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I - Blutspur

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I - Die Blutspur

Leise pflügte sich die Dark Wings durch das blaue Meer des North Blue. Der Wind war ruhig, und dennoch waren die Segel des Schiffes komplett aufgebläht.
Raven stand reglos am Bug des Schiffes und sah in Fahrtrichtung. Der Rabe, der ihn ständig begleitete, saß auf der Reeling und sah in dieselbe Richtung.
"Symetria.", stellte Raven nüchtern fest, auch wenn mit diesem Begriff viele schöne, aber auch traurige Erinnerungen für ihn verbunden war. Symetria, seine Heimat. Symetria, der Wohnort seiner Mutter.
Nachdem Raven Ren verlassen hatte, hatte er beschlossen - wieso, wusste er selbst nicht - dass sein erster Halt seine Heimatinsel sein sollte. Alle guten Piratengeschichten sollten immerhin dort beginnen, wo der Pirat zu Hause war. Auch, wenn die See nun sein Heim war, war das hier sein Geburtsort.
Schon bald, wenn er bekannt sein sollte, würde man auch über diese Insel sprechen. Und insgeheim hoffte Raven auch seinen alten Freund Nickolas wieder zu sehen.
Noch ahnte der junge Kapitän ohne Crew nicht, was in seiner Abwesenheit geschehen war.

Schon wenig später erreichte das Schiff mit seinen Insassen den Hafen der quadratischen Insel. Raven hatte drei Männer von Ren mitgenommen, die ohnehin nach Symetria wollten, weil sie hier zu Hause waren, wie er. Dafür, dass er sie mitnahm, mussten sie ihm helfen den Kahn über Wasser zu halten. Segel setzen, steuern, all solche Dinge.
Natürlich hatte Raven selbst krätig mitgeholfen, allein deswegen, weil er das Schiff kennen lernen musste.
Jetzt jedoch lag die Dark Wings an der Küste der Insel und wurde gegen die Strömung und Wind gesichert, sodass das Schiff auch noch hier stand, wenn er zurückkam. Irgendwie machte er sich Sorgen darüber, dass jemand es beschädigen oder stehlen würde, dann fiel ihm ein, dass kaum jemand auf dieser Insel Interesse an solch einem Schiff hatte.
"Karasu!", rief er den schwarzen Raben und dieser flog zu Raven, der nun das Schiff verließ und einen Fuß auf Symetria setzte.
"Dann wollen wir mal.", sagte er zu ihm und begann seinen Weg. Natürlich war sein Ziel das zweite Dorf der Insel, in welchem er Nickolas und seine Mutter vermutete. Er war fest entschlossen Nick das Angebot zu machen seiner Crew beizutreten, und vielleicht gab es inzwischen auf der Insel andere, die ebenfalls hier weg wollten und ihn begleiten könnten. Noch überlegte er, ob er jedes Dorf durchqueren würde. Letztlich aber war noch genug Zeit diese Entscheidung zu fällen.
Der Fußmarsch verlief ereignislos, wie immer eigentlich, wenn er auf dieser Insel unterwegs gewesen war. Hin und wieder flog Karasu nah an ihm, dann wieder war er fast außer Sichtweite. Auch der kleine Vogel war natürlich hier zu Hause, und Raven fragte sich lächelnd, ob er nach etwas bestimmtem sah oder ob er sich einfach freute wieder hier zu sein.
Als er das Dorf erreichte, stellte er mit einem Lächeln fest, dass alles so war, wie bei seiner Abreise. Nichts hatte sich verändert. Allzu typisch für diese Insel, dachte Raven.
Die Leute sahen aus ihren Häusern, während Raven zwischen ihnen herlief. Auch die wengien Passanten starrten ihn an und wurden langsamer. An manche erinnerte er sich, manche waren ihm fremd.
Da es auf dem Weg lag, wollte er Nick zuerst besuchen. Höflich klopfte er an die Tür des Hauses. Einen Moment lang hörte er nichts, dann nahm er Geräusche war. Die Tür wurde geöffnet und Nicks Mutter stand vor ihm.
"R... Raven? Raven Frey?", fragte diese erstaunt. Raven nickte. "Guten Tag. Ich wollte zu Nickolas. Ist er zugegen?", fragte er.
Langsam schüttelte die Frau ihren Kopf.
"Nein, er ist im dritten Dorf und hilft dort beim Aufbau.", erklärte sie. Raven runzelte die Stirn. Nick war selten in den anderen Dörfern gewesen, und Raven ebenso wenig.
"Alles klar, dann werde ich ihn wohl dort suchen.", erwidert er. Die ungeklärte Frage war, was sie mit Aufbau meinte, aber Frau Ohion schien nicht sonderlich redebegierig zu sein. Er würde es schon noch herausfinden.
 

Enrico

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"Hey, in etwa zehn Minuten werden wir im Hafen von Symetria eingelaufen sein", sagte einer der Mannschaft zu dem in seinem Buch vertieften jungen Mann. "Ah danke, gut. Dann werde ich mich auf den Landgang vorbereiten", meinte Albis, stand auf und fing an, seinen kleinen Ranzen zu packen. Ja, er hatte richtig Glück gehabt, damals, vor einer Woche in Casino Town. Sein Geld hätte nie für eine Überfahrt zu einer der Inseln gereicht, die ihn interessiert hätten und die Geduld genug Geld zusammen zu sparen hatte er einfach nicht. Er hatte schon zu lange gewartet. Aber gerade, als er wirklich schon am Aufgeben war, stieß er zufällig mit dem Kapitän eines Handelsschiffes zusammen. Es kam zu einer kurzen Unterhaltung, bei der zu Wort kam, dass sie nach Symetria aufbrechen würden und noch ein Koch für die Überfahrt fehlte. Das war wirklich ein Wink des Schicksals gewesen, zudem Symetria eine der Inseln war, auf die er unbedingt wollte. Sie war nicht umsonst für ihren Fischfang bekannt und vielleicht konnte er dort das ein oder andere lernen. Also zögerte er nicht lange, bot seine Dienste als Koch an und zwei Stunden später war er schon auf hoher See. Jetzt, nach einer Woche, in der er die Mannschaft mit Köstlichkeiten verwöhnt hatte, fiel es dieser schwer, sich von dem Mantelträger zu trennen. Aber sie waren schon im Hafen eingelaufen und Albis stand schon an der Reling, nur darauf wartend, an Land gehen zu können. Der Kapitän stellte sich neben ihm und sagte langsam: "Die Mannschaft und ich werden dich vermissen, aber wir wünschen dir hier viel Erfolg, was immer du hier machen möchtest. Und wenn du nach drei Tagen schon genug ist...An diesem Tag legen wir wieder ab und würden uns freuen, wenn du wieder mitkommen würdest". Der Blauhaarige lächelte und gab dem Mann seine Hand. Danke, wirklich zu freundlich. Aber ich glaube nicht, dass ich in nur so kurzer Zeit alles erledigt haben werde, ich wünsche aber eine gute Rückfahrt." Damit verabschiedete er sich und ging endlich an Land.

Wo sollte er nun hingehen? Er wusste, dass es auf dieser Insel vier Dörfer gab, aber in einem mussten sie sich doch am besten mit der Zubereitung des heimischen Fisches auskennen. Nach kurzer Überlegung entschloss er sich aber einfach jedes Dorf abzuklappern und so das gesamte Wissen der Insel zu erfahren. Gedacht, getan, und ging den nächstbesten Weg, der sich ihm Anbot. Ein Wegweiser zeigte ihm noch, wohin er ging. Dorf Zwei? Hmm, die scheinen hier nicht grad kreativ zu sein, was die Namensgebung betrifft..., dachte er sich nur und ging weiter. Was kümmerte es ihn wie die Dörfer hießen, solange sie ihm etwas übers Kochen beibringen konnten.
Nach einem ereignislosen Marsch kam er in dem Dorf an. Es sah nicht grade aus, als ob hier viel los sei, aber er hatte gehört, dass diese Insel nicht sehr oft besucht wurde. Ein Wunder dass noch Leute hier blieben. Gedankenverloren betratt er das Dorf und achtete erstmal nicht auf das was vor ihm war. Alles was er suchte, war im Moment ein Restaurant oder etwas, was danach aussah. Gerade, als er in eine Nebengasse einbiegen wollte, stieß er auf einmal mit jemanden zusammen. Vom Aufprall getroffen fiel er zu boden. "Autsch...Mein Aufenthalt fängt ja schon mal gut an...Oh, tut mir leid, ich hab nicht sonderlich drauf geachtet, wo ich ging. Ich hoffe doch ich habe sie nicht behindert...", meinte er und sah zu dem Mann auf, der da vor ihm stand.
 

Sky Reign

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Raven blieb nichts anderes übrig, als das kleine Dorf weiter zu durchqueren, während er überlegte, ob er erst zu seiner Mutter oder erst zum dritten Dorf sollte. Spontan entschied er sich für letzteres. Er stand ja nicht unter Zeitdruck und irgendwie erschien es ihm wichtig Nickolas zu treffen.
Er nahm eine ihm bekannte Abkürzung durch eine Nebengasse - jedenfalls hatte er das vor - und als er gerade aus dieser wieder herausgehen wollte, lief jemand gegen ihn und fiel prompt auf den Boden.
Ein blauhaariger Junge lag vor ihm auf dem Boden.
"Autsch...Mein Aufenthalt fängt ja schon mal gut an...Oh, tut mir leid, ich hab nicht sonderlich drauf geachtet, wo ich ging. Ich hoffe doch ich habe sie nicht behindert...", beschwerte sich dieser zynisch und sah dann zu Raven hinauf. Dieser musterte ihn erstmal, bevor er ihn mithilfe seiner ausgestreckten Hand wieder auf die Beine zog.
"Nein, bei mir ist alles in Ordnung. Es scheint eher, dass du dich verletzt haben könntest.", erwiderte Raven. Er duzte ihn, denn er sah nicht besonders erwachsen aus. Was ihn jedoch ins Grübel brachte, war die Tatsache, dass er ihn nicht kannte.
Dieses Dorf war klein. Jeder kannte jeden. Und während seiner Abwesenheit konnte keiner der Kinder so hochgeschossen sein. Vor ihm stand ein Junge an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Vielleicht war es es schon, registrierte Raven und hoffte er würde sich durch das Duzen nicht beleidigt fühlen.
Und einen blauhaarigen hatten sie hier gar nicht gehabt.
"Bist... Sind Sie von hier?", wechselte er zum Siezen. "Ich kann mich nicht erinnern Sie jemals hier gesehen zu haben. Sie scheinen nämlich in etwa mein Alter zu haben.", bemerkte Raven.
Er zuckte mit den Schultern.
"Mein Name ist Raven Frey. Wenn du von hier bist, sollte dir das etwas sagen.", stellte er sich kurz vor und wechselte wieder zum du. Es war anstrengend irgendwas einzuschätzen, aber das Sie klang komisch, wenn er mit seinem Gegenüber sprach. Vorgestellt hatte er sich bewusst, denn immerhin war es unhöflich mit jemandem zu plaudern, ohne Namen ausgetauscht zu haben.
 

Enrico

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Albis zögerte kurz, bevor er das Angebot des Jungen vor ihm annahm, auf die Beine gezogen zu werden. "Ach was, von so etwas verletzt man sich doch nicht, es ist nur nicht grade angenehm mit den Hintern auf den Boden aufzukommen", erklärte er, während er sich noch kurz das erwähnte Körperteil rieb. Die nächste Stunde sollte er zur Sicherheit vielleicht nicht sitzen...
Die Fragen, die ihm dann gestellt wurde, fand er komisch. Dass er ihn nicht kannte konnte doch nur ein Indiz dafür sein, dass der Mantelträger nicht von dieser Insel sein konnte. Aber naja, man konnte schon mal ein Gesicht vergessen, also war die Frage schon etwas berechtigt. Nur dass er mit Sie angeredet wurde, gefiel ihm nicht. Er war noch jung, da sollte man nicht so förmlich zu ihm sein.
"Freut mich Raven. Mein Name ist Albis Murasawa. Und nein, ich bin nicht von dieser Insel, deswegen wird mir dein Name nichts sagen. Und hör bitte auf mich zu siezen. Ich bin erst 17, da fühle ich mich schon so alt, wenn man so förmlich zu mir ist." Jetzt kam ihm eine Idee. Dieser Raven schien hier aufgewachsen zu sein. Er musste sich doch hier auskennen. Er könnte ihm sicher helfen einen guten Koch zu finden, bei dem er die Zubereitung der heimischen Fischarten lernen konnte.
"Darf ich dich etwas fragen Raven? Weißt du, ich bin Koch und bin auf diese Insel gekommen, um mehr über die Zubereitung der hier beheimateten Fischen zu lernen. Leider kenne ich mich hier nicht aus und hab keine Ahnung, wo ich hingehen soll. Kennst du vielleicht einen guten Koch hier auf der Insel, der sich mit den Fischen auskennt?" Ihm war klar, das Raven ihm vielleicht nicht helfen konnte oder wollte, aber mehr als ein Nein würde er nicht bekommen und falls er ihm doch half, könnte er sich einiges an Zeit ersparen.
 

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Die Sonne verschwand für einen Moment hinter den Wolken, und Raven sah in den Himmel.
Albis Murasawa, dachte der Pirat bei der Namensverkündung. Nie gehört.
Natürlich nicht, denn sogleich erklärte Albis er sei nicht von der Insel. Als dieser ihn jedoch ermahnte ihn nicht zu siezen, musste Raven unweigerlich grinsen. Es war ihm also aufgefallen, wie unsicher Raven wegen des Alters war.
Gleichzeitig erfuhr er das Alter des Blauhaarigen.
Albis Murasawa, 17 Jahre alt. Ein Bild entstand, als dieser hinzufügte Koch zu sein und jemanden suche, der sich mit der Zubereitung der beheimateten Fische auskenne. Raven wusste zwar, dass die Insel vom Fischfang lebte, so auch sein Dorf, aber das die Fische hier bei Köchen beliebt zu sein schienen, hatte er nun wirklich nicht gewusst.
Man lernt ja nie aus, nicht einmal, wenn es um die eigene Heimat ging.
Karasu flog auf seine Schultern und betrachtete den Gesprächspartner seines Menschenfreundes. Dann stieß er ein lautes Kräh aus.
"Tut mir Leid, aber ich kenne keine Köche hier. Ich bezweifle, dass wir professionelle Leute dieser Art im zweiten Dorf haben. Die Fische werden häufig an Händler verkauft; davon lebt die Insel. Der Rest wird innerhalb des Dorfes verkauft, sodass immer etwas zu essen vorhanden ist.
Da die Fische Spezialitäten zu sein scheinen, wirst du da wohl eher auf anderen Inseln fündig, die Fisch von hier kaufen. Oder du versuchst es bei den beheimateten Fischern. Die meisten kenne ich, aber keiner von denen hat mir je gesagt er kenne sich mit der Zubereitung aus. Vielleicht tun sie es, vielleicht gibt es solche Leute aber auch nur in den anderen Dörfern."

Der junge Mann zuckte mit den Schultern. Er konnte Albis nicht wirklich helfen und überlegte, was für ihn die beste Möglichkeit war an sein Ziel zu gelangen.
"Die meisten Fischer sind ohnehin mürrische, alte Leute, die Fremde nicht ausstehen können. Ohne die Hlfe eines Einheimischen wirst du nicht weit kommen.", fügte er hinzu. Dabei fiel ihm auf, dass er dem Blauhaarigen vielleicht falsche Hoffnungen machte.
"Tut mir Leid, aber ich kann dir nicht helfen das Vertrauen eines Fischers zu erlangen.", sprach er langsam und deutlich. "Ich bin unterwegs in eines der anderen Dörfer."
Es tat ihm nicht wirklich Leid, da er keine Lust hatte die Fischer zu besuchen und sie zu überzeugen über Fische zu palavern, aber er wollte keinen falschen Eindruck erwecken. Er hätte Albis sicherlich geholfen hätte Raven nur gekonnt.
Karasu flatterte wild mit seinen Flügeln herum, nachdem Raven fertig war mit Reden. Was hatte der Vogel? Hatte er etwas gesehen?
Er drehte den Kopf, um ihn ansehen zu können. Dann verstand er.
"Achso. Dieser Sturkopf.", meinte Raven. "Albis, darf ich dir Karasu vorstellen? Er ist wütend, dass ich dir seinen Namen nicht genannt habe."
Verzeih mir, mein alter Freund, dachte er dann und er wusste, dass der Vogel seine Reue wahrnahm. Ob Albis ihn nun für verrückt hielt oder nicht, blendete Raven aus. Es interessierte ihn nicht, was die anderen darüber dachten, dass er einen Vogel hatte.
 

Enrico

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Während der Mantelträger sich die Antwort von Raven anhörte, konnte er es nicht lassen, als immer wieder zu dem Raben zu sehen, der vor kurzem auf der Schulter seines Gegenübers gelandet war. Der Vogel faszinierte ihn, sogar so sehr, dass er einen Moment brauchte, dass Raven aufgehört hatte zur reden. "Äh, wie...Oh, achso...das ist schade. Es war mir schon klar dass der Fisch eher zum Handeln verwendet wird, aber ich hatte gehofft, dass die Einheimischen hier besondere Methoden hatten, ihn zuzubereiten. Naja, ich werd mich wohl noch eine Weile aufhalten und vielleicht finde ich doch noch was...".
Das Raven ihm auch bei den Fischern nicht helfen konnte, nahm sich der Koch nicht zu Herzen. Er hatte nur um eine Auskunft gefragt und die hatte er bekommen. Es war auch egal. Einen guten Koch musste es auf der Insel geben, da war sich der Blauhaarige sicher, und er würde so lange nach ihm suchen, bis er ihn gefunden hatte. "Ist kein Ding Raven, vielleicht habe ich ja Glück und erwische einen an einem guten Tag, dann ist er unter Umständen gut gelaunt genug mich zumindest nicht unfreundlich zu empfangen". Der Mantelträger war nicht der Typ, der nach einem Fehlschlag sofort aufgab. Es gab immer einen Weg, man musste ihn nur finden.
Dass ihm Raven plötzlich den Vogel vorstellte, der auf dessen Schulter Platz genommen hatte, fand er zwar ungewöhnlich, doch freute es ihn auch. Er hatte länger keinen mehr gesehen und anscheinend hatte sich Raven ein gutes Verhältnis zu ihm aufgebaut. "Es freut mich Karasu. Verzeih Raven bitte, er hat mir gerade eine Auskunft gegeben, deswegen hatte er keine Zeit uns früher bekannt zu machen", meinte er lächelnd, während er kurz überlegte, "Verzeih die Frage, aber bin ich recht in der Annahme das Karasu ein Wüstenrabe ist? Ich kenne mich etwas mit Tieren aus, aber mein Wissen ist in letzter Zeit eingerostet, deswegen frage ich zur Sicherheit nach". Er war gern bereit immer wieder etwas neues über Tiere zu lernen und sich auch zurechtweisen zu lassen, falls er eine falsche Aussage machte.
Da ging ihm plötzlich Ravens Aussage nochmal durch den Kopf. Falls er von hier war, hätte ihm der Name etwas sagen sollen. Was hatte er damit gemeint? War er eine Berühmtheit hier? Oder ein gesuchter Verbrecher? Andererseits, falls er ein Verbrecher war, würde er wohl nicht leichtfertig seinen Namen jemanden anvertrauen. Also musste er sich durch irgendetwas einen Namen hier gemacht haben. "Sag, du hast vorhin gemeint, dass mir dein Name etwas hätte sagen sollen, wenn ich hier leben würde. Weshalb? Bist du quasi ein Star hier oder hast du was gemacht, was sich sonst niemand getraut hätte?". Es war unhöfflich, so neugierig zu sein, aber Albis musste es einfach wissen, sonst hätte ihn die Frage den ganzen Aufenthalt hier beschäftigt.
 

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Albis sprach Karasu direkt an, und das brachte Raven aus dem Konzept. Das hatte bis dato noch niemand gemacht. Entweder fürchteten sie sich vor dem Galgenvogel oder fanden Ravens Verhalten mit Karasu zu sprechen seltsam. Nicht einmal seine Mutter hatte so direkt mit dem Vogel gesprochen.
Was das Ganze noch interessanter machte, war, dass Albis sich auch noch für Raven entschuldigte.
Der Junge war nett, und offensichtlich sehr reif für sein Alter.
Seine Offenheit beeindruckte Raven und die grünen Augen des Piratenkapitäns fixierten den jungen Mann.
Karasu putzte sich zufrieden das Fell. Für ihn war die Sache gegessen; die Entschuldigung beider Männer hatte er angenommen, ohne weiteren Stress zu machen. Jetzt widmete sich der Vogel interessanteren Dingen.
"Aus der Familie der Singvögel, ein Wüstenrabe, genau. Interessant, wenn man bedenkt, dass er keine besondere Gesangsstimme hat.", erwiderte Raven lächelnd auf Albis Frage. Dass er anscheinend Wissen über Vögel besaß, beeindruckte Raven ebenfalls. Nur wenige waren in der Lage einen Raben so genau einzuordnen.
Diese Tatsache machte den vor ihm stehenden Koch so interessant. Erst jetzt fiel Raven ein, dass er natürlich irgendwann einen Koch benötigen würde, der für seine Crew kochte. Kam Albis in Frage?
Vermutlich nicht. Er kam äußerst freundlich rüber, nicht wie ein typischer Pirat, der Schätze suchend über die Meere segeln wollte.
Doch ganz verwarf er den Gedanken nicht. Vielleicht, wenn er ihn besser kennen lernte. Doch ihre Wege würden sich schon bald trennen.
Da vernahm Raven die Frage des Blauhaarigen.
Und Raven lachte laut auf, was wirklich nur selten passierte. Karasu flog erschrocken ein Stück nach oben und kreiste krähend über den beiden herum.
"Entschuldige, aber... ein Star? Nein, das Dorf hier ist klein. Jeder kennt nahezu jeden anderen Dorfbewohner. Und ich habe nicht wirklich etwas getan, was sich sonst niemand traut. Obwohl, ich bin ungewöhnlicherweise aus dem Dorf fortgegangen, um etwas von der Welt zu sehen. Ich bin heute erst mit einem Schiff zurückgekommen.", erklärte Raven. Er sagte bewusst ein Schiff und nicht sein Schiff, um keine neugierigen Fragen zu erhalten. Nicht jeder musste jetzt schon wissen, was er vorhatte.
"Der Weg, den ich schon als Kind einschlug, war für viele seltsam. Ich habe wohl vor allem die Gene meines Vaters geerbt."
, meinte Raven lächelnd. "Es ist ungewöhnlich das Dorf zu verlassen und es nicht zu unterstützen. Damit müssen sie sich jedoch abfinden."
Er musterte Albis und hoffte die Antwort würde ihn zufrieden stellen. Dennoch suchte der Mann mit den grünen Augen nach einer Möglichkeit mehr aus Albis herauszubekommen.
"Wo wir grad bei Lebensgeschichten sind.", begann er. "Wie bist du dazu gekommen Koch zu werden? Und das so jung? Ich habe selten von Köchen gehört, die mit 17 Jahren schon ausgebildet sind."
Vielleicht hatte er Glück und erfuhr so etwas über den Blauhaarigen. Nichtsdestotrotz musste er zusehen, dass er bald seine Reise in Richtung des dritten Dorfes antrat.
 

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Albis lächelte etwas selbstzufrieden. Er konnte immer noch einen Vogel erkennen, auch wenn er zugeben musste, zu Teil geraten zu haben. Aber das musste Raven ja nicht wissen. Viel mehr interessierte ihn jetzt aber was Raven ihm über sich erzählte. Was er mit den Genen seines Vaters meinte war ihm nicht ganz klar, vielleicht war sein Vater auch ein Weltenbummler. "Weshalb ist es so ungewöhnlich wenn man die Welt erkunden will? Es kann doch jeden mal die Abenteuerlust überkommen. Aber es ist gut wenn du dich von niemanden unterkriegen hast lassen. Man muss tun, was man tun muss, egal was andere denken.", meinte der Mantelträger und sah kurz zu Ravens Raben rauf, ob er immer noch über ihnen flog.
Die Fragen, die Raven ihm aber nun stellte, überraschten ihn. Er wusste nicht genau, wie er antworten sollte. Sein Grund Koch zu sein hatte viel mit Seiten seines Lebens zu tun, die er nicht einfach jedem verriet. Andererseits hatte ihm Raven ohne zu bedenken einiges von sich erzählt, also schuldete er ihm zumindest auch eine kurze Erklärung. Zudem fand er den Grünäugigen irgendwie sympatisch, also konnte er ihm vielleicht etwas anvertrauen.
"Nun, es hat mit meinem Vater zu tun. Er hat mir schon früh das Kochen beigebracht und noch so einiges. Er ist auch der Grund warum ich im Moment herumreise und meine Kochkünste verbessern will. Das schulde ich ihm quasi...", brachte er nach einiger Zeit heraus. Ja, es war für ihn wirklich nicht einfach darüber zu reden und hoffte, das Raven sich mit dieser Erklärung zufrieden gab.
Wielange stand er jetzt schon hier? Er hätte schon längst wieder seine Suche fortsetzen können. Aber wenn er Raven Glauben schenken konnte würde ihm in diesem Dorf niemand weiterhelfen können. Er überlegte...Raven wollte doch zu einem anderen Dorf, dort hätte er vielleicht mehr Glück und der Mantelträger hätte etwas Gesellschaft, wenn ihm sein Gegenüber erlauben würde mit ihm zu gehen. "Hör mal, dass ist etwas plötzlich, aber du hast ja gesagt du würdest in ein anderes Dorf gehen. Dürfte ich dich vielleicht begleiten? Natürlich nur wenn du willst, aber etwas Gesellschaft hat noch niemanden geschadet", meinte der Blauhaarige lächelnd. Falls ihm das nicht recht war würde der Koch schon irgendwo etwas finden, aber aus dem kurzen Gespräch heraus spürte Albis schon, das Raven kein schlechter Mensch war und er wollte gern mehr über ihn erfahren.
 

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Wie Väter einen verändern können, dachte Raven. Er kannte seinen und wurde Koch, ich kannte meinen nicht und wurde dennoch Pirat.
Nachdenklich sah er den jungen Mann vor sich an. Es verwirrte Raven, in welcher Weise Albis von seinem Vater sprach. Er reiste herum, um besser zu werden, okay, aber wieso war er es ihm schuldig?
Raven hatte eine Vermutung, die er nicht aussprechen wollte. Albis ganzes Gehabe deutete aber genau darauf hin.
Dann jedoch rückte der Blauhaarige mit einem interessanten Vorschlag heraus.
"Du willst mich begleiten?", fragte Raven ungläbuig. "Nun, warum nicht. Immerhin muss ich ohnehin dort hin, dann kann ich dich auch mitnehmen. Ich kann aber nicht garantieren, dass du dort Erfolg haben wirst.", meinte er.
Er sah in den Himmel und suchte die Sonne. Wenn sie jetzt losgingen, wären sie irgendwann kurz vor Sonnenaufgang dort. Und das war auch sein Ziel, denn nachts dort anzukommen, wäre nicht von Vorteil. Außerdem war es dann schwieriger Nickolas zu finden, was ja seine Hauptabsicht war.
"Gut, dann folge mir. Ich wäre nämlich gerne vor Sonnenaufgang da.", erklärte er lächelnd und begann den Weg aus dem zweiten Dorf heraus in Richtung des dritten. Raven wusste ganz genau, dass die Reise alles andere als sehenswert war. Sie wären ohnehin bald da.
 

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Albis nickte erfreut. "Danke, ich werde dort schon etwas finden. Und wenn nicht, dann suche ich woanders weiter. Von einem Fehlschlag las ich mich nicht unterbringen." Vor Sonnenaufgang würden sie es schon schaffen, so langsam war er nicht und die Insel auch nicht bedeutend groß.
Er schulterte seinen Ranzen und sein Gewehr nochmal, dass es auch sicher nicht verrutschen würde und folgte Raven aus dem Dorf.
Während der ersten fünf Minuten fiel kein Wort zwischen den beiden. Hmm, sollte ich vielleicht etwas sagen?, dachte er, während er gemütlich mit Raven schritt hielt. Wenn er alleine gewandert wäre, hätte er nichts gegen die Stille gehabt, die sich eingestellt hatte, aber es machte ihn nervös mit jemanden zu gehen und sich die ganze Zeit nur anzuschweigen. Es gäbe schon ein Thema, dass ihn interessieren würde, aber ob der Grünäugige überhaupt reden wollte? Naja, es ist einen Versuch wert....
"Raven, wie hast du es eigentlich geschafft, dich so mit Karasu anzufreunden? Ich weiß dass man Tiere bis zu einem bestimmten Grad zähmen kann, aber zwischen euch scheint eine ziemlich enge Verbindung zu herrschen", frage der Mantelträger, während er zu dem erwähnten Vogel aufsah, der über den beiden flog und sich ab und an mit einem Krähen meldete.
Er schätzte zudem mal den Weg ab, denn sie noch zurücklegen mussten, und angesichts der Zeit, die er vom Hafen zum zweiten Dorf gebraucht hatte, würde er mal auf weitere Minuten schätzen. Sie hatten also noch etwas Zeit hier ungestört zu reden. Sobald sie das dritte Dorf erreicht hatten, würden sich ihre Wege vermutlich wieder trennen.
 

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Die Reise verlief schweigend, und Raven war nicht großartig daran interessiert Konversation zu betreiben. Einer Frage, die Albis stellte, stellte er sich jedoch: "Ich hab sein Vertrauen gewonnen, und seitdem sind wir unzertrennlich."
Die Art, wie er es sagte, machte deutlich, dass Raven nicht weiter über dieses Thema sprechen würde.
Bald erblickte Raven das Dorf in der Ferne; sein Blick wurde eng. Was er da sah, war mehr als seltsam. Er behielt sich ein Urteil für die Ankunft vor und dies war auch nach wenigen Schritten der Fall, in denen Raven seinen Gang stark beschleunigt hatte und größere Schritte gemacht hatte.
Dann wurde er zunehmend langsamer.
Große Teile des Dorfes waren zerstört, zusammengebrochen, zerstört. Es wirkte fast wie eine Ruine, nur nicht ganz so schlimm. Innerhalb der wenigen intakten Gebäude sah man Menschen, die rasch die Fenster verdunkelten, als sie ihn sahen.
"Was zur Hölle ist hier passiert?", flüsterte Raven zu sich selbst.
In diesem Moment vollkommener Verlorenheit hörte Raven Stimmen, und alsbald nahmen seine Augen den Ursprung war.
"Dachteste, du könntest hier einfach so rumlaufen und dat Dorf aufbaun? Ne, ne, nee.", hörte er eine tiefe Bassstimme, deren Ursprung ein großer, schlaksiger Kerl war. Er hatte eine Glatze, ein dümmliches Gesicht mit einer schiefen Nase und trug ein offenes weißes Hemd mit einer blauen Jeanshose. In der einen Hand hielt er ein Katana, in der anderen den Hals eines jungen Mannes, den Raven nur allzu gut kannte.
Raven wusste, was jetzt passieren würde. Und er wusste, dass er keine Wahl hatte. Das war der Moment, in dem er zeigen musste, wer er eigentlich war.
Mit zwei Bewegungen seiner Arme in Richtung Taille und zog seine Schwerter.
"Wer auch immer du bist, lass Nick in Ruhe. Sofort!", sprach er ruhig, aber bestimmt. In ruhigem Tempo schritt er auf den Typen zu, doch der grinste nur weiter dümmlich.
"Wat willstn du? N bisschn Prügel, oda wat?", fragte er.
"Ich will, dass du in los lässt, sonst war das dein letzter Tag auf Gottes guter Erde.", drohte er, doch der Glatzkopf lachte nur. Und angelockt von diesem Lachen kam ein weiterer hinzu, dieser jedoch gepflegt und im Anzug. Er trug keine Waffe, doch hob er drohend die Fäuste.
"Ich weiß ja nicht, was du dir einbildest, Junge, aber das hier ist unser Gebiet. Verzieh dich.", erwiderte er dem Piraten ruhig, und dieser sah seine Erfolgschance schwinden.
Ein Wunder musste geschehen, denn alleine würde er es niemals gegen zwei von denen schaffen. Und er wollte keineswegs nachgeben und Nick den beiden überlassen.
 

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Albis hätte zwar eine längere Antwort von Raven erwartet, aber sie genügte ihm. Immerhin war er ja auch nicht bekannt dafür viel über sich selbst zu reden und das würde er bei anderen auch aktezptieren.
Das sein Weggefährte aber plötzlich seinen Gang beschleunigte, überraschte den Mantelträger jedoch. Er konnte einen kurzen Blick auf Ravens Gesicht erhaschen, und der Ausdruck gefiel ihm gar nicht. Er versuchte hinterherzukommen, doch mit dem Ranzen auf der Schulter war das nicht so einfach.
"Warum habe ich bloß soviele Klamotten mitgenommen?", verfluchte er sich selbst, da es ihn jetzt nur zurückhielt. Er kam Raven einfach nicht nach. Und was er vom Dorf sah, erklärte für ihn warum es Raven so eilig hatte und es noch wichtiger machen ihm nachzukommen.
Es gab wohl nur eine Lösung. Er blieb kurz stehen und lies den Ranzen an den Wegrand fallen. Sie waren schon nahe beim Dorf und hier würde ihn sicher keiner mitnehmen. Sofort lief er weiter und merkte, wie schnell es doch ohne das zusätzliche Gewicht ging. Der Grünäugige hatte jedoch einen kurzen Vorsprung bekommen, sodass das erste was Albis sah, wie Raven von zwei Typen bedroht wurde.
"Ich weiß ja nicht, was du dir einbildest, Junge, aber das hier ist unser Gebiet. Verzieh dich.", hörte er gerade noch den einen der beiden, der einen Anzug trug sagen. Und wie es aussah hatte der andere, der ein Schwert trug soetwas wie eine Geisel. Es sah nicht gut für Raven aus.
In diesem Moment schaltete sein Gehirn von selbst um und lies ihn sein Gewehr ziehen und laden. "Ich weiß zwar nicht was hier los ist, aber ihr beide werdet jetzt einfach abziehen und verschwinden, wenn ihr wisst was gut für euch ist", sagte der Blauhaarige, während er sich langsam neben Raven stellte, dasfGewehr zum Abschuss bereit haltend. Er wollte eigentlich keinen Ärger hier auf der Insel haben, aber bei soetwas konnte er nicht einfach danebenstehen und nichts tun.
"Sieht so aus als möchte hier noch jemand geschlagen werden. Stell dich schön hinten an, dann bekommt jeder was.", spottete der Anzugträger weiter, seine Fäuste weiterhin erhoben und bereit sich auf Raven und Albis zu stürzen.
Der Mantelträger seufzte. "Es kann auch nie einfach sein. Was dagegen wenn ich Mister Anzug nehme? Mit Schwertern lege ich mich lieber nicht an", lächelte er Raven kurz an, bevor er sich wieder auf die beiden Kerle konzentrierte und ihren ersten Angriff erwartete. Mit so wenig Kampferfahrung wie er hatte, konnte das nur schiefgehen, aber er würde es ihnen nicht leicht machen.
 

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Im nächsten Moment nahm Raven ein metallisches Klicken war. Sofort schaute er in die Richtung des Geräusches, vermutete er doch einen weiteren Gegner aus der Truppe.
Erstaunlicherweise stand dort neben ihm Albis mit einem Gewehr in der Hand. "Ich weiß zwar nicht was hier los ist, aber ihr beide werdet jetzt einfach abziehen und verschwinden, wenn ihr wisst was gut für euch ist", ertönte die Stimme des Blauhaarigen und Raven begriff, dass er ihm helfen wollte.
Der Kerl im Anzug spottete weiter und drohte nun auch Albis eine Tracht Prügel an.
Wer war Albis wirklich? Die wenigsten Menschen in seinem Alter rannten mit Gewehren rum und drohten dann noch sie zu benutzen. War er von der Marine? Ein Agent? Oder ein Pirat, wie Raven selbst? Der Blauhaarige könnte auch ein Jäger sein, auf der Suche nach Menschen mit einem hohen Kopfgeld.
Er ging in eine der typischen Haltungen seines Stils.
"Du wirst mir nachher erklären müssen, wer du wirklich bist. Jetzt, mit einem Schützen an meiner Seite, wird es kein Problem die beiden auszuschalten."
, meinte Raven ruhig und betrachtete den schlaksigen Kerl, der nun Nick nach hinten warf. "Ich übernehm dann den Schwertkämpfer, einverstanden.", stimmte er zu und bewegte sich ruckartig nach vorne. Das Langschwert schnellte geradeaus, noch zügiger als der Körper von Raven selbst.
Der Schlaksige blockte den Schlag seitlich ab, war jetzt jedoch ungeschützt. Mit einem schnellen Schnitt schlitzte er in Richtung des Gegners, während sein Langschwert ruhig verhaarte. Er wollte nicht das Risiko eingehen seine Koordination zu verlieren.
Der Schnitt traf den Glatzkopf ganz knapp unter der Brust, da dieser es geschafft hatte zurückzuspringen.
Da er gerade Zeit dafür hatte, vollführte er Henko. Verständnislos starrte der Glatzkopf auf die Schwerter von Raven. "Warum hastn das jetzt gemacht?", fragte er und Raven erwiderte kühl: "Weil ich es kann."
Abermals stach er zu, diesmal mit dem Kurzschwert. Wieder blockte der Glatzkopf wie zuvor und abermals versuchte Raven zu schneiden. Diesmal konnte der Glatzkofp nicht entkommen, denn die Reichweite des Langschwertes war erhöht.
Ungläubig starrte sein Gegner auf den blutenden Bauch. Die Verletzung war nicht lebensgefährlich, aber sie würde schmerzen. Und verunsichern.
"Deine letzte Chance. Verschwinde hier.", empfahl Raven ihm, doch dieser erhob wutentbrannt sein Katana und stürzte auf Raven zu.
Die blanke Panik. Das war es, was der aufmerksame Kapitän im Blick seines Gegners erkannte. Raven erkannte, dass er nicht sehr stark war. Er musste Nick überrascht haben, überrumpelt haben. Eine andere Erklärung gab es nicht.
Im letzten Moment trat Raven zur Seite, ließ den Gegner ins Leere laufen und stellte ihm ein Bein. Mit einem lauten RUMMS landete er auf dem staubigen Boden und blieb ächzend liegen.
Raven Frey war kein Mörder. Aber er war wütend. Langsam legte er das Langschwert an den Nacken des Gegners. Der kühle Stahl lag auf der nackten Haut des Glatzköpfigen. Jederzeit konnte Raven zustechen. Und vielleicht würde er das auch tun.
 

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Wer er war? Ein einfacher Koch der halt zufällig mit einer Waffe umgehen konnte. Was war daran so verwirrend? Raven konnte ja auch anscheinend mit Schwertern umgehen. Was war seine Entschuldigung? Naja egal, darüber konnte er sich später Gedanken machen. Im Moment musste er sich ganz auf seinen Gegner konzentrieren, falls er überhaupt eine geringe Chance haben wollte, diesen Kampf zu gewinnen. Auch wenn der Anzugträger vorher noch große Töne gespuckt hatte, versuchte er nicht näher an Albis heranzukommen. Er hatte wohl Angst, dass er ihm in den Kopf oder auf eine andere lebensgefährliche Stelle schießen würde, falls er zu nahe kam. Damit währen wir beim nächsten Problem gewesen, das der Blauhaarige nicht vorhatte, diesem Schläger das Leben zu nehmen. Diese Person war zwar schlecht, aber er würde nicht auf so ein tiefes Niveau herabfallen und ihn einfach erschießen. Während Raven sich also einen Schwertkampf lieferte standen diese beiden sich gegenüber, auf den Zug des jeweils anderen warten, um darauf genau zu kontern. Schweiß lief ihnen über die Stirn, und Albis leider ins Auge. Aus Reflex ließ er die Hand sinken, mit der er den Lauf des Gewehrs hielt, um sich die Flüssigkeit aus dem Auge zu wischen, und gab damit seinem Gegner genau das, worauf er gewartet hatte, einen unachtsamen Moment. Noch bevor der Koch seinen Fehler realisieren konnte, war der Mann im Anzug schon auf den Mantelträger zugerannt und verpasste ihn einen Kinnhacken. Durch die Wucht des unerwarteten Schlages wurde er einige Meter von seinem Gegner entfernt zu Boden geschleudert. Zudem schmeckte er Blut in seiner Mundhöhle. Dass hatte ja gar nicht gut für ihn angefangen. Und es würde anscheinend kein Ende nehmen, da der Schläger schon wieder auf ihn zugerannt kam. Jetzt musste ihm schnell etwas einfallen.
Sein Gewehr, welches er ja vorhin nur in einer Hand gehalten hatte, war Albis beim Aufprall aus der Hand gefallen und irgendwo hinter ihm aufgekommen. Er war also entwaffnet, am Boden und definitiv nicht für einen Faustkampf geeignet. Dazu kam, dass ihm höchstens noch fünf Sekunden blieben, bevor der Anzugträger ihn erreicht und während dieser Zeit zu einem weiteren Angriff angesetzt hatte. In diesem Moment setzte sein Gehirn aus und wurde nur mehr vom Willen zu überleben und über seinen Gegner zu triumphieren gesteuert wurde. Er griff mit einer Hand ins Erdreich, füllte sie mit Dreck und Staub und schleuderte sie dem Schläger ins Gesicht, als dieser nur mehr wenige Dezimeter vor ihm stand. "Ahh, Meine Augen!! Das wirst du mir büßen!", schrie der damit kurzzeitig erblindete und gab Albis Zeit. Genug Zeit um aufzustehen, sich umzudrehen und zu seinem Gewehr zu laufen, dass er mit einem geschickten Griff aufhob. Weiterhin von seinem Instinkt getrieben legte er sofort an und zielte auf seinen Angreifer. Dieser konnte gerade wieder anfangen zu sehen und schluckte, als er das Zielrohr auf sich zeigend sah. "H-h-hör mal Kleiner, d-d-du möchtest doch nicht wirklich-", setzte der plötzlich klein gewordene Raufbold an und man konnte die Angst in seiner Stimme hören, doch wurde er von dem Knall eines Gewehres unterbrochen, gefolgt von einem Aufprall am Boden...
"M-Mein Bein! Du hast mir ins Bein geschossen!", rief der Anzugträger schmerzerfüllt, während Blut langsam aus der Wunde sickerte, die ihm der Blauhaarige gerade in den Unterschenkel geschossen hatte. Gerade rechtzeitig hatte sich Albis noch fangen können, sonst hätte er den nun vor ihm liegenden mit Sicherheit erschossen. Er ließ die Waffe sinken und fasste sich am Kopf. Was war gerade passiert? Er hatte doch noch am Boden gelegen und keine Möglichkeit gehabt sich zu wehren. Hatte sein Instinkt vielleicht übernommen? So wie er es schon oft bei Tieren gesehen hatte, die verletzt in der Falle saßen, sich aber noch nach all ihren Kräften zu verteidigen versuchten. "Verschwinde, sonst schieße ich das nächste Mal auf denen Kopf", sagte Albis sich immer noch den Kopf halten. Jetzt erst merkte er, wie schmerzhaft doch der Kinnhacken gewesen war. Es war zum Glück nichts gebrochen und das Blut kam anscheinend nur von einem Biss in die Zunge, aber die nächsten Tage würde er wohl nicht anständig kauen können, ohne durch einen ständigen Schmerz an diesen Erlebnis erinnert zu werden. Der Raufbold hatte sich diese Warnung aber nicht zweimal sagen lassen und verschwand so schnell er mit dem verletzten Fuß konnte in Richtung Dorfrand. Erleichternd ausatmend, dass dieses Ereignis besser ausgegangen war als erwartet. Wie sah es eigentlich bei Raven aus?
Gerade wohl rechtzeitig sah Albis zu dem Grünäugigen, der ebenfalls über seinen Gegner gesiegt hatte, ihn aber wohl nicht so einfach gehen lassen wollte wie der Mantelträger. Ravens Schwert lag auf der Kehle des Schwertkämpfers und es sah so aus, als würde er in den nächsten Momenten zustechen wollen. Der Koch lief zu ihm, packte ihn an der Schulter des Schwertarms und sagte: "Lass es gut sein. Sie haben ihre Lektion gelernt, besonders deiner, mit solchen Wunden. Überlege gut, ob du wirklich zum Mörder werden möchtest, egal was sie getan haben." Danach ließ er wieder los und drehte sich um. Falls Raven wirklich zustechen wollte, dann würde sich der Blauhaarige das nicht mit ansehen.
 

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Raven hatte gar nicht richtig darauf achten können, welche Fähigkeiten Albis in diesem Kampf nun gezeigt hatte, aber dennoch war das Ergebnis beeindruckend, denn mit einem Gewehr hatte er sich gegen einen Nahkämpfer effektiv zur Wehr gesetzt. Ohne ihn sinnlos abzuschlachten.
Gerade noch beschäftigte ihn die Schlechtigkeit des Mannes, den er zur Strecke gebracht hatte, da spürte er eine Hand auf seiner Schulter.
"Lass es gut sein. Sie haben ihre Lektion gelernt, besonders deiner, mit solchen Wunden. Überlege gut, ob du wirklich zum Mörder werden möchtest, egal was sie getan haben.", hörte er Albis Stimme und drehte sich langsam um.
"Nein, ein Mörder bin ich nicht, keine Sorge.", meinte er nur und kniete sich zu dem bewusstlosen Nick. "Du musst wissen, dass dieser Kerl hier mein Freund ist. Der beste Freund, den ich je hatte, in meiner gesamten Kindheit. Da knallen dann durchaus die Sicherungen raus.", klärte er ihn auf und lächelte schwach.
Noch hatte Raven seine Klingen nicht weggesteckt.
"Ich glaube, dass ich dir schuldig bin zu erklären, wer ich bin. Im Gegenzug erwarte ich das Gleiche von dir. Man rennt nicht allein durch die Gegend und hat die Fähigkeiten so mit einem Gewehr zu kämpfen. Du hattest eine Ausbildung, und wenn du so durch die Blues reist, bist du entweder ein Mitglied der Marine oder ein Pirat. Im schlimmsten Fall ein Kopfgeldjäger."
Endlich richtete sich sein zuvoriger Kontrahent auf und suchte mit ständigen Blicken zurück zu Raven das Weite. Das wurde auch Zeit, dachte Raven missmutig.
"Ich bin Pirat. Und will eine Bande gründen.", erläuterte er knapp. "Um meinem Vater zu folgen, mit meinem eigenen Schiff. Da ich keinen Groll gegen dich hege, werde ich dich nicht bekämpfen, falls du einer Partei angehörst, die mich tot sehen will, und mich nicht mutwillig attackierst."
Raven stockte in seiner Ausführung, denn er vernahm eine andere Stimme. Er drehte sich zu Nick, der gerade die Augen aufschlug und den Namen des Freys nannte.
Sofort war dieser bei ihm. "Raven?", fragte der am Boden liegende ungläubig. "Dich muss der Himmel gesandt haben."
Raven runzelte die Stirn. "Wohin kann ich dich bringen, sodass du Versorgung erhälst?"
Nick beschrieb ihm den Ort in diesem Dorf, an dem sich angeblich einige Helfer befanden, die das Dorf wieder aufbauen wollten. Ganz verstand Raven seine Ausführungen nicht, aber er würde ihn später befragen können.
Der Kapitän drehte sich zu Albis.
"Ich würde gerne deine Geschichte hören, doch ich muss meinen Freund versorgen. Du hast zwei Optionen: Unsere Wege trennen sich und du tust, was du willst, oder du hilfst mir und erfährst gleichzeitig, warum dieses Dorf teilweise zerstört ist und wer diese Kerle waren. In diesem Fall wäre es nett mir beim Tragen zu helfen."

Erwartungsvoll und mit stark fixierenden Augen betrachtete Raven Albis. Seine folgenden Handlungen würden ihm eine Menge über den Charakter verraten, der Albis eigentlich war.
 

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Albis war erleichtert, dass sich Raven entschieden hatte, seinen Kontrahenten nicht zu töten und nickte leicht. "Das kann ich verstehen. Die, die man liebt, möchte man auf jeden Fall beschützen", sagte er mit einem bitteren Unterton in der Stimme. Das brachte noch lange nicht verdaute Erinnerungen wieder auf, die er jetzt nicht brauchen konnte. Später konnten sie ihn meinentwegen wieder plagen, aber jetzt wollte er sich von diesem Kampf erholen. Zum Glück lenkte Raven ihn gut davon ab. Er konnte immer noch nicht glauben, dass der Grünäugige ihn weiterhin für etwas besonderes hielt. Gut, zugegeben, es lief wirklich nicht jeder mit einem Gewehr herum, aber eine Kampfausbildung hatte er überhaupt nicht. Er konnte nur jagen, selbst das bedingt und hatte vor wenigen Minuten nur Glück, dass er auf Instinkthandlungen seines Unterbewusstseins zurückgegriffen hatte. Aber mal ehrlich, sah er wirklich wie ein Marinemitglied, ein Pirat oder ein Kopfgeldjäger aus? Das erste konnte er zu 100 Prozent ausschließen, immerhin würde sich ein wahres Mitglied nie ohne Uniform zeigen, da kam er einem Kopfgeldjäger oder Piraten wohl wirklich näher. Der Mantelträger seufzte leise. Er würde es Raven einfach erklären, dass er nur Glück hatte und keines von den Dingen war, für die er ihn hielt. Zumindest konnte er so auch etwas über Raven erfahren.
Das Raven aber Pirat war überraschte den Blauhaarigen jedoch sehr. Er hatte ihn für einen einfachen, jungen Mann gehalten, der halt so wie er zufällig eine Waffe führen konnte. Es ergab so aber auch mehr Sinn, dass er seinen Gegner schwer damit verletzen konnte. Er wusste jetzt nicht, wie er auf diese Information reagieren sollte. Sollte er weglaufen, sich für alles bedanken und gehen oder bleiben? Raven gab ihn nun auch diese Optionen, aber Albis hatte sich schon entschieden. Ravens Freund, Nick war verletzt und er konnte einen Verletzten nicht einfach so im Stich lassen. Außerdem, egal ob Raven ein Pirat war, er hatte ihm geholfen und war freundlich zu ihm, ganz im Gegensatz zu dem, was die Marine und die Menschen in Casino Town diese beschrieben hatten. "Ich bleibe und helfe dir, und ich werde dir auch alles erzählen was du wissen möchtest, auch wenn ich dir jetzt schon sagen kann, dass es nicht sehr spektakulär ist. Dann lass uns deinen Freund mal hochheben, auch wenn meine Arme wohl kaum die Kraft dazu haben", meinte er lächelnd und packte Nick vorsichtig bei den Füßen. Raven müsste seinen Oberkörper nehmen und mit irgendwie würde er es schon schaffen, Nick für eine Weile zu tragen.
 

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Zusammen schafften sie es Nick dorthin zu tragen, wo es angeblich Unterkunft gab. Dieser Ort war fast außerhalb des eigentlichen Wohngebietes, ein notdürftig errichtetes Blockhaus mit einigen wenigen Fenstern.
"Vorsichtig...", murmelte Raven, als sie Nick vor der Holzwand ablegten, damit sie klopfen konnten. Zweimal ließ Raven seine Fingernknöcheln gegen die Tür knallen.
Die beiden warteten, aber keine Reaktion. Nochmals ließ Raven seine Hand vorschnellen, diesmal um dreimal zu klopfen.
Wieder geschah nichts. Resignierend sah er zu Albis und zuckte die Schultern. "Das war ja klar.", meinte Raven seufzend und Albis schritt an die Tür. Kurz betrachtete er sie, dann klopfte er zweimal, als kurzerhand keine Reaktion kam, wenige Sekunden später viermal.
Ruckartig wurde die Tür geöffnet. "Ha, wir dachten schon ihr seid Feinde. Aber ihr habt das geheime Klopfzeichen drauf.", meinte ein kleiner, alter Mann, runzelig, ohne Haare und kleinen Augen. Raven schaute verdutzt zu Albis, dann zu dem Mann.
Eine Weile fiel ihm nichts ein. Bis er Albis schließlich fragte: "Das war... Zufall, oder?"
Schließlich erklärten sie ihr Anliegen, und der Mann bat sie herein. Er schien Nick zu kennen, denn sofort rief er besorgt nach einem Arzt.
Wenige Minuten später saßen Raven und Albis an einem großen, runden Tisch mit vielen Leuten. Die meisten schienen älter, udn Raven machte sich die Mühe jeden kurz zu betrachten, doch es fielen ihm keine interessanten Merkmale auf, sodass er sie dann erstmal wieder als Masse behandelte. Vermutlich waren sie nichts weiter als gewöhnliche Dorfbewohner dieses Dorfes.
Schließlich begann einer der jüngeren Männer zu reden, und sprach die Neuankömmlinge direkt an:
"Nun, wie konnte Nick das passieren? Und wer seid ihr?", fragte er.
Raven sah zu Albis, dann antwortete er:
"Wir sind Reisende. Ich persönlich kenne Nickolas und sah mit an, wie er von einem Fremden bearbeitet wurde. Zusammen mit meinem Kollegen hier entledigten wir uns der beiden und brachten Nick auf seine persönliche Bitte hier hin.", erklärte er und verschleierte so seine Identität und auch die von Albis. Für den Anfang war ihm das lieber so.
"Nun habe ich Fragen. Ich kenne Symetria und bin eng mit dieser Insel verbunden. Was ist hier los?", fragte Raven schließlich und ein Murmeln ging durch die Anwesenden, einige tuschelten und warfen sich Blicke zu.
"Offensichtlich hast du es nicht gelesen. Vor nicht allzu langer Zeit gab es hier einen Kampf zwischen den Piraten der Bloody Devils und der Marine. 73 Menschen kamen dabei um, größtenteils Dorfbewohner von hier. Vladimir Nukpana, der Teufel in Menschengestalt, tauchte plötzlich auf und legte hier alles in Schutt und Asche."

Die Worte rückten für Raven in weite Ferne. Seine rechte Hand ballte sich zu einer Faust. Wie konnte dieser Kerl es wagen dieses Dorf zu zerstören und soviele Menschen zu töten? Die geballte Faust zitterte, als Raven auf sie hinunterschaute. "Und jetzt sucht uns eine Bande von Schlägern, angeführt von Candley, heim und will dieses Dorf zu seinem persönlichen Stützpunkt machen. Wir sind nichts weiter als seine Sklaven. Nick hat sich gewehrt, und jetzt sieht er, was er davon hat."
In diesem Moment hörte man die knarrenden Stufen der Treppen. Raven drehte seinen Kopf in diese Richtung und sah Nick, der auf der letzten Stufe stand.
"Hab ich doch nicht geträumt.", grinste der Blonde. Seinen Kopf zierte noch ein Verband, aber alles in allem sah Nick wieder aus wie immer. "Raven, mein alter Freund.", begrüßte er ihn und Raven erhob sich, um ihm die Hand zu geben. Auch Raven lächelte, dann verfinsterte sich sein Gesicht.
"Was ist hier los?", fragte er und Nick erwiderte: "Erst die Devils, dann Candley. Ein Unglück nach dem anderen. Die Devils sind grausame Piraten, ohne Moral, ohne irgendetwas Positives an sich. Ich kam zu spät, ich konnte nichts tun."
Man sah, dass Nick das stark beschäftigte, aber Raven schlug ihm auf die Schultern. "Jetzt bin ich da. Ich will alles wissen über diese Bande, die auf meiner Heimatinsel wütet."
Nickolas lächelte und sah Raven an. "Ganz der Alte, hm? Zu zweit könnten wir diese Bande von Schlägern vielleicht sogar auseinander nehmen."
Raven sah zu Albis. "Vielleicht auch zu dritt. Der Blauschopf hier hat eine Menge mit dem Gewehr drauf.", meinte Raven und auch Nickolas richtete seinen Blick auf ihn. "Albis, hm? Schön dich kennen zu lernen, ich bin Nickolas Ohion. Danke für deine Hilfe vorhin."
 

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Nichts konnte in diesem Moment für Albis erlösender sein, als Nick endlich niederzulassen. Nicht dass er schwer gewesen wäre, er sah für ihn recht schlank aus, es war einfach die fehlende Kraft in den Armen des Kochs. Vielleicht sollte er mit Hanteln trainieren, um diese Schwäche zu beseitigen...
Das niemand die Tür so einfach öffnen würde war ja klar. Wenn noch weiterer solcher Gestalten wie die, gegen die die beiden vor kurzem gekämpft hatten, herumliefen, würde es natürlich etwas wie ein geheimes Zeichen geben, um zu verhindern, dass Feinde die Tür geöffnet wurde. Damit hatten sie ein Problem, denn wie konnten sie Hilfe für Nick besorgen, wenn so gut wie jede Kombination an Klopfzeichen möglich war? Naja, er konnte es zumindest auch einmal versuchen. Er stellte sich vor die Tür und nahm die erste Zahl, die ihm durch den Kopf ging als Anzahl. 24. Das war sicher zu viel, dann würde er halt die einzelnen Ziffern der Zahl nehmen, also zweimal und dann viermal. Gedacht, getan...und wer würde es glauben, tatsächlich ging die Tür auf. Mit weit geöffnetem Mundwinkel stand er kurz da, bevor ihn Raven ansprach. "Das war...Zufall, oder?" Der Mantelträger schloss seinen Mund und nickte. "Das Glück scheint jetzt wohl auf unserer Seite zu sein...". Wenig später trat er gemeinsam mit Raven ein.
Albis selbst hielt sich, während Raven ihr Anliegen erklärte und sie Antworten auf ihrer Fragen bekamen, still zurück. Er wusste so gut wie nichts über diese Insel- mal abgesehen von ihren seltenen Fischen -also konnte Raven sicher bessere Fragen stellen. Was ihnen aber über das Schicksal dieses Dorfes erzählt wurde, konnte er kaum glauben. Bloody Devils? Hatte er nicht in einer Zeitung diesen Namen mal gelesen? Er hatte in letzter Zeit kaum Zeitung gelesen und wenn, dann nur die Überschriften, um zumindest etwas auf dem Stand zu bleiben. Aber ja, er hatte doch schon von ihnen gehört. Der Mantelträger sah an Ravens zitternder Faust, wie Raven innerlich vor Wut kochen musste. Und in ihm konnte er auch nicht anders empfinden als diesen Vladimir Nukpana zu verachten und zu hassen. Wie konnte man nur einfach 73 Menschen töten?!
So in Gedanken vertieft merkte er gar nicht, dass Nick nach seiner Behandlung wieder zu ihnen gestoßen war, bis er ihn schließlich ansprach. "Äh, wie...Achso! Die Freude ist ganz meinerseits. Und nichts zu danken. Es war doch selbstverständlich, dass ich helfe. Wer würde bei so etwas nur still zusehen können?" Er stand auf und reichte Nick die Hand. "Das sehe ich nicht so, aber gut. Wirst du uns jetzt auch noch helfen?", fragte Ravens Freund nun sofort heraus. Der Blauhaarige seufzte. Zum einen hatte er heute schon genug Aufregung, zum andern war er wohl schon in der Sache drinnen und konnte nicht einfach aussteigen. Dann hätte er vorhin Raven schon stehen lassen müssen. "Ja, werde ich, aber vorher bin ich Raven noch etwas schuldig.", meinte er und verschränkte die Arme, am überlegen wie er am besten seine Person erklären sollte. "Ich habe dich nicht belogen, falls du das glaubst Raven. Ich bin wirklich ein Koch und nur ein Koch. Kein Pirat, Kopfgeldjäger oder Marinesoldat. Der Grund warum ich mit einem Gewehr umgehen kann ist auch einfach erklärt. Mein Vater hat es mir beigebracht und gezeigt, wie man jagt. Von ihm weiß ich alles darüber. Und ganz ehrlich, dass vorhin war wirklich nur Glück. In einem anderen Kampf würde ich wohl sofort den kürzeren ziehen. Gibt es sonst noch Fragen deinerseits?" Er hoffte damit zumindest für Raven alles geklärt zu haben, den dann könnten sie sich einen Plan überlegen, wie sie diese Schlägebande besiegen konnten.
 

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Albis hielt sein Versprechen, oder vielmehr kam er der Bitte des Rabenmannes nach, und so wurde Raven gänzlich über die Tätigkeiten aufgeklärt, die Albis so tat. Oder auch nicht tat.
Entgegen den Vermutungen des Piraten war Albis weder Marinesoldat, Kopfgeldjäger oder gar Pirat. Lediglich Koch. Er lieferte jedoch sofort die Erklärung, wieso er so gut mit seinem Gewehr umgehen konnte: Sein Vater hatte es ihm gezeigt, damals wohl aus dem Grund, um jagen zu gehen.
Einen Moment legte Raven den Kopf schief, während er Albis fixierte.
Albis Mimik und Ausdrucksweise hatten dem Kapitän ohne Mannschaft einen tieferen Einblick verraten, als Albis es vielleicht annehmen konnte. Albis war nicht zwangsweise selbstbewusst, oder überschätzte sich einfach nicht.
Was sich Raven fragte, waren Albis Motive diese Insel zu besuchen. Wirklich nur Fisch? Es war eine grobe Vermutung, doch irgendwas stimmte mit der Erwähnung seines Vaters nicht. Er hatte ihm alles beigebracht, vielleicht auch das Kochen. Warum war er dann aber allein unterwegs.
"Ein Plan, du hast Recht.", bestätigte er letztlich langsam nachdenkend.
Vielleicht konnten sie gemeinsam die Schläger auseinander nehmen, aber was hieße das für die Dorfbewohner? Das war jetzt das zweite Mal, dass sie unterdrückt, verletzt und gepeinigt wurden. So einfach erholt man sich nicht von solch psychisch einschneidenden Ereignissen.
Wenn die drei nun die bande um Candley erledigten, konnten in ein paar Wochen die nächsten kommen und die Dorfbewohner würden sich in ihrer Lethargie nicht einmal wehren. Das war nicht das, was Raven erreichen wollte.
Er sinnierte, wie er seine Gedanken den anderen beiden erklären sollte.
"Das Problem sind die Dorfbewohner.", begann er schließlich. "Sie wohnen hier, nicht wir. Käme in ein paar Wochen der nächste Unhold, würden sie sich abermals widerstandslos unterwerfen. Ich will das ändern, ansonsten bringt das hier nicht das Geringste, versteht ihr?"
Nick sah ihn an, man sah, dass er nachdachte.
"Du hast Recht. Aber wie willst du das ganze Dorf dazu erziehen sich zu wehren? Das sind keien Kämpfer, das sind Fischer und Bauern. Sie würden der Reihe nach im Pistolenfeuer sterben.", erwiderte er, noch zweifelnd.
Raven verfiel in Schweigen.
"Es muss eine andere Lösung geben."
 

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Albis stand neben den beiden, während sie Vorschläge austauschten. Er hielt sich dabei lieber zurück, da er von der Insel und ihren Bewohnern am wenigsten wusste und sie deshalb nicht beurteilen konnte. Aber wie es aussah wussten sowohl Raven als auch Nick keine Lösung finden. Die Menschen hier würden vermutlich wirklich in ihrer Lethargie verfallen einfach die nächsten Banditen hier übernehmen lassen. Wie konnten sie das nur ändern?
Plötzlich fiel dem Blauhaarigen ein kleiner Junge ins Auge, während er nachdenkend durch den Raum sah. Der Junge trug einen Eimer Fische mit sich. Aus Neugierde ging er zu ihm hin, beugte sich nieder und fragte lächelnd, "Wo tragst du den ganzen Fisch den hin?" Es dauerte einen Moment, bis der Kleine realisiert hatte, dass er angesprochen war und meinte dann etwas schüchtern dem Fremden gegenüber, "In die Vorratskammer, wir konnten heute zum ersten Mal diese Woche wieder frischen Fisch fangen." Hmm, in die Vorratskammer, natürlich. Die ganzen Leute hier mussten ja auch von etwas leben. Er sollte vielleicht auch mal was essen, seine letzte Mahlzeit war- Moment, essen?! Das könnte es vielleicht sein. Es war nicht die beste Idee aber sie hatten im Moment keine große Auswahl. Schnell ging er zu Raven und Nick zurück, die seine Abwesenheit anscheinend in Gedanken verloren nicht bemerkt hatten, zurück und sagte, "Ich habe vielleicht einen Plan...folgt mir mal, ok?" Zu dritt gingen sie durch die Tür, die auch der kleine Junge benutzt hatte. Albis wusste aus Erfahrung, dass eine Vorratskammer immer neben der Küche liegen sollte, und dies war auch hier der Fall. Der Raum, in dem sie nun standen, war weder besonders groß noch gut ausgestattet, aber es war eine Küche. Und der Junge war auch schon hinter der nächsten Tür verschwunden, die vermutlich zur Vorratskammer führen würde.
"Das mag jetzt sicher verrückt für euch klingen, aber ich glaube, wenn ich diesen Menschen etwas Gutes zu essen kochen würde, könnte sie das aufheitern. Vielleicht genug, um sie aus ihrer Lethargie zu befreien. Ich habe lange in einem Restaurant gearbeitet und so etwas schon öfters gesehen. Ich weiß es klingt verrückt, aber haben wir eine andere Wahl als es wenigstens zu versuchen? Wenn nicht, dann kommt bitte und helft mir genug für die ganzen Leute hier zuzubereiten". Er stellte sich zum Herd und drehte ihn auf, bevor er sich nochmal umdrehte und den beiden zuzwinkerte. "Keine Angst, ich sage euch auch, was genau ihr tun sollt".
 
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