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2. Kings Game

Brody

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Ein paar Tage waren vergangen nachdem Balthasar und die anderen Retter der Silberschwan ihre Belohnung ausgezahlt bekommen hatten. Marinekapitän Turner hatte die Kontrolle über das Piratenschiff der Biskuit-Piraten übernommen und schleppte nun das Vergnügungsschiff hinterher. Vorher hatte er noch angewiesen, dass jeder Mann und jede Frau die arbeitsfähig war zu helfen hatte, das Schiff von Trümmern zu befreien und die schlimmsten Schäden notdürftig auszubessern. Da Balthasar keine Lust darauf hatte zu arbeiten versuchte er sich so oft wie möglich unbemerkt davonzustehlen. Leider war diesem Ansinnen oftmals kein gutes Ende bestimmt, da Lzzys Vater es sich offenbar zum Vorsatz gemacht hatte ihn zu suchen, wenn er mal wieder verschwunden war. Und so hilf er missmutig, die Trümmer zu beseitigen immer wieder darauf bedacht einen Moment für eine Flucht zu finden. Da wegen dem Pyromanen der Alkoholvorrat fast aufgebracht war, konnte er auch nichts trinken um seinen Missmut zu lindern. Schließlich war das Schiff entrümpelt und die Passagiere konnten die letzten Tage an Bord genießen. Balthasar hatte einen Platz im Krähennest gefunden an dem er ungestört war, da die Matrosen gebraucht wurden um das Piratenschiff zu steuern. Hier oben hatte er Zeit und schrieb einige Sachen in sein Notizbuch, ab und an sah er auch auf das Meer hinaus in der Hoffnung endlich Land zu sehen. Als er sich jetzt hier oben befand ließ er die Kette von Bunny durch seine Finger gleiten. Einen großen materialwert hatte diese Kette sicherlich nicht, weshalb es ihn verwunderte warum jemand sie suchte. Sein größter Spaß war es, zu sehen wie Lzzys Vater die Kette suchte und sich darüber ärgerte, dass er Sie im Kampf verloren hatte nachdem er Sie vorher schon gefunden hatte. Mit mehr Elan wurde die Kette von Bunny und Ihrem Hund/Wolf gesucht, die schon mehrmals das Schiff auf den Kopf gestellt hatte. Auch Lzzy hatte Balthasar schon nach der Kette gefragt, doch er hatte geleugnet diese gefunden zu haben. Er wusste selbst nicht warum er dies getan hatte, da er sonst einer schönen Frau keinen Wunsch abschlagen konnte. Er schob es auf verschiedene Faktoren, die miteinander kombiniert worden waren. Erstens war sein Plan nicht aufgegangen, den Jackpot an sich zu bringen, zweitens gab es keinen Alkohol mehr auf dem Schiff und drittens wurde er zum Arbeiten gezwungen. Schlussendlich war er froh als vom Piratenschiff der Ausruf kam „Land, Land in Sicht“. Er blickte von seinem erhöhten Sitzplatz erst in Richtung des Matrosen, sah wie dessen Hand auf etwas zeigte und blickte dann in diese Richtung. Und tatsächlich am Horizont erhob sich eine Landmasse, Balthasar jubilierte innerlich. Er fasste einen Entschluss, jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen, die Kette zurück zu geben und sein Date mit Lzzy klar zu machen. Mit einem dicken Grinsen im Gesicht kletterte von der Rah hinunter und machte sich auf den Weg das pinkhaarige Mädchen zu suchen. Nach kurzer Suche hatte er sie gefunden, sie stand zusammen mit Bunny und deren Haustier am Bug. Die Beiden redeten miteinander, als der junge Brody um die Ecke tat. Ein kurzer Moment von unangenehmer Stille trat ein. Der dann von einem leisen Knurren des Haustiers unterbrochen wurde. „Was willst du hier, wir führen gerade ein Gespräch und du störst“ blaffte ihn Lzzy an. „Ist ja schon gut“ entschuldigend hob er seine Hände „Ich wollte nicht stören, aaaaber ich dachte die hier wird überall gesucht“ Und mit einem geübten Schwung brachte er die Kette zum Vorschein. Bunny sprang in seine Richtung „Meine Kette, gib sie mir“. Mit einem Schritt zur Seite wich er aus und schwenkte triumphierend die Kette hin und her. „Du bekommst sie gleich, ich brauche dich nur um zu bezeugen, dass ich die Kette zurückgegeben habe und ich somit ein Date mit Lzzy habe“ „Ja, Ja mache ich, aber gib mir die Kette“ „Super damit ist ja alles klar, dann haben Lzzy und ich in den nächsten Tagen ein Date. Ich muss nur noch einen passende Location auf dieser Insel finden.“ Er zeigte mit seiner Hand auf die näherkommende Landmasse, drehte sich um gab Bunny ihre Kette zurück, die diese freudestrahlend um ihren Hals legte und lief zu seiner Kabine um seine Sachen zu packen. Die mörderischen Blicke die ihm Lzzy hinterher warf nahm er nicht war er hörte nur ihre pikierte Frage „Triane, wie konntest du nur“.


Einige Stunden später hatte Balthasar seine übliche Kleidung angezogen und seine Tasche gepackt. Er lief zur Landungsbrücke um das Schiff endlich zu verlassen. Hier hoffte er Leute für seine Crew zu finden, aber am meisten freute er sich auf das Date mit Lzzy. An der Landungsbrücke hatte sich eine lange Schlange gebildet, da die meisten Passagiere ebenfalls das Schiff verlassen wollte. Als sich endlich die Schlange Stück für Stück voranbewegte, erkannte Balthasar einen weiteren Grund für die Schlange. Am Ende der Brücke standen hübsche Mädchen, die jeden Besucher mit den Worten. „Herzlich willkommen auf Dawn, wir hoffen Sie haben einen schönen Aufenthalt“ begrüßten und einen Handzettel überreichten. Ein kurzer Blick verriet dem jungen Brody, dass in ein paar Tagen die so genannten Königsspiele hier stattfinden würden. Er steckte den Zettel in seine Hosentasche und atmete die Luft der Stadt ein. Endlich war er wieder in einer Stadt die er unsicher machen konnte.
 

Triane

Pirat
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„Sind sie sich sicher das, dass so weh tun muss!?“

„Natürlich… ich bin Arzt.“


„Gnaaargh!“

„pfff… Memme…“



Das leise Kratzen, welches die Feder auf dem Papier beim Schreiben verursachte, hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf den Schiffsdocktor Doodel, selbst nach diesem Piratenüberfall und nachdem das Schiff beinahe gesunken und alle in den Tod gerissen hätte, konnte er es sich in seiner kleinen Kammer hinter dem Behandlungszimmer entspannen während er Berichte schrieb.



„Scheiße! Müssen sie so grob sein!?“

„Natürlich!“


„Ich will einen anderen Arzt!“


„Schnauze!“


„Au! Hey! Das dürfen sie nicht!“

„Schnauze!!“


„Au! Hey wofür war die denn? – Aargh!“


„Und wenn du nochmal fragst wieso gibt es gleich die nächste!“



Der Krach aus dem Behandlungszimmer war nicht zu überhören, aber das störte Dr. Doodel nicht solange er hier im Licht der Öllampe das Kratzen seiner Schreibfeder hören konnte. Er tunkte die Feder erneut in die Tinte und Schrieb seinen Satz weiter „und so habe ich auf Anraten Kapitän Turners die oben genannte Person als Stationshilfe aufgenommen, ihre Kenntnisse in der Medizin schienen mir trotz nichtvorhandenem Docktortitel ausreichen um mir dabei zu helfen die vielen verletzten zu behandeln und“




„jetzt reicht es aber da wäre ich ja lieber verblutet!?“


„Willst du verbluten!?!? Ich habe keine Probleme das hier wieder auf zu machen!“

„…“


„hab ich mir gleich gedacht! Jetzt halt stillt, nur noch drei- vier!- Stiche.“




Die Tinte wurde erneut in die Tinte getunkt und der Docktor vollendete „ich nehme persönlich alle Schuld auf mich, die durch eine falsche Behandlung durch sie auf dieser Reise entstehen sollten.“ Danach setzte er die Feder wieder ab und auch die Brille, er hauchte das Glas an und reinigte es mit dem Taschentuch welches seine Frau ihm kurz vor der letzten Abreise geschenkt hatte.


„Sie sind kein Arzt! Sie sind ein Metzger!“


„und du bist kein Mann sondern eine Memme!“

Sie hatte das Taschentuch selber genäht, aus einem alten Kleidchen ihrer Tochter, dass schon lange kaputt herum lag, Frau Doodel war immer sehr einfallsreich mit der Nadel, er liebte es an ihr, wie ihre Kreativität zum Vorschein kam.

„So! wir sind fertig! Weinst du etwa? Sind das Tränen!?“

„Was? Ich weine nicht! Sie weinen!“

Dr. Doodel setzte seine Brille wieder auf und sah zur Tür, die kurz darauf geöffnet wurde. Es war gut dass er diesem Mädchen, dass ohne Ausweiß reiste und sich selber Triane nannte, eine Schwesternuniform gegeben hatte, denn sie war wollver Blut, selbst im Gesicht. Er hatte nur sellten Mediziner getroffen die so leidenschaftlich bei der Arbeit waren.

„Das war der letzte zufriedene Kunde.“

Das Mädchen klopfte sich die Hände ab wie ein Holzfäller nach fertigem Tagewerk, sie legte die blutige Nadel in das Glas mit dem Alkohol, in dem auch einige Kanülen ruhten. Ihr Grinsen erinnerte den Docktor ein wenig an seine Tochter als sie noch fünf war und er ihr ein Säckchen voll Schokolade schenkte, aber auf keinen Fall an eine ernstzunehmende Medizinerin. Aber sie war es, er hätte das nie geahnt als er sie als Schiffsbrüchige mit Unterkühlung behandelt hatte, aber sie hatte Ahnung von Medizin, zumindest in den Grundzügen. Sie hielt sich zurück wenn er eine Kugel entfernen musste oder etwas amputieren oder irgend ein anderer Eingriff, aber ansonsten glänzte sie mit einer Leidenschaft die der Docktor zuvor noch nie so gesehen hatte.

„Ich danke dir für deine Hilfe in den letzten Tagen… tut mir leid dass du deine Suche dafür unterbrechen musstest.“

Der Docktor wurde rot als das Mädchen direkt vor seinen Augen die Schwesternuniform öffnete .


„Ich helfe doch gerne, außerdem habe ich ja Hilfe bei der Suche.“


Kurz bevor die weiße – mittlerweile eher rote- uniform zu bodne glitt kam von der Seite der tierische Begleiter des Mädchens angesprungen und schlug die Tür zu, der aufkommende Windzug löschte das Licht der Öllampe und ließ den Docktor und das Mädchen im Dunkel stehen. Außer einem schlanken nackten Schatten konnte Dr. Doodel also nichts sehen, auch nicht als das Mädchen sich vorbeugte um ihre alten Sachen wieder auf zu nehmen.

„ich… ich glaube du hast eine große… große Zukunft als Medizinerin vor dir… ich würde dich gerne unter meine Finger kriegen…. Unter meine Fittiche nehmen meine ich! Ich bin sicher das Studium wäre kein Problem für dich.“

„Das ist nett von ihnen, aber ich habe bereits gelernt was ich brauche auf Ren… den Rest werde ich auf meiner Reise zur Erleuchtung erfahren.“

Als das Mädchen die Tür wieder öffnete und das Licht aus dem Behandlungszimmer herein fiel war sie bereits wieder in die Tücher ihrer Mönchskleidung gewandet. Zuvor konnte der Docktor aber noch die Wunde an ihrer Schulter sehen. Sie hatte großes Glück gehabt, dass die Klinge keine Muskeln oder Knochen verletzt hatte, dennoch hätte er ihr nie erlaubt mit dieser Verletzung bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Die Wunde war aber erstaunlich gut verheilt, dennoch musste sie noch Wundschmerz haben, aber das schien sie nicht zu stören.



Triane stieß die Tür aufs Deck weit auf, atmete tief durch und streckte sich ausgiebig. Es war gut anderen Leuten zu helfen, Leuten die verletzt waren und ihre Hilfe brauchten, aber noch viel besser würde es sein, wenn sie erstmal ihren Anhänger wiederhaben würde. Während des ganzen Chaos auf dem Schiff schien er schon wieder verloren gegangen zu sein. Im Normalfall hätte Tria sich auf Izumis Spürsinn verlassen können, aber Izumi hatte keinen Erfolg, ihre Spur führte sie nur in Sackgassen und ein paar mal zu ihrem neuen Freund mit der blauen Schirmmütze /Mützi! Ich bin mir sicher sein Name war Mützi!/ aber der hatte den Anhänger auch nicht und versicherte ihr das sogar, also war diese Spur auch eine Sackgasse. „Wenn das Schiff erstmal angelegt hat und alle Passagiere runter sind finden wir den Anhänger bestimmt schneller.“ Versicherte sie Izumi noch. Also machte sie sich wieder auf die Suche. Auf dem Deck fand sie PInky wieder /ich bin mir sicher ihr Name ist Pinky./

wuff wuff

„ja, ja… Lzzy.“

„was? Oh, du bist es… wie geht es deiner Schulter?“

„schon besser.“

Sie lehnte sich zu Lzzy an das Geländer


„hattet ihr schon Erfolg?“



„bisher nicht… tut mir leid.“



„mach dich deswegen nicht selber fertig, du hast mir ja schon sehr geholfen.“


„du meinst wegen…“


„ja…“


„…“


„…“


„… danke….“


„du warst da wirklich nicht schlecht, ich denke du hättest das Zeug für mehr?“


„meinst du wirklich?“


„ja sicher! Wir müssen nur ein wenig an deiner Mund zu Mund Technik arbeiten, wenn du willst kann ich dir das zeigen.“


„Das würdest du tun?“


„natürlich, ich zeig dir wie du meine Lippen mit deinen versiegeln kannst, das ist ganz einfach und sehr wichtig.“


Die beiden Mädchen standen sich gegenüber, die Münder leicht geöffnet und wollten sich gerade näher kommen als Lzzy plötzlich aufsah, Izumi hatte ihr fröhliches Hecheln und Schwanzwedeln für ein Knurren unterbrochen.

„Was willst du hier, wir führen gerade ein Gespräch und du störst“

Es war Mützi /ich bin mir total sicher, dass er so heißt!/

„Ich wollte nicht stören, aaaaber ich dachte die hier wird überall gesucht“

Trias Augen weiteten sich als sie sah was Mützi da hervor zog, das war doch ihr Anhänger. Sie woltle gleich danach greifen, aber er zog ihn zurück.

„Meine Kette, gib sie mir“

„Du bekommst sie gleich, ich brauche dich nur um zu bezeugen, dass ich die Kette zurückgegeben habe und ich somit ein Date mit Lzzy habe“

„Ja, Ja mache ich, aber gib mir die Kette“

„Super damit ist ja alles klar, dann haben Lzzy und ich in den nächsten Tagen ein Date. Ich muss nur noch einen passende Location auf dieser Insel finden.“

Dabei zeigte er hinter sich wo sich am Horizont bereits eine Insel abzeichnete, Triane achtete aber nicht großartig darauf, sie legte sich nur wieder ihren Anhänger um und freute sich ihn wieder zu haben.

„Triane, wie konntest du nur“


„was meinst du? Hey schau mal! Ich hab meinen Anhänger wieder, suuuuuper, oder?“


„Du hast mich für das Ding verkauft!?“


„was? Du hast doch gesagt, dass du mir hilfst ihn wieder zu bekommen! Und jetzt habe ich ihn wieder!“


„und machst mich dafür zur Wahre?“



„dann gehst du eben mit ihm aus… wenn du ihm das versprochen hast… ist doch nicht so schlimm.“



„nicht so schlimm!? Bist du jetzt schon mein Zuhälter?“



„Dein was!? Und schrei hier nicht so herum, bist du plötzlich verrückt?“



„Ich bin nicht verrückt! DUU bist verrückt!“


„Empfindliches Mimöschen!“


„Fette Straßenkuh!“


„Dumm!“


„Fett!“


Die beiden schauten sich mit soviel Feuer in die Augen das man es fast sehen konnte. Izumi lag nur dazwischen, legte sich die Pfoten übers Gesicht und heulte ein leises Wolfswimmern. So trennten sich die beiden Mädchen wieder.

Etwas später hatte Triane ihren Seesack wieder gepackt und war bereit auf zu brechen. Sie sah sich aber noch nach Vicky um. Sie hatte ihm ja ihr Wort gegeben dass sie sich noch duellieren würden /es war sehr sportlich von Vicky mich nicht an mein Wort zu binde solange ich verletzt war… ich hätte ihm gerne den Wunsch erfüllt es noch hier auf dem Schiff zu tun, aber es gab viel zu viel zu tun./ ihre Augen erblickten den bleichen Mann mit den roten Augen dann, sie kam zu ihm herrüber „Vicky! Da bist du ja! Nun komm, wir haben noch was vor und ich sage dir, wenn ich mit dir fertig bin wirst du eine ganze Weile lang nicht laufen können!“ wieder ertönte das leise langgezogene Wolfswimmern.
 
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Lydia

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Eine Woche, solang befand sich Lydia bestimmt schon auf der Insel. Eigentlich viel zu lange, doch es gefiel ihr und deshalb hatte sie der Wind wohl noch nicht weiter getrieben. Gekommen war sie mit einem kleinen Handelsschiff, auf welchen sie mehr oder weniger Mädchen für alles gespielt hatte, aber das war ihr egal sie musste nur weg aus ihrer Heimat, egal um welchen Preis. Doch diese Insel war eigentlich sehr schön und ruhig gewesen, bis sie schließlich mit dem Theater um irgendein Spiel begonnen hatte. So ganz hatte Lydia noch immer nicht verstanden worum es dabei ging und das obwohl ihr schon mehrere Leute versucht hatten es zu erklären, gut es war auch nicht sonderlich wichtig für die Rothaarige. Der einzige Grund warum sie sich überhaupt damit beschäftigt hatte war, dass man sie als Barmusikerin engagiert hatte, weil anscheinend ein großer Ansturm an Fremden erwartet wurde. Wo Menschen waren, da wollten sie auch Unterhaltung haben und Lydia war immerhin alles andere als eine schlechte Musikerin, auch wenn ihr die Stimme fehlte. Ja, es war auch nicht wirklich einfach gewesen dem Besitzer der Bar zu erklären dass sie bei ihm arbeiten wollte, dennoch hatte es irgendwie geklappt und der gutmütige alte Mann hatte sie auch mehr oder weniger schon als Tochter adoptiert, auch wenn sie dies nicht verstehen konnte. Wie konnte man nur so naiv sein? Ein jeder anderer hätte ihn wahrscheinlich ausgenutzt, aber Lydia selbst konnte sich nicht wirklich dazu durchringen. Sie wollte ihm nicht weh tun nachdem er so gut zu ihr war und das obwohl sie eigentlich ein Nichtsnutz war. Ihre Stimme fehlte und es hatten auch schon Leute nach Gesang zu den Klavierstücken gefragt, doch die Schützin war daraufhin nur in Tränen ausgebrochen. Ja, sie hatte ihren Verlust eindeutig noch nicht verarbeitet.

Nun, so hing die Rothaarige ihren Gedanken nach, als sie in Richtung des Hafens spazierte. Es war noch früh am Nachmittag, die Sonne schien und allgemein herrschte eine unglaubliche Harmonie, fast schon zu kitschig für den Geschmack der Kriegerin. Wie so oft trug sie ihren Kimono so wie ihren Bogen über den Schultern. Natürlich stach die Musikerin dadurch wohl aus der Menschenmasse hervor, doch es kümmerte sie nicht. Ihr war es egal was man von ihr hielt. Naja, zumindest redete sich die Rothaarige dies immer ein. Auf jeden Fall war ihr in der ganzen Stadt eindeutig zu viel los. Sie hasste Städte eigentlich allein schon deshalb weil sie so fürchterlich laut waren und stanken, doch dieser Ort übertraf alles was sie kannte bei weitem. Selbst der Hafen wo es eigentlich immer zumindest etwas ruhiger zuging als in den anderen Orten war eindeutig viel zu überlaufen. Jedoch konnte sie nicht weg, noch nicht. Lydia musste erst einmal eine Mitfahrgelegenheit finden, entweder bezahlbar sein würde oder wo man sie umsonst mitnehmen würde. Das war wohl auch der Hauptgrund warum sie sich in der Bar hatte anstellen lassen.

Es war wirklich ein Gewusel vor lauter Menschen wusste Lydia nicht mehr so ganz wohin mit sich selbst und beschloss schließlich sich auf eine Kiste zu setzen und einfach einmal abzuwarten bis sich das ganze zumindest etwas legen würde. Sie hatte ja Zeit, so bald würde niemand die Rothaarige erwarten und wenn doch so wieder man sie bestimmt suchen und auch finden. So saß sie einige Zeit auf dieser Kiste und beobachtete die vielen Menschen um sich herum. Warum waren jene denn immer nur so hektisch? Instinktiv schüttelte Lydia den Kopf. So etwas würde sie wohl nie verstehen, dazu war sie eindeutig viel zu sehr der Naturmensch. Wahrscheinlich war dies auch der Grund warum sie sich mit Städten eindeutig nicht anfreunden konnte. Irgendwann, Lydia wusste schon nicht mehr wie lange sie auf der hölzernen Kiste saß, doch es wurde einfach nicht weniger Trubel, sodass sie irgendwann ihre Flöte hervor zog und zu spielen begann. Es war eine klare fröhliche Melodie die mehr oder weniger zum tanzen sogar einlud. Kurz blieben sogar einige Menschen bei der jungen Frau stehen um ihr zu lauschen, doch die meisten eitlen mit festen Schritten schnell wieder voran. Der Rothaarigen war es egal, sie hatte die Augen geschlossen und lauschte nur der feinen Melodie die sie selbst erzeugte ohne so ganz zu wissen was sie eigentlich spielte. Es war eines jener Lieder die einfach nur aus dem Moment entstanden und auch nur für jenen gedacht waren. Ein Stück das geschaffen worden war um in der Sekunde wo es entstand schon wieder zu vergehen. In gewisser Art und Weise waren Lydia diese Lieder die liebsten, immerhin zeigten sie am besten das Leben und den ewig andauernden Kreislauf der Natur.
 

Victor

Pirat
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Es waren nun unterdessen ein paar Tage vergangen seit Victor, den Sünder ins nächste Leben geschickt hatte. Glücklicherweise war er nach der Anweisung von Triane auch noch vom Schiffsarzt dazu aufgefordert worden sich zu schonen, weshalb es ihm leider nicht möglich war, an den Aufräumarbeiten teil zu nehmen. So gerne er dies auch getan hätte. So war leider gezwungen in seiner Kabine zu bleiben und konnte eher spärlich frische Luft schnappen. All das wäre ja noch kein Problem gewesen, doch leider hiess das auch kein Spass, und dieser rothaarige Pyromane der beinahe das gesamte Schiff abgefackelt hatte, liess kein bisschen Alkohol zurück. Im Klartext hiess das keine ruckartigen Bewegungen also keine Frauen, und kein Alkohol. Trainieren fiel auch flach, dazu war seine Hüfte noch nicht ganz verheilt. Und darauf eine weitere Woche so zu verbringen hatte er definitiv keine Lust, weshalb er es nicht provozieren wollte. Doch eigentlich war das alles nicht einmal so schlecht, er hatte mehr Geld als zu dem Zeitpunkt, an dem er das Schiff betreten hatte, auch wenn er noch nicht wirklich wusste was er damit eigentlich sollte. Ursprünglich hatte er geplant gehabt damit seinen Eintritt zu bezahlen und dann im Turnier zu verlieren um an den Informanten welcher scheinbar auf dem Schiff gewesen sein sollte. Jetzt hatte er es auch noch vermehrt, wenn das so weiterginge würde er es irgendjemandem einfach schenken müssen. Denn was wollte er mit so viel davon.

In der Zwischenzeit vergingen die Tage hauptsächlich damit, dass er in seiner Kabine lag und schlief. Sehr zu Victor’s Leidwesen alleine, aber was konnte man da schon machen? So nutzte sein Körper die Zeit wenigstens und erholte sich recht gut. Dann endlich als Victor auf einem seiner eher seltenen Spaziergänge an Deck machte, erklang der Ausruf, das Land in Sicht war. Endlich, das wurde aber ja auch langsam mal Zeit. Ohne grosse Verzögerung, machte sich der junge Inquisitor auf den Weg seine Sachen zu packen, und dabei das Geld auch noch irgendwie zu verstauen. Ob nun ein paar Scheine fehlten oder nicht war ihm dabei eigentlich recht egal. Sollten sie doch den Weg gehen der für sie bestimmt war. Gerade als er das Schiff verlassen wollte, wurde er von seiner Ärztin angesprochen. „Vicky! Da bist du ja! Nun komm, wir haben noch was vor und ich sage dir, wenn ich mit dir fertig bin wirst du eine ganze Weile lang nicht laufen können!“ Das konnte man auf viele Arten interpretieren, doch gemeint war nur eine, und nachdem Victor so lange untätig in seinem Bett gelegen hatte, kam ihm diese Möglichkeit gerade recht. Vergessen hatte er ihr Versprechen sicher nicht. So hatte er wenigstens etwas gehabt auf das er sich freuen konnte, auch wenn der Trost über die Auszeit doch eher gering war. Dementsprechend hocherfreut, wandte er sich seiner Partnerin zu, bevor er sie ansprach: „Ah Triane, schön dass du das nicht vergessen hast.“ Darauf folgte eine kurze Atempause, welche er nutze um seine Hüfte leicht zu belasten. Der folgenden Reaktion nach, war diese wieder soweit einsetzbar. Weshalb er anfügte: „Was hältst du davon, wenn wir zuerst etwas essen gehen und uns dabei den einen oder anderen Drink genehmigen, bevor es dann nach dem Essen härter zur Sache geht? Ich meine eine kleine Stärkung könnte dir gut tun, du wirst die Energie jedenfalls definitiv brauchen.“ Die Energie würde sie garantiert brauchen, wenn er alles was er mit ihr vorhatte durchziehen wollte. Es würde eine längere feucht heisse Zeit werden. Man sollte ja die Chancen nutzen, welche einem in den Weg gelegt werden. Währenddessen bewegte er sich leicht vorwärts um das Schiff endgültig zu verlassen, er hatte nämlich keine Lust noch einmal hinten anstehen zu müssen. Triane würde ihm schon folgen, sie war vermutlich auch schon froh, von dem Schiff herunter zu kommen. Unten auf der Insel angekommen, schritt er recht zielstrebig durch die Mädchen, welche zwar recht anziehend aussahen, er aber einen weitaus interessanteren Fang an der Leine hatte, wenn man dem so sagen konnte. Einen der Zettel die sie austeilten nahm er dennoch an sich, woher sollte man schon sonst wissen, was in nächster Zeit auf der Insel los wäre, und wer wusst schon, vielleicht würde er ja einen Glückstreffer landen. Wobei er dann eher von Gott geführt werden würde, als dass er per Zufall einen Satanisten finden würde. Der Inhalt war jedoch sehr interessant, scheinbar würden recht bald die Königsspiele, was auch immer diese sein würden hier auf der Insel stattfinden. Vielleicht würde er ja da einmal vorbei sehen, der Titel versprach jedenfalls, dass es unterhaltsam werden könnte.

In diesem Moment erschallte ein wenig aus der Ferne eine Melodie, welche Victor automatisch aufhorchen liess. Irgendwie hatte er es scheinbar noch immer nicht verlernt aus einer Geräuschkulisse alles wichtige heraus zu filtern. So erklang eine Flötenmelodie, welche sogar, soweit wie jemand der in einer Kanalisation aufgewachsen war, dass beurteilen konnte, recht schön. Mit einer recht ausgelassenen Laune, eilte er durch die Menge bis er vor dem rothaarigen Mädchen stand, welches königlich, oder auch eher nicht auf einer Kiste sass und ihre Flöte spielte. Ein kurzer Moment verharrte Victor, wobei er dem Mädchen mit einem anerkennenden lächeln in die violetten Augen sah. Sie konnte recht gut mit ihrer Flöte umgehen und er hatte irgendwie im Gefühl sie könnte sich ein wenig hier auskennen. Immerhin hatte am Hafen ja schon ein Begrüssungskomitee gewartet. Warum also nicht auch noch jemanden anstellen der ein wenig Musik machte? Kurz räusperte er sich, um sich ihre Aufmerksamkeit zu sichern, auch wenn es vielleicht ein wenig unhöflich war aber was wollte man schon machen. Nach einer kurzen Pause wandte er auch seine Stimme an sie: „Guten Tag, könnten Sie mir vielleicht den Weg in die nächste Bar zeigen? Meine Kehle ist ein wenig trocken und ich denke da würde ein gutes Gläschen Rum Abhilfe schaffen.“ Jetzt gab es nicht viel anderes als zu warten, bis sie auf sein Angebot eingehen würde oder nicht, wer wusste schon ob es sein Schicksal sein sollte die Kehle befeuchten zu dürfen oder nicht. Wobei ihm in diesem Moment einfiel, dass er ja noch einen Koffer voller Geld hatte den er los werden wollte oder musste. Dementsprechend fügte er noch rasch an: „Vielleicht könnten wir es ja so machen, das Sie mir den Weg zeigen, und ich Sie dafür auf einen Drink einlade? Was halten Sie davon?“ Vielleicht war das Schicksal ja käuflich, ein Versuch war es jedenfalls wert.
 

Aaron

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Seine Fingerspitzen hoben und senkten sich, krümmten sich, zuckten konzentriert, um unsichtbare Tasten zu erreichen. Und während sein Körper dies eher unbewusst tat, spielte in Aarons Geiste eine leise Melodie, welche von einer glücklichen Kindheit zeugte. Aber seine Knöchel waren von Brandblasen zugeschwollen, der rechte Unterarm war unter einem Verband verborgen und die Mimik des Phönix spiegelte den Schmerz wider. Zwar war es nur eine sehr tiefe Falte zwischen den Augenbrauen, doch wenn man Aaron kannte, war das ein sicheres Zeichen dafür, das es ihm beschissen ging.
"15 Flaschen Rum. Kein gewöhnlicher Rum. Dieser Rum kam von einer weit entfernten Insel und er reift in Fässern, deren Holz aus nur einem Baum bezogen werden. Kannst du dir nur im mindesten vorstellen...?"
"Nein", unterbrach Aaron, stierte weiterhin geradeaus ohne Turner auch nur eines Blickes zu würdigen.
"10 Flaschen Schnaps aus feinsten Beeren", fuhr James unbeirrt fort und das Papier raschelte, als er die Liste weiter inspizierte. "...und... anscheinend hast du sogar den Schaumwein angezündet."
Aaron zuckte innerlich zusammen, als seine neugierige Zunge an dem Loch in seiner Zahnreihe vorbeifuhr. Wenigstens hatte es aufgehört zu bluten - trotzdem hatte er immer noch einen metallischen Geschmack im Mund, welcher nur von dem eingesogenen Zigarettenrauch übertüncht wurde.
"Nun ja, Aaron. Du kannst wohl auch Wasser zum Brennen bringen, was?"
"Sie wissen, das ich kein Geld habe, um alles zu bezahlen."
Um ehrlich zu sein, konnte sich der Rothaarige an diesen Vorfall kaum erinnern. Er spürte die Verletzungen, die wie Blutegel an seiner Haut saugten und die heißen Nadeln, welche nur noch heißer Dampf in seiner Brust waren. Der explosive Druck war verschwunden und wenn er an das Luxusschiff und dessen Inneneinrichtung zurück dachte, hatte er wohl einen kleinen Aussetzer. Aber diese geldschweren Fettsäcke konnten sich doch alles mit einem Fingerschnippen herbei wünschen. Dieser Kahn war wohl bald wieder seetauglich.
"Der Pott wurde ausgezahlt, an die Leute, welche geholfen hatten, gegen die Eindringlinge vorzugehen. Das ging wohl auch an dich. Natürlich habe ich deinen Anteil dem Inhaber überlassen."
Der Phönix seufzte und zupfte an seinem Ohrläppchen, während er nach dachte.
Nein, da war keinerlei Bild dazu. Nichts.
Seine Erinnerung umfasste größenteils den Kampf zwischen ihm und Ben. Der Mann, der ihm einen Zahn schuldig war. Sein Blick schweifte kurz umher und er erkannte die pinke Schönheit. Sie musste wissen, wo Ben abgeblieben war. Der Kerl war noch nicht aus dem Schneider.
"Also, bin ich fein raus. Man sieht sich, James."
Der Schmerz, welcher durch den festen Griffs des Kapitäns um seinen Unterarm sich durch seinen Arm bis in die Brust krallte, ließ Aaron innehalten. Der heiße Druck in seiner Brust verfestigte sich und der Aschekönig durchbohrte Turner mit seinen hellen Augen. Ein ungewolltes Knurren entfuhr Aarons Kehle - wie ein in die Ecke gedrängter Hund.
"Hör zu, Aaron. Fast jeder in der Marine, welcher hier im East Blue unterwegs ist, kennt dich." James zog noch fester an dem verwundeten Arm und Aaron musste sich zu seinem Kontrahenten gezwungenermaßen hinunter beugen. Er konnte seinen Atem im Gesicht spüren. "Du bist ein heißes Eisen, das niemand anfassen will, aber jeder in der Dunkelheit sieht. Wir beobachten dich."


Er hätte ihre Schulter fassen können, um sie auf sich aufmerksam zu machen. Oder sich räuspern. Doch Aaron fasste lieber mit einer zärtlichen Geste eine pinke Haarsträhne zwischen Daumen und Zeigefinger. Langsam rollte er sie hin und her, während die junge Frau vor ihm nichts bemerkte. Schon bald könnte er einer ihrer Strähnen ergattern und seiner Sammlung hinzufügen, da war er sich sicher. Abermals hatte er ihren seichten Duft in der Nase - all der Missmut war mit einem Augenblick hinweg gefegt.
(Ich kann zu dir nicht "Nein" sagen...)
Ihre blassgrünen Augen erinnerten ihn an das erste Gras im Frühling. Jedoch war sie derart erschrocken, als sie sich umdrehte, das sich ihr Körper merklich verkrampfte.
"Hast du mich erschreckt." Ihr Gesicht verdüsterte sich im selben Moment und dazu verschränkte sie noch ablehnend ihre Arme. "Was willst du?"
"Aaron", sagte er mit ruhiger Stimme und ein seltenes Schmunzeln umspielte seine Lippen. Er reichte ihr seine Hand.
Es dauerte einige Sekunden bis auch sie zögerlich die Hand ausstreckte und seine leicht zur Begrüßung drückte. "Lzzy."
"Ich wollte mich entschudligen", brummte er vorsichtig, obwohl ihm nichts ferner lag. Lieber hätte er diesen köstlichen Körper auf verschwitzten Laken vor sich. Und Ben an einen Stuhl geklebt, damit er zusehen konnte, wie sein kleines Vögelchen immer heißer zwischen seinen Armen schmolz. Aarons Gedankenzug blieb noch für eine Sekunde stehen - das Bild war einfach zu köstlich.
"Schon gut", sagte sie unterkühlt und behielt den Phönix genaustens im Auge. Er konnte spüren, wie seine Anwesenheit sie nervös machte. Das war zuerst als gutes Zeichen zu verbuchen. "Wenn du Ben siehst, sag ihm, dass ich ihn suche."
Aaron nickte ihr zu und ging an ihr vorbei, um die neue Freiheit auszukosten. Denn das Schiff hatte endlich angelegt.


Kein Geld - keine Perspektiven. Keine Zigaretten - kein Aaron.
Obwohl ihn der Anblick dieser schönen Mietzekatzen zur Begrüßung über vieles hinweg trösten könnte. Sie drückten ihm einen Zettel in die Hand, welchen er erst später wirklich ansehen würde. Zuerst steckte er ihn geistesabwesend in seine Hosentasche, schulterte seinen Seesack und machte sich auf die Suche nach ein paar Berrys.
 
H

Homesick

Guest
Der Kerl war nicht ganz koscher, so viel stand fest. Auf ihrem Weg über die in Mitleidenschaft gezogene Silberschwan war das Mädchen mit den pinken Haaren vollkommen in Gedanken versunken. Erstens, Aaron. Was wollte er von ihr, und vor allem, was konnte er schon von ihrem Vater wollen? Warum benahm er sich so seltsam? Und vor allem: Warum lief ihr bei dem Geruch von Tabakrauch in letzter Zeit ein wohliger, kalter Schauer über den Rücken?
Als Lzzy wütend die Tür auftrat, schlug ihr eine Welle aus Finsternis entgegen.
"Spielst du immer noch den einsamen Wolf?" fauchte sie ihr entgegen. Die Dunkelheit gab ihr keine Antwort. Angepisst von der Stille, angepisst von Trianes schamlosem Verrat an ihr, angepisst von Aaron und so ziemlich allem in der Welt, zog sie mit einem Ruck den Vorhang von dem Fenster.
"Heilige...!" seufzte sie.
Quer über das Sofa, das der Größe und seinem jämmerlichen Zustand nach zu urteilen einmal dem fettleibigen Kapitän der Gourmet-Piraten gehört hatte, lag ihr Vater, anmutig wie eine Wasserleiche. Nur eine einzige Sache verriet ihr, dass er sich in den letzten vierundzwanzig Stunden zumindest einmal bewegt hatte.
"Was zur Hölle hast du mit deinen Haaren gemacht?"
"..."
Homesicks dröhnendes Schweigen sagte manchmal mehr aus als tausend Worte anderer Menschen, es gab Momente, da mussten sie nicht einmal reden, um sich mit einander zu unterhalten. Er liebte diese Form der stillschweigenden Kommunikation - sie hasste es hingegen wie die Pest.
"Was auch immer du mir zu sagen hast. Ich würde es nur gerne aus deinem Mund hören...bitte."
Homesick seufte, holte tief Luft. "Sah doch beschissen aus, oder?"
In ihrer schlechten Laune musste Lzzy nun doch einmal kurz lächeln, es machte sie doch ein wenig froh, dass ihr Vater seine Stimme wieder gefunden hatte. Ben war für sich schon kein gesprächiger Mensch, aber die letzten paar Tage...sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, wann sie ihn das letzte mal sprechen gehört hatte. Vorgestern? Vorvorgestern?
Sie ging mit weiten Schritten um die Couch herum, daran vorbei und schnurstracks zu den Koffern. Der Krach, den sie dabei machte, raubte Homesick das letzte bisschen seiner lethargischen Idylle. Er murrte wie ein Kater.
"Stell dich nicht so an, Großer. Fang lieber an zu packen. Wir haben endlich Land erreicht."
Ben richtete sich schwerfällig auf, gähnte laut und knarzig, dann fuhr er sich mit der Hand zuerst über das Gesicht, dann über den nun kahl geschorenen Hinterkopf. Es war jetzt erst zwei Stunden her, dass er sich im Spiegel betrachtet hatte und bei der Betrachtung der angesengten Stellen im Haar zum Rasiermesser gegriffen hatte. Mit dem Ergebnis konnte er zufrieden sein. Früher hatte er ausgesehen wie ein Schläger, jetzt sah er aus wie der Mann, der die Schläger verschlug.
Abgefuckt.
Ja, das war das richtige Wort.
"Und wer hat dir in die Nieren geschlagen?" fragte er gequält. Wenn es nach ihm ginge, hätte er seine asketische Schweigephase noch eine Woche lang durchziehen können und wäre froh dabei gewesen. Aber er wusste, dass seine Tochter es nicht gerne sah, wenn er sich so in sich selbst zurückzog. Also riss er sich zusammen und versuchte sich an dem, was diese Kannibalen, diese "Zivilisierte Menschen" Small Talk nannten. Er war nicht sehr gut darin, das merkten sie beide.
"Niemand." log Lzzy. Noch etwas, dass sie beide nicht konnten.
"Lzzy. Kleines." sagte er ruhig, doch mit Nachdruck in der Stimme.
"Es ist diese Triane, diese...diese...ach, keine Ahnung, was sie ist, aber es ist scheußlich!" Schrie sie wie eine Furie und warf einen Seesack mit Ballkleidern und Kostümen durch den Raum. Ben konnte sich nicht erinnern, dass Lzyy jemals eines dieser Kleidungsstücke gekauft hatte. "Sie hat mich verkauft wie ein Stück Käse! Für ihre dumme Kette hab ich jetzt ein Stelldichein mit Balthasar und warum? Weil ihr vermalledeites, kleines, verschrumpeltes, Erbsen..."
"Wer ist Balthasar?" Unterbrach Ben die Tirade.
"Ernsthaft? Ernsthaft? Die Nummer bringst du jetzt?"
"..."
"Ugh. Balthasar ist Brodys Vorname. Ich habe ein Date mit Brody."
"Oh...soll ich ihm die Füße brechen?"
"Was? Nein! Brody ist ganz okay, er ist zwar nicht mein Typ aber..."
"...?"
"Er ist echt in Ordnung... was mich eigentlich aufregt ist die Tatsache, dass ich wie ein Beutel Münzen von Triane verkauft wurde. Auf das Date an sich freue ich mich eigentlich sogar. Aber mir geht es um das Prinzip."
"Be a man, kill the snitch...just remember Life's a bitch." reimte Homesick. Lzzy musste lachen.
"Du sagst es, Dad! Was ist jetzt? Willst du nicht loslaufen und Brody davon abhalten, mich dir zu rauben wie der Drache die Prinzessin?"
Ah, Ben hasste ihren Sarkasmus. Vor allem, weil sie meistens recht hatte, wenn sie diesen Tonfall anschlug.
"Nah, diesmal nicht." schwindelte er. Wie durch ein Wunder kam er damit durch. "Ich bin nur froh, dass du dich nicht mit diesem rothaarigen Bastard triffst."
Wenn du Ben siehst, sag ihm, dass ich ihn suche.
Lzzy hütete sich, ihm von ihrer Begegnung mit dem Feuerteufel zu erzählen. Aaron O' Malley war für ihn ein rotes Tuch, dass hatte sie bereits gemerkt, als sie das erste Mal seinen Namen erwähnt hatte. Seine Hände hatten sich damals auf einmal verkrampft und die Fingernägel einen halben Zentimeter in die Tischplatte gebohrt. Selbst für ihren Vater war das seltsam und sie hütete sich, diesen mysteriösen Hass noch weiter anzustacheln. Sie vermochte sich nicht seine Reaktion vorstellen, wenn sie ihm von ihrer Begegnung vorhin erzählte.
Ausserdem...die beiden würden sich ohnehin wiedersehen.
Das lag in der Luft wie die Grippe im Winter. Als sie wieder fortschlenderte, kam dem Mädchen ein seltsamer Gedanke.
Warum nennt er ihn eigentlich Ben?

Es dauerte, bis sich Homesick endlich von dem Sofa aufgekämpft, sich gewaschen und die paar Sachen, die er besaß, in eine Tasche gestopft hatte. Als er aus der Tür trat konnte er schon die Insel erkennen, die den beiden Schiffen nun schon so nahe war, das es schien, als könne man sich einfach über die Reling lehnen und rüberspringen.
Lzzy war bereits fortgegangen - Ben hoffte inständig, dass sie zu dieser Triane oder diesem bleichen Sonderling verschwunden war und nicht zu "Der Mütze" Brody oder diesem Auswuchs eines Vaganten Aaron.
Allein an der Reling, stand Homesick da und atmete sich die faulige Hafenluft in die Lungen. Hoch über ihnen krächzten Seemöwen und der Wind kitzelte ihm die noch junge Glatze. Tatsächlich musste er sich eingestehen, dass er das erste mal seit dieser Reise so etwas hatte, dass man als einen Anflug von Optimismus bezeichnen konnte.
Ein kleines Detail im rechten Augenwinkel erregte seine Aufmerksamkeit. Zunächst dachte der Hüne, es wäre eine Illusion, die sein noch leicht geschwollenes Auge ihm bereitet hatte, doch er irrte sich. Rechts von ihm, direkt auf der Reling, lag eine kleine, rote Schachtel aus Pappe. Neugierig geworden griff sich Homesick dss Päckchen und untersuchte es, mit Staunen stellte er fest, dass es eine Stange Zigaretten war. Nur einer auf diesem Schiff rauchte Tag und Nacht, jedes mal, wenn man ihn sah. Aaron. Er musste seinen Vorrat an Tabak wohl hier vergessen haben.
Ben wusste selbst nicht, warum er es tat, aber er griff sich die Pappe und stopfte die Glimmstengel in die eigene Tasche. Aus Bosheit? Aus Gier? Er wusste es nicht, tat es aber trotzdem.
Einen der Sargnägel fischte sich Homesick noch heraus, schnippte ihn sich in den Mund (ein Relikt aus seiner Jugend) und zündete sich den Glimmstängel.
Paffend lief er über das Deck, hielt die Augen nach Lzzy offen. Er hatte sich zwar generös gegeben, aber innerlich sah er sich schon in das Lokal einbrechen und sie herauszerren. Brody wollte spielen? Gut, konnte er haben.
Das Schiff lief quälend langsam in den Hafen und der Versuchung, sich einfach in das schmutzige Hafenwasser zu stürzen und an Land zu schwimmen, konnte er nur mit Mühe widerstehen. Als der Kahn dann endlich anlegte und sie von Bord gehen konnten, machte sich Unruhe in ihm breit. Lzzy konnte er nirgendwo entdecken, sie fehlte wie ein Puzzlestück. Das einzige, was ihm seine Nerven etwas balsamierte, war er. Der Rote Bastard. Denn so konnte seine Tochter unmöglich bei ihm sein.
Da stand Aaron, sah teils neugierig, teils gelangweilt die Mädchen am Steg an und sah aus, als würde er nichts böses denken. Pustekuchen, wahrscheinlich plante er gerade in diesem Moment, wie er Lzzy verführen, ihm ein Schnippchen schlagen, den Hafen in Brand stecken und damit jeden darin umbringen konnte. Wie wahr Homesicks paranoide Gedanken teilweise waren, konnte er ja nicht ahnen.
Aaron sah herüber und bemerkte, dass er beobachtet wurde. Ihre Blicke trafen sich. Stahl und Bernstein, genau wie auf dem Schiff. Über knapp drei Dutzend Schritt hinweg starrten sich die beiden an, keiner war gewillt, als erster aufzugeben. Das hier war eine andere Form des Duells, eine, die sich ganz ohne Tritte und ausgeschlagene Zähne abspielte. Ein Kampf der Geister, um es reisserisch auszudrücken.
Bens Hand wanderte wie von selbst zu der Zigarette, die halb verglommen und schlaff in seinem Mundwinkel hing, dann nahm er noch einen kräftigen Zug, dass der Tabak hellrot aufleuchtete. Er nahm sich die Zigarette, hielt sie demonstrativ in die Luft, damit Aaron sie auch ja gut sehen konnte, dann drückte er sie sich auf den linken Unterarm.
Am liebsten hätte er jetzt direkt geschrien und gebrüllt und sich Eis auf die Stelle gedrückt, Homesick zwang sich jedoch, weiterhin ruhig zu bleiben, möglichst keine Miene zu verziehen. Das Duell lief immer noch und er war am verlieren.
Von dieser Zurschaustellung unbeeindruckt nahm auch Aaron die Zigarette aus dem Mund. Er blickte sie kurz an, und auf dir Entfernung konnte Ben nicht ausmachen, was für ein Gefühl in diesem Blick lag.
Aaron grinste sein breitestes und überlegenstes Grinsen, zwinkerte und streckte ihm die Zunge heraus. Und dann, ohne Vorwarnung, drückte er sich die Glut auf der eigenen Zunge aus und zuckte nicht einmal mit der Wimper.
Und damit war das Duell entgültig zu Aarons Gunsten entschieden.
 

Brody

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Seine Füße trugen ihn auf der Suche nach einen guten Restaurant, weg vom Hafen in Richtung des Stadtzentrums. Die Straßen waren mit bunten Girlanden geschmückt und auf dem Boden war fast kein Müll zu entdecken. Dies war sehr ungewöhnlich für eine Stadt, Balthasar fühlte sich ein wenig unwohl war er doch den Dreck und den Gestank von Loguetown gewöhnt. Je weiter er in die Stadt reinging desto sauberer wurden die Straßen. Der Weg den er entlanging öffnete sich plötzlich zu einem Platz und auf diesem erhob sich ein großes Plateau. Sein Blick schweifte nach oben und er sah dass Königsschloß. 'Dort muss einiges zu holen sein', er fixierte das Gebäude und veruschte einen Weg hinein zu finden. Und wie er so das Schloß betrachtete, wurde er plötzlich von hinten angerempelt. Dank seines Gleichgewichtssinns konnte er er sich nach diesem Stoß auf den Beinen halten. Der Mann der ihn angerempelt hatte schätzte er ungefähr auf sein eigenes Alter, ging ohne eine Entschuldigung an ihm vorbei. An seinem Gürtel sah Balthasar zwei Tonfas hängen. Normalerweise würde er so einen Typen gründlich die Leviten lesen und er setzte schon an, als ein weiterer Mann an dem fast keine nackte Haut zu sehen war ihn ansprach. „Entschuldigen sie das Benehmen von Mr. Belphegor, er hat leider keine gute Erziehung genossen.“ Balthasar zog seine linke Augenbraue hoch. „Kein Thema, aber das nächste mal bin ich nicht so nett und lasse ihm das durchgehen“ „Sehr freundlich von Ihnen, aber ich muss leider weiter, bevor er noch was schlimmeres anstellt. Er sah den Beiden noch nach bis sie um eine Ecke bogen und schüttelte den Kopf 'Komische Typen'. Dann fiel ihm wieder ein warum er eigentlich unterwegs war, er suchte nach einem Restaurant in dem er mit Lzzy den Abend genießen konnte. In fünzig Metern sah er ein vielversprehendes Etablisement und hielt mit großen Schritten direkt darauf zu. In der Nähe des Eingangs hing eine Auswahl der Speisekarte auf die Balthasar einen Blick warf. Es gab hier erlesene Speisen zu hohen Preisen, aber mit dem Geld, dass er sich auf der Überfahrt verdient hatte konnte er es sich leisten. 'Zur Zeit treff ich echt nur Freaks, die zwei eben auf der Straße. Dann Victor, der ernsthaft denkt er könnte mit mir in Konkurenz treten. Aaron der wahrscheinlich das ganze Schiff abgefackelt hätte, wenn er noch Alkohol gefunden hätte. Wahnsinniger Spinner. Bunny nicht zu vergessen mein nächster Fang nach Lzzy. Sehr naiv, bestimmt einfach zu haben. Das wird ein Kinderspiel, der Hund bekommt was zu futtern und das Ding ist gelaufen. Aber der größte Freak von allen ist der Vater von Lzzy, der versucht einen umzubringen wenn man nur an sie denkt.' vorsichtigerweise späte Balthasar nach links und rechts ob das nicht tatsächlich der Fall war, Gott sei Dank war Homesick nirgends zu sehen. Nur der Ober des Restaurants richtet die Tische für den Abend her. 'Das sind eigentlich die perfekten Leute für eine Crew. Denn nur wer so verrückt ist wie die wird Pirat. Das wird nicht einfach, vor Allem der alte Mann wird ne harte Nuss. Egal ich pack das schon' und sein typisches Haifischgrinsen zeigte sich wieder in seinem Gesicht. „Pardon, würden Sie von Restaurant entfernen, sie vertreiben uns die Gäste.“ Langsam drehte sich der kommende Piratenkapitän zu dem Ober um, da dieser ihn eben angesprochen hatte. „Gäste, was für Gäste, ich seh weit und breit keinen Schwanz“ Dies entsprach zwar nicht der Wahrheit schließlich war der Platz vor dem Plataeu mit Touristen gepflastert, doch so eine Frechheit wollte sich Balthasar nicht bieten lassen. „Ja eben deswegen und überhaupt was ist denn das für eine vulgäre Sprache. Können Sie sich denn nicht wie ein normaler Mensch benehmen, sie Kretin“ „Ich kann schon wenn ich will, du aufgeblasener Pinguin“ er musste sich zusammenreißen, dass er den Ober nicht an die nächste Wand tackerte, so eine Wut hatte er im Bauch. „Was erlauben Sie sich“ „Was ich mir erlaube, ich erlaube mir für heute Abend einen Tisch zu reservieren, du Pimpf.“ Er knallte 15.000 Berry auf den Tisch so dass die Gläser und die Teller darauf klirrten „Und zwar für zwei Personen, verstanden“ Fassungslos schaute der Kellner auf die Scheine die auf dem Tisch lagen, in seinen Gedanken konnte er es sich nicht zusammenreihmen, wie so ein Prolet soviel Geld besitzen konnte. Er hatte keine Lust diesem Mann mit dem Muskelshirt und der Mütze einen Tisch zu reservieren. Doch wenn sein Boss rausfinden würde, dass er einen Batzen Geld abgelehnt hatte, würde er in hohem Bogen rausfliegen. Dann wäre das Leben für ihn in der Stadt Goa für ihn gelaufen und er müsstge zu dem dreckigen Pack im Gray Terminal . Nur der Gedanke an diesen schlimmen Ort, ließ eine Gänsehaut auf seinen Armen entstehen. „Und was ist, hats dir die Sprache verschlagen“ „Entschuldigen Sie, sie bekommen natürlich einen Tisch“ würgte er mehr als das er es aussprach. Die gekräuselten Lippen des Kelnners sprachen Bände. Doch Balthasar war dies egal, er hatte seinen Tisch für heute Abend, auch wenn dieser wohl nicht in der Nähe der High Society der Stadt stand. Das nächste Problem war für ihn jetzt Lzzy zu finden, damit sie nicht in die Finger von Victor oder Aaron fiel.
 

Triane

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Triane kannte bis zu diesem Tag eigentlich nur den Hafen von Ren und die größte Ansammlung von Häusern und Menschen die sie bis dahin gesehen hatte war das Dorf Lotus. Ihre Augen weiteten sich deswegen stark als sie auf die Stadt blickte. Ihr eigentliches Ziel war ja eine Insel mit dem Namen Logue Town, deswegen hatte Tria keine Ahnung wo ihre Reise sie ab hier hinführen sollte. Sie hatte mit vielem gerechnet aber gleich eine Stadt zu sehen die so viel größer war als Lotus, das überrumpelte sie einfach.

/scheiß… die…. Wand… an…/

„Deinen Blicken nach, bist du zum ersten Mal in einer richtigen Stadt?“

Das war Victor, er war an ihrer Seite seid sie das Schiff verlassen hatten, er hatte vorgeschlagen, dass sich beide vor ihrem Duell noch ruhig bei Speis und Trunk stärken könnten. Wie es schien war der blasse junge Mann eher an so viele Menschen gewöhnt als Triane, die sich hier ziemlich klein vorkam und den Anschein erregte, ein wenig verloren zu sein. Vielleicht wollte er sie aufmuntern als er weitersprach.

„Ich gäbe einen kleinen Schatz für deine Gedanken.“

Mit einem sanften Lächeln. Tria sah sich noch einmal um, sie zog die Hafenluft in ihre Nase

/riecht irgendwie ganz anders als der Hafen von Lotus./

Und sprach dann laut und im Brustton der Überzeugung.


„Scheiß die Wand an!“


Einige Menschen drehten sich zu den beiden um, Triane störte das nicht, sie zeigte um sich und rief nur weiter.

„Ist das denn wirklich wahr? Der Hafen ist ja riesig! So viele Häuser!? So viele Menschen? Was essen die nur alle!? Und bei Varine… soll das da hinten etwa ein Schloss sein? Ein richtig echtes!? Ich will den Typen sehen der da drin lebt, das muss ein echter Riese sein!“

Dabei funkelten ihre Augen vor Neugierde und Begeisterung in einem kindlichen Licht, dass sie viel jünger erscheinen ließ. Einige Leute fingen an zu tuscheln, was wohl dieser gruselige Typ da mit dem Mädchen macht, oder aus welchem Kuhdorf die wohl kommen. Triane fühlte sich einfach nur hin und her gerissen von den vielen neuen Eindrücken und sprang hin und her um sich alles genau an zu sehen, Krämerläden, Schneider, Bäckereien und und und… da kam Izumi fast schon nicht mehr hinterher. Nach einiger Zeit dann aber holte sie doch die Müdigkeit ein /wie war das noch mal mit Essen?/
Vicky war dabei ihnen eine entsprechende Lokalität zu suchen, wobei Triane gar nicht wusste warum er so wählerisch sein musste. Dann hörte sie diese Melodie, jemand spielte Musik hier auf der Straße, sowas kannte Tria bereits schon, im Hafen von Ren gab auch schon immer wieder mal Straßenkünstler, die sich während ihres kurzen Aufenthalts etwas dazu verdienen wollten. Quelle dieser Musik hier war ein rothaariges Mädchen mit einer Flöte. Triane überlegte erst ob sie sich dazusetzen sollte und mit ihrer Okarina spielen sollte, aber ihr knurrender Magen erinnerte sie daran, dass es noch etwas Wichtigeres zu tun gab. Victor sprach das Mädchen auch gleich an, wollte wissen wo sie etwas zum Essen und zu trinken herbekommen konnten, er lud das Mädchen sogar dazu ein, aber sie antwortete gar nicht. Es spielte seine Melodie einfach weiter, sie sah zwar immer wieder zu Vicky hin, aber sagte nichts. Die Melodie gefiel Triane schon sehr, aber ihr Hunger nach Fleisch war im Moment viel höher als der nach Kultur. Sie wollte Victor schon einfach am Ärmel packen und weiter ziehen als ihr etwas auffiel

„Das ist doch…“

Trian stieß den jungen Mann mit den roten Augen einfach bei Seite und betrachtete das Mädchen eingehend, dabei kam der rothaarigen das Gesicht der silberhaarigen immer näher, langsam, Zentimeter für Zentimeter , es wurde dem Mädchen schon langsam unangenehm und ihr Spiel wurde unsauber, dann plötzlich schnellten Trianes Hände hervor. Die rechte legte sich an das Gesicht des Mädchens und die linke an dessen Hinterkopf , vor Schock ließ sie ihre Flöte fallen, doch die allzeit bereite Izumi fing das Holzinstrument behände mit ihren Zähnen. Ja, dieser Kiefer konnte einen Arm knacken wie ein Streichholz, aber er konnte Triane auch einen Zahnstocher reichen ohne ihn zu beschädigen. Trianes rechter Daumen legte sich unter das linke Ohr des Mädchens und Zeige und Mittelfinger legten sich um das Kinn, diesen Griff hatte Tria gelernt um Leuten den Mund zu öffnen und ihnen beim Essen zu helfen, sie brauchte jetzt nur noch mit dem Daumen gegen den Oberkiefer zu drücken und mit dem Zeigefinger gegen das Kinn und der Mund des Mädchens öffnete sich weit. Mit der linken Hand zog Tria den Kopf des Mädchens etwas zurück, so dass das Sonnenlicht in ihren Rachen fiel. Dem Mädchen war das natürlich gar nicht recht, es versuchte sich zu wehren und ihre kleinen Fäuste boxten auf Tria ein, aber das schien kaum einen Effekt zu haben „Hab dich nicht so!“ zischte Triane während sie angestrengt und konzentriert in den Mund des Mädchens sah „Ich weiß was ich tue… ich bin Arzt! Entweder hilfst du mir, oder es wird Zeit für eine örtliche Betäubung … MIT MEINER FAUST! Dabei hob sie die linke Hand zur Faust geballt und schlug gegen die Wand, wobei sich der Putz löste und die Faust eine gute Spur in der Ziegelmauer dahinter hinterließ, kein ganzes Loch, aber der Stein splitterte und es fielen einige Stücke vom Stein herunter als sie die Faust wieder wegnahm. Das Mädchen hörte mit ihrer Zuckerwatten-Blitzfaust-Attacke auf, vielleicht hatte sie ja verstanden, vielleicht sah sie auch einfach nur ein, dass es keinen Sinn hatte. Triane legte ihre Hand dann wieder an den Kopf des Mädchens, bewegte ihn noch ein wenig

„Nehm doch mal die Zunge da weg! Sag AAAAAAHHH… ja so ist das besser… warte mal… hm?“

dann bog sie den Kopf des Mädchens weiter zurück, betrachtete ihren Hals

„Ja ganz eindeutig… absoluter Mutismus aufgrund eines massiven Traumata der Ligamenta vocalia, erstaunlicherweise ohne Cartilago arytaenoidea oder Cartilago thyroidea zu verletzten… kein trachealer Vulnus… sehr interessant.“

Victor stand nur verwundert daneben „Wie bitte?“ fragte er nach einer Weile, Triane ließ das Mädchen los, sie nahm Izumi in aller Ruhe die Flöte ab „gutes Mädchen“ reinigte sie mit einem Tuch und gab sie der rothaarigen zurück „Sie kann nicht reden, weil ihr jemand die Kehle durchgeschnitten hat… entweder war das ein sehr stümperhafter Mordversuch, oder ein wirklich erstaunlich akkurater Schnitt von einem Profi, den ich gerne mal kennen lernen würde.“ Sie sah zurück zu dem Mädchen, sah ihr in die Augen. Vielleicht hatte dieses Mädchen jetzt er geglaubt, dass Triane wirklich so etwas wie eine Ärztin war, Trianes gelbe Augen trafen die Violeten Augen ihres Gegenübers, Triane glaubte darin ein gewisses Schimmern zu sehen, das sah sie schon häufig. Menschen mit Verletzungen, besonders die mit schweren Verletzungen, sahen in einem Arzt immer die Hoffnung „Ich habe von noch keinem Chirurgen gehört der das wieder nähen könnte und von keiner Medizin die diesen Schaden aufheben könnte… sie wird nie wieder reden können…“ es gab einen traurigen stillen Moment zwischen den Beiden, der Blick des Mädchen hatte sich wieder gesenkt, Trianes Worte hörte sie wohl nicht zum ersten Mal, sie wollte ihren Blick schon abwenden als Tria weitersprach „aber das ist alles Bullshit!“ Triane verlor ihren ernsten Gesichtsausdruck und grinste wieder von Ohr zu Ohr „ich bin der festen Überzeugung, dass man ALLES heilen kann.“ Sie stemmte die Fäuste in ihre Hüfte „Mein Name ist Triane, vom Kloster auf Ren… und ich weiß, dass mit ein wenig harter Arbeit und der Hilfe der Götter, jede Verletzung geheilt wird… man darf nur nie den Glauben daran verlieren.“ Sie nickte entschlossen /Hätte ich nur schon meine Erleuchtung gefunden, ich könnte dieses Problem sicher gleich hier auf der Straße lösen…/ „oh! Und das hier ist meine Schwester Izumi… und das ist Vicky, wir suchen einen Ort wo wir was trinken können… aber in erster Linie habe ich Huuuuuuuuuunger.“ Dabei zog sie das U solang, dass es sich wie ein Wolfsheulen anhörte, in das Izumi gleich einstieg. Da stahl sich ein Lächeln auf das Gesicht des Mädchens, sie nickte ihnen zu.

Nur wenige Minuten später hatte das Mädchen die beiden zu einer Bar geführt, Triane und Izumi schnüffelten in der Luft, Tria sah zu Izumi und Izumi sah zu Tria, beide schienen sich einig zu sein in einer wichtigen Erkenntnis „Ja… hier gibt es gutes Essen.“ Sagte Tria, sie gab dem Mädchen einen sehr freundschaftlichen Knuff auf den Arm, den sie sich danach rieb, das würde einen blauen Fleck geben, auch wenn Tria gar nicht so fest zugehauen hatte „danke Lyly.“ Das Mädchen war so freundlich gewesen ihren Namen für die drei in den Sand der Straße zu schreiben, aber Triane hatte sie noch nicht einmal Lydia genannt. Zudem konnte Vicky und Tria auch herausfinden, dass Lydia ihre Flöte nicht zufällig dabei hatte, Trianes erste Annahme war nämlich gar nicht falsch, sie war eine Musikerin /es muss schwer sein so eine schöne Musik zu machen, aber nicht singen zu können…/

Es gab später ein Problem beim Türsteher.

„Keine Tiere!“

Das war tatsächlich ein Problem, der massive Glatzkopf, der fast doppelt so groß war die Triane wollte Izumi nicht reinlassen. Tria sah nur lächelnd zu Victor „Geh doch schon mal vor… bestell uns allen schon mal was… und was das Essen angeht merke dir bitte besonders gut ein Wort… Fleisch!“ Victor ging vor, die drei Mädchen blieben draußen bei dem Türsteher. Triane sah dann zu Lydia „weißt du Lyly, ich und Vicky sind nicht ohne Grund zusammen unterwegs, sobald wir uns hier etwas gestärkt haben und in Stimmung sind, wollen wir etwas guten alten Spaß für zwei Erwachsene haben… wir wollen kämpfen. Dieses Duell steht schon etwas länger aus und Vicky hat verdient, dass ich mein bestes gebe… wir sind keine Feinde oder so, es geht also nicht um Leben oder Tot, nur zwei Typen die ihre Kraft messen wollen. Ich finde, sowohl ich als auch Vicky haben uns nach dem ganzen Warten verdient, dass es ein ganz besonderer Kampf wird… und ich wollte schon immer mal ein Duell mit Kampfmusik! Und du bist doch Musikerin!“ sie deutete auf die Flöte „Würdest du für uns spielen? Geld ist kein Problem.“ Sie stellte ihren Seesack vor Lydia ab und öffnete ihn, ganz oben hatte sie die 120.000 Berry gestapelt, die sie auf dem Schiff bekommen hatte „D-das reicht doch… oder?“ Lydia gab erstmal keine weiteren Angaben, sie nickte nur. Dann sah sie aber besorgt zu dem Türsteher. Triane sah ihn mit einem zuckersüßen Lächeln an.

„bitte?“

„Keine Ausnahmen.“

Triane seufzte, dann holte sie tief Luft, sie musste sich konzentrieren. Schneller als der massige Türsteher reagieren konnte zog Tria ihm mit einem Kick die Füße weg und als er auf seinem breiten Hintern landete stieß Tria ihren Ellenbogen gegen sein Gesicht und drückte ihn gegen die Wand.


„Hör zu Schwabbel! Ich habe keinen Bock auf diesen Mist! Meine Izumi“


Der Wolf stand knurrend neben dem Mann, die Zähen gefletscht, ihr warmer Sabber tropfte auf das Bein des Mannes während sie laut bellte.

„Will einen großen saftigen Knochen haben… und den kriegt sie… entweder da drinn, oder hier… von dir.“

Sie sah dem Mann fest in die Augen

„Die Wahl liegt bei dir.“



Als Tria, Lydia und Izumi zu Victor an den Tisch kamen standen darauf bereits drei Gläser mit Rotwein. Triane hatte nichts gegen Wein /Ein Gläschen Rotwein am Tag ist gut fürs Herz…/ „Der Wirt meinte du wirst nirgends im Umkreis soviel Fleisch finden wie auf seiner Fleischplatte.“ Meinte Victor noch mit einem begrüßenden Lächeln „Was ist mit Izumi?“ fragte Tria zurück „ich… sehe nichts zu trinke für sie… hast du für sie auch was bestellt?“ „ehm… ich… ich wusste nicht… wegen dem Türsteher und…“ „Ich hab dem Typen ein gutes Angebot gemacht… was ist mit Izumis Essen? Sollen wir zwei uns etwa eine Portion teilen? Das wird nichts, das kennen wir schon, da wird keine von uns beiden Satt… ach… ich kümmer mich selbst darum, Izumi? Komm mit.“ Als Triane zur Bar ging hörte sie noch Victor zu Lydia sprechen „und ich würde gerne deine Künste als Musikerin in Anspruch nehmen, weißt du ich und Triane…“ danach war die Entfernung zu groß und die Lautstärke der anderen Gäste war zu laut um mehr zu hören, aber da war egal, Triane hatte schon für die Musik bei ihrem Duell gesorgt und jetzt hatte sich wichtigeres zu tun.

Als sie mit Izumi an die Bar kam sah der Wirt sie verwundert an „was soll denn das? Wie ist denn der Köter hier rein gekommen? Keine Tiere!“ Triane packte ihn an seiner grässlich bunten Krawatte und zog den Wirt daran zu sich „Wir müssen ein kurzes Gespräch über Tierliebe führen…“

Es dauerte schon einige Zeit, aber dann kam Tria mit Izumi zurück, sie hatte eine große Schale mit Wasser dabei. Als sie sie auf den Boden abgesetzt hatte machte Izumi sich gleich ans trinken. Vicky sah zu Tria.

„Rate mal, Lydia hat zugesagt heute für uns zu spielen, etwas Tischmusik macht das Essen gleich noch mal so gut… und ich sagte ihr, wenn sie will kann sie auch dabei sein und spielen, wenn wir…“


„oh? Du meinst, wenn es richtig losgeht? Ja das habe ich ihr auch vorgeschlagen.“


„Es würde dir nichts ausmachen, wenn wir zu dritt… also, wenn noch jemand dabei ist und Musik spielt?“


„Was? Nein, nein, das wollte ich schon immer mal machen… ganz unter uns, ich glaube die Kleine hat viel mehr drauf als sie uns sehen lässt… wenn ich mit dir fertig bin will sie vielleicht auch mal ran?“


„Glaubst du wirklich…?“


„Natürlich… alle drei auf einmal wäre irgendwie merkwürdig… wobei das ja auch geht… ich habe es auch schon mal mit vieren auf einmal aufgenommen.“


„V-vier!? Vier auf einmal… aber wie…?“


„Naja, ist schon anstrengend... aber der Trick ist es nicht aufzugeben und nicht nach zu lassen, benutze alles was du kannst, auch die Hände und die Füße… ja verdammt im Notfall auch den Mund! Auch wenn andere Frauen dabei sind… die sind meistens viel anstrengender als Männer...“


„andere Frauen?“


„ja, natürlich tu ich es auch mit Frauen… wir sind den Männern wenigstens ebenbürtig, vielleicht nicht so stark, aber unheimlich geschmeidig und Geschick… also damals im Kloster hatte ich eine gute Freundin, naja eher Bettnachbarin… und die konnte Sachen mit ihren Fingern machen… das hättest du sehen sollen.“


„hätte ich gerne…“

Konnte Triane da ein wenig Nasenbluten sehen? Das musste sie sich eingebildet haben.

Die beiden waren so in ihr Gespräch versunken, dass sie sie gar nicht bemerkten wie Lydia ihnen immer wieder gestikulierte, mit weit fächernden Armen und schüttelnden Kopf. Ihr ganzer Körper schien zu schreien „nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein!“

Dann sah sie zu Izumi, mit nasser Schnauze zu ihr aufsah und sie konnte erstaunlich viel Verständnis im Gesicht des Tieres wiederfinden, vor allem als Izumi einfach nur zweifelnd den Kopf hängen ließ.
 
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Lydia

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Lydia blickte Triane mit einem Blick an der nur eines sagte und zwar, dass wenn sie die Rothaarige noch einmal anfassen würde, würde sie persönlich dafür sorgen dass es die Weißhaarige garantiert nie mehr wagen würde. Die Frau war ziemlich unheimlich wenn sie auch ehrlich war, wäre sie am liebsten geflohen dennoch war sie da geblieben, warum wusste die Musikerin selbst eigentlich nicht so ganz auf jeden Fall waren die beiden ziemlich chaotisch und das Wölfchen war einfach nur zum knuddeln auch wenn sich Lydia noch nicht so sicher war ob sie das überhaupt durfte. Sie würde später einmal fragen oder es auch einfach mal ausprobieren egal was ihr selbst dabei zustoßen können würde, ein so niedliches Wesen war allgemein selten anzutreffen aber auch noch so wild und majestätisch waren nur wenige Lebewesen. Löwen, Wölfe und Hirsche gehörten zu denen die Lydia sowohl kannte als auch als Herren der Natur einordnete.
Doch zurück zum Geschehen während der Türsteher, die Musikerin war sich ziemlich sicher dass er Eddy hieß ziemlich viel Aufhebens um die Wölfin machte, erkannte er Lydia sofort. So war es für jene auch überhaupt kein Problem in den Laden gelassen zu werden. Dort saß sie nun zwischen diesen beiden wirklich schrägen Menschen und wusste nicht so recht was sie tun konnte oder sollte. Naja toll es wurde immer besser anscheinend sprachen die beiden komplett an einander vorbei oder sie hatten eine wirklich komische Beziehung. Gerade eben hatte sie die Frau noch gefragt ob sie nicht einen Kampf musikalisch untermalen wollte und im nächsten Moment schien ihr Gefährte Freund was auch immer, von einem mehr oder weniger romantischen Dinner zu sprechen. Das konnte ja noch lustig werden. Dennoch sprach der andere so schnell das die Rothaarige gar nicht dazu kam ihm zu wiedersprechen sondern einfach nur nickte um endlich wieder ihre Ruhe zu haben. Es war schon ein ziemlich komischer Tag. Nun auf jeden Fall versuchte sie die beiden nach bestem Gewissen und Wissen zu warnen doch ihr herum Gezappel und ihre Gesten nahm keiner der beiden Fremden war. Schließlich gab Lydia es auf. Schließlich setze sie sich zu Izumi auch wenn das bedeutete dass sie sich auf den Fußboden setzen musste, so war das Tier doch im Moment derjenige der sie am ehesten Verstehen konnte. Vorsichtig hielt sie dem Fellknäul die Hand unter die Schnauze damit es selbst entscheiden konnte ob es sie auch mochte oder nicht, beziehungsweise es akzeptieren würde von der Rothaarigen berührt zu werden. Doch ihr blieb nicht recht viel Zeit sich mit dem Wolf bekannt zu machen denn im nächsten Moment stürmte schon der alte Herr herein und wie so oft war er voller Sorge. „Lydia Kleines, alles in Ordnung? Wieso sitzt du denn im Boden du wirst noch krank.“, kam es von dem Mann während er die Musikerin schon vom Boden wie eine Puppe aufhob. Jene strampelte deutlich dennoch half nichts, sie kann das ganze schon. Jetzt würde es wieder damit losgehen, dass er irgendetwas wollte und alle anderen würden sich anschließen. Die Musikerin kannte dieses Spiel nur zu gut. „Sag mal, kannst du denn nicht wieder deine Variation von diesem einen Heldenlied spielen?“, fragte ihr und blickte die junge Frau direkt an. Jene schüttelte den Kopf. Sie hatte nun wirklich keine Lust dazu. Der Mann grinste die Schützin nur breit an und sagte: „Ach wir beide wissen doch schon wie das endet, zier dich nicht so.“ Zähne knirschend stand Lydia auf sie hatte keine Lust auf eine lange Diskussion ruhig setze sie sich an das Klavier welches in einer Ecke stand und begann eine Jazz/Blues Variante des alten Schinkens zu spielen. Sie selbst wusste nicht so recht warum die Menschen diese Geschichte so sehr liebten. Jene war traurig sie handelte von einem Helden der mehr als alles verlor und nur Ruhm erntete, am Ende wurde er zum Säufer und starb jämmerlich. Lydia behielt während sie spielte ihre beiden neuen Bekanntschaften im Auge, sie war sich zwar ziemlich sicher dass jene nicht ohne sie verschwinden würden, aber dennoch schadete etwas Wachsamkeit nie. Die Zeiten waren gefährlich und die Musikerin hatte selbst schon am eigenen Leib erfahren was dies hieß, sie hatte sich ihre Stimme ja nicht freiwillig nehmen lassen. Oh wie sehr sie jene in Moment wie diesen vermisste. Früher hätte sie dass Lied klassisch angestimmt und die Worte dazu gesungen, doch diese Gunst hatte man ihr nun verwehrt. Zwar hörte sie sich selbst in ihrem Kopf singen und sie spürte auch den Drang ihren Mund zu öffnen und mit einzustimmen, doch sie unterdrückte es. Nein Lydia war bei weitem nicht breit sich schon wieder von irgendjemand auslachen zu lassen weil sie versuchte zu singen und nur ein Krächzen ihre Stimme verlassen würde. Allein der Gedanke war für die junge Frau ziemlich deprimierend. Nie wieder singen zu können, mit diesem Schicksal wollte sie sich noch lange nicht abfinden. Nach einiger Zeit ließ sie die Musik langsam abklingen, ehe sie aufstand sich kurz verneigte und sich wieder zu den beiden Chaoten begab, mal sehen was jene wohl in der kurzen Zwischenzeit ausgeheckt hatten. Was es auch sein würde, eine Katastrophe war, wenn man die Rothaarige fragte, fast schon vorprogrammiert bei den beiden.
 

Victor

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Eigentlich hatte er etwas anderes erwartet, als er nach Tria’s Gedanken gefragt hatte, doch naja man konnte halt nicht immer glück haben. Denn wenn alles gut ging, hatte er davon schon eine ganze Menge gehabt, oder würde er an diesem Abend noch haben. Da sollte man sich wegen so einem kleinen Patzer keine grossen Gedanken machen. Wobei er bei der Untersuchung zwar ein wenig über die fragwürdigen Methoden wunderte, scheinbar konnte sich das Ergebnis aber sehen lassen. So war Victor nach der Diagnose auch klar, weshalb die Musikerin nicht auf die Idee kam zu singen. Nicht weil sie nicht wollte, sondern weil es ihr einfach nicht möglich war. Arme Person, „möge Gott ihr im nächsten Leben gnädiger sein,“ bettete er für ihre Seele. Noch ein Leben ohne Stimme hatte sie nicht verdient.

Auch über die Aktion mit dem Türsteher wunderte sich Victor, was war schon dabei wenn Izumi oder wie der Wolf auch hiess draussen warten würde? Immerhin war es ja nicht so, dass sie wirklich etwas davon hatte hier zu sein. Bei allem was recht war, eine Bar war nun definitiv kein Ort für einen Wolf. Scheinbar war er da jedoch der einzige mit der Meinung. Wobei es ja scheinbar nichts auf der Welt nicht gab. Warum sollte es also nicht auch möglich sein, dass Tria den Wolf in der Bar wollte. Kurz nachdem der Kellner den Wein gebracht hatte, ein vorzüglicher fruchtiger Rotwein, bei dem alleine schon ein Glas gefühlt ein Vermögen kostete, schien die Sache mit dem Türsteher geklärt zu sein. Und im nächsten Augenblick, als der junge Inquisitor der Meinung war es konnte nicht komischer werden, meldete sich die Lady oder halblady, er war sich da unterdessen nicht mehr sooo sicher wieder und beschwerte sich, dass er nichts für Izumi bestellt hatte. Die darauf folgende Konversation war alles andere als geplant, geschweige denn Charmant. Der Grundtenor dabei stellte sich so heraus, dass sie wollte, dass er etwas für Izumi bestellte, da sie sonst beide nicht satt werden würden. Was soweit Victor Tria jetzt kannte, so ziemlich die dämlichste Sache war, die er je von einer Frau gehört hatte. Wer kam bitte schon auf die Idee einem Wolf die teure Fleischplatte zu bestellen? Bei allem was gut und recht war, und auch wenn Victor nicht wirklich an dem Geld hing, das ging doch ein wenig weit. Jedenfalls ging sie kurzerhand zur Bar, was ihm jedoch Zeit gab mit der Musikerin zu sprechen. Denn ein wenig musikalische Begleitung konnte garantiert nicht schaden: „Und ich würde gerne deine Künste als Musikerin in Anspruch nehmen, weißt du ich und Triane planen eine eher spezielle Gesellschaft, mit sagen wir mal recht intimen Tätigkeiten. Wäre es echt möglich, dass du dabei eine passende romantische Musik spielst, damit wir ein wenig in Stimmung kommen?“ Es war schon etwas sehr spezielles, dass Victor da von ihr verlangte, weshalb er recht schnell noch anfügte: „Du könntest natürlich sobald wir ein wenig in Fahrt kommen das Zimmer verlassen, und die Bezahlung könnte recht fürstlich ausfallen, solltest du mir diesen Gefallen erweisen.“ Vorhin hatte es ja auch geklappt warum sollte es diese Mal also nicht, und Geld war immer ein gutes Argument. Als die angesprochene Musikerin zur Antwort einfach nickte, nahm er das als Zeichen für die Bestätigung, dass sie ihm aushelfen würde.

Mit einer recht aufgestellten Laune, sah er wie Triane wieder zurück kam, da konnte er nicht anders als sie direkt darauf anzusprechen: „Rate mal, Lydia hat zugesagt heute für uns zu spielen, etwas Tischmusik macht das Essen gleich noch mal so gut… und ich sagte ihr, wenn sie will kann sie auch dabei sein und spielen, wenn wir…“
Dass sie sich bereit erklärt hatte auch dann oben im Zimmer zu spielen musste sie ja noch nicht wissen. Immerhin waren ein paar Überraschungen nie verkehrt. „oh? Du meinst, wenn es richtig losgeht? Ja das habe ich ihr auch vorgeschlagen.“ Soviel zum Thema Überraschungen, Victor hätte nicht gedacht, dass Triane so romantisch veranlagt war. Aber man sollte ein Buch eben nicht nach dem Einband beurteilen. Dennoch nachfragen konnte selten schaden. Nur um sicher zu sein, man wollte ja nichts dem Zufall überlassen: „Es würde dir nichts ausmachen, wenn wir zu dritt… also, wenn noch jemand dabei ist und Musik spielt?“ „Was? Nein, nein, das wollte ich schon immer mal machen… ganz unter uns, ich glaube die Kleine hat viel mehr drauf als sie uns sehen lässt… wenn ich mit dir fertig bin will sie vielleicht auch mal ran?“ Gut das war etwas, womit er ebenfalls nicht gerechnet hatte, wobei schlecht sah Lydia nicht aus. Wenn sie mitmischen würde, wäre das sicher noch interessant. Doch woher sollte er wissen ob sie mitmachen wollte. Aber naja vielleicht wusste Triane ja mehr, weshalb er leicht ungläubig nachfragte: „Glaubst du wirklich…?“ Vielleicht war das ja so ein Frauenverständigungsding. Das hatte Victor in der Vergangenheit auch schon ab und zu erlebt. „Natürlich… alle drei auf einmal wäre irgendwie merkwürdig… wobei das ja auch geht… ich habe es auch schon mal mit vieren auf einmal aufgenommen.“ Das hätte der Inquisitor zu gerne gesehen. Wobei das vielleicht ein wenig ausgeartet wäre, und er selbst dabei nicht mehr wirklich viel von ihr bekommen hatte. Und darauf wollte er nur ungerne verzichten. „V-vier!? Vier auf einmal… aber wie…?“ Man konnte ja mal fragen, mehr als ein Nein als Antwort würde er eh nicht bekommen. „Naja, ist schon anstrengend... aber der Trick ist es nicht aufzugeben und nicht nach zu lassen, benutze alles was du kannst, auch die Hände und die Füße… ja verdammt im Notfall auch den Mund! Auch wenn andere Frauen dabei sind… die sind meistens viel anstrengender als Männer...“ Wie Frauen anstrengender sein können als Typen, war ihm ein Rätsel, aber er wollte den Fluss der Dinge, und somit die Richtung, in welche sich das ganze entwickelt nicht unterbrechen, weshalb eine einfache kleine Frage um das Gespräch am Leben zu erhalten genügen musste: „andere Frauen?“ „Ja, natürlich tu ich es auch mit Frauen… wir sind den Männern wenigstens ebenbürtig, vielleicht nicht so stark, aber unheimlich geschmeidig und Geschick… also damals im Kloster hatte ich eine gute Freundin, naja eher Bettnachbarin… und die konnte Sachen mit ihren Fingern machen… das hättest du sehen sollen.“ Ja das wäre definitive etwas, das er gerne gesehen hätte, vermutlich war sich sein Gehirn in dem Moment gerade leicht abgelenkt, weshalb er lediglich ein: „hätte ich gerne…“ rausbekam. Bevor er sich besann und wieder seinen Fokus weg von der pochenden Ausbuchtung in seiner Hose weglenkte.

Etwas Abhilfe dabei schaffte auch Lydia, welche zu einem doch eher traurigen Lied auf dem Klavier anstimmte. Victor persönlich mochte das Klavier als Instrument. Nur war er leider selbst nicht wirklich begabt damit. Vielleicht würde sich das ja irgendwann noch ändern, oder er konnte Lydia fragen ob sie ihm ein paar Stunden geben würde. Wobei das vielleicht leicht falsch klingen würde, oder unter Umständen falsch enden könnte. Wobei falsch dabei eher Ansichtssache war, und davon abhing welchem moralischen Konstrukt man ausging. Jedenfalls wurde in der Zwischenzeit die Fleischplatte serviert, und der Wirt hatte nicht gelogen, die Platte war riesig. Nach einem kurzen: “Lass es dir schmecken,” begann das Festmahl. Wobei der Wein vorzüglich zu der Platte passte. Danach hatte sich auch Lydia wieder zu ihnen gesellt, und schien darauf zu warten, dass sie fertig waren. Was trotz der schieren Menge an Fleisch keine allzu grosse Zeitspanne in Anspruch nahm.
Nach dem Essen, bezahlte Victor dem Kellner den Preis, der sich dank der dritten Platte doch markant erhöht hatte, und gab dem Koch ein anständiges Trinkgeld mit. Wenn etwas gut war konnte man auch dafür bezahlen. Als alles geschäftliche erledigt war, wandte er sich an Triane und sprach sie mit einem Blick der von Vorfreude zeugte an: „Ich hätte irgendwie gerade Lust auf frische Luft, was hältst du davon wenn wir es nach draussen an die frische Luft verschieben, anstatt bei so einem schönen Tag in einem Zimmer zu bleiben?“ Gegen den Spass im Freien hatte er nichts einzuwenden. Zumindest sah es eh so aus, als würde sich ein ruhiges Fleckchen Wald mit wenig Personen schon finden wo sie ihr Schäferstündchen in Ruhe ungestört abhalten konnten. Da konnte die frische Luft bei dem schönen Wetter auch nicht schaden.
 
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Aaron

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Aaron schnalzte genervt mit seiner Zunge.
War wohl doch nicht die beste Idee, sich eine brennende Zigarette darauf auszudrücken, aber er hätte es sich schlimmer vorgestellt. Einmal hatte er es bei seinem Lehrmeister gesehen - wie er aber dann mit seiner geschwollenen Zunge überhaupt weiter sprechen konnte, war ihm ein Rätsel. Jedenfalls war es ein unangenehmes Gefühl im Mund. Zumindest hat es den widerlichen Blutgeschmack abgelöst.
Eigentlich wollte er einige Worte an Ben richten - ihm wäre schon etwas spontanes eingefallen. Aber der Hüne hätte sich wohl nur über seine Lispellaute lustig gemacht und so ging Aaron schweigend von dannen. Das kleine Duell wird erstmal bis zu ihrer nächsten Begegnung reichen, welche unausgesprochen in der Luft lag.

Nun war die oberste Priorität: Berrys verdienen. Die letzte Zigarette hatte er noch in seinen vielen Hosentaschen gefunden. Sie war zwar sehr zerdrückt gewesen, aber gebrannt hat sie wirklich gut - seiner Zunge nach zu urteilen.
Für Aaron war der Hafen von Dawn wie jeder andere. Zu viele Menschen, die wie Ameisen geschäftig hin und her liefen, Waren auf- und abluden und unablässig dabei schwatzten. Es war laut, es roch nach Schweiß - er wollte hier nicht bleiben. Sein Blick tat einen Schwenk und er erblickte ein majestätisches Gebäude auf einer Anhöhe, welches über all der Stadt und deren Einwohner thronte. Der Phönix verzog das Gesicht. Kaum war er von einem Schiff gestiegen, vollgestopft mit reichen Schnöseln, stolperte er auf eine Insel - mit dem gleichen Szenario. Wo waren sie nicht, die Speichellecker der Hierarchie?
Zumindest sah es so danach aus, dass hier kaum Marine anwesend war. Vielleicht konnte er sich hier als Kopfgeldjäger verdingen. Jedenfalls solange, bis seine Geldbörse wieder angenehm schwer war. So lebte es sich einfach leichter.

Ziellos schlenderte er umher, drehte sich manchmal nach ein paar jungen Dingern um, die verlegen kicherten, wenn sie seine Blicke bemerkten. Also würde er diese Nacht wohl nicht unter freiem Himmel schlafen. Das beruhigte ihn, wobei ihm sein neues Augenmerk Lzzy lieber wäre. Er grinste innerlich - seine Augen wanderten über die Gassen und Straßen.
Aaron war im Grunde sehr unkompliziert. In fast jedem Geschäft oder Restaurant fragte er nach, ob es Arbeit für ihn gäbe oder aushelfen konnte. Aus Erfahrung wusste er, dass überall Hilfe nötig war. Nur musste er die richtige Person finden, welche das nötige Vertrauen in ihn setzte. Seine Haare waren vielleicht etwas angesengt, eine Augenbraue hatte gelitten und der Verband war wohl auch sehr verdächtig. Doch wie immer war Aaron ordentlich gekleidet - seine verkohlten Sachen hatte er über Bord geworfen. Wäre ja nicht das erste Mal gewesen.... Aber wie ein verdreckter Obdachloser auszusehen, hätte seine Chancen nicht gesteigert irgendwo kurzfristig Arbeit zu finden.
Und tatsächlich - in einem sehr feinen Lokal ist der Musiker für einen Abend ausgefallen. Zwar spielte dieser Violine, jedoch hatte Aaron seine Klavierkünste angepriesen und das würde dem Inhaber reichen. Außerdem würde das Lokal heute Abend voll werden - da brauchte man gute musikalische Unterhaltung. Die Bezahlung war grausam, jedoch erwartete der Aschekönig nicht viel. Er hatte schon lange kein Klavier mehr gesehen und es freute ihn ein klein wenig, wieder die Gelegenheit dazu zu haben.
"Sie müssten den ganzen Abend spielen, bis wir schließen. Das ist Ihnen hoffentlich klar?" Aaron nickte nur. Der Inhaber, ein gut gekleideter Mann mittleren Alters mit einem sehr großen Zinken im Gesicht, führte ihn in den Speisebereich, in dem momentan nicht viele Gäste speisten. Auf einer kleinen Anhöhe, etwas abseits, stand ein schon etwas mitgenommenes Klavier. Nichts Nobles oder ein teures Modell. Es war genau richtig - es erinnerte den Phönix an damals.

"Kein großer Redner, was? Naja, hier ist das gute Stück. Toben Sie sich aus - wenn etwas kaputt geht... Sie wissen ja. Wenn Sie fertig sind, kommen Sie in die Küche - eine warme Mahlzeit ist noch für Sie drin."
Wieder nur ein Nicken Aarons. Seine Zunge fühlte sich an, als hätte er ein Stück totes Fleisch im Mund. Da behielt er die Worte lieber für sich.
Er entledigte sich seiner Jacke unter dem ein schlichtes Hemd in Schwarz zum Vorschein kam. Locker warf er das Kleidungsstück auf den Stuhl und umrundete das Instrument, bevor er sich setzte und einige Töne spielte, um sein Gehör an den Klang und das Gefühl zu gewöhnen.
(Lang ist´s her...)
Es tat gut, es balsamierte seine Narben, es entspannte jede gespannte Sehne in seinem Körper. All der Schmerz, die heißen Nadeln und das Bedürfnis nach einer Zigarette wurden von den vergänglichen Tönen des Klaviers mitgenommen. Und obwohl Aaron erst viele Stunden später spielen müsste, wanderten seine vernarbten Finger über die Tasten. Sie verschmolzen mit ihnen und wanderten in einfühlsamen Bewegungen darüber. Mit viel Gefühl bewegte sich sein Körper mit dieser Melodie - sein Oberkörper beugte sich vor und zurück, das Gesicht war zu einer melancholischen Maske geworden. Ein seltener Anblick. Unbewusst berührten die Finger genau jene Tasten, wie sie sein Bruder früher gespielt hatte. Es war eines seiner Lieder, welches er in seinem Notenbuch verewigt hatte.
(Für dich, Trevor.)
 

Odi

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„Endlich wieder festen Boden unter den Füßen“ dachte sich der Hüne, als dieser die Gangway der Seewoge vollständig überquert und den Hafen des Goa Königreiches betreten hatte. Weder Odi, noch Erik waren jemals so lange auf hoher See gewesen. Allerhöchstens eine Woche, wenn die Fische sich mal wieder längere Zeit von den vergifteten Gewässern der Mond Insel fernhielten. Somit waren die vergangenen zwei Wochen doch deutlich anspruchsvoller für die Zimmermänner als gedacht. Allerdings nichts, was ein wahrer Krieger nicht aushielte.

Ursprünglich war Shelltown als Reiseziel für die Seewoge festgelegt. Dem kam jedoch ein überraschender Angriff durch Piraten dazwischen, wegen dem Kapitän Murdoch seinen Schoner in Richtung des Hafens steuern musste. Der alte Seemann wusste, dass weder seine Crew, noch das spärlich bewaffnete Schiff, einen direkten Kampf mit Piraten lange standhalten könnten. Demnach war die Flucht zum geschützten Raum des Goa Königreiches die einzige Chance, welche Murdock sah. Glücklicherweise ging der Plan des Mitsechzigers auf und eine Fregatte der hiesigen Marine kam ihnen entgegen, sodass die Besatzungen beider Schiffe es mit den Piraten aufnehmen konnten. Odi und Erik kämpften gemeinsam an vorderster Front für die Seewoge, wofür beide von Murdock je eine habe Heuer Zusatz erhielten. Alles in allem immer noch kein Reichtum, aber für ein paar Tage in den örtlichen Tavernen würde es wohl reichen.

Der Erste Eindruck, welchen der Braunhaarige von der Stadt hatte, fiel überraschend gut aus. Sauberer Boden, Gebäude, die nicht bis in die Wolken reichten und rothaarige Typen, die sich Zigaretten auf der eigenen Zunge ausdrückten… Für einen Moment verharrte Odi in der Bewegung, als dieser über den Kai blickte, um sich einen Überblick zu verschaffen und wandte sich an seinen grauhaarigen Begleiter: [Bei Ysgramors mächtiger Streitaxt, hast Du derartiges Verhalten schon einmal erlebt?] „Du meinst, abgesehen von den Mutproben, die ich von Dir und den anderen Zwergen im Dorf mitansehen musste?“ Eriks Lachen schallte weit hörbar über die Docks. Odi reagierte darauf zuerst nur mit einer hochgezogenen Braue, konnte sich ein Schmunzeln aber auch nicht lange verkneifen. „Ich hoffe bei, dass die Menschen hier nicht alle die Reife eines Pubertierenden haben.“

Nachdem die beiden Nordmänner sich vom Anblick des rothaarigen Masochisten lösen konnten wandten sie sich an einen der Offiziere des Marineschiffs, welches die Seewoge auf dem Weg nach Stadt Goa eskortierte. „Hey Du, ich suche jemanden. Weißt Du, wer mir da helfen kann?“ Der Mann wirkte zwar nicht gerade glücklich über den Umgangston, der ihm hier entgegengebracht wurde, aber er gab dem Krieger seine gewünschte Auskunft: „Ihr könnt Euch in den Tavernen umhören. Viele gehen dorthin, um sich ihren Kummer von der Seele zu reden. Daher kennen Thekenkräfte die meisten Einwohner und deren Namen.“ „Könnt Ihr uns eine Taverne empfehlen?“ fragte Erik, woraufhin der Offizier antwortete: „Dort hinten ist eine der ältesten Tavernen am Hafen. Vielleicht solltet ihr dort beginnen. Seit knapp einer Woche haben die eine neue Musikerin engagiert. Alleine ihr Klavierspiel ist es wert, dort hinzugehen. Glaubt mir.“ Mit diesen Worten wandte sich der Offizier ab und ging wieder zur Fregatte zurück.

Die Zimmermänner gingen also zu dem besagten Etablissement, da sie sich auch für ihre Heuer ein Zimmer – mit getrennten Betten – und Malzeiten gönnen wollten. Der Offizier hatte nicht zu viel versprochen. Gleich als die Männer den Türsteher passierten, welcher sich offenbar kürzlich mit jemandem eine Schlägerei geliefert hatte, hörten sie auch schon ein relativ trauriges Klavierstück und einen Chor von Betrunkenen. Man konnte wohl nicht verlangen, dass die Gäste der Taverne im Suff genauso sangen, wie die rothaarige Musikerin spielte, dennoch schmerzten de Grünäugigen schon nach wenigen Minuten die Ohren. Und dann saß da auch noch ein Wolf neben einem der Tische. Das Tier machte zwar keine Anstalten, jemanden anzufallen. Dennoch lockerte Odi vorsichtshalber die Axt, welche er in einer Schlinge an der rechten Hüfte trug. „Hoffentlich macht das Biest keinen Fehler, wenn es meinen Fellmantel wittert.“ Dachte er sich, während er sich an den Tresen setzte und einen halben Eber, sowie einen Humpen Met bestellte.
 
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Durch die blitzblanken Flure der Marinebasis von Dawn, hallten die Schritte einer einzelnen Person. Kapitän James Turner war auf dem dem zu seiner Kollegin die den Stützpunkt der Marine auf dieser Insel leitet. Er hatte extra seinen saubersten Anzug angezogen und darüber den Marinemantel mit dem Aufschrift Gerechtigkeit darüber geworfen. Den er wusste das Kapitänin Cassandra Waters, keinen Schmutz in ihrer Basis duldete. So verwunderten ihn auch nicht die Soldaten die gleich hinter ihm den Boden wischten, obwohl er keinen Dreck an seinen Schuhen hatte. Vor der Tür des Kommandantenbüros blieb er kurz stehen und klopfte höflich an. Aus dem Raum kam ein knappes „Herein“. Diese Aufforderung nahm er natürlich gerne an und öffnete die Tür. Das Büro war so wie erwartet porentief rein geputzt und jedes Stück Papier lag auf dem Ihn zugewiesenen Platz. Dies war fast das Gegenteil zu seinem Büro, welches er in Shellstown zugewiesen bekommen hatte. „Kapitän Turner, welche Freude Sie hier zu sehen. Was verschafft mir den die Ehre. Ich dachte sie haben Urlaub“ „Die Freude und Ehre ist ganz auf meiner Seite Cassandra“ Eine kleine Zornesfalte bildete sich auf der Stirn seiner Gegenüber, so durfte Sie sonst nur eine höhergestellte Person sie nennen. „Entschuldigung mein Fehler, Kapitän Waters. Ich wollte sie nicht beleidigen“ Sein kurzes Lächeln strafte seine Worte lügen, doch Cassandra Waters würden dem alten Zausel seinen Fehler noch einmal verzeihen. „Der Grund warum ich hier ist der gleiche Grund warum ich meinen Urlaub beenden musste“ „Nehmen Sie Platz, die Geschichte wird sicherlich länger werden.“ „ Ach wo, Piraten haben das Schiff überfallen, auf dem ich meinen Urlaub verbracht habe. Die Piraten wurden geschlagen und ich hab das Kasinoschiff mit dem Schiff der Piraten hierher geschleppt, weil dies der nächste Hafen war.“ „Irgendwelche Berühmtheiten„So berühmt sie halt hier im Blue werden. Gilbert und Jules Frommage und ihre gesamte Bande. Jules weilt nunmehr nicht mehr unter den Lebenden.“ „Der gerechte Lohn für seine Untaten. Aber wieso kommt ihr ausgerechnet hier her.“ „Da ich mich im Urlaub befand, steht mir meine Mannschaft nicht zur Verfügung und ich bräuchte Soldaten um die überlebenden Piraten nach Tequila Wolf zu bringen“ „Ihr benötigt meine Soldaten ?“ „So ist es meine Liebe.“ Wieder war die kleine Zornesfalte zu sehen, wieder nur kurz. „Ihr wisst, dass in Kürze hier die Königspiele stattfinden werden?“ „Gewiss“ Und das die Soldaten der Basis jedes Jahr daran teilnehmen, als Training sozusagen? „Gewiss, aber wäre es nicht besseres Training wenn sie ihrer Pflicht nachgingen und Verbrecher nach Tequila Wolf zu bringen“ „Da stimme ich Ihnen ausnahmsweise zu, dann werde ich König Francesco wohl absagen müssen. Wann benötigt ihr die Männer?“ „Sobald ihr sie entbehren könnt. Schickt sie zum Hafen.“ James Turner wandte sich schon zum gehen als in seine Kollegin noch einmal aufhielt „Ihr habt die Piraten allein besiegt?“ „Nein ich hatte Hilfe, steht alles im Bericht den ich euch auf den Schreibtisch gelegt habe“ Tatsächlich lag schräg an der Kante des Schreibtisches eine Akte, die dort vorher nicht gelegen hatte. „Ich wünsche einen guten Tag“


Etwas später ebenfalls in einem Büro im Palast der Insel. Ein Mann mit einem Zylinder auf dem Kopf betrat das Büro des Maggiordomo. Dieser hatte die Beine auf den Tisch gelegt und schlief gemütlich in seinem Bürostuhl. Der Besucher versuchte sich mit einem Räuspern bemerkbar zu machen, doch blieb der Versuch erfolglos. Der Büroinhaber schlief tief und fest und schnarchte so laut, als wolle er den Wald vor der Stadt alleine fällen. Langsam wurde es dem Besucher zu bunt und er klopfte mit seinem Gehstock gegen den Schreibtisch, doch auch dies förderte keine Reaktion des Schläfers zu Tage. Als es ihm gänzlich zu bunt wurde, schlug er kurz mit dem Knauf auf den Kopf des Schlafenden. „Au, verdammt“ „Endlich wach geworden ? Es gibt viel zu tun, der König wird ungeduldig und ihr haltet ein Nickerchen.“ Aus noch müden Augen blickte der Maggiodomo seinen Gegenüber an, nicht unbedingt erfreut darüber, so grob aus dem Schlag gerissen worden zu sein. „Cancelliere, wer auch sonst. Da sich das Prozedere jedes Jahr wiederholt, wissen meine Untergebenen schon längst was zu tun ist. Meine Aufgaben sind erledigt“ Kurz knackte er mit seinem Nacken, ehe er seine Hände hinter dem Kopf verschränkte und den Cancelliere ein übertriebenes Lächeln schenkte. Dieser wiederum lief im Büro auf und ab und ging zum verbalen Gegenangriff über. „Leider sind unsere Planungen durchkreuzt worden, die Marine kann kurzfristig ihre Männer die für das Event gemeldet waren nicht entbehren, ein dringender Auftrag ist dazwischen gekommen. Deshalb meine Frage was machen die Vorbereitungen.“ Vor Schreck fiel der Maggiordomo von seinem Stuhl, ruderte dabei wie wild mit seinem Armen, so dass der Anblick einfach nur lächerlich war. Verknautscht stand er schließlich langsam hinter seinem Schreibtisch wieder auf. „Die Marine fällt aus, verdammt“ Dies bedeutete Arbeit für ihn und dieser war er eher abgeneigt „Korrekt die Marine fällt aus, was machen die anderen Kämpfer ?„ Der Capitano, drillt höchstpersönlich die Garde, die ist also einsatzbereit. In der Arena im Terminal laufen gerade die Kämpfe, das dürfte auch kein Problem sein. Aber die Marine fehlt.“ Nervös ließ er seine Finger auf der Tischplatte klopfen „Sicher werden auch wieder ein paar Banditen sich ein schleichen, bringt immer Abwechslung, nicht zu vergessen diese fetten widerlichen Ratten aus dem Terminal.“ Beide Gesprächspartner verzogen vor Ekel ihr Gesicht "Garstige Biester" Ein strenger Blick des Cancelliere unterbrach den Rhythmus der Finger „Dennoch benötigen wir etwas besonderes, etwas Pep um die Sache spannender und interessanter zu machen.“ Ein kurzer Moment des Schweigens durchbrach das Gespräch eher der Besucher wieder anfing zu reden. „Da euch die niederen Arbeiter des Schlosses unterstellt sind schlage ich vor, dass diese sich in der Stadt erkundigen können, ob irgendwas besonderes die Leute bewegt.“ „Hervorragende Idee, hätte von mir sein können.“War sie aber nicht, nun denn viel Erfolg“ Damit ging der Cancelliere aufrechten Ganges aus dem Büro. Mühsam stellte der Büroinhaber seinen Stuhl wieder auf, ließ sich darauf fallen und blickte erst einmal ein paar Minuten Löcher in die Luft, bevor er sich dazu aufrappelte die Idee des Cancelliere um zu setzen. Er nahm seine Teleschnecke die ein Gegenstück im Dienertrackt hatte und ließ verlauten. „ Giulietta bring mir eine Kopfschmerztablette. Und Carlo ich brauche dich in meinem Büro. Rasch“
 
H

Homesick

Guest
Homesicks Schritte führten ihn ohne ziel durch die Stadt, er schlenderte einfach darauf los und war gespannt, wo er landen würde. In Zaum gehalten wurde seine neugierde nur von der kleinen Stimme der Vernunft, die ihm ins Ohrflüsterte, dass er nicht lesen konnte und verloren wäre, sollte er sich verirren. Doch Ben ignorierte seinen gesunden Menschenverstand gekonnt - er hatte Erfahrung darin - und trieb sich weiter durch diesen Ort. Hin und wieder blieb er stehen und kaufte etwas oder sah sich etwas an, meistens jedoch ging er stur gerade aus und betrachtete die Häuser, die Menschen und alles dazwischen. Erst danach, als er bereits zum dritten Mal an dem selben Brunnen vorbeilief, dämmerte es Homesick in seinem kahlen Oberstübchen, dass er sich wahrscheinlich verlaufen hatte und damit salopp gesagt im Arsch war.
Der Mann aus Ocala versuchte ruhig zu bleiben und sah sich den Stand der Sonne an. Es war noch nicht lange nach Mittag, mit Lzzy wollte er sich erst später am frühen Abend treffen, das hatte er ausgemacht. Und alles, was er kaufen wollte, hatte er bereits. Auch die Überraschung, die er für sie besorgen konnte. Also hatte er Zeit. Wofür wusste er nicht, aber er hatte sie.
"He du," sprach ihn ein Mann mit Kapuzenumhang an und zwar in einem Ton, der nichts gutes hoffen ließ "du siehst aus wie jemand, der Interesse an...seltenen Waren hat."
Homesick zog die Augenbraue hoch. Gut, die Glatze machte ihn vielleicht ein wenig älter und nicht unbedingt netter, aber sah er wirklich so zwielichtig aus?
"Äh..." stotterte der Mann weiter, als er keine Antwort bekam. "Ich habe Waffen...seltene Waffen, gefährliche Waffen...im großen, wie im kleinen Kaliber. So jemand wie du hat doch sicher etwas...äh...dafür übrig."
Ben besah sich den Kerl und schätzte ab. "Zeig mal her."

Lzzy war zum gleichen Zeitpunkt weitaus schneller und viel zielstrebiger bei der Sache. Sie wusste genau was sie wollte, hüpfte von einer Boutique zur nächsten und sah sich tausende und abertausende von Kleidern an, natürlich ohne für eines davon nur einen roten Heller auszugeben. Gerade war sie dabei ein moosgrünes Seidenkleid zu betrachten, als der Verkäufer an sie herantrat und sich mit einer übertrieben höflichen Verbeugung fast bis zum Boden herunterbog.
"Einen wunderschönen guten Tag, Signorina, wie kann ich helfen?" sagte der Modemensch mit quiekend hoher Stimme "Mein Name ist Enzo"
"Mein Name ist..." begann Lzzy, doch dann zögerte sie und brach mitten im Satz ab. "Triane. Mein Name ist Triane."
"Ein schöner Name, Signorina. Also, Triane, was kann der gute alte Enzo für dich tun?"
"Ich habe heute Abend ein Rendezvous und ich suche noch etwas passendes zum anziehen."
"Aber natürlich, der junge Mann darf sich glücklich schätzen! Hattest du denn schon etwas genaueres im Sinn?"
"Ein kurzes Kleid auf jeden Fall, vielleicht ein Sommerkleid. Auf jeden Fall ein-oder zweifarbig, und wenns geht..."
"Hm?"
Lzzy stellte sich auf ihre Zehenspitzen und flüsterte dem quirligen Verkäufer etwas ins Ohr. Seine Ohren weiteten sich.
"Oho. Aber ja, natürlich geht das. Liebes, du sprichst mit dem besten...warte, nein, das wäre gelogen...mit dem zweitbesten...näh, immer noch nicht...mit dem drittbesten Schneider auf Dawn. Wenn der Preis stimmt, gibt es nichts, was ich dir nicht auf deinen hübschen Leib schneidern kann."
Lzzys Lippen verzogen sich zu einem lächeln, das konträr zu ihrem Gesicht alles andere als schön war. "Enzo, mein Freund..." sagte sie mit einem unheilvollen Ton der Vorfreude in der Stimme "Ich glaube, wir werden und sehr gut verstehen, du und ich."

Einige Zeit später saß Homesick immer noch an dem selben Brunnen. Er hatte natürlich nicht die ganze Zeit dort gestanden, aber...naja, egal wie oft er es auch versucht hatte, immer wieder war er an dieses einen Ort zurückgekehrt. Zuerst hatte er versucht, einen der Wegweiser zu entziffern, doch das stellte sich als ebenso effektiv heraus, als ob man versuchen würde einen Kaffesatz zu lesen. Als Ben sein Unterfangen endlich missmutig abgebrochen hatte, war er mit einer kleinen Gewitterwolke über der Stirn in ein kleines Lokal gegangen, um wenigstens den grummelnden Magen zu beruhigen. Er drehte direkt wieder um, als er den rothaarigen Flaschenteufel am Klavier sitzen und eine traurige Melodie klimpern sah. Er hatte keine Lust sich zu Streiten und um ganz ehrlich zu sein, wollte er Aaron auch nicht stören. Der Kerl mochte ein Arsch sein, aber auch er hatte seinen Frieden verdient. So dachte jedenfalls der Misantroph Homesick.
Das zweite Lokal war auch nicht viel besser. Gerade als Ben ein paar Minuten gesessen und beim Genuss eines Bergs Steaks der wundervollen Melodie des rothaarigen Mädchens am Klavier gelauscht hatte, bemerkte er die anderen Gäste: Die zwei seltsamen Gestalten mit den Deepcuts. Wie hiessen sie noch? Viane? Trictor? Ben war noch nie gut mit Namen gewesen, Lzzy hatte er die damals den ersten Monat ihrer Bekanntschaft immer "Millie" genannt...Egal, Homesick legte drei kleine Scheine auf den teller mit zerschnittenem Fleisch (Alles andere ist Wucher) und verdrückte sich unauffällig. Der Kellner schien ihn gar nicht zu bemerken, sein Gesicht war von drei großen Beulen gepflastert und er blinzelte immerzu ängstlich zu der weishaarigen Heilerin.
So blieb Homesick also hungrig und da er sich in seiner Art aus Prinzip weigerte, andere Menschen nach dem Weg zu fragen, war er nach wie vor orientierungslos. Er kaufte sich einen Berg frittiertes Zeug, das er nicht kannte, lehnte sich an den Brunnden und wartete. Und wartete. Und wartete noch länger.
Als er in der Menschenmenge endlich einen pinken Haarschopf ausmachte, schlug Bens schwarzes Herz gleich ein paar Takte schneller. Doch das Glück währte nicht lange.

Lzzy bekam die Kuve nicht mehr ganz, prallte mit voller Wucht gegen die Backsteinmauer und verlor somit einen großen Teil ihres wertvollen Vorsprungs. Sie rannte weiter und weiter, während sie hinter sich bereits die zeternden Stimmen ihrer Verfolge hörte.
"Bleib stehen, du Diebin! Du sollst STEHEN BLEIBEN!"
Sie blieb tatsächlich stehen. Nicht, weil sie es wollte oder weil ihr das Gebrüll plötzlich Angst gemacht hätte, sondern aus einem weitaus profanerem Grund. Einer Backsteinmauer.
"Sackgasse, du diebische Elster!" keuchte Enzo, der völlig ausser Atem stehen blieb. "Und jetzt gib uns unser Geld!"
"Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich keines habe!"
"Das hättest du bereits sagen sollen, bevor wir für dich Seide im Wert von zig tausenden Berrys zerschnitten haben!"
"Enzo, Violetta, es tut mir leid..."
"Oh, das wird es!" Der Boutiquenbesitzer plusterte sich auf und hinter ihm blickte seine Gehilfin böse drein und verschränkte die Arme. "Im Kerker von Dawn wirst du noch viel Zeit haben, das zu bedauern. Kapitänin Cassandra mag nämlich keine Diebe! Ohhh"
Beide gaben einen Laut der Überraschung von sich und Lzzy seufzte erleichtert auf, als sie die zwei Personen in der Luft baumeln sah.
"Hi, Dad!" lächelte sie.
"Hi, Kleines." Homesick hörte sich außerordentlich schlecht gelaunt an, sogar noch schlechter als sonst. Seine Stirn sprach Bände.
"Was ist hier los?" fragte er tonlos.
"Nun ja, also eigentlich wollte ich nur in Ruhe shoppen gehen für heute Abend, aber.."
"Du hast geklaut."
"Ich hab geklaut."
Ben seufzte und versuchte das Gezeter der Verkäufer in seinen Händen zu ignorieren. Er presste sie beide gegen die Wand, einerseits dämpfte das ihre Stimme, andererseits hatte das den Vorteil, dass er nicht so schwer heben musste.
"Warum bezahlst du nicht einfach mal? So zur Abwechslung?"
"Das hätte ich echt gerne...!" fing Lzzy an und ließ keine Vermutung offen, dass sie es nie auch nur vorgehabt hatte. "Aber dummerweise bist du der, der das ganze Geld dabei hat. Die Summe aus dem Versicherungsbetrug und die Belohnung von Käpt'n Turner. Also kannst du Enzo und Violetta hier rein theoretisch einfach auszahlen und alles wäre paletti!"
"Nein."
"Wie 'nein'?"
"Erstens" grunzte Homesick, dem inzwischen die Arme brannten "lernst du nichts daraus, wenn ich dich einfach am Schlafittchen aus der Schei...aus der Patsche ziehe. Und zweitens haben wir kein Geld mehr."
"Was?" schrie Lzzys schrill, dass ihre Stimme von den engen Wänden als Echo zurückgeworfen wurde. "Wie?"
"Nicht in diesem Ton, Kleines"
"Dad, komm' mir nicht auf die Tour!"
"Das ist mein Ernst!" knurrte er und Lzzy zuckte zusammen. Himmel, seine Augen...
"Das Geld aus dem Pot habe ich Turner überlassen, damit er die Schäden repariert. Immerhin bin ich an der Zerstörung dieses Schiffes nicht ganz unbeteiligt gewesen. Und das Geld, das wir von Caruso haben ist fast vollkommen leer. Bis auf einen kleinen Rest, von dem ich eigentlich die nächste Bootsfahrt bezahlen wollte."
"Aber warum?"
"Weil ich dir etwas kaufen wollte, darum." Und damit schluckte Lzzy ihre letzten Worte wieder herunter. Sie fühlte sich mies.
"Und ihr," grollte er zu den zwei Verkäufern, die immer noch wimmernd an der Wand hingen. "Ich gebe euch 10.000 Berry. 10.000, klar? Keinen Berry mehr und keinen weniger. Dann verduftet ihr und im Gegenzug brech ich euch nicht die Knochen. Deal?"
"Deal!" schrien Enzo und Violetta wie aus einer Kehle. Homesick lies sie fallen und versuchte wegen des Schmerzes in seinen Oberarmen nicht allzusehr das Gesicht zu verziehen. Das brauchte er aber auch gar nicht, denn die beiden wuselten wie zwei Insekten panisch fort.
"Danke" murmelte Lzzy verlegen.
"Komm" sagte der Hüne mit unterdrückter Wut. "Lass uns irgendwie Geld auftreiben."
Zuerst wollte sie protestieren, doch alsihr bewusst wurde, dass sie wegen ihr nun überhaupt kein Geld mehr hatten und auf der Insel festsaßen, überkamen sie Schuldgefühle. Sie fragte nicht einmal, was denn das ominöse Ding war, das ihr Vater für sie gekauft hatte.
 
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Brody

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Auf der Suche nach Lzzy tippte er auf die wahrscheinlichste Möglichkeit, wo er ein Mädchen Ihresgleichen vermutete. Er lief den langen Weg zurück zum Hafen, drehte sich dann um und suchte das erste Geschäft mit Klamotten. Als er es gefunden schlenderte er darauf zu und sah sich die Auslage genauer an. Hauptsächlich bestand das Angebot des Laden aus Kleidungsstücken für Frauen, davon aber reichlich. Für die Männerwelt war ein einziger Kleiderständer aufgebaut, es war wie die Frauenkleidung jedoch nur Massenware, nichts wofür es sich lohnte den Geldbeutel zu strapazieren. Da er Lzzy so einschätzte, dass diese Ware ihr zu billig war ging er wieder mehr in die Stadtmitte, wo er mehr teurere Geschäfte gesehen hatte. Nachdem er zwei weitere Fehlschläge in Sachen Modegeschäften hinnehmen musste, stand er in einem Laden der mehr nach seinem Stil kam. Eine große Sonnenbrille hatte es ihm angetan, da sie die Augen perfekt bedeckten. Er sah sich gerade seine Errungenschaft in einem Spiegel an als er eine weibliche Stimme hörte. „Balthasar ?“ Als hätte er die Stimme nicht gehört tat er weiterhin so als würde er die Brille näher im Spiegel besehen. „Natürlich Balthasar Brody“ Jetzt konnte er nicht mehr so tun als ob er die Person nicht gehört hatte. Langsam drehte er sich herum und besah sich die Frau, die Ihn eben angesprochen hatte. Ihre Figur war durchaus nach seinem Geschmack und wenn sie seinen Namen kannte, hatte er sehr wahrscheinlich etwas mit ihr gehabt, aber er konnte sich beileibe nicht an ihren Namen erinnern. Also versuchte er den ersten Namen der ihm einfiel „Janet, Janet Parker richtig ?“ So schnell wie die flache Hand von ihr auf sein Gesicht zu raste konnte er nicht reagieren und mit einem hörbaren Klatschen traf sie ihn an der Wange. „Judy Miller, verdammt“ „Richtig Judy aus Shellstown“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen landete ihrer Hand auf seiner anderen Wange. „Nein Loguetown“ Wütend aber dennoch scheinbar innerlich befriedigt stapfte seine Peinigerin hinfort. Etwas fassungslos starrte er Judy hinterher. Sicherlich hatte er sie vor einiger Zeit etwas unsanft abserviert, aber musste sie dann so überreagieren. Manchmal verstand auch der selbsternannte Frauenversteher nicht das andere Geschlecht. Er pustete kurz durch, schüttelte den Kopf und sah sich den angerichteten Schaden im Spiegel an. Beide Wangen zierte ein roter Handabdruck an dem jeder Finger deutlich zu erkennen war. So konnte er unmöglich auf die Straße gehen, dass ließ seine Eitelkeit nicht zu. Es wäre vor allem peinlich wenn er Lzzy gegenüberstehen würde. Also suchte er lieber nach einem Geschenk für das Date heute Abend. Nachdem er den Laden durchstöbert hatte er noch die Auswahl zwischen einem Bikini mit einem Pandamotiv auf den Brustschalen oder einem geblümten Sommerkleid. In seinem Kopf ging er er die Möglichkeiten durch und entschied sich schlussendlich für das Sommerkleid. Der Bikini hatte zwar durchaus seinen Reiz, doch durch die Pandas würde der Blick von vielen Männer direkt auf ihre Brüste gerichtet sein, was Balthasar in den Augen von Lzzy wohl als Perversling auszeichnen würde. Deshalb war das geblümte Sommerkleid die bessere Wahl gewesen. Er bezahlte gerade seine Sonnenbrille und das Kleid als er sagte „Ach egal, den Bikini kaufe ich auch“ und legte einen weiteren Schein auf den Tisch.


Etwas später hatte er Lizzy immer noch nicht gefunden, fand er ein Laden vor in der das Personal ausgeflogen war, etwas verwundert blickte er sich um konnte jedoch keine Menschenseele entdecken. Dafür fand er ein Paar weißer Lederhandschuhe die ihn anlachen zu schienen. Ein Blick auf den angezeigten Preis lies ihn durch die Zähne pfeifen. Da ihm der Preis deutlich zu hoch war für ein Paar Handschuhe, wollte er die Methode vom Karren gefallen wählen. In diesem Moment kamen jedoch die Besitzer des Ladens zurück. Diese schienen etwas mitgenommen zu sein und da er keine Nacht in einer Zelle verbringen wollte ließ er von seinem Vorhaben ab. Er hängte die Handschuhe wieder auf und wollte den Laden verlassen. „Moment der Herr, dürften wir ihre Tasche sehen, nur zur Sicherheit.“ Als Balthasar die Beiden fragend ansah antwortete der Mann „Wir hatten eben mit einer Diebin zu tun.“ „Mir käme nie der Gedanke, aber wenn es sie glücklich macht“ log er scheinheilig „Alles mit Quittung“ „Tatsache, nun einen schönen Tag noch“ Draußen atmete er einmal kurz durch und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. 'Das Schicksal meint es heute nicht gut mit mir.'


Um seinem Schicksal zu entkommen ging er zu einem Restaurant aus der eine melancholische Klaviermelodie ertönte. Er ging hinein und war erstaunt als er Aaron am Klavier sitzen sah. Das hatte er dem Pyromanen nicht zugetraut. Er schien jedoch so vertieft zu sein, dass er nur eine Zigarette geraucht zu haben schien, denn der Aschenbecher auf dem Klavier enthielt nur eine Kippe. Das war sehr ungewöhnlich, hatte er Aaron doch auf der Silberschwan immer mit einer Zigarette im Mund gesehen. 'Entweder er hat keine Kippen mehr, oder die Musik scheint ihn abzulenken' Dieser schien ganz in das Klavierspiel vertieft zu sein und nahm Balthasar nicht war. Da er etwas Hunger hatte und die Zeit bis zum Abend noch lang war, setzte sich an einen der freien Tische. Zu dieser Zeit war das Restaurant noch nicht so voll, hier gingen die Gäste eher spät zum Essen. Der Kellner kam zu ihm und fragte „Was kann ich ihnen bringen?“Einen Salat mit Hähnchenstreifen und einen guten Rotwein“ „Sehr wohl“ „Einen Frage noch, wie lang sitzt er schon am Klavier?“ „Eine Weile schon“ „Dann bringen sie bitte noch eine Schachtel Zigaretten und ein zweites Glas Rotwein.“ Der Kellner nickte und kurze Zeit später hatte Balthasar die Bestellung vor sich stehen. Der junge Brody fand es erfrischend, dass es nicht nur arrogante Schnösel als kellner gab in dieser Stadt. Er aß in Ruhe seinen Salat und wartete bis Aaorn ein weiteres Lied beendet hatte. Dann stand er auf nahm die Zigaretten und die beiden Rotweingläser, wobei er schon eines getrunken hatte und ging zum Klavier. „Ein wirklich schönes Spiel O'Malley. Für meine Crew könnte ich einen Musiker wie euch gewiss brauchen.“ Er warf das Zigarettenpäckchen auf das Klavier und stellte das vollere der beiden Gläser direkt daneben. „Wie wär's, Frauen, Spaß und Abenteuer?“
 

Triane

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Triane musste erst dafür sorgen, dass Izumi entsprechend behandelt wird, aber danach gefiel es ihr in dem Lokal eigentlich sehr gut. Vor allem aber freute sie sich auf ihr Duell mit Victor, ihr juckten schon richtig die Fäuste, nachdem sie die letzten Tage auf dem Boot nicht trainieren konnte und nur als Arzt tätig war merkte sie, dass sie schon ein wenig übereifrig wurde.

/Na gut.. .der Türsteher hatte es doch wirklich darauf angelegt… aber vielleicht sollte ich mit bei dem Mann hinter der Bar entschuldigen./

Während sie und Victor aßen beschäftigte Izumi sich erstmal mit ihrer neuen Begleiterin.
Izumi war ein kluger Wolf, viel klüger als der Durschnittswolf, davon war sie zumindest selbst überzeugt. Sie hatte gleich erkannt, dass dieser Mensch hier nicht sprechen kann, aber das war Izumi auch egal, die Laute der Menschen konnte sie selber ja auch nicht ausstoßen und sie hatte kein Problem damit das Menschenmädchen hier zu verstehen. Das Mädchen schien das Missverständnis zwischen Tria und dem blassen Männchen auch zu durchschauen, aber sie war genauso hilfslos wie Izumi, sie konnte die Laute nicht bilden und konnte es den beiden nicht klarmachen. Für Izumi wurde das Menschenmädchen dadurch gleich viel sympathischer, sie saßen -so wie es die Menschen wohl sagten- im selben Boot. Zudem schien Tria das Mädchen zu mögen und Izumi konnte auch keine nennenswerte Gefahr an ihr wittern, als sie an ihrer Hand schnupperte. Als Zeichen ihres guten Willens leckte sie einmal kurz ihren Handrücken. Danach kümmerte sich Izumi aber um den Fleischteller, den Tria hier hingestellt hatte. Fleisch war auf jeden Fall immer eine gute Sache.

Als Triane mit ihrem Teller fertig war lehnte sie sich zurück und klopfte auf ihren Bauch „Aaaaah! Das war gut.“ Ein Mädchen mit etwas mehr Manieren hätte sich nun wahrscheinlich eine Serviette genommen, aber Triane wischte sich mit ihrem Ärmel den Mund ab und trank dann mit dem immer noch dreckigen Mund aus dem teuren sauberen Kristallglas. Triane nahm keinen kleinen ladylike Schluck, Triane trank das ganze Glas auf einmal aus, auch wenn sie viel zu gierig war und einige Tropfen von dem teuren Wein danebengingen und die weiße Tischdecke trafen. Danach ließ sie ihre Arme herunterhängen, kraulte sanft Izumis Kopf und lauschte der Musik von Lydia. Victor unterhielt sich nebenbei mit ihr, aber sie hörte nicht wirklich zu. Sie erinnerte sich an ihren letzten Besuch in einem Restaurant, in der Gaststätte von Taikis Vater. Als sie das letzte mal da war, hatte sie nicht so viel Spaß wie sonst, Taiki wirkte ganz nervös, er hatte ihr diesen Ring gegeben und dieses teure Kleid, zudem hatte er sie auf knien und unter Tränen angefleht zu bleiben. Sie wusste was Taiki damals von ihr wollte, aber das konnte sie nicht tun, damals konnte sie es nicht und heute würde sie es genauso wenig können. Würde sie es jemals können? /Habe ich ihm damals weh getan?... Warum… konnten wir uns nicht mit einem Lächeln verabschieden? Warum konnte es nicht so bleiben wie früher?/
Victor riss sie aus ihren Gedanken „Triane? Hallo?“ „oh? Tut mir leid… ich war wohl etwas abwesen. Aber das war trotzdem ein guter Witz, wirklich lustig.“ „Aber ich habe gar keinen… ach schon gut. Also, sollten wir dann langsam“ „Endlich loslegen!?“ Triane schlug mit der Faust auf den Tisch /na endlich, ein vernüftiger Kampf wird mich wieder auf andere Gedanken bringen!/ „Machen wir es gleich hier, ich kann es kaum erwarten.“ Aus irgend einem Grund war es Victor aber gar nicht recht gleich hier zu kämpfen /naja, die anderen Gäste wären auch nur im Weg./

Victor hatten ihnen extra ein großes Zimmer gebucht, sogar mit einem angrenzenden Badezimmer. Triane sah sich hier um, es gab zwei große Fenster an der Wand, eine Kommode mit einer Waschschüssel und ein großes Bett, vor allem aber gab es hier genug Platz. Vor dem Kamin lag ein großer weicher Teppich /wozu braucht man einen so großen Teppich vor dem Kamin? Das fängt doch nur an zu brennen wenn man Pech hat? Aber mir soll es recht sein, es ist groß genug um darauf zu kämpfen./

„Und? Was meinst du?“ fragte nun Victor von der Seite.

„Es ist nicht schlecht… aber ich hätte es doch lieber gleich draußen getan.“

„Draußen….? Naja… vielleicht ein andermal? Aber jetzt sollten wir uns wohl vorbereiten… Sicherheitsmaßnahmen treffen und so.“


„Sicherheitsmaßnahmen…“ /Will er etwa noch eine Rüstung anlegen, hätte nicht gedacht, dass er so ein Weichei ist… naja, aber ich trage doch auch Panzerungen an den Armen?/ „also ich brauch so etwas nicht wirklich. Wenn du willst können wir das auch alles weglassen.“

„Na, na, na… Ein Gewisses Maß an Sicherheit sollte man immer behalten… ich denke da gerade an deine Sicherheit.“

/Wie bitte? Will er etwa ein Futteral auf die Klinge ziehn oder so, um mich nicht zu verletzten?/ „Pfff… auf mich brauchst du keine Rücksicht zu nehmen, kannst ruhig die blanke Klinge nehmen.“

„oh… ich… wie gesagt… vielleicht ein andermal.“

„na gut, na gut… aber du verdirbst uns beiden damit den Spaß.“

Aus irgend einem Grund winselte Izumi immer wieder auf und auch Lyia schien irgendwie nervös zu sein /ist vielleicht das erste mal das sie Kampfmusik spielt…/

Victor ging kurz darauf in das Badezimmer, schloss die Tür hinter sich. Das war Triane nur Recht, sie brauchte auch etwas Zeit um sich vor zu bereiten. Sie kniete sich mit dem Rücken zum Badezimmer auf den Boden und versuchte etwas zu meditieren, ihr Geist musste wieder etwas ruhiger werden.

Als Victor soweit war, klopfte er nochmal an die Tür „bist du soweit?“ Triane nickte und richtete sich wieder auf „kann losgehen.“ Sie schlug ihre Fäuste zusammen. Als die Tür aufging rechnete sie schon mit einem überraschungsangriff und ging schon mal im Stellung /Wenn es passiert, passiert es schnell und muss schnell beendet werden./ Als die Tür aufging und sie es erblickte weiteten sich ihre Augen, Victor war völlig nackig, er trug nicht mal seine Waffe /was zur… ich dachte er ist ein Schwertkämpfer? Hat er es sich doch anders überlegt, doch keine Waffen und keine Rüstungen?/

Lydia und Izumi hatten es sich derweil auf dem Bett bequem gemacht, beide waren vermutlich einfach zu gespannt zu sehen, wie das hier ausging. Als Victor aus dem Badezimmer kam, legte Izumi ihren Schweif aber genauso in Lydias Sicht, dass ihr Blich unterhalb der Gürtellinie stark getrübt wurde.

„ehm… also… soll ich mich auch ausziehen?“

„ich kann dir dabei auch helfen.“

Er kam zu ihr und wo Triane nun eine Attacke erwartete da legte Victor die Arme um sie /ein Sumogriff!?/ aber nein, kein Griff, aber dafür kamen seine Lippen ihr plötzlich gefährlich nahe und sie spürte, wie sich weiter unten etwas bewegte, was sich nicht bewegen sollte, kurz darauf trat sie zu.

- Außerhalb des Zimmers auf dem Flur:

Nach dem Essen wollten einige Besucher des Wirtshauses erstmal etwas Ruhe haben, ein Mittagsschläfchen machen, darum war es auf dem Flur auch gerade so voll. Eine Nonne und ein alter Mann, der vermutlich ein Priester war, wollten gerade zu ihren Zimmer gehen „Und merken sie sich“ sagte der alte Mann noch „Wenn der Herr etwas von uns will, brauchen wir nicht immer auf ein Zeichen zu warten, er berührt unsere Herzen auf seine ganz eigene Weise.“ Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen sprang plötzlich die Tür zu einem der Zimmer auf.

„PERVERS!!!“

Und ein nackter blasser junger Mann wurde auf den Flur gestoßen, die Tür krachte hinter ihm zu und man hörte wie die Tür schloss. Die Nonne und der Priester warne zuerst sprachlos, die arme ältere Frau wurde schon ganz blass im Gesicht. Ihren kurz darauffolgenden Schrei hörte man noch weit über das Gebäude hinaus.

„HILFE EIN PERVERSER!!!“

- Wieder im Zimmer:

Triane sank auf dem Boden, mit dem Rücken an die Tür gelehnt, die ignorierte wie jemand von der anderen Seite an die Tür hämmerte und flehte wieder herein gelassen zu werden. Triane wirkte etwas traurig, sehr nachdenklich, im normal fall wäre Izumi gleich zu ihr gekommen, aber sie wusste selber nicht, ob das gerade jetzt so gut wäre. Erst nach einigen Minuten sah Triane zu der Fähe und der stummen Musikerin, ihre Blicke waren nicht gerade fassungslos und überrascht. „Wusstet ihr etwa die ganze Zeit bescheid was er vor hat?“ Mensch und Wolf nickte erstaunlich synchron „a-aber… Warum habt ihr denn nichts gesagt!?“ Während Izumi wimmerte und heulte und ihr Gesicht unter ihren Pfoten versteckte, klatschte sich Lydia ihre flache Hand ins Gesicht.
 
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Lydia

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Lydia musste sich schon die ganze Zeit über ein lautes Lachen verkneifen. Es war einfach zu amüsant wie diese beiden doch schon erwachsenen Menschen ständig aneinander vorbeiredeten fast wie ein altes Ehepaar. Ja, es war wirklich köstlich, so schwer war es schon lange nicht mehr für die Musikerin gewesen nicht laut aufzulachen. Sie wollte nicht, dass dieser kehlige unförmige Laut fast schon über ihre Lippen rollen würde. Das klang so schrecklich, dass sie es wo es nur immer ging vermied. Als sie dann nach oben gingen tapste Lydia dem ungleichen Pärchen zusammen mit dem süßen Wolf hinterher. Sie würde es jetzt nicht mehr verhindern können, oder vielleicht doch? Naja sie musste es zumindest versuchen auch wenn sich die Rothaarige eigentlich keine Hoffnung machte dass sie eine große Hilfe sein würde. Schließlich setzte sie sich auf das große und ziemlich gemütliche Bett. Lydia saß am Kopfende und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand das konnte noch lustig werden. Als sie sah, dass der Wolf etwas zögerte klopfte sie auffordernd mit der Hand auf das Bett um dem Tier klar zu machen dass sie sich über Gesellschaft freuen würde. Nachdem das weiße Weibchen sich neben ihr nieder gelassen hatte, strich ihr Lydia kurz über den Kopf ehe sie sich wieder auf die Situation um sich herum konzentrierte.

Gerade ging die Türe auf und Viktor kam aus dem Bad. Das Grinsen auf den Lippen der jungen Frau wurde sofort noch breiter. Auch wenn Izumi ihr etwas die Sicht versperrt war sie sich ziemlich sicher das Triane einen guten ausblick haben würde, mal sehen wie lange es dauern würde bis jene verstand was hier nun eigentlich wirklich gespielt wurde. Victor kam auf Triane zu und dann ging es schnell, sie hatte nicht erwartete, dass die Weißhaarige so schnell verstehen würde was nun wirklich gespielt wurde und ihre Reaktion war auch absolut köstlich. So schnell konnte Lydia gar nicht realisieren was passiert war, da hatte die junge Frau Victor auch schon hochkant raus geworfen. Als Triane sie dann schließlich fragte warum sie denn nichts gesagt hatte, schlug sich Lydia instinktiv die flache Hand ins Gesicht. Ehe sie in Lachen ausbrach. Es war dieser unglaublich komisch klingende Laut den sie sich einfach nicht verkneifen konnte. Dabei erschreckte sie sich selbst über diesen Ton, es war nicht das Lachen dass sie in Erinnerung hatte. Es war nicht hell und melodisch es klang einfach nur schrecklich und sofort spürte sie wie die Traurigkeit sie übermannte.

Doch dafür hatte sie keine Zeit. Die Musikerin erhob sich und wischte sich mit dem Ärmel ihres Kimonos eine Träne aus dem rechten Augenwinkel. Sie ging zielsicher auf Triane zu, bis sie schließlich sich vor ihr niedersetze. Freundlich blickte sie in die braungelben Augen der jungen Frau. Ehe sie in einer schnellen Bewegung Triane umarmte, jene wirkte so traurig und ein bisschen Trost konnte doch jeder gebrauchen. Nach einem kurzem Moment ließ sie die Ärztin los, naja eigentlich nicht komplett denn sie griff nach ihrer Hand. Sanft und mit kaum spürbarem Druck versuchte Lydia die andere wieder hochzuziehen. Ihre violetten Augen strahlten dabei pure Freundlichkeit aus. Als sich die Wolfbesitzerin jedoch nicht bewegte überlegte Lydia, was sie noch tun konnte um die andere etwas aufzumuntern. Mit einem breiten Lächeln riss sie eine Seite aus ihrem Notizbuch schnell malte sie einen großen schwarzen Punkt auf das Blatt und lief einmal quer durch den Raum. Dort versucht sie es an den Schrank zu heften. Als dies nicht funktionierte malte sie kurz entschlossen dasselbe auf das Holz. Dann kehrte sie zu Triane zurück, ruhig griff die Musikerin nach einem ihrer Wurfmesser und warf es auf das Holz sodass es zitternd feststeckte. Als nächstes hielt Lydia ihrer neuen Freundin ein Messer hin, natürlich mit dem Griff zu der Weißhaarigen.
Es war eine nur zu deutliche Aufforderung für ein kleines Training vielleicht würde das die Wolfsbesitzerin etwas davon ablenken was sie gerade eben, wohl wenig wollend erlebt hatte. Und je nachdem konnte man damit auch wunderbar Frust abbauen, vielleicht würden sie dann ja auch Viktor wieder herein lassen können, denn der Mann tat der Rothaarigen durchaus leid. Immerhin war das alles ja nur ein riesen Missverständnis und sie hatte auch nicht helfen können es zu verhindern nun dann konnte sie zumindest es etwas auslöffeln. Hoffentlich würde sie Triane auch ohne Worte trösten können. Wie sehr Lydia es doch hasste ihrer Stimme bestohlen worden zu sein. In Momenten wie diesen würde sie wahrlich alles dafür geben auch nur ein Wort sprechen zu können. Stumm zu sein fühlte sich für sie an wie Tod zu sein. Man hatte ihr einen großen Teil ihres geliebten Lebens genommen und sie würde dies vielleicht nie mehr zurückbekommen können. Man hatte ihr damals alles geraubt was sie geliebt hatte, ihren Bruder, ihre Stimme, ihre Heimat, ihren Willen zu leben und auch ihre Ehre. Ihre Brust bebte vor Zorn, als sie zu dem Schrank ging und ihr Messer heraus zu nur um es erneut zu werfen und zwar mit aller Kraft. Es half ihr sowohl Frust, als auch Hass und Zorn abzubauen, auch wenn sie sich durchaus bewusst war, dass dies keine Lösung war. Naja es tat gut und es lenkte ab, dass sollte fürs erste eindeutig reichen. Leicht spielte sie sich mit der Klinge und schnitt sich dabei in Gedanken verloren in eine Fingerkuppel. Nicht mehr als ein Tropfen ihres Blutes sank dadurch zu Boden, es tat scheußlich weh und Lydia hätte sich am liebsten selbst verflucht doch sie sagte nichts sondern sah einfach nur auffordernd zu Triane. Mal sehen ob sie es schaffen würde auf die paar Meter zu treffen, vielleicht konnte die Schützin ihr ja sogar etwas helfen.
 

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Das Essen war schneller zu Ende als gedacht, auch wenn Victor gehofft hatte, dass Tirane wenigstens ein paar Tischmanieren beherrschte. So wusste sogar er, der Wortwörtlich aus einem Kanal stammte wie er sich zu verhalten musste und was man eben nicht machen sollte. All die kleineren Vergehen aufzuzählen hatte keinen Sinn, weshalb der junge Inquisitor diese so gut wie möglich ignorierte. Stattdessen genoss er sein Mahl, und den leicht fruchtigen Rotwein. Dieser war wirklich köstlich, eine feine Note im Abgang und eigentlich normalerweise viel zu teuer. Ein anderer Vorteil seines plötzlichen Geldsegens. Mit kleinen Mundgerechten Stücken verschob er das Steak auf seinem Teller langsam von diesem in seinen Mund und schliesslich in seinen Magen. Zwischendurch ein kleiner Schluck aus dem Wein. Diesen so herunter zu schlingen wie Tira es machte war eine pure Verschwendung. Dabei fragte sich Victor echt langsam weshalb er auch überhaupt auf ein solches Lokal eingegangen war und nicht einfach nur die nächstbeste Kneipe ausgewählt hatte? Den Effekt hätte es vermutlich nicht verändert. Nebenbei führte er ein wenig Smalltalk, nichts wichtiges und auch seine Gesprächspartnerin schien eher abgelenkt zu sein, weshalb er es nach einer kurzen Zeit eher vor sich hinplätschern liess. Als er schliesslich dann mit seiner Portion fertig war, sprach er sie dann auch wieder direkt an: "Triane? Hallo?" Doch ihre Aufmerksamkeit galt scheinbar etwas ganz anderem: "oh? Tut mir leid… ich war wohl etwas abwesend. Aber das war trotzdem ein guter Witz, wirklich lustig." Aber was wollte man schon machen, man sollte ja auch vergossenem Wein nicht nachtrauern. Wobei das in diesem Fall nicht einmal so ein schlechter Vergleich war. Also einfach ignorieren und weiter im Text. „Aber ich habe gar keinen… ach schon gut. Also, sollten wir dann langsam...“ Vielleicht würde ja der folgende Spass seine Ausgaben wenigstens wieder wert machen. Sonst könnte man das bis jetzt eher als Reinfall betrachten. Dafür schlug Triane noch vor es gleich hier zu machen, wobei es für Victor im ersten Moment so klang als ob sie direkt im Speisesaal meinte, was definitiv nicht etwas war, dass er erwartet hätte. Und wenn er ehrlich war, bestand die Chance, dass sie damit durchkommen würden eh kaum. Da wäre ein Zimmer sehr viel besser. Gesagt getan, schnell war ein Zimmer gemietet. Gegen eine ordentliche Summe versteht sich, sonst war es in der Stadt zu dem Zeitpunkt beinahe ein Ding der Unmöglichkeit so ein Zimmer so kurzfristig zu erhalten. Doch was machte man nicht alles für ein bisschen ausserordentlichen Spass?

Kurze Zeit später standen sie an der Schwelle des besagten Zimmers, eine Meinung seines Hauptgastes konnte da natürlich nicht schaden: "Und? Was meinst du?" Wobei die Antwort nur halbwegs zufriedenstellend war: „Es ist nicht schlecht… aber ich hätte es doch lieber gleich draußen getan.“ Nächstes Mal sollte er sicherheitshalber Triane alles vorbereiten lassen. Dann hatte sie nichts um sich zu beschweren. Wobei draussen an sich auch nicht schlecht gewesen wäre. Immerhin hätte man da noch die Sonne warm und den Wind ein wenig kühlend auf der Haut gespürt. Aber man konnte nicht alles haben: „Draußen….? Naja… vielleicht ein andermal? Aber jetzt sollten wir uns wohl vorbereiten… Sicherheitsmaßnahmen treffen und so.“ Man sollte sich eben alle Optionen offenhalten. Aber er wollte nicht gestört werden. Von dem her war das mit den Sicherheitsmassnahmen nicht einmal so verkehrt. Zudem er hatte keine Lust jetzt schon Vater zu werden. Vorallem nicht mit jemanden, den er knapp eine oder zwei Wochen kannte. So wie es den Anschein hatte, wollte Tria allerdings ohne weiteren Schutz direkt loslegen. Eigentlich hätte er dagegen auch nichts gehabt. Es fühlte sich doch wesentlich besser an ohne, wenn da nicht das Problem mit den Kindern gewesen wäre hätte er dem sofort zugestimmt, weshalb der junge Inquisitor darauf bestand auch wenn es Tria nicht zuzusagen schien.

Als nächstes ging Victor ins Badezimmer, schloss die Türe hinter sich ab und befreite sich dann von allen Kleidern. Das an sich war nicht einmal so eine lange Sache, dennoch wollte er noch kurz unter die Dusche springen. Mann wollte ja einen guten Eindruck hinterlassen. Knapp fünf Minuten später war er auch schon wieder vollkommen sauber und trocken. Er war bereit für die nächsten Stunden des Vergnügens, der Lust und der Freude. Doch so sehr er sich auch freute die Beweglichkeit der anderen Kämpferin persönlich ausreizen zu können, so musste er doch ein gewisses Mass an Zurückhaltung halten. Deshalb klopfte er noch einmal an die Türe die zwischen ihm und seinem Vergnügen stand. Sein weniger rationales zweites Gehirn, konnte es noch kaum erwarten und hatte sich schon deutlich sichtbar bereit gemacht. Wobei die Beschreibung von Tria bezüglich es blanken Säbels von der Länge her schon fast Sinn machte. Schlecht bestückt war er jedenfalls definitiv nicht. „bist du soweit?“ Fragte er noch bevor er auf eine Antwort wartete und danach mit der Bestätigung „kann losgehen.“ Durch die Türe schritt.

Doch der Tag schien die eine oder andere Sache an sich zu haben die nicht ganz so lief wie geplant, so war Tria noch immer vollkommen bekleidet. Was an sich nichts schlechtes sein musste. Wer packte schon nicht gerne seine Geschenke selbst aus? Doch ihre nächste Frage verwirrte ihn ein wenig: „ehm… also… soll ich mich auch ausziehen?“ Sonst würde es vermutlich recht schwer werden. Gut es wäre kein Ding der Unmöglichkeit, dennoch da er mal davon ausging, das Tria ihre Kleidung ohne ein Loch an einer bestimmten Stelle bevorzugte, würde wohl kein Weg daran vorbei führen. Doch als Gentleman bot man doch gerne seine Hilfe an: "ich kann dir dabei auch helfen..." So zärtlich wie es eigentlich hätte sein sollen, legte er seine Arme um sie, welche Frau mochte es schon nicht Umarmt und geküsst zu werden? Die Antwort darauf kam recht schnell und verdammt schmerzhaft. Allem Anschein nach war Triane eine Ausnahme, so beantworteten Sie seinen Versuch mit einem Tritt in die Kronjuwelen. Das hatte er schon eine Weile nicht mehr gehabt, und es tatt Höllisch weh. Hatte Tria noch nie etwas von einem Ehrenkodex gehört, dass das die einzige Stelle war an der man einen Mann nicht schlagen durfte. Den Schmerz so gut wie möglich verkneifend war er für einen Moment wie gelähmt und im nächsten Moment auch schon auf dem Flur. Dieses Ende hatte er definitiv nicht kommen sehen. Vorallem das Tria ihn auch noch mit den Worten: „PERVERS!!!“ vor die Türe beförderte machte es auch nicht gerade sehr viel besser. Es war ja nicht so gewesen als hätte Triane gewusst auf was sie sich einliess. Sie hatte ja die ganze Zeit solche Andeutungen gemacht. Wie konnte sie da nicht wissen was geplant war? Aber verglichen mit dem was noch folgte, war das ja noch Harmlos. Wie hiess es doch immer so schön, vom Regen in die Taufe. Wobei Taufe nicht einmal so ein schlechtes Wort war wenn man die Nonne und den Priester so bezeichnen wollte die gerade per Zufall vor der Türe hindurchgehen mussten.

Eigentlich hätt er nichts gegen die beiden, sie gehörten sogar der gleichen Religion an wie er selbst, auch wenn sie vermutlich noch nie eine Waffe in der Hand hatten. Aber was wollte man machen, es gehörten eben nicht alle zu dem bewaffneten rechten Arm der Religion. Vermutlich hatten sie auch keinen Grund dazu. An sich konnte man die beiden sogar beneiden. Sie hatten nie für etwas kämpfen müssen hatten ein friedliches Leben genossen, und hatten auch im Alter noch eine gute Gesundheit. Wobei es noch zu erwähnen galt, dass sie vermutlich weit über dem Durchschnittsalter der Mond-insel waren. Was konnte sie sich also über so etwas so extrem aufregen? Gut er konnte verstehen, dass in einer Religion, in der Enthaltsamkeit gelehrt wurde diese Aussicht doch vielleicht ein wenig unpassend war. Zusammen noch mit seinem Aussehen. Doch auch dann war die Reaktion der Nonne ein wenig übertrieben. HILFE EIN PERVERSER!!!“ Doch was wollte man schon machen? Wirklich viel kam auch Victor in diesem Moment nicht in den Sinn, weshalb er einfach das von sich gab, was er schon viele Male in der Gegenwart älterer Kirchenvertreter von sich gegeben hatte. "Einen schönen Tag noch, and may god bless you." Damit mussten sie sich zufrieden geben, dann führte er noch kurz die Kreuzgeste vor, und begann dann gegen die Türe zu Hämmern. Immerhin war darin noch sein Schwert und der Rest seines Geldes. Ganz zu schweigen von seinen Kleidern. Doch die Türe bewegte sich kein Bisschen. Was sich dafür aber danach deutlich bewegte waren die beiden Ordnungshüter, welche kurz darauf neben ihm standen und mit den beiden Gewehren auf ihn zielten, während ein dritter mit dem Besitzer darüber verhandelte ob er vielleicht eine Hose für den Täter hatte. Da sich Tria noch immer zu weigern schien die Türe zu öffnen. Die Situation war eigentlich dann recht schnell geklärt. Oder zumindest festgelegt, was dann passieren würde. Der Besitzer würde Victors Habseligkeiten an sich nehmen und sicher verwahren. Während eben dieser eine Nacht hinter Gittern verbringen würde. Anders war die Nonne nicht mehr ruhig zu bekommen. Wie es den Anschein hatte, waren die beiden recht führend bei der örtlichen Kirche, und hatten dem Inquisitor sicher gefühlt eine Stunde lautstark erklärt, dass dies doch nicht gehe und was denn der Herr von ihm denken solle. Eine an sich sehr interessante Diskussion die er sehr gerne weitergeführt hätte, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass er noch immer Nackt auf dem Flur stand. Schlussendlich kamen die beiden Geistlichen zu dem Schluss, dass dringend eine Delegation zur Mondinsel geschickt werden musste. Die dort das Wort Gottes verbreitete. Wie man später herausfand war der Name der Nonne Esmeralda Leone, sie war eine entfernte Verwandte des Kardinal Leone, welcher die Inquisition auf der Mondinseln anführte. Genauer gesagt war sie eine Nachfahrin des Bruders seines Grossvaters, der vor vielen Jahrzehnten von der Mondinsel weggezogen war. So wurde ein paar Jahre später ihre Tochter Michelle Leone losgeschickt was zu dem schicksalhaften Treffen der beiden Leones in einem Überfall am Hafen führte. Noch ein paar Jahre später würde Michelle exzellent ausgebildet sein und die Nachfolge ihres Verwandten in der Führung der Inquisition übernehmen und es dabei auch nicht so genau nehmen was die Gebote der Enthaltsamkeit betraf. Doch das alles lag noch weit in der Zukunft.

Jetzt musste es sich Victor zuerst einmal in der kahlen Zelle der Marinebasis bequem machen. Die der örtlichen Wache war bereits so überfüllt gewesen, dass er in die Marinebasis hatte verlagert werden. Nicht gerade einer der Orte, an denen er sich gerne aufhielt. Aber was wollte man schon machen. So hatte er zumindest Zeit über alles nachzudenken und ein wenig seinen Körper zu trainieren. Viel mehr als die Hose hatte er auch nicht dabei. Von dem her fiel Schwerttraining schon mal flach. Dafür hatte er das Versprechen der Wache, dass er morgen wieder auf freiem Fusse sein würde, da man normalerweise für Exhibitionismus keine schwere Straffe bekam. Und es in diesem Sinne ja auch kein Exhibitionismus war, das einfach die naheliegendste Möglichkeit war. Jedenfalls Victor würde die Nacht in der Zelle verbringen ob alleine oder mit Gesellschaft, dass würde sich noch zeigen.
 

Aaron

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(Letztendlich...)
Das Gefühl für die Zeit zu verlieren war manchmal nicht einfach. So hektisch und brutal war doch sein Umfeld - jedoch schaffte es Aaron in der Stille seines Herzschlages komplett seine und die Gegenwart der anderen zu vergessen.
Zeit - bedeutungslos.
Raum - namenlos.
Aber seine Finger fanden unbeirrt ihren Weg durch die Noten und brauchte die wirren Gedankengänge nicht. Die Klänge des Klaviers zogen selbst an den Saiten des Pyromanen und wirkten dabei so schmerzhaft wie eine Pistolenkugel. Egal wie tief der junge Mann seine Erinnerungen in das Loch des Vergessens gequetscht hatte, die Musik förderte sie zu Tage und riss ihm die Maske vom Gesicht. Nur mit Mühe konnte Aaron die Augen schließen, damit die Tränen in ihrem Käfig blieben.
(Letztendlich bin ich auch nur ein Mensch.)

Aaron blinzelte und blickte auf. Ohne das er wusste warum, kratzte eine Erinnerung an seinem Gedächtnis, als er die blau-karierte Schirmmütze entdeckte. Das Gesicht, die Stimme - ja, nicht einmal die markante Augenfarbe des Mannes sagten ihm gar nichts. Aber diese Mütze... Für einige Sekunden starrte der Rotschopf sein Gegenüber einfach nur an. Anscheinend hatte er etwas gesagt, doch Aaron war so in seine Töne versunken gewesen, dass er keinen anderen Ton vernommen hatte.
Sein Blick wanderte zu dem vollen Weinglas und der Schachtel Zigaretten. Sofort meldete sich seine Sucht.
Er runzelte die Stirn und begegnete wieder dem Blick des jungen Mannes.
"Oh, jetzt verstehe ich", sagte er und ließ ein verschmitztes Lächeln springen. Es passte perfekt zu seinem frechen Aussehen. "Mein Name ist Balthasar Brody. Ich war mit auf der Silberschwan - wir haben uns dort nur kurz gesehen." Er streckte ihm seine Hand entgegen. Das Bild fügte sich zusammen. Die blau-karierte Mütze passte nun in die Szenerie auf dem zerstörten Schiff. Aaron nickte knapp und ergriff dessen Hand mit festem Druck. "Aaron", sagte er überflüssigerweise und sprach dabei extra langsam, denn seine Zunge war noch recht taub. Dass "R" in seinem Namen klang dabei eher wie ein "L".
"Ich dachte mir, du könntest eine Pause gebrauchen." Dabei deutete Balthasar auf das Glas Wein und die Zigaretten. Wieder ein Nicken. Im Nu hatte er sich einen kräftigen Schluck gegönnt und der beruhigende Qualm stieg zwischen seinen Lippen auf. "Danke." Es trat kurz Stille ein und Aaron legte wieder seine Finger auf die Tasten. Eine leise Melodie ertönte, die eher willkürlich klang, sodass dem Pyromane einen kurzen Moment zum Nachdenken blieb. "Was willst du von mir?"
"Ich meinte vorhin, dass ich einen Musiker wie dich in meiner Crew gut gebrauchen könnte."
Der Rotschopf runzelte die Stirn und tat einen kräftigen Zug an seiner Zigarette. "Ein paar Frauen. Ein bisschen Spaß und der Bonus sind ein paar Abenteuer."
"Und was springt dabei für mich heraus?"
Lässig lehnte sich der Mützenjunge an das Klavier. Da war wieder dieses freche Grinsen. Siegessicher und kokett.
"Ich sehe ja, wie dir das Spiel am Klavier gefällt. Wie wäre es wenn ich dir von unseren Raubzügen einen Flügel besorge und du tagein, tagaus darauf rumklimpern könntest?"
Aaron hielt inne. Die Musik brach abrupt ab. "Raubzüge?" Wieder wandte er sich zu Brody. "Du meinst, als Piraten?"
"Nenn es wie du willst."
(Piraten sind ein böses Übel, mein Sohn... Sie erkennen kein Richtig oder Falsch.)
"Verschwinde."
"Wie bitte?"
Mit einem Ruck stand Aaron auf den Beinen. Der Klavierstuhl polterte auf den polierten Holzboden. "Verschwinde!", wiederholte der Firebug mit Nachdruck.
Doch Brody blieb unbeeindruckt - lächelte sogar. "Ich sehe doch, dass du anscheinend kein Geld besitzt. Sonst müsstest du diese reichen Schnösel hier nicht bespaßen, richtig?"
Sein Gegenüber hatte da einen Nerv getroffen. Er hatte Recht - das musste sich selbst Aaron eingestehen. Er war pleite und würde es wahrscheinlich immer sein, sollte er nicht eine rechtschaffene Arbeit finden. Jedoch war dass für den Pyromanen eher unwahrscheinlich. "Und es wäre doch nur rechtens, wenn wir sie ein wenig von ihren Reichtümern erleichtern oder einigen Menschen sogar etwas Gutes tun. Wer weiß?" Balthasar rückte seine Mütze zurecht und wandte sich um, während er noch hinzufügte: "Überleg es dir. Mein Angebot steht."
Damit ließ er den Rotschopf allein. Das ganze Restaurant hatte die Augen auf die beiden Gesprächspartner gerichtet, doch langsam ertönte wieder das Klappern von Besteck auf Geschirr. Kurz huschte der Ladenbesitzer bei Aaron vorbei, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Der Aschekönig winkte ab und stellte den Klavierhocker wieder auf.
In letzter Zeit traten wahrlich komische Gestalten in sein Leben. Da war zuerst Ben, welcher einen würdigen Gegner darstellte und wohl mehr war, als nur ein Widersacher. Mit ihm kam das rosa Vögelchen, welches er unbedingt noch zum Singen bringen wollte. Und nun Brody.
Eigentlich wollte er wirklich nicht über das Angebot nachdenken. Aber natürlich wollten seine Gedanken nicht davon ablassen. Sie spielten das ewige Spiel "Was wäre, wenn...?"
Was wäre, wenn Brody ein gar nicht so übler Kerl war und Aaron an seiner Seite ein wenig Geld für das eigene Wohl beschaffen könnten?
Was wäre, wenn er der Marine ein Schnippchen schlagen und ein paar von ihnen vermöbeln oder anzünden könnte?
Was wäre, wenn er sich nie wieder über seinen Verbleib Sorgen machen müsste?
Was wäre, wenn....
 
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Odi

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„Soll das ein Witz sein!?“ rief der Hüne empört aus, als er die Antwort auf seine Bestellung erhielt. Sein Gegenüber behielt jedoch die Ruhe und entgegnete dem Bärtigen: „Wenn ich es doch sage, mein Herr. Dieses Etablissement bietet kein Wildschweinfleisch an. Und von einem Getränk namens Met habe ich persönlich noch nie gehört. Wenn ich Ihnen aber meine Empfehlung aussprechen dürfte, wie wäre es mit unserer Fleischplatte? Ihr werdet nirgendwo auf Dawn ein Gericht mit mehr Fleisch finden. Über unseren Rum hat sich im Übrigen auch noch niemand beschwert, wenn ich mir die Bemerkung erlauben dürfte.“ Wo war Odi hier nur gelandet? Nicht nur, dass man hier offensichtlich weder über die grundlegendsten Fleisch- und Getränkevorräte verfügte, sondern schienen hier die Leute zu sprechen, als hätten diese einen Stock, oder etwas Vergleichbares im A****. Kein Ort, an dem sich der Krieger unnötig lange aufhalten wollte. „Nun gut, dann bring uns eben diese Fleischplatte und das, was Du Rum nennst.“ Der Braunhaarige versuchte gar nicht erst, seinen Unmut zu verbergen. Was sollte man auch von Menschen erwarten, die eben einer vollkommen anderen Kultur entsprangen als ein Nordmann. Wenn Odi nicht schon aus diesem Grund voreingenommen wäre, würde der gute Service des Personals eventuell seine Meinung ändern. Das Essen kam innerhalb einer Viertelstunde und wenn man davon absah, dass kein Wildschwein serviert werden konnte, war doch alles vorhanden. Zwei Rindersteaks, drei Schweinemedaillons und ein Spieß mit Hähnchenbrust. Alles auf den Punkt gebraten und bestens mit heimischen Gewürzen versehen. Jeder normale Mensch wäre wohl doppelt satt geworden und hätte noch was für zuhause mitgenommen. Seien wir mal ehrlich, Odi wurde ebenfalls satt, wenn man nach der geläufigen Definition des Wortes satt geht. Jedoch empfinden die meisten Nordmänner erst das Gefühl eines wirklich gefüllten Bauchs, wenn gar nichts mehr hineingeht. Daher bezahlte Odi seine Rechnung auch mit keiner allzu freundlichen Miene. Als dann auch Erik seine Mahlzeit beendete, fragte der Krieger seinen ehemaligen Mentor: „Was denkst Du, was wir jetzt machen sollten, Erik?“. Dieser blickte den Braunhaarigen mit fragendem Blick in die Augen und antwortete mit ruhigem, aber auch irritiertem Tonfall: „Wir suchen jetzt die Marinebasis und fragen dort nach Informationen über Dragonow, mein nicht mehr ganz so junger Schüler.“ Der Grünäugige hob ob des letzten Satzteils die rechte Augenbraue, sagte dazu allerdings nichts mehr.
Von dem Radau, welcher sich die letzten Minuten im Stockwerk oberhalb des Restaurants zutrug, merkten die beiden Nordmänner nichts. Erst als eine Gruppe bewaffneter Männer in Begleitung des Türstehers die Räumlichkeiten durchquerten und wenig später mit einem nur leicht bekleideten jungen Mann verschwinden wollten, merkten sie, dass wohl irgendwas vorgefallen war. Es interessierte die beiden allerdings relativ wenig, was da passiert sein mag. Stattdessen fragte Odi einen der Männer nach dem Weg zur Marinebasis. Dieser entgegnete, dass sie sich gerade auf dem Weg dorthin befanden und dass die beiden Hünen sich ihnen gerne anschließen dürften. Dies taten die Zimmermänner auch sogleich, nachdem sie ihre spärlich gefüllten Seesäcke geschultert hatten.

Es stellte sich als die beste Möglichkeit heraus, den Weg zu finden. Dieser war nämlich relativ kompliziert, wenn man bedenkt, dass sich keiner der beiden Männer auch nur ansatzweise im Goa Königreich auskannte. Nach einer Weile kamen sie jedoch bei dem wohl saubersten Gebäude der Stadt an, wo einer der Ordnungshüter ihnen den Weg wies, bevor seine Gruppe sich zum Kerker wandte. Beim Infoschalter angekommen fragte Erik den Sachbearbeiter nach Sergej Dragonow und legte dem rothaarigen Mann mittleren Alters auch die Kappe vor, welche sie in Bjarnisund gefunden hatten. Als der Sacharbeiter den Schriftzug CP-X erblickte, weiteten sich seine Augen. Außerdem schien er deutlich an Nervosität zu gewinnen. Ohne eine weitere Antwort den Kriegern gegenüber griff der Mann unter den Tresen und holte eine Teleschnecke hervor und begann unmittelbar damit, in sie hineinzusprechen: „Kapitän Waters, bitte kommen Sie schnell zum Infocenter. Ich habe hier zwei Herren, welche schwierige Informationen erbitten.“. An den Grauhaarigen gewandt sagte der Rothaarige mit einem ernsten Unterton: „Ihr wartet erstmal, bis der Kapitän hier ist. Ihr habt mich in eine äußerst schwierige Lage gebracht.“. Natürlich war diese Antwort alles andere als befriedigend. Dennoch geduldeten sich die Zimmermänner, bis die besagte Kapitänin am Infoschalter erschien. Diese warf nur einen flüchtigen Blick auf die Kappe, welche immer noch auf dem Tresen lag und schenkte Odi und Erik augenblicklich einen misstrauischen Blick, bevor sie ihr Gegenüber fragte: „Worum geht es, Samus?“ Dieser antwortete: „Diese beiden Gentlemen hier haben nach einem gewissen Sergej Dragonow gefragt und meinten, dass er irgendwas mit den Insignien auf diesem Cap hier zu tun haben müsste.“. Die Antwort von Kapitän Waters an die beiden Bjarnisunder kam so schnell, als hätte sie Samus gar nicht erst zugehört: „Es tut mir leid, aber diese Information werdet ihr hier nicht bekommen. Das Cap muss ich konfiszieren. Ich hoffe, dass ihr das verstehen könnt.“
Der Moment, in dem ihnen dies gesagt wurde, war für die beiden Nordmänner ein harter Schlag ins Gesicht. War die Kappe doch eine der wenigen Anhaltspunkte, wer die Dorfbewohner entführt hatte. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass Odi es nicht dabei belassen konnte. Wütend begann der Bärtige, auf das Oberhaupt dieser Basis ein zu brüllen, wobei er nach ein paar Wörtern unbewusst in seinen Mutterdialekt verfiel, welches Cassandra Waters natürlich nicht verstehen konnte. Erik war genauso wütend, wie der Braunhaarige, wusste aber, dass es nichts bringt. Er fasste seinen ehemaligen Schützling am rechten Oberarm und sagte: „Es bringt nichts, Odi. Sie sperren dich noch ins Gefängnis und das will keiner von uns.“. Odi starrte den älteren Zimmermann ungläubig an, während Waters mit ruhiger, aber ernster Stimme sagte: „Ihr solltet besser auf Euren Begleiter hören.“. Odi sprach dennoch, diesmal wieder ohne Dialekt, mit scharfem Unterton weiter: „Ich bestehe darauf, zu erfahren, wo Dragonow ist.“. Daraufhin seuftste Waters nur und rief anschließend in den Raum: „Wachen! Sperrt diesen Mann in die Arrestzelle!“ Nach wenigen Augenblicken kamen die besagten Wachen auch schon angerannt und richteten ihre Bajonette auf den Riesen. Ein einziger Blickkontakt zu Erik genügte um Odi klar zu machen, dass jede Gegenwehr nur noch mehr Schwierigkeiten bedeuten würden. Der nächste Gag führte in das Gebäude, wo zuvor der halbnackte Typ hingebracht wurde. Und wie Odi feststellte, sogar in die gleiche Zelle. Zornig schlug der Zimmermann gegen die Betonwand, welche gegenüber der Zellentür lag und setzte sich mit leisen Flüchen auf den Lippen auf eine der brüchigen Holzbänke, die offenbar nur gerade so sein Gewicht halten konnte. Sein Zellengenosse ließ sich von dem Schauspiel nicht beeindrucken und setzte sein Training unbeirrt fort.
 
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