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1. Kapitel: Dragons Awakening

Noah

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Dioz hatte das Geräusch eines treffenden Schlages und das Schreien des Fettwanstes erhofft, stattdessen hörte er das einzigartige Klirren zweier Schwerter die aufeinander prallten. Der gerüstete und offensichtlich auch rüstige Opa hatte seinen Schlag pariert. Dioz spürte sofort, dieser Mann war mindestens so stark wie der Alkoholiker selbst. Den Fetten zusammenschlagen war eine Sache, Dioz hatte ein Schwein zu rächen, aber ein richtiger Kampf mit dem Opa war nicht nur lästig sondern würde Bertram noch weiter verstören. Der junge Hüne trat einen Schritt zurück und legte Killing Edge auf seine Schulter. "Eine Minute."

Bertram, mit dem Gesicht zur Wand, bemerkte nichts von alledem. Genau genommen war er im Moment so sehr von seiner Furcht eingenommen, dass er anfangs noch nicht einmal die junge Frau bemerkte die mit ihm sprach. Er registrierte ihre Anwesenheit erst, als sie neben ihm stand und ihm ihre Hand hinhielt.
Das Wolfsschwein wusste genau was Menschenhände anrichten konnten, er hatte die Narben auf Dioz Rücken gesehen. Aber die Frau roch gut... Es war dieselbe Duftnote die Dioz unter dem furchtbaren Gestank verbarg und die offenbar nur Bertram wahrnahm. Der Geruch bedeutete für das Schwein freundlich. das Tier gab der Fremden eine Chance.
Bertram wandte sich leicht der Frau zu und musterte sie. Für ihn war sie durch und durch bedrohlich. Die langen Haare, wie die Tentakel eines Seeungeheuers das ihn in die Tiefe zerren wollte, die helle Haut, wie ein Geist der ihn verschlingen wollte. Doch am meisten Angst machten ihm ihre Augen. Sie waren blau und erinnerten Bertram an Wasser. Und nichts fürchtete das Schwein mehr als Wasser, glaubte er es doch als das einzige, was seinen Freund Dioz besiegen konnte. Und trotzdem...Sie roch zumindest ein wenig wie der Hüne. Freundlich. War sie es vielleicht auch?
Bertram sah an der Frau vorbei, zu Dioz, welcher, wie es der Zufall gerade wollte mit besorgtem Gesicht zu dem Schwein sah. Natürlich verstand der Hüne sofort, was das riesige Wesen ihn fragen wollte und er nickte dem Tier aufmunternd zu. Bertram sah wieder zur jungen Frau. Es kostete ihn ein wenig Überwindung, aber schließlich brachte er ein leicht zittriges Quieken heraus, welches nicht mehr ganz so furchtsam war. Es sollte irgendetwas in Richtung "Hallo" heißen.

Dioz hoffte das Bertram sich genug beruhigen würde, dass er das Schwein später aus der Bar bekommen würde. Länger hier zu bleiben war nicht das Beste weder für den Menschen noch für das Tier. Aber vorher musste der Fettsack bestraft werden.
Der Hüne wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Opa und dem Fischdieb zu. Letzterer hatte sich wohl entschieden nun tatsächlich mit dem Opa zu kämpfen und griff diesen gerade mit einer Rolle an. Normalerweise hätte Dioz einfach zugesehen wie die Beiden sich gegenseitig zusammenschlagen. Unter den momentanen Umständen jedoch hatte er dafür alles andere als die nötige Zeit. Ergo würde er dem Opa wohl helfen.
Dioz stellte sich vor den alten Mann und rammte den Anderthalbhänder in den Boden. Der fette Kerl krachte gegen die Breitseite und sah sich sofort mit dem Fuss des Weißhaarigen konfrontiert, der auf seinen Kopf zu schnellte. Dioz hielt sich nicht zurück. Wer aussah wie ein Fussball durfte sich nicht wundern, wenn er wie einer behandelt wurde.
 
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Den Kopf, wie auch den Rest des Körpers, wie immer stolz grade haltend schritt die Schwarzhaarige neben der lebendigen Fackel her und ließ sich scheinbar von dem groß gewachsenen Mann, wenn auch nicht so groß wie die beiden Hünen, die ihr in der Bar begegnet waren, führen. So wirkte es jedenfalls auf Außenstehende, die nur zufällig an ihnen vorbei schritten und ihren Blick eher auf das beidseitig ungewöhnliche Aussehen des Paares richteten, doch in Wahrheit war es Wey, die den Mann mit leichten, aber dennoch herrischen Bewegungen durch die Gegend lenkte.
Beim Laufen rekapitulierte sie noch einmal das Treffen mit den beiden anderen Männern in der Gasse. Nachdem sie ihre warnenden Worte ausgesprochen hatte und der Rotschopf dies auch ausnutzte, um selbst noch einmal seinen Senf bei zu geben, hatte sich der junge Mann mit der ebenso wunderlichen Haarfarbe höflich geschlagen gegeben und ihnen nur kurz den Weg zur nächsten Bar erklärt, ehe er ihrem Begleiter noch etwas Geld zusteckte. Somit war es auch egal, ob der Mann zuvor wirklich das Geld besaß um sie einzuladen, nun war er eindeutig dazu in der Lage zu bezahlen.
Dann jedoch hatte er tatsächlich zum Schwert gegriffen und dem kränklichen Mann einen guten Schnitt an der Wange verpasst. Es interessierte sie zwar nicht, warum er das getan hatte oder was ihm das brachte, mal ganz abgesehen davon, dass sie kurz danach bereits um eine Ecke bogen und deswegen die Standpauke von Vierce nicht mehr bemerkten, doch es hatte sie für einen kurzen Augenblick schon überrascht. Für einen sehr kurzen Augenblick.
Nun lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die aktuellen Ereignisse, um genauer zu sein das führen ihres Begleiters, da sie das Gefühl hatte, dass die Wegbeschreibung sie zurück zu der Bar führen würde, aus der sie zuvor gekommen war. Da sie dort nicht noch einmal hin wollte, in erster Linie aus der Überlegung, dass ihre Begleitung sich durch die Größe der beiden Hünen, die sich vorhin dort aufhielten, dazu genötigt fühlen könnte, sich beweisen zu müssen, versuchte sie nun auf eigene Faust den Weg zu einer anderen Bar zu finden. Ihre Begleitung schien das offensichtlich nicht zu stören, denn obwohl er mittlerweile längst mitbekommen haben sollte, dass sie einen ganz anderen Weg gingen, als der Lila-haarige ihnen beschrieben hatte, sagte er nichts dazu. Die Frau hatte allerdings auch das Gefühl, als wenn die Fackellocke viel mehr Aufmerksamkeit darauf verwendete, ihr von oben ins Dekolleté zu schauen und unglaublich selbstzufrieden auszusehen, als das er auf den von ihr eingeschlagenen Weg achtete.
Nachdem die beiden also ein Weilchen gemeinsam durch die Gegend gewandert waren, wobei sie die ganze Zeit ihren Arm bei ihm eingehakt hatte, schaffte es Wey endlich eine weitere Bar ausfindig zu machen und machte den Raucher sogleich darauf aufmerksam. Gemeinsam traten sie ein – der Rotschopf ließ es sich nicht nehmen ihr die Tür aufzuhalten – und nahmen an einem Tisch weiter hinten in dem Lokal Platz, wo sie sich sogleich ein Bier orderte und danach ihre rotflammende Begleitung erwartungsvoll ansah. „Lasset das Buhlen beginnen.“
 

Aaron

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Warum hielten Männer den Frauen immer die Tür auf?
Um ihren Hintern betrachten zu können.
Das war die ganze Magie. Scheiß auf Höflichkeit und das Ebenbild eines Gentlemans. Und von dem Sein eines Gentleman hatte er viel Ahnung: Er war ja einer. Mit stolzer Haltung und festem Schritt überquerte sie die Türschwelle und Aaron erhielt sogar noch einen Flügelbonus zu ihrem wackelnden Hinterteil. Was für ein Tag!
Wie ein roter Schatten begleitete er die Schwarzhaarige bis zum hintersten Eck der Kneipe, in dem sie sich niederließen. Neben ihrer Bestellung eines Biers, orderte er noch eine Portion Tintenfischringe und ein Glas Rum, obwohl er seit Wochen nichts anderes getrunken hatte. Er war wohl auf den Geschmack gekommen. Ihr erwartungsvoller Blick entging ihm nicht, auch wenn ihre Haltung ihm gegenüber immer noch sehr kühl war.
(In der Hitze des Gefechts wird jeder in Flammen aufgehen...)
Jedoch sagte Aaron nichts und es war wohl ein sehr ungewöhnliches Bild zwischen den plaudernden Gästen, das nur ein Paar davon sich schweigend über den Tisch hinweg ansah. Er hatte sein Kinn auf der Handfläche aufgestützt und dabei ein leichtes Lächeln aufgelegt. So saßen sie, schweigend blickend - bis die Bestellung kam. Er habe Glück, meinte der Kellner, welcher eine kleine Schüssel vor Aarons Nase stellte. Erst heute morgen war ein Tintenfisch frisch hereingekommen. Die Ringe versanken in der Schüssel wahrlich im Fett, jedoch störte sich Aaron nicht daran. Er hatte mörderischen Hunger. Und bevor er einen anderen Hunger an der Flügeldame stillte, begnügte er sich mit seinem schwimmenden Tintenfisch.
"Ich glaube, du hast mir gar nicht deinen Namen verraten", brummte der Rotschopf melodisch, während er einen Ring aus der Schüssel herausfischte.
"Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich kenne deinen Namen genauso wenig." Guter Schuss. Aber dieses Anfangsgeplänkel kannte er schon.
"Die Dame zuerst."
Zuerst sah sie ihm lange in die Augen, seufzte aber dann, weder resigniert noch genervt. Ihre Lippen stülpten sich über den Glasrand des Bieres und nahmen einen kräftigen Schluck. Währenddessen knabberte der Rotschopf genussvoll an seinem Tintenfischring.
"Die kurze oder die lange Version?" (Ich hätte es gerne lang und...)
Aaron stockte kurz. Eigentlich kam dieser Part erst, wenn die Frau mit Tränen in den Augen ihm erzählen wollte, warum sie in diese verzweifelte Situation gelangt war. "Ich mag lange Versionen. Tob dich ruhig aus", sagte er nur und spülte den Bissen mit einem Schluck Rum herunter. Nun war es an ihm sie erwartungsvoll anzusehen. Und während ein kurzes Lachen ihrerseits ertönte, sprangen sogar die fetttriefenden Tintenfischringe vor Freude einen Satz nach oben. "Nicht diese Version", meinte sie, als hätte sie in Aarons Kopf Platz genommen. "Mein ganzer Name wäre Wey'nari'tiaz'zawari. Am besten verbleiben wir allerdings bei Wey." Obwohl sein Gegenüber ihren vollen Namen sehr schnell und etwas nuschelnd ausgesprochen hatte, war es für Aaron und sein geübtes Klaviergehör kein Problem, den Klang herauszufiltern. "Wey.... Wey'nari'tiaz'zawari. Das ist wirklich eine lange Version." Er setzte sein bestes Lächeln auf und reichte ihr seine Hand. "Sehr erfreut. Aaron."
 

Ignazius

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Dieses Mädchen hatte wirklich erstaunliche Fähigkeiten, wenn es dazu kam Tiere für sich zu gewinnen, das stand fest. Augenscheinlich schien sie nämlich nichts besonderes zu machen, aber dennoch fasste das total verstörte Schwein innerhalb einer Minute Vertrauen und schnurrte in ihren Händen. Vielleicht lag dies auch am Charakter des Schweins, aber ein wenig beeindruckt war Ignazius dennoch, was leider dazu führte, dass das Dickerchen einen weiteren Angriff starten konnte, der nicht gesehen wurde. Nur dem wachen Auge des anderen Hünen war es zu verdanken, dass nichts schlimmeres passierte, denn er blockte einen Rollangriff mit Hilfe seines Schwertes gekonnt ab und verpasste dem Angreifer noch einen Tritt. Dieser Tritt ließ den Fettsack bis auf die Straße rausfliegen und reichte tatsächlich aus, um eine Schmerzreaktion zu erzeugen, denn er hielt sich kurz die Seite und verzog das Gesicht.
"Danke, Fremder.", sagte Ignazius beiläufig, legte sein Schwert auf der Schulter ab und wanderte hinaus in die Sonne der offenen Straße. Die wenigen Menschen, die gerade unterwegs waren, nahmen gleich Abstand. Sie wussten, was hier gleich stattfinden würde, denn seitdem auf Banana Split das Chaos herrschte, war dieser Anblick nicht selten. Jeder wollte ein Stück vom Kuchen.
Jetzt störte kein enger Raum, keine Trunkenbolde, kein Gefühl der Zurückhaltung mehr - jetzt wurde aufgeräumt.
Ignazius stürmte los, schlug immer wieder nach dem Fettsack und näherte sich immer mehr dem Ziel des Volltreffers, denn während der erste Hieb noch daneben ging, so war der zweite schon sehr nah dran, der dritte verursachte einen Schnitt in der Kleidung und der vierte zog schon eine Wunde über den Bauch, die Blut hervorbrachte. Über die ganze Salve an Schlägen hatte Ignazius gedanklich immer wieder mathematische Anpassungen an Winkel, Kraft und Geschwindigkeit vorgenommen, um sich seinem Gegner zu nähern. Er war kein Schwertkämpfer, er war Mathematiker - und das war mindestens genauso gefährlich! Gleichzeitig machten sich aber auch seine Schwächen schon sichtbar. Den gigantischen Zweihänder die ganze Zeit über durch die Luft zu schwingen und das alles in einer eisernen Rüstung, das war keine Leichtigkeit für den alten Mann, weswegen er anfing durch den Mund zu atmen und leicht ins Schwitzen zu kommen. Der letzte Kampf lag schon lange zurück und sogar die harte Arbeit im Hafen von Sharewood war seit ein paar Wochen kein Thema mehr. "Bleib ru-...", dachte Ignazius als Wässon eine Kopfnuss gegen das Kinn des Riesen durchführte. Dabei kam er wie eine Rakete, vom Boden abgestoßen, angeflogen. Noch in der Luft schlug der alte Mann zurück und feuerte seinen Gegner mit einem Fausthieb - das Schwert konnte auf diese kurze Distanz nicht eingesetzt werden - von ihm weg. Wässon landete ein paar Meter weiter, blutete aus den kleinen Wunden der Glassplitter aus der Kneipe, dem Schlitzer auf dem Bauch und nun auch an der Lippe. Sein fixierter Blick und die mittlerweile wütende Grimasse zeigte, wie sehr er auf den Rüstungsträger fokussiert war. Er vergaß scheinbar, dass dieser Kampf kein Duell war, sondern ein 2vs1...
 

Vierce

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Erstaunlich wie gut es seinen Vorbereitungen half, nachdem er diesem Piraten mal die Meinung gesagt hatte. Seine Einkäufe gingen viel schneller als gedacht, sein Verstand klar und ohne störende Nebengedanken. So stand er am Ende mit einer Tasche voller Lebensmittel und diverser Kleinigkeiten da, eine Stunde früher als erwartet. Das musste doch ein wenig gefeiert werden. Gut gelaunt ging er den Weg zu seiner liebsten Kneipe. Sie mochte zwar schäbig aussehen, doch hatte sie den besten Wein, den die Stadt zu bieten hatte und es gab immer ein paar Leute, mit denen er herzhaft schwatzen konnte. Kaum war er jedoch in die Straße eingebogen, nur mehr um die 50 Meter von seinem Ziel entfernt, sah er, zu seinem Entsetzen, wie der Kneipe ein guter Teil der Wand fehlte. Auch die Geräusche, die aus dem Inneren kamen, verhießen ihm nichts gutes. "Randalieren da schon wieder ein paar Seeleute? Soviel zu meinem Glas Wein...", meinte er missmutig zu sich selbst. "Ja, eine Schande, nicht war?" Vierce sprang erschrocken zur Seite, als er plötzlich eine Stimme neben ihm hörte. Schnell fasste er sich jedoch wieder und sah sich die Person an, die sich neben ihn geschlichen hatte. Eine junge Frau in Schuluniform, auch wenn sie nicht wirklich konform getragen wurde, stand neben ihn, und lächelte ihn an. "Ich hoffe doch, ich habe Sie nicht erschreckt. Sie sind doch einer der Gehilfen des kürzlich verstorbenen Schmiedes, nicht wahr?" Seltsam das diese Frau ihn kannte. Sie war eindeutig nicht von der Insel, sonst hätte er sie mindestens einmal gesehen, und Besucher schlugen so gut wie nie den Weg zu Thomas Schmiede ein. Dennoch verbeugte er sich leicht und sprach in freundlichem Ton. "Fürwahr, der bin ich, meine Dame. Vierce Krychevskoy, zu Ihren Diensten, falls sie etwas benötigen sollten." "Nichts dergleichen, ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich zuletzt ein paar der Piraten, die sich hier auf der Insel aufhalten, neulich gesehen habe, wie sie eine Feier auf dem Grab Ihres Lehrmeisters abgehalten haben. Haben wirklich keine Manieren die Bande"
Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen weiteten sich Vierces Augen. Eine Feier?! Auf Thomas Grab?! Hatten sie den nicht mal Respekt vor den Toten?! Man konnte deutlich sehen wie ein Feuer in seinen Augen zu brennen begann. Das war es, der letzte Tropfen. Diese Piraten würden sich wünschen, nie nach Banana-Split gekommen zu sein. Sie würden für ihre Taten büßen! Er ließ die Tasche fallen, mitten auf der Straße und drehte sich um, mit gezielten Schritten Richtung Friedhof gehend. "Wollen Sie ihre Tasche den nicht mitnehmen?" Rief ihm die seltsame Frau von hinten nach. "Können sie haben, wenn sie wollen" Sagte er ohne sich umzudrehen zurück und bog schon in die nächste Seitengasse ein, niemanden auch nur eines Blickes würdigend. Für ihn gab es nur mehr einen Gedanken: Dieses Lumpenpack bezahlen lassen!
 
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Arrow NPC

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Wässon sah Rot. Und damit war nicht die Rüstung von Ignazius gemeint. Okay, vielleicht doch ein bisschen. Der Hauptgrund war jedoch, dass es diese beiden Männer es echt darauf abgesehen hatten, ihn nicht nur von den leckeren Fischhappen fern zu halten, sondern ihm noch dazu ernsthafte Verletzungen zuzufügen! Der Tritt nach ihm, der ihn aus dem Lokal geschleudert hatte, war da eine Sache – das tat zwar weh, hatte aber keine Wunde hinterlassen -, doch die Angriffe des Alten, das war was ganz anderes.
Selbst als der Dicke ihn mit einer gekonnten Kopfnuss unter das Kinn traf, besaß der Andere die Dreistigkeit nach ihm zu schlagen. Das war zu viel des Guten für den geistig etwas langsamen Mann. All seine Konzentration war deswegen auf die rote Rüstung gerichtet, alles andere ausgeblendet und das Gehirn des rundlichen Mannes arbeitete angestrengt, um irgendeine Möglichkeit zu finden, um aus diesem Kampf als Sieger hervor zu gehen. Wie man sich jedoch denken konnte, würde das eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, wenn er denn überhaupt jemals zu einem Ergebnis kommen würde, und genau diese Zeit hatte er nicht. Er musste handeln. Jetzt!
Mit einem Mal stürzte Wässon nach vorne, mit der höchsten Geschwindigkeit, die er aufbringen konnte, direkt auf Ignazius zu. Näher. Noch näher. Fast da. Uuuuuund – vorbei! Richtig gelesen, der Fettwanst raste einfach an dem alten Mann vorbei. Okay, vielleicht war „rasen“ etwas übertrieben. Aber er gab sich große Mühe so nah wie möglich an die Definition dieses Wortes heran zu kommen, dass musste man ihm lassen.
Auf jeden Fall schien der Kurzhaarige sein Heil in der Flucht zu suchen. Nicht gerade heldenhaft – so sah es auch eindeutig nicht aus – und auch nicht wirklich elegant, doch wenigstens halbwegs effektiv. Zumindest, wenn man einmal davon absah, dass Wässon, kurz nachdem er an der Rüstung vorbei war, mit vollem Karacho in den anderen Hünen krachte, ein paar Schritte zurück torkelte und sich unter einem Schwertschlag vom Wolfsschweinbesitzer hinweg ducken musste, ehe er seinen Weg fortsetzen konnte.
Es war das Beste, was ihm eingefallen war - was bereits an ein halbes Wunder grenzte. Er hatte dabei jedoch eindeutig nicht bedacht, dass die sehr gute Gefahr bestand langsamer zu sein als mindestens einer der beiden Hünen. Sie waren zwar groß und klobig, jedoch war er eindeutig nicht der schnellste, weder im Denken, noch im laufen. Hinzu kam dann ja auch noch, dass er verletzt war.
Nichts desto trotz rannte Wässon wortwörtlich um sein Leben, die Straßen entlang, durch Gassen und über den ein oder anderen Platz. Dabei sah er sich nicht noch einmal nach hinten um, ob er denn überhaupt wirklich verfolgt wurde. Selbst als er sein Ziel erreicht hatte – das uns bereits bekannte Friedhofstor – drehte er sich nicht um, sondern stürmte einfach auf das Grundstück, das Tor wieder hinter sich zu schmeißend. Nun wurde er etwas langsamer, jedoch nur, bis er hinter sich ein Quietschen hörte, was ein erneutes Öffnen des Tores indizierte. Das Adrenalin schoss durch seine Adern und ließ ihm erneut panisch die Flucht ergreifen, weiter hinein auf den Friedhof. Er wusste weder, von wem das Tor geöffnet worden war, noch hätte er es in diesem Moment mitbekommen, wenn irgendjemand nach ihm gerufen hätte.
Von weitem konnte man fröhlichen Gesang hören und sollte man nah genug heran kommen, was das Ziel von Wässon war, so würde einem eine Horde an sehr kränklich aussehenden, aber doch ziemlich gesunden, Personen auffallen, die um ein Feuer tanzten, das auf einem der Gräber errichtet wurde – das Grab des Schmieds Thomas.
 

Lydia

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Chiko blickte dem Fremden verwundert nach. Entweder er war wirklich armselig schwach gewesen, oder aber es würde noch etwas auf die Anwesenden zukommen. Die junge Frau blickte zu dem Schwein, welches nun neben ihr stand. Es schien noch immer verängstigt zu sein, doch zumindest hatte es etwas Vertrauen zu ihr gefasst. Das Quieken hatte nicht mehr ganz so änglichst geklungen wie noch kurz davor. Die junge Frau strich dem Tier vorsichtig über den Hals um das Schwein auch ja nicht zu erschrecken. „Ich heiße Chiko und wer bist du?“, fragte sie das Tier. Ihr war natürlich klar, dass sie keine Antwort bekommen würde, dennoch war das eine ihrer Angewohnheiten welche die junge Frau einfach nicht los wurde.
Saki schlug aufgeregt mit den Flügeln und blickte dabei dem Fremden hinterher. Es sah fast so aus als ob ihr seiner Gefährtin mitteilen wollte dem Fremden zu folgen und ihm zu zeigen, dass man ein Tier nicht so erschrecken durfte. Dennoch zögerte Chi sie wollte nicht unbedingt Blut vergießen, auch war unnötig viel Aufmerksamkeit nicht wirklich das was sie in diesem Moment gebrauchen konnte. Verdient hätte es der Fremde jedoch für seine Tat alle Mal.
Chiko zögerte vielleicht eine Spur zu lange für ihr normales Verhalten. Dann stand jedoch ihr Entschluss fest. Wahrscheinlich würde sie ihn etwas später bereuen, aber im Moment war es für sie der einzig richtige Weg. Langsam erhob sie sich, der Riese mit den üblen Manieren hatte ja jetzt auch wieder Zeit sich um seinen Gefährten zu kümmern. „Hey! Pass gut auf deinen Gefährten auf. Ein Tier ist mehr wert als die meisten von uns Menschen.“, meinte sie an den Mann gewandt. Ehe sie das Schwein mit einem sanften Blick musterte und zu jenem gewandt sagte: „Und du pass auf den Hitzkopf auf. Menschen brauchen ihre Partner.“ Zwar verstand sie das Tier nicht wörtlich, jedoch glaubte die junge Frau in seinen Augen zu erkennen, dass er sie verstanden hatte.
Betont langsam und ohne Hektik machte sie sich auf den Weg zu der Türe. Dabei ging sie an dem Falken vorbei. Jener blieb ruhig sitzen, er wusste genau, dass Chiko ihn auffordern würde ihr zu folgen, wenn sie dies wollte. Sie war an der Türe schon angelangt, als nochmal einen Blick über die Schulter warf. Mit leiser und melodisch klingender Stimme meinte sie: „Tschau, man sieht sich immer zwei Mal im Leben.“ Dann war sie schon draußen, hielt jedoch die schon etwas stark ramponierte Türe auf. Erneut erklang ihre Stimme, dieses Mal fast noch sanfter: „Saki, kommst du?“
Da erst spannte der Falke seine mächtigen Schwingen aus und erhob sich in die Lüfte. Er flog schnurstracks durch die Türe und landete auf der Schulter seiner Gefährtin. Jene konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Seine Vorliebe für Abgänge dieser Art hatte er eindeutig von seiner Gefährtin übernommen. Doch kaum waren die beiden ein Stück gegangen verblasste die Erheiterung der jungen Frau. Sie begann sich ihrem nächsten Ziel zu widmen. Der Falke erhob sich in die Höhe um nach der Beute seiner Partnerin Ausschau zu halten. Er wusste genau wem sie an den Kragen wollte, so etwas spürte der Vogel einfach. Chiko hatte sich entschieden, nun wollte sie auch wissen wohin sie eben jene Entscheidung führen würde. Langsamen Schrittes machte sie sich auf den Weg, in diesem Moment lag es ihr fern zu hetzen. Wozu auch, der Fremde würde ihr ja doch nicht entkommen.
 
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Sicher, Schweine konnten nicht wie Menschen antworten. Da war Bertram keine Ausnahme. Aber Schweine waren dafür sehr klug und da war das riesige Tier auch keine Ausnahme. So quiekte er laut seinem Freund zu, als Chiko nach dem Namen fragte und Dioz brüllte über die Schulter, dass das Schwein Bertram hieß. Dann musste sich der Hüne aber wieder auf den Kampf konzentrieren und das Wolfsschwein, wenngleich noch leicht zittrig, genoss das zarte Halsgestreichle.
Dioz hatte das Schwert auf der Schulter ruhen, während er den Kampfverlauf beobachtete. Er hatte nicht vor sich in die furiose Angriffserie des alten Mannes einzumischen, dessen Zweihänder war sicher nicht nur für den Dicken gefährlich. Außerdem schien Wässon sowieso kein Gegner für den Opa zu sein, also musste Dioz auch nicht eingreifen. Er würde sich sicher noch austoben können. wenn dem rüstigen Gerüsteten die Puste ausging. Das konnte ja nicht allzu lange dauern.
Der weißhaarige Hüne sollte recht behalten, er hörte den Unterschied in der Atmung des Opas. Im gerade selben Moment startete Wässon einen Angriff, sprintete auf Ignazius zu.
Oder so schien es zumindest, bis die Kanonenkugel auf Beinen am Rüstungsträger vorbeirannte. "Der will fliehen!" schoss dem Hünen durch den Kopf und das konnte er auf keinen Fall zulassen. Dioz rannte los und rammte den Fettsack mit voller Kraft, der Mann wurde umgeworfen, wie ein Gummiball hopste er jedoch wieder auf die Füße. Gerade noch rechtzeitig, sonst hätte er sich unter Dioz wuchtigem Schlag mit Killing Edge nicht mehr wegducken können. Gleich darauf sprintete der dicke Kerl weiter. Einen Moment lang spielte der Teufelsmensch mit dem Gedanken den Kerl zu verfolgen. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, wirklich schnell war Wässon nämlich nicht. Allerdings musste Dioz zuerst an seinen Freund denken. Der Hüne steckte sein Schwert weg und ging zügig zurück in die Kneipe, nicht ohne dem Opa zuzunicken. Für einen alten Mann konnte er ziemlich gut kämpfen.

Es war schon viel Komisches innerhalb des heutigen Tages passiert, aber dass Bertram sich von einer fremden Person streicheln ließ schlug die Zerstörung der Kneipe um Längen. Für einen Moment stand Dioz einfach nur mit offenem Mund im Loch der Kneipenwand und starrte auf das ihm unbegreifliche Bild. War dieses Mädchen eine Wolfsschweinflüsterin? Gab es das überhaupt? Und selbst wenn, wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass gerade heute eine ausgebildete Wolfsschweinflüsterin in dieser Kneipe war. Der Hüne fing sich erst wieder, als die Kleine zu ihm sprach. "Dieses Tier bestimmt." antwortete er und streichelte Bertram über den Kopf, während sich das Tier an seinen Freund schmiegte. Dioz sah der jungen Frau hinterher als sie die Kneipe gemeinsam mit ihrem Falken verließ. Sie war ein merkwürdiger Mensch, mindestens so merkwürdig wie der Teufelsmensch selbst. Aber mehr Gedanken verschwendete er nicht mehr an sie. Bertram war nun viel wichtiger.
"Also mi Pequeño, wollen wir uns einen ruhigeren Ort suchen" sagte er mit mehr Zärtlichkeit in der kratzigen Stimme, als je ein Mensch erwartet hätte. Sicher war dem Angstschwein nun auch an einem etwas besinnlicherem Plätzchen gelegen, so dachte der Hüne. Aber das Schwein schüttelte den massigen Kopf und quiekte Dioz an. "Sag das nochmal" Bertram quiekte erneut, diesmal mit Nachdruck. Dioz verstand das Tier zwar nicht wörtlich, aber die Beiden waren schon so lange Gefährten, dass er erahnen konnte, was das Wolfsschwein ihm sagen wollte. Bertram verlangte von seinem Freund, der jungen Frau zu helfen, weil er spürte, dass sie hinter Wässon her war. Das Schwein meinte auch, dass Dioz der Kleinen ja noch Dank schuldete, weswegen er das tun sollte. "Vergiss es. Der Día war stressig genug."
Der Hüne wandte sich um und ging wieder hinaus. Er war sich sicher, dass sein Schwein ihm folgen würde. "Was hältst du davon wenn wir..." Weiter kam er nicht, eine übergroße Schnauze traf ihn im Rücken und warf ihn um. Noch bevor er aufstehen konnte fühlte er die schwere Pfote Bertrams auf sich, welche seinen Anderthalbhänder in den Teufelsmenschen und jenen langsam in den Boden einmassierte. Er seufzte. "Du lässt mich nur aufstehen, wenn ich dir verspreche, der Kleinen zu helfen, ¿no?" stieß Dioz gepresst hervor. Bertram grunzte bejahend. Das Tier wusste genau, dass sein Freund nie ein Versprechen brechen würde, egal unter welchen Umständen er es geben musste. Der Hüne seufzte erneut. "Sea! Ich verspreche, der Kleinen zu helfen. Jetzt geh runter von mir." Das Schwein stieg von seinem Freund herunter. Dioz stand auf und wischte sich einige Glas- und Holzsplitter von seinem roten Mantel. Wäre Bertram nicht zärtlich gewesen müsste der Teufelsmensch vermutlich auch mehrere Splitter aus dem eigenen Fleisch ziehen. Mit genervtem Blick sah er zum Schwein, welches ihn erwartungsvoll anstarrte. Etwa eine halbe Minute trafen sich die Blicke, dann wurde es Dioz zu blöd. "Worauf wartest du? Führ mich zu ihr, estúpido!" Bertram presste die Schnauze auf den den Hafenboden und raste sogleich in dieselbe Richtung davon, in die Chiko gegangen war. Der Teufelsmensch konnte gerade noch den Schwanz des Schweines packen, und wurde einfach mitgezogen.
Sie holten die Kleine vor dem geschlossenen Friedhofstor ein. Bertram bremste so abrupt neben Chiko, die das riesige Tier sicher heranpreschen gehört hatte, dass Dioz vom Schweif abruschte, über das Schwein durch die Luft segelte und frontal gegen das Tor krachte. Es war nur logisch, dass dieses dem enormen Druck des zwei Meter großen Geschoss nicht gewachsen war und ihm nachgab wie ein Schilfrohr. Ein Teil des Tores entschied sich sogar, dem Mann auf seiner Luftreise zu folgen, die Angeln des linken Torflüges brachen und Dioz landete direkt auf Diesem.
Fluchend rappelte der Hüne sich auf und hielt sich mit der Linken den Kopf. Wenngleich er sich durch viel Glück nicht verletzt hatte, so brummte doch sein Schädel, als hätte Wässon darin Tscha-Tscha-Tscha getanzt. Ein wenig torkelnd ging Dioz zurück vors Tor, wo Bertram und Chiko waren. Das Schwein quiekte dem Teufelsmann zu, dass der Fettsack auf dem Friedhof war, welcher kurz nickte. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Frau. "Bertram will, dass ich dir helfe, den Gordo zusammenzuschlagen. Lehn's nicht ab, ich hab es dem Chancho versprechen müssen" Dioz Widerwille war hörbar, aber er sah sich gezwungen, hier zu sein. Versprechen brach er nie.
 
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Die Geflügelte umfasste die Hand, welche ihr von Aaron hingestreckt wurde, wobei ihr aufgesetztes Lächeln zurückhaltender blieb. Sie hielt allerdings den Kontakt nicht lange aufrecht, sondern löste den Handschlag nach wenigen Augenblicken wieder, wobei man ihr für einen Wimpernschlag sogar merkliche Erleichterung ansehen konnte. Dies war der Tatsache geschuldet, dass sie – trotzdem Aaron ihr die saubere Hand hingehalten hatte – befürchtete in Kontakt mit Hinterlassenschaften der Tintenfischringe zu kommen. Es war das Letzte, was sie gerade gebrauchen konnte, dass sie auch nur eine Kleinigkeit dieser Wesen, mit der nächsten Berührung ihrer Hand mit ihrem Mund, abbekam und dadurch einen juckenden Ausschlag bekam.
Schnell spülte sie diesen Gedanken mit einem Schluck Bier runter, ehe sie sich wieder ihrem Gegenüber zuwandte. „Also, Aaron.“, begann sie, wobei sie seinen Namen unbeabsichtigt etwas komisch aussprach, sodass der zweite Teil beinahe wie ein Schnurren klang. „Was-“
Bevor sie weiter sprechen konnte wurde mit einem Ruck die Tür des Etablissements aufgerissen und ein Mann, welcher ziemlich außer Atem schien, stürzte förmlich herein. Von dem plötzlichen Lärm irritiert sah ein Großteil der Anwesenden auf und schaute in die Richtung des Mannes. Er schien nicht unbekannt zu sein, denn einer der Gäste stand hastig auf und versuchte den Neuankömmling zu stützen. „Hubert, was ist los?“, fragte er gleichzeitig, mit eindeutiger Besorgnis in der Stimme.
„D-Der Friedhof! Diese Unholde sind nun endgültig durchgedreht, sie... sie...“ Der Mann schnappte aufgeregt nach Luft, es schien sogar so, als wäre er kurz davor zu hyperventilieren. „Um Himmels Willen, lass ihn doch erst einmal wieder zu Atem kommen!“ „Hier, er soll sich setzen und etwas trinken.“ Während es einen großen Tumult rund um den Mann gab, weil jeder ihm als erstes helfen wollte, erhob sich Wey von ihrem Stuhl, trank den Rest ihres Bieres in einem Zug aus und stellte das Glas wieder ab. „Entschuldige mich kurz.“
Mit zielsicheren Schritten ging die Schwarzhaarige auf den Barkeeper zu, der sich das ganze Spektakel von seiner Position hinter dem Tresen besorgt angesehen hatte. „Oi, Barkeeper. Wovon hat der Kerl grade geredet?“, sprach sie ihn direkt an. Für einen kurzen Moment war der Angesprochene irritiert, dann jedoch – nachdem er ihrer Flügel gewahr wurde – änderte sich sein Gesichtsausdruck zu einem nervösen Lächeln. „Nun, wir werden seit einigen Wochen von einer Gruppe an... Möchtegern-Piraten tyrannisiert. Sie haben sich unseren Friedhof als ihren Unterschlupf ausgesucht, wodurch es beinahe unmöglich ist dort unsere Verstorbenen zu begraben oder ihre Gräber zu besuchen.“ Sie lehnte sich mit beiden Armen auf die Theke. „Ist ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt?“ Der Mann blinzelte kurz verwirrt, bevor er hastig nickte und hinter sich aus dem Regal einen Steckbrief raus kramte, welchen er ihr auch sofort gab. „Hier, dass ist die einzige Person aus der Gruppe, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Es ist ihr Anführer.“ Die Kopfgeldjägerin warf einen Blick auf das ihr dargereichte Papier. Jim „Rotten Jim“ Cabozza, 3.000.000 Berry. Da ließe sich bestimmt etwas machen.
Sie gab ihm den Fetzen Papier wieder und ging noch einmal zurück zum Tisch von Aaron um ihren Seesack wieder aufzusammeln. „Tut mir Leid.“ Tat es ihr nicht. „Aber ich muss noch etwas erledigen. Kannst mitkommen, wenn du willst, musst es aber nicht. Hauptsache du stehst mir dabei nicht im Weg.“, richtete sie sich kurz angebunden an ihn und verließ dann auch bereits das Lokal. Sie überließ es ihm die Rechnung zu bezahlen, schließlich war sie ja nur unter dieser Bedingung mitgekommen, dass er zahlte. Kaum aus dem Gebäude raus wartete sie nicht lang und schlug schon eine Richtung ein. Sie wusste nicht, ob das der richtige Weg zum Friedhof war – waren sie vielleicht vorhin bereits daran vorbei gekommen? - und notfalls musste sie halt jemanden nach dem Weg fragen.
Es dauerte nicht lang, da viel ihr Blick auf den Vorgarten eines Einfamilienhauses. Man hatte ein rechteckiges Loch dort ausgehoben – die Erde lag sogar noch daneben. Zwei Personen kamen grade aus dem Haus, ein erwachsener Mann und ein kleines Mädchen, mit zwei geflochtenen Zöpfen. Der Mann trug ein blondes Etwas im Arm. Es regte sich nicht und den geröteten, verquollenen Augen des Mädchens nach zu urteilen handelte es sich bei dem Etwas um ein verstorbenes Haustier. Sanft wurde es vom Mann, der Vater wahrscheinlich, in das Loch hinein gelegt, bevor er damit begann es langsam wieder mit Erde zu zu schütten. Derweil stand seine Tochter daneben und die Tränen begannen wieder über ihr Gesicht zu laufen. Mit einem Mal fing die an mit hoher, zittriger Stimme zu singen. „Won't you play a simple melody“ Ein Schauer lief der Geflügelten über den Rücken. Sie kannte das Lied, doch eigentlich war es ein halbwegs fröhliches Lied. In diesem Augenblick jedoch, auf die Art und Weise wie das Mädchen es sang, hatte es etwas sehr melancholisches und trauriges an sich. „Like my mother sang to me.“ Ihre stetigen Schritte hatten sie mittlerweile an dem Haus vorbei geführt, doch die Stimme des Mädchens schien ihr zu folgen. „One with good oldfashioned harmony“ Sie hallte durch die Straßen, von den Wänden immer wieder zurück geworfen, bis hinauf in den Himmel, wo sie langsam verklang. Play a simple melody...
 

Aaron

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„Entschuldige mich kurz.“
Aaron steckte seelenruhig seinen Finger durch den letzten Tintenfischring und sah nur kurz auf, um seine jüngste Errungenschaft nicht aus den Augen zu verlieren. Er hatte den Tumult natürlich bemerkt, jedoch interessierte er ihn nur wenig. Wahrscheinlich hatte einer der Bauerntrampel seine Harke irgendwo liegen gelassen, und fand sie nun nicht mehr. Belanglose Dinge wurden doch immer gleich von solchen Menschen hoch geschraubt.
Den letzten Rest seines Rums leerte er mit einem Zug und bemerkte dabei abermals die Flügel der Schönheit, welche gerade ein Gespräch mit dem Barkeeper führte. Ihr Name war wirklich ausgefallen. Wie kam man nur dazu? Stammte sie etwa von einem entlegenen Land, das noch nicht entdeckt worden war... oder hatte ein verrückter Professor ein Spielchen mit ihr getrieben? (Es leeeebt...!)
Natürlich setzte sich die Vorstellung eines schiefgelaufenen Experiments sofort im Kopf des Rotschopfs fest und er grinste freudlos.
Kaum war das seltene Lächeln verklungen, gesellte sich Wey wieder zu ihm. Und wie es zu erwarten war, hatte der Tumult ihre Aufmerksamkeit erregt und die traute Zweisamkeit war beendet. Jedoch ließ sich Aaron nicht davon beirren. Sie hatte nun das Glück, das die rote Flamme in nächster Zeit ihr Schatten sein würde. So leicht würde sie ihn nicht los werden.
Sie leerte ihr Bier mit einem Zug und wandte sich, ohne auch nur seine Entscheidung abzuwarten, in Richtung Tür. Aaron ließ ein paar Berrys auf den Tisch fallen, die den Wert der Getränke und der Tintenfischringe nicht einmal ansatzweise erreichten. Aber die Leute waren immer noch damit beschäftigt, sich heillos über ein jüngstes Ereignis aufzuregen. Also folgte der rote Schatten der flügelhaften Schönheit einfach nach draußen, ohne bei ihr ein Wort über seine Anwesenheit zu verlieren.
Er dachte darüber nach, was wohl so wichtig sein konnte, dass sie ihr Date einfach versetzte. Und mal ehrlich: Bei diesem kurzen Wortaustausch war sein Charme bestimmt schon in ihr Herz gedrungen. Sie hatte es nur noch nicht bemerkt....!
Seine Schritte waren nicht unweit von ihren entfernt, und so merkte er schnell, das Wey'nari plötzlich etwas langsamer ging, als zuvor. Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit erhascht. Auch seine Augen wandten sich in die Richtung, von der dieser traurige Gesang kam.
"Won´t you play a simple melody..."
(....Aaron, dein Bruder - er wurde...)
"Like my mother sang to me..."
(....Aaron, wo ist deine Mutter..?...)
Der Rotschopf schüttelte mit einer heftigen Bewegung seinen Kopf und kratzte sich nervös den Arm. Die Narbe juckte schon wieder. Für einen Moment versuchte er sich zu erinnern, woran er sich soeben erinnert hatte. Irgendetwas war einmal passiert... etwas schreckliches...
Aber im selben Augenblick, hatte es Aaron schon wieder vergessen.

Kein Wort wurde zwischen den beiden gewechselt, bis ein eisernes Tor vor ihnen am Ende der Straße auftauchte.
"Willst du dort rein?"
"Ja", erwiderte sie tonlos und hielt direkt darauf zu.
Ein Friedhof. Solch einen Ort erkannte man aus weiter Ferne. Oder man roch ihn. Grabmäler ragten wie Zahnstocher aus der Erde und zerpflückten das schöne und ruhige Bild der Stadt. Grau neben Grau, Blumen neben Schärpen, Tote mit Nachbarn.
"Reizend." Der Rotschopf vermisste es schon beinah, von der Ruhe der Toten umgeben zu sein und ihm war es nur recht, dem Friedhof einen Besuch abzustatten. Nur hatte er es so schnell nicht erwartet. Das Tor quietschte, so wie es einem Friedhofsklischee eben entsprach und die beiden traten ein.
"Wenn ich dir bei etwas helfen soll, dann sag Bescheid. Ich habe nämlich nicht den blassesten Schimmer, was du hier willst."
Der Rotschopf zündete sich mit langsamen Bewegungen eine Zigarette an und ließ seine Hände wieder in den Hosentaschen verschwinden.
 

Ignazius

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Flink wie ein Hase, der den gezielten Schüssen eines Jägers auswich, schlängelte sich der fette Wässon durch die Menge, nur um am Ende das Weite zu suchen. Er stolperte mehr als das er wirklich lief, aber war dennoch schnell genug unterwegs, um nicht direkt vom alten Mann verfolgt zu werden. Die Rüstung, das Schwert und das Alter lagen ihm einfach zu sehr auf den Schultern, um jetzt einen Sprint hinzulegen, der sowieso nicht nötig war, da jemand mit Wässons Statur tiefe Fußspuren hinterließ. Keinem noch so schlechten Fährtenleser würde er jemals entkommen können - zumindest nicht auf diese Weise. Genau dies war der Grund, warum Ignazius keine Eile an den Tag legte. Er wanderte lediglich zurück in den Schatten der zerstörten Taverne, erwiderte das respektvolle Nicken des anderen Riesen und ging zur Theke, wo immer noch der Seesack, mit dem er ankam, stand. Der Besitzer lag ohnmächtig daneben und eine Bedienung fächelte ihm stetig die Luft zu, die er so dringend brauchte. Es stand außer Frage, dass hier noch eine weitere Nacht verbracht werden könnte, ohne das der komplette Schaden auf die Rechnung des eigentlich gutmütigen Opas ging, weswegen das Hab und Gut über die linke Schulter geworfen wurde und das Schwert über die rechte. Das Mädchen mit dem Falken, die Wolfsscheinflüsterin, war bereits länger weg, aber auch ihre eher sanften Spuren waren auf dem selben Weg wie die Furchen, die Wässon und der weißhaarige Hüne hinterließen, zu sehen. Wahrscheinlich würde es bald eine Wiedervereinigung der Kneipenrunde geben, die mit der Prügelei des Dicken anfangen und enden würde.
Die Spuren führten um Ecken und Häuser, bis sie schließlich bei einem aufgebrochenen Friedhofstor endeten. Man brauchte kein Genie zu sein, um zu sehen, dass es mit Gewalt geöffnet wurde, aber niemand war hier anzutreffen. Der alte Mann ging also weiter ins Friedhofsinnere. Er folgte jetzt nicht nur Fußspuren, sondern komischen Gesängen...

"Was ist hier los?!", entfuhr es dem blassen Schamanen als er das Spektakel das erste Mal sah.


[OOC: Nicht der längste oder beste Post, aber er dient ja sowieso nur, um Iggy für den Endkampf ins Geschehen zu bringen oder? Oder?! ODER?!!?! Falls nicht, stupst mich bei Skype an, sobald ich da online bin.]
 

Vierce

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Von Wut geblendet lief Vierce durch die Straßen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie er gegen die Vielzahl der Piraten am Friedhof vorgehen würde. Er würde sie vertreiben, koste es was es wolle. Der Weg zum Friedhof war ihm vertraut, und so dauerte es nur wenige Minuten, bevor er am geschlossenen Tor ankam. Langsam öffnete er es und machte es hinter ihm wieder zu. Er würde so hören, wenn weitere Piraten kommen würden. Danach ging er, nun doch langsamer, den Weg zu Thomas Grab. Er war seit seiner Beerdigung nicht mehr hier und hatte sich eigentlich vorgenommen, erst am Tag seiner Abreise ein letztes Mal hierherzukommen, um sich von ihm zu verabschieden, doch die Piraten machten anscheinend alles kaputt, auch seine sorgfältig durchdachten Pläne. Nach kurzer Zeit sah er die Feuer und hörte die Gesänge, die das Lumpenpack von sich gab, wie sie tanzten, auf Thomas Grab sowie auf den herumliegenden Gräbern. Der Rotäugige war sichtlich angewidert, sowohl von ihrem Aussehen als auch von ihrem Verhalten. Er zog sein Schwert aus der Scheide, hielt es zur Seite zeigend unten und ging auf das größte Feuer zu, wo er den Anführer der Bande vermutete. "Die Feier ist vorbei, ihr elenden Hunde! Verschwindet, bevor ich euch in Stücke schneide und einzeln der Marine übergebe!"

Von einem Grabstein auf der anderen Seite des Feuers erhob sich die hagere Gestalt des Anführers des ganzen Spektakels. "Vorbei? Warum denn das! Die Feier hat doch gerade erst so richtig begonnen, nicht wahr, meine Freunde?", fragte er - mit einem eindeutig amüsierten Unterton in der Stimme - seine Untertanen, wobei er die Arme ausbreitete, als würde er sie alle umfassen wollen. Ein lautes, zustimmendes Gröhlen unterbrach den Gesang und hallte zwischen den Grabsteinen wieder. Aufgrund des Feuers konnte Vierce nicht mehr als eine Shiluette des Anführers sehen, doch nahm er an dass er mindestens so widerwertig wie seine Mannschaft aussah. Unbeeindruckt hob er sein Schwert an und zeigte mit der Spitze auf den Grabstein. "Dieser Friedhof ist dazu da um den Toten ihre Ruhe zu gewähren, eine Ruhe die ihr ihnen nimmt! Ich warne euch ein letztes Mal, verschwindet...oder ihr werdet es bereuen" Sein Ton war trocken, er meinte es ernst und begann schon zu überlegen, wie er durch die Menge laufen konnte um schnell zum Grabstein zu gelangen. Währendessen schlug ein Lachem dem Schmiedenjungen entgegen. "Wir werden es bereuen? Oh, du dummer Schmiedenlehrling. Ist dir klar, mit wie vielen Personen du dich hier anlegst?" Er machte eine Geste, die die gesammte Masse seiner Untertanen umfassen sollte. "Doch wir wollen mal nicht so sein und dich an unserem Spaß teilhaben lassen, wenn du unbedingt möchtest. Toten ihre Ruhe gewähren? Hach, das war ein guter Witz von dir! Du möchtest doch einfach nur mitfeiern! Den Toten ist es egal, ob sie in der Erde verschimmeln oder ob ihre Knochen als Zahnstocher genutzt werden. Sie sind tot!" Ein manisches Lachen entwich dem hageren Mann und er war tatsächlich gezwungen sich für einen Moment die Seite zu halten. Vom Gehörten wurde der Griff um Vierce Schwert wurde stärker, wärend seine Wut nur weiter anstieg. "Mit euch feiern?! Lieber würde ich sterben, als mit einem widerwertigen Haufen wie euch auch nur ein Glas Wein zu trinken! Weder euer Aussehen, noch eure Anzahl erschreckt mich" Mit schnellen Schritten ran er durch die Menge hindurch, die immer noch lachte und sich so kaum auf ihn konzentrierte, sodass er auf der anderen Seite des Feuers neben dem Grabstein stand. "Falls du so wenig von den Toten hälst, sollte ich dir vielleicht zeigen wie es ist, selbst einer zu sein. Du würdest dann auch endlich deinem Aussehen entsprechen" Er hielt sein Schwert dem Anführer entgegen, bereit sofort auf ihn zuzuspringen und die letzten Meter zwischen ihnen zu überwinden. Der Gesichtsausdruck des Anführers wurde ernst. "Ich halte mehr als du denkst von Toten, Bursche. Auch habe ich dem Tod öfter in die Augen geschaut, als du und werde dementsprechend vor dir kleinem Wurm keine Angst haben." Eine Handbewegung reichte, um alle aus seinem Trupp zum Schweigen zu bringen. "Ich denke, dass unser Gast noch viel zu lernen hat. Lasst uns ihm diese Lektion doch beibringen!" Wieder an Vierce gewandt sagte er: "Wir werden sicherlich noch viel Spaß miteinander haben." Eine weitere Geste und ein paar seiner Untertanen stürzten sich auf den Jungen, während der Rest wieder anfing zu singen und tanzend näher an sie heran zu rücken, sodass sich ein Kreis um die nun Kämpfenden bildete, nur auf einer Seite unterbrochen von dem großen Feuer.
 
A

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Guest
Der Anführer der Piratenbande lächelte breit, als er seine Mannschaft dabei beobachtete, wie sie sich abwechselnd auf den Jungen stürzten und in einen Kampf mit ihm gerieten. Es waren immer nur maximal drei Stück, die gleichzeitig gegen ihn antraten, während der Rest singend und tanzend einen Ring um die Kämpfenden bildeten. Für einen Außenstehenden musste es wirken, als wenn sich Vierce gut gegen die Piraten schlug, da seine Gegner immer wieder in den Reihen der anderen verschwanden und durch jemand anderen ersetzt wurden, doch Jim wusste ganz genau, dass sie nur mit ihm spielten. Seine Männer mussten ihn gar nicht durch pure Gewalt besiegen, sie mussten einfach nur warten bis er am Ende seiner Kräfte angelangt war.
Gut gelaunt begab sich der hagere Mann zurück auf seinen Thron – es war simpel nur eine der vielen Engelsstatuen, welche überall auf dem Friedhof herum standen und ein aufgeschlagenes Buch in ihren ausgestreckten Armen hielten, welches sich perfekt als Sitzfläche anboten – und lehnte sich zurück um das Spektakel zu beobachten. Er war jedoch nicht lange dazu in der Lage friedlich zuzuschauen, denn nur wenige Minuten später stolperte ein panischer und stark schwitzender Wässon in die Masse der Feiernden und kämpfte sich durch diese hindurch zu seinem Kapitän. „Chef, Cheeeef!“, keuchte er beim näher kommen, wobei ihm regelrecht Bäche von Schweiß den Körper hinab rannen. Der Lila-Gekleidete stütze sich mit einem Arm auf seinem Knie ab, wobei er sein Lächeln nicht verlor, auch wenn er für einen kurzen Moment mit den Augen rollte. „Wässon, welch eine Freude, dass du uns doch noch mit deiner Anwesenheit beehrst. Was hast du in der Zeit getan, seit der Smiff dich verließ, wie er mir berichtete?“ Immer noch keuchend und im Gesicht puterrot schnappte der dicke Mann erst einmal nach Luft, ehe er wieder zum sprechen ansetzte. „D-Da waren zwei Männer, die mich angegriffen haben!“ Der werte Leser mag hier erkennen, dass er dabei eindeutig ausließ, dass er diesen Angriff überhaupt erst provoziert hatte. „Und ich nehme an du hast dich erfolgreich ihrer entledigt?“, erwiderte Rotten Jim lächelnd. Mittlerweile vor der Statue angekommen und noch dazu wieder mit ein wenig mehr Luft in den Lungen begann Wässon nervös mit einem Zipfel seines von Schweiß durchtränkten Hemdes zu spielen. „A-Also n-nein, nicht w-wirklich.“ Man konnte eindeutig das Zucken des Augenwinkels vom hageren Mann erkennen. „Nun, was hast du dann getan?“
Doch bevor der merklich nervöse Wässon darauf antworten konnte rief Jim einer seiner Untertanen zu: „Capt'n, wir kriegen Besuch!“ Und er hatte Recht. Zwei Personen waren am Rande der Feier aufgetaucht, kaum zu übersehen, da einer von ihnen flammend rote Haare besaß. Erst bei einem genaueren Blick entpuppte sich die Frau, welche neben dem Rotschopf stand, als mindestens ebenso auffällig. Sie standen am Anfang der Menge und die Frau ließ ihren Blick über die Menschenmasse wandern, während der Mann... Nun, der schien mehr mit dem Anblick der Frau selbst beschäftigt zu sein. Jims nun verengte Augen richteten sich auf Wässon. „Ist das dort einer der Männer, die dich angegriffen haben?“ Angesprochener schaute leicht irritiert, aber nichts desto trotz deutlich nervös zu den beiden Fremden hin, betrachtete sie kurz und schüttelte dann langsam den Kopf. „Nein, die Beiden habe ich noch nie gesehen.“ Doch nun schien das Gesprächsthema sie entdeckt zu haben, denn die grauen Augen der Frau verharrten auf Rotten Jim und schienen nicht mehr von ihm weichen zu wollen. Der Blick des Rotschopfes folgte dem ihren, worauf es zu einem kurzen Austausch zwischen dem merkwürdigen Paar zu kommen schien.
Bevor jedoch irgendeiner von ihnen etwas tun konnte, sei es sich auf den Weg zu Jim zu machen oder umgekehrt sich auf diese Ankunft vorzubereiten, erklang vom Anfang des Friedhofes ein lautes Knallen her, das die Stürzung des Tores indizierte. Es war nicht verwunderlich, dass alles inne hielt und erwartungsvoll – oder ängstlich – in die Richtung sah, aus der das Geräusch gekommen war. Sogar die grade aktuell Kämpfenden hielten inne, wobei Vierce das nicht wirklich freiwillig tat, sondern weil einer der größeren Gegner ihn grade etwas ruhig hielt, um selbst zu schauen, was als nächstes passieren wird.
Von dem Ort, wo das Tor ungefähr war, erhob sich ein Falke in den Himmel und begann über ihnen zu kreisen. Die Mann zog eine Augenbraue hoch – der Falke erinnerte ihn an etwas, nur was war es noch gleich? Er zuckte kurzerhand mit den Schultern; so wichtig konnte es nicht sein.
Da danach nichts mehr zu passieren schien, kein Gebrüll, keine sonstigen Geräusche, waren die Anwesenden bereits kurz davor sich wieder ihrer vorigen Beschäftigung zuzuwenden, als plötzlich – nachdem schwere Schritte, die nur Personen hörten, die am Rande der Menschenmenge in der Richtung standen, erklangen – trat aus dem Schatten einiger Bäume ein großer Mann hervor, sogar noch größer als der Rotschopf. Seine fahle Haut ließ ihn vor dem Dunkel des restlichen Friedhofes noch stärker hervor stechen und der rote Mantel, der bis zum Boden zu reichen schien, tat sein übriges zum Aussehen des Mannes bei. Was allen – oder zumindest den meisten Anwesenden – am stärksten auffiel war das riesige Schwert, welches sich der Mann über die Schulter gelegt hatte. Viel weniger bedrohlich wirkte dahingehend die Pistole in seiner anderen Hand. Mit einer donnernden Stimme rief er über den Versammlungsort: „Wer von euch Idioten ist für den Fettsack verantwortlich, der mi Porcina das Essen geklaut hat?“ Dem Cabozza reichte ein Blick auf den zitternden Wässon um sich zu versichern, dass dies einer der beiden Männer war, von dem sein Gefolgsmann ihm erzählt hatte. Nur die Sache mit dem... Speck - oder was auch immer der Weißhaarige gesagt hatte - war ihm neu. Hinter dem Mann tauchte nun ein blondes Mädchen auf, welches gerade mit den Zähnen die Riemen von ihren – waren das tatsächlich Krallen aus Metall, die sie da gerade auf ihren Händen befestigte? Auf jeden Fall trat der weibliche Wolverine neben den hochgewachsenen Mann und schmückte ihr Gesicht mit einem aggressiven Lächeln. Sie sollte wohl irgendwie Angst einflößend wirken, doch der Anführer der Zombie-Artigen Piraten musste nur ein amüsiertes Lachen unterdrücken, erst Recht als sie mit wütender Stimme „Wer will zuerst?“ fragte. Während er noch versuchte sich davon abzuhalten lauthals los zu lachen, was sicherlich gut gekommen wäre, doch er wollte sich noch nicht direkt als der Anführer zu erkennen geben – er wollte sehen, wie die ersten Ankömmlinge auf ihre neuen Gäste reagierten.
Es war die Schwarzhaarige, die zuerst reagierte. Ohne irgendeinem anderen Gesichtsausdruck, als ihrer leeren, kalten Miene, ging sie ein paar Schritte auf das andere Pärchen zu und ihre Stimme wehte wie eine kühle Brise emotionslos über die Menschen. „Falls ihr plant den Anführer dieses Möchtegern-Zirkus zu töten, dann vergesst das schnell wieder – er ist meine Beute. Und die lasse ich mir nur sehr ungern wegnehmen.“ Doch bevor die Anderen darauf antworten konnten, erschien aus der Dunkelheit, woraus bereits zuvor ihre Gäste aufgetaucht waren, ein mindestens genauso großer Mann in einer ebenso roten Rüstung, der über seiner Schulter einen Seesack – ähnlich dem den die Geflügelte bei ihrer Ankunft neben sich abgesetzt hatte – trug und gerade seine Hand von dem Griff eines Schwertes weg nahm, dass er erst kurz zuvor weg gesteckt zu haben schien. Seinem Gesicht nach zu schließen war er ein Mann mit etwas fortgeschrittenem Alter, doch sein Körperbau bestätigte diesen Eindruck auf den ersten Blick nicht. „Was ist hier los?!“, entfuhr es dem Gerüsteten, als er neben dem anderen Mann und dem Mädchen zu stehen kam, mit dem Blick auf die ganzen Leute, das Feuer und dem Jungen mit den lila Haaren, der noch immer in die Mangel genommen wurde.
Jener zog nun die Beine rauf auf seine Sitzfläche und hob sich mit Leichtigkeit in die Höhe, sodass er nun auf dem Buch in den Engelshänden stand und über alle anderen ragte, die Arme ausbreitend.
„Willkommen, meine werten Gäste!“, rief er den Fremden zu und sah sie dabei amüsiert an. „Ich kann mir denken, weswegen ihr hier seid und lade euch herzlichst dazu ein an unserer kleinen Feier teil zu haben! Wir haben bereits einen jungen Gast hier, der seine Anwesenheit merklich zu genießen scheint.“ Er zeigte auf Vierce, der es gerade geschafft hatte sich aus dem Griff zu befreien und sich sofort wieder an einen Angriff machte. Er schien seine Mit-Gäste nicht bemerkt zu haben. Lag wahrscheinlich am sich langsam anbahnenden Sauerstoffmangel.
Nun blickte der Cabozza hinab auf seine Untertanen. „Meine lieben Gefolgsleute! Wir wollen nicht unhöflich sein und jedem unserer Gäste das gleiche Maß an Aufmerksamkeit zukommen lassen.“ Er grinste breit und böswillig, wobei er zwei Mal in die Hände klatschte. „Also hopp hopp!“ Auf Kommando lösten sich einige seiner Untertanen aus der Menge und stürzten auf die Gruppe der Fremden zu. Ihr Anführer hingegen setzt sich wieder hin, entspannte sich kurz und schaute dann missbilligend auf Wässon hinab, der noch immer an derselben Stelle kauert. „Was tust du da?! Mach, dass du zu den Anderen kommst!“, fuhr er den dicklichen Mann an, der sofort hastig davon eilte.
 

Lydia

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Langsam kam sie der Truppe näher. Wie schon früher hatte sich ihre komplette Ausstrahlung gewandelt. Nichts war mehr von dem kleinen Mädchen übrig, sie glich eher eine Walküre. Einer jener grausamen Göttinnen welche die Seelen der Toten von dem Schlachtfelderen holten. Saki befand sich über ihr, ihrem Partner vertraute die junge Frau mehr als nur blind. Er würde ihr helfen wo er nur konnte, doch der Schutz von dem Tier selbst ging natürlich vor. Lieber sie als ihr Gefährte, das war schon immer die Einstellung der jungen Frau gewesen und würde es wohl auch bleiben. Nun gab es jedoch etwas fest zu stellen. „Hey, Fledermaus. Du kannst nachher liebend gerne mit dem Typen machen was du willst. Aber zuerst muss ihm jemand beibringen, dass man seine Meute auch erziehen muss. Ansonsten könnten sie jemanden noch auf die Palme bringen.“, kam es fast schon knurrend von der Musikerin. Sie würde es sich nicht nehmen lassen dem Typen persönlich die Meinung in der Form eines Kampfes zu geigen. Kurz darauf Chiko hörte die Worte des Anführers, jedoch nur oberflächlich. Ihr war es egal, ob er zum Angriff rief, oder nicht. Das Einzige was sie störte war, dass er sie nicht als ernstzunehmend einstufte. Nun er würde schon sein blaues Wunder erleben. Wer nicht hören will muss eben fühlen. Chiko war alles andere als bereit in dieser Sache auch nur einen Schritt weit nach zu geben, geschweige denn sich geschlagen zu geben. Sie war ja eigentlich eine Einzelkämpferin, doch auf den Hünen würde sie, seinem Gefährten zu liebe, noch Rücksicht nehmen. Der Rest der Anwesend waren ihr jedoch egal, von ihr aus konnten sie ruhig sterben. Solange sie ihr nicht in den Weg kamen war alles gut, sollte es jedoch jemand von den Fremden wagen ihr zu nahe zu kommen, nun die Musikerin war alles andere als zimperlich. Einer der Piraten schien auf sie zuzukommen. Nun er hatte sein Schicksal selbst gewählt, auf jeden Fall würde er es in einer anderen Welt noch bereuen. Chiko lachte auf, wer sie nicht kannte stufte dieses Lachen schnell als ein freundliches ein, doch wenn jemand sie wirklich kannte, so wusste er dass es sich um pure Schadenfreude handelte. Selbst wenn die Musikerin nicht danach aussah, so liebte sie nichts mehr als den Kampf. In zweierlei Hinsicht war es gut für sie, nun einer Herausforderung gegenüber zu stehen. Zuerst einmal war es das perfekte Training für ihr Jagd und Zweitens musste die junge Frau eh dringen Frust an jemanden auslassen, da konnte man dies doch wunderbar mit einem Kampf in Verbindung bringen. So in Gedanken versunken hatte die junge Frau ihren Gegner tatsächlich für einige Sekunden vergessen. Ein stechender Schmerz riss sie brutal in die Gegenwart zurück. Chi zog erschrocken die Luft ein, jedoch fasste sie sich schnell wieder. Nun vielleicht war es auch eher ein Instinkt der sie dazu trieb Mizu in das Fleisch der Brust ihres Gegners zu rammen. Schnell zog sie die Waffe schräg durch. Dadurch blieb eine lange, wenn auch nicht tiefe Wunde zurück. Jene sah aus, als wären die Krallen eines Kätzchens im Spiel gewesen. Schnell bracht sich die Musikerin aus der Reichweite des Fremden. Dabei nutzte sie ihre Wendigkeit auf dem recht ungewöhnlichen Boden aus, er war dem in einem Wald gar nicht mal so unähnlich. Weich und dennoch voller heimtückischer Stücke die einem zum darüber Fallen einluden. Der Wirklich große unterschied war, dass es hier keine Wurzeln sondern Steine gab. Keine wirklich schlimme Abweichung, nun ja die Bäume und Sträucher an sich fehlten auch, aber dafür gab es ja Grabsteine. Chiko musterte ihre Waffe, Blut klebte an der Klinge. Zum zweiten Mal erst hatte sie das Blut eines Gegners geschmeckt. Der Quarz leuchtete zwischen dem Rot, fast so als ob er ausdrücken würde, wie sehr er sich darüber freute. Die enge Bindung zwischen der jungen Frau und ihren Waffen war fast schon unnatürlich. Die Klauen bedeuteten ihr mehr als so manches Leben. Die Menschen waren ihrer Meinung vergänglich, doch die Musik und Waffen waren für die Ewigkeit. Ja sie erinnerte an einem noch weit über das eigene Ende hinaus. Selbst wenn die eigene Geschichte verloren ging, so war doch etwas da, was von der Existenz Zeugnis ablegen konnte. Ein wunderschöner Beweis, wenn auch meist verkannt. „Wie erbärmlich die Menschen doch sind.“, meinte sie so laut, dass es alle anwesend hören konnten. Ihr war es egal was die anderen von ihr dachten, nur die Tiere hatten Bedeutung. Die Welt wäre ohne die Menschen und ihrer angeblichen Intelligenz eh besser dran. Denn es war jene angebliche Herrscherrasse, die die alleinige Schuld an der Grausamkeit der Welt hatten. Wie konnten sie sich auch einbilden die Welt nach ihrem Willen unterwerfen zu können, ohne dass es Folgen haben würde. Chi wusste dies, dennoch war sie ein Mensch wie viele, sie konnte nichts daran ändern. Vielleicht hatte sie auch wie alle Wesen ihrer Rasse zu viel Angst davor. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie denn selbst hätte einsehen müssen, dass sie ein Mensch war. Ein Wesen welches nur Leid und Kummer bringen konnte. Chiko schüttelte den Kopf, sie musste aufhören über solche Nebensächlichkeiten nachzudenken, wenn sie nachher nicht bei einem Arzt landen wollte. Dies wollte sie bei Sora nicht! Diese Menschen waren die schlimmsten von allen. Sie bildeten sich ein in die Natur und in den Lauf des Schicksals ungeschoren eingreifen zu können. Dabei entschied die Natur von selbst wann es für einen Zeit war und wann noch nicht. Ein Schrei ertönte und zerriss die Luft. Saki hatte seine Stimme erhoben, jedoch nicht ohne Grund. Er wollte seine Gefährtin warnen, ob es wohl schon in diesen Moment dafür zu spät war?
 

Noah

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Dioz starrte durch den Rauch seiner Zigarette auf die Piratenmeute. Der Anführer war schnell herausgefiltert, allerdings sah er genauso tot aus, wie vermutlich die Typen, auf denen die Truppe tanzte. Im Moment war der Hüne froh, dass seine Schwester nicht auf dieser Insel begraben war. Ansonsten hätte er vermutlich genauso reagiert wie der komische Kerl, den die Piraten bereit in die Mangel nahmen. Vielleicht sogar noch wütender.
Als die geflügelte Frau Dioz und der Person, die er genötigt war zu unterstützen, Vorschriften machen wollte verfinsterte sich seine Miene noch etwas mehr. Er erinnerte sich daran, sie heute bereits einmal gesehen zu haben, aber das war nicht von Belang. "Du kannst mich mal am Arsch lecken, Kleine." schnaubte er. "Wenns mir passt, töte ich den Kerl. Seine Rebañadura kannst du dann gerne zeigen, wer auch immer dir dafür Geld zahlt." Und damit war das Thema für den Riesen unter den Menschen erledigt. Kam ihm die Fledermaus in die Quere würde er ihr die Flügel abreißen und sie an Bertram verfüttern.
Dioz ignorierte die kurze Rede des Zombieanführers einfach. Hätte der Kerl seine Leute nicht losgeschickt, der Teufelsmensch hätte einfach selbst den Kampf begonnen. Das hätte allerdings wesentlich mehr Gegner auf einmal bedeutet. Durch die freundliche Dosierung jedoch bekam Dioz es nur mit zwei Gegnern auf einmal zu tun, von denen nur einer eine Waffe führte, einen rostig aussehenden Säbel. Unter anderen Umständen hätte der Teufelsmensch sich einfach nur beleidigt gefühlt. Die Beiden stürmten auf den Hünen zu, welcher ihnen sofort entgegenkam, seine Schutzbefohlene vorerst allein lassend. Aber wegen seines verfluchten Versprechens behielt er sie so gut es ging im Auge. Die Kleine war ziemlich schnell.
Dioz holte weit aus und schlug nach dem Bewaffneten. Dieser war von dem sofort so wuchtigen Angriff überrumpelt, seine Parierbewegung entwaffnete ihn fast und er wurde zu Boden gerissen. Selber schuld, wenn der Kerl noch am Leben war, dann starb er bald an Unterernährung. Es war schon verwunderlich, dass er überhaupt ein Schwert hochheben konnte, so dürr wie der Pirat war. Dioz wandte sich sogleich seinem zweiten Gegner zu. Dieser war schon wesentlich kräftiger gebaut, roch aber so übel nach faulendem Fleisch, dass selbst dem Hünen übel werden könnte. Und man bedenke hierbei, dass Dioz selbst mit tausend Duftbäumchen am Körper noch schlimmer stank als eine öffentliche Toilette. Seine Haltung erinnerte an einen Boxer.
Dioz ausholende Bewegungen und kreisenden Angriffe waren eine geringere Gefahr für den Stinkenden, aber sie waren effizient und schnell genug um den Piraten auf Abstand zu halten. Der Teufelsmensch trieb seinen Kontrahenten vor sich her, versuchte nicht einmal zu treffen, steckte auch nicht die volle Kraft in seine Attacken. Er wartete auf den richtigen Augenblick.
Dioz war Straßenkämpfer, hatte viele Jahre seines Lebens damit zugebracht gegen mehrere Gegner zu kämpfen. Mit der Zeit entwickelte man ein Gespür dafür, wann ein bereits zu Boden geworfener Feind sich wieder aufrappelte. Der Teufelsmensch trieb den Boxer mit einem wilden Schlag auf maximalen Abstand und in derselben Bewegung drehte er sich um um schlug nach dem hageren Schwertträger. Waffen klirrten, der Pirat wurde erneut zu Boden geworfen, Dioz vollendete die Drehung und zwang den Boxer zu einem gewagten Sprung nach hinten um dem unerwartete Angriff zu entgehen. Das war der Moment, auf den der Hüne gewartet hatte, der erste Einsatz seiner Schusswaffe in diesem Kampf. Es knallte und rauchte, der Stinker ging getroffen zu Boden, sich die rechte Schulter haltend. Dioz hatte schlecht gezielt. Aber für den Anfang würde es reichen. Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem unterernährten Piraten zu.
Dieser war tatsächlich blöd genug wieder aufzustehen und seinen rostigen Säbel auf den Teufelsmann zu richten. Seufzend steckte Dioz seinen verwendeten Vorderlader weg, zog jedoch keinen neuen, er wollte keine weitere Kugel verschwenden. "Worauf wartest du Idiot? Ich hab nicht ewig Tiempo." Für andere Kämpfer wäre es unangenehmer gewesen, sich mit zwei Gegnern gleichzeitig zu befassen, von denen einer stets im eigenen Rücken blieb. Da der Boxer jedoch offenbar nur nach außen hin hart war und es nun bevorzugte wimmernd seine Schulter zu halten, anstatt den Hünen noch einmal anzugreifen, existierte dieses Problem nicht mehr. Und der Hagere schien auch nicht sonderlich scharf mehr auf eine Auseinandersetzung zu sein. "Dann komm ich eben zu dir, Fracasado!" Dioz packte Killing Edge mit Beiden Händen und stürmte auf seinen Gegner zu, sein brachialer Hieb von oben hätte den Piraten problemlos zerteilt, hätte dieser nicht in letzter Sekunde sein Schwert dazwischen geschoben. Die Klingen kreuzten sich, Dioz nutzte seine überlegene Kraft und Größe und drückte seinen Feind in die Knie, sein Gesicht kam dem Hageren immer näher. Kaum, dass er nah genug war, blies er dem Piraten Rauch ins Gesicht und blendete ihn, die kurze Ablenkung nutzend für den nächsten Schlag. Killing Edge drang knapp über der Hüfte ins Fleisch des dürren Kerls ein und reines Glück rettete ihn davor, nicht von dem wuchtigen Schlag entzwei geteilt zu werden. Stattdessen wurde er von der Attacke mitgerissen, von den Füßen gehoben und segelte sogleich durch die Luft, ehe er in einen Grabstein krachte. Der Hagere blieb liegen, als wäre dies sein Grab. Er atmete eindeutig noch, aber Aufstehen würde er nicht mehr, nicht in diesem Kampf. Sein Schwert war neben ihm gelandet, steckte im feuchten Boden, wie eine Art Mahnmal. Wer ein Schwert in die Hand nahm sollte stets bereit sein, sein Leben zu verlieren.
Für Triumph blieb Dioz die Luft weg. Wörtlich, ein heftiger Husten zwang den Hünen, sich auf seinem Schwert abzustützen. Wer sein halbes Leben lang rauchte bekam schwer Luft, Dioz war da, trotz seiner beeindruckenden Resistenz keine Ausnahme. Seine Lunge war vermutlich toter, als jeder Anwesende auf diesem Friedhof, selbst wenn man die in den Gräbern liegenden Leichen mitrechnete. Das kratzige Husten beutelte den Hünen und setzte ihm offensichtlich mehr zu als die Auseinandersetzung mit den zwei Möchtegern-Kämpfern. Seine Zigarette fiel ihm aus dem Mund und verschwand irgendwo im Gras des Friedhofes.
Zum Glück hielt der Anfall nicht lange, kaum eine Minute. Dioz rammte Killing Edge in den Boden und hob abwehrend die Rechte Hand, als zwei neue Gegner anschickten ihn anzugreifen, die nun, wo der Hüne geschwächt schien, Zuversicht geschöpft hatten. Währenddessen kramte er mit der Linken sein Feuerzeug und eine Packung Zigaretten hervor. Jeder Arzt würde ihm nun vermutlich eine Ohrfeige verpassen. Wer zündete sich denn bitte eine neue Zigarette an, nachdem er gerade einen Hustenanfall wegen seiner ständigen Raucherei gehabt hatte? Aber Dioz scherte sich einen Dreck darum, das einzige, was ihn im Moment kümmerte war die Tatsache, dass sein Feuerzeug ewig und drei Tage brauchte um die verfluchte Kippe anzuzünden. Aber wenigsten klappte es dann. Dioz steckte sein Feuerzeug wieder weg, widmete seine Aufmerksamkeit erneut den Piraten. Er zog Killing Edge aus der Friedhofserde. Seine Stimme war gut drei Ma rauer als zuvor und das Sprechen schmerzte furchtbar im Hals. "Volltrottel."
Der plötzliche Vogelschrei schreckte den Hünen auf. Das war doch das Federvieh der Kleinen, die selbst mit größten Mühen nicht bedrohlich aussah. Dioz mochte den Vogel nicht verstehen, einerseits, weil er nicht in seiner Zoanform war, andererseits, weil er das Vieh nicht kannte, aber er war klug genug, um zu erahnen, was der Falke seiner Besitzerin hatte mitteilen wollen. Und leider hatte der Hüne seinem Freund Bertram versprochen, der Kleinen zu helfen. Und bekanntermaßen brach Dioz nie Versprechen. Leider fiel unter helfen auch, dass die Kleine nicht draufgehen durfte, wobei das wirklich unkomplizierter wäre. Zumindest für den Teufelsmenschen. Nur leider war das dieses beschissene Pflichtgefühl, welches irgendwann mal mit Dioz beschränktem Gewissen verschmolzen war, das nun mahnend den Zeigefinger. Der Hüne stieß einen Fluch aus und sprintete los, stellte sich vor die blonde junge Frau, bereit sie zu verteidigen. In Gedanken merkte Dioz sich vor, Bertram diesen ganzen Mist heimzuzahlen. Das Schwein hatte seinen Freund richtig tief in die Scheiße geritten und dafür würde er sich rächen!
 
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Fledermaus. Wey's Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als sie die Kommentare der beiden Fremden hörte. Sie würden schon sehen, was sie davon hatten, wenn sie sich ihr in den Weg stellten. Aber irgendwo war es kaum verwunderlich so etwas von einer Art zu hören, die sich für etwas besseres hielt, nur aufgrund ihrer Gene. In den Augen der Geflügelten dürfte man das Existenzrecht einer Person nur an ihrer Nützlichkeit fest machen und immerhin waren die beiden in so fern nützlich, dass sie einige der Untertanen ihres Ziels beschäftigten. Die Geflügelte selbst musste nun also nur noch schnell genug mit ihren eigenen Gegnern fertig werden und sich dann auf den Weg zu ihrem eigentlichen Ziel machen – Jim Cabozza, der Mann, der soeben seine Meute auf sie gehetzt hatte.
Ihre rothaarige Begleitung nicht weiter beachtend zog sie ihre Pistole aus dem Halfter, die wenigen Personen, die sich ihnen näherten, dabei nicht aus den Augen lassend und spickte sich dann einen heraus, auf den sie daraufhin zielte. Nun durfte sie keinen Fehler begehen, weder beim Schuss noch danach. Verfehlte sie ihr Ziel, so hatte sie eindeutig seine Aufmerksamkeit damit und müsste noch dazu nachladen, was Zeit kostete. Wäre sie so hirnverbrannt, die so entstehende Lücke sofort zu nutzen und hindurch zu stürmen, so würde sie sich nur selbst zu einem leichten Ziel machen. Es hieß also treffen, nachladen, den nächsten Gegner ausschalten. Und das schnell, bevor die Chance vorbei war.
Trotz der Situation blieb ihre Hand ruhig, als sie den perfekten Moment abpasste, um den Abzug ihrer Pistole zu ziehen. Die Kugel flog in einer fast geraden Bahn auf ihre Ziel zu, mit direktem Ziel auf sein Herz und... Treffer! Allerdings nicht ins Herz, sondern ein Stück weiter links, in den Oberarm. Wey fluchte laut und trat ein paar Schritte zurück, geschäftig waren ihre Hände dabei eine neue Kugel in den Lauf zu legen. Das Dreiergespann, zu dem ihr Ziel gehörte, hatte sich nach dem ersten Schock und der zugetragenen Verletzung schnell gefangen und war nun auf direktem Weg zu der Geflügelten, welche noch mit dem Laden ihrer Waffe beschäftigt war. Ehe sie sich versah hatten die drei ungesund aussehenden Männer sie erreicht.
Ungehalten schnalzte die Dame mit der Zunge, sie war eindeutig nicht schnell genug gewesen – oder hätte besser gleich treffen sollen. Dieser Fehler ihrerseits könnte ihr nun zum Verhängnis werden, als sich die drei Männer zum Angriff bereit machten. Einer von ihnen schwang einen wuchtigen Hammer, der viel zu schwer für ihn schien, nach dem Kopf der Frau, welche so gezwungen war sich zu ducken, um nicht auf einmal ohne Kopf da zu stehen. „Weg!“, schoss es ihr durch den Kopf. Sie war alles andere als für den Nahkampf geeignet, was ihr das Leben kosten könnte, wenn sie nun nicht schnell auf Abstand ging. Während der Hammerschwinger noch mit dem in die Leere gehenden Gewicht seiner Waffe zu tun hatte, versuchte der Nächste von ihnen Wey mit einem rostigen, abgebrochenen Stab zu erstechen. Hier kam ihr Ausweichmanöver ein paar Augenblicke zu spät, denn auch wenn der provisorische Speer sie nicht durchbohrte, so schrammte er dennoch an ihrer Seite vorbei und hinterließ eine, zwar nicht sehr tiefe aber dennoch blutende, Wunde. Nun wurde es langsam wirklich Zeit aus der Reichweite der Gegner zu kommen.
Die Chance nutzend, die sich für wenige Momente bat, wollte Wey von der dreiköpfigen Truppe weg huschen und sich eine Position weiter entfernt suchen. In diesem Augenblick zog das aufmüpfige Mädchen, welches ihr zuvor schon aufgefallen war, ihre Aufmerksamkeit erneut auf sich. Sie wagte es sich doch tatsächlich Menschen als erbärmlich zu betiteln, obwohl sie genauso ein Exemplar davon war, genauso ignorant gegenüber den meisten anderen Lebewesen, die ihr nicht gerade in den Kram passten, unabhängig von ihrem eigentlichen Nutzwert.
Ein weiterer Fehler, der der Geflügelten teuer zu stehen kam, denn der Mann, den sie verwundet hatte, nutzte ihre Ablenkung dazu, in Ermangelung einer anderen Möglichkeit, nach einem ihrer Flügel zu greifen und die empfindliche Extremität grob zu umgreifen. Ihr Gesichtsausdruck, der bis grade eben so gleichgültig wie eh und je aussah, selbst als sie fluchte und die Aussage des Mädchens sie erzürnte, explodierte in das pure Antlitz der Wut. Diesmal wirklich ohne auch noch einmal darüber nachzudenken riss die Frau ihre Pistole hoch, die sie eigentlich nur aufgrund der zu großen Nähe noch nicht abgefeuert hatte, obwohl sie irgendwann zwischen dem Hammerschlag und dem Speerstoß geladen war, und feuerte sie direkt in das Gesicht des Frevlers ab, dessen Hand sich daraufhin von ihren Flügeln wieder löste.
Aus der Gefahrenzone war sie dadurch aber immer noch nicht heraus, hatte ihre Chance verpasst und stand nun wieder mit ungeladener Waffe in der gefährlichen Reichweite zweier Gegner. Es sah nicht gut für die Geflügelte aus.
 

Aaron

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Er durfte hier nicht sein. Das war momentan der falsche Moment an diesem Ort zu sein. Nicht wegen den obskuren Gestalten, die wie eine Anzahl an Seuchen hier ihr Unwesen trieben. Auch nicht, weil er niemanden, außer den dürren Kerl mit den komischen Augen und seine geflügelte Geliebte kannte. Und auch nicht, weil gerade alles eskalierte...

Aarons Augen hatten sich fest auf den Lauf der Pistole fixiert, die wie eine Verlängerung der Frauenhand neben ihm vorgestreckt worden war. Er hatte den Wind gespürt, den die Bewegung eines beliebigen Körperteils verursachte, wenn man jenes in die richtige Position brachte. Der Duft ihrer Haut drang wie ein scheues Wesen nur kurz in sein Gedächtnis. Der Rotschopf sah den Falken am Himmel und ein kleines Mädchen mit wirbelnder Stimme. Er sah einen unmenschlich großen Teufel in seinem roten Gewand. Er sah einen Jäger in seiner schimmernden Rüstung. Er sah den Mann mit den flammenden Augen.

Doch das einzige, was seine Augen sehen wollten, waren die Flammen.
Lebendig heiß und nach ihm rufend. Zuerst war sein Bewusstsein an dem glänzenden Lauf der Pistole geheftet, welcher aber nach einem lauten Schuss seine Sichtweite verließ. Im nächsten Atemzug begannen die brennenden Nadeln in seinem Unterkörper zu rotieren, denn das Verlangen sich dem Feuer nach so langer Zeit der Abstinenz zu ergeben, war unerträglich groß geworden. Es war zu lange her...
Im gleichen Moment traf ihn ein Schlag, der seinen Solar Plexus auseinander riss. Ein Angreifer, der soeben Wey an einem Schuss gehindert hatte, war anschließend zu Aaron gewechselt, um auch ihn aus dem Weg zu schaffen. Ein weiterer Tritt in die Magengegend folgte und der Aschekönig stolperte rückwärts. Mit einem Mal bemerkte er, das die verseuchte Meute sich in Bewegung gesetzt hatte und überall auf dem Friedhof waren vereinzelt Kämpfe ausgebrochen. Aaron taumelte noch einen Schritt rückwärts, um sein Gleichgewicht wieder zu finden. Unter dem nächsten Schlag tauchte er mühelos weg, der übernächste traf seine Nase. Es knackte so laut, das der Widerhall seine Ohren zum Pfeifen brachte. Der Blutgeschmack in seinem Mund war widerwärtig und so vertraut. Nach einer gefühlten Ewigkeit aus Stolpern, Tritten und desorientierten Blicken, wurde sein Körper von der Hitze des Lagerfeuers gestoppt.

Die Nadeln konzentrierten sich nun auf seine Brust und es fühlte sich an, als würde jede einzelne davon sein Herz spicken. Aarons Gesichtszüge änderten sich in so schneller Reihenfolge, bis sich seine Muskeln für ein seichtes, zufriedenes Lächeln entschieden.
"Du hast mir gefehlt", wisperte er und streckte seine Hand aus, die ihn sogleich schmerzhaft daran erinnerte, dass seine Haut dieser Hitze nicht gewachsen war. Der Schmerz in seiner Brust wurde leichter, ja fast schwerelos und während ihm sein Zwillingsbruder aus den Flammen entgegen lächelte, schmolz sein Verstand dahin.

Mit bloßen Händen griff Aaron nach den Hölzern, die das Feuer nährten und pfefferte sie mit einem gekonnten Kick in die Menge. Angreifer, die ihn daran hindern wollten, zog er hinter sich in die brennende Hölle. Und als es immer mehr wurden, schlug sich der Rotschopf seinen Weg durch die Menge. Die Anzahl der Körper, die in Brand gesetzt worden waren, häuften sich und auch an Aaron nagten stellenweise Brandwunden. Jedoch war sein Sinn dafür ausgeknockt. Alles was er sah, war in Rauch und verschwommene Schemen verhüllt, daher war es ein Hauch des Glücks, das er Wey mit seinem heißen Schlagstock verfehlt hatte. Knapp war er an ihrem Kopf vorbeigesaust und stattdessen war er mit ihr zusammengeprallt.
"Du bist es", keuchte er und grinste lang und breit. Seine Augen glühten. "Lust auf ein Tänzchen, Kleines?"
Nur an ihrem Geruch konnte sein Unterbewusstsein feststellen, das sie nicht brennen durfte. Nein, nein...

Der Aschekönig nahm ihre Hand, legte seine eigene um ihre Hüfte und zog sie mit einem Ruck an sich heran. Er hatte nie tanzen gelernt, aber in jenem Moment wusste er das nicht. Das einzige was zählte, war ihr Duft und das Feuer. Zuerst starteten sie etwas ungelenk, aber mit jeder weiteren Pirouette und jedem verfehlten Hieb oder Schlag, dem sie auswichen, wurden die Füße leichter. Er zog mit seiner geflügelten Dame einen weiten Kreis und ganz am Schluss, drehte er sie zweimal um sich selbst, bis sie wie eine Blume auf der stillen Wasseroberfläche landete.
"Und jetzt", rief er und griff in seine Hosentasche. "dein Auftritt."
Sein Feuerzeug, welches er aus seiner Tasche gezogen hatte, fiel zu Boden und entzündete einen Wall aus Flammen. Auf ihrem Weg, den Kreis zu schließen, verschlangen sie all jene, die sich zu nah an Wey heran getraut hatten. Aaron konnte kaum atmen, so schön war dieser Anblick. Der Gesang des Feuers wurde von Schüssen untermalt, die nun ungehindert ihr Ziel treffen konnten und wenn nur einer die brennende Schöpfung des Aschekönigs durchbrach, wurde er niedergeschossen oder von einem sauberen Kick hinaus befördert.
Das war seine Wiederkehr. Der Phönix steigt endlich aus der Asche!
 

Ignazius

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Der schwefelige Geruch von Fackeln, Pistolenschüssen und dem ein oder anderen Laubfeuer lag über dem Friedhof und erzeugte einen dichten Nebel, der die selbe Farbe hatte, wie die Haut des alten Mannes. Nachdem die dichtesten Schwaden durchdrungen waren, offenbarte sich ein skurriles Szenario, ein Meer aus Kämpfen, die jeder für sich ausgetragen wurden, aber von außen wie ein großer Tanz wirkte. Auch das Blondchen mit dem Vogel und der Hüne mit dem Schwein waren anwesend, aber bereits in andere Kämpfe verwickelt. Es war nicht mehr der Dicke aus der Kneipe, der ihnen das Leben schwer machte, sondern ein Haufen gesichtsloser Handlanger, die es aus Ignazius Sicht zu umgehen galt. Deswegen legte er seinen Seesack behutsam hinter einen Grabstein und wanderte in großem Bogen um den Kreis aus Kämpfenden herum. Ganze Reihen an imposanten Gräbern standen einsam und nur vom roten Flackern des entfernten Feuers sichtbar gemacht dort und boten eine gute Möglichkeit dem Trubel zu entkommen und direkt zu Wässon durchzudringen, um das Geld einzufordern. "Nicht so schnell, Opa!", schallte es dann mit quiekender Stimme durch den Grabgang. Leicht erschrocken sah der Mann in Rüstung sich um und entdeckte.... .... ... nichts. "Hier unten, Alter. Und nun kein Schritt weiter oder ich spieß dich auf!" Die hauchdünne, aber doch irgendwie penetrante Stimme kam von einem kleinen Mädchen oder Jungen - so genau war das gerade nicht zu erkennen -, der (oder die) ein Messer in beiden Händen hielt, was durch die geringe Körpergröße aussah wie ein Schwert. An dieser Stelle sei einem gesagt, dass Ignazius eigentlich schon fast verlernt hatte zu Lachen, aber beim Anblick dieser Gestalt mit dickem Schal und schlabberigem, sowie verdrecktem Overall entfuhr ihm ein Lächeln. Es war unmöglich für ihn eine Gefahr in seinem gerade mal 1,20 m großen Gegenüber zu sehen, also beugte er sich grinsend vor und griff dann so schnell es ihm möglich war an den Messergriff. "Hyaaaa~", schrie das androgyne Etwas und ließ sofort die Waffe los. "Du solltest lieber nach Hause gehen.", sagte der Tätowierte, packte seinen Gegner am Kopf und schmiss ihn wie einen Beutel Müll über die Steinmauer, die den Friedhof von dem Rest der Stadt trennte. Warum hatten die anderen bloß so große Probleme mit ihren Gegnern?
Schritt für Schritt, so ging es voran. Immer wieder ließ der Hüne sich davon hinreißen einen Blick in das Epizentrum der Schlägerei bzw. Schießerei zu werfen und gleichzeitig kam ihm der Gedanke, ob es nicht vielleicht besser wäre wieder umzukehren, da es bestimmt nicht bei einem freundlichen Gespräch mit Wässon und den anderen Anwesenden bleiben würde. Andererseits packte ihn auch ein gewisses Interesse an der Situation an sich, was den Drang zu gehen wieder abschwächte. Aber noch bevor Wässon ganz erreicht war, erklang ein Keuchen und Quiecken: "...Ich... bin... wieder... da!" Es war der Zwerg, der den kompletten Weg außen um die Mauer gerannt war, nur um eine zweite Chance zu bekommen sich zu beweisen. Nach einer kurzen Pause knackte er/sie mit den Knöcheln und tribbelte gezielt von einem Bein aufs andere - die schlechte Imitation einer Boxerhaltung. Es war Zeit etwas Wissen an die Jugend von heute weiterzugeben, also sprach Lehrmeister Iggy: "Es ist eine schlechte Idee gegen mich zu Boxen." "Achja, Sackgesicht, warum das, hä?", quiekte es aggressiv. "Meine Arme sind so lang wie dein kompletter Körper und meine Faust ist so groß wie dein Kopf. Außerdem trag ich eine massive Rüstung, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Von reiner Körperkraft will ich gar nicht anfangen zu sprechen." Der Zwerg löste seine geballte Faust und streckte dem Lehrmeister den Mittelfinger entgegen. Was für eine Verschwendung von jungem Leben. Dann packte Ignazius das Kind wieder am Kopf, ohrfeigte es und schmiss es ein weiteres Mal über die Mauer. Diese Bande hatte wirklich eine große Anzahl an willkürrlich ausgewählten Mitgliedern, wenn man die wirklich flinken, starken und hoch bewaffneten Leute betrachtete, die gerade von Dioz und Chiko verprügelt wurden, und mit dem Kind, Wässon oder dem leicht tot wirkenden Anführer verglich. Eine Freakshow, wie sie nie zuvor von Ignazius gesehen wurde.
Wässon war in Sichtweite, aber genau wie der Rest der Bösewichte zu sehr mit dem Kampf im Friedhofsinneren beschäftigt, um den alten Mann bereits zu sehen. Er würde auch das Schwert, welches jetzt vom Rücken des Hünen genommen wurde, nicht kommen sehen. Ein Überraschungsangriff wäre sicher das Beste. Doch wenige Schritte entfernt schlich sich eine kleine Kreatur zwischen den alten und den dicken. Eine schwer keuchende Gestalt mit Nasenbluten und einem kaputten Overallärmel sprach: "Ok, du hast es so gewollt, Penner...! Hier kommt mein Special Move!" Das Kind fuchtelte mit seiner verbleibenden Kraft in der Luft rum - tanzte fast - und verharrte dann in einer gebeugten Position. Iggy verzog verwirrt eine Augenbraue und beobachtete das Spektakel. "Final Move activated!", erklang es und Tränen drangen aus den Augenwinkeln hervor. "Wääääässon, hilllfe!", brüllte es aus voller Lunge, woraufhin sich der Dicke und mindestens ein halbes Dutzend anderer Banditen umdrehten und den Opa mit dem Zweihänder erblickten. "Verfluchtes Balg!"
 

Vierce

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Vierce starrte dem Mistkerl, der ihn bis vor kurzem noch im Griff hatte, wütend an. Ein Moment wo er seine Deckung nachließ hatte gereicht, dass ihn der Kerl am Hals packen konnte, nur um irgendwo hinzustarren. Vierce konnte nur vermuten, dass ihr Anführer wieder irgendetwas gesagt hatte, er selbst hatte nichts gehört, er war zu sehr beschäftigt damit gewesen sich wieder zu befreien und nicht zu ersticken. Der Rotäugige wusste nicht wie lange er schon vergebens gegen die Meute kämpfte, aber solange er noch die Kraft hatte sein Schwert zu schwingen. Aber kam es nur ihm so vor oder wurde die Anzahl der Piraten um ihn herum dünner? War etwas passiert? Und der Hühne war immer noch abgelenkt von etwas... Ohne zu zögern stieß er nach vorne...und traf sogar. Vierce hatte vermutet dass sie wie so oft im letzten Moment Platz tauschen würden und irgendetwas seinen Angriff abwehren würde, aber sie hatte doch einen tiefen Schnitt in die Seite des Hühnen. Selbst kurz verblüfft musste er dies aber nutzen und schlug dem Piraten mit seiner freien Hand ins Gesicht. Das, zusammen mit dem Schock getroffen zu werden, reichte aus um ihn zu Boden zu bringen. Danach, bevor weder er noch ein anderer Pirat etwas tun konnte, rannte der Rotäugige durch eine freie Stelle in der Stellung hindurch. Jetzt wo er die Gelegenheit hatte musste er versuchen den Anführer zu erwischen. Hinter ihm hörte man ein Brüllen, dass man ihn niederwerfen sollte, aber er war schon aus der Meute entflohen. Es versuchten sich noch einigen von hinten auf ihn zu werfen, einige Sprünge und Tritte nach hinten ließen aber schließlich alle zurück.. Als er von außen auf das Getümmel einen Blick warf merkte er erst, das die Piraten anscheinend noch gegen andere kämpften. Das war es wohl, was sie wohl kurzzeitig abgelenkt hat. Er konnte jedoch nicht sehen wer da noch gegen die Bande antrat, er hörte nur Pistolenschüsse, und brennende Hölzer in der Luft. Seltsam, aber das war jetzt egal, das Chaos sollte ausreichen um ihn zurück zu Jim laufen zu lassen, wenn er von außen nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich richtete. Zudem musste er schnell sein, bevor seine Verfolger zu ihm aufgeholt hatten.
Gerade wollte wieder loslaufen, als ihm doch etwas ins Auge fiel. Ein großer, alter Mann in Rüstung, vom Aussehen her musste er wohl ein weiterer Pirat sein, hob gerade ein Kind auf. Die Frage, was ein Kind hier überhaupt machte, hätte vielleicht aufkommen sollen, tat es aber nicht. Stattdessen machte sein Hirn, als er sah wie er es ohrfeigte und über die Mauer warf folgenden Gedankengang: Kind=Unschuldig, Alter Mann= Pirat und schlecht, greift unschuldiges Kind an, daraus folgt: Muss Kind schützen und Pirat bestrafen. Und ohne weiter zu überlegen sprang er auf und schrie "Wie kannst du es wagen?!" was dem alten jedoch die Möglichkeit gab den Angriff mit seinem Zweihänder abzuwehren. "Ein Kind anzugreifen, habt ihr Piraten den keinen Funken Moral?", fauchte er, erneut zum Angriff ausholend, was ihm einen verwirrten Blick vom alten einbrachte, während er erneut abblockte. "Hör mal Junge, ich glaube hier liegt ne Verwechslung vor..." Vierce verstand erst nicht, was Ignazius meinte, dieser deute dem Rotäugigen an sich mal umzublicken. Sie waren von Piraten umzingelt, unter ihnen das Kind, welches hemisch grinste. Erst da erkannte er, dass er vielleicht einen Fehler begangen hatte. "Falls wir das hier überstehen, werde ich dieses Missverständnis wieder gutmachen, wenn Ihr es erlaubt...", meinte Vierce, peinlich berührt und sein Schwert zum Schlag bereit haltend, sollte einer der Piraten vorstoßen. "Glaub mir, das wirst du", meinte der Alte, stellte sich mit dem Rücken zu Vierce und richtete seinen Zweihänder ebenfalls zum Kampf bereit. Der blasse Junge sollte ihm den Rücken freihalten, während er sich um die anderen Piraten und Wäson kümmerte.
 

Lydia

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Ohne zu zögern reagierte sie auf ihren Partner. Die beiden kannten sich schon solange, dass niemand mehr an der Wahrung des anderen zweifelte. Sie bemerkte die beiden welche sich von hinten anschlichen. Und reagierte dementsprechend, in einer Drehbewegung drehte sie sich um. Dabei hielt sie den Arm, auf welchen sie Mizu trug ausgestreckt. Dadurch grub sich das Metall eben jener in die Brust eines der Angreifer. Jener wich daraufhin vor Schreck zurück. Der andere verpasste Chiko jedoch einen Schlag gegen den Rücken. Da sie jenen aus der Drehbewegung heraus den beiden zu gewandt hatte. Kurz zeitig durch zuckte sie ein stechender Schmerz. Es war einfach typisch, dass sie nicht genug achtgeben konnte. Flammen, das war es was sie sah. Eigentlich störten sie jene nicht besonders, aber ob Shou damit auch klar kommen würde? Immerhin war er auch ein Tier. Während sie kurz überlegte hatte sich der eine ihrer Angreifer schon wieder gefangen und stürmte auf sie zu. Derjenige welcher ihr gerade eben noch einen Schlag verpasst hatte schien ihm folgen zu wollen. Die Musikerin war ein Stückchen zurück getaumelt, deshalb mussten sie nun den Abstand überbrücken. Doch dieses Mal war sie nicht so unvorbereitet wie zu vor, sie hatte ihre Angreifer direkt im Blickfeld. Jedoch kam jemand auf sie zu. Es war der Kerl aus der Bar. Jener zu dem auch das Schweinchen gehörte. Sie nahm jedoch nicht so genau war was passierte, denn schon war der eine, welcher ihre Kratzspuren trug auf sie zugekommen. Er schien ohne Waffen zu kämpfen. Der Fremde hatte Chiko fast erreicht. Holte auch schon zum Schlag aus, jedoch war sie im vorbereitet. Der Angriff sollte sie auf der Schulterhöhe treffen, sie wich jedoch aus, in dem sie sich leicht zur Seite warf. Dabei hinterließ Kasai einen Kratzer an der Seite des Angreifers. Kurz nachdem sie wieder auf ihren Füßen stand und einen einigermaßen guten Halte bekam, drehte sie sich auch schon um. Da ihr Angreifer sich noch nicht gefangen hatte nutzte sie sofort die Situation aus. Von hinten verpasste sie ihm einen Tritt, worauf hin er zu Boden ginge. Der Angriff an sich war ja nicht sonderlich schwer gewesen, dennoch landete der Fremde auf dem Boden. Er schien noch nicht wieder gut gestanden zu sein, ansonsten hätte die junge Frau ihn nicht so einfach mit einem Tritt zu Boden befördern können. Jetzt lag er am Boden, die Frage war nur, was sie jetzt tun sollte. Es wäre einfach gewesen ihm die Klinge in den Hals zu rammen, aber wollte Chiko dies? Konnte sie in letzter Folge wirklich einen Menschen töten? Doch recht viel Zeit blieb ihr nicht und irgendwann musste sie damit beginnen. Der Mann lag sie am Boden, dass sie leicht seinen Hals erreichen konnte. Die Entscheidung viel innerhalb weniger Sekunden. Mit einem schnellen und einfachen Schnitt beendete sie eine Geschichte. Das Blut tropfte von Mizu und auch der Boden tränkte sich mit eben jenem, aber es war nicht die Zeit lange zu überlegen. Es galt einen Weg zu finden den Feind klein zu schlagen. Es war wirklich das schönste Getümmel. Aber die Preisfrage war wohl, wo die ganzen Leute herkamen? Eigentlich hatte sie ja im Alleingang hier landen sollen. Umso mehr verwirrte es sie, dass sich so viele Streiter versammelt hatten und alle auf eine komische Art und Weise die Piraten erledigen wollten. Da hatte sich eine verrückte Truppe gefunden. Chi atmete einmal kurz auf. Im Moment war niemand in ihrer Nähe, sie hatte einige leichte Wunden, aber nichts was sie weiter stören würde. Schon eilte der nächste herbei und die junge Frau war mehr als nur bereit sich auch mit ihm zu messen. Jedoch konnte sie sich eine kleine Stichelei nicht verkneifen. So laut das es der Anführer ihrer Gegner vernehmen musste meinte sie: „Wie feige muss man eigentlich sein um sich hinter seinen Hündchen von Handlanger zu verstecken?“
 
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