor Wut neben sich, er hoffte wohl das der Schmerz in seiner Hand, wenigstens für kurze Zeit, seine Gedanken zur Ruhe bringen könnte. Seine Hand traf auch etwas, etwas aus Holz was kurz darauf zusammenfiel, die Überraschung darüber lenkte seine Gedanken wirklich etwas ab. Er fand sich auf dem Festplatz wieder, auch wenn er sich gar nicht erinnern konnte soweit gelaufen zu sein. Er sah neben sich und erblickte was da zusammen gefallen war, das sah aus wie ein Verkaufsstand, einer der noch leer war und der wohl erst noch dabei fertig gestellt zu werden, jedoch sah er keinen Handwerker der daran arbeitete. Dafür sah er aber eine Frau mit Kopftuch die gerade mit lauterer Stimme zu zwei Männern sprach, die Aka aus seiner Position nicht erkennen konnte, die Frau schien wütend zu sein und Akataja glaubte zu hören das es um einen Hammer oder so etwas ging. Aka fühlte sich etwas schuldig dafür, dass der Stand zusammengefallen war, darum rief er der jungen Frau zu „Holdes Fräullein in rot, entschuldigt bitte das ich euch bei eurer Unterhaltung und dem Marktbummel stören muss. Aber könntet ihr bitte einem der Handwerker bescheid geben, das durch einen Unfall dieser Stand hier beschädigt wurde, ich bin auch bereit den entstandenen Schaden zu zahlen und mich bei dem guten Mann, der diesen Stand wohl noch nicht ganz fertig gestellt hatte, zu entschuldigen.“
Das schien die Aufmerksamkeit der drei auf sich zu ziehen, als sie sich zu ihm drehten und er die Gesichter der drei genau erkennen konnte, begann sein Verstand plötzlich zu arbeiten.
Akataja war noch nie gut darin Pläne zu schmieden, doch ihm wurde ein Plan gegeben, einer, der nichts mit einer Weiterreise nach Korallendorf zu tun hatte, ein Plan, den er allein aber nicht umsetzen konnte. Als er nun aber diese drei sah, fing sein Verstand an zu rattern und plötzlich war er sich auch sicher, was er als nächstes tun sollte.
 

Yukiko

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Eines war sicher, sollte dieser Tag für die junge Frau so weiter gehen, könnte es durchaus böse enden. Immerhin hatte sie nun alles was sie brauchte, um diese Bude richtig bauen zu können. Sie stand also vor den Trümmern und stellte alle Utensilien die sie soeben noch mitgebracht hatte einfach auf dem Boden ab. Mit einem griff zauberte Yuki den Plan wieder aus ihrer Hosentasche, damit sie sicherheitshalber noch einen erneuten Blick darauf werfen konnte. Eigentlich sollte man glauben, dass sie diesen Plan schon auswendig kennen sollte, aber man hatte ja gesehen, ihr würde jeder Fehler doppelt und dreifach angerechnet werden, weshalb es besser für die Schwarzhaarige war, keine Fehler zu machen. Als sie wieder aufblickte, schweifte ihr Blick kurz zu Gringoire, dieser schien sich zu unterhalten, immerhin saß er dann ihr nicht im Nacken, also hatten die Typen die vorhin aufgetaucht waren doch etwas Gutes.
Yuki faltete den Plan wieder zusammen, sie hatte ihn nun wirklich mehr als genug studiert und besagter Bauplan verschwand wieder in einer ihrer vielen Hosentaschen. Die Zimmerfrau, griff nach dem Stützbalken den sie noch für eine ihrer anderen Buden mitgebracht hatte, weil er dort noch fehlte. Gerade als sie dieses platziert hatte und nach einem Nagel und ihrem Hammer greifen wollte, griff ihre Hand ins Nichts. Ein kurzer Blick bestätigte dann, dass sie ihren Hammer nicht an ihrem Werkzeuggürtel hatte. Das war ihr bisher auch noch nicht passiert, dass sie ihren Hammer verlegt hatte. “Denk nach Yuki verdammt! Als ich die Bude vorhin aufgebaut hatte, hatte ich den Hammer noch in der Hand, dann ist die Bude gekracht ich hatte die Diskussion mit Gringoire und bin neues Material holen gegangen. Bei dem Material holen hatte ich den Hammer nicht mehr in der Hand, da ich beide Hände zum Tragen gebraucht habe. Das heißt er muss irgendwo auf dem Weg dazwischen abhandengekommen sein.“ Das konnte man als durchaus logische Schlussfolgerung sehen, jetzt bestand nur noch die Hoffnung, dass der Hammer auch wirklich irgendwo unterwegs war, es wäre ja auch möglich dass irgendjemand ihn geklaut hätte, so dass sie es in ihrer Wut gar nicht bemerkt hätte. Aber wieso sollte jemand einen Hammer klauen.
Sie ging den Weg nach einigem Überlegen also erneut ab und kam dann zu der Stelle, auf der die Diskussion mit Gringoire stattgefunden hatte. Sie entdeckte doch Tatsächlich ihren Hammer, in der Hand einer anderen Person!!! Ihr heiliges Werkzeug, welches sie pflegte in der Hand eines dahergelaufenen Mannes?!?! Ja die Zimmerfrau war sich absolut sicher, sie würde IHREN Hammer unter 100 anderen sofort erkennen, dagegen musste etwas unternommen werden! „Was fällt dir aufgeblasenem Hohlkopf eigentlich ein einfach meinen Hammer zu nehmen!!! Na wolltest ihn wohl gerade einstecken du ….“ Erst jetzt erkannte sie den Mann der ihren Hammer immer noch in der Hand hatte. Das war doch der gleiche Typ der ihr vorher im Weg gestanden war alle anderen Menschen um sie herum ignorierte die Frau in diesem Moment. Für ein paar Sekunden schwieg Yukiko, jedoch nicht weil sie erstaunt war, sondern weil sie sich über den Kerl gerade noch mehr aufregte. Das war heute dann schon das zweite Mal, das er in ihren Augen etwas Falsches getan hatte, auch wenn er mit Sicherheit keine bösen Absichten bei beidem Mal hatte. Doch das war etwas das Yuki in diesem Moment nicht interessierte. „du schon wieder!“ stieß sie zwischen ihren Zähnen hervor. „Wenn du nicht willst das ich dir den Kopf einschlage gibst du mir diesen Hammer und zwar schnell außer du stehst auf Veilchen dann verpasse ich dir gerne…..“ wie gerne hätte sie diesen Satz beendet, sie verstand wirklich keinen Spaß wenn es um ihr Werkzeug ging, das musste jetzt wohl auch jeder Blinde bemerkt haben. Jedoch wurde sie von einer ihr unbekannten Stimme unterbrochen. „Holdes Fräullein in rot, entschuldigt bitte das ich euch bei eurer Unterhaltung und dem Marktbummel stören muss. Aber könntet ihr bitte einem der Handwerker bescheid geben, das durch einen Unfall dieser Stand hier beschädigt wurde, ich bin auch bereit den entstandenen Schaden zu zahlen und mich bei dem guten Mann, der diesen Stand wohl noch nicht ganz fertig gestellt hatte, zu entschuldigen.“
Die junge Frau war sich beim besten Willen nicht sicher, ob jetzt gerade tatsächlich SIE angesprochen wurde. Aber wie viele Frauen liefen hier schon herum und dann auch noch in Rot gekleidet. Sie drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und der Sprecher war schnell ausgemacht. Es war ein großgewachsener Mann mit silbernen Haaren und dieser Stand direkt neben einem weiteren zusammen gefallenen Stand. Es musste natürlich so kommen, dass dies ebenfalls einer der Stände war, die durch ihre Hand zusammen gebaut wurden. Heute war nicht ihr Tag, sie atmete ein paar Mal tief durch bevor sie ansetzte zu sprechen. Ihre Stimme klang um einiges ruhiger als zuvor, jedoch hatten ihre Augen ein bedrohliches Funkeln, welches nur zu deutlich machte, dass das Fass kurz vorm überlaufen war. „Sehe ich in meinem imaginären, rosa Tütü etwa wie ein Dienstmädchen aus wo gerade Gemüse für die Herrin einkaufen ist oder doch eher wie eine Postbotin, welche den ganzen Tag nur darauf wartet deine Nachrichten zu übermitteln?“ Es war eine Frage, doch sie ließ niemandem Zeit auch nur daran zu denken darauf zu antworten. Ebenso wie sie dem Mann nicht die Gelegenheit gegeben hatte ein Wort zu sagen oder ihr den Hammer zurück zu geben. Dies war vermutlich der einzige Grund warum dieser immer noch den Hammer in der Hand hatte. Aber das würde sie niemals zugeben, vor allem da sie mit ihrer Predigt noch nicht zu Ende war. „Ach und diesen Gürtel“ während sie sprach zeigte sie mit der Hand auf ihren Werkzeuggürtel, welcher um ihrer Hüfte hing. „trage ich natürlich nur, weil er zu meiner Handtasche passt, welche ich mir demnächst aus dem Kerl hinter mir Formen werde, sofern er meinen Hammer nicht heraus rückt.“ Ihre Hand schwenkte um und zeigte kurz hinter sich. „Das mit dem Geld, musst du mit dem da klären, er hat zwar keine Ahnung von dem Job hier, hat aber aus einem mir unerfindlichen Grund trotzdem die Aufsicht über die Aufbauarbeiten hier bekommen.“ Die Hand wanderte weiter, nach dem sie Gringoire entdeckt hatte, er stand auch bei der Gruppe, mit dem anderen noch der vorhin schon dabei gewesen war und diesem war es anscheinend unangenehm dass die Zimmerfrau mit diesen Worten auf ihn deutete. „Und entschuldigen musst du dich bei dem Mann der vor dir steht und in Wirklichkeit zwei Brüste hat, ihm dafür aber etwas zwischen den Beinen fehlt! Und wenn ihr entschuldigt, ich muss nun einen Stand wieder aufbauen, der eigentlich schon fertig war, bei dem nur leider noch der Stützbalken gefehlt hat und der arme war wohl zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Eine 180° Drehung und sie hatte ihren Hammer wieder in der Hand, eine erneute 180° Drehung und damit marschierte sie los, von der Gruppe weg, an dem Kerl mit den silbernen Haaren vorbei zum Stand. “Männer….. als das Gehirn verteilt wurde habt ihr doch alle gefehlt!“

Die Zirkusähnliche Truppe lief durch die Straßen auf den Kirchplatz zu, geführt von einem Kerl mit großem lila Hut. Sie würden es nicht mehr weit haben, noch ein zwei Abbiegungen und sie müssten dort sein. Je näher die Truppe kam umso aufgeregter sprangen sie durcheinander und machten ihre Faxen, ob es ein Trick war oder einfach nur eine Show die sie immer boten wusste man nicht. Auffällig genug wären sie auch ohne dies. Die ‚normalen‘ Bürger drehten sich um, um der Gruppe hinterher zu blicken, wenn sie an ihnen vorbei liefen. Dann kamen sie endlich auf dem Platz an und der scheinbare Anführer drehte sich zu seinen Gefolgsleuten um mit dem Satz „Ihr wisst alle was zu tun ist!“ breitete er die Arme aus um der Verkündung noch etwas Nachdruck zu verleihen und daraufhin ging die Masse an verkleideten Menschen auseinander und verteilten sich.
 
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Diese Frau mit dem roten Kopftuch war seltsam drauf, sie konnte nur schwer einen konkreten groll gegen Tanith oder Beubo hegen und trotzdem fuhr sie beide so an, offensichtlich musste ihr etwas, oder eher jemand, die Laune verdorben haben. Ihrem Ausspruch nach arbeitete sie hier, ihrem Outfit und dem Werkzeug nach zu Urteilen vermutlich als Handwerkerin. Dies war einer der Momente in denen ihm seine, über lange Zeit trainierte, Auffassungsgabe gute Dienste leistete. Frauen in Männerdominierten Berufen reagierten meist recht allergisch wenn man ihr Ego ankratzte, es war also von Vorteil wenn man die Gefahr rechtzeitig erkannte und versuchen konnte sie zu umgehen.
Allerdings hatte Tanith nicht lange Zeit sich um die Frau Gedanken zu machen, denn sein überraschter Ausruf von eben hatte jemanden angelockt. Ein seltsam fröhlich drein schauender Mann erklärte dass das hier die Bühne für ein Tupsy Turly genanntes Fest sei. Er fragte ob sie schon mal davon gehört hätte, erzählte dass das ganze wohl in etwas weniger als einer Stunde anfangen sollte und stellte sich nebenbei noch vor. Der Mann hörte auf den Namen Gringoire und war, seiner Aussage nach, der Organisator des Festivals. Nebenbei lobte er sich noch selbst als talentierter Ausnahmeregisseur, Künstler und Musiker. Während der Kerl sprach verdrehte Tanith die Augen, verkniff sich jedoch jeglichen Kommentar. "Ob dem Typen schon mal jemand gesagt hat das Eigenlob stinkt?" In einer Pause in der man lediglich die Geräusche der Arbeiter hören konnte atmete der Schütze tief durch um sich zu entspannen und zuckte dann kaum merklich mit den Schultern. "Zum Glück is das nicht wörtlich zu nehmen, Andernfalls würden sich vermutlich sogar Stinktiere vor dem Kerl ekeln."
Als die Junge Frau die sie eben so angeblafft hatte sich zwischen den drei Männern hindurch drängte brach sie damit augenblicklich das Schweigen. Beubo fragte was denn nun auf diesem fest los wäre und nur Augenblicke später setzte Gringoire zu einem neuen Redeschwall an. Er erzählte dutzende Dinge die, zumindest für Tanith, dermaßen uninteressant waren dass er sich bereits nach wenigen Sätzen überlegte wie er sich davon machen konnte. Zwar sollte es auf dem Fest Tontaubenschießen geben, was nach Gringoires Meinung ja nach Taniths Geschmack war, aber da gab es dann doch ein paar Probleme. Der Schütze ließ den Mann, aus purer Höflichkeit, erstmal ausreden anstatt ihm direkt ins Wort zu fallen und räusperte sich dann leicht. "Herr Gringoire. Ich weis nicht ob ich Teilnehmen sollte, ich möchte ungern anderen Besuchern die Chance auf den Hauptpreis verderben. Aber ich denke zumindest darüber nach."
Noch bevor Gringoire reagieren konnte ertönte plötzlich eine ziemlich wütende Frauenstimme. Die Handwerkerin mit dem roten Kopftuch hatte offenbar ihr Werkzeug verlegt und Beubo, Glückspilz wie er nun mal war, hatte er gefunden. Zwar konnte er rein gar nichts dazu doch allein durch die Tatsache dass er einen Hammer in der Hand hielt hatte Beauregard sich gerade einen ordentlichen Anpfiff eingehandelt.
Zu Beubos Glück lenkte, bevor die unbekannte Dame noch weiter ausholen und ihre Drohungen eventuell sogar mit Taten untermauern konnte, jemand ihre Aufmerksamkeit auf sich. Taniths Blick folgte dem der jungen Frau zum Ursprung des, in anbetracht der aktuellen Stimmung, vermutlich beinahe selbstmörderischen Ausspruchs. Die Quelle war ein großer Kerl mit schwarzem Mantel, langen weißen Haaren und einem Schwert dessen Griff eigentlich viel zu lang für die Klinge der Waffe war. "Das ist doch der Typ den ich vorhin schon mal gesehen hab. verfolgt der uns? Könnte die Marine jemanden auf uns angesetzt haben?" Sein ganzer Körper spannte sich an, er rechnete nicht damit dass der potentielle Killer hier, in aller Öffentlichkeit, angriff, aber ausschließend konnte er es auch nicht. Aber selbst wenn er das vorgehabt hatte, die Frau band vermutlich einen erheblichen Teil seiner Aufmerksamkeit.
Auch wenn die Frau Momentan mit dem Rücken zu ihm stand konnte er kaum eines ihrer Worte verpassen, sie sprach sehr deutlich und ziemlich laut. Tanith konnte sich ein grinsen nur mit äußerster Mühe verkneifen, vorrangig weil die Sprüche die dem Fremden um die Ohren gehauen wurden genau den Geschmack des Schützen trafen, sie trieften förmlich vor Sarkasmus. Aber dann war da noch ein wenig Schadenfreude darüber dass er schlicht und einfach nicht das Ziel dieses verbalen Artilleriefeuers war. Den krönenden Abschluss des Schauspiels bildeten die Rückeroberung des verlorenen Hammers und der wütende Abgang zurück an die Arbeit.
Tanith drehte sich zu Beubo, schüttelte den Kopf und schaute ihn ausdruckslos an. "Das kommt davon wenn du alles anfasst." Ohne eine Erklärung oder eine Andeutung was er vor hatte ging Tanith zu der Bude, oder besser gesagt dem Trümmerhaufen, an deren Wiederaufbau die Frau mit dem roten Kopftuch arbeitete. Er blieb neben ihr stehen, schaute ihr einige Augenblicke bei der Arbeit zu, gab aber währenddessen keinen einzigen Ton von sich. Irgendwann, nach einer nur schwer einzuordnenden Zeitspanne, hielt Tanith es für angemessen das Schweigen zu brechen. "Du solltest mehr auf deine Ausdrucksweise achten, andernfalls könntest du mit Dingen konfrontiert sein denen du nicht gewachsen bist." Ohne auf eine Reaktion der Frau zu warten machte Tanith kehrt und marschierte los. Ein paar Schritte weiter entdeckte er einen Nagel auf dem Boden und während er das spitze Metallstück betrachtete kam ihm eine Idee.
Der Schütze zückte einen Zettel kritzelte etwas darauf und steckte den Zettel auf den Nagel, anschließend drehte er sich zu der Frau, holte aus und warf den Nagel, samt dem Zettel der daran hing, in ihre Richtung. Das Geschoss verfehlte die Frau natürlich, Tanith hatte ja auch keinen Grund sie anzugreifen, und bohrte sich stattdessen in eines der Bretter die von dem zusammengefallenen Stand übrig waren. Als wäre nichts gewesen drehte er sich wieder um und ging weiter.
Als er, wenige Augenblicke später an dem großen Mann mit den weißen Haaren vorbei kam blieb er zwar stehen, schaute den Fremden aber nicht an. "Wer zur Hölle bist du? Ich hab dich vorhin auf dem Markt schon mal gesehen. In dieser Stadt ist praktisch niemand bewaffnet, wir Beide sind eine absolute Ausnahme. Hat die Marine dich geschickt?" Natürlich wusste Tanith dass es riskant war derartige Behauptungen auszusprechen, aber einerseits hielt er einen gewissen Sicherheitsabstand zu dem weißhaarigen Kerl und andererseits war es schon seltsam dass ihnen der einzige bewaffnete Typ den er bisher gesehen hatte zwei Mal in so kurzer Zeit über den weg lief. Für ihn war die Möglichkeit dass er hier einen Kopfgeldjäger oder etwas Ähnliches vor sich hatte durchaus plausibel und als passionierter Jäger wusste er dass es am gefährlichsten war wenn die Beute unvermittelt zum angriff über ging und Tanith wollte eine möglichst unangenehme Beute abgeben.
 

Ark

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Der Richter Frollo sprach in langen, verschlungenen Sätzen, welche keine Zwischenworte duldeten, selbst wenn eine Frage gestellt wurde, aber in gewisser Weise war es eine eher beruhigende Sache, da es deutlich machte, dass es sich bei dem älteren Mann wirklich um einen großen Geistlichen handeln musste, denn wenn schon die meisten Meister des Terraklosters ähnlich sprachen, waren bestimmt die ganzen anderen Autoritäten der Glaubensrichtungen und Religionen der Welt ebenfalls mit dieser Sprechweise ausgestattet. Es war also etwas vollkommen Bekanntes und in einem Meer, wo scheinbar alles anders war, war das wie eine Oase. Denn wie konnte nur die Stadt ohne Dschungel überleben, welcher sie mit allem Nötigen versorgte?
Er hatte auf seinen Reisen Ackerland und Fischfang gesehen und erlebt, aber der Gedanke dass die Insel fast alle Lebensmittel von anderen Inseln bekam war… schwer zu begreifen.
Ungefähr so schwer wie der Inhalt der Worte des Richters. Er erzählte vom Tupsy Turvy und dennoch wusste Ark am Ende immer noch genauso wenig wie vorher, jedoch versuchte er die wichtigsten Fakten im Geiste zusammenzufassen: Erstens, es war eine alte Tradition, die bewahrt werden musste. Dazu gibt es seit einiger Zeit eine wachsende Kriminalität dort.
Frollo mochte keine Verbrecher und Ark konnte das Verstehen, ein Mensch kann nur mit Hilfe anderer überleben und damit dies friedlich laufen kann, sind Regeln nötig. Aber ob Ark so weit gehen würde, sie als Sud zu bezeichnen… Andererseits: Er war auch kein Experte auf dem Gebiet und wenn Frollo, der eine Menge von Verbrechern verstand, sie so kategorisierte, dann müsste sich Ark auf das Schlimmste gefasst machen…
„Ich werde auch dieses Jahr wieder mit meinen Mannen dafür sorgen, dass den braven Bürgern Noträdamms nichts zu leide getan wird, das verspreche ich dir. Ark, du wirst mich auf Tupsy Turvy begleiten - aber nicht etwa als mein Gast, sondern als meine Rechte Hand!”
Ähm… wie? Die Gedanken zündelten im Jungen herum, während er einen Blick auf Frollos rechten Arm warf. Rechte Hand? Er hat doch schon eine und wie kann ich eine rechte Hand sein, wenn ich außer Hände noch Beine, Füße, einen Rumpf, einen Kopf und auch Arme habe? Die Augenbrauen verzogen sich leicht, Unsicherheit und vollkommene Verwirrung waren der Grund.
Aber Frollo führte unbeirrt fort: „Du wirst mit helfen, die Leute und Besucher vor dem niederträchtigen Abschaum zu retten, sollte er es wagen, das Fest zu belästigen! Du wirst mein verlängerter Arm sein, meine starke Hand für diesen Tag sein… und sobald Tupsy Turvy überstanden ist, werde ich dir selbstverständlich helfen, das Mädchen zu finden, dass du suchst.”
Das wiederum hatte er verstanden, weswegen er sofort entschlossen nickte. Danach könnte er endlich Eru finden, denn kulinarisch war er mit Noträdamm eigentlich durch, auch wenn er durchaus hier noch lernen könnte, wartete da draußen eine Welt voller Gerichte und unter all diesen Gerichten würde das Stärkste von allen lauern! Und sobald er es gefunden hätte, dann…
„Nun gut, dann lass uns aufbrechen, es wird nicht mehr lange dauern - ich habe Logenplätze!” Von den Worten beflügelt, schritt Ark einen halben Schritt hinter dem Richter, hielt den Blick gesenkt und versuchte nur halb so erhaben dahinzuschreiten, wobei er den Eindruck hatte, dass es mit Hosen schwieriger war als mit Roben.
Doch eine Sache musste er noch unbedingt klären: „Euer Gnaden?“ So wurde unter Anderm er hier genannt, vorher hatte Ark ihn einfach mit „Frollo“ angesprochen, weswegen jener angemessen erbost darüber gewesen war. „Was meint Ihr mit ‚rechter Hand’?“ Auch wenn Ark dem Richter gern helfen wollte, brauchte er selbst beide Hände noch, wenn er weiterhin Kochen mag.

Ark berührte etwas unsicher die goldene Schärpe, die er über seinen Panzer trug und die jedem sagte, dass er eine Person war, auf die man hören sollte… das war irgendwie… ungewohnt. Er war zwar Mönch, hatte aber selbst noch nie eine richtige Unterrichtsstunde gegeben, weswegen es objektiv gesehen wahrscheinlich keine gute Entscheidung war, ihm eine Führungsposition zu geben, aber Frollo bestand darauf, weswegen er nicht ablehnen konnte. Auch wenn er sich sicher war, dass es deutlich bessere dafür gäbe, aber wahrscheinlich kannte selbst Frollo nicht jeden in dieser Stadt und dessen Fähigkeiten.
Als die beiden zu Gringoires Bühne kamen, begleitet von einigen Soldaten, die den Richter beschützen sollten, war lautes Gerufe zu hören, ein Durcheinander und das, wo eigentlich Gringoires Truppe schon bereit sein sollte. Aber man sah Handwerker, Passanten und Darsteller überall verstreut.
„Ark, gehe der Sache auf den Grund und wenn es ein Problem gibt, dann löse es.“ Der Richter schritt zu einen der Handwerker und danach auf seinen besonderen Platz, der von den andern Plätzen abgelegen war und statt einer Bank einen Stuhl besaß, dazu stand schon eine Obstschüssel bereit.
Der Goldhaarige kratzte sich den Hinterkopf, als er in die Menge ging und als erstes nach Gringoire suchte. Er müsste hier irgendwo sein… Ah! Da war er! Nachdem er mit jemanden fertig gesprochen hatte, trat Ark vor. „Hallo, werter Freund, dein Anblick ist wie ein Sonnenstrahl im Regenguss, die Kunst, oh die Kunst, sie ist ein schweres Gut, so schwer, dass selbst die besten Gerüste ihrer manchmal nicht standhalten können. Also frage ich dich, nein, ich frage die Welt, wieso sie der armen Künstler Seele noch mehr Leid zufügen muss, indem sie dafür sorgt, dass nichts fertig wird.“ Nach einer kurzen Pause schnitt er eine Grimasse: „Abgesehen von der Loge. Aber daran arbeiten sie ja auch nicht seit gestern. Dabei sollten wir schon längst fertig sein.“
„Was ist hier los?“ Arks Gesicht spiegelte zweierlei Verwunderung wider, die erste war Gringoires Worten gerichtet, welche keinen Sinn ergaben und die zweiten der gesamten Situation, wo scheinbar niemand mehr genau wusste, mit wem sie genau redeten.
„Fassen wir zusammen… Unsere armen Zuschauer müssen warten, da noch nicht alle Stände aufgebaut sind, scheinbar gab es bei unserem teuren wie wichtigen Maskenstand einen Konstruktionsfehler. Jeder gibt jedem die Schuld, dazu können meine Schauspieler sich nicht richtig vorbereiten und…“ Er legte seinen Unterarm gegen die Stirn, während er schmerzvoll die Augen verzog, mit dem Körper eine leichte Andeutung in eine Richtung machte, während er halb weinend fortfuhr: „…und alle sind gemein zu mir!“
Blaue Augen folgten Gringoires Deutung, welche an so manchen Passanten eng vorbei ging und… „Hm?“ Ark stellte sich auf die Zehenspitzen, um besser sehen zu können, dann sprang er ein Stück hoch, da es immer noch nicht reichte. „Tatsächlich!“ Anschließend klopfte er Gringoire auf die Schulter: „Tut mir Leid, aber ich habe etwas zu tun. Aber ich werde versuchen mich um alles zu kümmern.“
Das Gesicht des selbsternannten Theaternaturtalentes verzog sich zu einer schockierten Maske: „Du nicht auch noch!“
Augenblicklich drängte sich aber etwas Anderes auf, da scheinbar einige Handwerker sich untereinander stritten: „Wir müssen fertig werden, Frau, während du nach Hämmerchen gesucht hast, haben wir Nägel mit Brettern gemacht.“ Er klopfte derweil auf einen Stand, welcher dadurch leicht schwankte. Vor dem Stand lagen Masken verstreut, also muss es sich um jenen halten, den Gringoire beschrieben hatte.
Aber im Kopf des Mönchen hingen gerade andere Gedanken: Ähm… warum brauchen wir gerade Nägel mit Brettern? Und wäre es nicht eher ein Brett voller Nägel? Er hatte auch einfache Reparaturen schon durchführen müsste, wie das Klosterdach flicken und zerstörte Trainingsgeräte wieder benutzbar machen, weswegen er zumindest so viel wusste. Aber selbst dann erschließt sich mir kein Zweck. Ein Brett mit Nägeln mag eine gute improvisierte Waffe sein, aber solch ein Teil hatte Ark bei Gringoires Proben nie gesehen. Aber das ist wichtiger als Akataja zu sehen, immerhin soll ich versuchen hier die Probleme zu lösen. Deswegen schritt er nach kurzem Zögern ein und setzte ein Grinsen auf.
Objektiv betrachtet war es ein erwartungsvolles Grinsen, welches einem Spitzbuben gehören mochte, aber für Ark war das normal. „Gibt es ein Problem hier? Wir können bestimmt darüber reden.“
 
B

Beubo

Guest
Nachdem die Handwerkerin Beubo und den grauhaarigen Mann sozusagen durchgekaut und wieder ausgespuckt hatte, schnappte sie sich ruppig ihr Werkzeug aus Beauregards Hand und drängelte sich zornig zurück an ihre eigentliche Arbeit. Tanith folgte der aufgebrachten jungen Frau unmittelbar nach ihrem wütendem Abgang. Beubo indes verlor seinen neuen Freund jedoch schnell aus den Augen, da es mit der Weile auf dem Platz immer voller wurde - viele Menschen waren in der Zwischenzeit aufgetaucht und suchten sich zusammen mit ihren Kindern oder Freunden freie Plätze auf bereit gestellten Sitzbänken oder aber begutachteten neugierig die Verkaufsbuden und deren Angebote, bzw. interessierten sich für die Arbeiten der fleißigen Zimmermänner.
Für einen Augenblick war Beauregard Null vollkommen baff und glotzte ungläubig drein, ganz so, als hätte man ihm eine unbequeme Wahrheit offenbart. Mit aufgeklappten Mund versuchte er zu verdauen. Dass er gerade zur Schnecke gemacht wurde - und das auch noch von einem hübschen Mädchen?! Der Junge hatte hart mit sich zu kämpfen gehabt, der Zimmerfrau während ihres Abgangs nicht auch noch auf den Hintern zu glotzen. Mit aller größter Wahrscheinlichkeit hätte sie das ohne hin auch noch bemerkt und Beubo ganz bestimmt umgebracht!?
Eventuell ging es dem Mann mit dem schwarzen Klamotten da nicht großartig anders, denn er wurde mindestens genauso forsch ausgeschimpft, wie Beauregard Null oder Gringoire. Letzterer war schon längst wieder auf dem Sprung, wie es schien, denn Beubo konnte auch ihn nicht mehr ausmachen. Nahe der Bühnenkante, an welcher sich die Standpauke abgespielt hatte, bzw. abgespielt wurde, hielten sich eigentlich nur noch Akataja und Beubo auf. Irgendwie schaffte es Beubo dann schließlich, den Klos in seinem Hals runter zu schlucken, der sich während der letzten Augenblicke gebildet hatte und ergriff das Wort: “Oh Mann… ich wollte ihn mir doch einfach nur mal ansehen… äh, den Hammer meine ich!?” Beubo japste nervös und schüttelte seinen Kopf energisch, weil ihm die Zweideutigkeit seiner Aussage bewusst wurde, noch während er sie traf, “Ähm, ja, sorry, ich habe den Hammer der Arbeiterin angefasst. Ohne Erlaubnis, daher war sie so wütend.” Beubo erklärte sich dem Fremden, ohne dabei jedoch besonders aufdringlich oder ähnliches zu wirken - er wollte einfach nur höflich sein. “Das dann auch noch der Laden kaputt gegangen ist, hat wohl das Fass zum Überlaufen gebracht!” Beubo senkte die Stimme bei dieser Feststellung ein Bisschen, weil er die Zimmerfrau in dem Menschengetümmel nicht ausmachen konnte und befürchtete, eine übergebraten zu bekommen, sollte sie zufällig aufschnappen, dass er, Beauregard, über sie sprach. Daher steckten er und der weißhaarige Fremde auch schon beinahe die Köpfe zusammen, damit sie sich überhaupt noch deutlich verstehen konnten: “Ähm, ja. Nettes T-Shirt. Smilies sind IN.” Der andere konnte mit diesem Kompliment entweder nicht so richtig etwas anfangen oder aber, er wusste selbst nicht so recht, was er mit der Situation anfangen sollte - aber was es auch immer sein mochte, der langhaarige Mann legte nach und nach einen immer begeisterteren Gesichtsausdruck auf. Erst jetzt sah sich Beubo daher den Fremden kurz etwas genauer an und stellte fest, dass er allgemein sehr schwer aussehende, schwarze Klamotten trug. An seiner Hüfte prangerte außerdem ein Schwert - zumindest vermutete Beauregard dies, denn er kannte sich noch nie besonders gut mit Waffen aus. Aber das Ding an dem Gürtel des weißhaarigen war eindeutig eine Art langer Griff… allerdings kam der Junge nicht einmal ansatzweise auf die Idee, Akataja könnte ein Kopfgeldjäger etc. sein.
Als Beauregard schon beinahe auffällig lange auf den Schaft Akatajas Masamune starrte, ließ der Junge seinen musternden Blick vor Schreck erst noch über das Gesicht des Fremden huschen. Er war groß, mindestens einen Kopf länger als Beubo selbst - seine Augenfarbe war Grün und er machte einen wirklich gepflegten Eindruck. Beauregard hätte gewettet, dass dieser Kerl ein echter Frauenschwarm war! Die langen silbrigweißen Haare hangen dem Fremden ins schmale Gesicht und Beubo wurde einfach das Gefühl nicht los, dass ihn der Typ an irgendjemanden oder irgendwas erinnerte… “Ähm,” begann Beubo dann erneut, unterbrach kurz, weil ihm auffiel, dass er schon wieder mit einem “Ähm” den Satz begonnen hatte, fuhr dann aber schnell wieder fort: “Ich meine, mach dir nichts draus, ich denke, ich wäre auch genervt, wenn ich hier arbeiten müsste und hier wäre Himmel und Hölle los! Ich meine, Mann, das scheint hier ja ein ganz großes… Dingsta… Bummsta… zu werden… nicht?” Beubo gingen die Smaltalkideen aus und er schämte sich sogar ein Bisschen, dass er sich nicht so poetisch ausdrücken konnte, wie es der weißhaarige Fremde vorhin getan hatte - er musste auch ein Künstler sein, genauso, wie dieser Gringoire einer war.
“Kommst du Beubo?”, Tanith war zurück. Er hatte anscheinend erledigt, was er erledigen wollte und stand nun wieder nahe bei Beauregard - Tanith behielt den Weißhaarigen misstrauisch im Auge. “Ja klar!”. Beubo machte Kehrt und wollte Kurs auf einen der vielen Maskenstände nehmen. Er drehte sich aber noch einmal um und verabschiedete sich von Akataja: “Ich wünsche noch einen schönen Tag.” Beauregard lächelte freundlich und kaum waren er und Tanith wirklich in Bewegung, belegte er seinen Freund auch schon damit, was er denn getrieben habe und dass sie sich unbedingt jeder eine Maske kaufen mussten, bevor er sich auf einen Laden mit besonders vielen Exemplaren stürzte. Aus irgendeinem Grund hatte er große Lust auf eine Raubvogelmaske...
Tanith blieb indes nach wenigen Schritten stehen und sprach Akataja an, jedoch ohne ihn anzusehen:
"Wer zur Hölle bist du? Ich hab dich vorhin auf dem Markt schon mal gesehen. In dieser Stadt ist praktisch niemand bewaffnet, wir Beide sind eine absolute Ausnahme. Hat die Marine dich geschickt?"

 
Richter Claude Frollo lehnte steif im Polsterstuhl seiner VIP Loge und wartete ungeduldig darauf, dass das Tupsy Turvy endlich anfing. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte man auch auf die Festivität verzichten können, denn er persönlich hielt nicht besonders viel von dem anstößigen Getanze und Gefeiere, Gesaufe und Gebrülle, zu dem sich Tupsy Turvy im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hatte. Allerdings brachte Gringoire Frollo die Idee nahe, dieses Jahr ein anspruchsvolles Theaterstück aufzuführen und der Richter sah in diesem Vorhaben eine kleine Chance, dem Fest seine Ursprüngliche Ehre wieder zu geben… Frollo pflückte sich eine Traube vom Obstteller, der ihm bereitgestellt worden war und ließ die kleine Frucht nachdenklich zwischen seinem Zeigefinger und Daumen kreisen. Von seinem Platz aus hatte er eine sehr gute Sicht auf die Spielfläche und darüber hinaus auf den gesamten Zuschauerbereich. Es waren schon viele Menschen erschienen und pflanzten sich nach und nach auf noch freie Sitzplätze, die ihnen hölzerne Bänke boten. Die Leibwache Frollos gähnte müde, riss sich aber sofort wieder zusammen, als der Richter den Soldaten finster anstierte: “Soldat, bist du etwa schon müde?” “Nein Euer Gnaden.”, rief der Wächter und straffte sich. “Gut… Soldat, nimm dir ein Beispiel an Ark, ein guter Junge, loyal und pflichtbewusst.” Frollo beobachtete, wie sein junger Lakai an einem der noch im Bau befindlichen Stände mit einigen Leuten sprach. Offenbar schlichtete er einen Streit oder irgendetwas in der Art, das erkannte Claude Frollo an der Körpersprache der Leute. Bei ihm standen nicht nur ein Paar Männer und eine Frau mit rotem Kopftuch, sondern auch Gringoire. Kaum hatte der Künstler bemerkt, dass Frollo die kleine Gruppe beobachte, zupfte er an seiner Laute und winkte dem Stadttribun freudestrahlend zu - wie sehr Gringoires Stiefelleckerei Frollo zu Weilen doch auf die Nerven ging! Ark war da von einem ganz anderem Kaliber, eben genauso, wie er ihn gerade erst dem Soldaten geschildert hatte. Zugegeben, manchmal hatte Frollo den Eindruck, der Junge sei ein wenig dumm aber das äderte nichts an der Tatsache, dass er dem Kind Vertrauen schenken konnte. Denn der Mönch kam erst vor kurzem auf die Insel und in die Stadt. Er war ein unbeschriebenes Blatt und konnte unmöglich ein Spitzel oder andersweilig Verbündeter von South Blue Piraten und anderem Gesockse sein. Frollo kannte die Gemeinde, der Ark angehörte und wusste, dass es kaum friedliebende und ehrlichere Menschen auf der Welt gab. Eine gute Voraussetzung, um einen treuen und loyalen Burschen zu konditionieren, der ihm, Frollo, in jedem Fall zur Seite stehen würde. Der Stadttribun brauchte den Jungen schlichtweg nur immer wieder damit ködern, dass er dessen ominöse Freundin ausmachen könnte, wenn er es wollte - und natürlich könnte Richter Frollo das, nur wollte er dies natürlich nicht! Den treuen Ark, welchem ihm die Götter anscheinend als Antwort auf seine Gebete nach einem loyalen Vasallen geschickt hatten, würde er immer und immer wieder hinhalten, was diese Eru betraf, um möglichst lange etwas von dem Jungen haben zu können.

Etwas ab vom Schuss waren die kostümierten Clowns und Harlekins damit beschäftigt, den Leuten, welche den Platz an der Bühne noch nicht erreicht hatten, ihre Kunststückchen und Tricks vorzuführen. Es waren lustige Zaubereien und recht ansehnliche akrobatische Einlagen, immer begleitet von trällernder Musik und manchmal auch mit witzigen Liedzeilen. Das Publikum war so begeistert von den Straßenkünstlern, dass sie gar nicht bemerkten, wie ihnen andere Zirkusleute, die während den kleinen Vorstellungen um die Zuschauer herumtollten, buchstäblich das Geld aus den Taschen zogen! Selbstverständlich ersetzten die Schurken die gemobste Beute dann genauso geschickt durch ungefähr gleich schwere Lehmklumpen, damit ihren Opfern es nicht alt zu schnell auffallen würde, dass man sie um ihre Habseligkeiten erleichtert hatte. Dem Anführer der angeblichen Zirkustruppe bereitete aber trotz der bisherigen heutigen Erfolge dennoch die Tatsache Kopfschmerzen, dass es dieses Jahr scheinbar viel weniger Leute zu sein schienen, die sich auf den Straßen Noträdamms herumtrieben? Das war sehr ungewöhnlich und es musste eine Erklärung dafür geben… “Kapt’n!?”, brüllte ein heran gerannter Straßenkünstler aufgeregt, worauf hin der Mann mit der lila farbenen Nasenmaske ein energisches “Psssssssssst!?” antwortete. Bedeutend leiser fuhr der andere fort: “Heute. Zwölf Uhr. Theaterstück auf dem Kirchplatz.” Der Anführer der diebischen Harlekins nickte verstehend und lenkte seine Bande langsam aber sicher Richtung Kirche…
 

Akataja

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Akataja brauchte erst einmal ein paar Sekunden um das erlebte zu verarbeiten. Diese Frau hatte ihn zur Schnecke gemacht, das war ihm nicht mehr passiert seit dem er die Grundausbildung bei der Marine beendet hatte, sie hatte ihn richtig klein gemacht /Fünf Zentimeter… mit Hut/.
Aber warum ließ er sich das gefallen? Vermutlich einfach, weil er dachte das sie Recht hatte und Akataja eine Zurechtweisung verdient hatte. Nur weil sie eine Frau war, hatte er nicht daran gedacht das sie zu den Zimmerleuten hier gehört und das obwohl sie einen Werkzeuggürtel trug /und diese Tätowierung war auch nicht gerade sehr damenhaft, oder?/ Aka musste sich eingestehen, dass er wohl bis zum Ende seines Lebens Probleme mit dem anderen Geschlecht haben würde. Wenn man einer Frau ein Schwert oder eine Kanone gab konnte er sie auf dem Schlachtfeld als Kriegerin respektieren, aber außerhalb davon, sah er sie wohl tatsächlich eher als Halsfrauen und Mütter. Der ehemalige Fähnrich erkannte schon oft dass dies eine große Welt mit vielen Merkwürdigen Dingen war, Dinge mit denen er nie gerechnet hätte und an diesem Tag hatte er erneut etwas entdeckt, was ihm zuvor nicht in den Sinn gekommen wäre. /Ich wette ein männliche Handwerker hätte dich nicht schlechter anfahren können Aka… oah, hatte die Haare auf den Zähnen, ich glaube mein Herz ist kurz stehen geblieben… hoffentlich muss ich nie auf einem Schiff navigieren auf dem solch eine Person als Schiffszimmermann arbeitet, das würde mein Ego nicht überstehen./ Er musste auch daran denken, das ihm außer dieser Tätowierung nichts weiter am Körper der Frau aufgefallen war, nicht mal das, worauf er im Normalfall hätte achten müssen. Vielleicht hatte ihn ihre Standpauke wirklich zu sehr an seinen alten Marinedrillsergeant erinnert, als das er auf Rundungen oder ähnliches hätte schauen können /und wenn ich es getan hätte…? Das will ich mir nicht mal vorstellen, ich habe keine Lust schon wieder verprügelt zu werden./

Akataja konnte seine Aufmerksamkeit schnell auf etwas anderes fixieren, ein Mann mit wildgewachsenen Braunen Haaren und orange-grünem Hemd. Akataja war zuerst etwas verwirrt, warum dieser Mann plötzlich anfing mit ihm zu reden. Im Gegensatz zu den meisten Leuten, die jetzt langsam mehr und mehr den Platz schwemmten, schien es sich hierbei jedoch um einen angenehmen Zeitgenossen zu handeln, dessen Anwesenheit Aka nicht reizte. Der zottelige Mann hatte sogar ein paar Punkte gut gemacht, weil ihm Aka‘s Lieblingsshirt aufgefallen war /ich weiß gar nicht mehr wo ich das herhabe… rede der immer noch?“ Der Enthusiasmus dieses jungen Mannes gefielt Aka, der Mann vor ihm nahm kein Blatt vor den Mund und schien aus zu sprechen woran er gerade dachte und er schien gerne zu sprechen. Das erinnerte Aka ein wenig an seinen Onkel Vince /wenn Onkel Vince mal angefangen hatte zu reden habe ich manchmal gedacht er würde nie mehr aufhören… und meistens… bin ich bei ihm auch nicht zu Wort gekommen./ Das ganze Gespräch erinnerte Akataja ein wenig an die alte Zeit, die Abenden in den Wirtshäusern, der Gesang und der Tanz, die gute alte Zeit, nicht die schlechte alte Zeit, in dem der Blick und die schwere Bürde seines Vaters Aka manchmal zur Verzweiflung brachten /nein, darum geht es jetzt nicht./ Nein, Aka ging es nur um die gute alte Zeit und der Gedanke daran rang ihn wohl, ohne das er es selbe mitbekam ein Lächeln ab.
Der Fremde hatte sich von ihm verabschiedet und ging, ohne das Aka auch nur ein Wort zu der Unterhaltung zufügen konnte und das schien keinen von beiden wirklich zu stören. Aka hatte auch schon fast vergessen warum er überhaupt auf diesen Platz gekommen war und worin seine Begegnung mit der Handwerkerin und dem Fremden wurzelte, bis ihn dann der andere Fremde, der mit dem Gewehr, ansprach.
„Wer zur Hölle bist du? Ich hab dich vorhin auf dem Markt schon mal gesehen. In dieser Stadt ist praktisch niemand bewaffnet, wir Beide sind eine absolute Ausnahme. Hat die Marine dich geschickt?“ Das war eine sehr direkte Ansprache, sie hatte etwas feindliches und misstrauisches in sich, aber nicht so feindlich wie ein betrunkener Pirat der auf einen Zustürmt, eine vorsichtigere und gefährlichere Art, eine Art, die Akataja im Moment brauchte. Der Fremde mit dem Gewehr unterließ es Akataja direkt an zu sehen, ihre Unterhaltung sollte wohl nicht allzu auffällig sein, Aka hatte kein Problem damit darauf ein zu gehen. Er senkte seinen Kopf ein wenig, so dass seine langen Haare die Sicht auf sein Gesicht soweit verdeckten, das die meisten nicht mal sehen konnten wie er seine Lippen bewegte. Er konnte dem Mann mit dem Gewehr nicht trauen, aber er schien zumindest kein Kopfgeldjäger zu sein /Vielleicht ein Pirat? Aber warum sollte er dann mit jemanden wie dem anderen Typen reisen? Wie Ganoven sehen die beiden auch nicht aus… vielleicht sowas wie Söldner? Wenn sie auf dem Weg nach Lohen sind, würde das Sinn machen… zumindest scheint er vernünftig zu sein, niemand der auf einem Platz voller Menschen spontan zu feuern anfängt./ Akataja ließ sich etwas Zeit mit seiner Antwort, sie sollte gut überdacht sein. „Eure Frage amüsiert mich… wenn ihr Interesse daran habt, ein sehr lukratives Geschäft ab zu wickeln, solltet ihr mir jetzt zuhören und keine Fragen stellen.“ Akataja hielt kurz inne, sein Plan war nicht ganz ausgereift, aber diese beiden Männer schienen im Moment seine beste Möglichkeit zu sein „ich biete euch einen Job an, einen der gut bezahlt ist“ /mein letzter Sold… mir würde auch keine bessere Möglichkeit einfallen ihn aus zu geben/ „ euch und eurem Begleiter. Ich weiß nicht wo ihr herkommt, oder wer ihr seid und mir ist unklar wo ihr hinwollt, aber egal wo das ist, ihr werdet Geld brauchen.“ /150.000 Berry sind kein riesiges Vermögen, aber für zwei Ziellose Reisende auf dem South Blue genug um weiter zu kommen… zudem sollte ihr Job nicht allzu gefährlich werden./ „Der Job ist nichts für schwache Nerven, aber ich denke ihr zwei seid auch keine normalen Passanten die über den Markt bummeln. Solltet ihr Interesse haben findet euch in einer halben Stunde in der Gasse dahinten ein…“ Aka hatte nicht mehr sehr viele Optionen offen, also musste er noch auf etwas zurückgreifen, was er nur ungern benutze „und vielleicht, schenkt es euch etwas Motivation, wenn ihr das hier seht.“ Er zog kurz seinen alten Marineausweiß hervor, tat so als würde er ihn betrachten und hielt ihn so, dass der Fremde mit dem Gewehr ihn aus dem Augenwinkel gut sehen konnte, nicht gut genug um den Namen, Dienstnummer oder Rang ablesen zu können, aber gut genug um zu wissen das es ein Marineausweis mit seinem Bild darauf war. Die beiden Männer hatten anscheinend Angst davor von der Marine erwischt zu werden, also konnte es nicht schaden die beiden denken zu lassen, das er ihren Kopf aus der Schlinge ziehen könnte. Akataja ließ den Ausweiß genauso schnell wieder unter seinem Mantle verschwinden, wie er aufgetaucht war „Wenn ihr wisst was gut für euch ist… kommt ihr und ihr kommt allein.“ Dann ging Akataja einfach weiter /war das nicht ein wenig zu dick aufgetragen? … Ich weiss nicht ob die Wahrheit und lieb bitte sagen hier geholfen hätte... diese Sache ist zu wichtig um zu riskieren das es nicht funktionieren könnte./ Akatajas Wege führten danach, über einige Umwege, zu der beschriebenen Gasse, er würde sich hier vorbereiten und warten, egal ob die beiden Männer vom Markt auftauchen würden, er würde seinen Plan umsetzen, wenn es sein musste, auch allein.

Der Verhörmeister hatte kein offizielles Amt, die Menschen kannten ihn nur als einfachen Mitarbeiter im Justizpalast, darum musste er in der Öffentlichkeit auch immer diesen furchtbar unbequemen Anzug tragen. Er konnte sich durch die Menschenmenge arbeiten und ging langsam auf den Platz des Richters zu. Der Richter hatte diesen blonden Bengel dabei, ein nerviger Junge der mit einem Speer umgehen konnte. Vermutlich wäre es besser, wenn das Gör erst mal nichts von den Verhörmethoden des Richters erfährt, zudem wusste Vengard auch gar nicht ob der Richter für Nachrichten offen sei, die nicht wirklich gut waren. Er konnte nur berichten dass die Gefangene immer noch schwieg und dass er sich selbst ab jetzt um das Verhör kümmern würde. Zumindest aber war wohl klar, dass diese Frau wirklich wusste, was der Richter wissen wollte und wenn diese Information endlich herausgepresst werden würde, so gäbe es auch wieder jede Menge spaßige Arbeit für Vengard.
 

Yukiko

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Die junge Frau war nun also wieder an ihrem ‚Arbeitsplatz‘, sie hatte Dampf ablassen können und nun war alles wieder halbwegs gut. Es war zwar ein Stand mehr kaputt gegangen aber den würde sie wohl auch noch rechtzeitig wieder aufbauen können. Auch wenn sich der Platz immer mehr füllte, dürfte noch etwas Zeit sein bis das Spektakel los ging, außerdem konnte ja nicht nur sie etwas für die Verzögerung.
Sie bemerkte zwar, dass sie Gesellschaft bekommen hatte, jedoch so lange diese nichts sagte, kümmerte sie sich recht wenig darum. Er stand ihr ja momentan auch noch nicht im Weg herum. Eine ganze Weile hielt das Schweigen an, bis der Kumpane ihrer ‚beinahe Handtasche‘ das Wort ergriff. "Du solltest mehr auf deine Ausdrucksweise achten, andernfalls könntest du mit Dingen konfrontiert sein denen du nicht gewachsen bist." Dieser Satz hörte sich an, als ob ihr Vater sie einmal wieder versuchte zu belehren. Für einen kurzen Moment verwirrte diese Tatsache die Frau tatsächlich und als sie dann endlich auch eine Antwort darauf gehabt hätte und diese auch los werden wollte bemerkte sie, dass der Kerl weg war. Sie rannte ihm mit Sicherheit nicht hinterher, da hatte sie momentan wirklich besseres zu tun.
Also arbeitete sie normal weiter, doch auch nicht lange, denn ein Nagel mit einem Zettel daran bohrte sich ein kleines Stück in das Brett neben der Schwarzhaarigen. “ok…. Es gibt Luftpost aber Nagelpost?“ dachte sie sich während sie den Nagel aus dem Brett zog. Noch bevor sie den Zettel öffnete sah sie sich um, sie konnte sich schon denken wer der Werfer war. Dieser Typ der bis gerade eben noch bei ihr gestanden hatte und sie sah ihn tatsächlich, jedoch nur von hinten er war am Weg gehen. Ganz ordentlich verstaute sie den Hammer in ihrem Werkzeuggürtel, nicht dass noch einmal jemand auf die Idee kam, ihn sich zu nehmen und faltete das Blatt auseinander.
Ihre Augen huschten ein paar Mal von dem Blatt in die Richtung des vermutlichen Werfer und wieder zurück. Sie konnte nicht einschätzen ob dies nun eine schlechte Anmache sein sollte oder wohl doch eher eine Drohung. Sie wusste nichts mit dem Inhalt des Zettels an zu fangen. Deswegen schob sie den Zettel mit hochgezogener Augenbraue in eine ihrer Taschen, schüttelte kurz den Kopf und machte sich weiter an das Werk. Darüber konnte sie sich auch noch den Kopf zerbrechen wenn der ganze Trubel hier vorbei wäre. Warum sollte sie sich denn überhaupt den Kopf zerbrechen konnte ihr doch eigentlich egal sein, den Kerl würde sie vermutlich sowieso nie wieder sehen. Die Gedanken darüber nach hinten geschoben, genoss sie erst einmal die Ruhe die sie mehr oder weniger gerade beim Arbeiten hatte. Doch auch das kleine Stückchen Ruhe sollte ihr bald wieder geraubt werden.
„Wir müssen fertig werden, Frau, während du nach Hämmerchen gesucht hast, haben wir Nägel mit Brettern gemacht.“ Es musste sie natürlich irgendjemand blöd von der Seite anblaffen. Bevor sie antwortete richtete sich die Frau zuerst in voller Größe auf, sie war zwar trotzdem noch kleiner als die meisten anderen Handwerker, jedoch gab es ihr eine gewisse Sicherheit, nicht dass sie diese bei ihrem Selbstbewusstsein irgendwie brauchen würde, aber schaden konnte es ja nun mal nicht. „Nein, so was! Ihr habt tatsächlich das getan wofür ihr bezahlt werdet?!“ Yukikos Stimme war bei ihrer Antwort recht ruhig, man konnte zwar immer noch den bissigen Ton gut heraushören, aber es konnte nicht mehr der ganze Platz bei der Unterhaltung mit hören. Sie legte sich eine Hand an die Wange und seufzte gespielt glücklich „ich bin ja so stolz auf euch!“ Das ganze geschehen hätte in diesem Moment wohl durchaus eskalieren können, hätte sich nicht ein weiterer eingemischt. Es war ein Blondschopf welcher mit einem Grinsen fragte „Gibt es ein Problem hier? Wir können bestimmt darüber reden.“
Wohl jeder der Handwerker und Handwerkerin hätte mit fast allem gerechnet. Aber nicht damit, dass einer grinsend fragte ob es ein Problem gab und dass man darüber reden konnte. Yuki löste sich als erstes aus dem Moment der Verwirrung und verschränkte die Arme vor der Brust. Die junge Frau war somit auch die erste, die danach das Wort ergriff. „Ich kann dir gerne sagen wo das Problem liegt. Den Herren, passt es absolut rein gar nicht, das ich, eine einfache Frau, genauso gut bin wenn nicht sogar besser als sie in unserem Beruf. Ob du hier jedoch mit reden allzu weit kommst ist fraglich, immerhin müssen meine werten Kollegen, ja schon so weit gehen und mir unter die Nase reiben, dass sie einen äußerst wackligen Stand aufgebaut haben und tatsächlich zumindest ein ganz klein wenig von unserem Beruf verstehen.“ Antwortete sie, drehte sich noch einmal zu dem Stand den sie gerade am Bauen war, dieser lag direkt neben dem Maskenstand.
Sie hatte ihrer Meinung nach alles gesagt, außerdem würde nicht mehr viel fehlen und der letzte Stand wäre dann auch endlich fertig. Zwei Stützbretter müsste sie noch befestigen und dann sollte alles schön stabil sein und halten. Was mit dem anderen Stand war interessierte sie wenig. Was nun der Blonde mit den anderen sprach interessierte sie auch weniger, sie würde es zwar wahrscheinlich verstehen. Aber es wäre vermutlich so oder so nichts, dass sie etwas angehen könnte.
Sollte alles dann demnächst fertig sein, würde sie sich eine Pause wirklich verdienen. Ab dem Zeitpunkt, wo der gesamte Aufbau beendet wäre, würde sie sowieso nur noch in Notfällen helfen müssen, sofern nicht irgendein anderer Zimmermann oder Handwerker in der Nähe stehen würde.
 
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Langsam füllt sich der Platz, auf dem bald dass als Tupsy Turvy bezeichnete Fest stattfinden sollte. Tanith hatte allerdings ganz andere Probleme als sich die Leute anzuschauen die sich mit der Zeit sammelten. Auch wenn er keinen direkten Blick auf den weißhaarigen Fremden richtete beobachtete er ihn doch ununterbrochen, immerhin hatte er als Scharfschütze gelernt auch Dinge am Rande seines Sichtfeldes genau wahrzunehmen.
Dass der Fremde als erstes von einem lukrativen Angebot sprach überraschte den Schützen dann doch ein wenig, der Zusatz dass er zuhören und keine Fragen stellen sollte war dagegen ein ziemlich vorhersehbar. Nach einer kurzen Pause konkretisierte der Fremde und erklärte dass es sich um einen gut bezahlten Job handelte. Tanith war kurz davor seine Gedanken auszusprechen. "Nur gut dass du dazu sagst dass es um einen Job geht, ich dachte schon du hältst mich für einen Gigolo." Glücklicherweise konnte er diese sarkastischen Gedanken für sich behalten, alles andere hätte vermutlich direkt zu einer Auseinandersetzung geführt.
Als der Fremde erklärte dass sein Angebot sich auch auf Beubo erstreckte wurde Tanith langsam skeptisch. Die verzweifelte Art wie der Fremde nach Unterstützung suchte deutete darauf hin dass sein Job gefährlich war, dass hätte er, zumindest für den Schützen, nicht noch mal extra erwähnen müssen. Schlussendlich bestellte der Fremde die beiden Neuankömmlinge in eine nahe Gasse.
Dass er kurz danach einen Marineausweis zückte überraschte Tanith dann doch ganz erheblich. Er konnte die Details des Ausweises nicht erkennen, vermutlich hätte er ihn nicht mal als Marineausweis erkannt wenn nicht das riesige blaue M darauf gewesen wäre und bevor er genug Zeit hatte einen genauen Blick darauf zu werfen verschwand der Ausweis schon wieder in einer Manteltasche des unbekannten Schwertkämpfers. Trotzdem versuchte der Kerl ihm damit zu drohen, allerdings auf eine sehr Plumpe und unüberlegte Weise.
Während der Fremde sich aus dem Staub machte nahm Tanith sich die Zeit das geschehen zu analysieren. "Ok, der Kerl ist von der Marine, allerdings hat er gesagt dass er nicht weis wo wir herkommen oder wer wir sind. Er weis also vermutlich nicht was im Korallendorf passiert ist und garantiert nicht dass Beubo und ich da unsere Finger im Spiel hatten. Vermutlich ist seine Drohung also völlig haltlos, wahrscheinlich versucht er einfach nur uns einzuschüchtern. Zwar könnte er auch vom Geheimdienst sein aber dann würde er sicher nicht so offen und direkt vorgehen." Taniths Blick wanderte zu Beauregard und er schüttelte leicht den Kopf. "Das Problem ist ich Beubo mitnehmen muss, wenn die Sache eskaliert und ich den Kerl liquidieren muss funkt er mir garantiert wieder dazwischen. Aber wenn ich ihn nicht mitnehme läuft die ganze Sache garantiert wieder aus dem Ruder. Und ich würde nur ungern einen weiteren Marineangehören umlegen wenn es sich vermeiden lässt." Es war ein ziemliches Dilemma, zwar war die Drohung des Schwertkämpfers, im Moment, völlig haltlos, allerdings konnte sich das ganz schnell ändern wenn er Informationen über die Beiden einholte.
Langsam ging Tanith zu Beubo, stieß ihn leicht in die Seite und versucht so auf sich aufmerksam zu machen. Er schaute sich um und vergewisserte sich dass keiner der umgebenden Menschen sich für die beiden Fremden interessierte. Dann erzählte er seinem Begleiter was der Fremde gesagt hatte, einschließlich der Tatsache dass er bei der Marine war und ihnen gedroht hatte. Allerdings erzählte er auch was er selbst von der Drohung hielt, das Einzige was er verschwieg waren die Gedanken die er sich rund um die Ausschaltung des Schwertkämpfers gemacht hatte. Wahrscheinlich konnte und wollte Beubo Taniths Grund für derartige Überlegungen nicht verstehen und sie höchstwahrscheinlich sogar verurteilen.
Als er fertig war lies er Beubo einige Augenblicke das gesagte zu begreifen und deutete dann auf die Gasse die von dem Fremden als Treffpunkt ausgewählt worden war. "Also, was denkst du? Sollten wir hingehen oder einfach versuchen es auf sich beruhen zu lassen? Wenn wir hingehen könnte das uns, wiedermal, in große Schwierigkeiten bringen. Gehen wir aber nicht hin handeln wir uns vielleicht doch noch Ärger mit der Marine ein, bis jetzt sieht es zwar aus als hätten wir nichts zu befürchten, aber wer weis wieviele Probleme der kerl uns am ende wirklich machen kann. So oder so, wir sollten uns einig sein, immerhin stecken wir beide in der Scheiße."
 
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Ark

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„Ich kann dir gerne sagen wo das Problem liegt. Den Herren, passt es absolut rein gar nicht, das ich, eine einfache Frau, genauso gut bin wenn nicht sogar besser als sie in unserem Beruf. Ob du hier jedoch mit reden allzu weit kommst ist fraglich, immerhin müssen meine werten Kollegen, ja schon so weit gehen und mir unter die Nase reiben, dass sie einen äußerst wackligen Stand aufgebaut haben und tatsächlich zumindest ein ganz klein wenig von unserem Beruf verstehen.“ Ark hatte keine Gelegenheit zu antworten oder die Frau genauer zu mustern, als sie sich abwandte und somit klar machte, dass sie alles dazu gesagt hatte, was es zu sagen gab.
Aber auch wenn es merkwürdig war, war der Mönch in gewisser Weise entspannt. Er wusste nicht warum, aber irgendwie… Nun, das würde er später ergründen müssen. Er hatte noch jemand Anderes zum reden.
Der Handwerker runzelte die Stirn, als er der goldenen Schärpe gewahr wurde, die Ark über dem Oberkörper trug und begann dann in einen deutlich höflicheren Tonfall als zuvor zu reden. „Also, werter Herr…“ Wen meinte er mit „werter Herr“? Meint er etwa damit mich? Eine merkwürdige Anrede, aber Ark versuchte sich daran zu gewöhnen: „Diese Frau ist vollkommen kontra… kontrapro…“
„Kontraproduktiv?“, riet das Goldhaar.
„Genau! Sie steht uns im Weg herum, schreit uns grundlos an, macht halbherzige Arbeit und nimmt sich ständig Pausen.“ Er schien die Ehrlichkeit in Person zu sein, so wie er die Hände leicht nervös aneinander rieb und den Blick senkte, irgendwie wirkte er so wie ein Kind, welches wusste, dass man andere nicht verpetzen durfte, aber gleichzeitig die Wahrheit nicht verheimlichen wollte.
Moment mal… Da war irgendetwas nicht richtig. Die Frau sagt das eine, der Mann das andere und beides auf einmal kann nicht sein. Also gab es nur eine mögliche Schlussfolgerung. Es gibt hier ein großes Missverständnis! Er versuchte es zu entwirren… Also, der Mann sagt, sie mache halbherzige Arbeit… sie hingegen meint, dass die Männer das Denken, weil sie eine Frau sei… warum sollte das aber ein Mann denken? Im Kloster waren Männer und Frauen in jeglicher Beziehung gleichgestellt, weswegen Ark solche Gesellschaftsdinge nicht wusste. Also… könnte es sein, dass sie ihre Arbeit nicht so gut macht, wie sie selbst annimmt und es den andern Kollegen aufgefallen ist und sie wiederum denkt, es wäre, aus welchen Gründen auch immer, ein Vorurteil? Hm… das könnte sein, aber irgendwie passte es noch nicht…
„Ich glaube, dass Männer an den Hammer und Frauen an den Herd gehören, das ist nur schicklich. Ich meine, was wäre denn, wenn Männer plötzlich mit dem Kochen anfangen würden?“
„Wieso sollten Männer nicht kochen?“ Das war vollkommen unlogisch!
„Weil Männer nicht an den Herd gehören… Aua!“ Die blauen Augen des Mönches weiteten sich, als er erkannte, dass seine Hände gerade auf den Schultern des Handwerkers lagen und fest zudrückten… er lockerte langsam den Griff und schaute ungläubig auf seine Hände… „Aber wenn ich es mir recht überlege…“, fuhr der Handwerker fort: „Glaube ich, dass man mich auf der andern Seite des Platzes viel besser gebrauchen könnte. Werter Herr.“ Er verbeugte sich und verschwand in der Menge.
Ark hatte den Faden verloren und wusste nicht einmal, was genau passiert war, aber das Problem schien irgendwie vorerst gelöst zu sein, auch wenn er später den Handwerker um Entschuldigung bitten sollte… vorerst aber gab es noch einige andere Dinge zu regeln.

Der erste Glockenschlag erklang, und alles schaute auf die Bühne. Ark stand bei Frollo in der Nähe und beobachte die Bühne, Gringoire hatte erzählt, dass die Glocke den Anfang und das Ende des Stücks einläutete, alles sei genau geplant gewesen.
Während des zweiten Schlages sah man zwei Männer ein Banner tragen, welches sie während der lauten, dröhnenden Glockenschläge auf die Bühne trugen und ausbreiteten… Darauf stand: „Die Glocken von Noträdamm“, der Name des Stückes. Die Bannerträger wiegten sich mit jedem Glockenschlag, als würden sie selbst die Glocken darstellen, waren jedoch vollkommen in schwarz gekleidet… keine Ahnung warum, aber Gringoire hatte alles, wirklich alles bis ins kleinste Detail durchgeplant und bedacht, hatte Ark alles erzählt und erklärt, jedoch konnte sich dieser nur einen Bruchteil merken… Nach dem zwölften Schlag stand Gringoire auf der Bühne, er trug rotes Tuch und hatte am gesamten Mantel kleine Glöckchen, welche bei jeder Bewegung sanft klingelten, er öffnete den Mund um zu reden… und Ark wurde hineingezogen.

„So hört, so hört, die Glocken die einem jauchzenden Schrei abgeben, sie jauchzen, da sie die Stunde voller Freude verkünden, sie schreien, damit jeder und zwar wirklich jeder, ob Bauer oder Adel, ob Seefahrer oder Drücker, ob Mensch oder Getier es mitbekommt, die Stunde hat geschlagen! Und der Schlag der Stunde ist ein Schlag der Zeit, verloren in den Gewühl von Äonen, versammelt an einem Ort, den Glockenturm, der die Stunde angibt, immer und immer wieder, laut und lauter, doch sanft wie der Kuss einer Geliebten, denn ist sie es nicht? Ist die Glocke nicht unser aller Geliebte? Schwer, schwer lastet die Aufgabe auf ihr, aber sie ist unermüdlich, aufopferungsvoll und ohne Tadel.“ Der Erzähler verneigte sich, er war nur eine Stimme, aber es unterstrich die kommenden Worte. „Aber sie sind auch Zeuge, Zeuge vieler Geschichten und wenn man beim Glockenschlag ganz ruhig ist und sich die Zeit nimmt zuzuhören, dann singen die Glocken jeden Tag eine neue Geschichte… und diese hier ist eine davon.“
Der Erzähler schritt mit leichten Klingelgeräuschen von der Bühne und machte einer Frau Platz, welche in ausladenden, bunten Kleidern gehüllt war, die Lippen unglaublich rot, die Augen schienen irgendwie größer zu sein und die Haut war hell. Ihr folgte ein Mann in schlichten Farben, irgendwie erschien er hässlich, er blickte etwas verstört drein, man sah dass die Haare leicht feucht waren, dass die Hände zitterten und dass die Bewegungen ausladend waren, er holte weit mit seinen Armen aus, als er anfing mit leicht aufgebrachter Stimme zu reden: „Lady Elise, es tut mir Leid, meine Scham ist groß, doch nicht so groß wie mein Verlangen, euch zu gefallen. So schlaget mich, so tretet mich, so beleidigt mich, das ist nur ein kurzer Schmerz, aber kein Wort eurer Lippen würde meine Seele verbrennen, sodass nur noch Asche und Tränen übrig blieben.“
Die Lady Elise drehte sich leicht zu den Mann um, dann drehte sie ihm betont den Rücken zu, schritt auf die Zuschauer zu und sprach: „Oh Jacques, dein Anblick korrumpiert mich, deine Lippen predigen Ergebenheit, dein Handeln wiederum Trotz. Bist du mein Diener? Bist du mein Freund? Oder bist du mein Untergang? Ich schaue dich nicht an, denn wenn ich es tue, dann weiß ich nicht, was ich sehe. Verlasst mich, Jacques, ich bin müde.“

Ark schüttelte den Kopf, er hatte kaum etwas verstanden, auch wenn es schon faszinierend war, wie die Leute gekleidet sind und wie sie sprachen. Aber er wusste nicht einmal, warum dieser Jacques diese Lady Elise so verärgert hatte.
Stattdessen schaute er sich die Zuschauer an… sie schienen mehr zu sehen als zu hören, sie schauten auf die Schauspieler… und auch auf jene, die bereit bei der Bühne standen… Als ob sie die Kleidung schön fänden. Dabei war sie vollkommen unpraktisch, aber nach Gringoire klassische Kleidung aus Noträdamms Vergangenheit.
Was Frollo anging, der hatte das Kinn auf einem Arm gestützt und gähnte leicht. Er schien an diesem Stück kein Interesse zu haben. Wieso ist er dann gekommen? Weil er es musste? Er schien das gesamte Fest eher als Pflicht zu sehen.
Der Junge zuckte die Schultern, versuchte wieder dem Stück zuzusehen, aber selbst nachdem Jacques von Leuten in Rüstungen abgeholt und weggezerrt wurde, verstand er rein gar nichts. Und dabei wollte Gringoire seine Hilfe haben? Ich wüsste nicht einmal, was ich sagen sollte.
„ALMOSEN!!!“ Ein lauter Ruf, das war mitten in der Stelle, wo Lady Elise schon zwei Minuten lang mit sich selbst gesprochen hatte. „ALMOSEN FÜR EINEN ARMEN KRÜPPEL!“ Der Mann der das schrie starrte vor Dreck, trug eine lange Kutte und zeigte sein linkes Bein offen, welches voller Wunden übersäht war und dass er hinter sich herschleppen musste.
„Ark…“ Frollo flüsterte ihm zu. „Kümmere dich um ihn.“
Ark erwartete vom Richter eine Weile, dass dieser ihm einen Geldbeutel geben würde, aber es kam nicht… also zuckte er die Schultern und schritt durch die vom Bettler abgelenkte Menge zu eben jenen hin. Der Schreier hatte sich mitten vor dem Maskenstand hingestellt, einen der zentralen Punkte der Zuschauerplätze. Das Goldhaar flüsterte ihm zu: „Entschuldigen Sie bitte, aber sie…“
„AH! SEHT, SEHT WAS SIE MIT MIR ARMEN KRÜPPEL MACHEN!“ Er schrie ohne ersichtlichen Grund: „ICH ARMER, ARMER KRÜPPEL, ICH…“
Ark nahm den Mann am Handgelenk und wollte auf ihn einreden, denn scheinbar hatte der Mann Angst und musste beruhigt werden. Der Mann aber stolperte, als er nach hinten zurückwich und… trat sauber mit dem linken Bein auf, holte damit das Gleichgewicht wieder, während etwas von dem verkrustetem… warte mal…
Der Mönch nahm einen tiefen Atemzug: „Konfitüre?“ Der hatte sich Konfitüre ans Bein gestrichen und es mit anderen Dingen so aussehen lassen, als wäre es eine Wunde!
Das ließ den Bettler die Augen aufreißen. Plötzlich packten ihn ein paar der Wachen, die Ark befehligen sollte und schleppten ihm von Platz, scheinbar hatten sie sofort Unterstützung geben wollen. „OH NEIN, OH WEH, SEHT DOCH, SEHT DOCH!“ Dann legte eine Wache dem Mann die Hand vorm Mund: „GRMPHL!“ Danach wurde er weggezerrt.
Ark kratzte sich am Kopf, unsicher wie er damit umgehen sollte. Scheinbar war das ein Betrüger… Gringoire flüsterte hinter der Bühne seiner Schauspielerin etwas zu, die nun versuchte, wieder die Aufmerksamkeit mit besonders lauter Stimme zu erregen.

Der vermeintliche Bettler wurde einfach in eine Gasse geschmissen und landete hart im Dreck, aber das alleine war noch lange nicht genug um ihn zu stoppen. Er brauchte nur eine neue Verkleidung und seine Vorstellung war schon jetzt ein Erfolg. Nur würde es eine Nächste geben.
 
B

Beubo

Guest
Tanith Sagitar hielt sich während seiner ganzen geheimen Unterhaltung mit dem rechtschaffenen Akataja genau neben Beauregard Null auf - jedoch bekam dieser nicht einmal Ansatzweise vom Inhalt des Gesprächs mit, geschweige denn, dass sich neben ihm überhaupt unterhalten wurde. Erstens war es inzwischen viel zu belebt und demnach laut auf dem Kirchplatz und zweitens konzentrierte sich Beubo mit all seinem ihm zur Verfügung stehenden Gehirnschmalz darauf, welche Maske er sich denn nun final am besagten Stand kaufen solle… ein solcher Kauf wollte dem jungen Mann wohl überlegt sein, immerhin muss er dann noch lange etwas von dem Scherzartikel haben und seine Anschaffung nicht irgendwann einmal bereuen! Schließlich entdeckte Beubo ganz am Rande der aufgestapelten und wild durcheinander gewühlten Masken ein Exemplar, dass ihm zusagte - er bezahlte dem Händler den von diesem geforderten Preis ohne weiter zu feilschen und schlüpfte alsgleich in die neue Tupsy Turvy Maske.
Kurz darauf wandte Tanith das Wort an seinen Kameraden, hielt aber zuerst noch einmal inne. Dem Schützen schaute nämlich nicht wie erwartet das jugendliche Antlitz entgegen, sondern nur eine Hälfte davon… Stirn, Wangen und Nase Beauregard Nulls verdeckte nämlich eine violette Harlekinbrille! Stolz auf seinen Neuerwerb grinste Beubo Tanith glücklich an. Jedoch ließ seine gute Laune um mehrere Nuancen nach, als Tanith ihm vom Inhalt und offenen Ausgang seiner mysteriösen Unterhaltung von vor wenigen Minuten berichtete. Der Scharfschütze erklärte seinem Freund auch, was er von er ganzen Sache hielt und im Grunde hatte er recht: Mitgefangen, mitgegangen. So … unfreundlich Tanith diesen simplen Sachverhalt auch umschrieben hatte, wusste Beubo doch, dass er Recht hatte. Seid Korallendorf stecken sie beide gehörig in der Scheiße und wenn überhaupt konnten sie sich da nur gemeinsam wieder rauswühlen. “Hatte ich beinahe vergessen…”, seufzte Beauregard leise. Er hatte in den Stunden auf Noträdamm unbewusst beinahe völlig verdrängt, was er und Tanith zusammen durchgezogen haben. Und wenn ihnen ein Marinemitglied scheinbar nachstellte, konnte das nur bedeuten, dass sie nicht wie erhofft ungeschoren davon kommen würden. “Was denkst du, was einer von der Marine von uns will?”, grübelte Beubo nicht minder misstrauisch, als es Tanith wohl selbst auch war. Beauregard kannte den Scharfschützen noch nicht so lange, hatte aber den Eindruck, dass es sich bei ihm um einen wirklich sehr bedachten Menschen handelte, “Ich meine, ach ich weiß auch nicht.” Beubo strich sich über den glatten Rücken des Teils seiner neuen Maske, der die Nase verbarg und starrte ernst auf Taniths Gewehr - er trug es ein Stoff gewickelt geschultert bei sich, seid die beiden Kameraden ihr Boot verlassen hatten. “Tanith, ich denke… es ist nur ein einziger Soldat? Im Notfall schaffen wir den doch? Immerhin haben wir einen Kapitän… na ja, du weißt schon!?”, Beauregard wollte den Fakt, dass die beiden Jungen Gaston besiegt hatten, nicht laut aussprechen, aus Angst, es würde jemand mitbekommen, der ihnen Ärger machen könnte. Aber Tanith verstand auch so und nickte zustimmend. “Pass auf. Vielleicht ist es ja auch ganz anders. Wir wissen erst was Plan ist, wenn wir uns mit dem Kerl treffen! Am besten, wir gehen los und-” Weiter kam Beubo nicht, denn just im diesem Moment Wurde mit Großem Tara das Schauspiel begonnen, von welchem Gringoire erzählt hatte. Er selbst stand auch auf der Bühne und sprach in einer geschwollenen Ausdrucksweise über die Stadt und deren Glocken… oder so. Der Maskenstand war ziemlich weit ab vom Schuss und nicht jedes Wort, dass auf der Bühne gesprochen wurde, drang auch an die Ohren der letzten Plätze. So auch an Beubos und Taniths Ohren. Um die Aufführung aber dennoch nicht irgendwie zu stören, vertröstete Beauregard Tanith mit einer beschwichtigenden Geste darauf später mit irrerem Kontext fortzufahren…
Sie beide standen also nun am Verkaufsstand und guckten sich das Schauspiel an. Die Kostüme waren pompös und Beubo meinte zu erkennen, dass es sich bei ihnen um altertümliche Stücke handelte, wie sie schon seid Jahrhunderten nicht mehr getragen wurden. Auch den anderen vielen Zuschauern sagten die teilweise extravaganten Bekleidungen sehr zu. Immer, wenn eine neue Figur ihren Auftritt hatte, gingen erfreute “OOOHHH” und staunende “AAAAHHHH” raunend durch das Publikum… allerdings war dass dann auch schon alles. Denn der sehr komplizierte Stoff, der auf der Bühne mit ausgefallenen Wortgeflechten präsentiert wurde, langweilte offensichtlich ein Gros, wenn nicht sogar alle eingetroffenen Zuschauer. Entweder, weil sie dem Inhalt des Stückes nicht folgen konnten oder aber, weil die Inzinierung an sich sehr trocken war. Auch Beubo musste sich immer einmal wieder ein Gähnen verkneifen. Doch einfach gehen wollte er auch nicht! Das wäre sehr unhöflich gewesen und außerdem hatte er einen Stehplatz - alle anderen saßen, man würde seinen Abgang sofort bemerken… sehr peinlich. Dann, es geschah ganz plötzlich, tauchte ein alter Bettler auf. Wie aus dem Nichts erschienen jammerte er lauthals noch über das auf der Bühne vorgetragene Spiel. Es dauerte nur wenige Augenblicke und alle Zuschauer beguckten sich den frechen Mann. Gringoire ließ sich davon aber nicht beeindrucken und trieb seine Schauspieler von der Seitenbühne her an, einfach weiterzuspielen und lauter zu sprechen! Aber nichts half und schließlich versuchte ein blonder Junge den Bettler zu beruhigen. Der alte Mann schien verletzt zu sein und kippte nahe dem Maskenstand beinahe aus den Latschen. “Huch!“?, Beubo rempelte er zudem böse an, so dass dieser ebenfalls für einen Moment um sein Gleichgewicht kämpfen musste. Dann kamen zwei bullige Soldaten in rittergleicher Montur und schleppten den bettelnden Störenfried davon…

In der Gasse, in welcher ihn die Soldaten Frollos abgeworfen hatten, hockte der mutmaßliche Bettelsmann und kratzte sich ein Bisschen Marmelade von seinem “kaputten” Bein ab. Grübelnd steckte er sich das gewonnene Häufchen süßen roten Glibbers in den Mund und lutschte es zufrieden. Sein kleiner Besuch auf dem Platz war ein voller Erfolg gewesen. Es handelte sich nämlich um einen Erkundungstrip! Wie es sich herausstellte, waren mindestens zwei Soldaten als Wachschutz anwesend, allerhöchstens zehn. Der Bettler grinste zufrieden. Er hätte nicht gedacht, dass Richter Claude Frollo so egoistisch sein würde, lediglich solch ein geringes Aufgebot an Sicherheitspersonal aufzubieten. Allerdings ging das Gerücht, dass der alte Mann niemanden Vertrauen entgegen brachte, außer sich selbst… eventuell waren die wenigen Männer dort seine Elite? Wie dem auch sei, es bespaßte den Schwindelkrüppel, wie leicht es sein würde, eine Show auf dem Platz abzuziehen.
“Kapt’n!”, brüllte ein Mann, der soeben die Gasse betreten hatte. “Psssssst!”, schnappte der Bettler energisch und presste seinen Finger vor den Mund, “ Halt den Mund du Nuss!” So mutig der Bettler auch war - bei dem es sich natürlich um den Anführer der Zirkusbande handelte, welche am schon am Vormittag in der Stadt ihr Unwesen trieb - er war nicht dumm. Wenn jemand spitz bekommen würde, wer er war, konnte er sich seinen genialen Plan an den Hut stecken… “Sorry, äh, Cheffe! Pass auf, Cheffe, ich habe getan, wie du es mir gesagt hast. Die Leute sitzen bereit.”, verkündete der Mann stolz und half seinem Boss auf die Beine. “Gut, sehr gut. Nur zehn Mann und ein Leiter. Hat blondes Haar und eine Scherpe. Sehr jung. Kein Problem also. Frollo ist auch da, aber solange wir einen Bogen um ihn machen und … vorsichtig bleiben, kann uns nichts passieren.” Der Bettler warf die alten Lumpen ab, in welche er gekleidet war und entblößte somit sein buntes Harlekinskostüm - er ließ sich seinen lila Riesenhut reichen und setzte sich seine Violette Harlekinbrille auf. “Wir müssen uns beeilen, denn sie haben bestimmt schon angefangen!” Mit einer schnellen Handbewegung warf der Zirkustruppanführer seinem Kollegen einen Geldbeutel zu: “Hier. Hat mir einer geschenkt.” Aufgeregt zwirbelte sich der bunte Mann seinen spitzen Kinnbart und konnte es gar nicht mehr erwarten, das Tupsy Turvy zu schmeißen - so oder so!

Der Störenfried war endlich weggeschafft worden. Frollo hatte zuerst Ark auf diesen widerlichen alten angesetzt, doch als der Junge nach wenigen Minuten noch immer mit dem ärmlichen Bettelmann verhandelte, befahl der Richter dem Foltermeister zu seiner rechten, zwei Soldaten dem Mönch zur Unterstützung zu besorgen.
Schließlich kehrte wieder die konzentrierte stille ein, wie sie sich Frollo bei einem anspruchsvollem Theaterstück wünschte. Leider war Gringoires Stück mehr als anspruchsvoll… sogar Frollo langweilte sich ein Bisschen, jedoch weniger, weile r den Inhalt nicht erfasste, sondern viel mehr, weil das Spiel so überzogen langatmig war.
Als Ark zurückkehrte, nickte Frollo dem Jungen lobend zu, wandte sich dann aber so gleich wieder dem Schauspiel zu. Gringoire rotierte auf der Hinter und Seitenbühne, scheinbar legte er seinen Aktören immer wieder neue Wörter usw. in den Mund.
Plötzlich erhob sich eine Frauenstimme. Sehr laut und sehr deutlich rief sie: “DAS IST DOCH ALLES MIST!” Frollo versuchte herauszufinden, welche der Schauspielerinnen sich da gemeldet hatte. Jedoch stand zu diesem Zeitpunkt kein weiblicher Schauspieler auf der Bühne? “Euer Gnaden!”, aufgeregt zeigte Ark in die Zuschauerreihen. Dort stand eine Frau auf der Bank und rief erneut “DAS IST DOCH ALLES MIST!” Sie trug buntes Klamotten, hatte eine Ziege geschultert und eine auffällige Clownsmaske angelegt. Ihre Haare waren wild und schwarz. “GENAU, ALTE LEUTE ZAUBER HIA!” Ein Mann, ebenfalls sehr harlekinisch angezogen und mit Maske auf dem Gesicht, unweit der wütenden Frau stand nun auch auf und gab seinem Unmut kund. Nach ihm taten es dann noch einige mehr gleich, zu meist bunt kostümierte Personen… Gringoire packte Angst und Wut darüber, dass sein Stück nicht ankam! Er befahl in seiner Verzweiflung den Schauspielern weiter zu machen und einfach lauter zu sprechen, als die Buhrufe es waren - somit brüllten die Darsteller schließlich ihren Text hinweg, dass ihnen die Köpfe rot und den Zuschauern in den ersten Reihen die Ohren Taub wurden!?
 
 
 
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Akataja

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Akataja konnte von seinem kleinen Versteck in der Gasse aus hören das dieses Theaterstück anfing. Am Anfang waren die Künstler noch gut zu verstehen, sie sprachen laut und deutlich, so das selbst Akataja in seiner einsamen Gasse mithören konnte. An den „ahhhh“ s und „oooh“s des Publikums konnte er erkennen dass es ein herrliches Bühnenbild sein musste oder das es prächtige Kostüme zu sehen gab.
Aka konnte auch etwas vom Text hören, es schien sich um eine Romanze zu handel, Akataja war immer schon mehr für Abenteuergeschichten zu begeistern, aber an sich gefiel ihm das Theater in eigentlich jeder Form. Er hätte sich gerne das Stück aus der ersten Reihe mit angesehen, aber das ging nicht.
Der ehemalige Marinefähnrich blieb ruhig in der Gasse sitzen, er hatte es sich auf einer umgeworfenen Tonne bequem gemacht und behielt den einzigen Zugang zu seinem Versteck wachsam im Auge. Seine einzige Gesellschaft war bisher eine schwarze Katze mit großen grünen Augen, die neben ihm auf einer Mülltonne lag und an etwas aß, das vermutlich mal ein Fisch war /irgendwie kommt mir diese Katze bekannt vor./ Aka saß hier nicht weil ihm die Gesellschaft oder der moderige Geruch von Müll und Tierexkrementen gefiel, er saß hier und wartete. Im Gedanken ging er dabei immer wieder durch was wohl als nächstes passieren wurde, er musste an seinen Besuch in Violas Haus denken.

Das Haus war nicht sehr groß und die meisten der Einrichtungsgegenstände hatten Brandflecken, es roch überall ein wenig wie in einer Räucherkammer und es war kalt. Im Kamin war kein Holz, vermutlich würde man sich das Holz und die Kohlen für dann aufsparen, wenn es wirklich kalt werden würde, im Winter. Viola hatte Akataja direkt in die Küche gebracht, dank dem Herd war es hier wärmer und der Geruch von verbranntem Essen lag noch in der Luft. Akataja konnte einen Topf sehen, dessen Inhalt eindeutig übergekocht war. „Kann ich dir einen Tee anbieten?“ fragte Viola, eher aus Höflichkeit, man hörte weder Zorn noch gute Absicht aus ihrer Stimme. Akataja war eigentlich immer für eine gute Tasse Tee zu haben, aber hier stimmte etwas nicht, das konnte er mit jeder Faser seines Körpers spüren.
Außer dem Ticken der kleinen Uhr an der Wand war kein Geräusch im Haus zu hören, Viola sah Akataja nur schweigend an, ihren Blick konnte er nicht deuten, er hatte etwas gequältes, als könne sie sich nicht entscheiden, was sie im Moment fühlen sollte und anscheinend wusste sie auch nicht was sie sagen sollte.
Das Ticken der Uhr wurde für Akataja immer lauter, mit der Zeit wurde es so laut wie der Schlag eines Schmiedehammers auf den Amboss. /Du solltest etwas sagen Aka./ es dauerte noch eine gefühlte Ewigkeit bis Akataja aufsah und zu Viola sprach „es tut mir leid das ich weder euren Sohn noch eure Schwester vor den Stadtwachen retten konnte…“ „Du hast getan was du nur konntest.“ Meinte Viola dazu sofort, es klang vorbereitet und irgendwie heraus gepresst /nein… ich hätte besser sein können… wäre ich stärker gewesen… hätte ich schaffen können, was ich schaffen wollte… Konzentriere dich Aka! Deswegen bist du nicht hier./ „Ich wollte gerne mit eurer Schwester und eurem Sohn reden.“ „Du solltest jetzt lieber gehen.“ Kam wieder sehr schnell als Antwort von Viola. Akataja war im Innersten erschrocken und auch wenn er es selbst nicht bemerkt hatte, sein Gesichtsausdruck wirkte leicht verstört „Ich bitte euch darum, nur ein kurzer Moment würde reichen.“ „Geh jetzt bevor ich die Stadtwachen rufe.“ „Ich…“ /ich glaube nicht dass das Sinn macht Aka./ Akataja musste seufzen „es tut mir leid.“ Sagte er nochmal und wollte schon gehen, als eine andere bekannte Stimme ertönte „lass ihn noch nicht gehen Mutter.“ Aka drehte sich um und erblickte Patrick, Violas Sohn, er musste die ganze Zeit über in der Speisekammer gewesen sein. Aka erinnerte sich das Patrick damals der Anführer der Banditen war, Akataja wollte ihn vor den Stadtwachen retten, weil er noch ein Kind war, gerademal dreizehn Jahre alt.
Patrick hatte sich verändert, sein Kopf war bandagiert, sein rechtes Auge konnte man deswegen nicht mehr sehen, sein Arm war in einer Schlinge und er humpelte. Akataja konnte frisches Blut riechen und unter den Bandagen am Arm sah er Schienen, dieser Arm war gebrochen, vermutlich an mehreren Stellen. „Patrick! Du solltest dich doch verstecken!“ raunte ihn Viola gleich an, doch nicht zornig, mehr besorgt und irgendwie traurig. „Was… was ist mit dir Passiert Junge? Als ich dich das letzte Mal sah warst du noch größtenteils unversehrt…“ Patrick humpelte zum Tisch und setzte sich. Der Junge erklärte Akataja was passiert war, wie die Stadtwachen Patrick und Lala in den Justizpalast brachten. Frollo hatte seinen Verhörmeister Vengard auf den Jungen angesetzt. Patrick war nur ein Kind, als Vengard damit anfing ihn mit der Gehrte und Peitsche zu bearbeiten brach er schnell zusammen, aber die Informationen über die lokalen Verbrecher, schienen Frollo nicht zu interessieren.
„Er wollte etwas anderes wissen…“ meinte Patrick, die Erinnerung schien ihm schwer zu fallen /er spürt die Schläge noch immer…/ „mein Vater nahm damals vor einigen Jahre einen alten Mann in unsrer Wohnung auf, er war verletzt und konnte vor Hunger kaum stehen. Mein Vater half ihm ohne eine Gegenleistung zu verlangen… einige Tage später tauchten Stadtwachen hier auf, der alte Mann war Pirat und wir waren plötzlich beschuldigt die Piraterie unterstützt zu haben. Mein Vater wurde erhängt und unser Haus niedergebrannt, Frollo wollte damit der Öffentlichkeit zeigen das er jeden Bewohner der Stadt jederzeit alles nehmen konnte was er will… aber darum geht es jetzt nicht.“ Patrick legte eine kurze Pause ein, schien selber nachdenken zu müssen /aber was hat das mit der jetzigen Situation zu tun?/ Die Frage brannte Akataja auf der Zunge, aber er bewies Geduld und wartete das der Junge wieder anfing zu reden.
„Richter Frollo glaubt das die Piratenbande, zu der der alte Mann gehörte, zurückgekehrt sei… er glaubt das sie die Stadt überfallen wollen… und er glaubte das ich etwas darüber weiß… aber ich konnte ihm nichts sagen… Vengard hatte meinen Arm mit einem Vorschlaghammer an drei Stellen gebrochen, dann warf sich Tante Lala dazwischen. Sie sagte ihm das er von ihr alles erfahren könne was er nur wissen will. Ich hatte Glück das Frollo so von sich selbst überzeugt ist… er ließ mich tatsächlich gehen… zumindest vorerst. Jetzt wird er mit Lala das tun was er mit mir getan hat… und wahrscheinlich noch mehr, wenn es sein muss foltert er sie bis zum Tod… ganz langsam.“ Akataja hüllte sich in Schweigen als er dies hörte „Lala weiß über jeden bescheid der durch diese Stadt kommt… auch über dch Akataja Mojo… oder sollte ich dich lieber mit Fähnrich anreden?... oder mit Mörder?“ in diesem Moment entglitten Aka tatsächlich die Gesichtszüge, er sah den Jungen erschrocken an /also doch…/ „ich musste selber etwas nachforschen… aber Tante lala hatte mich auf den richtigen Weg gebracht.“ Meinte Patrick noch am Rande „ich will nur Sagen… das Lala über alles bescheid weiß… aber sie verrät niemanden, nicht freiwillig. Wenn es hier wirklich Piraten gibt, wird sie davon wissen… und wenn es um die Selben wie damals geht, wird sie lieber sterben, als auch nur ein Wort zu sagen.“ „Warum?“ Akataja konnte seine Gedanken noch nicht sammeln, aber diese Frage wollte unbedingt aus ihm heraus „Weil sie Frollo hasst und… wegen etwas anderem… Fakt ist, das meine Tante in diesem Moment durch die Hölle geht und jemand muss sie daraus holen!“ „sie hat versucht mich um zu bringen.“ „Sie hat mich verteidigt!... und sie hat dich nicht verraten… ansonsten wären hier schon mindestens zwanzig Stadtwachen und du würdest vermutlich angeschlagener Aussehen, als ich es tue… Du musst meine Tante befreien!“ Akataja schwieg wieder, er musste nachdenken, aber dieser Junge wollte ihm wohl keine Zeit dazu lassen „Wenn es nach mir gehen würde… hätte ich dich schon längst angepfiffen und du würdest in einem Kerker verrecken… aber… Lala würde das nicht wollen, du wolltest sie doch retten… so wie mich… und du bist der einzige den ich jetzt noch fragen kann ob er sie daraus holen kann. Wenn du auch nur einen Funken Ehre in dir hast wirst du sie nicht sterben lassen!... ich bitte dich Akataja, ich habe einen Plan, einen guten Plan… aber ich kann ihn alleine nicht ausführen.“

Und nun saß Akataja in dieser Gasse, seinen Koffer hatte er bei Viola und Patrick gelassen und nun wartete er hier. Worauf er genau wartete wusste er nicht, vielleicht auf sein Ende, vielleicht auf seine Erlösung /das Ganze ist verrückt Aka… du schuldest ihnen nichts… aber es geht dir auch nicht wirklich darum, nicht wahr? Du bist hier wegen etwas ganz anderem./ Aka seufzte als er auf die Uhr sah, nicht mal das mit viel Liebe und Mühe vorgebrachte Theaterstück konnte ihn ablenken, obwohl ihn sowas sonst immer Trost spendete. Der Plan von Patrick war gut, aber Aka hatte vor ihn etwas zu ändern, dafür brauchte er Hilfe und er konnte nur hoffen dass er diese Hilfe bekommen würde. Auf dem Markt schien es langsam unruhig zu werden und Akas Zeit lief langsam ab.
Die Zeit kam ihm nicht mehr wie ein festes Maß vor, mal schien sie dick und klebrig wie Teer, mal rann sie ihm durch die Finger wie feiner Sand. Er war sich nicht ganz klar wie lange er gewartet hatte, aber irgendwann hörte er das jemand die Gasse betreten hatte /egal wer es ist… mir bleibt nicht mehr viel Zeit./ Er stand auf und legte eine Hand an seine Waffe, er brauchte die Masamune nicht zusammenbauen um damit jemanden besiegen zu können und in dieser engen Gasse würde ihm das zusammengesetzte Schwert wohl auch nichts bringen.

Verhörmeister Vengard war von dem Stück auf der Bühne mehr als gelangweilt, am liebsten wäre er lieber an die Arbeit gegangen nachdem er seine Nachricht an Frollo übergeben hatte. Aber der Richter wollte selbst dabei sein wenn sich Vengard um dieses Frauenzimmer kümmert „Ich kann nicht zulassen das sich diese Sünde weiterhin in meiner schönen Stadt ausbreitet, keine Fehler mehr Vengard.“ Meinte der Richter mit emotionslosem Gesicht aber mit zorniger Stimme. Er hatte ihm das gesagt während beide zusahen wie dieser junge Blondschopf mit einem störenden Bettler fertig werden sollte „er hat wohl nicht ganz verstanden was ich wollte.“ Meinte Frollo ungeduldig und gleichzeitig gelangweilt „ich kümmere mich darum.“ Meinte Vengard und schickte zwei der Stadtwachen los.
Vengard mochte diesen blonden Jungen nicht, vor allem jetzt, wo er die goldene Schärpe trug. Vengard hätte es viel eher zugestanden dieses Zeichen zu tragen und für Ruhe zu sorgen, er wäre die bessere Wahl gewesen, aber es war nicht möglich. Vengard hatte bereits einen gewissen Ruf in der Stadt, einem, dem man nicht viel Sympathie entgegen brachte und sein von Narben überdecktes und Wettergegerbtes Gesicht sollte man wohl auch bei Möglichkeit nicht mit Frollo in Zusammenhang bringen.
Als die Unruhen im Publikum anfingen wollte Vengard gleich eingreifen, aber Frollo hielt ihm ab „das ist die Aufgabe von Gringoire… ich will sehen ob er wenigstens damit zurecht kommt… aber bleib auf der Hut Vengard. Wenn das hier ausartet bekommst du vermutlich etwas mehr Arbeit… jetzt entferne dich lieber etwas, warte in der Nähe, ich komme zu dir wenn dieses“ er sprach das folgende Wort mit Abscheu aus und blickte drein, als würde er ein ekliges Insekt oder so etwas sehen „Fest… zuende ist.“ Vengard gehorchte aufs Wort und bevor Ark wieder zum Richter zurückkommen konnte, hatte sich Vengard unter den Stadtwachen um den Richter herum zurückgezogen.
 

Yukiko

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Die Frau hatte sich dem Gespräch abgewandt und versuchte auch in keiner weiße weiterhin dem Verlauf, der nun folgen würde, zu lauschen. Was würde es der Shinin nützen, sie legte so oder so keinen Wert darauf, was dieser Blondschopf denken würde, es war auch nur ein Mann, zumindest sah es danach aus.
Gerade als der erste Glockenschlag ertönte, war die Zimmerfrau nun auch mit der letzten Arbeit fertig und bereit sich die verdiente Pause zu gönnen. Sauber verstaute sie ihr Werkzeug an ihrem Gürtel und ging etwas auf die Seite. So dass sie nicht mitten in dem Gewimmel stehen musste. Sie hatte nicht den besten Platz um sich das Stück anzusehen, jedoch hatte sie hier immerhin etwas Ruhe, konnte trotzdem wenn sie genau zuhörte noch alles verstehen und stand nicht so eng aufeinander, wie die Menschen vor ihr. Mit verschränkten Armen lehnte sie sich zurück bis ihr Rücken auf den kalten Stein traf und wartete einfach ab.
Auf was genau Yukiko wartete, war fraglich, sie wusste es selbst nicht genau. Entweder darauf, dass sie irgendwo gebraucht wurde, aufgrund eines Standes oder dass irgendetwas passierte, was ihre Aufmerksamkeit fesseln konnte. Das Stück schaffte dies zumindest einmal nicht, wer wollte schon ein Liebesdrama der aufgeschwollenen Art ansehen. Sie konnte nicht verstehen was man daran toll finden würde, so etwas gab es in Wirklichkeit doch so oder so nicht also wieso sollte man sich die Mühe machen und es ansehen. Es ging nicht lange, da hörte sie einfach nur noch mit halbem Ohr zu, erst der Ruf eines Bettlers brachte ihre volle Aufmerksamkeit wieder zum Vorschein. Der Bettler rief um Geld und zog sehr viele Blicke auf sich, das Stück war wohl für die meisten in diesem Moment nur noch nebensächlich.
Nach nur kurzer Zeit, tauchte der Blondschopf wieder in ihrem Blickfeld auf, er versuchte wohl mit dem Mann zu reden, was wie es den Anschein hatte nichts taugte. Yukiko musste einfach Grinsen, es war schon ein wenig Schadenfreude, da der Kerl wohl nicht mit dem anderen fertig wurde. Erst als zwei weitere Männer dazu kamen und ihn weg zogen, kehrte wieder Ruhe ein. Da sollte noch einmal jemand sagen, dass Frauen keinen „Männerberuf“ lernen sollten, weil sie es so oder so nicht könnten, hier war in ihren Augen der Beweis, dass auch so mancher Mann, keinen „Männerberuf“ haben sollte. Zumindest in ihren Augen.
Der Bettler wurde unachtsam in eine kleine Gasse nicht weit von ihr entfernt geworfen und damit hatte sich die Sache wohl erledigt. “und ab jetzt, wird es wohl fürs erste wieder langweilig werden….“bei diesem Gedanken entfuhr ihr ein leises seufzen, aber es half ja nichts. Am liebsten wäre sie einfach in eine Bar gegangen hätte etwas getrunken und hätte somit den Tag ausklingen lassen können. Allerdings war das zum einen Alleine immer langweilig und zum anderen befürchtete sie, dass die Bars entweder zu hatten weil sie zu weit weg vom Geschehen waren oder einfach nur überfüllt wären.
Zur Überraschung der Handwerkerin ging es nur wenige Minuten, bis es eine neue Attraktion gab. Welche sich Lauthals über das Stück beschwerte, danach mischte sich noch ein Mann ein und weitere. Alle dieser Personen sahen aus, als ob sie aus einem Zirkus abgehauen wären, jedoch könnte dies auch einfach eine typische Tracht gewesen sein die man hier ab und zu bei solchen Festen trägt. Yukiko hatte sich noch nicht genau genug umgesehen als dass sie dies beurteilen könnte. Natürlich mussten die Schauspieler darauf reagieren und bald war es nur noch ein Geschreie auf dem Platz.
Langsam aber sicher, begann die Situation sich zu zuspitzen, immer größer wurde das Geschrei und die Menschen darum wurden immer verwirrter. Soweit Yukiko das sehen konnte, wusste Gringoire auch nicht mehr was er noch tun sollte, denn dieser Stand nur ratlos neben der Bühne. Seine Schauspieler konnten nicht mehr Lauter werden und es hatte den Anschein als ob die Menschen im Publikum das ganze übertönten. Eigentlich geschah, diesem aufgeblasenen Angeber, das Ganze zu Recht. Er meinte ja dass alles so perfekt wäre durch seine Planung und es niemand besser könnte als er und Yukiko genoss den Anblick gerade zu, wie er mit der ganzen Situation überfordert war. Es war schon gemein, aber dieser Kerl wollte ihre Arbeit schlecht machen und da gönnte sie ihm so einigen Misserfolg und von ihrer abgelegenen Position konnte sie das ganze Toll beobachten.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ließ die Handwerkerin nun also ihre Augen über die Massen schweifen, in der nun immer mehr bunte Gestallten herumwanderten, während der allgemeinen Verwirrung. Erst bei genauerem Hinsehen jedoch erkannte sie, dass diese Leutehier und da eine Hand in der Tasche der herumstehenden Leute verschwinden ließen. Beraubten sie diese etwa? “Dann ist dieser Auftritt vielleicht geplant um abzulenken???? Oder habe ich mich gerade versehen???“ Sie war sich nicht ganz sicher und beobachtete noch ein paar Augenblicke. Tatsächlich hier wurde geraubt. Natürlich gab es auf jedem Fest den ein und den anderen Handtaschendieb oder ähnliches, jedoch war dies hier irgendwie seltsam.
Ihre Hand bewegte sich wie von selbst zu ihrer Hosentasche, wo sie den Reisverschluss öffnete um nach zu sehen ob ihr Hab und Gut noch an stelle war, da sie allerdings vom Geschehen abseits stand hatte sie wohl Glück. Kaum hatte sie bei sich nachgesehen ertönte ein Aufruf „ICH WURDE BERAUBT, MEIN GELD IST WEG!“ einer der Anwesenden, wobei Yukiko jetzt nur die ungefähre Richtung ausmachen konnte, hatte es wohl bemerkt und wie ein Lauffeuer verbreitete sich das ganze nun. Jeder schien nach zu sehen ob er noch sein Geld hatte und immer mehr Rufe kamen zu dem Stimmengewirr das ohne hin schon herrschte hinzu. Eines war sicher, solch ein Durcheinander und Geschreie bekam man nur selten mit.
Yukiko würde sich mit Sicherheit nicht einmischen, solange sie keinen Grund finden würde und um erst keinen Grund zu finden blieb ihre Hand in ihrer Hosentasche.
 
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Am liebsten hätte Tanith die Frage in den Raum geworfen warum Beubo eine derart seltsame Maske unbedingt kaufen musste, in seinen Augen war das reine Geldverschwendung, aber da es sich nicht um das Geld des Schützen handelte dass dafür drauf ging konnte er darüber hinweg sehen. Aber zumindest die Unterhaltung über den Fremden der versuchte sie zu erpressen wurde von der Maske nicht beeinflusst. Zwar druckste sein Kamerad ein wenig herum und schien einige Facetten ihrer Erlebnisse ausblenden zu wollen, aber er machte sich wenigstens Gedanken. Auf die Frage was der Marinetyp von ihnen wollte konnte Tanith auch nur mit den Schultern zucken, woher sollte er dass auch wissen? Dass Beauregard wenig später anmerkte dass sie den Kerl zu zweit sicher schaffen würden überraschte den Schützen dann aber doch, allerdings war er sich sicher dass sie Beide vermutlich leicht abweichende Vorstellungen vom Ausgang einer solchen Konfrontation hatten, das würde er aber für sich behalten. entsprechend brachte er nur ein knappes "Sicher" hervor.
Wenig später wurde ihre Unterhaltung aber von einem lauten Glockenschlag unterbrochen, anscheinend hatte das Schauspiel für das diese riesige Bühne aufgebaut worden war begonnen. Mit einer knappen Geste verdeutlichte Beubo dass sie sich später unterhalten würden, was Tanith seinerseits mit einem, in den Überraschungslauten der Menge untergehenden, Seufzer und verdrehten Augen quittierte.
Das Theaterstück war ziemlich langweilig und trotzdem schauten alle wie gebannt zu. Der Stoff an sich war schon ziemlich verworren und daher nur mit Mühe zu verfolgen, aber die Inszenierung, welche fast ausschließlich auf ewigen Dialogen basierte, machte es schier unmöglich dem Stück aufmerksam zu folgen. Entweder hatten die Leute hier einen ziemlich seltsamen Geschmack oder aber dieser Gringoire war eine totale Fehlbesetzung.
Nach einer Weile kam zwar ein wenig Abwechslung, in Form eines Bettler der scheinbar mühelos das Schauspiel übertönte, in die Veranstaltung. Zuerst wollte Gringoire ihn offensichtlich einfach ignorieren, aber der Mann hatte für einen so abgerissenen Kerl eine ziemlich kräftige Stimme und machte so jeden Versuch ihn zu übertönen zu Nichte. Nachdem auch ein junger Blondschopf vergeblich sein Glück versucht hatte kamen zwei als Ritter verkleidete Stadtwachen und schafften den Bettler weg.
Schon wenige Augenblicke später brüllte irgendwer rum dass er bestohlen worden sei und die Leute fingen an ihre eigenen Geldbeutel zu suchen. Natürlich waren noch einige mehr bestohlen worden, ein solches Festival war eine Einladung für Beutelschneider aller Art, Tanith selbst hatte seinen Geldbeutel zum Glück noch. Als es immer lauter wurde und immer mehr Leute in den Kanon der Opfer einstimmten wurde es Tanith langsam zu bunt. Er warf einen prüfenden Blick auf die große Turmuhr die man gut sehen konnte und stellte fest dass die Zeit, die dieser Marinetyp ihnen gegeben hatte, beinahe abgelaufen war. Er stellte sich direkt neben Beubo, tippte ihn an und raunte ihm dann zu. "Komm in Wallung! Der Kerl hat gemeint wir sollten in einer halben Stunde in der Gasse sein und das war vor etwas mehr als 20 Minuten. Entweder wir gehen hin und hören uns an was er zu sagen hat oder wir sehen zu dass wir verschwinden."
Beubo reagierte nicht sofort, warum konnte man nur schwer sagen, vielleicht hatte er ihn nicht verstanden oder aber er war komplett in die Ereignisse um sie herum vertieft. Unterm Strich war der Grund aber völlig egal, die Zeit wurde knapp und Tanith wollte nichts das Risiko eingehen sich noch mehr Probleme mit der Marine einzuhandeln. Entsprechend schnappe er seinen Kameraden am Kragen und zog ihn einfach hinter sich her in Richtung der vereinbarten Gasse. Was die Menschen um sie herum taten und wie sie auf den seltsamen Abgang der zwei jungen Männer reagierten Interessierte kümmerte der Schützen dabei herzlich wenig.
Erst als sie die Gasse erreichten ließ Tanith Beubo los und schaute ihn ruhig an. "Ok, wir haben lange genug rumgestanden und nichts gemacht, es wird Zeit dass wir diese Sache mit Gaston abschließen." Er deutete hinter sich auf die Gasse. "Du gehst zuerst rein, wenn der Typ uns wirklich angreift hast du im Nahkampf deutlich bessere Karten als ich. Wenn er sein Schwert benutzt versuch ihn an eine besonders enge Stelle zu locken, da kann er am schlechtesten kämpfen. Wenn ich es dir sage gehst du in Deckung und gibst mir damit die Schussbahn frei, ich mach ihn dann, nach Möglichkeit mit einem nicht tödlichen Schuss, unschädlich." Er seufzte leicht und schüttelte den Kopf. "Zuerst sollten wir mit ihm reden, wenn das zu nichts führt versuchen wir ihn Unschädlich zu machen, sein Tod ist erst unsere allerletzte Option. Ich will unser Glück nicht unnötig auf die Probe stellen indem wir noch so einen Marineidioten kalt machen." Er nickte ein paar Mal, beinahe als wollte er sich selbst recht geben, dann drehte er sich in Richtung der Gasse. "Ok, kann's losgehen?"
 
B

Beubo

Guest
Die schöne Schauspielerin, die sich während der laufenden Szene die Seele aus dem Leib zu brüllen versucht war, um überhaupt ansatzweise die empörten Aufschreie der Zuschauer zu übertönen, stoppte plötzlich in ihrem Spiel. Das fiel natürlich keinem wirklich auf aber Gringoire kam es doch sehr merkwürdig vor - seine Schauspielerin wand sich auf einmal hin und her unter ihrem üppigem Kleid und verzog dabei zugleich angenehm überrascht als auch zutiefst schockiert das Gesicht... Auf einmal wurde der Rock des Kostüms aufgestoben und ein bunter Mann sprang praktisch vom Schoß der sprachlosen Schauspielerin!? Der Fremde trug eine altertümlich anmutende Narrentracht und war zudem auch noch Maskiert - eine violette Harlekinbrille verdeckte das Gesicht des spitzbärtigen Mannes. Er hielt außerdem etwas zwischen den Zähnen, oder besser gesagt zwischen seinen Lippen gepresst. Der bunte Mann holte Tief Luft und stieß sie zugleich in das kleine Blasrohr in seinem Mund! Ein schriller und nahezu ohrenbetäubender Ton trällerte über den gestammten Kirchplatz und brachte schließlich Ruhe mit sich, da die aufgeregten Mengen sich vor Schreck die Ohren zugehalten hatten.
"Madame, Miseu'! Keine Panik!", erklärte der mysteriöse Rockschlüpfer nun und zog sich einen großen Schlapphut aus dem Ärmel, "Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen - alles ist in bester Ordnung!" Der maskierte Mann grinste freudig von der Bühne herab ins verwunderte Publikum. „Ihnen ist sicherlich aufgefallen, dass viele von Euch Bares gespendet haben? Sehr großzügig und auch sehr klug von Euch - das muss ich schon sagen!“ Die Zuschauer wurden zunehmend misstrauisch und raunten böse zu dem bunten Harlekin empor, er solle seinen Quatsch lassen und das Geld wieder rausrücken. „Das geht aber nicht.“, entgegnete der Clown kurz und streichelte sich über den großen runden Ohrring, welchen er trug,„Was soll denn dann der Gewinner als Preis überreicht bekommen?“
„Was redest du denn da, du Schuft!?“, keifte Gringoire vom Bühnenrand her, wütend und enttäuscht darüber, dass der maskierte Mann seine Vorstellung unterbrochen hatte. „Das will ich dir gerne verraten, mein guter Freund. Ihr alle, greift in eure Taschen und zeigt her, was ihr dort findet!“ Mit ausgestreckten Armen und einem freudigen Lachen verkündete der mysteriöse bunte Mann mit dem Schlapphut seine Aufforderung. Und zögerlich begannen die Leute, einer nach dem Anderem, zu tun, wie ihnen geheißen wurde…
Es dauerte nicht lange und ein älterer dicker Mann in alltäglichen Gewändern ekelte sich lauthals: „Was ist denn das!? Ihgitt!“
„Jaha!“, lachte der Harlekin auf der Bühne und klatschte sich immer wieder wild auf seine Oberschenkel, als würde er sich sehr für den Mann freuen, „Das, mein Freund, ist Eure Fahrkarte zum guten Los! Das ist der Gewinnerglibber!“ Der Mann im Publikum verstand nicht, was der Bühnenakrobat damit meinte und wischte sich grimmig den schleimigen grünen Bratzen, den er aus seiner Hosentasche gefischt hatte, an der Weste ab. „Mein Freund, komm! Komm auf die Bühne, es ist deine Chance! Ihr hattet einen Gewinnerglibber! Ihr habt nun die Chance zu gewinnen!“ „Was zu gewinnen? Was redest du denn da überhaupt!?“, wiederholte sich Gringoire - so wütend war er noch nie gewesen. „Tse, tse, tse…“, schüttelte der maskierte Mann seinen Kopf, als stünde ihm mit Gringoire der größte Einfallspinsel der Welt gegenüber, „Natürlich die Chance darauf, zu einem echten König gekrönt zu werden!“
Die Zuschauer wurden hellhörig, bleiben jedoch misstrauisch. „Wie meint Ihr das?“, wollten sie wissen, „Und was ist mit unserem Geld!?“
„Ganz einfach: ihr habt euer Bares gespendet. Zwar hattet ihr keine Zeit, es abzugeben, weil ihr doch dem Spiel gelauscht und geschaut habt… aber meine Freunde haben euch das langwierige registrieren schlicht abgenommen… wortwörtlich!“, der Harlekin lachte über seinen eigenen Wortwitz, „Und jetzt hört mir gut zu, das ist sehr wichtig: Euer Geld ist noch nicht verloren! Einige haben anstatt ihres Gutes nun Gewinnerglibber in ihren Taschen - die haben die Chance, ein König zu werden UND als zusätzlichen Preis all das Geld zu gewinnen, dass heute gespendet wurde! Alles was Ihr dafür braucht ist ein Bisschen Glück und die beste, gruseligste und abscheulichste Grimasse von allen! “
Für einen Augenblick war es toten still auf dem Platz…
Dann aber kramten alle Zuschauer aufgeregt in ihren Taschen und Beuteln, sie alle hatte die Gier gepackt und jeder wollte das „gespendete“ Geld für sich behalten.
Nach und nach meldeten sich dann einige Leute, die ebenfalls ein Häufchen Gewinnerglibber ihr Eigen nennen konnten und sie krakselten einer nach dem anderen auf die Bühne zu dem seltsamen Maskierten. Insgesamt waren es genau vier Leute: Der Mann, welcher sich als erster gemeldet hatte, eine gemütliche ältere Frau, Ark, und sogar Gringoire! Das Publikum schimpfte, dass es doch noch ruhig einen Kandidaten mehr geben könne - immerhin wollte jeder von ihnen noch eine Chance auf das viele Geld haben. Auf diese Forderung ging der Harlekin mit der Maske ein und sprach wohlwollend: „Nun gut, ihr lieben Leute. Ich nehme diesen Glibber hier und wen er trifft, der soll auch noch teilnehmen!“ Gesagt getan. Der maskierte Entertainer holte weit aus und schleuderte den ekligen Klumpen in die Masse! Mit einem feuchten klatschen erwischte das Ding ausgerechnet Yukiko an der Hose…

Beubo schluckte hart: „Kann losgehen.“
Beklommen machte sich der Jugendliche auf, die Gasse in welcher sich der ominöse Marinesoldat mit Tanith und ihm, Beubo, verabredet hatte, entlang zu schreiten. Es war eine dunkle Straße, von den hohen Mauern der sie eingrenzenden Wohnhäuser eingeengt und nicht gerade ein Ort, den man als sauber bezeichnen konnte. Höchstwahrscheinlich eine Art Müllplatz der Anwohner oder ähnliches - das meinte Beubo daran zu erkennen, das es hier anscheinend außergewöhnlich viele Mülltonnen und -eimer zu geben schien…
Da! Eine Bewegung, unweit von Beauregard Nulls Standpunkt. Beubo blieb vor Schreck abrupt stehen und als sich seine Augen endlich vollends an das schummerige Licht der Gasse gewöhnt hatten - trotz der Tageszeit war es hier ungewöhnlich schattig - erkannte Beauregard einen hochgewachsenen Mann vor ihm. Dieser hatte ebenfalls in seinem Lauf gestoppt und seine Hand gut sichtbar, wahrscheinlich als eine Art Warnung, auf den Griff seines Schwertes gelegt. Beubo erkannte ihn nicht sofort wieder, doch es dämmerte ihm schon bald, dass es sich bei dem Kerl tatsächlich um den Mann handelte, dessen T-Shirt er so toll gefunden hatte.
„Äh… hi.“, gab Beubo zur Begrüßung von sich und winkte dem weißhaarigen Marinesoldaten zögerlich freundlich zu, „Was geht?“ Der Mann im schwarzen Mantel antwortete nicht sofort. Scheinbar musterte er Beauregard, das zumindest meinte der Junge. „Ähm… ja. Oh! Mein Freund, Tanith er… er konnte nicht kommen. Mochte sich das Stück zu Ende angucken. Er kommt dann nach. Ja… Wie kann ich dir helfen?“ Beauregard lächelte angespannt, wobei seine Maske sich immer wieder mal senkte und dann wieder hob, je nach dem, wie seine Mundwinkel standen, „ich habe gehört, du willst uns… erpressen? Wieso, was haben wir dir denn getan? Wir suchen keinen Ärger…“
Beubo wurde mit jedem Wort etwas selbstbewusster und seine Stime kräftiger. Ihm wurde klar, dass er hier im Grunde gar nichts unrechtes tat. Vielmehr war es doch wohl so, dass dieser Marinesoldat ihn und Tanith etwas wollte. „Appropos…“, bei diesem Gedanken stellte sich Beubo genau so vor den bewaffneten Lederjackenmann, dass Tanith diesen nicht erschießen konnte, ohne auch Beubo zu durchbohren - zumindest hatte sich Beauregard das so vorgestellt!? Er würde es garantiert nicht zulassen, dass Sagitar, mochten sie sich bisher auch noch so gut verstanden haben, noch einmal jemanden kaltblütig umnietet.
Die plötzliche Bewegung Beubos schien den weißhaarigen Mann zu erschrecken - nervös tätschelte er an seiner Waffe und beäugte misstrauisch die Umgebung. Dann erklärte er Beubo kurz und knapp, worum es hier eigentlich ging…
 
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