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Royal Vigilantism may change the World

Rose

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Eine Teufelsfrucht? Die Köchin verfolgte Vicos Blick, der sich auf den grünen Schatten richtete. Das erklärte wohl so einiges. Bisher hatte Rose noch keinerlei Kontakt mit Menschen gehabt, die diese Sagen umwogenen Früchte verspeist hatten. Zumindest nicht, dass sie es mitbekommen hatte. Interessiert hatte sie sich dafür schon, aber es war nicht ganz leicht an sachliche Auskünfte zu dieser Thematik zu kommen, jedenfalls nicht, wenn man recht zurückgezogen lebte. Darüber, warum jetzt wer was wusste, machte sie sich derweil keinerlei Gedanken. In dieser Hinsicht war sie grundlegend nicht informiert und eh viel zu sehr damit beschäftigt die Zusammenhänge zwischen den Erklärungsfetzen zu finden. Es gab wirklich so unglaublich vieles, das sie nicht wusste. Klar war ihr jedoch, dass die Äußerungen Jacobs, dessen Name erst später fiel, für den Pflanzenmann keine allzu erheiternden Nachrichten waren. Rose unterdessen fühlte sich sichtbar unwohl, was vornehmlich an der Präsenz des komischen Mannes lag und sie musste sich eingestehen, dass sie der Situation nicht ganz so gelassen entgegen treten konnte, wie die Herren der Schöpfung. Die bedrohliche Aura hatte sie überschwappt und sie neigte dazu, sich Sorgen um ihre Gesundheit - geschweige denn ihr Leben - zu machen. Da bot die Pfanne zwar keinen Schutz, aber damit hatte die junge Frau etwas in der Hand, um von ihrer Anspannung etwas Freiraum zu geben.
Unschön war auch die Anschuldigung, dass der frisch gebackene Kapitän den Tod von Hooch zu verantworten hatte. "Unsinn...", murmelte die Blonde, die wusste, dass Vico meinte in der Schuld des schrulligen Arztes zu stehen – ihr gegenüber natürlich nicht. Sie hatte ja anscheinend seiner Meinung nach nicht viel dazu beigetragen und einen fremden Kerl, den, wie sich jetzt heraus stellte, diverse Leute auf dieser Insel lieber tot sehen würden, durch die Straßen zu schleppen, war ja kein Akt der Nächstenliebe. Darauf würde sie auf jeden Fall zu gegebener Zeit noch zurück kommen.
Vicos Antwort auf die Frage von dem White Eagle verblüffte Scarlett dann doch etwas. Zwar hatte sie diese am besagten Abend nicht mitbekommen, doch war relativ klar, in welche Richtung sie ging. Das hatte sie dem schwarzhaarigen Raufbold kaum zugetraut, so, wie er sich zum Teil gegeben hatte. Auf der anderen Seite folgten Zetus und seine Männer ihm wie Hunde einer Fleischwurst, sodass man davon ausgehen konnte, dass entweder Vico nicht so inkompetent war, wie er sich zum Teil präsentierte oder aber diese Männer auf den Kopf gefallen waren. Die Everglot schmunzelte darüber, als Jacob endlich das Schiff verlassen hatte und seine Präsenz nicht mehr dafür sorgte, dass kaum einer es wagte oder im Stande war, sich wirklich zu bewegen. Allzu verkehrt konnte sie hier ja wirklich nicht sein, wenn der Kätzchenkönig hielt, was er gerade versprochen hatte. Wobei, auch wenn er ihr gegenüber herzlich undankbar erschien, bisher hatte er sein Wort ja gehalten, soweit sie es mitbekommen hatte. Der grüne Schatten befand sich hier auf dem Schiff, auch wenn Hooch das leider nicht mehr miterleben konnte. Unglücklich für ihn, aber vermutlich besser für die lebende Pflanze. Der Teufel also, wie der Grünling erklärte. Von dem schmierigen Schuppen hatte sie tatsächlich auch schon gehört. Carlos hatte einmal wutentbrannt davon erzählt, wobei er dazu neigte, alles durcheinander zu werfen und dabei stetig zu fluchen. Die Köchin hatte das Gefühl, dass sie diesem Jacob irgendwann noch einmal über den Weg laufen würden.
Dass das Gesprächsthema – wenn man diese Konversation überhaupt Gespräch nennen konnte - nun in eine ganz andere Richtung ging, bekam die Köchin nur am Rande mit, denn ihr Augenmerk richtete sich zu diesem Zeitpunkt auf etwas anderes. Dem entsprechend reagierte sie auch nicht auf die Frage des Mädchens, zumal Rose die Antwort recht offensichtlich fand.

"Thehehe..." Der Meister streifte sich mit den Fingern durch seinen weißen Bart und hüpfte behände von der Kiste herunter. Er schulterte wieder den Sack und suchte sich seinen Weg, um auf das Schiff zu treten, auf dem sich ein Haufen Personen befand, der gemischter und unterschiedlicher kaum hätte sein können. "Das hätte ins Auge gehen können", meinte er, tippte mit seinem verwachsenen Gehstock zwei mal auf den Boden und blickte anerkennend zu Lucky, wobei der Alte verschmitzt grinste und sich dann den Sprössling der Fuertes genauer anschaute. "Du schwingst ganz schön große Worte, Grünschnabel."
Es war ein Kommen und Gehen, aber ausnahmsweise erschien mit Pao Pao mal jemand, den Scarlett kannte, auch wenn sie ahnte, dass der alte Sack schon wieder etwas ausheckte. "Ihr habt Euch ganz schön Zeit gelassen", bemerkte sie, schnippte die Zigarette weg und nahm ihre Sachen entgegen. Der Meister hob die Augenbrauen. "Erreich' du erst einmal mein Alter, dann sag das noch einmal." Die blonde Köchin wirkte recht unüberzeugt angesichts der Antwort des Glatzkopfes, der nun mit Abstand die kleinste und vor allem älteste Person auf diesem Schiff war. "Außerdem kam das Ganze hier ja wie ein Wolkenbruch über mich. Woher sollte ich denn wissen, dass du ausgerechnet jetzt flügge wirst? Und dann so plötzlich. Ich hatte zu tun." "Ihr seid Rentner", konterte Rose ungeniert und verschränkte ihre Arme, noch immer die Pfanne in der Hand haltend. Der Glatzkopf wirkte empört. "Also, wirklich. Nur Rotzlöffel hier." Pao Pao schüttelte den Kopf und gestikulierte herum. Dann räusperte er sich, um nicht allzu sehr darauf abzuschweifen, dass die jungen Leute von Heute kein Benehmen und keinen Respekt vor dem Alter mehr hatten. "Jedenfalls, wir haben Alles zusammen gepackt, das wir gefunden haben." Erahnen, was ihn wirklich aufgehalten hatte, konnte die Blondine wohl, aber daran wollte sie lieber nicht denken. Stattdessen bedanke sie sich.
Hades, der weiße Pfau, hatte sich derweil auf dem Geländer über der Tür nieder gelassen und schielte den vernarbtesten an Bord merkwürdig an. Das Federvieh plusterte sich auf und gluckste leise. Pao Pao wandte sich ab, um die Fellkugel, wie der grün angelaufene Junge mit dem schiefen Grinsen ihn gerade genannt hatte, sehr offensichtlich zu mustern, hob sich die flache Hand an den Kopf, als wolle er salutieren und hielt inne. "Thehehe... Aber lang ist die kleine Heulsuse ja geworden." Dann zeigte er auf den weißen Pfau, der weiter den Schwarzhaarigen anstarrte, als wolle er ihn gleich anfallen. "Kennst du den noch?" Rose war nun irritiert darüber, dass der Meister Vico zu kennen schien. Der Alte verschwieg ihr für ihren Geschmack zu viel und dass er jetzt solche Anstalten machte, passte ihr ganz und gar nicht. Plötzlich kicherte er und klopfte sich auf seine Glatze, wobei er dieses Mal Zetus anschaute. "Thehehe... Wenn ich Haare hätte, würden die sicher auch so hübsch aussehen." Dann schaute er zu dem Mädchen, dass munter an ihren Lutscher herum nuckelte wie ein kleines Kind. "Und da lacht er sich auch noch so ein junges, hübsches Ding an, he? Geschmack scheint er ja zu haben." Pao Pao sprach nun niemanden mehr direkt an, sondern einfach in die Runde, vielleicht auch mit sich selbst. Der buckelige, alte Herr mit seiner großen Sonnenbrille und dem grünen Hemd sah eher aus wie ein Tourist, der sich verlaufen hatte. Seinen Anzug hatte er mit Bedacht zu Hause an der Garderobe hängen lassen und sich stattdessen eine – wie er fand – moderne, kurze Hose in zartrosa angezogen, aus der seine Beine heraus ragten wie dünne Stelzen. Dazu Sandalen und eben seine heiß geliebte, rot gerahmte Sonnenbrille. Er wirkte wirklich deplatziert, aber selbstsicher.
 

Scar

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Vico brauchte dem silberhaarigen Schreihals nicht antworten – nicht, dass er es vorgehabt hätte –, denn die großschnäuzige Topfpflanze riss erneut ungefragt ihr Maul auf und redete in einer Natur, dabei erklärend, wer der Mann gewesen war, der sie zum Wohle aller gerade verlassen hatte. Das Ganze gipfelte dann allerdings darin, dass diese zum Mensch gewordene Piranhaia sich regelrecht selbst auf das Schiff einlud. Ein Unding, auf das die umstehende Mannschaft, allen voran Zetus, mit entgeisterter Empörung reagierte. Scar hingegen blieb merkwürdig ruhig und sagte kein Wort; sein Blick ruhte lediglich auf der grünen Fratze, stumm und eindringlich mit seinen tiefroten Augen.
Der Pflanzenmann mochte mehrere Dinge nicht zugeben, doch blickte Vico mehr als deutlich dahinter, weswegen sein Gegenüber unter anderem auf seinem Schiff bleiben wollte. Sicher, einerseits bildete diese Kreatur sich ein, ihn, voll genesen, besiegen zu können, doch andererseits konnte sich jeder mit etwas Intelligenz zusammen reimen, dass diese Pflanze schleunigst, vollkommen auf sich allein gestellt, auf der Insel der Mafia eingehen würde – nun, da sie so ziemlich jeden mit Rang und Namen Cosa Nostra's gegen sich gerichtet hatte… Zuletzt fragte der Grünhaarige dann nach einem Zimmermann; ob diese Crew einen hätte. Noch so eine Frage, auf die Scar nicht im Geringsten gedachte zu antworten. Er fragte sich nebst dem mittlerweile sogar selbst, wo Kie abgeblieben war, seit letzter Nacht… Als belagerte man ihn nicht bereits genug, kam nun auch noch die Göre die Lucky angeschleppt hatte vollkommen unvoreingenommen auf ihn zu, stellte ihm eine ähnliche Frage und nannte ihn dabei auch noch Käpt'n, wo sie sich doch gerade erst vorgestellt wurden und dennoch als gehöre sie bereits vollständig zur Crew… Nun, zumindest an die Ansprache sollte er sich wohl gewöhnen.
"Kie befindet sich gerade unter Deck… Er kuriert sich wohl noch etwas aus, denn als wir letzten Nacht eure Hälse gerettet haben, allen voran den grünen,…" Lucky war derweil vom Steuerdeck gesprungen, mit einem kleinen Satz und kam einer geschmeidigen Katze gleich mehr als gekonnt auf den Zehenspitzen wieder auf, ehe er dann mit seinen zuletzt gesprochenen Worten sich besonders an den Grünling gerichtet hatte… "…hat er sich ein paar Kratzer zugezogen… Dieser Larva… wirklich ein gefährlicher Typ." Und das kam von Death's Luck. Dessen Schilderung und sein übliches Antlitz entsprach genau dem, was man so über den Fuchs gehört hatte. Er kam scheinbar wirklich aus jeder Situation unbeschadet heraus – nur sein Partner offenkundig nicht…
"Du hast ihn gehört. Unter Deck.", schnalzte Scar dem Pflanzenmann zu, mehr missfallend als entgegenkommend. Erst dann fiel ihm, durch die nächste Fragestellung der offensichtlich zukünftigen Nervensäge seiner Person, auf, dass sich die blonde Köchin mittlerweile ebenso an Deck befand. Viel mehr als ein abfälliges "Thz…" hatte er allerdings nicht für sie übrig, ehe er die kleine Amy einfach stehen ließ und sich wieder in Richtung Kapitänskajüte aufmachte… “Voi~! Shitty Boss'u!! …Du wirst diesem Scum doch nicht ernsthaft erlauben, sich hier auf dem Schiff einzunisten, oder?!“ Das offensichtliche Herumgefuchtel der Klinge des Zuperbia in Richtung des grünhaarigen Teufelsmenschen machte mehr als deutlich, wer gemeint war. Für einen kurzen Moment hielt der junge Fuertes dann inne, ehe er, noch immer den Rücken allen Anwesenden zugewendet im ungewöhnlich ruhigem Ton meinte… "Warum nicht… Er gibt sicher einen ausgezeichneten Dummy ab, wenn er wieder voll bei Kräften ist." Aus den Worten des Schwarzhaarigen konnte man mehr oder minder heraushören, dass ihm momentan recht viel egal war. Zu einer anderer Zeit, an einem anderen Tag und unter einer anderen Laune, hätte er den Grünling wahrscheinlich längst selbst von Bord geworfen. Doch, in diesem Moment, ging ihm ganz anderes durch den Kopf… Wichtigere Dinge.
"Klarschiff machen! Ich will, dass wir in der nächsten halbe Stunde ablegen." Wenn auch ihm oft alles lästig schien, irgendwo mochte Scar sogar meinen, sich daran gewöhnen zu können, Leute herum zu kommandieren. Zumindest das hatte etwas für sich.
"Du hast den Kapitän gehört, Zetus." grinste Lucky dem Silberhaar höhnisch zu, welcher daraufhin fauchend seine Klinge einfuhr und seine Männer noch wutentbrannter zur Arbeit schrie…

Die Hand des jungen Kapitän's lag bereits schon auf der Türklinke, da tauchte plötzlich eine weitere Gestalt auf dem Schiff auf – erneut für Verwirrung stiftend. Mehr noch, jene nannte ihn, den Tigerkönig, zumindest war das anzunehmen, einen Grünschnabel. Allein dadurch sicherte sich der Unbekannte die Aufmerksamkeit des Fuertes – zumindest für den Moment. Der Alte, wie Vico anschließend feststellte, war ein Anblick für sich. Ein glatzköpfiger, buckliger kleiner Mann und angezogenen wie jemand der wohl um einiges den Strand verfehlt hatte.
Noch skurriler wurde das Ganze allerdings, als die Blondine den Glatzkopf kurz daraufhin begrüßte, ihm sogar Sachen abnahm… Und schon verlor sich das ohnehin nur geringe Interesse wieder und Scar fand sich erneut im Ansatz das Geschehen verlassen zu wollen, bis er dann… dieses außergewöhnlich gefiederte Vieh über sich bemerkte, welches ihn merkwürdig beäugte und sich dabei aufzubäumen schien – fast so als wollte es ihn einschüchtern.
Der Erbe der Familie Fuertes verstand noch weniger, als der alte Sack ihn dann auch noch fragte, ob er sich noch an das weiße Hähnchen über sich erinnern würde. Eine Augenbraue hob sich, über den stechend roten Augen, die ein weiteres Mal auf dem groß gefiedertem Tier lagen. Einen Moment lang stellte sich Scar ernsthaft die Frage, ob er es irgendwie an sich hatte, Verrückte anzuziehen… Und nun kam noch ein dementer alter Mann auf die Liste. Allein, dass er ihn als Heulsuse titulierte, sprach für sich, dass der Glatzkopf wohl nicht mehr ganz dicht war.
"Kasu…", zischte Vico, seine alte Attitüde scheinbar wieder gefunden. "Keine Ahnung, für wen ihr mich haltet, Jiji… Nehmt lieber eure Pillen und verschwindend von meinem Schiff, wenn ihr fertig mit euren Familitäten seid." Der Tonfall des jungen Fuertes wurde mehr und mehr abfälliger, erst recht als er bei seinen letzten Worten der Blondine einen Blick zuwarf – war er schließlich in der beiläufigen Annahme, der Alte würde in irgendeiner Form mit ihr verwandt sein. Für Scar war diese Angelegenheit damit geklärt, weswegen er, ohne auf eine Reaktion zu warten, seine Hand auf die Türklinke gelegt und die Tür auch schon für einen Spalt geöffnet hatte, als ihm plötzlich ein weiteres Mal etwas dazwischen kam, bei seinem Vorhaben, sich endlich zurück zu ziehen…
 

Livy

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Man bemerkte tatsächlich sofort, wie Jacobs Abgang von dem schwarzen Schiff alles mögliche Gesocks der Crew zurück an Deck lockte, von dem sich die meisten bis jetzt wohl in irgendwelchen schattigen Ecken versteckt hatten. Der Anblick dieser zahlreichen „interessanten“ Handlanger ließ Livy für einen kurzen Augenblick daran zweifeln, ob sein Plan wirklich so viel Spaß versprach, wie er zunächst vermutet hatte, doch andererseits…
Da war zum einen der elegante Hutträger, den Livy kaum ein paar Minuten vorher zum ersten Mal hinter Jacob erspäht, aber damals nicht hatte zuordnen können. Wie der schlanke Mann sich jedoch zum Silberhaar und dem Kapitän gesellte, erkannte der grüne Schatten die scharf geschnittenen Gesichtszüge mit den geschlitzten Augen eindeutig, immerhin gehörte deren Besitzer zu den Persönlichkeiten, von denen man in Livys Kreisen besser gehört hatte, war einem das Leben lieb. Lucky Luciano, auch genannt der Fuchs, White Eagle oder Death’s Luck, hatte aus der Nähe betrachtet trotz seines Anzugs nichts mit dem niederen Mafiapöbel gemein, der sich sonst auf Cosa Nostra herumtrieb, sondern gehörte viel eher zum Kaliber Larvas, dessen Name just fiel. Aus dem Kontext dieses Gesprächs konnte Livy schließen, dass der Zimmermann der Crew offenbar zu dem berühmten Schützen gehörte und diese beiden mit für Livys Urlaub auf dem schwarzen Schiff verantwortlich waren. Diese Erkenntnis zauberte ein ehrlicheres Lächeln auf die Lippen der Pflanze, als er noch bei seiner Erklärung an Silberhaar und Katzenkönig zur Schau gestellt hatte: Wenn die Reise schon derart interessant war, bevor sie überhaupt begonnen hatte, gab es keinen Grund zur Sorge über mögliche Langeweile.
An dieser vermeintlichen Gewissheit konnten auch zwei Menschenfrauen nichts ändern, von denen eine dem Pflanzenmann nur allzu bekannt vorkam. Schnell nachgedacht fiel ihm ein, dass die Dame sich erst vor ein paar Tagen um die medizinische Versorgung des Fellknäuels gekümmert, und sich damit wohl ihren Platz an Board des Schiffes verdient hatte. Im gleichen Zug erinnerte er sich auch an einen kurzen Schlagabtausch zwischen ihr und einem merkwürdigen Weißkittel, der zwar interessant anzusehen, aber nicht wirklich beeindruckend gewesen war. Doch überraschte das wirklich in Anbetracht dessen, dass Livy keine Woche zuvor einen Kampf zwischen zwei Teufelsmenschen hatte beobachten dürfen? Sicherlich nicht, weshalb es ebenso wenig überraschen durfte, dass sich die Blondine aus Richtung des Pflanzenmannes nur einen gelangweilten Seitenblick einfing. Gleiches galt im Übrigen für ein… man konnte es nicht als etwas anderes bezeichnen, als ein Kind. Ein braunhaariges, braunäugiges, und insgesamt schlicht eintöniges Menschenkind, das zwischen all den Mafiosi an Board klar fehl am Platz wirkte. Selbst eine etwas merkwürdige Tätowierung in seinem Gesicht änderte nichts an diesem Urteil Livys über jenes Gör.
Ein Silberhaar, ein Kätzchenkönig, das Glück des Todes, eine Blondine mit Bratpfanne, und ein tätowiertes Küken. Nein, diese Reise würde sicherlich nicht uninteressant werden. Vor allem, wenn sein ehemaliger Kerkermeister weiterhin ob seiner Anwesenheit die Ohren seines Kapitäns voll zeterte. Kurzerhand beschloss der Pflanzenmann, sich einfach von der Situation treiben zu lassen, und fügte sich auf Befehl seiner obersten Beute in die allgemeine Aufbruchsstimmung mit einem übertrieben Salut ein: „Aye aye, Shikimono-taichō!“ Ein letzter, belustigter Blick mitsamt Grinsen in Richtung Silberhaar, und Livy machte den ersten, zielstrebigen Schritt auf eine Wendeltreppe am Bug des Schiffes zu, um das Innere des Kahns ein wenig auf eigene Faust zu erkunden. Immerhin hatte er das Gefühl, hier eine ganze Weile verbingen zu müssen.

Leider machte etwas diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Nein, nicht der alte Glatzkopf, der den Rest der Crew in hellen Aufruhr zu versetzen schien; dieser haarlose Kauz war dem Pflanzenmann gänzlich egal, vor allem, da er aus dem Bekanntenkreis der blonden Pfannenschwingerin zu stammen schien. Vielmehr wurde Livys fester Marsch zur Treppe von einem Stück schwarzen Stoff unterbrochen, das unvermittelt, ja wie aus dem Nichts auftauchte und ihn regelrecht anfiel. Noch immer von Jacobs Besuch ein wenig durch den Wind, schaffte es der Pflanzenmann kaum, dieser Attacke auszuweichen, und stürzte so eher ungeschickt zu Boden.
Was zum Teufel!? Wütend zerrte er an dem Stoff, riss ihn beiseite, und blickte überrascht auf eine grüne Fratze, die ihn treudoof anhechelte. „Du?“, platzte es heiser aus Livys Kehle, während er zu verstehen versuchte, was diese Laune der Natur, diese lebendige Rankenschlange mit Mähne, schon wieder in seiner Nähe zu suchen hatte. Gleichermaßen wütend wie nachdenklich hielt er sich das sabbernde Maul der Kreatur vom Leib und schaute dabei auf den schwarzen Stoff, mit dem das Tier auf ihn gestürzt war. Ein näherer Blick gab den Fetzen als speichelfeuchte Überreste seiner Anzugjacke Preis, die noch deutlich den Geruch des Pflanzenmannes an sich trug. Ob diese grüne Promenadenmischung…?
Als ob sie seinen Gedanken bestätigen wollte, stürzte sich die Kreatur noch ein wenig heftiger auf ihren Herren, und Livy gelang es nur mit Müh und Not sich aufzurichten. Angewidert nahm er den Stoff, unterzog ihn einer näheren Untersuchung, und übergab ihn dann doch als eine Art Trophäe diesem seltsamen Mischwesen, das ganz offenbar über ein viel zu feines Näschen verfügte, als dass Livy vor ihm hätte fliehen können. Wahrhaft dankbar verbiss sich das Tier auch sofort in die ehemals mehrere tausend Berry teure Jacke, doch zumindest verschaffte das dem wahren grünen Schatten eine kurze Verschnaufpause, die Livy direkt nutzte, um die Kreatur nochmals genauer zu mustern: Der schlanke, mit kleinen Dornen übersäte Körper, durch und durch von grüner Farbe, sowie die charakteristische Form des augenlosen Kopfes erinnerten viel zu sehr eine Piranhaia, als dass Livy dieser Wahrheit hätte entfliehen können, ebenso wenig wie der Kreatur selbst. Auf der anderen Seite trug jeder hohle Blick des Viehs soviel charakterlose Genügsamkeit und Gehorsamkeit in sich, dass die größere Pflanze nicht anders konnte, als jede Art von möglicher Verwandtschaft rundheraus abzulehnen.
Leider hatte die Vergangenheit ja nun gezeigt, dass Livy diesem hirnlosen Geschöpf, wer oder was auch immer es war, so schnell nicht würde entkommen können. Kurzerhand streckte er deshalb die Hand aus, und als hätte das Tier die Gedanken seines Herrn gelesen, schlang es sich um die gerade Gliedmaße, kletterte an ihr herauf, und band sich letztlich als eine Art Gürtel um die Taille des Pflanzenmannes, um dort am schwarzen Stoff nagend faul hängen zu bleiben. Wenn ihm schon ein dummes Wesen, das ihm auch noch viel zu ähnlich sah, auf Schritt und Tritt folgen wollte, dann würde Livy zumindest dafür sorgen, dass es einerseits keinen Schabernack anstellte, und andererseits an seiner Seite war, wenn sich Livy tatsächlich einmal in der Rolle des Dummys wiederfand.
„Mataku… dieses Schiff ist ein einziges Irrenhaus.“
Aber apropos: Was unterhielten sich überhaupt die hiesigen Insassen noch immer mit diesem alten Glatzkopf?
 
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Zu ihrem Unglück war sie wohl anscheinend unter Leuten gelandet, die sich sehr viel Mühe damit machten die junge Frau zu ignorieren. Das schloss sie zumindest daraus, dass kein Einziger auf ihre Fragen reagierte. Naja, abgesehen von Lucky, der allen, die es hören wollten, davon erzählte wo sich Kie gerade aufhielt. Ihre braunen Augen nahmen einen besorgten Ausdruck an. Auch wenn Lucky aus praktisch allen Kämpfen ohne auch nur einen Kratzer als Sieger hervor ging, so traf das bei weitem nicht auf den Kusakabe zu. Hoffentlich ist ihm nichts Schlimmes passiert… Dass der Kapitän sie dann ganz alleine stehen ließ, machte die Sache auch nicht besser. Immerhin war die Pflanze noch da.
Bei dem Anblick des Silberhaarigen, wie er mit seinem überlangen Messer in die Richtung des Grünhaarigen fuchtelte, zweifelte sie jedoch kurz daran, ob es eine gute Idee war weiterhin bei dem anderen Teufelsmenschen stehen zu bleiben. Der Schwarzkopf sorgte allerdings dafür, dass sein laut herumbrüllender Freund mit etwas anderem beschäftigt war.
Durch den plötzlich auftauchenden alten Mann bemerkte die Braunhaarige zuerst nicht, wie sich der Grünling auf den Weg zur Treppe machte. Sie war viel zu sehr abgelenkt von dem, was dieser alte Mann sagte, denn er schien zu jedem der Anwesenden einen Kommentar parat zu haben.
Die Worte des seltsam gekleideten Mannes, die an sie gerichtet waren, schmeichelten der Navigatorin und sorgten sogar dafür, dass sich ein leichter Rotton auf ihre Wangen schlich. Für den Augenblick war die menschlichen Pflanze dadurch vergessen. Allerdings verwunderten die Worte des alten Mannes sie auch, sodass es für die Navigatorin auch keinen Grund gab mit ihren Gedanken wieder an den Punkt zurück zu kehren, an dem sie war kurz bevor der Glatzkopf auftauchte. „Wieso denkt er, dass mich der Langhaarige angelacht hat?“, murmelte Amy verwirrt. Ein Rumsen hinter ihr riss sie aus ihren Gedanken bzw. sorgte dafür, dass sich die Braunhaarige wieder an das Grünhaar erinnerte. Da dieses unvermittelte Geräusch sie für den Moment mehr interessierte als der alte Mann, drehte sie sich neugierig um.
Es war schon ein seltsamer Anblick wie der Grünling dort am Boden lag und mit einem… Ding rang. Vorsichtig näherte sie sich den beiden Pflanzenwesen und beobachtete sie. Irgendwie sah das Ding auf dem Grünhaarigen ein bisschen so aus wie ein Hund. Zumindest verhielt es sich so wie einer.
Da die menschliche Pflanze scheinbar keinerlei Probleme damit hatte sich das andere Wesen vom Leib zu halten, machte sich die junge Frau nicht die Mühe ihm zu helfen. Wahrscheinlich wollte er noch nicht einmal Hilfe.
„Vielleicht sollte er sein Tierchen trainieren, dann fällt es ihn nicht mehr an.“, meinte Merry, während die beiden Frauen weiterhin die Pflanzen beobachteten. Ausnahmsweise war Amy dazu bereit einen der Ratschläge ihrer geisterhaften Begleiterin weiter zu geben. „Du solltest deinen… Hund besser trainieren, dann kann er für dich Stöckchen holen und fällt dich auch nicht mehr an.“, riet sie dem Grünhaarigen, als sich sein pflanzliches Tier wie ein Gürtel um ihn schlang.
Seine Worte über ein Irrenhaus ließen sie schmunzeln, auch wenn sie wahrscheinlich nicht an sie gerichtet waren. Immerhin wurde es in einem Irrenhaus nie langweilig. Verrückte erzählten sowieso oftmals die besten Geschichten.
Nun, da der Ursprung des Geräusches geklärt war, wandte sie sich wieder dem alten Mann und seinem weißen Vogel zu. Da sie ja eh in einer halben Stunde ablegen wollten konnte ihr hier niemand außer dem alten Mann weglaufen. Vielleicht gehörte der Alte ja auch zu der Crew… dann kam er ihr auch nicht abhanden. Trotzdem war es wohl besser erst einmal dem Geschehen zu folgen. Bei allen anderen war sie sich nämlich sicher, dass sie später noch mit ihnen reden konnte. „Solltest du nicht besser auf die Pflanze aufpassen? Kann ja sein, dass dich sein Haustier auch anfällt.“, meldete sich das Geistermädchen zu Wort. Die Braunhaarige schüttelte nur den Kopf. Sollte das grüne Tierchen sie wirklich angreifen, so würde sie sich verteidigen können und das wusste ihre Begleiterin auch. Aber scheinbar unterschätzt mich hier ja jeder… nur, weil ich ein Mädchen bin! Das es möglicherweise mit ihrer Größe und ihrem Alter zu tun hatte, bedachte die Navigatorin dabei allerdings nicht.
 
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Rose

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Hades erwiderte stur den Blick des Kapitäns, als dieser ihn anschaute, und gluckste wieder mürrisch. Das Tier hatte sich weit nach unten gebeugt und ebenso rote Augen wie der Schwarzhaarige. Man könnte denken, der Vogel, der seinen Kopf schief legte und in nicht wenigen Mythen Arroganz und Eitelkeit symbolisierte, hätte ein persönliches Problem mit seinem zweibeinigen Gegenüber.
Die Sonnenbrille Pao Paos blitze kurz in der Sonne auf, als er sich wieder dem Pöbelbruder zu wandte. Dieser unwissende Frischling wagte es ihn zu beleidigen. Wenn man sich in dem Alter des Meisters befand und damit abgefunden hatte, dass die Zeit bereits so weit abgelaufen war, war es kein Problem mehr, wenn Leute kamen, die einem diese Tatsache unter die Nase rieben, zumindest nicht, wenn man es nahm wie der Glatzkopf. Er genoss sein Dasein noch in allen Zügen mit allen Vor- und Nachteilen. Schließlich hatte er eine beachtliche Anzahl an Jahren hinter sich gebracht mit vielen Höhen und Tiefen, auf die er zurückschauen konnte. Doch was der Schwarzhaarige im Gesamten von sich gab, war töricht und verdammt unverschämt. Gut, Pao Paos Begrüßung konnte man aufnehmen, wie man wollte, dennoch würde er das nicht auf sich sitzen lassen. Kurzer Hand verringerte er leisen Fußes die Distanz zwischen sich und Vico. "Fass dir an deine eigene Nase, Möchtegernkapitän!", schimpfte der Alte, dem die Ignoranz des Grünschnabels nicht schmeckte und just im selben Moment, in dem diese Worte über die Lippen des Meister kamen, holte er mit seinem Stock aus, um den Dickschädel weich zu klopfen, der ihm gerade den Rücken zugewandt hatte und dabei war, das Deck zu verlassen.
Scarlett ihrerseits wurde langsam aber sicher immer verärgerter über dieses unnötige Verhalten. Nicht einmal das Gepolter, dass von dem Grünling ausging, bekam sie wirklich mit. Ihr Lehrmeister mochte seine Gründe haben und Vico würde etwas Erziehung wahrscheinlich mal gut tun, aber das musste doch nicht auf diese Art und Weise sein und auch nicht dann, wenn ihre Entscheidung schon getroffen war. Seit Längerem hatte sich die Everglot mit dem Gedanken herum geschlagen, dass sie die Insel verlassen wollte und es irgendwann auch musste. Darüber hatte sie schon etliche Male mit dem Mann gesprochen, der sie aufgenommen hatte, obwohl er sie damals nicht einmal kannte. Nicht nur, dass ihr die Mentalität der Einwohner hier zu wider war, sondern auch, weil sie schlichtweg Angst hatte. Angst vor dem, was sie wieder einholen könnte, wenn sie sich zu lange ein einem Ort befand, in dem ein falsches Wort schneller die Runde machte, als man gucken wollte. Vermutlich hatte Rose in den letzten Jahren ihr Glück trotz all der Vorsicht viel zu sehr ausgereizt. Wie dem auch sei. Nach dem langen Ringen war für sie jetzt der Zeitpunkt gekommen, Pao Paos Bitten nicht mehr nachzukommen und dem Drang, Cosa Nostra zu verlassen, nachzugeben. Außerdem gab es noch ein Versprechen, dass die Köchin halten wollte.

"Du lehnst dich ziemlich weit aus dem Fenster, kleiner Fuertes." Pao Pao kicherte, machte geschmeidig einen Satz zurück und ließ sich von dem Treiben auf dem Schiff nicht weiter ablenken. Er hatte schon oft genug selbst ein Schiff auslauffähig gemacht und seine Intentionen waren sowieso ganz anderer Natur. "Du Tunichtgut. Familitäten... Thehehe. Mit einer hübschen Frau wie ihr verwandt zu sein, wäre schon etwas, aber meinst du nicht, dass die Ähnlichkeiten ganz woanders liegen, he?", sprach der Glatzkopf mit einem Unterton, der verlauten ließ, dass mehr dahinter stecken mochte, als es im ersten Augenblick den Anschein hatte. Anbei drehte sich der schrullige Meister zu seiner Schülerin um, woraufhin Scarlett ihn fragend und etwas verärgert ansah. Er hatte zu leise gesprochen, als dass sie hätte verstehen können, was er sagte. Vermutlich würde Vico der einzige sein, der vernehmen konnte, was der Herr der Pfauen von sich gegeben hatte. "Was soll das werden, Sensei?" Ob es wissenswert war, was er gerade von sich gab, wagte die Everglot irgendwie zu bezweifeln. "Tjaaaa, ich muss mir doch ansehen, mit wem du auf Reisen gehen willst und mich davon überzeugen, ob du bei diesem pubertierenden Rüpel gut aufgehoben bist." Scarlett schnalzte genervt mit der Zunge. Als ob sie noch einen Babysitter bräuchte und dann auch noch dieses Gefasel, dass er von sich gab. Zum einen, dachte sie sich, gab es Mannschaften, die deutlich schlimmere Eindrücke machten und zum anderen konnte sie immer noch nach einer anderen Crew suchen, wenn es ihr hier zu blöd würde. Aber es war kein Wunder, dass Vico den Meister der Pfauen für einen Verrückten hielt. Der Alte war ohnehin eine Marke für sich, erst recht, wenn er etwas ausbrütete, so wie jetzt.
Der weiße Vogel hielt weiterhin den Schwarzhaarigen im Blick und gab bei jeder Bewegung, die er machte, einen Laut von sich. "Das reicht jetzt aber", meinte die Blonde schließlich, die schon ahnte, dass ihre Worte kein Gehör finden würden. Sie konnte sich schon vorstellen, wie Vico langsam sauer werden würde und wieder sein Temperament mit ihm durch ging. "Ich komme schon zurecht." Endlich wollte die Blondine diese verseuchte Insel hinter sich lassen, auch wenn etwas Wehmut ihn ihr aufkeimte, den Meister zu verlassen. Dieser wiederum trat erneut auf den augenscheinlichen Inhaber dieses Schiffes zu, jedoch nun mit ernster Miene, die verriet, dass er jedes Mätzchen im Keime ersticken würde und er jetzt nicht mehr auf diese kindischen Spielchen aus war. "Hör zu, du vorlauter Bengel. Es mag ja sein, dass du es irgendwie mit deiner zu groß geratenen Klappe geschafft hast, dir ein Schiff zu besorgen und eine Crew anzuheuern, aber ich rate dir, dein Versprechen zu halten. Mir liegt diese Frau am Herzen und du bist nicht der Einzige, der eine Bürde mit sich trägt." Der Meister griff in seine Hemdtasche und zog einen gefalteten Umschlag hervor, dem er dem Fuertes hin hielt. "Ich glaube wohl, es hakt!", schritt Rose ein, die sich inzwischen genähert hatte, und schnappte sich kurzer Hand den Umschlag, der offensichtlich zuvor einiges an Wasser zu sehen bekommen hatte. Die elegant geschriebenen Letter, die vermutlich den Empfänger kund tun sollten, waren zum Teil verwischt und zu erkennen waren nur die ersten vier Buchstaben des zweiten Vornamens der Everglott. Die junge Frau hielt das Papier wütend in der Hand und schaute den Glatzkopf eindringlich an, bis sie sich kurz darauf abwandte, um sich ihre Sachen zu nehmen und runter zu bringen. Der Alte hob nur kopfschüttelnd die Augenbrauen und guckte ihr hinterher, wie sie sich fluchend entfernte. "Diese Frau... So stur. Pass gut auf sie auf", sprach Pao Pao noch einmal an Vico gerichtet, ehe auch er ging, gefolgt von dem Pfau, der ein letztes Mal sein charakteristisches "Minh-ao" von sich gab.
 
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Der Alte wagte es doch tatsächlich dem jungen Kapitän eins mit seinem Stock über zu ziehen. Scar hatte zwar einen gehörigen Dickschädel, doch nach wie vor ebenso nachhallende Kopfschmerzen, wegen der Explosion am Vorabend und seiner daraus resultierten mittelschweren Gehirnerschütterung. Entsprechend angepisst war er dann natürlich, als ihm der Glatzschädel eins mit seinem Gehstock verpasste. "Temee~!!", fauchte er auf, während seine tiefroten Augen voller Zorn aufglühten und er sich ruckartig umdrehte, um nach dem Angreifer zu schlagen – der Alte hüpfte jedoch einfach etwas zurück und wich so dem von Wut erfülltem Schlag aus.
Die darauffolgenden Worte des Sonnenbrillen tragenden Glatzkopf's nahm Vico kaum ernst. Er spannte derweil viel eher seinen Körper an, um dem alten Sack im geeigneten Moment eine gehörige Kopfnuss zu verpassen. Wobei da allerdings auch noch der weiße Kakadu über ihm war, der ihn nach wie vor merkwürdig beäugte und dabei in einer Tour herum gluckste, was den Tigerkönig durchaus so langsam nervös werden ließ. Die anschließenden Kommentare des Alten, zu sich und der Blonden, verstand der junge Fuertes noch weniger, als das Gebrabbel von vor ein paar Minuten. Wenn auch es nun für ihn offensichtlicher wurde, was der um einige Jahrzehnte ältere Mann hier wohl wollte. Er schien sich lediglich um die Köchin zu sorgen; sicher gehen zu wollen, dass sie in guten Händen lag… Nun, zumindest mal eine Intention, die ihm selbst Scar nicht übel nehmen konnte. Was die darauf folgende Predigt allerdings anging, so verstand der vernarbte junge Mann erneut nicht im Geringsten. Der bärtige Glatzkopf tadelte etwas davon, dass Vico nicht der einzige sei, der sein Paket zu tragen hätte – eine Neuigkeit die nicht wirklich eine war und die den Erben der Familie Fuertes nicht weniger hätte interessieren können. Allerdings schien sich der Verrückte auf die Köchin zu beziehen, was Scar wiederum schon etwas nachdenklich stimmte. Erst recht, als ihm dann plötzlich ein Umschlag unter die Nase gehalten wurde… Und so kurz der Augenblick auch gewesen sein mag, die tiefroten Augen hatten eindeutig erfassen können, dass dieser nebst dem ganzen verwaschenen Buchstaben, an… Einen Scar adressiert war? Also, wirklich an ihn? Nein, unmöglich, denn kaum jemand wusste, dass er sich heutzutage so zu nennen pflegte. Das Ganze schien dann aber ohnehin nichtig, als die Blondine die Zustellung unter dem recht verdattertem Blick des Alten weg schnappte und sich anschließend vollkommen aufgebracht mit ihren Sachen unter Deck begab.
Ein Theater, welches den jungen Kapitän dann einfach so stehen ließ, denn auch der Alte begab sich daraufhin, zusammen mit seinem weißen zu groß geratenem Hühnchen, von Deck, jedoch nicht ohne eine letzte Forderung an den Fuertes zu richten – er solle auf die Blondine aufpassen…"Thz…" …Was ein durchgeknallter alter Mann. kommentierte Vico den Ausgang des Geschehens lediglich in Gedanken, ehe er sich dann endlich wieder zurück in seine Kajüte begeben konnte…

Drinnen angekommen, erwartete ihn allerdings überraschender Weise bereits Lucky, der wie durch Zauberhand-… Augenblicklich fielen die roten Augen auf das hintere Gitterfenster, dass, wie fast schon vergessen, ja noch einen zweiten Ein- und Ausgang bot, wenn auch dieser eigentlich nur auf eine Art Balkon am Heck führte. So ist er also vorhin ohne gesehen zu werden in den Rücken Jacob's gelangt… Ein kurzes anerkennendes Schmunzeln glitt über die Züge des jungen Fuertes, was der Fuchs nur mit einer hochgezogenen Braue und einem fragenden Gesichtsausdruck wahrnahm. "Du hattest gefordert, dass wir ablegen, uns jedoch noch nicht gesagt, wohin genau unser Kurs gehen wird?" Der Luciano lehnte sich noch immer gegen den großen Tisch aus edlem schwarzen Holz, während Scar an diesem vorbei schritt, bis er letztendlich an seinem Schreibtisch angekommen war und dort eine Zeitung des weltbekannten Blue Reports ergriff. Er schlug eine bestimmte Seite auf, faltete das Papier entsprechend und schmiss das Neuigkeitenblatt anschließend an das Ende des Tisches, an dem Lucky stand. "Dorthin!"
Der navigierende Söldner, war für einen Moment lang irritiert, als er die Zeitung lediglich überflog. Dann jedoch, als er den angewiesenen Artikel ausführlich studiert hatte, begriff er – wenn auch noch nicht ganz. "Libertad Island?" …Die Insel der Gesetzlosen?, hinterfragte er die Intention seines Captain's. "War nicht die Grandline dein primäres Ziel?", kam es im Nachsatz, während Lansky nebenher mit seiner klebrigen Zunge ein Stück aus der Zeitung riss und es auffraß.
"Ist sie, nach wie vor… Ich bin jedoch kein Narr." Die Tatsache, dass er noch vor wenigen Minuten geschworen hatte, dass niemand auf diesem Schiff sterben würde, kam noch ausschlaggebend hinzu… "…Wir werden mehr Ausrüstung und Vorbereitung brauchen. Ich will vorerst alles in Erfahrung bringen, was es zu wissen gibt, über das Piratengrab…" Das Schiff setzte sich plötzlich, während den Worten des Tigerkönig's in Bewegung und war im Ansatz den Hafen zu verlassen, was die Konversation jedoch nicht abreißen ließ… "…Gerüchte besagen, du seist bereits auf jenem Meer gewesen. Was kannst du mir über die so genannte gefährlichste und tückischste See der Welt sagen?"
Lucky hielt für einen kurzen Moment inne, ehe er begann… "Nun-" - "ZETUS-TAICHOU!!~"" brüllte plötzlich einer der Crewmänner von draußen dazwischen und unterbrach so den White Eagle in seiner noch nicht einmal richtig angefangenen Erklärung, wodurch der Geduldsfaden des Rotäugigen so langsam anfing zu reißen… Konnte man nicht einmal eine Konversation in aller Ruhe führen, ohne das einem wer dazwischen brüllte?!
"Scar-senchou!" hechelte ein weiterer Anzugträger, der unangekündigt in die Kajüte geplatzt war. "Was ist jetzt schon wieder?!" Das Schiff hatte gerade erst abgelegt und dennoch schien es bereits wieder Chaos und hellen Aufruhr zu geben. "Zetus-san… Er… Er ist einfach…!" Der Mann schien vollkommen außer Atem, weswegen Lucky und Vico ihm den Fall in die Bewusstlosigkeit, aufgrund von Sauerstoffmangel, ersparen wollten und sich deshalb selbst nach Draußen begaben. Dort angekommen, fanden sie nahezu die komplette Mannschaft an der Reling stehend wieder, die Blicke weinerlich in entgegengesetzte Richtung zur Fahrt. "ZETUS-TAICHOU!!~"", brüllten sie ein weiteres Mal im Chor, als einer von ihnen dann endlich Scar bemerkte und sich auf ihn zu bewegte, um ihm dann weinerlich einen bereits geöffneten Brief zu überreichen und dabei etwas davon zu bibbern und zu stammeln, dass Zetus, nachdem die Negro Squalo abgelegt hatte, von Bord gesprungen sei – sich dabei lediglich mit einem seichten Lächeln verabschiedend.
Vollkommen fassungslos begann Vico den Brief zu lesen…

Voiiii!! Shitty Boss'u!
Wenn du das hier liest, dann hat das Schiff bereits Cosa Nostra verlassen und wie du an meiner weinerlichen Truppe festgestellt haben wirst, befinde ich mich nicht mehr an Bord! So gerne ich dich auch begleiten würde und so sehr wie du mich wahrscheinlich bei deinem Vorhaben brauchen wirst… Ich werde vorerst zurück bleiben, denn es gibt noch so einige Angelegenheiten für mich klären…
Ich werde ehrlich sein, in den letzten Jahren hatte ich die Hoffnung bereits aufgegeben, Vigalo jemals zu finden… Bis ich plötzlich dich, blutüberströmt in der Villa des alten Tepes fand. Der lang verschollene Sohn der Fuertes Familie; tot gedacht und dennoch mehr als lebendig…
Wenn es also einer schafft, deinen Vater zu finden und nach Cosa Nostra zurück zu schleifen, dann bist du es! Ich hoffe weiterhin inständig darauf, dass du… dein Vorhaben, was du letztendlich mit Vigalo tun wirst, überdenken wirst. Du magst was auch immer über ihn denken…
Doch er ist nicht der Mann, für den du ihn hältst.

Wir sehen uns, auf der Grandline!
Zetus, der beste Schwertkämpfer der Welt!

PS: Pass mir gut auf meine Männer auf! Sie mögen oft Weicheier seien, doch sie haben das Herz am rechten Fleck!
Und Männer… wenn ihr das hier lest, dann seht das als euren letzten Befehl, von mir an euch: Dient dem Shitty Boss'u genauso treuherzig und mit aller Kraft, genauso wie ihr stets mir gedient habt!
…Und hört verdammt nochmal auf zu heulen!!


"Kasu!"
zischte Scar, während die Crewmänner, die ihn längst umzingelt und alles mitgelesen hatten, weiterhin bitterlich weinten. Vico selbst hatte mittlerweile auch seinen Blick zurückfallen lassen – auf den inzwischen hunderte von Metern entfernten riesigen Steg aus Stein, auf dem nur noch eine langhaarige Silhouette zu erkennen war, deren Klinge in der Sonne aufblitzte, hoch in den Himmel, zum Abschied gerichtet.

tbc: Vigil over the West
 
R

Royal Vigilantes-NPCs

Guest
In der Villa des ehemaligen Hausherrn, Sir Charles Tepes…
Mit jedem Schritt den Jacob tat, knirschte es; unter seinen Füßen Geröll und Scherben… Er fand es faszinierend, ja geradezu berauschend, welche zerstörerische Kraft der junge Fuertes zu haben schien. Es war das erste Mal, dass er das Schlachtfeld, auf dem die Fledermaus auf den Tiger getroffen war, besuchte. Fast genießerisch besah sich der gelbäugige Dämon dabei der gesamten Szenerie, machte sich Vorstellungen dabei, wie die Hybriden hier und dort wohl aufeinander geprallt waren, sich gegenseitig zerfetzend und etliche Wunden ins Fleisch reißend… Mit seinen Fähigkeiten konnte er mit Leichtigkeit die vielen Spuren des Kampfes interpretieren. Für die meisten war es sicherlich kaum wahrnehmbar, doch er roch es. Überall Blut, das des Fuertes-Jungen und das von Tepes. Tief durch die Nase einatmend nahm der Teufel einen Zug von der bereits verblassenden Atmosphäre… Plötzlich hörte er ein Flattern und blickte nach oben. Ein Wesen huschte hin und her, über die Decke, versuchte scheinbar in seinen Rücken zu gelangen… Jacob gönnte dem Getier das Vergnügen und tat so, als hätte er es nicht bemerkt, schritt stattdessen etwas weiter durch den Raum. "Agiii!!" Wie ein gespieltes Instrument, berechnend und simpel, stürzte das ledrige Vieh hinab, mit der Absicht den grauhaarigen Mann anzugreifen. Eine Bewegung, die nur einen Bruchteil einer Sekunde betrug, in der Jacob seinen Arm der zu groß geratenen Fledermaus entgegen geworfen hatte, später, lag das angreifende Etwas nur noch zuckend am Boden – geteilt in Kopf und Leib.
Ein Seufzen drang aus der Kehle des Gelbäugigen, als er anschließend weiteres Geflatter wahrnahm und noch einmal nach oben blickte. Die ganze Decke war voll von diesen geflügelten Wesen; sie bedeckten die eigentlich schön anmutende Deckengestaltung fast vollkommen, dabei fiepend und hin und her wuselnd… Jacob grinste, breitete die Arme aus, während er in die Mitte des Raumes schritt, vollkommen gelassen und unbeeindruckt von dem Viehzeug, das an der Decke klebte und sich sammelte, um ihn geschlossen anzugreifen. Wie durch einen Schuss aufgeschreckt stießen sich die Fledermäuse anschließend in einem geschlossenem Schwarm von oben ab und umzingelten den Teufel in einem regelrecht undurchdringlichem Wirbel. Der eigentliche Kneipenbesitzer war von außen gar nicht mehr wahr zu nehmen… bis "Jahjajajajajaja~" sein unheimliches Lachen durch den Raum schallte. Noch währenddessen, füllte sich der Raum von dem Wirbel ausgehend mit dem Gestank von faulen Eiern. Die herum flatternden Fledermäuse wurden langsamer, waren irritiert, ließen aber ihre Angriffe nicht versiegen – trotz dessen, dass kein einziger Erfolg zu haben schien.
Explosionsartig ging nach einigen Momenten eine Druckwelle von Jacob aus, woraufhin alle Fledermäuse bewusstlos zu Boden fielen. "A…gi…!" krächzte eine des Schwarms stockend, mit dem Rücken auf dem Boden, den Kopf etwas angehoben und direkt vor Jacob liegend. Selbiger legte die Spitze seines Zeigefinger auf seinen Daumen, presste die zwei Finger gegeneinander und schnippte eine regelrechte Kugel aus gelblicher Flüssigkeit gegen den Körper des Tieres, welche sich anschließend ätzend in dieses fraß und es tötete. "Fascinating… Your master is dead, but still… You haven't abandoned him.", äußerte der gelbäugige Dämon anschließend, ruhig, mit seiner seidigen Stimme, als er nach dieser kleinen Unterbrechung weiter voran schritt, ans andere Ende des riesigen Saals…

Dort war die Stelle an der Tepes seinen letzten Atemzug getätigt hatte. Eine dunkel-bräunliche Lache, getrockneten Blutes zeugte davon. Sich hinkniend strichen die vom Leben gekennzeichneten Finger des Grauhaarigen über den kalten Boden… Dann bemerkte Jacob ein Paar aus Rosen, mitten in der Lache liegend. Eine weiße und eine rote. Verwundert hob er sie auf und betrachtete sie ausgiebig. Sie waren längst vertrocknet. Nur wer hatte sie dort gelassen? Noch viel wichtiger: Was sollten sie aussagen? …Waren sie dem dort verstorbenen vielleicht als Gedenkstück hinterlassen worden? Wohl kaum… Der Dämon in Menschengestalt schmunzelte, als er sein immenses Wissen durchforstet und sich dabei in Erinnerung gerufen hatte, was die Paarung einer roten und weißen Rose in der Sprache der Blumen zu bedeuten hatte… Krieg. Der junge Fuertes, so schloss Jacob schnell, hatte wem auch immer eine dreiste und anmaßende Nachricht hinterlassen. Der Teufel war sich sicher, dass Vico unmöglich wissen konnte, wem er diese Kampfansage hinterlassen hatte. Er wollte lediglich ein Zeichen denen setzen, die wahrscheinlich in irgendeiner Form mit Tepes in Verbindung standen. Vielleicht… wollte er aber auch das Schicksal selbst den Kampf ansagen. So oder so ähnlich, schätzte Jacob die Intention ein…. Oh, wie wenig dieses Balg doch wusste… Darüber, in was in sich hinein manövriert hatte, ging dem Teufel nunmehr durch den Kopf als er die Rosen in seiner Hand vollkommen zergehen ließ…
"Jacob-sama." Der Teufel stand bereits wieder, als er seinen ehemaligen Vizen den Raum betreten gespürt hatte. "Ich habe alle Aufzeichnungen die man mit uns oder Eternor-sama in Verbindung bringen könnte zusammen getragen.", meinte der bärtige Gentleman und zeigte einige Aktenordner zur zusätzlichen Beweisführung. "Wie stet es um die Profile der Crew des Fuertes?" McBeth selbst war ein durchschnittlich gebauter Mann, mittleren Alters, mit schneidiger Frisur und Bart, stets ein Monokel im linken Auge, eine einfache Pfeife im Mund sowie teure Anzüge am Leib tragend; jedoch nicht in schwarz, sondern meist in einem dunklen Türkis- oder Graublau-Ton. "Es gibt noch einiges zu observieren. Jedoch…" Der momentane Anführer der Titans of Tartaros griff unter seinen Anzug und zog eine einzelne Akte hervor, die… Eigentlich nicht hinunter gepasst hätte, ohne geknickt zu werden? Jacob schüttelte grinsend den Kopf, darüber, dass McBeth seine Tricks noch immer nicht zu unterlassen pflegte. Dann ging er auf den etwas größeren Bartträger zu und nahm die Aufzeichnungen entgegen… "Die Profile der restlichen Crew werden alsbald folgen.", meinte McBeth im Nachsatz und verneigte sich mit einem Schritt nach hinten, dabei eine gebende, vorführende Geste mit seinen Armen machend – als sei er der unterwürfigste Diener. "Des Weiteren, habe ich wie befohlen… Jackal darauf angesetzt, dass er sich bei ihrem nächsten Ziel, um sie kümmern wird. Momentan… scheinen sie Libertad-" Der gelbäugige Dämon hielt die Hand nach oben, um seinen Untergebenen zu verstummen, ihm den Rücken zugewandt. Er konnte es nicht leiden, wenn man ihm beim Lesen störte… Jacob hatte die Akte über Vico längst aufgeschlagen und blätterte dabei durch Bilder und Aufzeichnungen, während er mäßig durch den Saal schritt, ohne wirkliches Ziel. In den Unterlagen stand nichts was er nicht selbst bereits am Fuertes hatte beobachten können… Dennoch, eins war interessant. Verlustängste… Ein Grinsen schlich bei diesem Punkt über die Miene des Grauhaarigen. Wenn man bedachte, wie energisch ihm dieser Tiger noch vor ein paar Stunden auf dessen Schiff entgegen getreten war, als er auch nur ein wenig mit dem Tod seiner Kameraden konfrontiert wurde… "White Snake…" McBeth lauschte auf, als er diesen Codenamen hörte. "Ich möchte, dass er separat… die Crew des Fuertes infiltriert. Das sollte uns am ehesten darüber Aufschluss geben, wie sich das Geschehen um sie entwickelt und vor allem, wohin es sie verschlägt." Eine erneute Verbeugung folgte… "Wie ihr wünscht, my lord."
“Voi~! Temee~ …Was zum Henker macht ihr hier?!“ brüllte plötzliche eine Gestalt im Türrahmen des riesigen Saals stehend, bereits seine Klinge ausgefahren. "Oh-hoho… Ein ungebetener Gast nehme ich an?" Eine unnötige Frage in Richtung des ehemaligen Kapitän's. Jacob selbst seufze daraufhin nur ein weiteres Mal, verstaute anschließend die Akte über den Fuertes unter seinem Arm und machte sich auf, das Geschehen zu verlassen. "Lasst euch nicht zu viel Zeit, sonst wird die Purgatory ohne euch ablegen…", gab er lediglich noch einmal von sich, fast entnervt, ehe der gelbäugige Dämon endgültig verschwand… "Oh-hoho~… Jacob-sama scheint sich wirklich nach der Purgatory zu sehnen, könnte man meinen. Wer kann es ihm verdenken… Sie ist ein solch schönes Schiff~!"
“VOII! …Ich hab's satt, ignoriert zu werden! Ich werd' dich in Stücke reißen, Schlipsträger!“, schimpfte das Silberhaar vollkommen aufgebracht, während es nicht bemerkte, welch riesige Gestalt sich hinter ihm aufbäumte. "Du hast den Captain gehört, Gregory… Beende es… schnell." Das letzte Wort des bärtigen Gentleman nahm eiskalte Züge an, während seine hellbraunen Augen auf dem riesigen Hünen hinter dem Zuperbia lagen, welcher sich erst jetzt langsam umzudrehen begann und seine haiähnlichen Augen sich daraufhin entgeistert verengten, als er das Monstrum hinter sich entdeckte… “Temee…“, hauchte er der Übermacht kaum hörbar entgegen…
 
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